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Von der Moselquelle bis zur Donau, Radtour 2018
Prolog
Kaum war ich von meiner Radtour 2017 zurück, zwickt es mich schon wieder und ich fange an zu überlegen, wo es 2018 hin gehen soll. Bis dahin sind es noch 10 Monate.
Auf jeden Fall will ich wieder in die Normandie und in die Bretagne. Ich möchte unbedingt noch einmal nach Rouen. Die Stadt hat mich sehr begeistert. Außerdem will ich herausfinden, was es mit den „eingelegten“ Formen im Fußboden der Kathedrale in einem der Seitenschiffe auf sich hat. Sehr merkwürdig, das Ganze. Ich befrage einige Fachleute, diese können mir aber auch nicht wirklich weiterhelfen. Die Formen scheinen für mich nicht irgendeine Ausbesserungsarbeit im Boden zu sein. Ich wünsche mir, falls es sich klären lässt, dass ich nicht enttäuscht bin, wenn es so gar keine Bedeutung dafür gibt. Die Formen faszinieren und inspirieren mich einfach.
Im Laufe der Monate der Planung kristallisiert sich eine Route heraus. Auf YouTube hat mich ein Video einer Mosel-Radtour auf die Idee gebracht, die Mosel von der Quelle bis zur Mündung zu fahren. Die ersten Etappen stehen dann fest. Den Vennbahn Radweg möchte ich auch gerne radeln, also kommt die Strecke dazu. Die Route ist einfach fortzusetzen, in dem ich den Rhein von Koblenz bis Köln fahre und ein Stück mit dem Zug nach Aachen überbrücke. Auf Google Maps sehe ich, dass sich die Maas in einem nördlichen „Zipfel“ von Frankreich, von Givet bis Charleville in einem Tal schlängelt. Sieht interessant aus, kommt auch zur Route dazu. Kilometermäßig bin ich noch „Lichtjahre“ von Rouen entfernt. Ich bastle mir eine Verbindungsstrecke bis Laon, immer unter Berücksichtigung der Campingplätze. Aus Zeitgründen plane ich den Zug von Laon über Paris nach Rouen zu nehmen und von da aus noch einmal mit dem Zug nach Caen. Von hier aus einen Schlenker nach Norden an die Küste und über Bayeux nach Süden zum Mont Saint Michel. Von hier aus sind es noch zwei Etappen nach Süden an der Villaine entlang zum Endpunkt der Tour in Rennes.
Im Frühjahr schaue ich auf der Seite des SNCF nach, ob die Zugverbindungen noch existieren. Tun sie. Einige Wochen später sah ich noch einmal nach, was sehe ich.... einen Streik-Kalender! Der SNCF streikt im Juni 2 bis 3 Tage pro Woche! Ja toll! Das ist mir für die Rückreise mit dem Zug doch zu unsicher. Es sind immerhin über 1.000 Kilometer Distanz bis Strasbourg. OK, die Entscheidung ist schnell getroffen, ich plane die Route um. Ich werde ab Koblenz nach Osten quer durch Deutschland Richtung Thüringer Wald fahren. Der Rennsteig Radweg macht mich auch neugierig. Den Abschnitt Bingen - Koblenz bin ich vor Jahren schon einmal geradelt. Weiter am Main entlang bis Hanau und über den Bahnradweg Hessen, den kenne ich ja schon vom letzten Jahr, über Fulda nach Phillippsthal. Von Hörschel hinauf zum Rennsteig bis Oberhof und wieder hinunter zur Saale. Von hier aus immer nach Süden zur Donau und je nach Zeit und Lust über die Rems nach Stuttgart. 1.600 Km ungefähr. Immer mit dem Gedanken, es kommt sowieso immer anders als geplant. Dazu kommt, dass ich leidenschaftlich gerne plane und letztendlich wenig auf die Navigation achte, was zu vielen Umwegen führt. Zufrieden mit meiner Planung, erstelle ich mir noch auf Excel eine Liste mit Campingplätzen, Platzkosten und Kilometerangaben. Fast 30 Campingplätze stehen auf meiner Liste.
Angeregt durch Threads hier im Forum bin ich auf die Idee gekommen, bei meiner Ausrüstung das Gewicht zu optimieren. Als erstes wird der Trangia unter die Lupe genommen, im Vergleich zu dem kleinen „Tschechen“ ein Mini Spiritus-Kocher. Doch irgendwann ist mir das ganze Prozedere zu Mühsam im Verhältnis zu dem eingesparten Gewicht und ich lasse es bleiben. Allerdings nehme ich den Trangia reduziert mit: Den Brenner, Windschutz, Topf und „Pfanne“ und die Schneideunterlage. Wirklich an Gewicht ist nichts gespart und das Packvolumen sieht aus wie im letzten Jahr. Dafür nehme ich ein Mini Tarp mit, zum Testen, ob ich zu meinem Unna wirklich ein Tarp brauche.

Copyright: rockhopper
Tag 1
Am Samstag, den 2. Juni, ist es endlich soweit. Ich lasse mir am Automaten am Stuttgarter Bahnhof ein BW-Ticket heraus und nehme den Regionalzug nach Freudenstadt. Ich kann wieder die direkte Strecke nehmen und muss nicht über Karlsruhe fahren. Mit einem noch kleineren Zug geht es weiter nach Offenburg. Hier muss ich noch einmal Umsteigen, um nach Müllheim/Baden, meinem eigentlichen Startpunkt zu kommen. In Offenburg ist auf dem Bahnsteig die Hölle los, die Umsteigezeit ist knapp bemessen und als ich das Fahrradabteil suche, höre ich, dass dieses schon voll sei. Kurz entschlossen schiebe ich mein Rad samt Gepäck in den Eingangsbereich eines Wagens und stehe somit ziemlich im Weg für 1,5 Std herum. In der Zwischenzeit kommen noch 2 Kinderwagen dazu und jetzt ist fast kein durchkommen mehr. Trotzdem verläuft die Fahrt ganz entspannt. Zum Glück kommt kein Zugbegleiter vorbei. In Müllheim starte ich endlich nach einer kurzen Kaffeepause Richtung Frankreich. Ich freue mich, endlich wieder in Frankreich radeln zu können und das Wetter ist auch perfekt! Meine Etappen habe ich, wie bisher, mit Komoot geplant, mit Stichproben über Google Maps und Street View. Wobei ich mittlerweile aus Erfahrung weiß, wenn Komoot einen Weg findet, kann es durchaus sein, dass dieser nicht mehr existiert, weil zugewachsen oder anderes.
Trotzdem wird es wie immer einige Überraschungen geben.
Aus Bequemlichkeit lasse ich meistens das GPS Gerät aus. Ich schaue mir kurz die Karte auf Komoot an und merke mir die Ortschaften, durch die ich kommen muss.

Das geht schon gut los.

Das führt meistens zu Umwegen oder kompletten Verfahrungen. Über Landstraßen geht es erst mal weiter. Unterwegs suche ich nach einer Möglichkeit, kurz auf die Toilette zu gehen und entdecke einen Sportverein, und zum Glück sind jede Menge Leute da, also ist offen,
,....ich frage höflich...und werde zuerst nicht verstanden, mein Französisch ist nicht so perfekt, bis eine weitere Dame mit Akzent mir weiterhilft. Nicht ganz einfach das Ganze, letztendlich habe ich es geregelt bekommen und beim Verlassen des Gebäudes bedanke ich mich freundlich für die Rettung. Wir helfen immer gerne, bekomme ich als Antwort..
. Aus Neugier frage ich nach, was denn hier stattfindet....ich bin bei einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas russischer Mitbürger gelandet. 
Erleichtert setze ich meine Tour fort bis ich an eine Kreuzung komme, meine Route führt nicht auf der Straße weiter, sondern auf einem Weg durch den Wald. Ein großes Schild warnt unter Lebensgefahr, wegen Schießübungen (?) vor einer Durchfahrt. Da die Schranke offen ist, gehe ich davon aus, dass man durchaus durchfahren kann. Trotzdem fühle ich mich nicht wohl dabei. Ich höre aufmerksam ob hier irgendwo geschossen wird...ich höre nichts. Es ist still im Wald und wunderschön.

Am Ende komme ich wieder an eine Schranke, die herunter gelassen ist. Dafür sehe ich jetzt ein Schild auf dem steht, dass die Durchfahrt nur für Berechtigte und Fahrradfahrer frei ist. Kein Warnschild…mmh. Vielleicht ist das eine taktische Maßnahme für die Autofahrer, welche die Strecke als Abkürzung nehmen.

Nach ein paar Kilometern auf der belebten D2 führt mich mein Track auf einen Bauernhof. Ich getraue mich nicht einfach durch das Gelände zu radeln und sehe bei einem Stall zwei Jugendliche, die ich frage, wie man zu dem Radweg, der sich in relativer Nähe befindet, kommt. Sie erklären mir den Weg. Da ich nicht wirklich verstehe, wo ich nun weiter muss, sagt der Eine, sie begleiten mich mit ihren MTB’s bis zu dem Weg. Ja prima, ich bin ganz erleichtert. Als einer der jungen Männer aber noch ein Gewehr mitnimmt, bekomme ich kurz einen Schreck. Ist das gefährlich, frage ich und im gleichen Atemzug dazu, um meine Sorge nicht zu zeigen, das ist zum Jagen?
Erleichtert höre ich die Antwort: Ja zum Tauben schießen. Es geht weiter auf dem Radweg nach Thann. In Ransbach gehe ich auf den Campingplatz. Optional, ein paar Kilometer weiter, gibt es in Urbès noch einen CP, direkt am Fuße der Vogesen unweit der RN 66.

Radweg Richtung Ranspach
Tag 2
Die Nacht war kalt und feucht. Ich frühstücke noch auf dem Platz und erzähle der Dame an der Rezeption, dass ich heute zum Col de Bussang hinauf fahren möchte. Bei meiner Recherche habe ich auch einen kleinen Weg durch den Wald, der in einer Klinge, neben der RN 66 zum Pass hoch führt, entdeckt. Steil, aber dafür nicht auf der Straße. Die Dame rät mir von diesem Weg ab, der etwas vor der Passhöhe hinter einem allein stehenden, umzäunten Haus wieder auf der Straße, bzw. an einem Parkplatz heraus kommt. Auf Street View habe ich diesen Weg an dieser Stelle nicht sehen können, dafür das Schild, welches an der Hauswand hängt. Hier werden Deutsche Doggen gezüchtet. Es sieht irgendwie alles etwas marode aus und ich möchte mich auch nicht wirklich hinter diesem Haus durch das Gestrüpp zur Straße durchschaffen. Dann erzählt mir die Frau weiter: Der Hundezüchter würde im Gefängnis sitzen, weil er beim SM-Spiel seine Lebensgefährtin umgebracht hat.....
Meine Entscheidung ist gefallen,
. Ich werde heute ganz entspannt die Pass-Straße hochkurbeln, dazu ist heute Sonntag und es sind keine LKW’s unterwegs. Einige Tage später werde ich auf einem Campingplatz an der Mosel einen Radler treffen, der genau diese Klinge hochgeschoben hat. Das ist mit einem bepackten Rad nicht zu empfehlen, sagt er mir. Es muss ziemlich ätzend gewesen sein.
Kurz nach dem Campingplatz geht es gleich mit einer ordentlichen Steigung los und ich schaffe das nur auf dem kleinsten Kettenblatt, mit Foto-Pausen. Auf der gut 6 Kilometer langen Strecke mit 6 Kehren sind so früh am Vormittag kaum Autos unterwegs.

Ein paar Motorräder überholen mich und einige Rennradler, welche mir im vorbeiradeln Komplimente machen. Andere Radler mit Gepäck sind mir nicht begegnet. Nach etwa eine Stunde Fahrzeit bin ich dann auch oben am Col de Bussang. Ein klein wenig bin ich stolz auf mich, dass ich es ohne Schieben geschafft habe. Mit Glücksgefühl radle ich nach dem Abzweig zu der alten Pass-Straße auf die Moselquelle zu und befinde mich schon auf der Abfahrt. Dann sehe ich das Schild Source de la Moselle und nehme in guter Fahrt den ersten Abzweig zur Quelle.

Ich habe ordentlich mit meiner Fuhre zu kämpfen, dass ich nicht ins Schlingern komme und entgehe knapp einem Sturz. Mit erhöhtem Puls komme ich auf dem grob geschotterten Platz zu stehen. Die Quelle sehe ich nicht...na sowas.
Nachdem ich mich wieder sortiert habe, realisiere ich, dass ich auf dem Autoparkplatz gelandet bin. Die Quelle befindet sich ein paar Meter unterhalb. Nach den Beweisfotos von der Quelle geht es weiter auf der Bahntrasse bis Remiremont. Die 30 Kilometer lange Abfahrt kann ich nicht wirklich genießen, weil alle paar Meter eine Barriere kommt, die umfahren werden muss und einen somit dauernd ausbremst.

Bahntrasse (Voie Verte) nach Remiremont

Altes Bahnwärter Häuschen und Kreisverkehr für Radfahrer

Heiß ist es heute, 34°. Unterwegs passiere ich einen Kreisverkehr nur für Fahrradfahrer. Ob es hier Unfälle gegeben hat und man deswegen die Kreuzung gebaut hat? Es ist eine Kreuzung von 3 Radwegen. Weiter geht es auf der hügeligen D42 nach Epinal.

Hügelige D42
Der Campingplatz liegt natürlich wieder oben auf dem Berg. Die Straße dahin ist dermaßen steil, dass ich teilweise schieben muss. Über den CP gibt es nichts besonderes zu sagen, außer dass hier hunderte von Krähen leben und einen Höllenlärm machen. Schlafen die auch mal? Sonst brauche ich Ohrstöpsel. Gute Nacht!
Prolog
Kaum war ich von meiner Radtour 2017 zurück, zwickt es mich schon wieder und ich fange an zu überlegen, wo es 2018 hin gehen soll. Bis dahin sind es noch 10 Monate.

Im Laufe der Monate der Planung kristallisiert sich eine Route heraus. Auf YouTube hat mich ein Video einer Mosel-Radtour auf die Idee gebracht, die Mosel von der Quelle bis zur Mündung zu fahren. Die ersten Etappen stehen dann fest. Den Vennbahn Radweg möchte ich auch gerne radeln, also kommt die Strecke dazu. Die Route ist einfach fortzusetzen, in dem ich den Rhein von Koblenz bis Köln fahre und ein Stück mit dem Zug nach Aachen überbrücke. Auf Google Maps sehe ich, dass sich die Maas in einem nördlichen „Zipfel“ von Frankreich, von Givet bis Charleville in einem Tal schlängelt. Sieht interessant aus, kommt auch zur Route dazu. Kilometermäßig bin ich noch „Lichtjahre“ von Rouen entfernt. Ich bastle mir eine Verbindungsstrecke bis Laon, immer unter Berücksichtigung der Campingplätze. Aus Zeitgründen plane ich den Zug von Laon über Paris nach Rouen zu nehmen und von da aus noch einmal mit dem Zug nach Caen. Von hier aus einen Schlenker nach Norden an die Küste und über Bayeux nach Süden zum Mont Saint Michel. Von hier aus sind es noch zwei Etappen nach Süden an der Villaine entlang zum Endpunkt der Tour in Rennes.
Im Frühjahr schaue ich auf der Seite des SNCF nach, ob die Zugverbindungen noch existieren. Tun sie. Einige Wochen später sah ich noch einmal nach, was sehe ich.... einen Streik-Kalender! Der SNCF streikt im Juni 2 bis 3 Tage pro Woche! Ja toll! Das ist mir für die Rückreise mit dem Zug doch zu unsicher. Es sind immerhin über 1.000 Kilometer Distanz bis Strasbourg. OK, die Entscheidung ist schnell getroffen, ich plane die Route um. Ich werde ab Koblenz nach Osten quer durch Deutschland Richtung Thüringer Wald fahren. Der Rennsteig Radweg macht mich auch neugierig. Den Abschnitt Bingen - Koblenz bin ich vor Jahren schon einmal geradelt. Weiter am Main entlang bis Hanau und über den Bahnradweg Hessen, den kenne ich ja schon vom letzten Jahr, über Fulda nach Phillippsthal. Von Hörschel hinauf zum Rennsteig bis Oberhof und wieder hinunter zur Saale. Von hier aus immer nach Süden zur Donau und je nach Zeit und Lust über die Rems nach Stuttgart. 1.600 Km ungefähr. Immer mit dem Gedanken, es kommt sowieso immer anders als geplant. Dazu kommt, dass ich leidenschaftlich gerne plane und letztendlich wenig auf die Navigation achte, was zu vielen Umwegen führt. Zufrieden mit meiner Planung, erstelle ich mir noch auf Excel eine Liste mit Campingplätzen, Platzkosten und Kilometerangaben. Fast 30 Campingplätze stehen auf meiner Liste.


Copyright: rockhopper
Tag 1
Am Samstag, den 2. Juni, ist es endlich soweit. Ich lasse mir am Automaten am Stuttgarter Bahnhof ein BW-Ticket heraus und nehme den Regionalzug nach Freudenstadt. Ich kann wieder die direkte Strecke nehmen und muss nicht über Karlsruhe fahren. Mit einem noch kleineren Zug geht es weiter nach Offenburg. Hier muss ich noch einmal Umsteigen, um nach Müllheim/Baden, meinem eigentlichen Startpunkt zu kommen. In Offenburg ist auf dem Bahnsteig die Hölle los, die Umsteigezeit ist knapp bemessen und als ich das Fahrradabteil suche, höre ich, dass dieses schon voll sei. Kurz entschlossen schiebe ich mein Rad samt Gepäck in den Eingangsbereich eines Wagens und stehe somit ziemlich im Weg für 1,5 Std herum. In der Zwischenzeit kommen noch 2 Kinderwagen dazu und jetzt ist fast kein durchkommen mehr. Trotzdem verläuft die Fahrt ganz entspannt. Zum Glück kommt kein Zugbegleiter vorbei. In Müllheim starte ich endlich nach einer kurzen Kaffeepause Richtung Frankreich. Ich freue mich, endlich wieder in Frankreich radeln zu können und das Wetter ist auch perfekt! Meine Etappen habe ich, wie bisher, mit Komoot geplant, mit Stichproben über Google Maps und Street View. Wobei ich mittlerweile aus Erfahrung weiß, wenn Komoot einen Weg findet, kann es durchaus sein, dass dieser nicht mehr existiert, weil zugewachsen oder anderes.
Trotzdem wird es wie immer einige Überraschungen geben.


Das geht schon gut los.

Das führt meistens zu Umwegen oder kompletten Verfahrungen. Über Landstraßen geht es erst mal weiter. Unterwegs suche ich nach einer Möglichkeit, kurz auf die Toilette zu gehen und entdecke einen Sportverein, und zum Glück sind jede Menge Leute da, also ist offen,



Erleichtert setze ich meine Tour fort bis ich an eine Kreuzung komme, meine Route führt nicht auf der Straße weiter, sondern auf einem Weg durch den Wald. Ein großes Schild warnt unter Lebensgefahr, wegen Schießübungen (?) vor einer Durchfahrt. Da die Schranke offen ist, gehe ich davon aus, dass man durchaus durchfahren kann. Trotzdem fühle ich mich nicht wohl dabei. Ich höre aufmerksam ob hier irgendwo geschossen wird...ich höre nichts. Es ist still im Wald und wunderschön.

Am Ende komme ich wieder an eine Schranke, die herunter gelassen ist. Dafür sehe ich jetzt ein Schild auf dem steht, dass die Durchfahrt nur für Berechtigte und Fahrradfahrer frei ist. Kein Warnschild…mmh. Vielleicht ist das eine taktische Maßnahme für die Autofahrer, welche die Strecke als Abkürzung nehmen.

Nach ein paar Kilometern auf der belebten D2 führt mich mein Track auf einen Bauernhof. Ich getraue mich nicht einfach durch das Gelände zu radeln und sehe bei einem Stall zwei Jugendliche, die ich frage, wie man zu dem Radweg, der sich in relativer Nähe befindet, kommt. Sie erklären mir den Weg. Da ich nicht wirklich verstehe, wo ich nun weiter muss, sagt der Eine, sie begleiten mich mit ihren MTB’s bis zu dem Weg. Ja prima, ich bin ganz erleichtert. Als einer der jungen Männer aber noch ein Gewehr mitnimmt, bekomme ich kurz einen Schreck. Ist das gefährlich, frage ich und im gleichen Atemzug dazu, um meine Sorge nicht zu zeigen, das ist zum Jagen?
Erleichtert höre ich die Antwort: Ja zum Tauben schießen. Es geht weiter auf dem Radweg nach Thann. In Ransbach gehe ich auf den Campingplatz. Optional, ein paar Kilometer weiter, gibt es in Urbès noch einen CP, direkt am Fuße der Vogesen unweit der RN 66.

Radweg Richtung Ranspach
Tag 2
Die Nacht war kalt und feucht. Ich frühstücke noch auf dem Platz und erzähle der Dame an der Rezeption, dass ich heute zum Col de Bussang hinauf fahren möchte. Bei meiner Recherche habe ich auch einen kleinen Weg durch den Wald, der in einer Klinge, neben der RN 66 zum Pass hoch führt, entdeckt. Steil, aber dafür nicht auf der Straße. Die Dame rät mir von diesem Weg ab, der etwas vor der Passhöhe hinter einem allein stehenden, umzäunten Haus wieder auf der Straße, bzw. an einem Parkplatz heraus kommt. Auf Street View habe ich diesen Weg an dieser Stelle nicht sehen können, dafür das Schild, welches an der Hauswand hängt. Hier werden Deutsche Doggen gezüchtet. Es sieht irgendwie alles etwas marode aus und ich möchte mich auch nicht wirklich hinter diesem Haus durch das Gestrüpp zur Straße durchschaffen. Dann erzählt mir die Frau weiter: Der Hundezüchter würde im Gefängnis sitzen, weil er beim SM-Spiel seine Lebensgefährtin umgebracht hat.....
Meine Entscheidung ist gefallen,

Kurz nach dem Campingplatz geht es gleich mit einer ordentlichen Steigung los und ich schaffe das nur auf dem kleinsten Kettenblatt, mit Foto-Pausen. Auf der gut 6 Kilometer langen Strecke mit 6 Kehren sind so früh am Vormittag kaum Autos unterwegs.

Ein paar Motorräder überholen mich und einige Rennradler, welche mir im vorbeiradeln Komplimente machen. Andere Radler mit Gepäck sind mir nicht begegnet. Nach etwa eine Stunde Fahrzeit bin ich dann auch oben am Col de Bussang. Ein klein wenig bin ich stolz auf mich, dass ich es ohne Schieben geschafft habe. Mit Glücksgefühl radle ich nach dem Abzweig zu der alten Pass-Straße auf die Moselquelle zu und befinde mich schon auf der Abfahrt. Dann sehe ich das Schild Source de la Moselle und nehme in guter Fahrt den ersten Abzweig zur Quelle.

Ich habe ordentlich mit meiner Fuhre zu kämpfen, dass ich nicht ins Schlingern komme und entgehe knapp einem Sturz. Mit erhöhtem Puls komme ich auf dem grob geschotterten Platz zu stehen. Die Quelle sehe ich nicht...na sowas.
Nachdem ich mich wieder sortiert habe, realisiere ich, dass ich auf dem Autoparkplatz gelandet bin. Die Quelle befindet sich ein paar Meter unterhalb. Nach den Beweisfotos von der Quelle geht es weiter auf der Bahntrasse bis Remiremont. Die 30 Kilometer lange Abfahrt kann ich nicht wirklich genießen, weil alle paar Meter eine Barriere kommt, die umfahren werden muss und einen somit dauernd ausbremst.

Bahntrasse (Voie Verte) nach Remiremont

Altes Bahnwärter Häuschen und Kreisverkehr für Radfahrer

Heiß ist es heute, 34°. Unterwegs passiere ich einen Kreisverkehr nur für Fahrradfahrer. Ob es hier Unfälle gegeben hat und man deswegen die Kreuzung gebaut hat? Es ist eine Kreuzung von 3 Radwegen. Weiter geht es auf der hügeligen D42 nach Epinal.

Hügelige D42
Der Campingplatz liegt natürlich wieder oben auf dem Berg. Die Straße dahin ist dermaßen steil, dass ich teilweise schieben muss. Über den CP gibt es nichts besonderes zu sagen, außer dass hier hunderte von Krähen leben und einen Höllenlärm machen. Schlafen die auch mal? Sonst brauche ich Ohrstöpsel. Gute Nacht!
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