[ES] Spanien 2021: Wandern auf dem GR 221 auf Mallorca

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    [ES] Spanien 2021: Wandern auf dem GR 221 auf Mallorca

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    Teil 1: Fast allein auf dem GR 221

    - Die bezaubernde Küste von Mallorca -

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    Land: Spanien
    Reisezeit: Mai 2021
    Dauer: 10 Tage bzw. 6 Tage auf GR 221

    Prolog:



    Der überaus spontane Roadtrip letzten September hatte uns gelernt, dass eifrige und vorausschauende Planungen manchmal nicht alles sind. Vor allem sind sie zu Corona-Zeiten kaum umsetzbar. Die längerfristige Vorfreude auf den Urlaub bleibt dabei zwar auf der Strecke, aber das Privileg "Urlaub machen" bleibt. Und so ging es für uns an Muttertag, eine Woche nach der Buchung der Flüge, nach Mallorca.

    Mallorca eine Insel, die leider sehr vorurteilsbehaftet ist. Viele, die hören, dass man nach Mallorca fliegt, denken zunächst einmal an die negativen Seiten der spanischen Insel. Doch Mallorca hat so viel mehr zu bieten, als Saufgelage am Strand und Partys bis zum Abwinken. Wir wollten die andere, die schönere Perspektive auf Mallorca haben, abseits der Touristen-Hotspots.

    Mallorca - Die Regeninsel?


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    Der erste Teil unserer Reise sollte uns auf eine 130 km lange Wanderung durch die Gebirgsregionen auf der Route des GR 221 führen. Nachdem wir abends in Palma angekommen waren, ging es für uns in ein Hotel nahe des Hauptbahnhofes. Der nächste Tag fing für uns sehr früh an. Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker. Dem ersten Wandertag sollte nichts im Wege stehen. Zunächst ging es mit dem Bus nach Andratx. Dort ereilten uns schon die ersten Regentropfen. Aber davon wollten wir uns nicht unterkriegen lassen. Weiter ging es zu unserem Startpunkt in Sant Elm. Nachdem wir in einem kleinen Laden noch ein paar frische Leckereien für den Tag gekauft hatten und unsere Rucksäcke gut saßen, ging es für uns los. An diesem Tag war die Wegführung leider nicht die Beste. Ein Blick auf die heruntergeladene Handykarte war gerade am Anfang und am Ende nötig. Die ersten Kilometer führten uns durch ein dichtes Kiefernwäldchen. Der Geruch von Regen lag in der Luft. Die Temperaturanzeige lag bei 17°C. Es ging weiter hoch hinauf, die Kiefern wurden weniger, die Steine dafür größer und schärfer. Leider ließ der Regen nicht lange auf sich warten, wir erreichten die erste Aussicht auf die Steilküste von Mallorca bei Wind, Regen und geminderter Aussicht. So hatten wir uns den ersten Tag auf der Sonneninsel nicht vorgestellt. Es sollten 24 km an diesem Tag bestritten werden, daher Zähne zusammenbeißen und weiter. Bei schönem Wetter wäre die Wanderung ein Traum gewesen. Zwischen hochgewachsenen Sträuchern und Wildblumen hindurch schlängelte sich der Weg hinauf auf ein Steinplateau. Dieses war nicht ganz einfach zu überwinden, da einem Regenmassen entgegenströmten und man sich mit Händen und Füßen am Felsen hochziehen musste. Ein paar Mal mussten Zäune überwunden werden, entweder mit kleinen Türchen oder Leitern über den Zaun. Irgendwann trieften wir aus allen Ecken und Enden, die Füße schwammen in unseren Schuhen und der Wind bereitete uns Gänsehaut. An dem einzigen Unterstand entschieden wir - unzufrieden aber vernünftig - die weitere Wanderung nach Estellencs abzubrechen und stattdessen abzusteigen.


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    Kleidungsstücke zunächst gegen unsere kuschlig weichen und vor allem trockenen Klamotten aus, um dann den Bus nach Estellencs zu nehmen. In Estellencs erwartete uns ironischerweise blauer Himmel und ein strahlendes Meer. Die Nacht verbrachten wir in dem familienbetriebenen Hotel Sa Plana Petit. Dort wurde uns ein 4-Gänge Menü geboten, was für all die Strapazen dieses Tages entlohnte. So einen ersten Urlaubstag hatte ich auch noch nicht erlebt...

    Unterwegs zwischen Orangen und Zitronen

    Der nächste Morgen begann mit einem reichhaltigen Frühstück in eben jenem Hotel, dass den Hunger für den restlichen Tag zurückhielt. Die Wetteraussichten waren um einiges besser, selbst als wir zum zweiten Wandertag Richtung Esporles aufbrachen, hielt sich die Sonne nicht zurück. So fühlte sich Urlaub an!
    Der Weg führte uns zunächst an der restlichen Ortschaft sowie an bedrohlichen bellenden Wachhunden vorbei, bis wir endlich allein waren. Es bot sich uns eine wunderschöne Aussicht auf das Meer, und die umliegenden Berge, die sich hinter Feldern und Wiesen aufbauten. Es roch gut nach Salzwasser in Verbindung mit Kieferngehölz. Nachdem wir Estellencs hinter uns gelassen hatten, liefen wir an manch verlassenen Villen vorbei in Richtung Wald. Über uns zogen wieder erste Wolken auf. Die nächsten Kilometer waren leicht gelaufen, die Höhenmeter hielten sich in Grenzen. Kurz vor Banyalbufar erreichten uns erste Regenwolken, die sich bereits über dem Meer zusammengebraut hatten. Zum Glück zog nur ein kurzer Schauer vorüber, zurück blieben Sonne pur und leichte Schleierwolken. Banyalbufar war ein weiteres malerisches Örtchen, wunderschön gelegen, umgeben von Mohnfeldern, Orangen- und Zitronenterrassen und einigen Olivenhainen.

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    Unser Weg des GR 221 führte uns direkt durch das Städtchen, die Maskenpflicht wurde auch hier von jedem Bewohner eingehalten. Der Weg aus Banyalbufar hinaus wurde nach und nach steiler, die erwarteten Höhenmeter nahmen zu. Die geteerte Straße endete schließlich in einem Naturschutzgebiet, das uns direkt zu den bekannten Trockenmauern führte. Trockenmauern, auch Tanca-Mauern genannt, werden auf Mallorca seit Jahrhunderten unter anderem zur verbesserten Wasserregulierung gebaut. Trotz der teils großen Hohlräume zwischen den einzelnen Steinen, sind die Mauern sehr massiv und stabil. Entlang der beeindruckenden Mauern wanderten wir weiter durch das dichte Kiefernwäldchen. Am höchsten Punkt des Tages lichteten sich die Baumkronen und wir konnten endlich wieder das Meer sehen. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es die letzten Kilometer schnellen Schrittes Richtung Esporles. Froh darüber, dass das Wetter es so gut mit uns meinte, erreichten wir unsere Unterkunft, ein schönes Hotel direkt gegenüber der örtlichen Kirche. Den restlichen Tag verbrachten wir entspannt, essend und durch den beschaulichen Ort Esporles wandernd.

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    So die ersten zwei Wandertage sind fertig 😁.
    Wer von euch war denn schon einmal auf Mallorca und ist vielleicht auch auf dem GR 221 gewandert?

    Wer schnell weiterlesen möchte, kann das gerne auf unserem Blog vorbeischauen: Mallorca aus zwei Perspektiven – Trockenmauer-Route Gr 221 – Reise-Elefanten (wordpress.com)

    Hier geht es natürlich schnellstmöglich weiter.

    LG Niko​​​​​​​
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  • TanteElfriede
    Moderator
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    • 15.11.2010
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    • Meine Reisen

    #2
    ...schon was her.. aber ich hab den oberen Teil bei einem kurztrip sehr genossen (war allein und die Familie am Strand, daher war es sehr kurz)
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    • Moltebaer
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      • 21.06.2006
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      • Meine Reisen

      #3
      Ich bin den Weg im Juni 2019 gelaufen und das war echt klasse! Teils etwas tricky, einen Zeltplatz zu finden wenn überall nur Zäune stehen, aber es ging.
      Zum Schluß habe ich mir noch ein paar Bierchen geschnappt und mich in einer einsamen Bucht verkrümelt
      Wandern auf Ísland?
      ICE-SAR: Ekki týnast!

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      • Alpentrekker
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        • 22.07.2013
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        #4
        Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
        Ich bin den Weg im Juni 2019 gelaufen und das war echt klasse! Teils etwas tricky, einen Zeltplatz zu finden wenn überall nur Zäune stehen, aber es ging.
        Zum Schluß habe ich mir noch ein paar Bierchen geschnappt und mich in einer einsamen Bucht verkrümelt
        Ich kann mir gut vorstellen, dass die Zeltplatzsuche etwas Trick ist. Bei den ganzen Zäunen, die man an einigen Tagen durchquert hat, war ich mir manchmal gar nicht mehr sicher, ob wir jetzt das Privatgrundstück betreten oder verlassen .
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          • Meine Reisen

          #5
          Nun geht es hier auch weiter...

          Von Auf-und Abstiegen

          Tag 3. Keine Wolke am Himmel. Deìa war das heutige Etappenziel. Also Sonnencreme auftragen und los ging es. Nachdem wir Esporles hinter uns gelassen hatten, ging es zunächst einige Zeit auf einer breit geteerten Straße ettliche Höhenmeter bergauf. Wir ließen die Straße hinter uns und folgten einem Trampelpfad, der uns hoch über Esporles brachte. Bäume wechselten sich mit Felsformationen ab. Weiter ging es durch ein Wäldchen. Irgendwann verließen wir den Pfad, um eine wunderschöne Aussicht auf die umliegende Bergszenerie zu erhaschen. Einige Kilometer weit vor uns lag das dunkelblaue Meer, rundherum kleine Häuser und Wälder.

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          Nach dieser atemberaubenden Panoramaaussicht auf dem Coll de sa Basseta folgte der baldige Abstieg. Aber wo ein Abstieg ist, ist ein Aufstieg auch nicht mehr weit. Und so kehrten wir dem ersten Berg den Rücken, um sogleich den nächsten, den Coll de Sant Jordi, zu besteigen, der Schatten meinte es wenigstens gut mit uns. Oben angelangt bot sich uns eine weitere wunderschöne Sicht auf die Insel. Nach diesem Aufstieg folgte der Abstieg nach Valdemossa. Valdemossa ist vielen Touristen als malerisches Bergdorf bekannt, das Einblick in die Mauern eines mittelalterlichen Klosters gewährt. Für uns war das Städtchen allerdings nur eine weitere Stadt, die durchlaufen werden musste, um unserem Ziel Deìa näher zu kommen. Ein Tagesausflug nach Valdemossa wird allerdings empfohlen.

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          Leider folgten wir nach Valdemossa dem touristischeren Pfad, der uns sogleich mit geteerten und unfassbar anstrengenden Aufstiegen strafte. Die folgenden Kilometer waren nerven- und kräftezehrend. Oben angekommen mussten wir erst mal eine Pause einlegen, um zu verschnaufen. Der Passweg des Coll de Son Gallard war dafür wunderschön angelegt. Ein schmaler Weg führte uns zwischen Palma auf der linken Seite und Deìa auf der rechten Seite entlang geradeaus an grasenden Ziegen vorbei. Der Wind pfiff und so verließen wir recht zügig den Pass.

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          Der letzte Abstieg für den heutigen Tag stand bevor. Also nochmal Kräfte sammeln und los. Doch, dass sich dieser Abstieg mit seinen 800 Höhenmetern so ziehen würde, hätten wir beide nicht gedacht. Die Knie schmerzten von den andauernden steilen Serpentinen, die uns in riesigen Schlangenlinien durch Kiefernwäldchen nach unten führten. Am Fuße des Berges empfingen uns scharfkantige Gräser. Wäre der Tag nicht schon so lang gewesen, so wären die nachfolgenden Meter durch das meterhohe Gras einem Dschungelfeeling gleichgekommen. Wir waren allerdings müde und wollten nur noch ins Bett fallen. Als wir endlich in Deìa ankamen, mussten wir für heute ein letztes Mal einen kurzen aber steilen Anstieg zu unserem Hotel hinter uns bringen (den späteren Marsch zum Supermarkt nicht inbegriffen). Endlich, nach 31 Kilometern waren wir angekommen. Belohnt wurden wir von einer gigantischen Aussicht von unserem Balkonfenster aus. Deìa liegt in einer Senke zwischen Bergen und dem Meer und erzeugt einen mediterranen Fler.

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          Sonnenbaden am Strand von Soller

          Der nächste Morgen empfing uns mit Sonnenschein. Die Strapazen des letzten Tages waren weitestgehend vergessen und so brachen wir zu Tag 4 in Richtung Soller auf. Der heutige Tag war mit 15 km relativ kurz. Der Weg führte uns zunächst an der Bergstraße entlang, aus Deìa hinaus. Danach ging es ein paar Höhenmeter durch ein kleines Waldstück, entlang an grasenden Ziegen und Schafen. Ein besonderes Highlight fand sich am Wegesrand; ein ganz flauschiger und zutraulicher Esel, der lieber aus der Hand gefüttert werden wollte, als sich mit dem umliegenden Gras zufrieden zu geben. Relativ zügig erreichten wir nach etwa 3 Stunden Soller. Eine recht touristische und belebte Stadt, mit einem schönen Kern und vielen ansprechenden Cafés und Restaurants. Nach Bummeln war uns allerdings nicht zumute. Deshalb entschieden wir uns, den restlichen Tag an der schönen Bucht in Port de Soller ausklingen zu lassen und die müden Knochen vor dem langen Marsch nach Lluc zu schonen.

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            • Meine Reisen

            #6
            Leben wie Nonne und Mönch

            Mit Sonnenbrand wachten wir am nächsten Morgen auf. Die Sonnencreme hatte ihren Zweck wohl nicht ganz erfüllt... Der vorletzte Wandertag lag vor uns. Nachdem wir im nahegelegenen Supermercado noch ein wenig Proviant gekauft hatten, ging es anfangs begleitet von lautem Froschgequake, Richtung Lluc. Immer wieder sah man viele der schon angesprochenen Trockenmauern, die zusammen mit den Orangen- und Zitronenbäumen ein ganz besonderen Charme versprühten. Kurz hinter Soller bauten sich bereits dicke Wolken auf, die sich um die Bergketten schoben. Schade nur, dass wir geradewegs dorthin liefen. Der Aufstieg ließ nicht lange auf sich warten.






            Auf den ersten Metern begegneten wir einem Mann, der einen dieselbetriebenen umgebauten Bollerwagen vor sich herschob, auf dem sich mehrere große Koffer stapelten. Die dazugehörigen Touristen ließen nicht lange auf sich warten. Urlaub in den Bergen, was ein Service!!



            Der Aufstieg zog sich in Serpentinen über 875 Höhenmeter hinauf. Der Wind hatte zugenommen, wir zogen unsere Regenjacken an, nur für den Fall der Fälle. Den ersten Pass, den Coll de l´ Ofre, erreichten bei einer Windstärke, die nicht gerade zu einem Päuschen einlud. Daher entschieden wir uns, den wabernden Nebelfeldern zu entfliehen und direkt weiter zum See Embassament de Cúber zu laufen. Entlang des Weges sahen wir wieder einige Schafe grasen. Am See selbst trafen wir auf einige Kühe, die jeden Grashalm fraßen. Der See hatte ein wunderschönes türkisblau, ein paar Grad wärmer und wir wären hineingesprungen.





            Nach einer kurzen Pause mit Blick auf den Coll des Puig ging es für uns weiter. Die Wolken lichteten sich nach und nach. Eine halbe Stunde später, liefen wir bei bestem Wetter - und wieder mit kurzen Klamotten - schräg oberhalb des nächsten Sees Embassament de Borg Blau entlang. Der Weg führte uns immer weiter nach oben, der nächste Pass, Coll de Telègraf, war schon in Sichtweite. Die Strecke dorthin zog sich durch die Serpentinen und schlechten, teils rutschigen Pfade jedoch viel länger als gedacht. Die Sonne brannte sich in unsere Nacken, als wir den Pass auf 1205 Höhenmetern erreichten. Puh was für ein Aufstieg von Soller, was auf unter 100 Höhenmetern liegt. Eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Bergketten bot sich uns.











            Nachdem wir mit einigen Ziegen und Schafen Bekanntschaft gemacht hatten, ging es zunächst einige Höhenmeter nach unten, um dann noch ein letztes mal unsere Gesäßmuskeln mit einem letzten Anstieg zu fordern. Der Weg verlief größtenteils über größere Steine, Trittsicherheit war also gefragt. Nachdem wir den Puig den Galileu erreichten, hieß es ab dem Moment nur noch bergab laufen und die Knie möglichst nicht komplett zu überlasten. Die letzten Kilometer an langen Tagen sind bekanntlich immer die schlimmsten, mental und physisch. Eine milde angenehme Brise, die immer mal wieder durch die Bäume fegte, lenkte unsere Gemüter ein wenig ab. Wir passierten eine Landstraße, die letzten Meter legten wir in hohem Tempo zurück, das Abendessen im Kloster war zum Greifen nahe. 32 km und 9 Stunden Wanderung lagen hinter uns.




            Ein trockenstaubiges Ende

            Der letzte Wandertag stand bevor. Mit 22 km gehörte die Wegeslänge zu den kürzeren auf unserer Reise. Ein bisschen traurig waren wir schon, als wir schließlich vom Kloster in Lluc aufbrachen, um die Wanderung in den nächsten Stunden zu einem Ende in Pollença kommen zu lassen. Die Hälfte des Weges führte uns durch die mallorquinischen Wälder. Zunächst machten wir Halt an einem Aussichtspunkt, der einen tollen Rundumblick auf die Wälder und das Kloster in Lluc bot. Danach führte uns der Weg in die kühlen Wälder zurück. Höhenmeter mussten heute nicht sonderlich viele überwunden werden, sodass wir recht schnell den einzigen Pass, den Pas de sa Paret erreichten. Immer wieder begegneten wir Horden von Mountainbikern. Serpentinen im Wald führten uns schließlich auf einen recht aufgeheizten Brascheweg. Leider wurde dieser Weg auch als Straße genutzt, sodass die letzte Teilstrecke unseres Wanderweges nicht ganz so ungestört verlief, wie wir uns das vielleicht gewünscht hätten. Zuletzt liefen wir an Bauernhöfen und Feldern voller Olivenbäume vorbei, bis wir schließlich Pollença erreichten. In Pollença liefen wir noch zum Busbahnhof, wo uns ein Bus mit viel Verspätung wieder nach Palma brachte.
            Und da waren wir schon. 6 Tage und 136 km später. Etwas kaputt, aber sehr zufrieden. Mallorca hatte sich uns von einer ganz neuen Seite gezeigt und uns mit seinem Charme überzeugt. Der nächste Teil unserer Reise in Artà konnte kommen!




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            • Alpentrekker
              Erfahren
              • 22.07.2013
              • 136
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              • Meine Reisen

              #7
              So das war es mit unserer Wanderung auf dem GR 221 auf Mallorca. Es war wirklich eine tolle Zeit dieses Frühjahr . Im zweiten Teil möchte ich gerne noch eine paar weitere Bilder vom Rest der Insel mit euch teilen...
              Die kommen leider circa erst in einem Monat.

              Für meine Partnerin und mich geht es jetzt erst mal nach Skandinavien .
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              • blindspot
                Anfänger im Forum
                • 30.06.2021
                • 39
                • Privat

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                #8
                Hallo Alpentrekker, ich bin im März auf dem Weg. Auch sehr, sehr spontan... Habt ihr die Unterkünfte spontan oder im voraus gebucht? Werde zwar Zelt mitnehmen, aber kuschelig dürfte es damit nicht werden. Nur für den Notfall. Hoffe im März spontan in die Refugis zu kommen, aber sicher bin ich mir nicht. Vllt. macht es sogar Sinn den Weg von Nord nach Süd zu laufen? Gruß Ute

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