[AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpen

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  • Wafer
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Hallo liebe Wanderfreunde.

    Mich hat der Südalpenweg auf dieser Tour so begeistert, dass ich im folgenden Jahr beschlossen habe diesen einmal komplett zu gehen. So habe ich in Bozen angefangen und bin dann über die Sarntaler Alpen, die Pragser und Sextener Dolomiten zum Karnischen Hauptkamm gewandert. Dort habe ich den Lückenschluss bis zur Porzehütte gemacht und habe dann wieder am Nassfeld aufgesetzt und bin weiter in die Karawanken. Nachzulesen ist das im Reisebericht "[IT][AT][SI] Der Südalpenweg - Von Bozen nach Osten".

    Viel Spaß beim Lesen und Wandern!

    Wafer

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  • Meerlie
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Hallo Wafer,

    danke für die Kamera-Info! Jetzt ist alles klar mit den guten Bildern! Ich hab zwar auch eine Spiegelreflex, nehm sie aber wegen ihrer Größe selten auf längere Unternehmungen mit.
    Wünsche dir weiterhin schöne Touren und ich freue mich schon auf weitere schöne Bilder von dir!
    LG Meerlie

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  • Wafer
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Zitat von Sucherer Beitrag anzeigen
    Hallo Wafer, ich bin dein Mitwanderer von der Straniger Alm. Ich muss sagen, deine Fotos sind echt klasse. Ich muss mir eine bessere Kamera zulegen. Hat mich sehr gefreut mit dir zu wandern und find ich echt lustig, dass du im Rif. Marinelli das gleiche Bett hattest wie ich.
    lg Sucherer
    Hallo Sucherer.

    Zuerst mal ein warmes Willkommen hier im Forum! Schau dich um - vielleicht findest du hier noch ein paar mehr interessante Beiträge!
    Schön von dir hier zu lesen! Deine Wanderung, die du von Graz aus gemacht hast wäre hier auch gut aufgehoben. Ich bin noch nicht ganz durch deinen Blog durch aber da hast du schon eine tolle Tour hingelegt. Und es hat mir viel Spaß gemacht mit dir zu wandern. Aber du warst schon noch etwas fitter als ich. Deine Etappen sind nochmal eine Ecke länger als meine es gewesen sind. Und meine sind schon nicht gerade zimperlich gewesen. Zum Thema Kamera siehe unten.
    Tja, und das mit dem gleichen Bett habe ich auf deinem Blog entdeckt!

    Gruß Wafer

    Zitat von Meerlie Beitrag anzeigen
    Hallo Wafer,

    ich dachte mir schon, dass das mit den Murmeltieren nur ein Gedankenfehler war . Sie sind ja auch unverkennbar.
    Das Kartenproblem kenn ich auch, es ist schade, dass sich die Karten nicht besser überschneiden. Ich hab dann meistens sowohl die Tobacco-Karte als auch eine angrenzende von Kompass mit.
    Nochmal zu den schönen Bildern und um mich dem Vorposter anzuschließen, - mit welcher Kamera fotografierst du? ich bin gerade auf der Suche nach einer (kleinen und handlichen neuen), da meine alte, aber gute Sony in die Jahre gekommen ist.
    LG Meerlie
    Hallo Meerlie.

    Du fragst nach meiner Kamera. Für die Berge bzw. Wanderungen habe ich mir eine etwas ältere Nikon D5000 mit einem Sigma 18-200 1:3,5 - 6,3 Objektiv gebraucht besorgt. Das ist eine Halbformatkamera. Früher hatte ich immer so eine Kompakt-Knipse dabei. Z.B. auf dem Jakobsweg oder auf der Via de la Plata. Damit war ich so lange zufrieden bis ich mal eine Spiegelreflex dabei hatte. Und dann habe ich mich auch umorientiert. Die D5000 ist schon deutlich schwerer als so eine Lumix oder vergleichbares. Dann habe ich immer noch das Ladegerät dazu dabei. Die Kamerahersteller sind noch nicht auf das Handyladesystem aufgesprungen. Dann muss man aber auch schauen, dass man die immer griffbereit hat. Also noch eine Fototasche am Hüftgurt des Rucksacks. Und so geht das eigentlich immer ganz gut. Die Kamera selber ist auch überraschend robust. Im Bregenzer Wald/Lechquellengebirge habe ich die mal runter geschmissen. Im steilen, felsigen Gelände. Die ist etliche Meter gefallen, aufgeschlagen und weitergepurzelt. Aber nix passiert. Ich war selber erstaunt. Es gibt sicher noch kleinere Modelle mit ähnlicher Leistung. Ich bin aktuell aber sehr zufrieden mit ihr. Zumal ich die Objektive meiner großen Nikon auf ihr mitbenutzen kann. Die habe ich aber in den Bergen und auf Wanderungen nicht dabei. So hat halt jeder seine Kriterien bei der Modellauswahl.
    Ich muss mittlerweile echt aufpassen, dass ich nicht zu viel fotografiere. Das muss man dann hinterher alles bearbeiten, sortieren, ausmustern, ... Und so richtig vorwärts kommt man teilweise auch nicht. Vor allem wenn es an Motiven nicht fehlt - wie hier in den Karnischen Alpen.

    Gruß Wafer

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  • Meerlie
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Hallo Wafer,

    ich dachte mir schon, dass das mit den Murmeltieren nur ein Gedankenfehler war . Sie sind ja auch unverkennbar.
    Das Kartenproblem kenn ich auch, es ist schade, dass sich die Karten nicht besser überschneiden. Ich hab dann meistens sowohl die Tobacco-Karte als auch eine angrenzende von Kompass mit.
    Nochmal zu den schönen Bildern und um mich dem Vorposter anzuschließen, - mit welcher Kamera fotografierst du? ich bin gerade auf der Suche nach einer (kleinen und handlichen neuen), da meine alte, aber gute Sony in die Jahre gekommen ist.
    LG Meerlie

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  • Sucherer
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Epilog:[ATTACH]9996[/ATTACH]

    In den Dolomiten war ich schon recht viel unterwegs und auch auf umliegenden Gebirgszügen. Aber ich kannte bisher weder die Latschurgruppe noch die Gailtaler Alpen und auch die Karnischen Alpen waren mir neu. Zu den beiden erstgenannten würde ich sagen: Viel Potential, wenige Hütten und andere Wanderinfrastruktur. Und das obwohl gerade z.B. der Weissensee vorrangig vom Tourismus lebt. Der Gailtaler Höhenweg, auf dem ich teilweise unterwegs war, ist – wie der Name schon vermuten lasst – Geil! Aber auch hier machen die fehlenden Unterkunftsmöglichkeiten Schwierigkeiten. Schade! Denn Landschaftlich haben die beiden Regionen absolut was zu bieten! Auf den Wegen ist man fast alleine unterwegs, die Landschaft ist echt super und die Wege sehr schön und abwechslungsreich. Genuss pur!
    Und die Karnischen Alpen sind einfach nur Grandios! Der erste Teil – von Hermagor/Nassfeld bis zum Plöckenpass – auch weitgehend leer aber das bei guter Hüttendichte. Dort waren die Wirte ausnahmslos nett und um die Gäste bemüht. Sogar auf dem touristisch verwöhnten Nassfeld! Das wurde beim zweiten Teil des Karnischen Höhenweges dann anders: sehr kommerzielle Hütten, unfreundliche Wirte, schlechter Service, ... - wie das in gut besuchten Regionen leider öfters der Fall ist. Aber landschaftlich sind die Karnischen Alpen ein Kracher und auf alle Fälle eine Reise wert. Beim Zweiten Teil lohnt es sich vielleicht auf italienische Hütte aus zu weichen, was recht gut geht wenn man sich nicht zu stark an vorgegebene Wege hält und selber planerisch aktiv wird. Es gibt auch auf italienischer Seite Wege durch die Karnischen Alpen: z.B. den Carnia Trekking oder den Sentiero Italia, der von Triest unter anderem durch den ganzen Alpenbogen verläuft und auch hier durchkommt. Dann würden sich evtl. auch die deutlich besseren Tobacco-Karten anbieten. Hier würden sich ab dem Nassfeld die Nr. 018 „ALPI CARNICHE ORIENTALI - CANAL DEL FERRO“, dann die Nr. 09 „ALPI CARNICHE - CARNIA CENTRALE“ und dann noch die Nr. 01 „SAPPADA - SANTO STEFANO - FORNI AVOLTRI“ anbieten. Damit wäre aber der Weissensee und der Übergang zum Nassfeld nicht mit abgedeckt. Ebenso wenig wie Talabstiege nach Norden – also Österreich. Ich mag es nicht so wenn 3 Meter hinter dem Weg die Karte aufhört.
    Ich selber war mit den Kompasskarten 60 – „Gailtaler Alpen – Karnische Alpen – Oberdrautal“ und 47 „Lienzer Dolomiten - Lesachtal“ unterwegs. Freytag & Berndt bieten fast den gleichen Blattschnitt mit fast der gleichen Qualität als WK223 „Naturarena Kärnten – Gailtal – Gitschtal – Lesachtal – Weissensee – Oberes Drautal“ und WK182 „Lienzer Dolomiten – Lesachtal – Villgratner Berge“ an.

    Fazit:

    In Summe würde ich sagen: Eine grandiose Tour, die ich landschaftlich absolut und guten Gewissens weiterempfehlen kann! Ein Leckerbissen, über den ich noch nicht so viel gehört hatte.
    Für mich recht unerwartet hatte ich so mal wieder die Gelegenheit zu einer hochalpinen Tour mit viel Abwechslung. Nachdem ich die letzten Jahre eher auf Weitwanderwegen unterwegs war, war das mal wieder eine sehr willkommene Abwechslung.

    Ich wünsche allen Nachwanderern ein ähnlich gutes Wetter wie mir und Hals- und Beinbruch! Berg Heil!

    Viele Grüße

    Wafer
    Hallo Wafer, ich bin dein Mitwanderer von der Straniger Alm. Ich muss sagen, deine Fotos sind echt klasse. Ich muss mir eine bessere Kamera zulegen. Hat mich sehr gefreut mit dir zu wandern und find ich echt lustig, dass du im Rif. Marinelli das gleiche Bett hattest wie ich.
    lg Sucherer

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  • Wafer
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Epilog:
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    In den Dolomiten war ich schon recht viel unterwegs und auch auf umliegenden Gebirgszügen. Aber ich kannte bisher weder die Latschurgruppe noch die Gailtaler Alpen und auch die Karnischen Alpen waren mir neu. Zu den beiden erstgenannten würde ich sagen: Viel Potential, wenige Hütten und andere Wanderinfrastruktur. Und das obwohl gerade z.B. der Weissensee vorrangig vom Tourismus lebt. Der Gailtaler Höhenweg, auf dem ich teilweise unterwegs war, ist – wie der Name schon vermuten lasst – Geil! Aber auch hier machen die fehlenden Unterkunftsmöglichkeiten Schwierigkeiten. Schade! Denn Landschaftlich haben die beiden Regionen absolut was zu bieten! Auf den Wegen ist man fast alleine unterwegs, die Landschaft ist echt super und die Wege sehr schön und abwechslungsreich. Genuss pur!
    Und die Karnischen Alpen sind einfach nur Grandios! Der erste Teil – von Hermagor/Nassfeld bis zum Plöckenpass – auch weitgehend leer aber das bei guter Hüttendichte. Dort waren die Wirte ausnahmslos nett und um die Gäste bemüht. Sogar auf dem touristisch verwöhnten Nassfeld! Das wurde beim zweiten Teil des Karnischen Höhenweges dann anders: sehr kommerzielle Hütten, unfreundliche Wirte, schlechter Service, ... - wie das in gut besuchten Regionen leider öfters der Fall ist. Aber landschaftlich sind die Karnischen Alpen ein Kracher und auf alle Fälle eine Reise wert. Beim Zweiten Teil lohnt es sich vielleicht auf italienische Hütte aus zu weichen, was recht gut geht wenn man sich nicht zu stark an vorgegebene Wege hält und selber planerisch aktiv wird. Es gibt auch auf italienischer Seite Wege durch die Karnischen Alpen: z.B. den Carnia Trekking oder den Sentiero Italia, der von Triest unter anderem durch den ganzen Alpenbogen verläuft und auch hier durchkommt. Dann würden sich evtl. auch die deutlich besseren Tobacco-Karten anbieten. Hier würden sich ab dem Nassfeld die Nr. 018 „ALPI CARNICHE ORIENTALI - CANAL DEL FERRO“, dann die Nr. 09 „ALPI CARNICHE - CARNIA CENTRALE“ und dann noch die Nr. 01 „SAPPADA - SANTO STEFANO - FORNI AVOLTRI“ anbieten. Damit wäre aber der Weissensee und der Übergang zum Nassfeld nicht mit abgedeckt. Ebenso wenig wie Talabstiege nach Norden – also Österreich. Ich mag es nicht so wenn 3 Meter hinter dem Weg die Karte aufhört.
    Ich selber war mit den Kompasskarten 60 – „Gailtaler Alpen – Karnische Alpen – Oberdrautal“ und 47 „Lienzer Dolomiten - Lesachtal“ unterwegs. Freytag & Berndt bieten fast den gleichen Blattschnitt mit fast der gleichen Qualität als WK223 „Naturarena Kärnten – Gailtal – Gitschtal – Lesachtal – Weissensee – Oberes Drautal“ und WK182 „Lienzer Dolomiten – Lesachtal – Villgratner Berge“ an.

    Fazit:

    In Summe würde ich sagen: Eine grandiose Tour, die ich landschaftlich absolut und guten Gewissens weiterempfehlen kann! Ein Leckerbissen, über den ich noch nicht so viel gehört hatte.
    Für mich recht unerwartet hatte ich so mal wieder die Gelegenheit zu einer hochalpinen Tour mit viel Abwechslung. Nachdem ich die letzten Jahre eher auf Weitwanderwegen unterwegs war, war das mal wieder eine sehr willkommene Abwechslung.

    Ich wünsche allen Nachwanderern ein ähnlich gutes Wetter wie mir und Hals- und Beinbruch! Berg Heil!

    Viele Grüße

    Wafer
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Zitat von Meerlie Beitrag anzeigen
    ... Das "Wiesel" ist übrigens ein Murmeltier (gehört zur Gattung der Erdhörnchen, Wiesel gehören zu den Mardern), die Murmeltiere (oder "Mankeis") sind hier sehr häufig anzutreffen. ...
    Hallo Meerlie.

    Oh! Was habe ich denn da für einen Mist geschrieben? Du hast natürlich absolut recht! Keine Ahnung was mich hier gerade abgelenkt hat. Auf meiner Wanderung im Bregenzer Wald konnte ich die zwei Rassen auch noch auseinander halten. Ich glaube ich werde langsam echt alt!

    Ich finde die Viecher ja richtig süß! Aber leider sind sie normalerweise extrem scheu und es reicht ein Pfiff eines Wächters aus der Familie, dass sie schlagartig in der Unterwelt verschwinden. Nur bei diesem Exemplar was das nicht der Fall. Entweder hat er mich nicht wirklich wahrgenommen oder er war mit Menschen sozialisiert. Zweiteres würde ich aber Aufgrund seines Abgangs dann doch in Frage stellen. Aber was der menschliche Einfluss auf Tiere dieser Größenordnung für Auswirkungen haben kann habe ich schon mal an anderer Stellen gesehen.

    Gruß Wafer

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  • Meerlie
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Hallo Wafer,
    schade, dass das Ende deiner schönen Wanderung mit einem Mißton geendet hat. Aber immerhin hast du dir den endlos langen Talhatscher nach Obertilliach erspart. Und vor allem war der Wettergott ganz auf deiner Seite!
    Das "Wiesel" ist übrigens ein Murmeltier (gehört zur Gattung der Erdhörnchen, Wiesel gehören zu den Mardern), die Murmeltiere (oder "Mankeis") sind hier sehr häufig anzutreffen.
    Gratulation zur gelungenen großen Tour!
    LG Meerlie

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  • Wafer
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    11. Wandertag: Hochweißsteinhaus - Porzehütte
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Donnerstag, 25. August 2016
    Strecke: 18 Km – Gesamtstrecke: 190 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 1.050 m, ↓ 975 m – Gesamthöhenunterschiede: ↑ 12.750 m, ↓ 11.675 m
    Gehzeit: 7 h 30 min - Gesamtgehzeit: 81 h

    Auch diese Nacht bin ich nochmal kurz draußen. Der Nachthimmel in den Alpen übt seit jeher eine starke Faszination auf mich aus! Aber viel zu sehen ist gegen 1 Uhr heute nicht: Nebel zieht über die Berge ins Tal hinein. Ich hoffe mal, das löst sich morgen auch wieder auf. Aber da merkt man eben, dass es schon heftig auf den Herbst zugeht.
    Beim Frühstück, das es zwischen 6 Uhr 30 und 7 Uhr 30 gibt, geht es entsprechend eng zu. Und alle sitzen da mit langen Gesichtern und warten bis sich der Nebel verzieht. Punkt 7 Uhr 30 ist es dann aber soweit: Der Nebel senkt sich!


    Nebulöser Tagesanfang auf dem Hochweißsteinhaus

    Alle machen sich auf einmal fertig. In meine Richtung starten aber wieder nur ganz wenige.


    Start am Hochweißsteinhaus

    Der Karnische Höhenweg – hier heißt der Abschnitt auch Friedensweg – führt entweder hinunter ins Frohntal und dann wieder hinauf oder man kann unter den Wänden von Hochweißstein und Weißsteinspitze die Höhe halten und in Richtung Luggauer Törl hinüber ziehen. Ich habe mich für die Zweitere aber schwierigere Variante entschieden. Das morgendliche Motiv lässt mich aber nicht los.


    Langsam kommt die Sonne auf die Höhe der Hütte

    Dieser Anblick hat aber wohl nicht nur mich so fasziniert. Dieser Bursche war auch ganz hin und weg. Normalerweise kriegt man die gar nicht vor die Linse. Aber von dem habe ich gleich eine ganze Serie an Bildern!


    Dieses Wiesel scheint mich noch nicht entdeckt zu haben


    Das geht ganz schön lang ...

    Nach der Querung steilt der Weg wieder gewaltig auf und sorgt für durchgeschwitze Kleidung am Luggauer Törl (2.232 m). Aber heute ist es noch nicht so heiß wie gestern und es geht auch ein leichter Wind. Der Blick gen Osten zeigt, dass im Osten der Nebel noch höher hängt.


    Die Lienzer Dolomiten haben ihr Nebelkleid noch an

    Ab dem Törl werden die zu bewältigenden Höhenmeter moderater. Mit leichtem Auf und Ab zieht der Weg auf den Kamm hinauf.


    Ein letzter Blick auf Hohe Warte und Hochweißsteinhaus

    Der Kamm ist hier wieder die Grenze zwischen Österreich und Italien. In welchem Land der Weg mehr verläuft ist hier gar nicht klar zu erkennen. Er führt aber immer stetig auf die Steinkarspitze zu.


    Die Steinkarspitze markiert die Grenze zwischen Kärnten und Tirol

    Damit habe ich zumindest schon mal auf der österreichischen Seite das Bundesland gewechselt. Schaffe ich das auch noch auf der Italienischen? Da wollte ich zumindest bis Südtirol kommen. Mal sehen ...
    An der Steinkarspitze mache ich ausgiebig Pause. Ich kann gut den Weg erkennen, den ich vom Luggauer Törl hierher zurückgelegt habe.


    Der Hochweißstein und der Weg von Luggauer Törl

    Der E10 folgt hier übrigens nicht ganz dem Karnischen Höhenweg. Warum ist mir allerdings mal wieder ein Rätsel. Ich bleibe auf dem Kamm und wandere zur Hochspitz hinüber.


    Grandioser Panoramablick

    Es folgt ein zackiger Abstieg zur Hochspitzsenke und dann, wie so oft hier in den Karnischen Alpen, ändert der Weg plötzlich seinen Charakter. Hatte ich bisher noch das Gefühl im absoluten Hochgebirge unterwegs zu sein zieht der Weg nun immer am Kamm entlang von einem grünen Hügel zum nächsten.


    Der Friedensweg von der Hochspitzsenke nach Osten

    Da ich morgen irgendwie heimkommen muss habe ich nicht mehr viele Optionen. Entweder ich mache morgen einen Talabstieg von der Porzehütte hinunter nach Obertillach, das sich sehr zieht oder ich komme heute noch bis zur Standschützenhütte und dann gibt es morgen einen etwas interessanteren Abstieg. Also gebe ich mal ein wenig Gas und lasse es die Kammwege entlang etwas laufen.


    Auf diesen leicht zu laufende Kammwegen geht es in Richtung Porzehütte

    Als letzte „Hürde“ trennt mich noch das Bärenbadegg (2.431 m) von der Prozehütte. Aber auch hier führt der Weg gut markiert und eigentlich überschaubar hinauf. Der gesamte Weg heute unterscheidet sich eigentlich deutlich durch eines von den letzten Tagen: Er hat deutlich weniger Höhenmeter zu überwinden. Landschaftlich aber deswegen nicht weniger ansprechend! Zeigt es doch wie vielseitig die Karnischen Alpen sind!


    Das Bärenbadegg

    Genau so stelle ich mir einen Höhenweg vor: Immer in der Gegend des Kamms bleiben und möglichst wenige unnötige Abstiege unterhalb eines Sattels vornehmen.
    Und immer wieder sieht man auch an diesem Kamm die Stellungen sowohl auf italienischer als auch auf österreichischer Seite. An jedem Sattel könnte man die Kammwanderung aber bei schlechtem Wetter abbrechen. An jedem Sattel führt ein Weg ins Tal – auch wenn das dann teilweise recht weit ist.
    Hinter dem Bärenbadegg geht es dann auf das Tilliacher Joch (2.094 m) hinunter. Von dort hat man einen tollen Blick auf den weiteren Weg.


    Das obere Dorfertal mit der Porzehuette

    Die Porzehütte (1.942 m) liegt noch ca. 150 Höhenmeter unter mir. Das Tal hinunter kann man Obertilliach liegen sehen.


    Obertilliach mit dem Alpenhauptkamm

    So langsam machen sich aber auch meine lädierten Knie bemerkbar. Ich bin nun doch schon einige Tage unterwegs und heute war auch nicht gerade ein Erholungstag. Da wird das heute mit der Standschützenhütte wohl eher nix mehr. Da steht mir dann morgen ein recht langer Talhatsch bevor!
    Hier am Joch kommen mir für diese Uhrzeit – es ist 15 Uhr 30 – recht viele Wanderer entgegen. Auf Nachfrage erfahre ich, dass alle Wanderer weitergeschickt werden weil die Hütte voll sei. Ich als AV-Mitglied bin mal guter Dinge und steige frohen Mutes zur Hütte hinunter.
    Dort legt mir der Wirt dann dar, dass er mich nicht beherbergen kann weil er für 3 große Gruppen von Nicht-AV-Mitgliedern reserviert hat, die noch gar nicht da sind. Die Option auf die Standschützenhütte weiter zu gehen ist für mich aufgrund der Kniesituation heute nicht mehr machbar. Da ich als AV-Mitglied heute als erstes im Hüttenbuch stehe hat er eigentlich keine andere Chance als mich auf zu nehmen. Leider sieht er das ein wenig anders. Vielleicht sollte er mal in seinen Pachtvertrag schauen? Da ich aber morgen eh absteigen muss mache ich heute und hier nicht das große Fass auf. Da er für 3 andere Wanderer schon ein Taxi bestellt hat steige ich dort zu. Aber über die Konditionen für das Taxi sind wir bis heute noch nicht einig. So komme ich dann heute Nachmittag recht unerwartet gegen 17 Uhr in Obertilliach an.


    Das Tilliacher Joch von Obertilliach aus

    Das Taxi, das uns 4 Wanderer nach Obertilliach gebracht hat, bringt mich dann gleich weiter nach Sillian an den Bahnhof. Eigentlich wollte ich ja hier zu Fuß ankommen.


    Die Berge oberhalb von Innichen - leider vom Zug aus - hier wollte ich eigentlich absteigen

    Das hat nun aber leider so nicht ganz geklappt. Aber das stört mich nicht übermäßig. Ich wäre zwar gerne noch ein paar Tage gewandert aber morgen hätte ich eh heim gemusst. Also steige ich in den nächsten Zug und bin gegen halb 3 Uhr Nachts zuhause.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
    Also Landschaft ist ja wohl Sahne, genau wie die Bilder und dein Bericht!
    Hallo Dogmann.

    Freut mich, dass es gefällt! Nun, bei dem Wetter und der Landschaft ist das mit den Bildern keine große Kunst! Ich war selber überrascht über die Vielfalt der Landschaft auf meiner Wanderung. Die Latschurgruppe kommt völlig anders daher wie die Karnischen Alpen, die Gailtaler Alpen sind auch nicht umsonst eine eigene Gebirgsgruppe, die Hohe Warte ist mit seiner exponierten Stellung zudem noch ein Paradeberg wie es sie nicht überall gibt, ... Da war wirklich viel dabei! Und dann bis auf den einen Tag das super Wetter. Was braucht man mehr?

    Gruß Wafer

    Zitat von Meerlie Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für den sehr schönen und spannenden Bericht über eine mir sehr bekannte Gegend (wohne hier und kenne etliche Teiletappen deines Weges), den ich mit großem Interesse verfolgt habe. Gratulation zur geglückten Durchführung! Und die Gestaltung deiner Dokumentation (auch mit den liebevoll eingestreuten Hütten- und Gipfelstempeln) ist einfach Spitze
    LG Meerlie
    Hallo Meerlie.

    Vielen Dank für die Blumen! Werden immer wieder gerne genommen! Und du bist um deine schöne Heimat aber zu beneiden! Und zur Gestaltung: Nun es macht mir Spaß mich auch nachträglich noch ausgiebig mit der gemachten Tour zu befassen. Früher hatte ich immer ein Tourenbuch dabei. Das habe ich mir im Laufe der Weitwanderungen eher abgewöhnt aber hier habe ich es dann vermisst. Dann habe ich das versucht so um zu setzen.

    Gruß Wafer

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  • Meerlie
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Vielen Dank für den sehr schönen und spannenden Bericht über eine mir sehr bekannte Gegend (wohne hier und kenne etliche Teiletappen deines Weges), den ich mit großem Interesse verfolgt habe. Gratulation zur geglückten Durchführung! Und die Gestaltung deiner Dokumentation (auch mit den liebevoll eingestreuten Hütten- und Gipfelstempeln) ist einfach Spitze
    LG Meerlie

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  • Dogmann
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Also Landschaft ist ja wohl Sahne, genau wie die Bilder und dein Bericht!

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  • Wafer
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    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    10. Wandertag: Rifugio Marinelli – Wolayerseehütte - Hochweißsteinhaus
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Mittwoch, 24. August 2016
    Strecke: 20 Km – Gesamtstrecke: 172 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 1.775 m, ↓ 2.025 m – Gesamthöhenunterschiede: ↑ 11.700 m, ↓ 10.700 m
    Gehzeit: 9 h 30 min - Gesamtgehzeit: 73 h 30

    Als gegen 1 Uhr der Generator abgeschaltet wird wache ich auf. Ich nutze die Gelegenheit und drehe eine Runde um die stille Hütte denn der Mond ist aufgegangen. Grandios so eine laue Nacht. Und hier oben ist der Sternenhimmel immer besonders klar.


    Die Hohe Warte bei Nacht

    Ohne Streulicht sind Aufnahmen mit 30 Sekunden möglich.


    Nachts vor der Marinellihütte

    Dann sehe ich aber zu, dass ich wieder ins Bett komme. Ich habe heute noch einen langen Tag vor mir!
    Und wie das immer so ist: So gut wie das Abendessen war, so schlecht ist das Frühstück: Ein aufgebackenes italienisches Mini-Softbrötchen, etwas Nutella und Marmelade, ein Warmgetränk dazu und aus. Aber nach dem Abendessen brauche ich auch nicht wirklich mehr. Zudem wird dann endlich mal der Vespervorrat im Rucksack dezimiert.


    Am Morgen steht ein Bergkette hinter der nächsten

    Gegen 8 Uhr komme ich weg und wandere auf dem Sentiero Spinotti zurück und komme an der Abzweigung vorbei, an der ich gestern in Richtung Hohe Warte abgebogen bin. Der Wegebau wird hier teilweise recht aufwändig betrieben.


    Stützmauern ermöglichten früher Waffentransporte

    Versicherte Steige abwärts zu gehen ist nicht so wirklich mein Ding. Aber so extrem ist er zum Glück ja noch nicht. So bin ich schon recht zügig am morgendlichen Wolayersee.


    Der Rauchkogel spiegelt sich im morgendlichen Wolayersee

    Diesmal mache ich auf der Wolayerseehütte (1.967 m) einen Boxenstopp. Die Hütte wirkt zwar recht neu aber alles ist etwas steril. Nach der italienischen Hütte und dem herzlichen Service fällt mir das sofort auf. Zudem bin ich der einzige Gast. Und das um kurz vor 10 Uhr. Später erfahre ich, dass gegen 8 Uhr die Gäste vor die Tür gesetzt werden damit geputzt werden kann. So unterscheiden sich doch die Stile der Hüttenführung gewaltig! So starte ich nach einem Getränk gleich wieder durch und steige 250 Höhenmeter ab zur Wolaye – einer Hochalm auf der die Obere Wolayer Alm liegt.


    Die Wolaye

    Auf der anderen Seite der Hochalm geht es dann wieder aufwärts in Richtung Giramondopass. Die nahende Mittagszeit hinterlässt deutliche Spuren: Es wird richtig heiß! Und heute regt sich kein Wind. Wenn ich gewusst hätte, wie sich das weiterentwickelt wäre ich auf der oberen Wolayer Alm nochmal eingekehrt. Bevor der Weg im Wald verschwindet lohnt sich nochmal ein Blick zurück auf die Hohe Warte.


    Die Hohe Warte von der Wolaye aus

    Leider hört der schattige Wald schnell wieder auf und der Weg windet sich im Zick-Zack steil eine Wiese hinauf. Völlig durchgeschwitzt und am Ende meines Wasservorrates komme ich am Pass an. Da sitzen dann schon die ersten Wanderer, die ich heute treffe und machen Pause. Es ist aber auch wirklich extrem warm geworden. Ich habe auf der Karte einen kleinen See gesehen. Da will ich Pause machen. Landschaftlich wunderschön schlängelt sich der Weg durch die Berge auf italienischer Seite.


    Am Giramondopass - Blickrichtung Süd-West

    Etwas unterhalb liegt der Bordagliasee mit gleichnamiger Alpe. Der Weg führt die Höhe haltend unter den Wänden von Kreuzen und Kesselkopf entlang.


    Der Bordagliasee mit der Bordagliaalpe auf italienischer Seite

    Als ich an die namenlose Pfütze komme, an der ich Pause machen wollte hatten schon ca. 50 andere Wanderer die Idee. Wo kommen diese Massen auf einmal her? Ich hatte gelesen, dass dieser Teil der beliebteste des Karnischen Höhenweges sei, aber dass sich das derart drastisch bemerkbar macht, war mir nicht klar!


    Pause am Wasser - Bei dem Wetter ein Muss!

    Aber so richtig werde ich mit den Gruppen nicht warm. So breche ich nach kurzem Vesper gleich wieder auf und werde eine ausgiebige Pause in nächsten Schatten nachholen. Und den scheint es im nächsten Tal zu geben.


    Durch dieses Tal und auf diesen Sattel geht es heute noch

    So mache ich mich an den Abstieg. Hier gibt es ein paar Bäche und da kann ich wenigstens meine Flaschen wieder auffüllen. Mit dem Wasser kühle ich auch Arme und Beine.


    Die Gegend scheint Eisenerzhaltig zu sein

    Je weiter ich runter komme umso wärmer wird es. Zum Glück geht es an einer fast verfallenen Alpe in einen lichten Wald hinein. Hier ist es richtig angenehm zu gehen im Gegensatz zu „draußen“.


    Der Weg durch das Fleonstal

    Der Wald lichtet sich aber auch wieder. Auf den Wiesen weiden Kühe und drücken sich in den Schatten unter den Bäumen. Ich komme an der etwas verwahrlosten Alpe Fleons di Sotto vorbei. Das war mal ein schöner Hof. Und er könnte heute ein Vermögen mit Getränkeverkauf machen. Aber anders als auf österreichischer Seite haben die Almbesitzer hier scheinbar kein Interesse an einer Nebeneinkunft.


    Die Alpe Fleons die Sotto

    Am Brunnen frische ich die Kühlung etwas auf, fülle die Flaschen wieder voll und ziehe weiter. Ab hier steigt es wieder an und als der Wald etwas lichter wird mach ich im Schatten Pause.


    Pause im letzten Schatten vor dem Aufstieg zum Öfner Joch

    Lange hält es mich hier aber auch nicht. Es ist einfach zu warm. Die Kühe kommen und wollen mir das Salz von der Haut lecken. Also starte ich wieder. Von Schatten zu schatten wird disponiert. Die Aussicht ist ja wirklich toll – aber Temperaturen kommen auf Fotos nicht sehr gut rüber.


    Über diesen Sattel bin ich ins Tal gekommen

    Der Weg steilt wieder etwas auf und der Schatten wird wieder etwas rarer. An jedem Bach mache ich die Glieder und die Mütze nass. Beim nächsten Bach würde ich am liebsten ganz rein sitzen. Aber was ist das? Da sitzt schon einer drin! Recht hat er! Nur so kann man diese Temperaturen aushalten!


    Erfrischung im kühlen Nass

    Mit der Mütze wird alles gekühlt. Auch hier gilt: Kühlen Kopf bewahren! So geht’s dann auch wieder gut weiter.
    Und was mir hier auch auffällt: Ein Großteil der Almen hier in diesem Tal sind verfallen. Von den 4 Almen an den ich vorbeikam waren 2 völlig verfallen, eine halblebig in Benutzung und nur eine wirklich bewirtschaftet. Auf der Österreichischen Seite sieht das anders aus! Landschaftlich ist das Tal aber wirklich toll! So ziehe ich weiter an der letzten verfallenen Alm Fleons die Sopra vorbei und ziehe hinauf zum Öfner Joch (2.011 m). Von hier kann ich das Hochweißsteinhaus (1.867 m) schon sehen.


    Das Hochweißsteinhaus im Frohntal vor gewaltiger Kulisse

    Laut Wegweiser sollen das nur noch 10 Minuten sein. Das schaffe ich nicht ganz. Aber ich bin froh, als ich dort bin. Ich melde mich an, beziehe ein Bett in einem Zimmer und lasse mich im Schatten nieder. Das Bett ist dann aber nichts anders als ein Lager in einem 6-er-Zimmer. Echte Betten haben die gar nicht. Preislich aber schon! Also die können sich eine Scheibe von der Marinellihütte abschneiden!


    Blick aus dem „Zimmerfenster“

    Die Hütte ist aber auch gut voll! Selbst die Lager auf dem Gang hinter einem Vorhang sind belegt. Das Essen ist ganz OK. Nach der Marinellihütte aber auch schwierig im Vergleich. Abends sitze ich noch länger vor der Hütte und genieße den Abend.


    Die letzten Sonnenstrahlen kommen über das Luggauer Törl

    Gegen später kommt dann wieder ein gewaltiger Sternenhimmel raus. Leider kriege ich das bei dem Licht, dass die Hütte verstrahlt nicht richtig abgelichtet.
    Ich habe heute auch einen gewaltigen Sonnenbrand auf meiner linken Wade bekommen. Da war ich wohl etwas zu nachlässig beim Eincremen. Die rechte Seite hat aber nichts. Da merkt man eben, dass ich von Ost nach West unterwegs bin!
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    9. Wandertag: Untere Valentinalm – Hohe Warte – Rifugio Marinelli
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    Dienstag, 23. August 2016
    Strecke: 16 Km – Gesamtstrecke: 152 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 1.925 m, ↓ 1.025 m – Gesamthöhenunterschiede: ↑ 9.925 m, ↓ 8.675 m
    Gehzeit: 10 h - Gesamtgehzeit: 64 h

    Nach dem Frühstück komme ich gegen 8 Uhr los. Blöderweise schmeiße ich erstmal eine meiner beiden Wasserflaschen runter und sie geht zu Bruch. Da muss ich zusehen, dass ich Ersatz kriege. Vor der Hütte zeigen die hohen Wände von Cellon/Frischenkofel und Hohe Warte was heute auf mich zukommt.


    Imposante Bergkulisse zum Start am Morgen

    Am Anfang geht es noch ein wenig durch den Wald bis es dann auch über Wiesen hinauf zur Oberen Valentienalm (1.540 m) geht. Die ersten 300 Höhenmeter sind geschafft. Aber es liegen noch reichlich vor mir! In gewaltiger Kulisse zieht der Weg zum Glück auch ab und zu mal im Schatten immer weiter hinauf in Richtung Valentintörl.


    Luxus pur: Aufstieg im Schatten

    Heute ist schon deutlich mehr los als die letzten Tag. Ich habe schon einige Wanderer getroffen. Trotzdem bin ich noch meist alleine unterwegs.


    Wieder ist es der Mond, der mir den Weg zum Valentintörl weißt

    Rückblickend kann man wegen des sich leicht windenden Tals noch nicht so viel erkennen.


    Der markante Polinik

    Und dann habe ich das Valentintörl (2.138 m) erreicht. Der Wolayersee liegt vor mir und verspricht Abkühlung.


    Blick vom Valentintörl zum Wolayersee

    Noch ist aber keine der beiden Hütten zu sehen. Ich steige hinab zum See und orientiere mich gleich in Richtung Italien. Wenn ich von hier aus direkt zum Hochweißsteinhaus wandern würde, könnte ich noch bis Freitag in Innichen ankommen. Mehr Zeit habe ich leider nicht. Aber kann ich den höchsten Gipfel der Karnischen Alpen - die Hohe Warte - einfach links liegen lassen? Ich kann nicht!


    Die Wolayerseehuette am namensgebenden See

    So genieße ich die Ruhe am See und mache mich dann auf nach Süden zur Rifugio Lambertenghi Ramanin (1.955 m) um noch meine knappen Wasservorräte auf zu stocken.


    Die Rifugio Lambertenghi Romanin

    Vom Valentintörl führen 2 Klettersteige hinauf auf die Hohe Warte. Da ich keine diesbezügliche Ausrüstung dabei habe nehme ich den Normalweg über den Sentiero Spinotti. Erst geht es noch ein Stück abwärts und dann verstehe ich langsam warum der Weg im Rother Wanderführer Schwarz eingezeichnet ist: Über Leitern und versicherte Steige geht es fast senkrecht nach oben.


    Auf dem Sentiero Spinotti

    Mit jedem Meter, den ich höher komme wird aber auch die Sicht auf Collina, den Talort der letzten Hütte immer besser.


    Collina vor großer Kulisse

    Als ich merke, dass ich schon deutlich höher als die Rifugio Marinelli bin, wo ich meinen Rucksack ablegen wollte, nehme ich dann doch den direkten Weg hinauf auf die Hohe Warte. Hier begegnet mir dann der Wanderer, mit dem ich von der Straniger Alm gestartet bin. Er war gestern noch auf die Rifugio Marinelli gestiegen und war heute Morgen schon auf dem Gipfel. Und ich glaube das war keine dumme Idee. Denn der Weg geht durch ein Geröllkar steil aufwärts. Und das in der prallen Mittagssonne in Südlage. Da lasse ich die Kamera mal gepflegt stecken und sehe zu, dass ich langsam und gleichmäßig da hoch komme. Mein verbliebener Wasservorrat von gerade mal 2 Litern nimmt rapide ab.
    Der Aufstieg auf die Hohe Warte (2.780 m) ist anstrengend – aber er lohnt sich!


    Im Westen grüßen die Gipfel der Dolomiten

    Auf dem Hauptgipfel steht kein Gipfelkreuz, wie sonst üblich, sondern ein Gipfelglocke. Und die läutet jeder, der die knappen 2.800 Höhenmeter bewältigt hat.


    Im Süden ist hinter den letzten Bergzügen die Tiefebene und die Adria zu sehen

    Da ich noch nicht viel Pause gemacht habe, habe ich heute reichlich Zeit. Und so genieße ich den Gipfel in vollen Zügen.


    Flugakrobaten am Gipfel der Hohen Warte

    Der Blick von der Hohen Warte ist einfach der Knaller! Alles drum rum ist bis auf direkte Nachbargipfel deutlich niedriger. Die Julischen Alpen mit dem Triglav stehen im Südosten. Der Hauptkamm ist mit seinen Gletschern im Norden gut zu sehen.


    Im Norden die Lienzer Dolomiten und der Alpenhauptkamm

    Auch der Weg, den ich gekommen bin und der noch geplante Weg liegt klar vor mir. Selten ist die Sicht aber auch so gut.
    Ein Südtiroler klärt mich über die historischen Wirrungen der hiesigen Region auf.


    Im Westen liegt Sappada - oder deutsch Bladen

    So ist Sappada noch immer eine deutschsprachige Sprachinsel in Venetien. Das rührt aber nicht aus dem 1. Weltkrieg her sondern der Ursprung liegt noch viel weiter zurück.

    Irgendwann mache ich mich dann doch wieder an den Abstieg. Über Geröll geht es abwärts immer deutlich schneller als aufwärts. So geht es erstaunlich schnell, dass ich wieder in grünere Regionen komme.


    Hochalpine Flora am Abstieg zur Rifugio Marinelli

    Der Weg zur Hütte führt an einem Kamm entlang von dem man einen guten Blick auf den gerade bestiegenen Berg hat.


    Der Weg auf die Hohen Warte führt durch das linke Geröllkar

    Gegen 17 Uhr komme ich auf der Rifugio Marinelli an und beziehe ein Lager. Die Hütte ist mir im Laufe der letzten Tage von verschiedener Seite empfohlen worden. Mal sehen, ob sie hält, was mir die Wanderer versprochen haben.


    Die Rifugio Marinelli

    Ich lasse mich auf der Terrasse nieder und lasse den Nachmittag an mir vorüber ziehen und harre der Dinge, die da noch kommen werden.


    Die Julischen Alpen von der Terrasse der Refugio Marinelli

    Und was dann kommt, ist einfach der Hammer: Das Abendessen im Rahmen der Halbpension! Bei jedem Gang kann man zwischen mehreren Gerichten wählen. Ich entscheide mich für Tagliatelle mit Rehragou als Vorspeise (was an der Portionsgröße nicht erkennbar ist), als Hauptgang nehme ich Wildschweinfilet mit Polenta und Pilzen und als Nachtisch einen Warmen Apfelstrudel mit Vanilleeis und Sahne. Der geht aber kaum noch rein. Da könnten sich einige deutsche Hütten mal eine Scheibe abschneiden.
    Der Abend wird gemütlich und spät mit einer südtiroler Großfamilie und italienischem Rotwein. Als ich vor dem ins Bett gehen vor die Hütte trete ist der Sternenhimmel der Hit! Der Gürtel unserer Milchstraße ist klar zu erkennen. Sowas sieht man bei uns im Flachland nicht! Da ist zu viel Dreck und Streulicht um das erkennen zu können. Meine Ausrüstung ist zum Festhalten dieser Sternenpracht leider unzulänglich.


    Nächtlicher Sternenhimmel auf 2.100 Metern

    Luftlinie waren das zwischen den beiden Hütten heute gerade mal 4 Kilometer. Das waren aber sehr anstrengende 4 Kilometer!
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    8. Wandertag: Straniger Alm - Untere Valentinalm
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    Montag, 22. August 2016
    Strecke: 27 Km – Gesamtstrecke: 136 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 1.675 m, ↓ 1.875 m – Gesamthöhenunterschiede: ↑ 8.000 m, ↓ 7.650 m
    Gehzeit: 10 h - Gesamtgehzeit: 54 h

    Um 5 Uhr früh wache ich von irgendwelchen Maschinen in der Käserei direkt unter mir auf. Ein Blick aus dem Fenster bietet sehenswertes: Klarer Himmel, Sonnenaufgang und Wolken, die sich aus dem Tal nach oben arbeiten.


    Es dauert nicht mehr lange bis zum Sonnenaufgang

    Ich lege mich zwar wieder hin und unter mir ist wieder Ruhe eingekehrt aber einschlafen kann ich nicht mehr. So drehe ich eine Runde um die Alm und sehe beim Melken zu und bin gegen 6 Uhr 45 beim Frühstück. Da ist schon zu erkennen, dass es heute einen herrlichen Tag geben wird.


    Zum Frühstück hat die Sonne die Alm noch nicht ganz erreicht

    Nach einem klasse Almfrühstück mit eigenem Brot und eigenem Käse machen wir uns auf. Wir starten zu zweit. Zuerst geht es hinunter zum Stall um dann 300 Höhenmeter hinauf zu führen. Die Sicht ist heute sehr gut.


    Der Mond zeigt uns den Weg

    Abwechslungsreich zieht der Weg über die Hänge hinauf. Um die Zeit sind wir noch weit und breit alleine unterwegs. Diesen Teil hatten wir eigentlich gestern noch machen wollen. Aber so ist es mir deutlich lieber!


    Der Aufstieg von der Straniger Alm zum Lodintörl

    Oben am Sattel kann man sich entscheiden ob man direkt zur Zollnerseehütte wandert oder über den Kamm hinauf zum Findenigkofel geht. Ich entscheide mich für den Gipfel denn davon hatte ich hier noch nicht so viele. Die Aussicht auf die morgendliche Landschaft mit dieser Wolkenkulisse ist sehr stimmungsvoll.


    Morgenstimmung am Lodintörl

    Hier oben sind wieder jede Menge Spuren aus dem ersten Weltkriege zu sehen: Bunker, Schützengräben, Tunnel, ... aber auch eine Gedenkstätte zur Andacht an die Toten.


    Lebendige Spuren einer umkämpften Vergangenheit

    Wie es aussieht hatten die Österreicher hier in der Regel das schwierigere Terrain! Respekt vor der Leistung hier über Jahre einen Stellungskrieg ohne größere Bodenverluste zu führen. Beneiden tue ich die Soldaten allerdings nicht um ihren Job. Einfach war das nicht. Und wenn ich an die Winter denke ...
    Selbst die Berge scheinen hier oben noch hinter Stacheldraht zu liegen.


    Sind das Spuren aus dem ersten Weltkrieg oder ist das neu?

    Schweigend mache ich mich an die letzten Höhenmeter hinauf auf den Findenigkofel. Wieder ist es der Mond, der mir den Weg weist.


    Und wieder weisst mir der Mond den Weg - diesmal auf den Findenigkofel

    Oben am Gipfel des Findenigkofel (2.016 m) kann ich die Aussicht diesmal alleine genießen. Ein schlichtes Holzkreuz dient als Gipfelkreuz und es gibt sogar einen Stempel.


    Der Findenigkofel

    Der weitere Weg führt mich wieder durch die Spuren der Vergangenheit. So geht der Weg durch einen Tunnel, der im ersten Weltkrieg gegraben wurde und durch Schützengräben.


    Der weitere Weg vom Findenigkofel zum Nöblingpass

    Am Nöblingpass komme ich wieder auf den Normalweg, der unterhalb der Gipfel auf der Höhe entlangführt. Tolle Wege mit toller Aussicht!


    Kleine Wege führen zum Zollnersee mit Hütte

    Gegen kurz vor 10 bin ich dann am Zollnersee. Der kleine See liegt in leichte Hügel eingebettet. Die Hütte steht etwas weiter weg.


    Der Zollnersee

    Warum bin ich bei diesem Wetter und dieser Gegend alleine unterwegs? Ich habe heute noch keinen anderen Wanderer gesehen. Ich hatte mir den Karnischen Höhenweg, den österreichischen Südalpenweg und den E10 deutlich voller vorgestellt. Aber mir soll’s recht sein.
    Nach kurzem Boxenstopp an der Zollnerseehütte gehe ich weiter. Ich bin mir noch nicht sicher wo ich heute landen werde aber die Zollnerseehütte ist eindeutig noch zu früh um für heute auf zu hören. Nach einem kurzen Verfranser finde ich den Weg hinunter zur oberen Bischofalm.


    “Natur Pur“ am Zollnersee und Umgebung

    Ab dort folge ich für ein paar wenige Km einer kleinen Bergstraße, die mich erst auf und dann ziemlich weit auch wieder ab führt. Bei ca. 1.500 Höhenmetern biegt dann der E10 wieder auf kleine Wege ab und führt mich am steilen Hang entlang in ein grünes Tal hinauf. Dieser Teil nennt sich auch Pramosioweg.


    Auf dem Pramosioweg unterwegs

    An einer kleinen Hütte mache ich Mittagspause und treffe den Wanderer von heute Morgen wieder, mit dem ich gestartet bin. Er ist vom Zollnersee über den Hohen Trieb gegangen. Der ist zwar als gesicherter Steig in meiner Karte drin aber so wild soll der nicht sein. Und die Aussicht soll sich gelohnt haben. An der Abzweigung zur Rifugio Casera Pramosio bin ich schon vorbei und damit steht die untere Valentinalm als nächstes mögliches Quartier fest. Das ist noch ein ganzes Stück. Von der Zollnerseehütte aus wäre das eine Option für mich gewesen. Aber so nicht.
    Ich steige weiter hinauf zum Köderkopf (2.167 m) und komme nicht umhin eine weitere Pause ein zu legen. Der Ausblick ist gewaltig!


    Die Hohe Warte und der Hintere Mooskofel vom Köderkopf aus

    Im Süden steht der Blaustein in rechts und links von ihm kann man über das Friaul bis zur Adria sehen. Das Meer ist klar zu erkennen. Tolle Sicht heute!


    Der Blaustein verstellt etwas den Blick zur Adria

    Endlich reiße ich mich los und beginne den langen Abstieg. Es geht immerhin heute noch auf 1.200 Höhenmeter hinunter! Der Weg zieht sich am Hang entlang mit einer Tendenz nach unten. Bei der Oberen Tschintermuntalm geht es aber durchaus auch nochmal aufwärts. Über die Obere Spielbodenalm geht es dann erst über Wiesen und später im Wald zur verfallenen Unteren Spielbodenalm und weiter hinunter zum Grünsee. Die Natur zeigt sich hier von seiner vielfältigen Seite!


    Die Vielfalt der Natur ist beeindruckend - da braucht man keinen Naturerlebnispark

    Fast auf dem gesamten Abstiegsweg habe ich mein heutiges Ziel – die Untere Valentinalm – im Blick.


    Auf der Lichtung unten im Tal ist die Untere Valentinalm zu sehen

    An dieser Stelle sei aber auch der Alpenverein lobend erwähnt, die die Wege hier top in Schuss halten und wirklich gut markieren.


    Der Karnische Höhenweg ist mit der Nummer 403 bisher durchweg gut zu finden

    Als ich am Grünsee auf 1.249 Höhenmetern ankomme merke ist deutlich, dass es für heute reicht. Der Grünsee heißt einen als Wanderer zwar freundlich willkommen aber das Plöckenhaus selber hat geschlossen.


    Der Grünsee am Plöckenpass

    Der Weg zur Unteren Valentinalm führt dann aber doch nochmal 150 Höhenmeter aufwärts. So richtig begeistern tut mich das zwar nicht mehr aber ich komme an! Ein gemütliches Zimmer, eine Dusche und ein gutes Essen später ist die Welt dann schon wieder in Ordnung. Trotzdem bin ich auch heute wieder recht früh im Bett. Wenn ich solche Touren mache brauche ich viel Schlaf!
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    7. Wandertag: Nassfeld – Straniger Alm
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    Sonntag, 21. August 2016
    Strecke: 17 Km – Gesamtstrecke: 109 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 825 m, ↓ 925 m – Gesamthöhenunterschiede: ↑ 6.325 m, ↓ 5.775 m
    Gehzeit: 6 h 30 min - Gesamtgehzeit: 44 h

    Der erste Blick nach dem Aufwachen geht aus dem Fenster: Wie ist das Wetter?


    Das Wetter ist überraschend gut!

    Also nichts wie raus aus dem Bett, fertigmachen und frühstücken. Und das ist nicht schlecht: Rührei mit Speck, Obstsalat mit Joghurt, Müsli, ... Später stelle ich fest, dass das Rührei wohl für die Feuerwehrjugend gedacht war, die kurz nach mir zum Frühstück kommt. Da ist meine Portion aber schon vertilgt.
    Als ich mir dann die Schuhe anziehe sieht es sogar noch besser aus!


    Und nach dem Frühstück und Rucksack packen klart er schon fast auf

    Voller Optimismus verlasse ich gegen 8 Uhr 30 den Tatort und gehe die Straße hinunter zum Naßfeldpass. Ab und zu ziehen Wolken durch aber danach sieht man dann wieder was. Kurz vor dem Pass steht eine kleine Kirche an der Straße. Sie steht wohl direkt auf der Grenze und wurde zum Gedenken an den ersten Weltkrieg erbaut. Sie hat vor kurzem ihr 100-jähriges Jubiläum gehabt.


    Die Gedenkkirche auf der Grenze am Naßfeld

    Ein paar Meter weiter unten bin ich dann direkt an der Passstraße. Das erste Mal auf dieser Tour besuche ich kurz das Nachbarland Italien. Es wird aber auf diesem Weg sicher nicht das letzte Mal sein.


    Der Malurch - ein Nebengipfel des Roßkofels - kämpft mit den Wolken

    Der Aufstieg auf den Madritschen (1.919 m) geht mal wieder entlang der Skipisten und unter Seilbahnen hindurch. Einzig lohnend ist der Blick in Richtung Italien weil dort noch nichts verkabelt ist.


    Eine Bergkette hinter der anderen beim Blick nach Italien

    Oben am Madritschen wurde ein Naturerlebnispark gebaut. Das Wort ist eigentlich schon ein Widerspruch in sich. Warum muss man erst was bauen damit man die Natur erleben kann? Aber die Bergbahnbetreiber müssen den Touristen ja einen Grund geben warum sie gerade auf diesen Berg mit der Bahn hinauffahren sollen.


    Der Naturerlebnispark am Madritschen

    So ohne einen Menschen wirkt das dann noch blöder als wenn es wenigstens voll wäre.
    Hinter dem Madritschen führt der Weg erstaunlich weit hinunter. Sah beim ersten Blick auf die Kompasskarte gar nicht so aus. Später habe ich erfahren, dass der Steig am/über den Roßkofel gar nicht so schwierig sein soll und gut als Alternative taugen soll. Im Zickzack führt der Weg dann wieder hinauf auf den Rudnigsattel (1.945 m). Ab und zu gibt es Wolkenlöcher und geben den Blick auf eine neu gebaute Bahn und die damit verbundenen Narben im Gelände frei.


    Am Aufstieg zum Rudnigsattel

    Ab dem Sattel wird der Weg dann direkt auf der Grenze geführt. Leider sind sich beider Länder bei dem Wetter einig: Keine Sicht dem Wanderer!


    Grenzwertige Wettererfahrung am Rudnigsattel

    Und so friedlich wie die Grenze hier heute daliegt war sie leider nicht immer. Im ersten Weltkrieg verlief hier die Frontlinie und da war es sicher nicht so lustig! Die diversen hochalpinen Abzweigungen hinauf den Trogkofel lasse ich mangels Sicht aus. So hat mich der Trogkofel um ein Gipfelerlebnis betrogen. Da weiß man wenigstens gleich wo der Name herkommt.


    Eine Via Ferrata ins Nichts - eigentlich sollte die auf den Trogkofel gehen

    As ich hinter dem Trogkofel dann quere reißt es mal kurz auf und es wird mir ein Blick ins Trogtal gewährt.


    Selten heute: Ein Blick ins Trogtal

    Auf dem Rattendorfer Schneid begegne ich dann noch Weidevieh. Und die nehmen den Blick auf den Trogkofel heute ganz gelassen hin.


    Gechillter Blick auf den Trogkofel

    Der weitere Weg ist teilweise etwas sumpfig. Hier muss es die letzten Tage etwas mehr geregnet haben als am Weissensee.
    Die Rattendorfer Alm ist sehr geschäftstüchtig: Die werben an 4 Stellen für ihre Alm. Und immer sind es nur 30 Minuten bis dorthin. Vom ersten bis zum letzten Schild habe ich aber mehr als eine Stunde gebraucht. Vielleicht hätte ich dort einkehren sollen und wäre am Ende noch schneller gewesen?


    Stand da mal ein D anstelle des Ö?

    Über den Rattendorfer Sattel (1.783 m) und die Cima di Lanza (1.893 m) – ja, hier war ich wieder kurz im Ausland – geht es auf den nächsten Sattel zu. Dieses Mal sogar mit etwas Sicht!


    Der Sattel oberhalb der Kordin-Almen

    Schade, dass heute die Sicht so schlecht ist! Der Weg ist klasse und die Landschaft drum rum auch – zumindest soweit es auf der Karte ersichtlich ist. Ich kehre wieder nach Österreich zurück und steige hinab zur Klein Kordin Alm. Hier gibt es Holdersaft und Käse.
    Als es wiedermal zuzieht mache ich mich auf den Weg um die letzten Meter zumindest bis zur Straninger Alm (1.501 m) noch trocken zurück zu legen. Irgendwie sieht das diesmal nach Regen aus. Aber da bin ich wohl zu lange gesessen. Auf den letzten Metern vor der Alm werde ich noch leicht nass.


    Auf dem Weg zur Straniger Alm

    So mache ich auf der gemütlichen Alm ausgiebig Mittagspause und hoffe auf ein Wolkenloch von ca. 2 h um noch auf die Zollnerseehütte rüber zu kommen. Leider kommt dieses Loch nicht. Oder zum Glück! Denn die Alm ist der Hammer! Tolle Küche, super Service, man sitzt in der Küche, schicke Zimmer, moderate Preise, ein ehemalige Bürgermeisterin mit Gasthauserfahrung als Wirtin in der Küche, die genau heute mit einem langen Artikel in der Zeitung steht, ... Was will Mann mehr?


    Eindrücke von der gemütlichen Straniger Alm

    Und der Regen mausert sich zu einem anständigen Gewitter, das uns bis in die Nacht treu bleibt. Wir – eine Gruppe von 5 Wanderern – sitzen in der Küche und genießen den Artikel über die Alm und das gute Essen. Gegen Abend kommen noch 2 Nachbaralmwirte von der Nöblinger und der Oberbuchacher Alm, die die Bürgermeisterin auch mal kennen lernen wollen. Ein netter Abend, bei dem die Zeit schnell vergeht. Gegen 21 Uhr bin ich im Bett. Es gewittert immer noch. Morgen soll das Wetter aber super werden. Glauben kann ich das noch nicht. Aber das werde ich morgen sehen! Gute Nacht!
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    6. Wandertag: Hermagor - Nassfeld
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    Samstag, 20. August 2016
    Strecke: 14 Km – Gesamtstrecke: 92 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 1.350 m, ↓ 350 m – Gesamthöhenunterschiede: ↑ 5.500 m, ↓ 4.850 m
    Gehzeit: 8 h 30 min - Gesamtgehzeit: 37 h 30 min

    Ich starte heute gegen 8 Uhr. Ab hier in Hermagor bin ich übrigens wieder auf dem E10 unterwegs. Ich bunkere noch etwas Geld – wer weiß welche Hütten nur Bares nehmen. Da ich ein Ersatz-Shirt vergessen habe schieße ich mir am Ortsausgang bei Tako noch eins. Nur, wenn ich 3 Mal die Hälfte vergessen habe: Warum ist der Rucksack dann schon wieder so schwer?


    Die Kirche von Hermagor mit dem verpassten Spitzegel

    Aus Hermagor hinaus geht es erstmal ein Stück an der Straße entlang. Bis man dann auf dem Weg zur Garnitzenklamm diese Aufforderung erhält die Garnitzenklamm doch lieber aus zu lassen.


    Der E10 will nicht durch die Garnitzenklamm aufsteigen

    Warum das so ist hat sich mir nicht ganz erschlossen. Am Eingang der Garnitzenklamm wird ein kleiner Obolus von 3 € für AV-Mitglieder fällig. Das sind aber 3 € die sich wirklich lohnen!



    Der Einstieg zur Garnitzenklamm

    Über diverse Brücken und wilde Wegkonstruktionen geht es stetig aufwärts.


    Viele Brücken führen über den Garnitzenbach

    Die Klamm ist in 4 Abschnitte aufgeteilt von denen die ersten beiden etwas leichter und die letzten beiden etwas anspruchsvoller sind. In der Hälfte kann man dann aussteigen.


    Im unteren Teil der Garnitzenklamm

    Durch das Wasser, das teilweise sehr wild durch die Klamm schießt ist die Luftfeuchtigkeit extrem hoch. Die Klamotten sind innerhalb kürzester Zeit komplett nass – ob durchgeschwitzt oder „nur“ durch die Luftfeuchtigkeit kann ich nicht feststellen.
    Im unteren Teil der Klamm (Teil 1 und 2) ist einiges los. Das ändert sich dann aber im oberen Teil weil die meisten doch auszusteigen scheinen. Kurz hinter dem Ausstieg liegt auch eine kleine Unterstandshütte.


    Gute Infrastruktur in der Garnitzenklamm

    Auch im oberen Teil ist der Weg gut zu erkennen und top in Schuss!


    Raffinierte Wegführung im oberen Teil der Klamm

    Viele Brücken wurden gebaut um die Schlucht überhaupt passierbar zu machen. Einige Konstruktionen kann man in Form verbogener oder zerstörter Bauteile am Grund der Schlucht liegen sehen.


    Wilde Brückenkonstruktionen queren die Klamm

    Im unteren Abschnitt kam mir durchaus auch mal Canyoning in den Kopf. Im oberen und wilderen Teil sähe das aber eher nach Selbstmord aus! Die Kraft des Wassers ist fast spürbar.


    Wildwasser in der Garnitzenklamm

    Die Klamm wird nach oben immer enger und das Wasser wilder.


    Entsprechend wild ist auch die Wegführung

    Nach guten 500 Höhenmetern ist dann auf einen Schlag alles vorbei. Der Garnitzenbach plätschert unschuldig durch den Wald als könnte er kein Wässerchen trüben – oder Felschen aushöhlen. Die Welt ist wieder die Ruhe selbst.


    Nach dem Klammausstieg präsentiert sich die Welt wieder ganz friedlich

    Aber ganz so friedlich dann auch wieder nicht. Denn dieses Schild irritiert schon etwas! Was wenn so ein Bär seine 25 % nichtpflanzliche Nahrung mit mir ergänzen will?


    Bärenwarnung

    Ich habe mich entschieden wieder zum E10 zurück zu kehren und nicht auf direktem Weg zum Karnischen Höhenweg zu gehen. So lasse ich den Weg über die Garnitzenalm links liegen und steige steil durch den Wald hinauf zur Kühweger Alm (1.480 m). Die schöne Alm auf den Wiesen lädt zur Pause ein. Die sanitären Anlagen sind allerdings noch sehr rustikal.


    Die Kühweger Alm

    Ab der Alm geht es dann wieder auf dem E10 aufwärts und ich bin wieder fast alleine. Mal sehen ob der Karnische Höhenweg, auf dem auch der österreichische Südalpenweg verläuft auch so leer ist. Aber noch liegen nochmal gut 500 Höhenmeter vor mir bis ich oben am Kühweger Törl stehe. Die Landschaft ist hier deutlich alpiner als in der Region rund um den Weissensee. Vor mir liegt der Gartnerkofel der mich sehr stark an die Dolomiten erinnert: Von unten her Grün und dann die Felsen oben drüber in der Sonne.


    Die Wände des Gartnerkofels

    Der Blick zurück zeigt das Gailtal aus dem ich heute Morgen gekommen bin mit Pressegger See und den Gailtaler Alpen.


    Rückblick auf das Gailtal mit seinen Alpen

    Und dann bin ich oben am Kühweger Törl.


    Am Kühweger Törl

    Der Blick zurück vermittelt eine ruhige Gegend in großartiger Landschaft. Der Blick nach vorne vermittelt das genau Gegenteil: Ich bin mitten im Skigebiet Nassfeld angekommen. Der Anblick der Skistationen mit seinen Bettenburgen bietet einen deutlichen Kontrast zu den letzten Tagen.


    Das Skigebiet Nassfeld vor dem imposanten Roßkofel

    So gerne ich im Winter auch mal gerne in größeren Skigebieten unterwegs bin – im Sommer ist es steht’s recht ernüchternd. Über Skipisten geht es abwärts. Man sieht schon sehr deutlich, dass hier das Terrain eingeebnet wurde und dann Graß gesät wurde, das hier so nicht wachsen würde.
    Das AV-Vertragshaus entpuppt sich dann als Alpenhotel mitten auf der Piste. Gegen 15 Uhr 30 beschließe ich dann trotzdem hier zu bleiben. Es gibt zwar noch ein paar Almen in erreichbarer Weite aber auch die liegen noch im Skigebiet. Da kann ich auch gleich hier bleiben. Denn das waren heute auch wieder reichlich Höhenmeter. Also mache ich Waschtag und verbringe des Rest des sonnigen Nachmittages auf der Terrasse zu und sehe der Feuerwehrjugend beim Üben zu.


    Die örtliche Feuerwehrjugend bei einer Übung

    Morgen soll das Wetter nicht so gut werden. Aber ein Kellner meint hier in der Region sei morgen mit nicht so viel Regen zu rechnen als der Wetterbericht voraussagt. Mir soll es recht sein! Und nächste Woche soll es dann vollständig sonnig werden. Ich lasse mich einfach mal überraschen.
    Am Abend kann man dann allerdings zusehen, wie die Font aufzieht.


    Schlechtes Wetter zieht über den Trogkofel
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    5. Wandertag: Neusach – Golz – Hermagor
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    Freitag, 19. August 2016
    Strecke: 21 Km – Gesamtstrecke: 78 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 1.200 m, ↓ 1.550 m – Gesamthöhenunterschiede: ↑ 4.150 m, ↓ 4.500 m
    Gehzeit: 9 h 30 min - Gesamtgehzeit: 29 h

    Ab heute startet die Weitwanderung. Die Familie fährt gegen 10 Uhr 30 los und ich mache mich auch auf den Weg. In Techendorf melke ich nochmal den Bankomat. Wer weiß wann ich das nächste Mal dazu komme? Vom „Zentrum“ von Techendorf geht es über die Brücke und hinüber zu der Sesselbahn. Unter der Sesselbahn führt der Wanderweg meist auf der Skipiste aufwärts und ringt mit der Mountenbike-Downhill-Strecke um den Platz. Kein Abschnitt, der sich zur Prämierung anbietet! Auch wenn die Sicht eigentlich noch ganz schön ist. Auch dieser Teil gehört zum E10.


    Der Laka nimmt endlich den Kopf aus den morgendlichen Wolken

    Oben merkt man dann die Bergbahn: Selten so viel Wanderer auf den Wegen gesehen wie hier. Ab der Naggler Alm (1.324 m) relativiert sich das aber wieder deutlich. Die meisten gehen eben doch nur von der Bergstation bis zur Hütte und wieder zurück. Hier verlässt mich der E10 vorerst wieder. Dafür stößt der Gailtaler Höhenweg zu mir, dem ich bis zur Radniger Alm folgen werde.


    Waldwege auf dem Weg zu Ochsenalm und Kohlröslhütte

    Was mir wieder auffällt: Die Baumgrenze liegt hier sehr hoch! Der Weg zur Ochsenalm verläuft fast vollständig im Wald. Trotzdem haben die es geschafft einen abwechslungsreichen Weg an zu legen.


    Auf dem Gailtaler Höhenweg unterwegs zur Ochsenalm

    Er führt mich hinauf auf den Gaißrücken.


    Schöne Wege führen hinauf zum Gaißrücken

    Rückblickend kann man erkennen wo wir die letzten Tage öfters unterwegs waren.


    Auf dem Sattel oberhalb vom See liegt die Alm hinterm Brunn

    Ich habe jetzt die ersten 600 Höhenmeter in den Beinen und könnte eine kleine Pause gut vertragen. Da kommt die Jadersdorfer Ochsenalm (1.523 m) gerade recht.


    Die Jadersdorfer Ochsenalm

    Ich gehen hinein um die Flüssigkeitsspeicher auf zu füllen und eine Schicht Sonnencreme auf zu tragen. Der Blick aus der Tür auf die Karnischen Alpen ist einfach der Knaller!


    Die Karnischen Alpen - präsentiert auf der Ochsenalm

    Dass sich hier alle wohlfühlen kann man schnell erkennen.


    Auf der Ochsenalm fühlen sich alle sauwohl!

    Eine Alm wie aus dem Bilderbuch! Ein Wunder, dass hier so wenig los ist! Nur schwer kann ich mich losreißen.
    Ein paar Meter weiter bin ich dann an der Kohlröslhütte (1.534 m). Die liegt auch wirklich grandios! Der Blick von der Terrasse über das Gitschtal dürfte der Grund für den Andrang hier sein. Erst kommt lange gar nichts und dann gleich 2 solche Knallerhütten direkt hintereinander.


    An der Kohlröslhütte

    Rund um die Hütte liegen ein paar Ableger verstreut, die man wohl mieten kann. Und einen Pool gibt es auch. Der ist aktuell aber nicht in Betrieb. So hält es mich hier nicht lange und ich breche gleich wieder auf. Rund um die St. Lorenzer Kuhalm (1.760 m) lichtet sich der Wald ein wenig.


    Die St. Lorenzer Kuhalm mit dem Golz in den Wolken

    Trotzdem sehe ich noch Birken unter den Nadelhölzern. Ich muss das mal mit dem Allgäu vergleichen. Ich meine da liegt die Baumgrenze niedriger.
    Während ich den Weg hinauf auf den Golz schwitze ziehen sich die Wolken ein wenig zurück. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die Wärme lassen den Schweiß in Strömen fließen. Dann bin ich aber oben, auf dem Golz (2.004 m).


    Gipfeleindrücke auf dem Golz

    Seit der Kohlröslhütte habe ich keinen Menschen getroffen. Aber hier ist der Gipfel wieder gut besetzt. Zu fünft sind wir auf dem Gipfel. Hier ist dann erstmal ausgiebig Pause bei toller Sicht angesagt. Die Landschaft rund rum ist toll: Im Norden der Weissensee mit der Latschurgruppe und dem vor 2 Tagen bestiegenen Latschur, im Westen und Osten die Gailtaler Alpen und im Süden die Karnischen Alpen. Und die Karawanken und die Julischen Alpen kann man auch erkennen.


    Blick auf Latschur und Eckwand - Mit dem Gailtaler Höhenweg geht es allerdings abwärts

    Im Osten sind meine nächsten Ziele für heute zu sehen:


    Die Radniger Alm mit Spitzegel und Graslitzen

    Aufziehende Wolken veranlassen mich die Pause nicht zu sehr in die Länge zu ziehen und wieder auf zu brechen. Zackig geht es abwärts.


    Es geht aufwärts - wenn ich hier nicht absteigen würde

    Völlig gechillt werde ich auf dem Radniger Sattel empfangen.


    Entspannter Empfang auf 1.558 Metern

    Die kreativen Beschilderung und die zunehmend dunkleren Wolken veranlassen mich zu einer Einkehr auf der Radniger Alm.


    Kreatives Willkommen auf der Radniger Alm

    Als ich gemütlich bei 2 Almwirten und einer Wanderin aus Köln sitze fängt es dann auch prompt an zu regnen. Dann dehne ich die Pause eben zu einer verspäteten Mittagspause aus und lasse den Regenschauer bei Gulasch und Polenta abregnen.


    Keine typische Almjause!

    Leider dauert das doch länger als erwartet. Als der Regen aufhört reicht es heute nicht mehr auf den Spitzegel und dann noch ins Tal. Auf der Laudinzenhütte soll man zwar laut der Auskunft beider Almwirte zwischenzeitlich übernachten können obwohl das Tourismusbüro davon nichts weiß (Aber ausnahmsweise mal die Kompasskarte!) aber dann hätte ich morgen entweder nur den Abstieg oder zusätzlich noch einen heftigen Aufstieg. So entscheide ich mich von hier direkt nach Hermagor ab zu steigen um morgen in die Karnischen Alpen hinüber zu wechseln.


    Auf dem Abstieg nach Hermagor

    Über 1.000 Höhenmeter sind noch ab zu steigen. Meist durch den Wald. Aber nur sehr sporadisch auf Forststraßen sondern meist auf schönen Wanderwegen. Je tiefer ich komme desto tropischer entwickelt sich das Wetter. Klatschnass – von innen – komme ich am Naturschwimmbad von Radnig an. Und das kommt gerade recht! Nach einer Abkühlung von innen und außen ziehe ich weiter hinunter nach Hermagor (602 m).


    Eindrücke von Radnig und Hermagor

    Die Gail fließt hier unter 600 Metern durch das Gailtal. So hatte ich heute wieder reichlich Höhenmeter – diesmal mehr ab als auf – und checke im Gasthof „Kaiser von Österreich“ ein. Ich versuche noch andere Wanderkarten zu bekommen weil ich mit Kompass nicht immer zufrieden bin. Aber auf den Tobacco-Karten ist die österreichische Seite nur sehr reduziert drauf und Freitag & Bernd ist auf einem ähnlichen Niveau wie Kompass.


    Marillenknödel - eine österreichische Spezialität

    Der Bärenwirt sorgt noch für ein gutes Abendessen und dann bin ich schon recht früh im Bett. Gute Nacht! Bis Morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Hallo Blauloke.

    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Von der Höhenlage und deinem Wanderstil her könnte ich diese Wanderungen auch gemacht haben. Wir sind recht ähnlich unterwegs.
    Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Deine Berichte wecken grundsätzlich immer Interesse bei mir! Der Ansatz und die Fernziele sind häufig ähnlich und die Regionen, die uns gefallen sind erstaunlich gleich. Vielleicht machen wir mal was zusammen?
    Deine Fernwanderung von dir zuhause (Fichtelgebirge) nach Triest ging hier ja auch nur ein paar Km weiter östlich vorbei. So eine Komplettüberquerung habe ich auch schon lange nicht mehr gemacht. Daher hatte ich mir auch überlegt in Richtung Adria zu wandern. Aber der Karnische Höhenweg hat dann doch gewonnen. Und es hat sich gelohnt! Du wirst es sehen!

    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Freue mich bereits auf deinem Bericht über die Mehrtageswanderung die du gemacht hast.
    Der nächste Tag ist in Arbeit. Ich denke er erscheint heute Abend noch! (Hängt ein wenig davon ab, was ich hier noch tun muss: Rasen mähen, einkaufen, Wäsche waschen, ... )

    Gruß Wafer

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  • blauloke
    antwortet
    AW: [AT][IT] Auf E10 und Südalpenweg über Latschur, Gailtaler und Karnische Alpe

    Hallo Wafer, da stellst du uns eine interessante Gegend vor.
    Von der Höhenlage und deinem Wanderstil her könnte ich diese Wanderungen auch gemacht haben. Wir sind recht ähnlich unterwegs.
    Freue mich bereits auf deinem Bericht über die Mehrtageswanderung die du gemacht hast.

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