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Vorbemerkung: Da mir leider das entsprechende Sportgerät gestohlen wurde, erfolgte der Saisonbeginn für mich diesmal nicht mit dem MTB, sondern mit Wanderschuhen. Das hat aber den Spaß in keinster Weise gemindert - Hauptsache draußen sein!
Anzelten am Studenec · Kaltenberg
Fr., 30.03.2018
Die Idee zur Tour kam eher spontan im Laufe des Karfreitags nach dem Ausschlafen, das ungefähre Zielgebiet kam vom Abt (nochmal danke für die Anregung!).
Nachdem ich dann meinen Bikepackingrucksack gepackt hatte und eine ungefähre Linie im Kopf hatte, ging es spätnachmitags mit einem Direktzug von Dresden nach Děčín · Tetschen. Ganz gediegen in echten Reisezugwagen:

Das Fenster lässt sich öffnen und die Heizung manuel regulieren. Echtes Retro-Feeling:

Weiter geht es in einem kleinen gelben Schienenbus, der durch die Gegend wackelt und rattert. In Horní Kamenice (eine Station hinter Česká Kamenice · Böhmisch Kamnitz) springe ich aus dem Zug und nach ein paar Metern geht es auch schon in den Wald. Die Sonne schickt ihre letzten Strahlen in den Abendhimmel:

Aber ein ungewöhnlich heller und großer Mond springt in die Beleuchtungsbresche:

So laufe ich in die Finsternis und erklimme auch die Felsklippe Pustý zámek · Wüstes Schloß/Fredewald.

Da hat mein China-Direktimport-Billighandy aber auch alles gegeben, so rein fototechnisch.
Zurück auf dem rot marktierten Hauptwanderweg halte ich nach einem Plätzchen für die Nacht Ausschau, kann aber kein passendes finden. So lande ich letztlich auf dem Sedlo pod Studencem · Kaltenbergsattel kurz oberhalb von Líska · Hasel.

Foto am frühen Morgen aufgenommen
Spät, sehr spät wird das Tarp aufgespannt und der „neue“ Fire Bucket kann nun erstmalig im echten Einsatz zeigen, was er drauf hat. Ein unterwegs aufgesammelter trockener Ast dient als Brennstoff. Im Einsatz als Hobo zeigt sich der Kocher überraschend windfest. Mehr noch: durch den Kamineffekt bedingt, bollert der Kocher bei passendem Luftzug dermaßen los, dass das Blech rotglühend leuchtet! Jedenfalls ist das Wasser schnell erhitzt und ein Nudelgericht aufgegossen.

Fast Mitternacht strecke ich mich dann auf der Isomatte aus ...
Samstag, 31.03.2018
Ein eher trüber Tag grüßt mich in der Frühe, als ich halb sieben wach werde. Ohne erst Frühstück zu machen, packe ich zusammen und erklimme zunächst den Kaltenberg. Bis auf ein kleines vereistes Stück ist alles gut zu laufen.
Die soliden Wegebauten unserer Vorväter nötigt mir immer wieder Respekt ab:

An der Geröllhalde bietet sich der beste Ausblick nach Osten:

Der Turm:

Der Türmer:

Wendeltrepppenansicht:

Bergab suche ich mir auch gleich einen Wanderstock, das geht tüchtig in die Knie. An einer Lichtung entdecke ich einen der eigens ausgesetzten Bergbewohner.
Das Gemsensuchfoto:

Der Weg ist teilweise arg vernäßt, mit Wegebau hamses hier nichs so, denke ich mir beim Umlaufen der morastigen Stellen.
Denkste:

Man läuft zwar wie auf Eiern auf dem Schotter, der der Bahn wohl zu grob war ... aber die Schuhe bleiben trocken!
So ereiche ich den Ort Studenec · Kaltenbach. Becher gefällig?

Der Pavlínino údolí · Paulinengrund. Erinnerungen werden wach, von Zelttouren zu Pfingsten Ende der 80er und meiner Wanderung von Pillnitz ins Misthaus in den 90ern zum guten alten Gustav.
Lautes Magenknurren vertreibt die Erinnerungen und ich mache mir erstmal Kaffee und mein Öko-Porridge, diesmal im unauffälligen Spiritusmodus.

Kleiner technischer Hinweis: Die Titanheringe sind nun in der unteren Position, der Jet Burner steht ganz unten im Fire Bucket.
Es geht romantisch im canyonartigen Tal weiter. Die Stiegeneinlage hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm:


Am Ende bestaune ich eine alte Wehranlage, welche einen nahegelegenen See bewässert.

Damit ist der Pavlínino údolí · Paulinengrund leider auch schon zu Ende, für mich zusammen mit dem Studenec · Kaltenberg einer der Höhepunkte in dieser Gegend.
In Jetrichovice entdecke ich einen virtuellen Naturlehrpfad, welcher vor Ort nur unauffällige Holzstelen mit QR-Codes und NFC aufweist. Das fügt sich zumindest optisch unauffälliger in die Natur ein.

Optische Fragen werden auch gleich geklärt: Am Falkenštejn · Falkenstein sind ein Steig und die Aussichten massiv ausgebaut worden. Das gefällt nicht jedem.
Erstmal geht es ordentlich Stufen hoch. Der Steig ist von anderswo her nicht zu sehen, da er unter den Bäumen verschwindet und er bietet der Tritterosion natürlich wirksam Einhalt. Die frisch verzinkte Oberfläche knallt natürlich ganz schön ins Auge:

Auch den eigentlichen Zugang auf das Plaetau finde ich jetzt nicht so daneben:

Oben angekommen ... naja ... da hätte etwas weniger vieleicht doch etwas mehr an Naturgenuß bedeutet.

Laufställchen für Wanderer?

Aber wie es auch sei, die Aussichten sind beeindruckend.


Havraní vrch · Rabenstein mit seltsamen Waldbild. Erklärung folgt gleich.
Über den Ausbaugrad will ich jetzt nicht urteilen. Ich vermute, dass bei einem Ausbau, welcher den Felsen eben auch für Otto Normalwanderer erschließt, die EU-Vorschriften und Haftungsfragen in voller Härte greifen und dann heißt es eben „Ganz oder gar nicht!“ Für den Ausflügler gibt es jetzt ein Ziel mehr, was auch voll kindertauglich ist; für Abenteurer ist der Falkenstein leider kein exklusiven Geheimziel mehr ...
Um auch gleich noch eine weitere Frage zu klären: Der Wald um den Havraní vrch · Rabenstein ist 2006 einem Waldbrand zum Opfer gefallen und seitdem wächst dort ganz spontan eine neuer Wald heran. Selbst Experten waren erstaunt, wie schnell sich die Natur wieder beholfen hat und so kann man einmal selber Waldentwicklung in ungeahnter Dynamik mitverfolgen.

Nun strebe ich aber energisch der Waldhütte Na Tokáni · Balzhütte zu. In der Böhmischen Schweiz ist man ja ausführliches Forstweggelatsche gewohnt. Umso schöner, wenn auf dem Weg zur Stätte der Labung sogar echte Trails auftauchen:

Da sind wir:

In der Balzhütte kann ich sogar anfangs draußen sitzen. Aufgrund einer Fehlbestellung des Nachbartisches komme ich sogar blitzschnell zu einem Essen. Dann entspinnt sich ein Gespräch über meine Ausrüstung. UL- und MYOG-Grundwissen scheint offensichtlich vorhanden zu sein, aber ein lebendes Exemplar Homo Sapiens Selbermachus wurde von den Tischnachbarn wohl noch nicht gesichtet.
Wie einer der Propagandisten auf den Märkten führe ich einen Teil meiner Ausrüstung vor, der halbe Rucksackinhalt stapelt sich auf dem Tisch. Alles wird genau begutachtet und kommentiert. Am Ende landet mein Essen und das Bier auch noch generös auf deren Rechnung, dafür habe ich doch gerne alles erklärt!
Zum Kaffee geht es in die gemütliche Hütte neben den Bullerjan-Ofen, es wird gemütlich. Fast zu gemütlich, dann ich will dem Tag mit seinem Nieselwetter noch ein Schmäckerchen abtrotzen: die Ùzké schody · Enge Stiege, genauer gesagt einen Teil davon.
Es geht schon mal gut los:

Da geht noch was:

Feucht, eng, glitschig:

Impressionen:


Nach diversen Fotos und Erkundungen geht es noch schön pfadmäßig weiter bis zu einer Forsthütte.
Es hat sich eingeregnet, mein erster Einsatz des „Trekkingschirmes“ vom Möbelschweden auf einer Tour hält mich bislang jedenfalls ganz ordentlich trocken. Von oben droht so erstmal nicht die Gefahr:

Aber das wars noch nicht … Etwas später biege ich in einen unmarkierten Forsweg ein. Zunächst sieht alles ganz friedlich aus, doch dann zeigen sich dezente Spuren der sensiblen Waldbewirtschaftung inmitten des Nationalparks

Verblüffenderweise kann man in der Reifenspur ganz passabel laufen, die Räder haben den Matsch etwas verdichtet. Denkste



Der Übeltäter:


Es ist mir jetzt einfach zu ungemütlich geworden und die Motivation ist im Keller.

So folge ich einer Cyklotrasa auf ausgebauten Wegen und Straßen nach Kyjov · Khaa, wo zu meinem großen Erstaunen in 20 Minuten um 19.40 Uhr ein Bus nach Krasna Lipa fährt. Gekauft!
Dort eile ich im Stechschritt zum Bahnhof, marschiere ganz tapfer an der Falkenstein Brauerei vorbei (sniff). Der abfotografierte Papierfahrplan hatte recht, und keine Minute später rattert und schlingert wieder so ein kleiner gelber Schienenbus heran, welcher mich direkt nach Děčín · Tetschen bringt.
Wie geplant, erreiche ich am 1. April mein Basecamp in Dresden - allerdings früh, sehr früh um kurz nach Mitternacht ...
Fazit: Es war einfach wieder mal schön, im „Biehmschen“ zu wandern und sogar noch einige weiße Flecken von der Landkarte zu tilgen!
Die Ausrüstung folgte bis auf den Fire Bucket bewährtem Muster, so wie ich es bisher bei meinen Bikepacking-Touren gemacht hatte. Lediglich mein Bikepack-Backpack musste mit einem improvisierten Brustgurt an das Wandern angepasst werden (der saß dann weiter oben, Details dazu siehe auch hier).
Einziger echter Neuzugang: Mein neues 5“ Schnittenbrettchen hatte ich zum ersten Mal auf großer Fahrt mit und es hat sich im großen und ganzen bewährt. Die Fotoqualität kommt leider nicht ganz an die einer echten Kamera heran, und zum Schonen des Akkus habe ich nur an wenigen neuralgischen Stellen navigiert. Aber als Gesamtpaket ist das schon schick, wenn man etwa mitten im Wald die Zugabfahrtszeiten checken kann. Als Garmin Oregon Nutzer der ersten Stunde ist auch die präzise und helle Kartendarstellung schon ein Erlebnis ...
Das wars mit meinem ersten Tourenbericht hier im Forum, ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und wandert einmal selber (bei schönerem Wetter) in dieser Gegend.
Ahoj sagt veloziped!
Anzelten am Studenec · Kaltenberg
Fr., 30.03.2018
Die Idee zur Tour kam eher spontan im Laufe des Karfreitags nach dem Ausschlafen, das ungefähre Zielgebiet kam vom Abt (nochmal danke für die Anregung!).
Nachdem ich dann meinen Bikepackingrucksack gepackt hatte und eine ungefähre Linie im Kopf hatte, ging es spätnachmitags mit einem Direktzug von Dresden nach Děčín · Tetschen. Ganz gediegen in echten Reisezugwagen:

Das Fenster lässt sich öffnen und die Heizung manuel regulieren. Echtes Retro-Feeling:

Weiter geht es in einem kleinen gelben Schienenbus, der durch die Gegend wackelt und rattert. In Horní Kamenice (eine Station hinter Česká Kamenice · Böhmisch Kamnitz) springe ich aus dem Zug und nach ein paar Metern geht es auch schon in den Wald. Die Sonne schickt ihre letzten Strahlen in den Abendhimmel:

Aber ein ungewöhnlich heller und großer Mond springt in die Beleuchtungsbresche:

So laufe ich in die Finsternis und erklimme auch die Felsklippe Pustý zámek · Wüstes Schloß/Fredewald.

Da hat mein China-Direktimport-Billighandy aber auch alles gegeben, so rein fototechnisch.
Zurück auf dem rot marktierten Hauptwanderweg halte ich nach einem Plätzchen für die Nacht Ausschau, kann aber kein passendes finden. So lande ich letztlich auf dem Sedlo pod Studencem · Kaltenbergsattel kurz oberhalb von Líska · Hasel.

Foto am frühen Morgen aufgenommen
Spät, sehr spät wird das Tarp aufgespannt und der „neue“ Fire Bucket kann nun erstmalig im echten Einsatz zeigen, was er drauf hat. Ein unterwegs aufgesammelter trockener Ast dient als Brennstoff. Im Einsatz als Hobo zeigt sich der Kocher überraschend windfest. Mehr noch: durch den Kamineffekt bedingt, bollert der Kocher bei passendem Luftzug dermaßen los, dass das Blech rotglühend leuchtet! Jedenfalls ist das Wasser schnell erhitzt und ein Nudelgericht aufgegossen.

Fast Mitternacht strecke ich mich dann auf der Isomatte aus ...

Samstag, 31.03.2018
Ein eher trüber Tag grüßt mich in der Frühe, als ich halb sieben wach werde. Ohne erst Frühstück zu machen, packe ich zusammen und erklimme zunächst den Kaltenberg. Bis auf ein kleines vereistes Stück ist alles gut zu laufen.
Die soliden Wegebauten unserer Vorväter nötigt mir immer wieder Respekt ab:

An der Geröllhalde bietet sich der beste Ausblick nach Osten:

Der Turm:

Der Türmer:

Wendeltrepppenansicht:

Bergab suche ich mir auch gleich einen Wanderstock, das geht tüchtig in die Knie. An einer Lichtung entdecke ich einen der eigens ausgesetzten Bergbewohner.
Das Gemsensuchfoto:

Der Weg ist teilweise arg vernäßt, mit Wegebau hamses hier nichs so, denke ich mir beim Umlaufen der morastigen Stellen.
Denkste:

Man läuft zwar wie auf Eiern auf dem Schotter, der der Bahn wohl zu grob war ... aber die Schuhe bleiben trocken!
So ereiche ich den Ort Studenec · Kaltenbach. Becher gefällig?

Der Pavlínino údolí · Paulinengrund. Erinnerungen werden wach, von Zelttouren zu Pfingsten Ende der 80er und meiner Wanderung von Pillnitz ins Misthaus in den 90ern zum guten alten Gustav.
Lautes Magenknurren vertreibt die Erinnerungen und ich mache mir erstmal Kaffee und mein Öko-Porridge, diesmal im unauffälligen Spiritusmodus.

Kleiner technischer Hinweis: Die Titanheringe sind nun in der unteren Position, der Jet Burner steht ganz unten im Fire Bucket.
Es geht romantisch im canyonartigen Tal weiter. Die Stiegeneinlage hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm:


Am Ende bestaune ich eine alte Wehranlage, welche einen nahegelegenen See bewässert.

Damit ist der Pavlínino údolí · Paulinengrund leider auch schon zu Ende, für mich zusammen mit dem Studenec · Kaltenberg einer der Höhepunkte in dieser Gegend.
In Jetrichovice entdecke ich einen virtuellen Naturlehrpfad, welcher vor Ort nur unauffällige Holzstelen mit QR-Codes und NFC aufweist. Das fügt sich zumindest optisch unauffälliger in die Natur ein.

Optische Fragen werden auch gleich geklärt: Am Falkenštejn · Falkenstein sind ein Steig und die Aussichten massiv ausgebaut worden. Das gefällt nicht jedem.
Erstmal geht es ordentlich Stufen hoch. Der Steig ist von anderswo her nicht zu sehen, da er unter den Bäumen verschwindet und er bietet der Tritterosion natürlich wirksam Einhalt. Die frisch verzinkte Oberfläche knallt natürlich ganz schön ins Auge:

Auch den eigentlichen Zugang auf das Plaetau finde ich jetzt nicht so daneben:

Oben angekommen ... naja ... da hätte etwas weniger vieleicht doch etwas mehr an Naturgenuß bedeutet.

Laufställchen für Wanderer?

Aber wie es auch sei, die Aussichten sind beeindruckend.


Havraní vrch · Rabenstein mit seltsamen Waldbild. Erklärung folgt gleich.
Über den Ausbaugrad will ich jetzt nicht urteilen. Ich vermute, dass bei einem Ausbau, welcher den Felsen eben auch für Otto Normalwanderer erschließt, die EU-Vorschriften und Haftungsfragen in voller Härte greifen und dann heißt es eben „Ganz oder gar nicht!“ Für den Ausflügler gibt es jetzt ein Ziel mehr, was auch voll kindertauglich ist; für Abenteurer ist der Falkenstein leider kein exklusiven Geheimziel mehr ...
Um auch gleich noch eine weitere Frage zu klären: Der Wald um den Havraní vrch · Rabenstein ist 2006 einem Waldbrand zum Opfer gefallen und seitdem wächst dort ganz spontan eine neuer Wald heran. Selbst Experten waren erstaunt, wie schnell sich die Natur wieder beholfen hat und so kann man einmal selber Waldentwicklung in ungeahnter Dynamik mitverfolgen.

Nun strebe ich aber energisch der Waldhütte Na Tokáni · Balzhütte zu. In der Böhmischen Schweiz ist man ja ausführliches Forstweggelatsche gewohnt. Umso schöner, wenn auf dem Weg zur Stätte der Labung sogar echte Trails auftauchen:

Da sind wir:

In der Balzhütte kann ich sogar anfangs draußen sitzen. Aufgrund einer Fehlbestellung des Nachbartisches komme ich sogar blitzschnell zu einem Essen. Dann entspinnt sich ein Gespräch über meine Ausrüstung. UL- und MYOG-Grundwissen scheint offensichtlich vorhanden zu sein, aber ein lebendes Exemplar Homo Sapiens Selbermachus wurde von den Tischnachbarn wohl noch nicht gesichtet.
Wie einer der Propagandisten auf den Märkten führe ich einen Teil meiner Ausrüstung vor, der halbe Rucksackinhalt stapelt sich auf dem Tisch. Alles wird genau begutachtet und kommentiert. Am Ende landet mein Essen und das Bier auch noch generös auf deren Rechnung, dafür habe ich doch gerne alles erklärt!
Zum Kaffee geht es in die gemütliche Hütte neben den Bullerjan-Ofen, es wird gemütlich. Fast zu gemütlich, dann ich will dem Tag mit seinem Nieselwetter noch ein Schmäckerchen abtrotzen: die Ùzké schody · Enge Stiege, genauer gesagt einen Teil davon.
Es geht schon mal gut los:

Da geht noch was:

Feucht, eng, glitschig:

Impressionen:


Nach diversen Fotos und Erkundungen geht es noch schön pfadmäßig weiter bis zu einer Forsthütte.
Es hat sich eingeregnet, mein erster Einsatz des „Trekkingschirmes“ vom Möbelschweden auf einer Tour hält mich bislang jedenfalls ganz ordentlich trocken. Von oben droht so erstmal nicht die Gefahr:

Aber das wars noch nicht … Etwas später biege ich in einen unmarkierten Forsweg ein. Zunächst sieht alles ganz friedlich aus, doch dann zeigen sich dezente Spuren der sensiblen Waldbewirtschaftung inmitten des Nationalparks


Verblüffenderweise kann man in der Reifenspur ganz passabel laufen, die Räder haben den Matsch etwas verdichtet. Denkste




Der Übeltäter:


Es ist mir jetzt einfach zu ungemütlich geworden und die Motivation ist im Keller.

So folge ich einer Cyklotrasa auf ausgebauten Wegen und Straßen nach Kyjov · Khaa, wo zu meinem großen Erstaunen in 20 Minuten um 19.40 Uhr ein Bus nach Krasna Lipa fährt. Gekauft!

Dort eile ich im Stechschritt zum Bahnhof, marschiere ganz tapfer an der Falkenstein Brauerei vorbei (sniff). Der abfotografierte Papierfahrplan hatte recht, und keine Minute später rattert und schlingert wieder so ein kleiner gelber Schienenbus heran, welcher mich direkt nach Děčín · Tetschen bringt.
Wie geplant, erreiche ich am 1. April mein Basecamp in Dresden - allerdings früh, sehr früh um kurz nach Mitternacht ...
Fazit: Es war einfach wieder mal schön, im „Biehmschen“ zu wandern und sogar noch einige weiße Flecken von der Landkarte zu tilgen!
Die Ausrüstung folgte bis auf den Fire Bucket bewährtem Muster, so wie ich es bisher bei meinen Bikepacking-Touren gemacht hatte. Lediglich mein Bikepack-Backpack musste mit einem improvisierten Brustgurt an das Wandern angepasst werden (der saß dann weiter oben, Details dazu siehe auch hier).
Einziger echter Neuzugang: Mein neues 5“ Schnittenbrettchen hatte ich zum ersten Mal auf großer Fahrt mit und es hat sich im großen und ganzen bewährt. Die Fotoqualität kommt leider nicht ganz an die einer echten Kamera heran, und zum Schonen des Akkus habe ich nur an wenigen neuralgischen Stellen navigiert. Aber als Gesamtpaket ist das schon schick, wenn man etwa mitten im Wald die Zugabfahrtszeiten checken kann. Als Garmin Oregon Nutzer der ersten Stunde ist auch die präzise und helle Kartendarstellung schon ein Erlebnis ...
Das wars mit meinem ersten Tourenbericht hier im Forum, ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und wandert einmal selber (bei schönerem Wetter) in dieser Gegend.
Ahoj sagt veloziped!
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