[RO] Radtour durch Siebenbürgen im März 2011

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  • slarti
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    • 08.01.2011
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    [RO] Radtour durch Siebenbürgen im März 2011

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Moin,

    im Frühjahr 2011 hatte ich eine freie Woche genutzt um die schon länger im Hinterköpfchen geplante Rumänientour zu verwirklichen. Nun ist der März nicht gerade der tollste Tourenmonat im Jahr, doch wenn's schon den ganzen Winter in der Wade juckt - was soll man machen? Außerdem ist Rumänien ein wunderbares Land: Es gibt freundliche Ureinwohner, abwechslungreiche Landschaften und Bier in Zweieinhalb-Liter-Flaschen.

    Angereist bin ich mit dem Zug von Hamburg via München und Budapest möglichst nah an die rumänische Grenze. Geplant war, „irgendwie“ mit dem Zug zurückzufahren (von Kosice/Slowakei oder Przemysl/Polen). Schließlich wurde duch die Pistenfahrten in Rumänien die Zeit etwas knapp und ich hätte die letzten Tage ganz schön kräftig in die Pedale treten müssen um rechtzeitig nach Polen zu gelangen. So entschied ich mich in der Ukraine den Zug nach Lviv (Lemberg) zu nehmen und von dort in einer Tagestour nach Polen zu fahren, von wo ich wiederum den Zug nahm. Insgesamt war ich so acht volle Tage auf dem Rad.

    Auf der gesamten Tour habe ich ausschließlich wild gezeltet, was bis auf ein paar streunende Hunde kein Problem darstellte. Allerdings gab es relativ häufig während der Fahrt Hundeattacken, aber nur selten wirklich gefährliche. Nicht angekettete und gut genährte Hunde sind dabei deutlich fitter wie ausgemerkelte Straßenköter - so zumindest meine empirische Erkenntnis.

    Die Straßen Rumäniens sind deutlich besser als ihr Ruf. Leider sind gut ausgebaute Straßen auch sehr stark befahren (insbesondere die Europastraßen). Ich bin daher soweit wie möglich immer Nebenstraßen und Pisten gefahren. Der Bauboom der letzten Jahre hat die Ortsgrenzen teilweise drastisch verschoben (zu denen auf der Karte), auch wenn viele Häuser vermutlich aufgrund der Finanzkrise Rohbauten blieben.

    Tourenkarte

    Wer an der Ab- und Anreise mit der Bahn sowie an der Verstauung meines Radsacks interessiert ist, klickt hier drauf.

    Die Tour begann im ungarischen Kétegyháza unweit der rumänischen Grenze:


    Bald wurde es auch schon „rumänischer“:


    An einer Straße wurde ich zum Kaffee eingeladen. Seine Frau bereitete ein gerade geschlachtetes Schwein zu und so wurde aus un kafea Geschnetzeltes und Pflaumenschnaps (Tuica):


    Und weiter ging's:






    Durch's Gebirge:




    In Albia Iulia (Karlsburg):




    Im ganzen Land brannte es. Ob vertrocknetes Weideland, Maisstoppel oder Böschungsgestrüpp, alles wurde (kontrolliert) abgefackelt:




    Tarnung oder Schutz vor Kälte?





    Vor den Toren Sibius verbrachte ich meine kälteste Nacht bei -12°C.

    In Sibiu, der Europäischen Kulturhauptstadt 2007:






    Wieder unterwegs nach Schäßburg vorbei an Kanonen vor Kirchen und Dörfern vor Bergen:





    Schäßburg hat eine wunderbare Altstadt und ist dabei nicht so touristisch aufgepäppelt wie Sibiu:



    Radfahrer habe ich nur wenige gesehen. Aber wenn doch, dann auch unter Last wie ich:





    Kurz vor der ukrainischen Grenze bei Sighetu Marmatei:


    Weiter mit dem Zug nach Lviv (Lemberg):


    Im Großraumliegewagen (Platzkartny) lernt man schnell neue Leute kennen, wobei natürlich hier und da ein „Wässerchen“ gereicht wird. Entsprechend benommen stieg ich morgens in Lviv aus, folgte schläfrig einer im Zug kennengelernten Studentin, die mir unbedingt ihre Stadt zeigen wollte. Nach einer Stunde war ich aber nicht mehr aufnahmefähig und verabschiedete mich höflichst - ich musste ja auch noch die 100 km bis halb sechs nach Przemysl schaffen und dabei eine Grenze überqueren. So habe ich von Lviv eigentlich nicht viel gesehen und fuhr die langweilige Strecke im Eiltempo.



    Trotzdem ist die Ukraine ein interessantes Land und steht ganz weit oben auf der Liste künftiger Touren. Jedenfalls werde ich mein äußerst bescheidenes Russisch verbessern müssen, nicht zuletzt um schlagfertig gegen ukrainische Prowodniks (Schaffner) bezüglich Fahrradsack = Gepäckstück argumentieren zu können. Diese hatten mir nämlich einen speziellen Sonderzuschlag berechnet, der nach Verhandlung halbiert werden konnte (natürlich ohne Quittung).

    Und dann wäre mir auf der Rückfahrt um ein Haar beinahe das Rad geklaut worden. Nein, nicht in Rumänien, Ukraine oder Polen; sondern fast vor der Haustür: Den schweren Radsack hatte ich im Regionalzug an passender Stelle abgesetzt und mich in einen bequemeren Sessel gesetzt, also etwas entfernt vom Mehrzweckabteil. Da sehe ich durchs Fenster doch kurz vor Hamburg zwei Dorf-Teenies meinen Radsack eiligst raustragen. Ich bin schnell aufgesprungen und da ließen sie die Tasche ins Schotterbett fallen um schnellstmöglich zu flüchten. Zum Glück hatte sich jemand in die Tür gestellt und ich hatte genug Zeit die Tasche zu bergen und in den abfahrbereiten Zug zu verbringen.

    Alle Bilder als Diashow

  • lina
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    #2
    AW: [RO] Radtour durch Siebenbürgen im März 2011

    Klasse, vielen Dank!

    Warum hast Du das Rad überhaupt in einen Radsack verpackt?

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      #3
      AW: [RO] Radtour durch Siebenbürgen im März 2011

      Na super, danke Slarti
      Den Gedanken mit dem Packsack fürs Radel find ich auch super und erspart Ärger wegen der Nichtmitnahme.
      Motto: "Sin keene Räder dran, isses och kee Fahrad" Wie groß ist denn der zusammengerollte Fahrradsack?,- und wieviel Gewicht ist das? Ist eine gute Idee, wenn Abfahrt und Ankunftsort der Selbe ist, das Teil dort auf dem Bahnhof zu deponieren oder post restend (postlagernd) vorausschicken.
      Welche Kirchenburg ist das vor den Fagaraschern?
      Den Mann mit der Froschkappe habe ich auch schon gesehen, aber wooo...
      Zuletzt geändert von Abt; 08.02.2012, 15:23.

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        #4
        AW: [RO] Radtour durch Siebenbürgen im März 2011

        Welche Kirchenburg ist das vor den Fagaraschern?
        tippe mal Holzmengen

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          #5
          AW: [RO] Radtour durch Siebenbürgen im März 2011

          Hosman?
          Zuletzt geändert von Abt; 08.02.2012, 15:50.

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            #6
            AW: [RO] Radtour durch Siebenbürgen im März 2011

            Hosman?
            Genau

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            • slarti
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              #7
              AW: [RO] Radtour durch Siebenbürgen im März 2011

              Zitat von Alibotusch Beitrag anzeigen
              Wie groß ist denn der zusammengerollte Fahrradsack?,- und wieviel Gewicht ist das? Ist eine gute Idee, wenn Abfahrt und Ankunftsort der Selbe ist, das Teil dort auf dem Bahnhof zu deponieren oder post restend (postlagernd) vorausschicken.
              Der Radsack ist eine Rolle von ca. 40 cm Länge und 25 cm Durchmesser und kommt bei mir auf den vorderen Gepäckträger; wiegt so etwa 1,7 kg. Es gibt leichtere Radsäcke, die aber auch recht teuer sind. Ich habe keine Erfahrung mit Deponieren oder postlagernd vorausschicken. Der Aufwand und möglicher Ärger wäre mir zu groß.

              Gruß, Paul

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                #8
                AW: [RO] Radtour durch Siebenbürgen im März 2011

                Hallo Paul,
                du hast hier einen Wink gegeben, ohne das vielleicht zu ahnen. Denn in vielen Lädern ist die Rad-Mitnahme in Zügen kaum möglich mit Schnellzügen oder IC/EC oder mit Mehrkosten verbunden.
                Zuletzt geändert von Abt; 09.02.2012, 22:16. Grund: Text gekürzt

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                • peavis
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                  • 23.01.2011
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                  #9
                  AW: [RO] Radtour durch Siebenbürgen im März 2011

                  mensch schöne Bilder.
                  bekomme ich auch gleich wieder lust auf Rumänien.
                  Obwohl uns in Rumänien Rucksack + Schuhe geklaut wurden
                  Aber dafür haben wir dann die Gastfreundlichkeit kennenlernen dürfen.
                  Gruß
                  peavis

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