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Hallo,
im letzten Winter überlegen der Wanderkamerad Jens (aka Stompy hier im Forum) und ich wo man mal wieder gemeinsam seine Zelte aufschlagen könnte. Wie hier im Beratungsfaden nachzulesen ist entscheiden wir uns für Nordengland:
https://www.outdoorseiten.net/forum/...-in-Schottland
Es ist zu verführerisch einmal ohne die schottischen Midgets auf Tour zu gehen.
Dies ist nun kein sehr ausführlicher Reisebericht. Ich möchte nur die Infos (die wir netterweise im Forum erhielten) durch eigene Beobachtungen ergänzen. Damit das Ganze etwas aufgelockert wird gibts auch ein paar Fotos. Jens pflegt bitte seine Eindrücke und Bilder in die Platzhalter ein, dann habt ihr zwei Meinungen.
Vorbereitung.
Rainer:
Bedingt durch eine Knieoperation im Herbst 2016 und dabei diagnostiziertem leichtem Knorpelschaden habe ich auf die sonst übliche Sportvorbereitung durch Joggen verzichtet. Ab Jahresbeginn 17 trainiere ich mit langen Spaziergängen und Wandertouren schon im Winter (erweitert mit immer bepackterem Rucksack im Frühjahr) die normale Gehbelastung.

Da ich im Vorfeld im Jahre 16 schon 20kg Übergewicht abgespeckt habe, erscheint mir das als Vorbereitung ausreichend. Fühle ich mich doch perse schon ausreichend fit. Ich gehe in einem Fazit am Ende darauf nochmal ein.
Jens:
Ausrüstung.
Rainer:
Aurüstungstechnisch kommt einiges Neues dazu. Mein bewährter Rucksack Lightwave Ultrahike 60 darf diesmal erstmalig ein neues Trio aus Zelt der Marke Force Ten Modell Helium 1, den Alvivo Ibex Daunenschlafsack sowie die Therm-a-Rest Trail Lite Performance Classic Isomatte schlucken. Ein recht preiswertes Trio. Haben mich Zelt, Matte und Schlafsack in Sommer-Angeboten in 2016 keine 400 Euro gekostet. Auch Gewichtstechnisch eine klasse Kombo, zusammen keine 3kg.
Das Essen auf dieser Tour ist auch neu. Die horrenden Preise (und häufig geschmacklich enttäuschenden) speziellen Outdoor Fertigmischungen werden gemieden. Testessen der üblichen Supermarkt Verdächtigen erfolgt.

Meine subjektive Meinung ist schnell klar. Das Industriefutter von Maggi und Co hat ca. die Hälfte der Kalorien der teuren Outdoor Anbieter, aber zu einem 10tel des Preises. Nun muß ich nicht am Essen sparen, aber mich preistechnisch über den Tisch ziehen lassen möchte ich auch nicht.
Das ist die Auswahl. Die Asianudel Varianten haben den Vorteil das es reicht sie kurz aufkochen und ein paar Minuten ziehen zu lassen. Ein erhöhter Brennstoffverbrauch ist also nicht zu befürchten.
Da wir planen regelmäßig Essen nachzukaufen oder essen zu gehen, sollte das als Grundstock für zehn Tage reichen.


Zum Frühstück gibts wie immer mein vorher selbstgebrutzeltes Müsli aus Fertigmüsli, Trockenfrüchten, Öl und Nüssen.

Tagsüber und als Notreserve für Krisensituationen:

Fotozeugs ursprünglich geplant:

Mitnehmen werde ich dann doch nur einen Kamerabody und ausschließlich das 28mm Weitwinkel (KB) Objektiv.
Rucksack Gesamtgewicht ist bei Tourstart am Flughafen 15kg.
Jens:
Anreise Montag, 29.05.17 und Dienstag der 30.05.17
Rainer:
Ich hole Jens am Morgen daheim ab und wir fahren in Ruhe zum Flughafen nach Düsseldorf. Beim Einchecken der erste Lachflash. Die Mitarbeiterin von Eurowings behauptet ich sei nicht für einen Flug nach Manchester, sondern für Mallorca im System! Das stellt sich aber als Namensverwechslung heraus.
Nach ruhigem Flug landen wir am späten Nachmittag in Manchester. In der Innenstadt ein kurzer Sprint zum zentral gelegenen Outddorladen (der GO Outdoors ist nur einen Katzensprung vom Hauptbahnhof entfernt) und Gaskartuschen für unsere Jetboil Kocher sind gekauft.
Per Bahn geht es dann im Laufe einer knappen Stunde nach Edale, dem Ausgangspunkt des Pennine Ways. Ich schaffe es im Zug meine teure Gleitsicht Sonnenbrille liegen zu lassen...

Die Campsite Fieldhead http://www.fieldhead-campsite.co.uk ist sehr empfehlenswert. Wir quartieren uns für zwei Tage ein um eine Schlechtwetterfront mit Starkregen auszusitzen.

Jens:
Die Wandertage. Mittwoch der 31.05.17 bis Dienstag der 06.05.17
Rainer:
Wir wandern gemeinsam einige Etappen des Pennine Ways. Das Wetter ist hervorragend. Die Sonnencreme ist lebenswichtig!





Besonders angenehm habe ich einen Wildzeltplatz bei Sandy Heys in Erinnerung. Tolle Landschaft und nur verdutzte Schafe als Nachbarn.





Die Infrastruktur auf dem Pennine Way macht uns zu schaffen. Teilweise 29km über echt schwieriges Terrain ohne eine Möglichkeit der Einkehr oder legale Zeltplätze. Man ist wirklich gezwungen illegal wild zu zelten wenn man nicht sehr schwere Tage auf sich nehmen mag. Der Weg ist in gutem Zustand, keine Frage. Das drumherum läßt oft zu wünschen übrig. Wir überspringen Etappen um bessere Zeltplätze und wenigstens einen Pub am Tag zu erreichen.
In Gesprächen beklagen viele Einheimische das der Weg "ausstirbt" weil kaum noch Leute kommen. Wir haben in über einer Woche geradeinmal ein halbes Dutzend Wanderer getroffen und davon grade einmal zwei die ihn komplett gehen.
Irgendwie beißt sich da die Katze selber in den Schwanz. Wenn immer mehr B+Bs schließen und fast alle Jugendherbergen geschlossen haben, dann lockt das nicht gerade mehr Wanderer an.
Am Dienstag den 06.05. gehe ich eine längere Etappe allein. Jens möchte es ruhig mit dem Bus angehen lassen und wir haben uns einvernehmlich für den Tag getrennt.
Es regnet ein wenig, aber das gehört ja dazu. Gute Regenhose und Regenjacke sind am Mann und ich "fliege" nur so durch die Hügel. Ich bin glücklich. Mein Knie (welches drei Tage vor der Tour noch ein wenig muckte) hält die komplette Tour fantastisch. Völlig beschwerdefrei gehts die schwierigsten Passagen rauf und runter. Wie froh und dankbar doch die Gesundheit macht. Da verblaßt alles gegen. Grundsätzlich bin ich nach wenigen Tagen super eingelaufen. Die Gewichtsabnahme letztes Jahr und die Vorbereitung mit langen Gehstrecken war optimal und ich könnte schneller und länger gehen als die letzten Tage.

Eine Holländerin teilt mit mir den Pausenplatz und wir machen gegenseitig Bilder von uns.

Nach 20km purem Wanderspaß nimmt der Regen und der Wind zu. Am Fuße eines Berges werde ich umgeweht. Ich umgehe den Berg und spaziere die letzten 5km der Tagestour über Asphalt. Sehr gute Entscheidung. Ich lese später das die Sturmböen bis zu 95 km/h erreichten. Ein wenig stolz erreiche ich wesentlich früher als geplant unsere verabredete Campsite in Hawes. http://www.bainbridge-ings.co.uk Empfehlenswert.
In Hawes machen wir es uns noch einen Ruhetag gemütlich. Ich kaufe mir eine neue Softshell. Ich mache das gerne auf Tour, hat man so doch auch gleichzeitig ein schönes Erinnerungsstück.

Fazit.
Rainer:
Nordengland ist grandios. Mag sein das ich Schottland unrecht tue (dort war ich wegen der Midgets halt immer im April bis Mitte Mai, sprich die Vegetation war vier bis sechs Wochen zurück), aber gerade die Yorkshire Dales haben mich mehr beeindruckt als vieles was ich in Schottland gesehen habe. Man kommt durch kleine Dörfer die wirklich so aussehen als habe sich seit 100 Jahren nix geändert. Aber in Schön!
Andererseits hat man auch Tage in völliger Einsamkeit in Landschaften die dem Herrn der Ringe entlehnt sein könnten. Fantastisch. Ein Grün hatte es in den Farben in der Landschaft, das war schon fast unwirklich.
Allgemein scheint der Standard in England höher. Ich habe in 12 Jahren Schottland noch nie so gutes Pubfood gegessen. Zu normalen Preisen. Aussergewöhnlich.
Die angetroffenen Menschen waren (bis auf eine Schafzüchterin die uns anschrie das wir ja den richtigen Weg nehmen) sehr freundlich.
Alles in allem eine Topp Erfahrung. Ich werde mit Sicherheit wieder hinfahren. Mal sehen, nächstes Jahr vielleicht der Lake District.
Danke fürs Lesen und Prost!

Jens:
im letzten Winter überlegen der Wanderkamerad Jens (aka Stompy hier im Forum) und ich wo man mal wieder gemeinsam seine Zelte aufschlagen könnte. Wie hier im Beratungsfaden nachzulesen ist entscheiden wir uns für Nordengland:
https://www.outdoorseiten.net/forum/...-in-Schottland
Es ist zu verführerisch einmal ohne die schottischen Midgets auf Tour zu gehen.
Dies ist nun kein sehr ausführlicher Reisebericht. Ich möchte nur die Infos (die wir netterweise im Forum erhielten) durch eigene Beobachtungen ergänzen. Damit das Ganze etwas aufgelockert wird gibts auch ein paar Fotos. Jens pflegt bitte seine Eindrücke und Bilder in die Platzhalter ein, dann habt ihr zwei Meinungen.
Vorbereitung.
Rainer:
Bedingt durch eine Knieoperation im Herbst 2016 und dabei diagnostiziertem leichtem Knorpelschaden habe ich auf die sonst übliche Sportvorbereitung durch Joggen verzichtet. Ab Jahresbeginn 17 trainiere ich mit langen Spaziergängen und Wandertouren schon im Winter (erweitert mit immer bepackterem Rucksack im Frühjahr) die normale Gehbelastung.

Da ich im Vorfeld im Jahre 16 schon 20kg Übergewicht abgespeckt habe, erscheint mir das als Vorbereitung ausreichend. Fühle ich mich doch perse schon ausreichend fit. Ich gehe in einem Fazit am Ende darauf nochmal ein.
Jens:
Ausrüstung.
Rainer:
Aurüstungstechnisch kommt einiges Neues dazu. Mein bewährter Rucksack Lightwave Ultrahike 60 darf diesmal erstmalig ein neues Trio aus Zelt der Marke Force Ten Modell Helium 1, den Alvivo Ibex Daunenschlafsack sowie die Therm-a-Rest Trail Lite Performance Classic Isomatte schlucken. Ein recht preiswertes Trio. Haben mich Zelt, Matte und Schlafsack in Sommer-Angeboten in 2016 keine 400 Euro gekostet. Auch Gewichtstechnisch eine klasse Kombo, zusammen keine 3kg.
Das Essen auf dieser Tour ist auch neu. Die horrenden Preise (und häufig geschmacklich enttäuschenden) speziellen Outdoor Fertigmischungen werden gemieden. Testessen der üblichen Supermarkt Verdächtigen erfolgt.

Meine subjektive Meinung ist schnell klar. Das Industriefutter von Maggi und Co hat ca. die Hälfte der Kalorien der teuren Outdoor Anbieter, aber zu einem 10tel des Preises. Nun muß ich nicht am Essen sparen, aber mich preistechnisch über den Tisch ziehen lassen möchte ich auch nicht.
Das ist die Auswahl. Die Asianudel Varianten haben den Vorteil das es reicht sie kurz aufkochen und ein paar Minuten ziehen zu lassen. Ein erhöhter Brennstoffverbrauch ist also nicht zu befürchten.
Da wir planen regelmäßig Essen nachzukaufen oder essen zu gehen, sollte das als Grundstock für zehn Tage reichen.


Zum Frühstück gibts wie immer mein vorher selbstgebrutzeltes Müsli aus Fertigmüsli, Trockenfrüchten, Öl und Nüssen.

Tagsüber und als Notreserve für Krisensituationen:

Fotozeugs ursprünglich geplant:

Mitnehmen werde ich dann doch nur einen Kamerabody und ausschließlich das 28mm Weitwinkel (KB) Objektiv.
Rucksack Gesamtgewicht ist bei Tourstart am Flughafen 15kg.
Jens:
Anreise Montag, 29.05.17 und Dienstag der 30.05.17
Rainer:
Ich hole Jens am Morgen daheim ab und wir fahren in Ruhe zum Flughafen nach Düsseldorf. Beim Einchecken der erste Lachflash. Die Mitarbeiterin von Eurowings behauptet ich sei nicht für einen Flug nach Manchester, sondern für Mallorca im System! Das stellt sich aber als Namensverwechslung heraus.
Nach ruhigem Flug landen wir am späten Nachmittag in Manchester. In der Innenstadt ein kurzer Sprint zum zentral gelegenen Outddorladen (der GO Outdoors ist nur einen Katzensprung vom Hauptbahnhof entfernt) und Gaskartuschen für unsere Jetboil Kocher sind gekauft.
Per Bahn geht es dann im Laufe einer knappen Stunde nach Edale, dem Ausgangspunkt des Pennine Ways. Ich schaffe es im Zug meine teure Gleitsicht Sonnenbrille liegen zu lassen...

Die Campsite Fieldhead http://www.fieldhead-campsite.co.uk ist sehr empfehlenswert. Wir quartieren uns für zwei Tage ein um eine Schlechtwetterfront mit Starkregen auszusitzen.

Jens:
Die Wandertage. Mittwoch der 31.05.17 bis Dienstag der 06.05.17
Rainer:
Wir wandern gemeinsam einige Etappen des Pennine Ways. Das Wetter ist hervorragend. Die Sonnencreme ist lebenswichtig!





Besonders angenehm habe ich einen Wildzeltplatz bei Sandy Heys in Erinnerung. Tolle Landschaft und nur verdutzte Schafe als Nachbarn.





Die Infrastruktur auf dem Pennine Way macht uns zu schaffen. Teilweise 29km über echt schwieriges Terrain ohne eine Möglichkeit der Einkehr oder legale Zeltplätze. Man ist wirklich gezwungen illegal wild zu zelten wenn man nicht sehr schwere Tage auf sich nehmen mag. Der Weg ist in gutem Zustand, keine Frage. Das drumherum läßt oft zu wünschen übrig. Wir überspringen Etappen um bessere Zeltplätze und wenigstens einen Pub am Tag zu erreichen.
In Gesprächen beklagen viele Einheimische das der Weg "ausstirbt" weil kaum noch Leute kommen. Wir haben in über einer Woche geradeinmal ein halbes Dutzend Wanderer getroffen und davon grade einmal zwei die ihn komplett gehen.
Irgendwie beißt sich da die Katze selber in den Schwanz. Wenn immer mehr B+Bs schließen und fast alle Jugendherbergen geschlossen haben, dann lockt das nicht gerade mehr Wanderer an.
Am Dienstag den 06.05. gehe ich eine längere Etappe allein. Jens möchte es ruhig mit dem Bus angehen lassen und wir haben uns einvernehmlich für den Tag getrennt.
Es regnet ein wenig, aber das gehört ja dazu. Gute Regenhose und Regenjacke sind am Mann und ich "fliege" nur so durch die Hügel. Ich bin glücklich. Mein Knie (welches drei Tage vor der Tour noch ein wenig muckte) hält die komplette Tour fantastisch. Völlig beschwerdefrei gehts die schwierigsten Passagen rauf und runter. Wie froh und dankbar doch die Gesundheit macht. Da verblaßt alles gegen. Grundsätzlich bin ich nach wenigen Tagen super eingelaufen. Die Gewichtsabnahme letztes Jahr und die Vorbereitung mit langen Gehstrecken war optimal und ich könnte schneller und länger gehen als die letzten Tage.

Eine Holländerin teilt mit mir den Pausenplatz und wir machen gegenseitig Bilder von uns.

Nach 20km purem Wanderspaß nimmt der Regen und der Wind zu. Am Fuße eines Berges werde ich umgeweht. Ich umgehe den Berg und spaziere die letzten 5km der Tagestour über Asphalt. Sehr gute Entscheidung. Ich lese später das die Sturmböen bis zu 95 km/h erreichten. Ein wenig stolz erreiche ich wesentlich früher als geplant unsere verabredete Campsite in Hawes. http://www.bainbridge-ings.co.uk Empfehlenswert.
In Hawes machen wir es uns noch einen Ruhetag gemütlich. Ich kaufe mir eine neue Softshell. Ich mache das gerne auf Tour, hat man so doch auch gleichzeitig ein schönes Erinnerungsstück.

Fazit.
Rainer:
Nordengland ist grandios. Mag sein das ich Schottland unrecht tue (dort war ich wegen der Midgets halt immer im April bis Mitte Mai, sprich die Vegetation war vier bis sechs Wochen zurück), aber gerade die Yorkshire Dales haben mich mehr beeindruckt als vieles was ich in Schottland gesehen habe. Man kommt durch kleine Dörfer die wirklich so aussehen als habe sich seit 100 Jahren nix geändert. Aber in Schön!
Andererseits hat man auch Tage in völliger Einsamkeit in Landschaften die dem Herrn der Ringe entlehnt sein könnten. Fantastisch. Ein Grün hatte es in den Farben in der Landschaft, das war schon fast unwirklich.
Allgemein scheint der Standard in England höher. Ich habe in 12 Jahren Schottland noch nie so gutes Pubfood gegessen. Zu normalen Preisen. Aussergewöhnlich.
Die angetroffenen Menschen waren (bis auf eine Schafzüchterin die uns anschrie das wir ja den richtigen Weg nehmen) sehr freundlich.
Alles in allem eine Topp Erfahrung. Ich werde mit Sicherheit wieder hinfahren. Mal sehen, nächstes Jahr vielleicht der Lake District.
Danke fürs Lesen und Prost!

Jens:
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