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Mal wieder in die Pyrenäen....
Der Zug fährt am Rand der Pyrenäen entlang. Die ersten Berge kommen näher, weiß sind die Spitzen. Ein wenig überrascht und gar nicht begeistert murmele ich in mich hinein " Mist, noch immer liegt der Schnee". Vor ein paar Tagen hat es schon geschneit und so wie es von hier aussieht- ist davon noch reichlich vorhanden. Ich spinne schon Ausweichrouten, sag mir aber dann, komm doch erst mal an und schau wie es dort oben ist.
Dieser Wintereinbruch hatte für zwei Israelische Wanderer schlimme folgen. Die beiden waren von der Refugio Amitges zur Refugi Ventosa i Calvell unterwegs, wurden von Schnee und Temperatursturz überrascht und verritten sich wohl. Drei Nächte übernachteten sie im Freien, bis sie von einem Hirten entdeckt wurden. Sie hatten nur Sommerkleidung mit und kannten die Gegend nicht. Der Mann starb an Unterkühlung , die Frau überlebte. Link zum Pressebericht
Dieses Jahr will ich nochmals die hohen und schwierigen Etappen der Haute Randonnée Pyrénéenne (HRP) gehen. Und die sind nur bei guten Bedingungen sicher Begehbar. Auf mich warten, schlechte Markierung, ab und zu wegloses Gelände, oft Block- und Geröllpassagen, hohe und steile Pässe und jetzt im September- ein bisschen Einsamkeit. Es werden nicht allzu viele Trekker auf dieser Route unterwegs sein.
Es warten aber nicht nur Schwierigkeiten, oft sind die Pfade angenehm zu gehen und vor allem gibt es wunderbare Aussichten.
Die Tour startet dann mit gutem Wetter und guten Bedingungen, vom Schnee ist auf dem Pfad nichts zu sehen.
Die Route,
mein Weg knapp zwei km oberhalb des Dorfes Aragnouet. Vom Wanderparkplatz an der D 173 zweigt eine Piste in das Gela Tal ab. Von hier geht es zur (abgebrannten) Refuge de Barroude, ab dort gehe ich auf dem HRP.
Ich halte mich die Streckenwahl von Ton Joosten, gehe auch ein paar Varianten. Die jedoch Nah an der Ton Joosten Route verlaufen. Warum gehe ich Varianten, na ja- meist um Asphalt und Pistenwege zu umgehen.
Nach Heas muss man über Asphalt, die Etappe ab Parzan führt lange über eine öde Piste, Salenques will ich schon lange gehen (und die Mulleres Etappe kenne ich ja schon), richtung Salardu muss der Wanderer wieder ein langes Stück über Asphalt, und zum Tuc de Marimanha war das Wetter zu schlecht.
Nicht alles klappte wie geplant (das liebe Wetter.... ). Und ab und zu, habe ich mich falsch entschieden- aber hinterher ist das immer einfach zu sagen.
Die Etappenlänge und Übernachtungen wähle ich frei, ich laufe meist solange ich Lust habe. Schlafe mal im Zelt, mal in einer Cabane, auch in den bewirtschafteten Hütten und auch einmal im Hotel. Die Etappenpunkte in der Liste stimmen so also nicht, sie sollen nur die Richtung angeben.
Anreise
Diesmal mit dem Flugzeug, weil- ich dachte das der Nachtzug nach Toulouse nicht mehr fährt.
- Mit KLM im Flieger von Düsseldorf (6:20) nach Amsterdam und weiter nach Toulouse (10:45)
- Mit dem Bus zum Bahnhof (fährt alle 20 Minuten.... - Toulouse Matabiau)
- 12:45 weiter mit dem Zug nach Lannemezan und von dort mit dem Bus bis nach St. - Lary - Soulan (15:47)
- noch ein Stück mit dem Taxi- bis zum Wanderparkplatz
Ich hab nach dem landen nur zwei Stunden Zeit, ich muss den Zug um 12:45 erreichen- sonst schaffe ich es heute nicht bis nach Saint Lary Soulan und muss noch irgendwo übernachten. Am Flughafen ist mein Rucksack sehr schnell auf dem Band, der Shuttle Bus ist ebenso zügig gefunden. Am Bahnhof Toulouse Matabiau besorge ich mir erst mal die Zugahrkarte, alles klappt super ich habe noch gut Zeit.
So laufe ich dann in die Rue de Bayard (gegenüber vom Bahnhof), ein gutes Stück die Straße hinein und kaufe mir dort im Carrefore Supermarkt eine Flasche Spiritus. Diesmal koche ich ohne Gas, erstens weil das Gas nicht in den Flieger darf (Spiritus auch nicht) und ich will es einfach mal mit einem Spirituskocher probieren (klappt gut!). Ich habe Glück- die letzte Flasche Spiritus ist für mich. Bis jetzt hat alles gut hingehauen!
Doch macht mir die Anfahrt mit dem Nachtzug mehr freude- das Zugfahren ist entspannter als das Fliegen, nicht nur die Schlangensteherei zu den Sicherheitskontrollen finde ich nervend.
In Lannemezan trinke ich gegenüber vom Bahnhofes im Hotel de la Gare einen Café, ich sitze dabei schön in der Sonne. Angekommen in Saint Lary Soulan gehe ich weiter einkaufen, ein großen Stück Käse und ein dickes Baguette landet im Rucksack. Dann suche ich mir ein Restaurant (vieles hat schon zu- es ist Nachsaison) , setze mich in die jetzt schon schwächer werden de Sonne, bestelle mir ein Bier und etwas zu Essen. Frage nach einem Taxi, da kann der Inhaber jedoch nicht helfen und verweist mich an das Office de Tourisme.
Die sind sehr Hilfsbereit und rufen für mich ein Taxi. 28 soll es kosten- zu Bezahlen in Bar- nicht per karte!
Um 18 Uhr stehe ich dann am Einstieg zum Gela Tal.
1. Etappe: 20.09.2017- Wanderparkplatz bis zur Nothütte Barroude
Um 18 Uhr kann ich endlich los (ca. 1400m Höhe). Die Sonne ist schon verschwunden, daher ist es schon etwas frisch, die Luft leicht feucht, der Oktober ist ja nicht weit entfernt. Ich schultere meinen Rucksack und gehe die Piste hier bergan. Das ist einfach zu laufen, eine Piste halt. Rechts fliest der Neste de la Gela, selten zu sehen aber zu hören, links im ansteigenden Gelände: Wald. Ein Bach quert den Pfad, ich fülle hier meine Flaschen.
Auf ca. 1688m ist der Bach auf einer Höhe wie der Pfad, eine kl. Brücke quert den Wasser, bildet ein schmales Tor und kurz darauf öffnet sich das Valle de la Gela
Ich bleibe auf der linken Talkseite, schaue mit kurz die Cabane de la Gela an (verschlossen). Dann wechsele ich zum Pfad auf der rechten Talseite, dieser führt zu den Lacs de Barroude (links der Pfad- Richtung Puerto Viejo de Bielsa). Das ganze ist einfaches Gehen, ohne jede Probleme. Vom Schnee ist hier nicht zu sehen, nur oben in der Barroude Wand sind Reste zu erkennen.
Das Gela Tal- aber aus einem anderem Jahr....
Niemand begegnet mir, außer einer Herde Kühe die über den Pfad weiter herabsteigen. Eine Kuh schaut definitiv sauer, ich mache einen großen Bogen um die Tiere. So langsam dämmert es, das Zelt aufstellen will ich nicht, ich fühle mich super und habe einfach Lust zu laufen.
Der Pfad wird für nun ein recht kurzes Stück steiniger und steiler, dabei wird es immer dunkler, ich ziehe die kl. Stirnlampe an. Vor mit nun die Barroude Wand (ich auf ca. 2315m höhe), nach links geht es zu den Barroude Seen und zur kleinen Not Cabane (Die Refuge de Barroude ist ja abgebrannt).
Um 21:10 komme ich dort an (2380m), es ist mittlerweile Nacht. In der kl. Hütte bereite ich meine Lager, setze mich dann noch etwas draußen hin, genieße die Ruhe und Einsamkeit, kein Zelt , kein Mensch ist hier. Der Himmel ist voller Sterne, viel deutlicher als in der Heimat. Der "große Wagen" steht zwischen Pic de Gerbats und dem Pic de Gela- einfach toll.
Es dauert nicht lange und mir wird es kalt, ich krieche in den Schlafsack.
Die kl. Nothütte- neben der Ruine der Refuge ....
Der Zug fährt am Rand der Pyrenäen entlang. Die ersten Berge kommen näher, weiß sind die Spitzen. Ein wenig überrascht und gar nicht begeistert murmele ich in mich hinein " Mist, noch immer liegt der Schnee". Vor ein paar Tagen hat es schon geschneit und so wie es von hier aussieht- ist davon noch reichlich vorhanden. Ich spinne schon Ausweichrouten, sag mir aber dann, komm doch erst mal an und schau wie es dort oben ist.
Dieser Wintereinbruch hatte für zwei Israelische Wanderer schlimme folgen. Die beiden waren von der Refugio Amitges zur Refugi Ventosa i Calvell unterwegs, wurden von Schnee und Temperatursturz überrascht und verritten sich wohl. Drei Nächte übernachteten sie im Freien, bis sie von einem Hirten entdeckt wurden. Sie hatten nur Sommerkleidung mit und kannten die Gegend nicht. Der Mann starb an Unterkühlung , die Frau überlebte. Link zum Pressebericht
Dieses Jahr will ich nochmals die hohen und schwierigen Etappen der Haute Randonnée Pyrénéenne (HRP) gehen. Und die sind nur bei guten Bedingungen sicher Begehbar. Auf mich warten, schlechte Markierung, ab und zu wegloses Gelände, oft Block- und Geröllpassagen, hohe und steile Pässe und jetzt im September- ein bisschen Einsamkeit. Es werden nicht allzu viele Trekker auf dieser Route unterwegs sein.
Es warten aber nicht nur Schwierigkeiten, oft sind die Pfade angenehm zu gehen und vor allem gibt es wunderbare Aussichten.
Die Tour startet dann mit gutem Wetter und guten Bedingungen, vom Schnee ist auf dem Pfad nichts zu sehen.
Die Route,
mein Weg knapp zwei km oberhalb des Dorfes Aragnouet. Vom Wanderparkplatz an der D 173 zweigt eine Piste in das Gela Tal ab. Von hier geht es zur (abgebrannten) Refuge de Barroude, ab dort gehe ich auf dem HRP.
Ich halte mich die Streckenwahl von Ton Joosten, gehe auch ein paar Varianten. Die jedoch Nah an der Ton Joosten Route verlaufen. Warum gehe ich Varianten, na ja- meist um Asphalt und Pistenwege zu umgehen.
Nach Heas muss man über Asphalt, die Etappe ab Parzan führt lange über eine öde Piste, Salenques will ich schon lange gehen (und die Mulleres Etappe kenne ich ja schon), richtung Salardu muss der Wanderer wieder ein langes Stück über Asphalt, und zum Tuc de Marimanha war das Wetter zu schlecht.
Nicht alles klappte wie geplant (das liebe Wetter.... ). Und ab und zu, habe ich mich falsch entschieden- aber hinterher ist das immer einfach zu sagen.
Die Etappenlänge und Übernachtungen wähle ich frei, ich laufe meist solange ich Lust habe. Schlafe mal im Zelt, mal in einer Cabane, auch in den bewirtschafteten Hütten und auch einmal im Hotel. Die Etappenpunkte in der Liste stimmen so also nicht, sie sollen nur die Richtung angeben.
Anreise
Diesmal mit dem Flugzeug, weil- ich dachte das der Nachtzug nach Toulouse nicht mehr fährt.
- Mit KLM im Flieger von Düsseldorf (6:20) nach Amsterdam und weiter nach Toulouse (10:45)
- Mit dem Bus zum Bahnhof (fährt alle 20 Minuten.... - Toulouse Matabiau)
- 12:45 weiter mit dem Zug nach Lannemezan und von dort mit dem Bus bis nach St. - Lary - Soulan (15:47)
- noch ein Stück mit dem Taxi- bis zum Wanderparkplatz
Ich hab nach dem landen nur zwei Stunden Zeit, ich muss den Zug um 12:45 erreichen- sonst schaffe ich es heute nicht bis nach Saint Lary Soulan und muss noch irgendwo übernachten. Am Flughafen ist mein Rucksack sehr schnell auf dem Band, der Shuttle Bus ist ebenso zügig gefunden. Am Bahnhof Toulouse Matabiau besorge ich mir erst mal die Zugahrkarte, alles klappt super ich habe noch gut Zeit.
So laufe ich dann in die Rue de Bayard (gegenüber vom Bahnhof), ein gutes Stück die Straße hinein und kaufe mir dort im Carrefore Supermarkt eine Flasche Spiritus. Diesmal koche ich ohne Gas, erstens weil das Gas nicht in den Flieger darf (Spiritus auch nicht) und ich will es einfach mal mit einem Spirituskocher probieren (klappt gut!). Ich habe Glück- die letzte Flasche Spiritus ist für mich. Bis jetzt hat alles gut hingehauen!
Doch macht mir die Anfahrt mit dem Nachtzug mehr freude- das Zugfahren ist entspannter als das Fliegen, nicht nur die Schlangensteherei zu den Sicherheitskontrollen finde ich nervend.
In Lannemezan trinke ich gegenüber vom Bahnhofes im Hotel de la Gare einen Café, ich sitze dabei schön in der Sonne. Angekommen in Saint Lary Soulan gehe ich weiter einkaufen, ein großen Stück Käse und ein dickes Baguette landet im Rucksack. Dann suche ich mir ein Restaurant (vieles hat schon zu- es ist Nachsaison) , setze mich in die jetzt schon schwächer werden de Sonne, bestelle mir ein Bier und etwas zu Essen. Frage nach einem Taxi, da kann der Inhaber jedoch nicht helfen und verweist mich an das Office de Tourisme.
Die sind sehr Hilfsbereit und rufen für mich ein Taxi. 28 soll es kosten- zu Bezahlen in Bar- nicht per karte!
Um 18 Uhr stehe ich dann am Einstieg zum Gela Tal.
1. Etappe: 20.09.2017- Wanderparkplatz bis zur Nothütte Barroude
Um 18 Uhr kann ich endlich los (ca. 1400m Höhe). Die Sonne ist schon verschwunden, daher ist es schon etwas frisch, die Luft leicht feucht, der Oktober ist ja nicht weit entfernt. Ich schultere meinen Rucksack und gehe die Piste hier bergan. Das ist einfach zu laufen, eine Piste halt. Rechts fliest der Neste de la Gela, selten zu sehen aber zu hören, links im ansteigenden Gelände: Wald. Ein Bach quert den Pfad, ich fülle hier meine Flaschen.
Auf ca. 1688m ist der Bach auf einer Höhe wie der Pfad, eine kl. Brücke quert den Wasser, bildet ein schmales Tor und kurz darauf öffnet sich das Valle de la Gela
Ich bleibe auf der linken Talkseite, schaue mit kurz die Cabane de la Gela an (verschlossen). Dann wechsele ich zum Pfad auf der rechten Talseite, dieser führt zu den Lacs de Barroude (links der Pfad- Richtung Puerto Viejo de Bielsa). Das ganze ist einfaches Gehen, ohne jede Probleme. Vom Schnee ist hier nicht zu sehen, nur oben in der Barroude Wand sind Reste zu erkennen.
Das Gela Tal- aber aus einem anderem Jahr....
Niemand begegnet mir, außer einer Herde Kühe die über den Pfad weiter herabsteigen. Eine Kuh schaut definitiv sauer, ich mache einen großen Bogen um die Tiere. So langsam dämmert es, das Zelt aufstellen will ich nicht, ich fühle mich super und habe einfach Lust zu laufen.
Der Pfad wird für nun ein recht kurzes Stück steiniger und steiler, dabei wird es immer dunkler, ich ziehe die kl. Stirnlampe an. Vor mit nun die Barroude Wand (ich auf ca. 2315m höhe), nach links geht es zu den Barroude Seen und zur kleinen Not Cabane (Die Refuge de Barroude ist ja abgebrannt).
Um 21:10 komme ich dort an (2380m), es ist mittlerweile Nacht. In der kl. Hütte bereite ich meine Lager, setze mich dann noch etwas draußen hin, genieße die Ruhe und Einsamkeit, kein Zelt , kein Mensch ist hier. Der Himmel ist voller Sterne, viel deutlicher als in der Heimat. Der "große Wagen" steht zwischen Pic de Gerbats und dem Pic de Gela- einfach toll.
Es dauert nicht lange und mir wird es kalt, ich krieche in den Schlafsack.
Die kl. Nothütte- neben der Ruine der Refuge ....
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