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Mitreisende | |
Land: Tschechien
Reisezeit: Oktober 2009
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Gebirge: Reichensteiner Gebirge, Altvatergebirge
Der Winter steht vor der Tür. Zeit für eine kurze Wintergeschichte. Dabei war es Mitte Oktober 2009 noch kein Winter.
Als wir im Oktober 2008 im Altvatergebirge waren, hatten wir bis zu 10cm Schnee. Für den Herbst 2009 war wieder Schnee vorausgesagt und in weiser Voraussicht packte ich Ski und Schlitten ein. Diesmal ging es an den Rand des Altvatergebirges, ins Reichensteiner Gebirge. Das ist ungefähr so hoch wie das Isergebirge und gehört, wie auch das Altvatergebirge, zu den Sudeten, die Tschechien nach Norden begrenzen. Als Unterkunft hatte ich das Schlesierhaus ausgewählt, eine sehr alte und einsam gelegene Bergbaude. In der Nebensaison war wie zu erwarten wenig los.
Von unserem Stammquartier führten wir diverse Tagestouren durch. Das wurde immer schwieriger, da es ununterbrochen schneite. Es schneite so stark, das Laubbäume, die noch alle Blätter dran hatten, unter der Last umbrachen und zeitweise der Strom ausfiel (Bäume haben dann die Angewohnheit auf Stromleitungen zu fallen). Einen Tag nutzen für eine Tour ohne Frau und Kind zum Hochschar(Šerák, 1350m) im Altvatergebirge.

Unsere Unterkunft in 1000m Höhe, das Schlesierhaus(Paprsek).

Los ging's und gleich das erste Hindernis, bis auf Tierspuren unberührte Wege.

Der Neuschnee lag ca 80cm hoch

Trotz Langlaufski und so gut wie kein Gepäck sackten wir bis zu den Knien ein. Das ist recht anstrengend. Für die ersten 2,5km benötigten wir eine Stunde. Dann hatten wir Glück. Ein Forstfahrzeug mit riesigen Rädern hinterließ tiefe feste Spuren. Es gab nur ein Problem, wenn es bergab ging, konnte man schlecht bremsen. Wenigsten kamen wir jetzt schneller voran.

In Ramzová hatten wir mit 772 Höhenmetern den tiefsten Punkt erreicht. Vor uns lag also ein ordentlicher Aufstieg, den wir auf Grund der Schneeverhältnisse ganz unsportlich mit der Seilbahn überwinden wollten. (Zumindest hatten wir daran gedacht)

Die Entscheidung wurde uns leicht gemacht. Die Seilbahn war außer Betrieb. Erstaunlicherweise hatte die Kasse offen. Hier konnte man Souvenirs und Karten kaufen. Auch wurde uns bestätigt, dass die Baude auf dem Hochschar offen hatte. Fragt sich nur für wen

Anfangs ging es steil bergan. Da es Spuren gab, gab es keine Verzögerungen. Leider hörten die Spuren nach einer Weile auf. Durch leichten Tiefschnee schraubten wir uns den Berg hoch.

An der Mittelstation in 1102m Höhe war alles ruhig. Ab hier führt so ein alter Einerlift, auf den man in voller Fahrt springen muss, auf den Gipfel. Schon vor 30 Jahren bin ich mit dem gefahren. Ich glaube, sie haben nichts verändert. Ein Mann schraubte an einem Schneemobil herum. Das sollte sich noch als Vorteil herausstellen.

Bis auf den Hochschar ist es nicht mehr weit. Lächerliche 250 Höhenmeter sollten kein Problem sein. Leider erlebten wir erst jetzt, was richtig viel Schnee bedeutet. Es gab zwar ein paar Fußspuren, aber wir sackten mit den Langläufern extrem ein. Dazu kam, dass man auf Grund der Steigung nach hinten rutschte und es manchmal besser mit abgeschnallten Skiern ging.

Da sah ich plötzlich Gestalten im Nebel vor uns. Die mussten wir nicht unbedingt überholen und nahmen uns Zeit für ein Vorgipfelbier

Kurz vor der Baude überholten wir die tapfere Fünfermannschaft
Die Baude sah aus wie zu. Wegen dem vielen Schnee bekamen wir die Tür kaum auf.

Sonst war die Baude immer gerammelt voll. Heute gähnende Leere. Ein paar leckere Biere und Schweinebraten mit Kraut und Knödeln hatten wir uns verdient
Wir waren bei dichtem Nebel oben. Bei schönem Wetter sieht es auf dem Hochschar so aus.

Der Rückweg ging dann flotter. Das Zurückfahren in der Spur war kein Problem. Ab der Mittelstation konnten wir auf der Spur des besagten Schneemobils abfahren. So macht Langlauf Spaß. Bei der Querung des Skihanges bogen wir auf die inzwischen präparierte Piste ein.

Die Eisenbahnstrecke die durch Ramsau(Ramzová) führt, wurde auch als Schlesische Semmeringbahn bezeichnet.

Wir hatten Glück, der Nebel zog zum Schluss noch einmal auf, so dass wir einen herrlichen Blick auf den Hochschar hatten.

Im Oktober sind die Tage schon recht kurz. Wir haben es nicht im Hellen geschafft. Stirnlampen sind da immer recht hilfreich. Später überholte uns der Pistenbulli unserer Baude. Ich habe am nächsten Tag mal nachgerechnet. Er muss ca 20km Loipe für's Wochenende gespurt haben. Übrigens sehr schöne Loipen, wie ich noch feststellen konnte.
So eine Tour vergisst man nicht so schnell.
Christian
Reisezeit: Oktober 2009
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Gebirge: Reichensteiner Gebirge, Altvatergebirge
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Der Winter steht vor der Tür. Zeit für eine kurze Wintergeschichte. Dabei war es Mitte Oktober 2009 noch kein Winter.
Als wir im Oktober 2008 im Altvatergebirge waren, hatten wir bis zu 10cm Schnee. Für den Herbst 2009 war wieder Schnee vorausgesagt und in weiser Voraussicht packte ich Ski und Schlitten ein. Diesmal ging es an den Rand des Altvatergebirges, ins Reichensteiner Gebirge. Das ist ungefähr so hoch wie das Isergebirge und gehört, wie auch das Altvatergebirge, zu den Sudeten, die Tschechien nach Norden begrenzen. Als Unterkunft hatte ich das Schlesierhaus ausgewählt, eine sehr alte und einsam gelegene Bergbaude. In der Nebensaison war wie zu erwarten wenig los.
Von unserem Stammquartier führten wir diverse Tagestouren durch. Das wurde immer schwieriger, da es ununterbrochen schneite. Es schneite so stark, das Laubbäume, die noch alle Blätter dran hatten, unter der Last umbrachen und zeitweise der Strom ausfiel (Bäume haben dann die Angewohnheit auf Stromleitungen zu fallen). Einen Tag nutzen für eine Tour ohne Frau und Kind zum Hochschar(Šerák, 1350m) im Altvatergebirge.

Unsere Unterkunft in 1000m Höhe, das Schlesierhaus(Paprsek).
Los ging's und gleich das erste Hindernis, bis auf Tierspuren unberührte Wege.
Der Neuschnee lag ca 80cm hoch

Trotz Langlaufski und so gut wie kein Gepäck sackten wir bis zu den Knien ein. Das ist recht anstrengend. Für die ersten 2,5km benötigten wir eine Stunde. Dann hatten wir Glück. Ein Forstfahrzeug mit riesigen Rädern hinterließ tiefe feste Spuren. Es gab nur ein Problem, wenn es bergab ging, konnte man schlecht bremsen. Wenigsten kamen wir jetzt schneller voran.
In Ramzová hatten wir mit 772 Höhenmetern den tiefsten Punkt erreicht. Vor uns lag also ein ordentlicher Aufstieg, den wir auf Grund der Schneeverhältnisse ganz unsportlich mit der Seilbahn überwinden wollten. (Zumindest hatten wir daran gedacht)
Die Entscheidung wurde uns leicht gemacht. Die Seilbahn war außer Betrieb. Erstaunlicherweise hatte die Kasse offen. Hier konnte man Souvenirs und Karten kaufen. Auch wurde uns bestätigt, dass die Baude auf dem Hochschar offen hatte. Fragt sich nur für wen

Anfangs ging es steil bergan. Da es Spuren gab, gab es keine Verzögerungen. Leider hörten die Spuren nach einer Weile auf. Durch leichten Tiefschnee schraubten wir uns den Berg hoch.
An der Mittelstation in 1102m Höhe war alles ruhig. Ab hier führt so ein alter Einerlift, auf den man in voller Fahrt springen muss, auf den Gipfel. Schon vor 30 Jahren bin ich mit dem gefahren. Ich glaube, sie haben nichts verändert. Ein Mann schraubte an einem Schneemobil herum. Das sollte sich noch als Vorteil herausstellen.
Bis auf den Hochschar ist es nicht mehr weit. Lächerliche 250 Höhenmeter sollten kein Problem sein. Leider erlebten wir erst jetzt, was richtig viel Schnee bedeutet. Es gab zwar ein paar Fußspuren, aber wir sackten mit den Langläufern extrem ein. Dazu kam, dass man auf Grund der Steigung nach hinten rutschte und es manchmal besser mit abgeschnallten Skiern ging.
Da sah ich plötzlich Gestalten im Nebel vor uns. Die mussten wir nicht unbedingt überholen und nahmen uns Zeit für ein Vorgipfelbier

Kurz vor der Baude überholten wir die tapfere Fünfermannschaft

Sonst war die Baude immer gerammelt voll. Heute gähnende Leere. Ein paar leckere Biere und Schweinebraten mit Kraut und Knödeln hatten wir uns verdient

Wir waren bei dichtem Nebel oben. Bei schönem Wetter sieht es auf dem Hochschar so aus.
Der Rückweg ging dann flotter. Das Zurückfahren in der Spur war kein Problem. Ab der Mittelstation konnten wir auf der Spur des besagten Schneemobils abfahren. So macht Langlauf Spaß. Bei der Querung des Skihanges bogen wir auf die inzwischen präparierte Piste ein.
Die Eisenbahnstrecke die durch Ramsau(Ramzová) führt, wurde auch als Schlesische Semmeringbahn bezeichnet.
Wir hatten Glück, der Nebel zog zum Schluss noch einmal auf, so dass wir einen herrlichen Blick auf den Hochschar hatten.
Im Oktober sind die Tage schon recht kurz. Wir haben es nicht im Hellen geschafft. Stirnlampen sind da immer recht hilfreich. Später überholte uns der Pistenbulli unserer Baude. Ich habe am nächsten Tag mal nachgerechnet. Er muss ca 20km Loipe für's Wochenende gespurt haben. Übrigens sehr schöne Loipen, wie ich noch feststellen konnte.
So eine Tour vergisst man nicht so schnell.
Christian
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