[F] Speed Hiking - Korsika Oktober 2009 – Teil 1

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    #41
    AW: [F] Speed Hiking - Korsika Oktober 2009 – Teil 1

    Ja, die Fangemeinde wartet!

    (als ich den Link sah, dachte ich schon, es würde endlich weitergehen.... )
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

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      #42
      AW: [F] Speed Hiking - Korsika Oktober 2009 – Teil 1

      Ich auch... als ich deinen Link sah...
      ... please be a traveler, not a tourist. try new things, meet new people, and look beyond what's right in front of you. those are the keys to understanding this amazing world we live in ...-andrew zimmern

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        #43
        [FR] Speed Hiking - Korsika Oktober 2009 - Teil 1 & Oktober 2010 - Teil 2

        Räusper ... auch wenn ich jetzt schon lang nicht mehr im Forum gewesen bin, Asche auf mein Haupt, werde ich den Bericht ab jetzt doch noch zu einem Ende bringen.



        2010-10-08 - Refuge de Asinao - Refuge de Usciolu - Panorama


        August 2010 - Coast2Coast
        Ein Jahr später, es ist Ende August 2010, bekomme ich von Patrick wieder einmal eine seiner seltenen Mails. Oft ist er als Tourguide mit Gruppen fernab der Zivilisation unterwegs und versucht in seiner spärlichen Freizeit seinen eigenen sportlichen Ambitionen gerecht zu werden. Verständlicherweise kann er so nur wenig Zeit einem Stadtmenschen wie mir widmen. Aber auch ich schotte mich in meinem Leben weitgehend von ihm ab, versuche seine Unbändigkeit und Ungebundenheit so wenig als möglich an mich heran treten zu lassen. Es wäre ja so verlockend, einfach den Bettel hinzuwerfen und ihm nachzueifern. Und das in meinem Alter. Gleichzeitig freut mich sein Versuch, mich wieder in seine Heimat zu locken, um zum Ende der Saison in kleiner Runde den Inselsprint zu begehen.

        In diesem Jahr sollen für die Teilnehmer die gleichen Voraussetzungen gelten, um etwas mehr Vergleichbarkeit in das „Rennen“ zu bekommen. Die bisher spärlichen Regeln werden deshalb um zwei neue Regeln ergänzt.
        • Der Start- und Zielpunkt soll jeweils an der Küste im wortwörtlichen Sinne sein, wobei mindestens eine Hand in das Wasser gehalten werden soll, um sich, quasi spirituell, zu markieren.
          In der Richtung von Süd nach Nord befindet sich der Startpunkt demzufolge etwas abseits und südöstlich von Sainte Lucie de Porto Vecchio an der Straße D468, welche zum Campingplatz „Pinarello“ und hinab zur Küste führt. Direkt in Sichtweite der auf der Terrasse des Hotels „Le Pinarello“ abfeiernden Touristen kann man sich dann schwer bepackt und in voller Montur am Strand niederknien, um dem Mittelmeer zu huldigen. Patrick, Patrick, welch seltsame Idee. Aber wer sich diesem Ritual unterwirft, lässt es an Ernsthaftigkeit gegenüber dem Unterfangen nicht mangeln.
          Der Endpunkt des „Rennens“ wiederum befindet sich nördlich vom Campingplatz „Camping Caravaning Dolce Vita“ am östlichen Ende des Strandes von Calvi. Ein bisschen trickreich ist der Zugang zum Meer schon, da der Campingplatz direkt an das Gelände der Fremdenlegionäre grenzt. Und wer sich dorthin verirrt, …

        • Die Ausrüstung muss eine völlig autonome Wanderung über die gesamte Strecke ermöglichen.
          Das bedeutet, dass Lebensmittel für die gesamte Tour mitgenommen werden müssen und ein Zelt für die Übernachtungen benötigt wird. Die Hütten und das Nachkaufen von Lebensmitteln sind diesmal tabu. Deshalb gilt - wer weniger Tage benötigt, kommt mit weniger Essen aus, trägt deshalb weniger Gewicht und ist deshalb schneller. Soweit die Theorie. Fakt ist natürlich auch, dass jeder für sich die Menge an notwendigen Reserven einschätzen und ausbalancieren muss. Ich vermute deshalb, dass Patrick diesmal auf opulente Genüsse unterwegs verzichten und seine beachtlichen Kochkünste einschränken wird. Eigentlich schade. Schnell unterwegs sein und trotzdem ein Mehrgänge-Menü aus seinem unergründlichen Rucksack zaubern zu können, hat schon etwas sehr entspannt Dekadentes an sich.


        Ein bisschen freut mich natürlich die zweite Regel, da sie meiner Wanderphilosophie am ehesten entspricht, vollkommen autonom sein zu wollen. Die erste Regel hat es allerdings in sich, da sich die Strecke im Süden um knapp zehn Kilometer vom Meer bis nach Conca durch ein landschaftlich reduziertes Stück Straße verlängert. Und das Ende wird ebenfalls um die Strecke von Calenzana bis an den Strand bei Calvi, nicht weniger öde, um knapp neun Kilometer länger. Alles in allem achtzehneinhalb Kilometer, eine Strecke für einen zusätzlichen Tag. Aber Patrick meint dazu nur lakonisch, dass man sich die Berge eben redlich erarbeiten muss, Meter für Meter und am besten von Null an.

        Geplant ist, die gesamte Strecke, quasi als Coast2Coast, in maximal siebzig Stunden verteilt über acht Tage abzulaufen. Wenn es jemand in sieben Tagen schafft, auch gut. Wer länger braucht, auch kein Problem. Neben dem, wer als Erster wieder die Küste erreicht, wird diesmal ergänzend auch die Laufzeit der Etappen gemessen. Pausen zwischen zwei Etappen können abgezogen werden, Zwischenpausen auf einer Etappe zählen wie üblich nicht.

        Die Etappen sind wie folgt verteilt:
        • Mare - Sainte Lucie - Conca - Refuge de Paliri - Bavella (27,7 km)
        • Bavella (alpine Variante) - Refuge de Asinao - Refuge de Usciolu (24,1 km)
        • Refuge de Usciolu - Refuge de Prati - Refuge de Capannelle (29,1 km)
        • Refuge de Capannelle - Vizzavona - Refuge de l’Onda (25,1 km)
        • Refuge de l’Onda (alpine Variante) - Refuge de Petra Piana - Refuge de Manganu (16,4 km)
        • Refuge de Manganu - Castellu di Vergio - Refuge de Mori (23,7 km)
        • Refuge de Mori - Refuge de Tighiettu (alpine Variante) - Refuge de Carozzu (16,6 km)
        • Refuge de Carozzu - Refuge de Piobbu - Calenzana - Mare (27,6 km)


        Zu beachten ist natürlich noch, dass wie im letzten Jahr die Tage schon etwas kürzer sind und bei gutem Wetter nur mit etwa elf Stunden Tageslicht zu rechnen ist. Und als Reminiszenz an das letzte Jahr steht es jedem frei, sich mit seiner Ausrüstung auf Schnee und Eis einzustellen. Der Start soll am 27. September erfolgen.

        Eine Einladung also. Verführerisch. Alte Bekannte treffen. Entspannt einige Wege abreißen. Nette Gespräche haben. Maria wiedersehen. Was hindert mich also noch zuzusagen?

        Die Zeit. Ich habe schlichtweg keine Möglichkeit, mir vor dem sechsten Oktober freizunehmen. Warum nur so früh? Einige hektische Mails später ist klar, dass auch die Anderen in einem engen Terminkorsett ihrer beruflichen Verpflichtungen stecken und nicht erst anderthalb Wochen später starten können. Vorbei und vergessen.

        Und trotzdem dringt in mein sorgsam reduziertes Leben wieder ein Stück von Außen ein. Licht und Wind. Sonne, Mond und Sterne. Melde dich ab, melde dich krank. Nachts liege ich wach und fiebere dem Herbst entgegen. Meinen Körper zieht es nach Draußen, die Schizophrenie hält ihn zurück. Geld verdienen, um ein entsagtes Leben führen zu können. Ich muss mich nicht krank melden, ich bin bereits krank.

        Kurz vor dem Start der Tour schreibe ich eine letzte Mail und wünsche Allen viel Spaß und Erfolg. Dieses Mal bin ich noch ein elender Feigling und ordne mich dem engen Raum meines Lebens unter.

        Am Abend des achten Tour-Tages bekomme ich die Nachricht von Patrick, dass er die Strecke in knapp zweiundsechzig Stunden geschafft hat und jetzt weiß, wie er sie in sieben Tagen schaffen kann. Glückwunsch zurück. Ein bohrender Wurm sitzt in meiner Brust. In der gleichen Nacht kaufe ich mir ein Flugticket nach Bastia und schenke meiner Familie in den anstehenden Herbstferien eine Woche Urlaub in einem Ferienhaus bei Calvi.

        Ich bin fest entschlossen es zu probieren. In acht Tagen werde ich die Strecke aber nicht so einfach schaffen können, ohne direkt am Anfang einen Pausentag einlegen zu müssen. Der Flieger landet zwar frühmorgens kurz vor dem Morgengrauen, aber danach steht erst noch der Transfer in den Süden an, so dass ich erst gegen elf Uhr Sainte Lucie erreichen werde. Und von dort aus geht es anschließend weiter an die Küste, um den Startpunkt zu erreichen.

        Ganz nebenbei gesagt, ist mir auch die Zusammenstellung von Patricks Streckenplanung ein wenig zu … Was ich sagen will, sie ist nicht so einfach, um sie gleich im ersten Anlauf ohne Probleme und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schaffen zu können. Wenn ich allein an die Länge der Strecken und ihre Höhenmeter denke, zieht sich ein schmerzhaft wohliger Schauer über meinen Rücken, gleich einem spitzen Nagel, der über eine Schultafel kratzt. Unangenehm winde ich mich unter meinem eigenen Anspruch – es könnte gut gehen, ja natürlich, aber auch mächtig in die Hose. Am besten ich erzähle es niemandem, um mich nicht zu blamieren. Andererseits wäre es besser, sich deutlich zu dem Vorhaben zu bekennen, damit der eigene Geist zu begreifen beginnt, was da von ihm erwartet wird. Und mit etwas Glück bekommt der dann das restliche Drumherum auch noch motiviert, sich in Bewegung zu setzen.

        Ich fasse zwei Pläne. Wenn sich die Fahrt mit dem Bus in den Süden als gar zu trödelig herausstellen sollte und ich nicht spätestens zwölf Uhr starten kann, werde ich mir den Pausentag gönnen und am Meer übernachten. Das bedeutet aber auch, dass ich dann in Patricks große Fußstapfen passen muss, um rechtzeitig Calvi zu erreichen, wo meine Familie erwartet, am elften Tag nach meiner Abreise am Flughafen abgeholt zu werden. Einen Reservetag für alle Eventualitäten hätte ich in diesem Fall.

        Einen Tag für die Anreise, acht für die Tour, einen Reserve. Wie ein Mantra formt sich dieser Satz in meinem Kopf zu einer eigenen Melodie. Nach einer kurzen Weile hört es sich bereits ganz einfach an. Wird schon klappen.

        Alternativ werde ich, falls der Bus wider Erwarten Sainte Lucie pünktlich erreichen sollte, die Tour direkt am gleichen Tag beginnen, um den Stress etwas zu reduzieren. Rechtzeitig ankommen ist ja kein Problem, aber auf den letzten Metern wegen eines Schlechtwettertages in Hektik zu geraten, ließe sich dadurch vermeiden. Und ganz ehrlich, achteinhalb Tage wären für mich unter den genannten Bedingungen auch ein großartiges Ergebnis.

        Coast2Coast also soll es dieses Jahr noch sein.

        06.10.2010 – Start
        Am sechsten Oktober beginnt der Tag für mich drei Uhr morgens. Wie ein Déjà-vu spulen sich die ersten Stunden gleich dem vergangenen Jahr ab. Dunkelheit, Autobahn, Flughafen, Schlaf, Morgenlicht. In Bastia kommt mein Rucksack als erster auf dem Band an, Zeit gespart. Am Taxistand ist weit und breit kein Fahrzeug zu sehen. Gibt es so etwas? Ich muss nach Cassamozza! Die übrigen Touristen haben ausnahmslos Mietwagen gebucht und gruppieren sich müde um die noch nicht geöffneten Schalter. Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich mich in einem Taxi fast zu Tode gefürchtet und diesmal bekomme ich keins.

        Warten bringt hier nichts. Etwas sauer schultere ich mein Gepäck und laufe ohne weiter nachzudenken los. Meine Stiefel sind noch ziemlich locker geschnürt und ich schlappe in ihnen wie in einem Paar alter ausgetretener Filzpantoffeln hin und her. Aus Trotz halte ich nicht an, um sie fester zu schnüren. Frechheit! Kein Taxi! Hätte so gut beginnen können.

        Bis nach nach Casamozza sind es entlang der Straße etwas mehr als sechseinhalb Kilometer, welche ich in knapp zwei Stunden schaffen muss, um den Neun-Uhr-Bus nach Süden nicht zu verpassen. Nach circa drei Kilometer erreiche ich die große Überlandstraße N193. Auf ihr herrscht der morgendliche Dauerstau. Per Anhalter bringt hier nichts. Zu Fuß bin ich in etwa genau so schnell unterwegs wie die Fahrzeuge neben mir. Eine beginnende Blase an meiner rechten Ferse beginnt zu schmerzen. „Kommt davon, wenn man zu stolz ist, die Schuhe richtig zu schnüren“, spricht mein Alter Ego zu mir. „Richtig“, erwidere ich, „Mache ich aber trotzdem nicht“. Mein Stolz wird mit einer daumennagelgroßen Blase belohnt.

        Casamozza liegt verschlafen im Morgenlicht. Die Bars und Cafés sind noch geschlossen, die Tankstelle in Richtung Süden ebenfalls. Nach wenigen Minuten kommt der Überlandbus, ich steige ein, setze mich ganz nach hinten und ziehe die Stiefel aus. Die aufgehende Sonne flirrt durch die Fenster und ich döse ein.

        20.10.2009 – Scheiden tut weh
        Für unsere Verhältnisse ist es bereits spät am Morgen. Das Licht schleicht sich in das Tal, als wir fast zeitgleich aufwachen. Maria blickt aus ihrem Schlafsack zu mir herüber, lächelt. „Wie fühlst Du Dich, Héro?“ fragt sie. „Selber Héroïne. Ich fühle mich total gerädert“ antworte ich. „Mich bekommt ihr heute keine zehn Meter durch den Wald, so kaputt bin ich.“ „ Es ist aber gar nicht so weit bis nach Corte, vielleicht drei, maximal vier Stunden.“ Mit geschlossenen Augen hat ihr französischer Akzent, der sich an diesem Morgen in ihre Sprache verirrt hat, eine wunderbar wärmende Wirkung auf mich. Bitte sprich weiter. „Ob die Kinder noch schlafen? Was denkst Du?“

        Ja was denke ich eigentlich. Die vergangene Nacht liegt wie ein unwirklicher Traum über meiner Erinnerung. Jetzt, einige Stunden später, erscheint es mir wie eine vergangene Geschichte, unklar, ob sie jemals wirklich stattgefunden hat. Im Schlafsack ist es wunderbar warm.

        Ich öffne langsam ein Auge und erblicke über mir eine mit Eisblumen überzogene Scheibe. Ruckartig setze ich mich auf. „Es ist kalt, wir sollten nachsehen.“ „ Ja, du hast recht.“ mischt sich Patrick in unser bruchstückhaftes Gespräch. Die sonnige Stimmung des langsamen Erwachens, fortgeweht. Das Aufstehen schmerzt.


        2009-10-19 - Wasserbecken des Tavignano an der Refuge de Sega

        Oben in der Hütte herrscht noch ein kaltes Halbdunkel. Die Luft ist frostig. Einige der Kinder kauern zitternd zusammengedrängt zwischen den Matratzen. Es müssen ziemlich unangenehme Stunden für sie gewesen sein. Ich fühle mich schäbig, die Nacht in einem warmen Schlafsack und tief schlafend verbracht zu haben. Gemeinsam mit Patrick zwänge ich mich an den unglücklich dreinschauenden Kindern vorbei. Die Lehrer sitzen am anderen Ende des Raums an einem Tisch und beraten sich. Wir fühlen uns fehl am Platz, auch wenn wir hier und dort ein freundliches, verstohlenes Winken ernten. Es ist keine Situation, auf die wir in irgendeiner Weise vorbereitet sind.

        Vor der Hütte beginnen wir fast automatisch das Feuer anzufachen und einen großen Topf Wasser zu kochen. Wir haben Zeit. Und ohne uns abzusprechen werden wir in den nächsten Minuten versuchen, ein einigermaßen passables Frühstück für alle zu bereiten. Da sich unsere Tour am heutigen Tag ihrem Ende oder Zwischenstopp, je nachdem aus welchem Blickwinkel man es betrachtet, in Corte nähert, ist es für uns kein Problem, unsere restlichen Vorräte aufzubrauchen.

        Der schwierigste Teil liegt aber noch vor uns. Wir ahnen, dass die Kinder das Vertrauen in ihre Lehrer verloren haben. Zumindest teilweise. Gestern Nacht, das war knapp. Undenkbar, dass es den Kindern nicht aufgefallen ist. Aber wie sollen wir uns in dieser Situation verhalten? Wir können nicht in die Rolle der sie begleitenden Schutzengel schlüpfen.

        Joshua und Elias gesellen sich zu uns an das Feuer. „Und nun?“ fragt Elias. „Was zur Hölle machen wir jetzt?“. „Frühstück.“ antwortet Patrick knapp.

        „Wir werden wohl oder übel mit allen noch ein Gespräch führen müssen.“ beginnt Joshua uns auf die kommenden Minuten einzustimmen. „Irgendwie müssen wir die Verantwortung wieder an die Lehrer übergeben. Wie das geht? Ich habe keine Ahnung.“ „Wenn uns das nicht gelingt, werden wir uns die nächsten Tage ewig mit Vorwürfen plagen.“ pflichtet ihm Elias bei.

        Eigentlich, und da sind wir uns ausnahmslos einig, wollen wir die Hütte so schnell als möglich verlassen, so unangenehm ist uns diese Stimmung, dieses verantwortungsgeladene Gefühl. Andererseits wissen wir genau, dass uns die Kinder durch die Fenster pausenlos beobachten, unser Verhalten und unsere Gesten auf irgendeine positive Hoffnung für sich absuchen.

        Die Situation rettet wieder einmal Maria. Sie bittet uns das Lagerfeuer zu vergrößern und Bänke drum herum aufzustellen. Als wir fertig sind, bittet sie alle Kinder und Lehrer zu einem gemeinsamen Frühstück vor die Hütte, so freundlich und warmherzig, als hätten wir uns schon Wochen darauf gefreut, mit unseren Gästen diesen Tag zu beginnen. Als alle sitzen verteilen wir heißen Tee und eine bunte Mischung verschiedener Frühstücksideen. Freudig gespannt blicken uns die Kinder an. Und Maria beginnt über den gestrigen Abend so zu sprechen, als wäre es ein ganz normaler Abend mit neuen netten Leuten gewesen. Ab und an bindet sie ein paar Tipps und Ratschläge ein, aber in einer Art und Weise, als ob sie sich sicher sei, dass jeder der hier Versammelten sie bestimmt schon kennen würde und eigentlich auch ohne uns angewendet hätte. Sie stellt das Normale der vergangenen Nacht derart in den Vordergrund, dass selbst ich meine Zweifel über den Fortgang ihrer weiteren Wanderung verliere. Es hört sich so schlüssig an.

        Aber, und auch dieser Schwenk gelingt ihr, ohne die verblassenden Ängste wieder zu bestärken. Wir, also unsere Gruppe, kämen direkt von den höher liegenden Ebenen, auf welchen wir vom Schnee überrascht worden seien. Und aus diesem Grund würde sie gern mit den Lehrern im Beisein der Kinder eine neue Route ausarbeiten, damit ihre Mehrtageswanderung trotz des kühleren Wetters noch eine tolle Tour werden könne. Sie lässt sich von einem der Lehrer eine Wanderkarte reichen, breitet sie auf dem Boden aus und alle scharen sich, teils auf den Bänken stehend, um sie. Mit einem Stöckchen zeigt sie die bisherige Route der Kinder, erklärt, wie weit sie schon gekommen seien und das die nächsten Tage ihrer leicht geänderten Route sie immer wieder an Dörfern und Siedlungen vorbeiführen würden. Die Gesichter der Kinder hellen sich von Minute zu Minute mehr auf. Und als endlich die Sonne über den Kamm bricht und das Tal mit herbstlicher Wärme und goldenem Licht flutet, ist der Spuk der vergangenen Nacht vergessen.


        2009-10-19 - Oberlauf des Tavignano an der Refuge de Sega

        Eine halbe Stunde später haben wir unsere Ausrüstung gepackt und stehen zum Abmarsch vor der Hütte bereit. Wir posieren noch einmal für ein gemeinsames Gruppenbild und verabschieden uns Hand für Hand, Schulter um Schulter, Träne auf Träne. Es ist dieser Moment, der einen verzweifeln lässt. Nicht loslassen zu können. Das Gefühl zu spüren, sich jetzt vielleicht doch falsch zu entscheiden.

        Als wir einen letzten Augenblick mit den Lehrern allein dastehen, gibt Maria ihnen noch einen Rat. Sie sollten auf ihrer Reise nicht mehr über die vergangene Nacht diskutieren, das käme nach ihrer Rückkehr von ganz allein. Jetzt aber müssten sie unbelastet, freundlich und zugleich bestimmt die Dinge wieder in die Hand nehmen. Autorität und Führung zeigen, die Richtung vorgeben und zu große Risiken meiden. Und nur keine Angst, es würde schon gutgehen.

        In strahlendem Sonnenschein verlassen wir die Refuge de Sega über die kleine Brücke in Richtung Corte.

        06.10.2010 – Sainte Lucie
        Ein beherztes Schütteln reißt mich aus meinem Halbschlaf. Der Busfahrer ist so freundlich und weckt mich. Ich bin wieder einmal der einzige Fahrgast und wir haben Sainte Lucie einige Minuten vor der geplanten Zeit erreicht. Verschlafen ziehe ich meine Schuhe an und verlasse den Bus. Der Fahrer war inzwischen so freundlich mein Gepäck auszuladen. Ich bedanke mich überschwänglich und wir wünschen uns eine gute Zeit.

        Das Cafe am Busstop hat geöffnet und döst verlassen in der Mittagssonne. Nach einigen Metern erreiche ich die kleine Kreuzung in der Mitte des Ortes, wo ich die linke Abzweigung in Richtung des Meeres nehme. Ich habe Glück, bereits nach zwei Minuten höre ich hinter mir ein Fahrzeug. Ich drehe mich um, das Fahrzeug hält an. Mit einer wortlosen Geste zeigt ein alter Korse auf die Ladefläche seines Pickups. Ich werfe meinen Rucksack auf das Fahrzeug und nehme im Führerhaus Platz. Sehr gesprächig ist der Alte nicht. Nachdem wir uns begrüßt haben und ich ihm mein Ziel genannt habe, nickt er nur kurz und würdigt mich bis zum Aussteigen keines Blickes. Während der Fahrt brummt er ein altes korsisches Lied in seinen Bart.

        Die Fahrt ist nur kurz. Nach wenigen Minuten schimmert bereits das Meer durch die Bäume und zwischen den Hügeln hindurch. Dunkelgrün glatt, mit einem Schimmer ins Blau liegt es vor dem schmalen, weißen Strand von Pinarellu. Am Hotel steige ich aus, nehme meinen Rucksack von der Ladefläche und grüße noch einmal kurz. Mit einem Hupen werde ich verabschiedet.

        Nachdenklich blicke ich auf das Meer. Ich könnte jetzt direkt mit der Tour beginnen. Die Uhr zeigt kurz nach elf Uhr. Es ist eine seltsame Idee von Patrick, von seinen Freunden zu verlangen, an dieser Stelle erst einmal die Hand in das Wasser zu halten. Wenn ich es nicht täte, es würde nichts ändern, die Tour wäre genau so lang, das Erlebnis gleich intensiv.

        Das Wasser glitzert in der Mittagssonne und die Luft ist ausgesprochen warm. Keine Wellen, kein Wind. Den Rucksack auf dem Rücken nähere ich mich dem Wasser. An der Marina dümpeln Boote lautlos vor sich hin. Möglichkeiten schießen mir durch den Kopf. Strandurlaub. Schwimmen. Tauchen.

        Ich gehe in die Hocke, wenige Zentimeter von dem Wasser entfernt. Es atmet. Langsam zieht es sich zurück, langsam kommt es mir wieder entgegen. Es macht etwas aus, hier zu sein und das Wasser nicht zu berühren. Beherzt stelle ich mich in das Wasser und tauche beide Hände hinein. Eine angenehme Kühle umfließt meine Haut. Ich stelle mir vor, reingewaschen zu werden. Energie fließt meine Arme empor. Ich bin jetzt bereit. Mit einem Ruck erhebe ich mich, blicke noch einmal über die kleine Bucht, drehe mich um und starte wohlgelaunt mit der Tour.

        Nach etwa vierzig Minuten entlang der Straße erreiche ich wieder Sainte Lucie. Die Leute im Cafe direkt an der Kreuzung blicken erstaunt zu mir herüber, als sie mich ein zweites Mal erblicken. Sekunden später bin ich an ihnen vorbei und beginne um ziemlich genau zwölf Uhr mit dem Abschnitt nach Conca, dem eigentlichen Startpunkt des GR20 im Süden. Auch dieses Teilstück führt immer entlang der auto- und menschenleeren Straße, aber im Gegensatz zum ersten Abschnitt mit weitaus weniger Bäumen, welche Schatten spenden könnten.

        Das Wetter ist perfekt. Angenehme zwanzig Grad Celsius, Sonnenschein, ab und an eine Wolke. Nach wenigen Minuten überquere ich rechtshaltend das fast ausgetrocknete Flüsschen U Cavu über eine Brücke, nach welcher die Straße hinauf nach Conca führt. Der Weg ist relativ belanglos, wenn man einmal von dem am Ortseingang von Conca beidseitig der Straße befindlichen Friedhof absieht. Schlichte Familiengräber und kleine Trutzburgen aus schwarz, weiß gebändertem Stein säumen die letzten Meter bis zur Gite la Tonnelle, an welcher der GR20 beginnt.

        Conca ist ein kleiner Ort, welcher sich entlang einiger Serpentinen an den Hang schmiegt. Eine zu groß erscheinende Kirche markiert das Zentrum der Siedlung. Goldbraune Kühe durchfurchen das Brachland zwischen den einzelnen Grundstücken. Ziegen springen mit ihren Glöckchen bimmelnd über die Straße. Es ist immer noch Mittagszeit und kein Mensch ist weit und breit zu sehen.

        Etwas hinter dem Ortsausgang von Conca zweigt der GR20 urplötzlich nach rechts von der Straße ab. Im Schatten eines grünen Baumrunds mache ich an der Source de Radicale eine erste kurze Rast und fülle die beiden Wasserflaschen auf. Beim Aufsetzen des Rucksacks sprüht aus einer der Liquitainer Trinkflaschen ein dünner Wasserstrahl heraus. Direkt am Boden der einrollbaren Plastikflasche ist die Schweißnaht auf einer Länge von etwa drei Zentimetern eingerissen. „Das ist aber Mist.“, schießt es mir durch den Kopf, denn ich habe nur zwei dieser leichten Plastikflaschen und keinen Wassersack dabei. Deshalb aber noch einmal nach Conca zurückzukehren, würde mich wahrscheinlich zu viel Zeit kosten, um noch im Hellen die Refuge de Paliri erreichen zu können. Also werde ich im wahrsten Sinne des Wortes als eiserne Reserve den einzigen Luxusgegenstand auf meiner Tour, eine Thermosflasche, für Trinkwasser statt für heißen Tee benutzen.

        Beim Nachdenken ob des Malheurs kommt mir die Idee, die defekte Liquitainer nur halb zu befüllen und verkehrt herum im Außennetz des Rucksacks zu transportieren. So kann ich sie vielleicht noch eine Weile benutzen und komme insgesamt auch auf zwei Liter Trinkwasser. Eine autonome Tour bedeutet eben genau mit dem auszukommen, was man bei sich führt. So sind die Regeln.

        Direkt nach der Quelle beginnt das Korsische Gebirge, wie ich es in vielen Jahren lieben gelernt habe. Von der herbstlichen Macchia und ihrem durch die Sonne ausgeglühten, betörenden Duft eingeschlossen geht es stetig hinauf zur Bocca d’Usciolu. Am Ende der anschließenden Querung des links ansteigenden Hanges führt der Weg hinab in die verschattete Kühle des Bachs Punta-Pinzuta. Auch wenn einige Einfriedungen darauf hinweisen, dass hier schon des Öfteren gezeltet worden ist, würde ich darauf lieber verzichten. Einem Brand der Macchia kann an dieser Stelle nur schwerlich ausgewichen werden. Zudem ist das Wasser des Bachs in seinen ruhigeren Seitenarmen regelmäßig mit Mückenlarven versetzt und von Tieren verunreinigt.

        Weiter geht es in straffem Tempo an den Ruinen der Cabanes de Capellu vorbei und im Schatten der hoch aufragenden Punta Balardia und Punta di Monte Sordu hinauf zur Bocca Villaghello. Direkt im anschließenden, felsigen Abstieg steht auf dem Weg plötzlich eine Herde Mufflons vor mir. Sekundenlanges Starren. Aber bevor ich die Kamera bereit habe, springen die Tiere grazil den Hang hinauf und sind meinen Blicken entzogen. Polternd und nicht annähernd so grazil setze ich meinen Weg fort. Das hohe Tempo und der mittlerweile lange Tag machen sich bei mir durch krampfende Waden bemerkbar.

        Die letzten Kilometer führen fast frontal auf die beeindruckende Felskulisse zu, welche sich aus Punta Velaco, Calanca Murata, Punta Aracale und Punta Tafunata di i Paliri vor mir auftürmt. Noch einige hundert Meter durch einen hochstämmigen Wald und ich habe mein Ziel erreicht. Die Refuge de Paliri liegt vor mir. Es ist inzwischen eine viertel Stunde vor Sieben und die Dämmerung setzt ein. Ohne mich lang ausruhen zu können, stelle ich das Zelt auf, bereite mein Nachtlager vor und ziehe noch einmal los, um Wasser aus der entfernt liegenden Quelle zu holen. Der heiße Sommer und die regenlosen Tage der letzten Wochen haben das Gebirge weitgehend ausgetrocknet. Das Wasser tröpfelt quälend langsam aus der Quelle. Im verblassenden Glühen der Felswände bereite ich schließlich mein Abendbrot. Kühle und Ruhe ziehen in dem Felsenrund ein.


        2010-10-06 - Streckenprofil


        2010-10-06 - Zeitprofil

        Inklusive des Weges vom Flughafen nach Casamozza stecken mir heute knapp dreißig Kilometer und etwa eintausendsechshundert Höhenmeter in den Knochen. „Nicht schlecht für den Anfang.“ denke ich sarkastisch und massiere in dem engen Zelt meine schmerzenden Muskeln. Trotz umfangreicher Vorbereitungen empfinde ich den ersten Tag als absolute Hammertour und bin nicht so recht davon überzeugt, dieses Pensum die nächsten Tage immer wieder absolvieren zu können. Die Gruppe um Patrick hat schon jetzt meinen größten Respekt. Aber das war mir ja eigentlich auch schon vorher klar.

        Kurz vor dem Schlafengehen widme ich noch etwas Zeit meinem selbstverschuldeten Sorgenkind, der Blase am rechten Fuß. Den ganzen Tag über habe ich sie unangenehm gespürt. Prall gefüllt und milchig weiß glänzend starrt sie mir im Schein der Taschenlampe entgegen. „Sie ist inzwischen so groß wie ein Heiermann.“, denke ich. Vergessenes Wort aus alten Zeiten. Es nützt nichts, ich werde sie anstechen und auslaufen lassen müssen, um den Druck zu verringern.

        Die Flüssigkeit, welche ich herauspresse, ist leider nicht so klar, wie gehofft. Auf dem Taschentuch zeichnen sich eitrige Schlieren ab. So wie es aussieht, hat die Blase gute Chancen, sich mir in den nächsten Tagen immer wieder unangenehm in Erinnerung zu bringen. Insgesamt vier Compeds befinden sich in meinem Medipack, von welchen ich eines am nächsten Morgen opfern werde. Heute Nacht aber lasse ich die kleine Wunde ohne Abdeckung trocknen.

        Tiefe Stille ist in das Tal gezogen, als ich das Licht lösche. Ich schließe die Augen und schlafe eingeklemmt zwischen Zeltwand und Rucksack ein.

        20.10.2009 – Am Kaminfeuer
        Bunte Lichtflecken der hoch über uns stehenden Sonne tanzen über unsere Gesichter und den auftauenden Waldboden. Der kristallfarbene Reiff ist nur noch in ganz wenigen schattigen Lagen des Waldes zu entdecken. Mit jedem Meter, welchen wir zwischen uns und die Kinder bringen, hellt sich unsere nachdenkliche, wortlose Stimmung auf. Auf der Brücke über den Le Tavignano halten wir erstmalig in unserer Hast inne, die vergangene Nacht nunmehr weit hinter uns lassend. Befreit von den Rucksäcken klettern wir hinunter zum Fluss und toben übermütig zwischen den Wellen über die nassen Steine. Nassgespritzt und keuchend lehnen wir schließlich wie Teenager am Geländer und lassen unseren Gedanken freien Lauf.


        2009-10-20 - Badeplatz an der Tavignano-Brücke


        2009-10-20 - Brücke über den Tavignano

        Wir sind überzeugt, uns richtig entschieden zu haben. Es ist nicht unsere Gruppe, es ist nicht unsere Verantwortung. Wir haben getan, was in der Situation angebracht war. Nicht mehr und nicht weniger. Schlag auf Schlag sprudeln die Argumente aus uns heraus. Aber die Gesichter zum Abschied gehen uns immer noch nicht aus dem Kopf. Die unterdrückte Angst vor dem Unbekannten kann sich so klar in den Augen von Kindern ausdrücken, dass einem schier das Herz zu brechen droht. Um uns auf andere Gedanken zu bringen, verspricht Patrick, sich am Abend telefonisch in der Gite de Etape von Calacuccia nach der Gruppe zu erkundigen.

        Dreieinhalb Stunden nach unserem Aufbruch von der Refuge de Sega erreichen wir die Zitadelle von Corte und gönnen uns zu allererst einen Espresso auf dem Place Gaffory im Schatten der Eglise de I'Annonciation. Nur wenige Touristen verirren sich zu dieser Jahreszeit in diesen Teil von Corte, so dass wir den wohnzimmergroßen Platz weitgehend für uns allein genießen können. Während Joshua, Elias, Maria und ich auf den Stühlen ausgestreckt die Glieder den wärmenden Sonnenstrahlen entgegenstrecken, ist Patrick bereits aufgebrochen, um uns ein Nachtlager zu organisieren. Die Gite de Etape in Corte hat für dieses Jahr bereits endgültig geschlossen.


        2009-10-20 - Zitadelle von Corte

        Bewusst zufällig, so scheint es, liegt Maria direkt neben mir in ihrem Stuhl, die Augen tief hinter den dunklen Gläsern ihrer Sonnenbrille versteckt. Schweigend genießen wir unsere Nähe, unentschieden vermeiden wir jedes zu nahe Gespräch. Wir könnten, wenn wir nur wollten, uns einander offenbaren. Opfer auf allen Seiten wären die Folge. Der Gewinn und der Verlust. Wie nur kann man das sehenden Herzens entscheiden. Den Schmerz verursachen und dann selbst aushalten. „Haltet bitte die Zeit an.“ formt sich ein Wunsch in meinem Kopf. Und verlässt meinen Mund? „Ja.“ sagt Maria.

        Nach zwei Stunden setzt Patrick die angehaltene Zeit wieder in Gang. Wir würden diese Nacht bei einem Freund unterkommen, nicht weit von hier.

        In einem großen, fast vollständig von Möbeln befreiten Raum schlagen wir unser Lager auf. Der Ausblick aus der langen Fensterfront über die Dächer von Corte ist fantastisch. Eine heiße Dusche erlaubt uns die Rückkehr in die Zivilisation. Gewaschene und getrocknete Kleider sind unsere Eintrittskarte in die Nacht von Corte. Unser Ziel ist das „La Riviere des Vins“ auf der Rampe Sainte-Croix. Das kleine Lokal mit vielleicht zwanzig Plätzen ist nicht schwer zu finden. Direkt an der Buchhandlung am Cours Paoli beginnen hinter dem Brunnen die Treppen, welche hinauf zur Zitadelle führen. Nach wenigen Stufen erreichen wir das Lokal, welches unscheinbar auf der rechten Seite liegt.

        Wärme empfängt uns. Im Kamin prasselt ein würzig riechendes Feuer. Den Tisch direkt am Kamin hat Patrick für uns reservieren lassen. Und während meine Begleiter einen lautstarken und wortgewaltigen Empfang mit Marite, der Besitzerin des Lokals, zelebrieren, versinken meine Gedanken bereits in der Glut.

        07.10.2010 – Schmerzen
        Zuletzt geändert von tah; 28.03.2011, 20:59. Grund: ... Bilder eingefügt
        Schnee ist auch nur schick aufgemachtes Wasser.

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        • Torres
          Freak

          Liebt das Forum
          • 16.08.2008
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          #44
          Danke tah, Du hast uns lange auf die Folter gespannt. Toller neuer und auch neuer alter Bericht, den ich gerade im Schlafsack bei Meeresrauschen genossen habe. Bin gespannt, wie es weiter geht, Deine Berichte sind einfach Klasse.
          Oha.
          (Norddeutsche Panikattacke)

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          • Flachlandtiroler
            Freak
            Moderator
            Liebt das Forum
            • 14.03.2003
            • 29072
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            #45
            AW: [F] Speed Hiking - Korsika Oktober 2009 – Teil 1

            Wow...
            Meine Reisen (Karte)

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            • Solasimon
              Dauerbesucher
              • 09.12.2009
              • 904
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              #46
              AW: [F] Speed Hiking - Korsika Oktober 2009 – Teil 1

              WOW - ein genialer Bericht!
              Vor allem die Begegnung mit den Kids hat mich echt beeindruckt, da ich auch öfter mit Teens in diesem Alter unterwegs bin...

              Simon
              Nur der wird Gottes Anerkennung finden und leben, der ihm vertraut.
              Die Bibel - Römer 1,17

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              • MatthiasK
                Dauerbesucher
                • 25.08.2009
                • 923
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [F] Speed Hiking - Korsika Oktober 2009 – Teil 1

                Da habt ihr ja ordentlich was vorgehabt

                Seid ihr dann vom Meer querfeldein gestartet, oder den Straßen entlang?
                3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

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                • Gismo834
                  Erfahren
                  • 25.01.2010
                  • 223
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [F] Speed Hiking - Korsika Oktober 2009 – Teil 1

                  Ganz Toller Bericht..Wahnsinn. Das hat schon literarische Qualität.
                  Bin richtig in die Tour eingetaucht.

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                  • Jeloba
                    Anfänger im Forum
                    • 05.02.2011
                    • 21
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [F] Speed Hiking - Korsika Oktober 2009 – Teil 1

                    Schöner Bericht Tah! Wann gehts weiter?

                    Ich hab eine Frage: Ich will am 4.6. den GR 20 auf die gleiche Weise starten (Anreise morgens mit Flugzeug, Bus nach Sainte Lucie... Meer) und würde gerne wissen wie Du an Brennstoff (Spiritus in meinem Fall) gekommen bist. Gibts da unterwegs Geschäfte die um diese Urzeit auf haben und entsprechende Produkte auch am "Rande" der Saison führen?

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