[RU] Kaukasus. Hochtouren in Bezengi

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  • Becks
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Nun ja, also im Camp waren auch Familien mit Kleinkindern, eine Kampfsportgruppe und Pilzsammler. Nimmt man jetzt noch ein paar ganz einfache Berge rein und lässt es gemütlich angehen, dann kann man da auch ohne große Ambitionen durchaus eine oder zwei Wochen herumbekommen.

    Meiner Meinung nach lohnt es sich, da hinzugehen, vor allem da es so unkompliziert organisierbar ist.

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  • SavinKuk
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Tolle Tour und ein vorbildlicher Reisebericht. Die Kletterei ist zwar nichts für mich, aber das russische Hochgebirge würde mich ansonsten auch mal reizen.

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  • Kaminkatze
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Zitat von Becks Beitrag anzeigen
    Muss noch nachsehen von welcher Firma die Landkarten sind, denn die gibt es erst seit wirklich wenigen Jahren, und unglaublicherweise stimmen die Angaben dort drin sogar, soweit ich das prüfen konnte.
    Hallo Becks,
    die Infos zu den Karten wuerden mich bei Gelegenheit auch interessieren - zumindets bei der neuaufgelegten Elbruskarte lag die alte russische Generalsstabskarte zu grunde - mit ein paar Aenderungen aber nicht wirklich aktualisiert. Okay, koennte man fragen: was soll sich in den Bergen auch so schnell aendern? Dennoch, waeren aktuellere, ueberarbeitete Karten auch mal nett.
    gruesse
    simone

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  • Becks
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Zitat von Kaminkatze Beitrag anzeigen
    Hallo Markus,
    der originale Bender ist schon etwas in die Jahre gekommen - stammt aus den 80er und da war der Bezengi-Kamm keine Grenze und Aufstiege sind von beiden Seiten des Hauptklammes beschrieben. Der 1991 erschienene Führer ist ein Auswahlführer. da ich ihn nie in der Hand hatte - weil er 1996, als wir ihn haben wollten, schon wieder ausverkauft war - weiss ich nicht genau, welche Gebiete und Aufstiege er übernommen hat.
    Der Auswahlführer ist eine Zusammenfassung der Bender-Buchreihe (er hat noch mehr Gebiete beschrieben) und beinhaltet somit recht wenig aus der Bezengi-Region selbst. Im Camp gibt es den Originalführer, wer nicht so weit reisen will kann den entweder im ZVAB suchen oder mich nett fragen (hat mich 20 Euro beim ZVAB gekostet, hab den daheim). Muss noch nachsehen von welcher Firma die Landkarten sind, denn die gibt es erst seit wirklich wenigen Jahren, und unglaublicherweise stimmen die Angaben dort drin sogar, soweit ich das prüfen konnte.

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  • Kaminkatze
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Zitat von bierathlet Beitrag anzeigen
    Hallo Falk,
    wir wollen im September auch auf die andere Seite, das heißt nach Georgien. Erst eine Woche nach Swanetien und die zweite Woche zum bzw. auf den Kazbek. Ich bin noch auf der Suche nach ein paar leichten 3-4.000ern zum Akklimatisieren. Kannst du mir da Tipps geben. Mit Karten/Führern sieht es ja eher schlecht aus. Muss mal sehen, ob ich den "Bender" bekomme. Ist der eigentlich auch für die georgische Seite?
    Grüße Markus
    Hallo Markus,
    der originale Bender ist schon etwas in die Jahre gekommen - stammt aus den 80er und da war der Bezengi-Kamm keine Grenze und Aufstiege sind von beiden Seiten des Hauptklammes beschrieben. Der 1991 erschienene Führer ist ein Auswahlführer; da ich ihn nie in der Hand hatte - weil er 1996, als wir ihn haben wollten, schon wieder ausverkauft war - weiss ich nicht genau, welche Gebiete und Aufstiege er übernommen hat.
    Dann gibts noch den Trekkingführer "Rußland" von Lumir Pecold (herausgegeben von Bruno Baumann) - in der 96 Ausgabe waren u.a. Routen im West- und Zentralkaukasus (z.B. auch Elbrusbesteigung/-überschreitung) beschrieben und darunter auch eine Grenzueberschreitung nach Swanetien (ueber den Mestia-Pass) - aber weder die Beschreibung des Weges (Pecold war glaube ich Anfang der Achtziger im Kaukassus) war stimmig, noch fehlten die Infos, das man da gar nicht mehr ohne Sondergenehmigung hin kann. Ob Baumann jemals selbst in der Region war?
    Und wahrscheinlich kennst Du auch schon "Walking in the Caucasus" von Peter Nasmyth?
    gruesse
    simone
    Zuletzt geändert von Kaminkatze; 15.08.2012, 13:31.

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  • Mika Hautamaeki
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Genialer Bericht mit tollen fotos. ich sollte auch nochmal wieder in die richtigen Berge...

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  • bierathlet
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Zitat von falk66 Beitrag anzeigen
    Ja toll, bin mal gespannt was ihr so erlebt habt. Werde ja diese Berge im September von der anderen Seite besuchen
    Hallo Falk,

    wir wollen im September auch auf die andere Seite, das heißt nach Georgien. Erst eine Woche nach Swanetien und die zweite Woche zum bzw. auf den Kazbek. Ich bin noch auf der Suche nach ein paar leichten 3-4.000ern zum Akklimatisieren. Kannst du mir da Tipps geben. Mit Karten/Führern sieht es ja eher schlecht aus. Muss mal sehen, ob ich den "Bender" bekomme. Ist der eigentlich auch für die georgische Seite?

    Grüße Markus

    PS: Wir sind vom 16.09.-03.10.2012 da, vielleicht sieht man sich ja...

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  • Bergtroll
    Ein Gast antwortete
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    "Tja meine Herren von der UL-Front, da staunt ihr. Selbst die Mädels dort sind stärker als der durschnittliche UL-ler, dem bei 6kg Rucksackgewicht bereits der Angstschweis auf der Stirn steht."

    LOL.

    P.S.: Schöner und interessanter Bericht.

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  • Becks
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    22. Juli 2012:
    Vega hat keine Lust auf Schutt, also gehen Martin und ich alleine los zum Gidan-Tau (4086m). Ohne Seil, lediglich mit Steigeisen und einem Eisgerät für Notfälle geht es wieder zum Camp, zur Schutzhütte und dann links den Schutthang hoch.


    Dyk-Tau und Misses-Tau


    Im Mishirgi-Tal wird es hell


    Sonnenaufgang am Dyk-Tau


    Im Kessel, der Aufstieg erfolgt zur Scharte rechts im Grat, der Abstieg durch die mit einer dünnen Schneebrücke verbundenen Schneefelder links im Bild


    Dumala, Pyramid und Co.

    Nach kurzer Zeit stehen wir in einem Kessel, der am linken Rand vom N-Grat begrenzt wird, der sich vom Gidan-Tau herunter zieht und den Normalzustieg bildet (1B bewertet). Wir durchqueren den Kessel und erklimmen in einer Scharte den Verbindungsgrat zwischen Gidan-Tau und Ukju.
    Hier treffen wir auf die ebenfalls reduzierte Truppe vom Vortag, welche sich wieder lautstark dem Grat widmet. Die Ruferei hat ihren Grund, denn ab hier beginnt der spassige Teil.

    Sonnebad am Morgen


    Grateinstieg


    Die "Mama" der russischen Truppe in einer II


    Pfeif auf die Originalroute, wir bleiben am Grat


    Am Grat, die Platte rechts könnte direkt erstiegen werden (geschätzt: IV)


    Blick in Richtun Ukju und Dumala


    Sieht einfach aus, ist aber eine exponierte IIIer-Kante im Abstieg


    Weitere Gratübersicht


    Rinnenquerung

    Ohne grössere Rücksicht auf den Verlauf der Originalroute turnen wir einfach frei den Grat in Richtung Gipfel. Was zunächst wie "homöopathisch verstreute Kletterstellen" aussieht, entpuppt sich dann als eine andauernde Klettererei am und knapp unterhalb des Grats. Einige ausgesetzte IIIer-Stellen und 1.5 Stunden später sitzen wir am Gipfel und warten weitere 1.5 Stunden, bis unsere Kollegen eintrudeln. Eine kurze Gratulation, dann geht es ab über den Normalweg runter.


    Martin erreicht den Gipfel


    Unsere Kollegen am Grat


    Pik Arkhimed und Co.


    Detailstudie für die Wegsuche. Der hellere Felsbrocken auf dem Grat ist der Gipfel des pik Arkhimed (4010m), und irgendwo geht da eine Route rauf.


    Harhar, darauf habe ich 2 Minuten gewartet. Die letzte Nadel vorm Gipfel führt ins nichts, und auch unsere Russenkollegen latschen da hoch (und nicht nur wir).


    Blumenpracht auf 4000m


    Abstieg zum Normalweg, knapp unter dem Gipfel



    Unterwegs am Normweg (1B)


    Blick in den Kessel auf 3700m sowie ins Ukju-Tal


    Blumen im Geröllfeld

    Kurz nach dem Gipfel zweigt der Grat ab, etwaige Türme und Felsparteien in der Firnschneide umgehen wir rechts in der Wand im Firn. Eine erneute schnelle Abfahrt im Schutt später stehen wir wieder im Kessel und gehen zurück zum Zelt, Die Idee, den kleinen Ukju (Ukju M, 2B) noch mitzunehmen lassen wir fallen, denn der Fels sieht eher aus, als ob man doch auch mal ein Seil benötigen könnte. Beim Durchwandern des Camps wenig später werde ich noch spontan zu einer Runde Tee eingeladen, nachdem mich einige Litauer aus dem Bezengi-Camp wiedererkannt haben. Sehr nettes Volk hier, auch wenn man mehr mit den Armen rudert anstelle zu sprechen, denn so viel verstehen wir nicht was der andere redet.


    Posing im Kessel, im Hintergrund die Mishirgi-Mauer sowie rechts der Grat zum Brno


    Camp Ukju mit Bergkette des Pik Arkhimed


    Tja meine Herren von der UL-Front, da staunt ihr. Selbst die Mädels dort sind stärker als der durschnittliche UL-ler, dem bei6kg Rucksackgewicht bereits der Angstschweis auf der Stirn steht.


    Auch das ist etwas mehr als 5kg

    Am Zelt angekommen beschliessen wir, den staubigen Fleck zu verlassen. Also brechen wir alles ab und verlegen das Camp hinunter auf 3080m zur ersten Hütte. Hier verbringen wir dann eine Nacht im Grünen, mit dem kleinen Nachteil dass die Wasserversorgung etwas aufwendiger ist.



    Seltener Besuch am Zelt, Martin fotografiert einen Steinbock


    Sonnenuntergang auf 3100m, im Tal Nebel

    Routenbeschreibung (2A russisch):
    Bei der Schutzhütte im Ukju-Camp nach Süden den Schutthang hinauf in den Kessel auf ca. 3700m, welcher vom Nordgrat des Gidan-Tau sowie dem Nordgrat des Ukju M begrenzt wird. Der kessel wird an der östlichen, rechten Seite Höhe haltend bis zum nördlichen Ende durchquert. In Fallinie steigt man dann über steilen Schutt/Geröll/Schnee zu einer Scharte auf 3900m auf, welche sich im Verbindungsgrat Gidan-Tau / Ukju befindet.
    Ab hier folgt man dem Grat kletternd aufwärts, wobei einzelne Türme/Aufschwünge links in der Südwand umgangen werden (II, bei geeigneter Routenwahl schnell III). Bei der Felsnadel, bei der sich der vom Nordgrat kommende Normalweg mit der Alternativroute vereint steigt man etwa 5m ab und umgeht die Nadel südlich. Etwaige Spuren zur Nadel hoch können ignoriert werden und dienen nur der Verwirrung (wir sind auch oben gesessen und haben in den Abgrund geschaut ). Über abgenutzten Fels erreicht man so den Gipfel (4-5 Stunden ab Camp).

    Im Abstieg zweigt man nach der Nadel in Norden ab und erreicht dem Übergang zum Nordgrat in einer Scharte, welche nordwärts von einem Turm versperrt wird. Von hier folgt man nach Westen über Firn eta 5m abwärts, umrundet den Felsen und folgt weiter dem Grat. Etwaige Felspartien werden überklettert oder rechts im Firn umwandert, bis kurz vor einem kleinen Aufschwung eine deutliche Spur in den schuttigen Osthang gefunden wird. Hier steigt man steil im Dreck zum Kessel ab und dann weiter runter ins Camp.
    Zuletzt geändert von Vegareve; 11.01.2015, 20:17.

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  • Tie_Fish
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Alter Falter! Coolcoolcool! Das sind ja mal Bilder!

    Auf den Bildern sieht es eher danach aus, dass man mit Seil im Falle eines Falles eher Mitreisende mitreisst als alleine abreist, oder sehe ich das falsch? (oder man baut Stand, aber das dauert sicher ewig)

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  • Becks
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    21. Juli 2012:
    Heute ist Ukju-Tag (4334m), eine 2A-Route steht an. Vom Zelt aus gehen wir zum Camp, durchqueren es und folgen dem Tal weiter aufwärts. Die grossen Felsblcke weichen bald Geröll, dann aperem Eis des Gletschers. Recht bald überqueren wir diesen wieder und verlassen ihn in Richtung Ukju. Wir erklimmen über Schutt (was sonst) und losem Geröll, welches sich als vergleichsweise stabil herausstellt einen Hang und weiter eine Rinne zum SO-Grat.


    Sonnenaufgang am Pik Dumala


    Firnrampe hoch Richtung Pik Arkhimed (3A)


    Pik Dumala (4650m) und links der Felszacken im Grat Pik Pyramid (4500m). Sehen lecker aus, die Routen sind aber alle 3B bewertet (60° Eis)


    Ukju mit
    SO-Grat, zu dem über das hellere Schuttfeld aufgestiegen wird.


    Blick Richtung Mishirgi-Mauer mit Pik Arkhimed (4010m) im Vordergrund (der Felsbrocken unterhalb des Dyk-Tau)


    Schutt, was sonst


    Ankunft am Grat


    Blick in Richtung Gipfel, klein und laut ein roter Punkt, die andere Seilschaft


    Blick nach Norden, das Gebirge wird rasch niedriger

    Dort legen wir die erste kurze Pause in der Morgensonne ein und bewundern eine Seilschaft, welche offensichtlich und gut hörbar damit beschäftigt bzw. ausgelastet ist, sich nach oben zu arbeiten. Minutenlang kleben sie an einem flecken Eis herum und brüllen sich Kommandos zu. Da wir keine Lust auf Kälte und Warterei haben, beschliessen wir ihren Bereich (links vom Grat einen Turm umgehend) einfach rechts vom Grat zu umklettern, denn da haben wir Sonne. Problemlos kommen wir vorwärts, endlich haben wir etwas Fels in der Hand und nicht nur Stöcke und Geröll. Wir erklimmen den Grat, folgen diessem und weichen an einigen Stellen wieder in die rechte Wand aus. Vereinzelte Kratz- und Felsabnutzungspuren zeigen, dass andere ebenfalls schon unterwegs waren, dennoch muss jeder Tritt und Griff überprüft werden, denn ein Abflug in dem ausgesetzten Gelände wäre fatal.


    Unterwegs am Grat, im Hintergrund Pik Dumala und Pik Pyramid

    Die Gruppe brüllt sich noch Befehle zu als wir nach 1.5 Stunden (ab Grateinstieg) den Gipfel erreichen. Nach einiger Zeit trudeln die ersten Drei ein, wir tauschen Müsliriegel und Gummibärchen. Die zweite Gruppe (von der ersten als "Noobs" bezeichnet) erreicht das Ziel, als die erste bereits wieder im Abstieg ist. Sie besteht aus einem Pärchen sowie einer recht rüstig dreinschauenden Frau Mitte fünfzig, und der Grat hat sie schwer beschäftigt.


    Wer will da (Elbrus) noch freiwillig hin, wenn er im Bezengigebiet sitzt?


    Gipfelbild mit unseren Kollegen, man beachte die Helme


    Blick zu Dumala und Pyramid, in der zweiten Reihe der Koshtan-Tau

    Wir verziehen uns wieder abwärts, überholen die andere Gruppe (diese rastet keine hundert Meter weiter unten wieder) und nehmen nun den Weg, den sie im Aufstieg genutzt haben. Nach einer unschweren Firneinlage folgt ein kurzer Oho-Effekt an einer Felskante. Die dort befindliche Felsplatte entpuppt sich jedoch bei näherer Betrachtung als harmloser IIer, den man mit Steigeisen problemlos runter kommt. Nach der folgenden weiteren Firnpartie stehen wir dann wieder am Einstieg und wenig später auch unten am Gletscher bzw. am Zelt.


    Blick über Pik Arkhimed hinüber zur Mishirgi-Wand mit Dyk-Tau


    Definitiv keine Bergziege






    Da staunt der ODS-ler, und die UL-er krümmen sich. Ein Kollege mit Daypack


    Begrüssung neuer Ankömmlinge - diesesmal Litauer

    Routenbeschreibung:
    Man durchwandert das Ukju-Camp talaufwärts und trifft nach kurzer Zeit auf das Gletscherende, welcher sich vom Pik Dumala herab zieht. Über grosse Felsen und weiter oben dann Schutt/Geröll folgt man dem Gletscher aufwärts (einzelne Steinmännchen), wobei man sich auf der Mittelmoräne hält Auf ca. 3900m biegt man nach Norden in einen schuttigen Hang ab, nachdem man zuvor eine Firnrampe passiert hat, welche sich in südliche Richtung zwischen Pik Archimed und Dumala emporzieht. Über Schutt/Geröll folgt man dem Hang hinauf, weiter durch eine schuttige breite Rinne bis zum SO-Grat am Ukju. Ab hier folgt man dem Grat bis zum Gipfel (II, Stellen je nach Routenwahl auch mal III), wobei Aufschwünge im Grat im unteren Bereich links oder alternativ rechts, weiter oben rechts vom Grat in der Wand umgangen werden (teilweise loses Gestein). Eine Felsplatte im linken Wandteil kann einfach über einen breiten Riss (von oben schlecht sichtbar) erklommen oder abgestiegen werden (II).

    Ausrüstung:
    Stöcke, Steigeisen, Helm, Eispickel. Eventuell Gurt/Seil für Leute, die Probleme mit Frischluft unter dem Hintern haben.
    Zuletzt geändert von Becks; 13.08.2012, 20:26.

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  • Jochen87
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Schöner urlaub bestimmt, schöner Bericht

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  • HUIHUI
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Großes Kino, Hut ab!

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  • Becks
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    20. Juli 2012:
    Da sich Roxana am Vortag nicht so gut fühlte und wir ausser Alis Kommentar "Weather no problem" keine detailiertere Vorhersage für die nächsten Tage besitzen, verzichten wir auf die beiden interessantesten Varianten, die wir uns so ausgetüftelt haben. Gestola wäre toll, aber man benötigt 4 Tage für den Normalweg (und überschreitet drei weitere 4000er). Der Kundun-Mishirgi liegt sehr abgelegen, alleine für den Anmarsch ins Biwak auf knapp 3900m werden 10 Stunden veranschlagt, und die Routeninfos sind mehr als spärlich. Also nehmen wir die populäre Variante 3 - Ukyu.


    Sonnenaufgang, Blick ins Bezengi-Tal


    Waschstelle im Camp


    Vom Camp aus geht es wieder ins Mishirgi-Tal, diesesmal jedoch auf der linken Seite. Der Bach in der Talmitte wird direkt am Camp überquert, dann geht es die Seitenmoräne rauf bis auf 2600m. Die Blumenpracht entlang dieser Strecke ist schlichtweg umwerfend und stellt alle anderen Wege weit in den Schatten. Nachdem ein Bach überquert ist geht es links den Hang über einen sehr steilen, aber sehr gut ausgetretenen Bergpfad hinauf. Der "Ausbaustand" ist kein Wunder, wir sind nicht alleine unterwegs und da alle mit schwerem Gepäck wandern sorgen die Leute für die tiefe Spuren im Untergrund.


    Brücke Nr.1 beim Camp.


    Brücke Nr 2, ebenfalls direkt beim Camp (mit Blick ins Mishirgi-Tal)


    Oranger Klatschmohn...


    ...wieder Blumen...


    ... und noch mehr Blumen



    Die dritte Brücke unterwegs.


    Blumenpracht am Wegesrand


    An der Abzweigung ins Ukyu-Seitental


    Blick ins Mishirgi-Tal (mit Dyk-Tau und Brno)

    An einer ersten Schutzhütte auf einem Absatz auf 3080m machen wir eine erste Rast. Die Hütte ist ziemlich sauber, sieht stabil aus und bietet problemlos 20 Leuten Platz.
    Nach weiteren 100Hm sehen wir dann bereits den Ukyu-Biwakplatz, beschliessen aber in Anbetracht der Zeltanzahl und eines schönen, topfebenen Sandplatzes vor unserer Nase, gleich hier unser Lager aufzuschlagen. Wasser muss zwar aus knapp 250m Entfernung besorgt werden, aber mit unseren Flaschen und einigen vorgefundenen Pullen ist das kein Problem.
    Nachdem das Zelt steht kommt der erste Luxusartikel zum Einsatz - ein Tarp. Eigentlich als Regenhülle für das Expeditionszelt gedacht, dient es nun als Sonnensegel. Und so verbringen wir im Schatten den Nachmittag, während rings herum Leute und Ziegen turnen. Später erkunden wir dann den eigentlichen Platz und finden heraus, dass dieser sich über mehrere hundert Meter das Tal entlangzieht und sicher 50 Zelten Platz findet. Da die Leute wohl länger Campieren finden wir diverse Sitzecken, Tische, Mauern und Wälle, alle aus Stein gebaut. Bei der kleinen Schutzhütte (3 Personen) ist sogar ein Schachbrett auf den Felsen gemalt. Abends dann das vertraute Bild - oben wolkenlos, im Tal Wolken.


    Schutzhütte auf 3100m


    Blick in die Hütte


    Begrüssungskommando im Camp


    Ein weiteres extrem wildes Exemplar der Sorte "Steinbock"


    Belagertes Camp


    Schutzhütte auf knapp 3500m


    Camp Ukyu



    Erkundungstour, beim oberen Biwakplatzende, Blick Richtung Osten mit Vorgipfel des Pik Dumala (4620m)


    Steinschach



    Mit Salz kann man die Viecher gut anlocken.


    "wilder" Steinbock


    Nachwuchs beim Sonnenbad


    Campingplatz mit Pik Archimed (4010m) im Hintergrund


    Abendstimmung

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  • Clouseu
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
    Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Mir klopft das Herz bis zum Hals, sobald ich norddeutsche Tiefebene verlasse.

    Gruß Ditschi
    ja mir auch immer, aber vor freude

    Tolle Reise und schöner Bericht, für sowas muss ich noch etwas üben, aber dazu habe ich den falschen Wohnort. (siehe oben)

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  • Pylyr
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Super Bericht (bisher ) und tolle Photos...

    Was das Umsteigen auf moskowitischen Flughäfen angeht, so geht das noch besser. (Bald in diesem Theater nachzulesen.)
    Aber die eisige Engelsgeduld, mit der die russischen Grenzer ihrem Job nachgehen ist schon beeindruckend. Allerdings auch nervenaufreibend, wenn man noch ein Flugzeug erreichen will.

    Ich freu mich auf weiteren Text und Photos von eurem exotischen Tourenziel.

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  • Becks
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Dann mal weiter im Text...

    19. Juli 2012:
    Pausentag, Martin geht weitere Spax besorgen und flickt den zweiten Schuh, den Rest des Tages verbringen wir im Klettergarten und an der Bar.


    Nebel im Camp, aber das hält hier keinen auf.


    Routenplanung in der Bar


    Mittagessen, und es gibt kein Hackfleisch.


    Weisse und schwarze Schafe (mit 2 oder 4 Beinen) auf der Wiese beim Camp.

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  • Torres
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Mir klopft das Herz bis zum Hals, sobald ich norddeutsche Tiefebene verlasse.
    Tolle Fotos, tolle Landschaft. Aber definitiv nichts für Ditschi.
    Yupp.
    Und: Ja, wirklich tolle Fotos. Und ich bedauere, dass mich das Schicksal der Höhenkrankheit treffen musste . Aber schön, auf diese Weise partizipieren zu können. Danke.

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  • Kaminkatze
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Zitat von Robiwahn Beitrag anzeigen
    Ja, hast du
    Lies nochmal den Abschnitt, in dem Becks nochmal zurück zum Lager laufen musste
    ja ja, wer lesen kann - die Bilder haben echt zu sehr abgelenkt
    da war ja auch schon bei den ganzen Hinweisen zu Beginn von einem Grenzvisum zu lesen...

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  • Ditschi
    antwortet
    AW: [RU] Kaukasus.Hochtouren in Bezengi

    Aber die Klettereien wären für meine Höhenangst nichts, da reichen mir schon Eure Fotos mehr als aus.
    Da sprichst du ein großes Wort gelassen aus. Mir klopft das Herz bis zum Hals, sobald ich norddeutsche Tiefebene verlasse.
    Tolle Fotos, tolle Landschaft. Aber definitiv nichts für Ditschi.

    Gruß Ditschi

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