[GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

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    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    4. Tag: Kavsokalivia – Nea Skiti
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Samstag, 12. Mai 2018
    Strecke: 9 Km (Gesamt: 30 Km)
    Höhenunterschiede: ↑ 800 m, ↓ 775 m (Gesamt: ↑ 1.700 m, ↓ 1.525 m)
    Gehzeit: 5 h (Gesamt: 13 h 30)

    Der nächste Tag begrüßt uns mit Sonnenschein. Ich besuche den Gottesdienst und brenne Kerzen für die Meinen zuhause an. Die Sonne steht schon recht hoch als ich wieder vor die Tür trete. Der Mount Athos hat aber seinen Gipfel immer noch in Wolken gehüllt.


    Oberhalb unserer Unterkunft liegen die Kirche und der Mount Athos in Wolken

    Zu zweit packen wir unsere Sachen. Die anderen Zwei wollen noch eine Nacht hierbleiben. Ich kann sie gut verstehen: Das ist ein toller Fleck im Garten der Jungfrau Maria! Und die Mönche hier sind wirklich klasse!


    Stimmungsvoller Abschied von unserer Unterkunft

    Wir kommen natürlich auch nicht so einfach los. Ein Schwätzchen hier, ein Foto da, ... Wer verlässt denn schon gerne das Paradies?
    Die Hütte ist übrigens dem Heiligen Georgios gewidmet. Das ist ein Krieger gewesen, dem man mal die Füße verbrannt hat. Daher ist er auf Darstellungen eigentlich immer recht einfach an den bandagierten Füßen zu erkennen. Auf anderen Darstellungen wird er auch als Drachentöter dargestellt.


    Dieses Haus ist dem Heiligen Georgios gewidmet

    Steil geht es gleich hinter dem Haus aufwärts. Da kommt man bei dem Wetter schnell auf Betriebstemperatur. Die Wege sind hier liebevoll aus einzelnen Steinen in Handarbeit belegt. Sieht nach einer mühsamen Handarbeit aus. Recht schnell sind wir wieder an der Kirche.


    Die Kirche von Kavsokalivia

    Hinter der Kirche verlassen wir dann recht schnell den Ort. Der Weg geht im Zick-Zack aufwärts. Teilweise mit gebauten Stufen. Überhaupt ist der Weg hier wieder top gepflegt. Einzig was uns irritiert ist die Leitung, die parallel zum Weg durch die Bäume geführt wird.


    Entlang des Aufstieges wird ein Telefonkabel geführt

    Oberhalb von uns muss es also noch eine kleine Hütte geben.
    Hinter einer der nächsten Kehren sehen wir dann auch warum der Weg hier so gut in Schuss ist: Ein Mönch kommt uns mit 2 Eseln entgegen. Er inspiziert den Weg und hält die Treppenstufen sauber. Mit Hacke, Spaten, Rechen und Besen betreibt er Wegpflege. Wie hier auf Athos üblich will er sich nicht fotografieren lassen. Ich respektiere den Wunsch und lasse sämtliche Bilder mit Spuren von Mönchen aus diesem Bericht draußen.


    Ein Mönch ist zur Wegpflege mit Maultieren unterwegs

    Mühsam geht es mit der Sonne im Rücken aufwärts. Wir sind froh, dass wir viel im Wald unterwegs sind. Auf Lichtungen merken wir, wie warm es schon ist.
    Nach den ersten 500 Höhenmetern taucht das erste Gebäude von Kerasia auf. Der kleine Ort liegt auf der Höhe, auf der wir auch den Weg wieder treffen wollen, den wir gestern vor dem Abstieg zum Nilos verlassen haben. Das soll ein toller Weg mit grandioser Aussicht sein.


    Die meisten Höhenmeter liegen in Kerasia dann hinter uns

    Auch dieser kleine Weiler auf über 700 Höhenmetern hat einen eigenen Hafen unten am Meer, über den er versorgt wird. Da wird die Versorgung mit dem täglichen Bedarf aber echt schon richtig anstrengend. Zumal die Strömungsverhältnisse hier an der Südspitze der Halbinsel eine geregelte Schifffahrt kaum zulassen.
    Der Wald lichtet sich langsam und geht in niedrigere Vegetation über. Üppig blüht es hier überall. Ich kann wirklich gut nachvollziehen, wo die Halbinsel ihren Namen her hat.


    So lässt es sich sehr schön wandern

    In Kerasia wird auch wieder gebaut. Überhaupt wird hier viel an der Erhaltung getan. Aber auch viel neu gebaut. Die albanischen Gastarbeiter werden in der Regel gut beaufsichtigt.
    An einer Quelle treffen wir auf den Höhenweg. Ab hier wird es dann etwas flacher und aussichtsreicher. An einem Sattel treffen wir auf die nächste Quelle. Wasser scheint hier kein Problem zu sein.
    Wir halten nach Süden weil wir auf einen kleinen Vorberg steigen wollen. Der Hauptgipfel der Halbinsel hält sich immer noch bedeckt. Bevor wir auf den kleinen Steig abbiegen, der vom Weg zum Gipfel hinauf führt, machen wir Pause. Grandiose Aussicht nach Westen! Aber auch Flora und Fauna kann sich hier sehen lassen.


    Disteln am Weg nach oben

    Vom Sattel waren es dann keine 200 Höhenmeter auf den kleinen Vorgipfel. Aber die Aussicht ist absolut großartig! Auch hier auf diesem kleinen Gipfel steht eine kleine Hütte. Neben einer Bank liegt auch ein Schlafsack für eine Notübernachtung bereit.


    Grandiose Aussicht am Gipfel

    Aber auch auf diesem Gipfel hat die Zivilisation ihre Spuren hinterlassen. Und nicht nur in Form der kleinen kapellenartigen Hütte!


    Mount Athos will sich immer noch nicht zeigen

    Ein Mobilfunkmast sorgt für menschliche Kommunikation.
    Am Hang unter uns liegt Kerasia. Das sind in Summe wohl ca. 15 Häuser, die teilweise aber recht groß ausgebaut wurden.


    Kerasia am Südhang vom Mount Athos

    Wir genießen die Zeit hier oben. Einfach großartig!
    Irgendwann treibt es uns dann aber doch weiter. Wir steigen wieder ab und wandern zu dem letzten Sattel zurück. Von dort geht es dann wieder auf herrlichen Wegen auf der Höhe entlang bis wir die Skiti von Agia Anna vor uns unten am Hang kleben sehen.


    Unter uns liegt Agia Anna am steilen Hang

    Unglaublich wie sich die Hütte da am Hang behaupten! Dorthin führt uns nun unser Weg. Als sich der Weg einem Tobel nähert, in dem wohl bei Regen das Wasser gen Tal schießt ist der Weg gut ausgebaut und mit Stufen und Steinen befestigt.
    Die Zypressen am Hang hinterlassen einen berechtigt Mediterranen Eindruck.


    Es ist nicht mehr weit nach Agia Anna

    Gut beschattet steigen wir bis zu dem kleinen Ort ab. Direkt an der Kirche endet unser Weg.


    An der Kirche von Agia Anna

    Die haben hier eine sehr interessante Architektur! Und das alles wurde ohne Auto, LKW oder Helikopter hier an dem Steilhang über Jahrhunderte hinweg gebaut und erhalten.
    Direkt neben der Kirche liegt das Gästehaus, in dem wir wieder auf übliche Art willkommen geheißen werden: mit griechischem Mokka, Loukoumi und Tsipouro. Im Schatten lassen wir uns die Gaben schmecken. Auch hier blühen wieder Rosen an jeder Ecke.


    Agia Anna klebt am steilen Hang

    Von hier ist es nicht mehr weit zu unserem heutigen Ziel. Also genießen wir die Gastfreundschaft und die herrliche Landschaft.


    Pause in Agia Anna

    Ich drehe noch eine Runde durch das Dorf. Mein Begleiter war schon öfter hier und kennt es schon.
    Auch dieses Dorf ist nicht mit einem Auto erreichbar. Eine Warenlieferung wird gerade vom Hafen herauf gebracht. Nicht jedes Gesicht strahlt so eine Begeisterung aus, wie ich es wohl tue!


    Ein lokaler Transportunternehmer

    Agia Anna ist ein stark wachsendes Dorf hier im Süden der Halbinsel. Alleine von der Lage und der Aussicht her kann ich das mehr als gut nachvollziehen!


    Agia Anna hat sich ganz schön ausgebreitet

    Gegen 16 Uhr wird die Kirche geöffnet und die heiligen Schätze des Ortes gezeigt. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
    Anschließend packen wir unsere sieben Sachen und ziehen weiter. Aber nicht auf dem Wanderweg sondern wir ziehen hinunter zu den Höhlen, in denen die ersten Einsiedler vor vielen hundert Jahren gewohnt haben sollen.


    Eine der Heiligen Höhlen unterhalb der Kirche

    Wir ziehen weiter zu der Kapelle auf dem nächsten Hügel. Sie ist leider abgeschlossen. Durch die Weinberge, die hier auf den gebauten Terrassen angelegt wurden wandern wir zum offiziellen Weg zurück.


    Ein letzter Blick auf Agia Anna

    Der Ort hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Eines ist sicher: den habe ich nicht zum letzten Mal gesehen. Wenn ich es irgendwie ermöglichen kann, dann werde ich zu diesem Flecken Erde irgendwann mal wieder zurückkehren. Vielleicht ergibt sich dann die Möglichkeit den Hauptgipfel zu ersteigen?
    Als wir auf der nächsten Hügelkuppe stehen, liegt unser heutiges Tagesziel vor uns:


    Nea Skiti

    Die kleine Siedlung ist nicht nur kleiner als Agia Anna. Wie der Name schon sagt: Neues Dorf – ist sie auch etwas neuer.
    Die Sonne steht nun nicht mehr ganz so hoch am Himmel. Es wird richtig angenehm. So lassen wir es in aller Ruhe zu dem kleinen Ort hinüberlaufen. Auch hier ist der Weg einfach nur toll!


    Auf dem Weg nach Nea Skiti

    Sehenswerte Kleinode liegen genauso am Weg wie großartige Aussichten. Ich kann aber nicht noch so ein Landschaftsaussichtsbild hier einstellen. Irgendwann langweilt es euch auch.
    In Nea Skiti suchen wir eine bestimmte Hütte. Es soll dort einen deutschsprachigen Mönch geben. Recht schnell finden wir die Hütte.
    Aber auch hier darf man sich keine echte Hütte darunter vorstellen. Das Anwesen liegt grandios am Hang, hat mehrere Gebäude und Landwirtschaft auf den üblichen Terrassen. Esel stehen oberhalb in einem Stall. Und eine tolle Aussicht auf die Mittlere Halbinsel von Chalkidiki.
    Der Gästetrackt liegt unter dem Dach. Es gibt mehrere Gästezimmer, 2 Badezimmer mit Dusche, eine Bibliothek für die Gäste, ... Wie ich später erfahre gibt es hier neben einem Telefonanschluss auch Internet, WLAN und Handyempfang.
    Nach dem Gottesdienst genießen wir den Abend auf der Terrasse. Hier im Westen hat man einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang.


    Der Tag endet in Nea Skiti

    Nach dem sehr guten und reichlichen Abendessen mit verschiedenen Fischsorten, Salaten, Pommes mit Ei, Tunfisch, Schafskäse, Obst und Nachschlag lasse ich mich mit dem deutschen Mönch auf der Terrasse nieder und lasse mich in die Welt der Orthodoxen Kirche einführen. Er kommt aus dem Siegerland und ist auf dem Weg nach Indien vor 7 Jahren hier hängen geblieben. Ganz ehrlich: Das kann ich sehr gut nachvollziehen! Wer religiös auf der Suche ist, Berge liebt und sich ein Leben unter Mönchen vorstellen kann, für den ist das hier das Paradies!
    Gegen Mitternacht gehen wir ins Bett. Da erst erzählt er mir, dass sein erster Gottesdienst gegen 2 Uhr beginnt! Gute Nacht!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 14:59.

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  • Enja
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    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Natürlich respektiere ich das. Ich bleibe einfach weg.

    Dass Nonnenklöster nur Frauen als Besucher dulden und Mönchskloster nur Männer ist eher nicht so. Du kommst dort als Gast nicht in den Klausurbereich. Im Gästehaus kannst du aber jederzeit mit deiner Frau ein Doppelzimmer beziehen. Zum Beispiel auch in Rumänien. Da ist das Übernachten in Klöstern, speziell in abgelegenen Gegenden ziemlich üblich.

    In Athos kommst du als Frau nicht nur nicht ins Kloster, sondern darfst nicht einmal die Halbinsel betreten. Das ist durchaus ein anderes Kaliber.

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  • Fjellfex
    antwortet
    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Wandern in einer anderen Welt - vielen Dank für den Bericht! Bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.

    Wer kein Verständnis dafür hat, daß Frauen auf dem Athos nicht erwünscht sind, sollte es zumindest respektieren. Für mich ist dies genauso unproblematisch, wie die Regelung, daß Männer in Nonnenklöstern außen vor bleiben müssen.

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  • Wafer
    antwortet
    [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    3. Tag: Kloster Lavra - Kavsokalivia
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Freitag, 11. Mai 2018
    Strecke: 9 Km (Gesamt: 21 Km)
    Höhenunterschiede: ↑ 550 m, ↓ 550 m (Gesamt: ↑ 900 m, ↓ 750 m)
    Gehzeit: 5 h (Gesamt: 8h 30)

    Gegen 7 Uhr wache ich auf. Dass heute Nacht um 4 Uhr 6 Personen den Schlafraum verlassen haben, habe ich nicht mitbekommen. Auf einer Runde durch das Kloster treffe ich niemand. Fast alle sind bei dem Gottesdienst. So kann ich mich in aller Ruhe umsehen.
    Viertel vor 8 Uhr ist der Gottesdienst zu Ende und es geht zum Frühstück. Das ist ähnlich karg wie das Abendessen: Brot, Marmelade, Oliven, Tee und Wasser.
    Im Anschluss gibt es noch eine Andacht in der kleinen Kirche. Das schaue ich mir an. Orthodoxe Messen werden Großteils in Altgriechisch gehalten. Da haben die meisten Griechen dann kaum einen Vorsprung zu mir.
    Nach der Besichtigung der Heiligen Schätze des Klosters kommen wir gegen halb 11 weg.


    Wir verlassen das Kloster Lavra auf tollen Wanderwegen

    Heute Morgen ist der Himmel wolkenverhangen. Bereits nach ein paar hundert Metern beginnt es zu regnen und wir montieren die Regensachen.
    Die Zeit der Schotterstraßen ist zum Glück vorbei. Es geht auf sehr guten Wanderwegen stetig aufwärts. Die Wanderwege werden sowohl von Mönchen als auch von einem alpinen Verein aus Thessaloniki gepflegt.
    Die Vegetation hat mich gestern schon erstaunt: Obwohl wir in etwa auf der Höhe von Apulien bzw. Mallorca sind ging es gestern durch dichte Wälder. Auch heute ist die Vegetation übermannshoch, wird aber immer niedriger je höher wir kommen. So ist es mit Weitsicht auf diesem Teil des Weges noch nicht so weit her.
    Vereinzelt wird die Sicht frei auf das Kloster Skiti Timiou Prodromou.


    Die Skiti Timiou Prodromou

    Eigentlich ein vollwertiges Kloster, das vorrangig von Rumänischen Mönchen bewohnt wird. Es wird aber nicht als Kloster geführt weil man sich auf die Maximalzahl von 20 Klöstern auf Athos geeinigt hat und daran wohl nichts ändern will. So läuft es unter dem Begriff Skiti, was im Regelfall eher Dorfcharakter hat.
    Der Regen hört wieder auf und wir kommen auf den Sattel hinauf, wo wir auf den Weg hinunter zum Heiligen Nilos abbiegen.


    Steil fällt die Südflanke von Athos ins Meer ab

    Die Umgebung hat hier deutlich alpinen Charakter. Leider ist der höchste Gipfel der Halbinsel über uns immer hinter Wolken verborgen. So machen wir uns an den Abstieg. Obwohl der Weg nur als kleiner Steig in der Karte eingezeichnet ist, ist auch dieser Weg top in Schuss und kaum zu verfehlen.


    Top gepflegte Wanderwege auf Athos

    Östlich von uns zieht ein Felsriegel steil hinunter bis zum Meer. Da gibt es keine Wege hindurch. Oben drauf liegen vereinzelte Hütte, in die sich Mönche zurückziehen wenn ihnen im Kloster zu viel Trubel ist.


    Wilde Felsen bis ans Meer

    Ein Geröllfeld muss teilweise umgangen und durchwandert werden. Trotzdem sind die Wege wirklich gut.


    Wandergenuss vom Feinsten

    Neben der mir teilweise unbekannten Flora ist auch die Fauna recht ausgeprägt und mir weitgehend unbekannt.


    Bunte Artenvielfalt

    Wir nähern uns Nilos. Weiter unten am Hang liegt ein einzelnes Haus dem, wie hier üblich, eine eigene Kapelle angebaut wurde. Es ist die Zelle Agii Pantes, die zwar zu Fuß von Nilos aus erreichbar ist aber hauptsächlich über ein Boot versorgt wird.


    Die Zelle Agii Pantes mit eigenem Meerzugang

    An einigen Stellen kann man sehen wie viel Aufwand für den Wegebau aufgebracht wurde.


    Aufwendig gebaute Wanderwege im Süden der Halbinsel Athos

    Bis 1963, als die erste Schotterstraße auf Athos gebaut wurde, erfolgt die komplette Versorgung mit Maultieren über diese Wege oder über Schiffe. Hier im Süden der Halbinsel ist es auch heute noch so. Die meisten Klöster sind heute hingegen mit Fahrzeugen erreichbar.
    Als wir an der Hütte des Heiligen Nilos ankommen sollte eigentlich der Gipfel des Berg Athos über uns zu sehen sein. Leider versteckt er sich hartnäckig hinter Wolken.


    Der Gipfel vom Berg Athos will heute nicht

    An der Hütte machen wir Vesperpause. Wir sehen zwar niemanden aber die Hütte und ihr Garten sind gut gepflegt. Es hängt auch Wäsche auf einer Leine. Es scheint hier also jemand dauerhaft zu wohnen.


    Blumengarten beim Heiligen Nilos

    Wir lassen die Rucksäcke an der Hütte stehen und machen uns auf um die Höhle zu besuchen, in der der Heilige Nilos mehrere Jahre gelebt haben soll. Dabei kommen wir durch den terrassierten Garten, in dem auch heute noch Lebensmittel angebaut werden.


    Angelegte Terrassen zum landwirtschaftlichen Anbau

    Auf einem Bergrücken geht es an die Kante vor. Von hier sieht man wie sich die Hütte des Heiligen Nilos über die Jahre weiterentwickelt hat.


    Die Gebäude beim Heiligen Nilos

    An der Kante führt dann der Weg steil abwärts. 257 Stufen wurden hier in den steilen Fels gebaut um die Höhle besser zugänglich zu machen.


    Steile Treppen führen zur Höhle des Heiligen Nilos

    Die Höhle selber ist dann erstaunlich klein. Eine kleine Kapelle kurz unterhalb ist dem Leben des Heiligen Nilos gewidmet. Beim Blick nach unten kann man eine kleine Anlegestelle am Meer erkennen und endlose Wege mit Stufen, über die das nötigste hier raufgebracht wird.


    Viele Stufen führen zum kleinen Hafen des Agios Nilos hinunter

    So langsam haben sich die Wolken verzogen und es scheint wieder die Sonne. Und das tut sie hier unten zu dieser Jahreszeit schon recht kräftig. Die Kollegen, die schön öfter hier waren und auch im Hochsommer schon Athos bereist haben, erzählen, wie heiß es hier wird und dass es dann sehr anstrengend sei hier zu wandern.


    Tolle Wanderbedingungen an Himmelfahrt

    Himmelfahrt ist heute allerdings nur in Westeuropa. Hier auf Athos gilt noch der Julianische Kalender, der unserem Gregorianischen aktuell um 13 Tage hinterher ist. Hier wird Himmelfahrt also erst in 13 Tagen gefeiert.
    Zurück bei der Hütte des Heiligen Nilos nehmen wir unsere Rucksäcke wieder auf und wandern weiter.


    Auf Traumwegen durch den Süden der Halbinsel Athos

    Steil geht es hinab bis fast ans Meer. Der Weg ist hier wieder sehr aufwendig gebaut und mit vielen Stufen versehen. Am Weg entlang werden hier einige Kabel geführt. Jeder Hütte, und sei sie noch so abseits gelegen, ist wohl mit Telefon versehen. Heutzutage ist das Handynetz auf Athos auch sehr gut ausgebaut, so dass man sich heute vermutlich diese Mühe nicht mehr machen würde.
    Zu unserem heutigen Ziel, Kavsokalivia, geht es dann wieder aufwärts. Kurz drauf sehen wir den Ort dann am steilen Hang liegen.


    Kavsokalivia liegt am steilen Südhang

    Auf kleinen Pfaden kommen wir dem Ort immer näher.


    Für eine gute Kommunikation nach oben

    Obwohl wir schon an einigen Häusern, jeweils mit eigener Kapelle – versteht sich, vorbeigekommen sind, wird der Weg nicht breiter. Dazu wäre auch kaum Platz. Die Kirche liegt in der Mitte des Dorfes.


    Die Kirche von Kavsokalivia

    Und dann wird uns auch gleich vorgeführt, wie das Dorf versorgt wird.


    Warentransport vom Hafen ins Dorf Kavsokalivia

    Wir erkundigen uns wo unsere Hütte liegt, in der wir übernachten werden. Einer der Mitwanderer hat hier im Dorf seinen Beichtvater. In der Orthodoxen Kirche hat jeder Gläubige einen festen Beichtvater, zu dem er eine besondere Beziehung hat.
    Wir werden sehr herzlich mit Kaffee, Wasser, Loukoumi und Tsipouro begrüßt. Wir verbringen den Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein vor dem Haus. Kaum zu glauben, dass es heute Vormittag kräftig geregnet hat.


    Der Nachmittag verläuft ruhig im Garten mit Blick aufs Meer

    Nach einem Gottesdienst gibt es ein sehr gutes und reichliches Essen. Eine kalte Linsensuppe, Salat mit Kraut, Auberginenmuss, Schafskäse, Thunfisch, ... Den Nachtisch bekommen wir dann noch vor dem Haus in der Abendsonne serviert: Erdbeerkompott und Götterspeise. Das Essen außerhalb der Klöster scheint eine Nummer besser zu sein.

    Den Abend verbringen wir im Kreise der 8 hier wohnenden Mönche. Sehr interessante Gruppe! Der eine war Priester, verheiratet und hat Kinder. Nachdem seine Frau gestorben ist und seine Kinder ausgezogen sind, ist er als Mönch hierher nach Athos gekommen. Er ist 83 Jahre, topfit und eine sehr aufgeschlossene Person. Überhaupt wird mir hier viel Aufmerksamkeit entgegen gebracht. Das hatte ich so jetzt nicht erwartet. Schade, dass ich mit dem griechischen nicht so vertraut bin ...
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 14:53.

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  • Lynness
    antwortet
    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Es gab letztes Jahr (April 2017) über die Mönche auf Athos eine wunderbare, sehr meditative Dokumentation (Athos- Die Republik der Mönche 1 u 2) im Fernsehen auf Arte. Ich war so fasziniert, dass ich mir die Wiederholung auch angeschaut habe. Sehr archaisch und einfach die Lebensweise der Mönche dort....Falls jemand interessiert ist......
    Lieber Wafer vielen Dank fürs berichten von der schönen Reise und dem Leben vor Ort......
    Bin gespannt auf die weiteren Eindrücke von Dir...
    Zuletzt geändert von Lynness; 28.05.2018, 21:18.

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  • Enja
    antwortet
    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    1975 bin ich erstmalig an Athos vorbeigeschippert und seitdem überlege ich schon, was ich davon halte. Vielleicht komme ich irgendwann mal zu einer Entscheidung.....

    Reiseberichte lese ich meist, um Ideen für eigene Reisen zu bekommen. Das fällt hier natürlich aus. Und deshalb lese ich hier interessiert mit, dann habe ich es zum mal vor Augen. Und deine Schilderung so einer Tour ist auch recht erhellend.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Zitat von Enja Beitrag anzeigen
    Hurra, ein Männerurlaub.....
    Hallo Enja.

    Ja, da sprichst du ein interessantes Thema an! Auf Athos ist nur ein Männerurlaub möglich. Denn Frauen sind auf der Halbinsel nicht gestattet. Trotzdem (oder gerade deswegen? ) wurde die Mönchsrepublik auf der Halbinsel Chalkidikis sowohl Weltkulturerbe als auch als Teil Griechenlands Mitglied der EU. So bleibt etwa der Hälfte der Menschheit die Möglichkeit eines Besuches auf Athos verwehrt. Wie weit diese Tatsache für männliche Besucher dann Motivation für eine Reise dorthin ist, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber für sicher halte ist, dass dieser Umstand Teil der sehr speziellen Stimmung auf der Halbinsel Athos ist.
    Die Ablehnung des weiblichen Geschlechts geht dort sogar so weit, dass bei eingeführten Tieren auch nur männliche Artgenossen ausgewählt werden. So werden z.B. alle Maultiere, Esel und Pferde importiert und es erfolgt keine Zucht zur Abdeckung eigener Bedarfe. Anders ist das z.B. bei Katzen. Da die auch wild vorkommen oder selbständig über die Grenze kommen und sich somit vermehren können, ohne dass man weibliche Katzen importiert, werden sie akzeptiert. Sie werden auch bewusst als Hofkatzen gehalten. Vorrangig zur Reduzierung von Mäusen und dergleichen. In Gebäude werden sie in der Regel aber nicht gelassen.
    Auch interessant: Das Thema hat es schon mehrfach in die Literatur geschafft. Und nicht nur in Reiseliteratur oder Sachbücher. Selbst in Krimis taucht das Thema auf. Und dann so erfolgreich, dass sie auch ins deutsche übersetzt wurden.

    Gruß Wafer

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  • Wafer
    antwortet
    [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    2. Tag: Ierissos - Morfonou Bay - Kloster Lavra
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Donnerstag, 10. Mai 2018
    Strecke: 12 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 350 m, ↓ 200 m
    Gehzeit: 3 h 30 m

    Der Tag begrüßt uns mit tiefhängenden Wolken und einem schlechten Wetterbericht. So hatten wir uns das nicht vorgestellt! Wir packen unsere Sachen und suchen uns ein Frühstück beim Bäcker. Dann geht es hinüber zum Hafen. Eine Einreise in die Mönchsrepublik ist nur über Wasser möglich: Entweder über Ierissos oder über Ouranoupoli!


    Im Hafen von Ierissos

    Wir setzen uns an einen Kiosk am Hafen und frühstücken mit Kaffee Frappe – einem kalten Kaffee mit Eiswürfeln. Irgendwann taucht am Hafen ein Auto auf, das gleich belagert wird. Hier werden die Visa verteilt. Orthodoxe Christen zahlen 25 € und andere 30 €. Auf dem Boot wird das dann gleich nochmal kontrolliert und mit einer Liste abgeglichen. Hier kommt so schnell keiner ungesehen rein.


    Beim Verlassen des Hafens reißt es auf

    Das Boot legt ab und umfährt die Nordspitze von Athos. Hier im nördlichen Teil der Halbinsel gibt es recht wenige Klöster. Nach einer ¾ h nähern wir uns der ersten Anlegestelle auf Athos: Der Agios Vassilios Bay.


    Die Anlegestelle in der Agios Vassilios Bay

    Hier liegt die Anlegestelle des Klosters Chilandariou bzw. Hilandar, das im Landesinneren liegt. Hier haben sich hauptsächlich Serbische Mönche niedergelassen. Das erklärt, warum fast alle Serben hier aussteigen.
    Ruinen zeigen, wo Bauten den Stürmen der Zeit nicht standgehalten haben. Piraten haben den Mönchen in der Vergangenheit wohl ziemlich zugesetzt.
    Und dann beginnt sie, die Parade der Klöster an der Nord-Ost-Küste von Athos:
    Den Beginn macht das Kloster Esfigmenos bzw. Esfigmenou. Es hat eine sehr bewegte Geschichte und läuft bei den Griechen unter dem Namen „Rebellenkloster“ weil es von einer Gruppe von Mönchen bewohnt wird, die dagegen waren, dass der Patriarch von Konstantinopel mit der Katholischen Kirche Gespräche aufgenommen hat. Unter anderem deshalb wird es von den anderen Klöstern der Republik wohl etwas geschnitten. So legt z.B. an der dortigen Anlegestelle kein Boot mehr an. Heute soll es eine der am schnellsten wachsenden Mönchsgemeinschaften haben.


    Das Rebellenkloster Esfigmenou

    Das nächste Kloster, das von dem Boot angefahren wird, ist das Kloster Vatopedi.


    Kloster Vatopedi

    Es folgt das Kloster Pantokratoros.


    Kloster Pantokratoros


    Kloster Stavronikita


    Kloster Iviron


    Diese bescheidene Behausung ist auf der Karte nicht mal eingezeichnet geschweige denn bezeichnet


    Kloster Karakallou

    An allen Klöstern legt das Boot an, bis auf Esfigmenou – siehe oben. So hat man Zeit, sich die Bauten in Ruhe anzusehen. So viele Klöster von dieser Größe auf so dichtem Raum habe ich noch nirgends gesehen. Und alle sind bewohnt und recht gut in Schuss. Und überall steigt die Zahl der Mönche seit einigen Jahren. Unsere Gesellschaft scheint genug Aussteiger zu produzieren, die dann eben auch teilweise den Weg in Klöster finden. Und überall gibt es Besucher, die dort aus- und einsteigen.


    Klosterhopping an der Küste von Athos

    Mit Ankunft in der Morfonou Bay ist es dann vorbei mit der Klosterparade. Wir steigen an der letzten Station aus, die das Boot anfährt.


    Gebäude an der Anlegestelle der Morfonou Bay

    Wir satteln unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg. Hier ist deutlich zu sehen, dass sich die Mönchsrepublik nicht mehr ganz den gesellschaftlichen Entwicklungen Europas entziehen kann: Hier wurde eine Sägerei gebaut und wurden Schotterstraßen angelegt, die erstaunlich viel befahren sind.
    Auf einer der Straßen legen wir die ersten Meter zurück, bis wir zu einer Quelle abbiegen, die wir uns ansehen wollen: Die „Agiasma Agiou Athanasiou“, auf Deutsch: „Weihwasser des heiligen Athanasios“.


    Die Quelle des Heiligen Athanasios

    Hier soll der Heilige Athanasios auf der Suche nach Wasser mit seinem Stock auf den Felsen geschlagen haben woraufhin ein Stück Fels abbrach und die Quelle zutage trat.
    Leider sind hier schon andere Pilger bei der Pause. So machen wir uns recht schnell wieder auf den Weg. Auf einem kleinen Steig geht es zur Schotterstraße zurück.


    Rund um die Quelle Agiasma Agiou Athanasiou

    Auch wenn die Straße nicht sehr schön zu gehen ist, gibt es doch immer wieder was zu sehen.


    Eine alte Einsiedelei mit Privatstrand

    Jetzt wäre es schön, wenn es noch bedeckt wäre. Es ist zwischenzeitlich die Sonne raus gekommen und es ist recht warm geworden. Auch ein schöner Wanderweg im Wald wäre nicht schlecht. Ich bin an das Griechische Klima auf Meereshöhe noch nicht recht gewöhnt. Der Schweiß fließt literweise.


    Es gab hier wohl auch mal kleinere Wege

    Schade um die schönen Strände. Denn benutzen tut sie hier keiner: baden ist auf Athos nicht erlaubt!
    Irgendwann taucht dann das Kloster Megisti Lavra auf.


    Kloster Megisti Lavra

    Es ist das älteste und größte Kloster hier am Berg Athos. In der Liste der offiziellen 20 Klöster nimmt es entsprechend die Position 1 ein. Hinter den schützenden Mauern verbirgt sich fast ein ganzes Dorf.
    Wie auf Athos üblich werden wir mit einem Tsipouro, das ist ein Traubenschnaps mit Anis, einem griechischem Mokka, Loukoumi, das ist eine Süßigkeit, und einem Glas Wasser begrüßt.
    Gut, dass ich griechisch sprechende Mitreisende habe. Einzelne Mönche können wohl Englisch. Fremdsprachen sind hier aber nicht sehr verbreitet.


    Der Eingang mit Raucherpavillon

    Dieses Kloster ist eines der wenigen Klöster hier, die Gäste auch ohne Anmeldung aufnehmen. Wir beziehen unsere zugewiesenen Betten und ich drehe eine Runde im und um das Kloster herum.


    Im Kloster Megisti Lavra - links eine Kapelle und rechts das Refektorium

    Als Gast hat man eigentlich innerhalb des Klosters recht wenige Einschränkungen. Man darf nicht in die Kirchen und Kapellen und nicht in das Refektorium, das ist der Speisesaal. Ansonsten kann man sich so gut wie alles ansehen.


    Rosen sind im Kloster Megisti Lavra omnipräsent

    Westlich des Klosters stehen die Ausläufer des Mount Athos. Mit 1.344 Metern ist der Tsiakmakia der zweithöchste Berg auf der Halbinsel. Der Mount Athos ist mit 2.027 der höchste Gipfel und damit deutlich höher als alles, was darum herum liegt.


    Eine der Kirchen in Lavra mit dem Tsiakmakia im Hintergrund

    Vor dem Abendessen findet eine Messe statt, die auch nicht-orthodoxe besuchen dürfen. Die dürfen allerdings nur im vorderen Bereich des Katholikons, der Hauptkirche des Klosters, bleiben. Das folgende Abendessen wird im Refektorium, dem Speisesaal des Klosters, gemeinsam mit den Mönchen eingenommen. Hier gibt es schlichte vegetarische Kost, die unter Schweigen eingenommen wird. Ein Mönch liest unterdessen aus der Bibel vor.
    Nach dem Abendessen besteht die Möglichkeit sich mit dem Mönch, der für die Gäste zuständig ist, auszutauschen. Hiervon wird reger Gebrauch gemacht. Leider findet dabei alles auf Griechisch statt.


    Das Katholikon des Klosters Megisti Lavra

    Das war ein aufregender Tag mit vielen für mich neuen Eindrücken. Wir sind recht früh im Bett. Das liegt aber auch daran, dass ab ca. 4 Uhr der erste Gottesdienst stattfindet und der dann bis zum Frühstück gegen 8 Uhr geht. Viele wollen daran teilnehmen. Zu diesem sind allerdings nur orthodoxe Gläubige eingeladen. Also kann ich morgen fast ausschlafen.
    Gute Nacht!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 14:49.

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  • Meer Berge
    antwortet
    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Das klingt interessant. Hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm.

    Bin gespannt!

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  • Enja
    antwortet
    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Hurra, ein Männerurlaub.....

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  • codenascher
    antwortet
    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Ich bin ebenfalls schon gespannt und freue mich auf die weiteren Fortsetzungen.

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  • Scrat79
    antwortet
    AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Klint nach einem sehr interessanten Ort.
    Ich freu mich drauf, wie's weiter geht.

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  • [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria

    Reiseart: Bergwanderung
    Region: Süd-Ost-Europa
    Land: Griechenland bzw. Autonome Mönchsrepublik Athos
    Reisezeit: Mai 2018

    Prolog
    Gegen Ende des letzten Jahres werde ich von einem Freund angesprochen, ob ich nicht Lust hätte im Mai mit ihm nach Athos zu reisen. Athos? Davon hatte ich schon etwas gehört. Aber eine Reise dorthin hatte ich bisher nicht ins Auge gefasst. Ich beginne mich mit der Autonomen Mönchsrepublik Athos zu beschäftigen und bin zunehmend begeistert. Pro Tag dürfen aber nur 120 orthodoxe Christen und 10 Andersgläubige einreisen. Da ich eher zu zweiteren gehöre muss ich mich bald entscheiden. So gehen Anfang Januar meine Daten zur Visumbeantragung raus. Nur wie verhält man sich korrekt in so einem in Westeuropa recht unbekannten Umfeld? Die Seiten der Gemeinschaft der Freunde des Agion Oros Athos e.V. können mir bei den meisten Fragen weiterhelfen. Bereits wenige Tage später flattert mir die Zusage für das Visum in den E-Mail-Posteingang. Prima! Jetzt muss ich nur noch monatelang warten!


    Flagge der Autonomen Mönchsrepublik Athos


    1. Tag: Anreise
    Mittwoch, 9. Mai 2018

    Ich treffe mich mit den 3 Mitreisenden mit griechischen Wurzeln am Stuttgarter Flughafen. Mit 3 Nativspeakern und Kennern des Berg Athos kann ich mir hoffentlich ein paar Fettnäpfchen ersparen. Nach 2 Stunden Flug landen wir in Thessaloniki. Der Flieger bleibt direkt vor dem Terminal stehen. Für die 20 Meter zum Terminal müssen wir aber einen Bus besteigen. Vermutlich irgendeine EU-Vorschrift. Früher wäre das in Griechenland nicht passiert! Aber vielleicht liegt es auch daran, dass der Flughafen dem Frankfurter Flughafen gehört und von ihm verwaltet und gesteuert wird.
    Wir nehmen einen Mietwagen und starten in Richtung Osten. Wir steuern noch ein Ferienhaus eines der Mitwanderer an wo sich die 3 mit Wanderstöcken versorgen. Dadurch fahren wir nicht Autobahn sondern ich komme in den Genuss von Landstraßen durch schöne Landschaften mit sporadischem Meerblick. Kleine Verfranser ermöglichen so manchen Tiefblick auf Orte, die ich sonst nie zu sehen bekommen hätte.


    Pyrgadikia - Wunderschöner Ort am Meer

    Am Ortseingang von Ierissos, unserem heutigen Ziel, decken wir uns dann mit Verpflegung für die nächsten Tage ein, beziehen eine Pension und drehen eine Runde durch das Dorf. Ein Besuch der Kirche darf natürlich nicht fehlen.


    Die Kirche von Ierissos

    Die Sonne scheint noch recht lang und in Griechenland geht man nicht so früh zum Abendessen wie hier in Deutschland. So wird die Runde etwas ausgedehnt und ich lerne noch den Strand kennen.


    Am Strand von Ierissos mit Blick auf Athos

    Beim Abendessen halten wir uns hauptsächlich an leckere kleine Vorspeisen. Wir langen beim letzten Essen vor der Einreise nochmal gut zu, denn in den Klöstern wird die Nahrungsaufnahme eher als notwendiges Übel angesehen und fällt in der Regel nicht so üppig aus. Zudem wird dort kein Fleisch gegessen.


    Das letzte Abendmahl
    Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 14:44.
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