[DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

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  • LewisTolleni
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    • 29.09.2015
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    [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

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    Mitreisende
    Hallo

    hier soll die nächsten Tage ein Reisebericht von einer herbstlichen Wanderung auf dem Schluchtensteig im Südschwarzwald entstehen. Ich schreibe den Bericht und erlaube meiner Mitwanderin Lisa gütigerweise, zu kommentieren. Entsprechende Kommentare sind farblich markiert.

    Nachdem ich schon im Sommer den Renchtalsteig im Mittelschwarzwald gelaufen bin und dabei richtig gute Erfahrungen gemacht habe, wollte ich das Wanderjahr Anfang Oktober mit einer mindestens ebenso guten, mehrtägigen Wanderung beenden. Da ich eigentlich schon im Sommer meine Zelte im Südschwarzwald aufschlagen wollte, es dann aber doch kurzfristig der Renchtalsteig wurde, habe ich den Schluchtensteig trotzdem nicht aus den Augen verloren. Dafür sprachen gleich mehrere Argumente: Start und Ziel sind von mir zu Hause aus schnell und günstig zu erreichen, die Jahreszeit verspricht gute Bedingungen, die bisher gelesenen Reiseberichte machten Lust auf mehr (besonderer Dank gilt an dieser Stelle auge24, TrekkerT, codenascher und Bötchen) und zeitlich hat die Dauer des Schluchtensteigs perfekt vor den Semesterstart gepasst. Ausschlaggebend war aber schlussendlich, dass sich mit Lisa und Georg tatsächlich zwei Freunde begeistern ließen, mitzukommen. Der Plan sah vor, dass wir die Nacht in Schutzhütten oder im Zelt verbringen – zumindest war das Lisas und mein Plan. Georg hatte schließlich eine Hängematte. Aber dazu später mehr. Verpflegungstechnisch wollten wir unsere schon mitgebrachten Vorräte je nach Bedarf in den kleinen Städtle am Wegesrand auffüllen.


    Tag 1: Stühlingen – Buchberg, ca. 17 km

    Da unser Start auf einen Dienstag fiel und ich von Sonntag auf Montag Nacht noch arbeitete, fiel es mir ziemlich schwer, morgens früh aus den Federn zu kommen. Noch schnell die letzte warme Dusche genossen, gefrühstückt und dann flott zum Bahnhof gefahren. Knapp nach sieben ging der Zug, um halb eins wollte ich in Stühlingen schon die ersten Schritte gehen. Nach Umstiegen in Offenburg und Freiburg ging es mit der Höllentalbahn Richtung Neustadt, von wo mich ein Bus über Bonndorf nach Stühlingen brachte. Auf dem Weg Richtung Süden und in die Berge wurden die Wolken immer dunkler und versprachen für den weiteren Tagesverlauf noch eine ordentliche Ladung Regen.

    In Stühlingen erwartete mich meine Mitwanderin Lisa bereits. Georg musste noch eine Klausur schreiben und wollte dann am Abend des zweiten Tages zu uns stoßen. Bevor es nach ausführlicher Begrüßung dann aber tatsächlich losging, haben wir uns noch kurz mit Brezele für unterwegs eingedeckt. Die ersten Meter waren sehr gemütlich aus der Stadt hinaus, vorbei an Sportanlagen und der Sto Fabrik. Schnell führte uns der Weg an die friedlich dahinfließende Wutach, wo wir die gerade erst erstandenen „Bretschln“, wie man bei uns eher sagen würde, genüsslich verspeisten. Im steinigen Flussbett machten wir es uns neben herbstlichen Bäumen bequem. Hier schaute sogar kurz die Sonne raus, der Himmel in weiter Ferne kündigte aber schon Regen an.


    Die letzten Sonnenstrahlen...

    Nach dieser kurzen Vesperpause ging es nach dem Bahnhof der Sauschwänzlebahn einen breiten Waldweg entlang. Quietsch Quietsch Quietsch. Lisas Rucksack untermalt unsere ersten Schritte bergauf mit den passenden Tönen. Das schlimme ist ja, wenn man das Quietschen erstmal gehört hat, kriegt man es auch nicht mehr weg.
    Und dann war es auch schon so weit. Nachdem es erst kurz tröpfelte, begann es anständig zu regnen. Wir entschieden uns zuerst weiterzugehen und passierten den Haltepunkt der historischen Sauschwänzlebahn in Lausheim-Blumegg. Der Regen aber wurde immer stärker, sodass wir beim Wutachviadukt Unterschlupf suchten. Unter einem Brückenpfeiler fanden wir genügend Schutz vor den Wassermassen. Dort blieben wir etwa eine dreiviertel Stunde, bis es wieder etwas aufklarte und der Regen nachließ. Wir nahmen die rechten Abzweigung hinein in die Wutachflühen und liefen nun auf sehr engen, schmalen Pfaden, die sich oft an steilen Felswänden entlang schlängelten. Nach einer gut zwanzigminütigen Schlechtwetterpause zeigte uns das Wetter nochmal, was es regentechnisch so auf dem Kasten hat Es schüttete wie aus Kübeln. Das war zum einen sehr schade, da das Wandern auf diesem wunderschönen Teilabschnitt bei besserem Wetter sicherlich nochmals eine andere Erfahrung gewesen wäre. Außerdem haben wir keinen wirklichen Unterschlupf gefunden und die Bäume, die hier ja eigentlich sehr dicht stehen, gaben auch keinen Schutz mehr, sodass sich die Nässe langsam durch die ersten Kleidungsschichten fraß. Zum anderen, weil wir zu Beginn des Wandertages und in den Regenpausen einen kleinen Eindruck davon bekamen, dass man hier hätte viele Vögel beobachten können. Lisa konnte mir aus ihrem Biologiestudium einiges erzählen, beibringen und natürlich auch viele Vögel zeigen, die ich alleine niemals wahrgenommen hätte. So habe ich beispielsweise gelernt, dass Wasseramseln die einzigen Singvögel sind, die schwimmen können. Außerdem hat sie mir beigebracht, den Ruf („keck-kiek“) von dem „kik“ der Buntspechte, dem „krü“ der Schwarzspechte und dem „gjück“ des Grünspechts zu unterscheiden. Außerdem sahen wir noch diverse Gebirgsstelzen und drei Rotmilane. Auf dem Weg begegneten uns außerdem ungefähr an der Stelle, an der rechts am Wegesrand ein in Stein gehauenes, gorillaartiges Wesen wartete, zwei zweibeinige Dodos. Das sollten aber auch die einzigen bleiben am heutigen Tag. Sie waren außerdem sehr langsam und unfreundlich. Aber vielleicht lag das auch daran, dass sie eher wasserscheue Exemplare waren.



    Auch wenn wir vielleicht weniger Vögel sehen konnten, als erhofft, brachte der Regen anderes sehenswertes aus der Welt der Fauna zum Vorschein. Auf diesem Teilstück des Weges konnten wir ein halbes Dutzend Feuersalamander sehen Für uns beide war es das erste Mal, dass wir Feuersalamander in freier Natur gesehen haben und dementsprechend ein Highlight. Der Regen verwandelte den Wald außerdem in einen verwunschenen Feenwald, hatte also auf jeden Fall auch etwas Schönes.




    Feenwald

    Im Folgenden ging es weiterhin auf schönen, verwurzelten Pfaden, immer leicht bergauf und vorbei an Aussichten ins Tal. Am Ende des Weges in der Schlucht kamen wir an einem Rastplatz kurz ins Gespräch mit den zwei Dodos, die ihre Wanderung in Blumberg beenden wollten. Wir hatten da so unsere Zweifel, ob sie das schaffen würden. Auch wir mussten uns beeilen, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit an der Buchberghütte ankommen. Nach dem Parkplatz der Wutachflühen ging es kurz sehr steil am Rand von ein paar Feldern bergauf. Hier änderte sich der Charakter des Weges ein wenig. Die Wege wurden breiter und man hatte ständig Aussicht auf bewirtschaftete Hügellandschaften und kleine Ortschaften, die darin liegen. Wir erreichten eine Schutzhütte mit Grillplatz und überlegten bereits hier unser erstes Nachtlager aufzuschlagen.


    Bei der ersten Schutzhütten, immerhin noch mit etwas Aussicht



    Da wir aber erst 12 Kilometer gelaufen sind und es im Moment auch nicht regnete, entschieden wir uns weiter zum ersten persönlichen Etappenziel zu gehen, der Buchberghütte. Der Anstieg zur Ottilienhöhe kostete noch einmal Kraft, da auch ein zunehmend starker Wind uns neben dem wieder einsetzenden Regen zu schaffen machte. Das letzte Teilstück zur Buchberghütte verlief dann aber sanft ansteigend auf breiten Forstwegen. Dieses Stück verwandelte sich aufgrund des stetigen Regens und Nebels bei einsetzender Dämmerung allerdings mehr und mehr zum Set eines Horrorfilms, sodass ich ziemlich froh war, als wir endlich die Schutzhütte erreichten.


    Leider war uns keine Aussicht mehr gegönnt heute abend

    Dort angekommen entschieden wir uns wegen Wind und Regen, das Zelt in der Schutzhütte aufzubauen, was auch erstaunlich gut geklappt hat. Im Grunde hat es perfekt hineingepasst und konnte gut abgespannt werden. Wir haben es zusätzlich noch mit Steinen beschwert. Außerdem gab es noch genug Platz, unsere nasse Kleidung aufzuhängen. Die in anderen Reiseberichten oft hervorgehobene Aussicht konnten wir leider nicht genießen, weil wir schlicht gar nichts gesehen haben. Das war aber auch nicht weiter schlimm, da wir ohnehin froh waren, aus den nassen Klamotten ins trockene Zelt zu schlüpfen. Zur allgemeinen Begeisterung zauberte Lisa aus ihrem Rucksack eine Portion Sauerkraut, welches mit Brot und Camembert einen leckeren Abschluss einer trotz Regen schönen und ereignisreichen Etappe war.

  • laber
    Erfahren
    • 29.03.2010
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    #2
    AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

    Oooh, schön!
    Die Tour kommt auch mal wieder auf die ToDo-Liste!

    An die matschigen Hügel vor der Buchberghütte erinnere ich mich noch lebhaft. Wir hatten sehr ähnliches Wetter am ersten Tag, wurden aber dann bei Ankunft hiermit versöhnt:



    Ebenso im Bild: unser einziges Besteck aus dem ICE-Bordbistro...

    Dem Titel deines Berichts entnehme ich aber, dass ihr auch noch etwas netteres Wetter bekommen habt?
    Ich bin gespannt!

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    • LewisTolleni
      Gerne im Forum
      • 29.09.2015
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      #3
      AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

      Vom stibitzten Besteck schmeckt das Essen gleich viel besser und dann bei dieser Aussicht, wow da muss diese erste Etappe eigentlich gleich wieder auf meine ToDo-Liste schreiben.

      Ja, das Wetter die Tage darauf hat sich dann wieder mit uns versöhnt und uns eine schöne, bunte Wanderung beschert.
      Morgen geht es dann weiter

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      • LewisTolleni
        Gerne im Forum
        • 29.09.2015
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        #4
        AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

        Sooo, wie versprochen nun:

        Tag 2, Buchberghütte – Räuberschlössle, 24 km

        Der Morgen begann mit dem Weckerklingeln um 7 Uhr. Es tröpfelte noch immer leicht, doch bis wir das Zelt abgebaut hatten, klarte es sogar ein bisschen auf und wir konnten die Aussicht zumindest erahnen.



        Außerdem waren wir sehr dankbar, in der Schutzhütte auch das Zelt vor Regen schützen zu können. Zum Frühstück gab es Studentenfutter, das ich containert und so vor der Müllhalde gerettet habe. Gut so, hat nämlich noch vorzüglich geschmeckt. Trotz der frühen Uhrzeit waren wir nicht die einzigen, die schon auf waren. Noch vor dem Aufbruch kam eine Gassigeherin an der Buchberghütte vorbei, die trotz kaltem Wetter komischerweise keine Hose anhatte
        Für den heutigen Tag hatten wir uns einiges an Strecke vorgenommen. Das Gesamtziel war es, den Weg in fünf Etappen zu schaffen. Da wir allerdings am ersten Tag wegen der Anreise nur 16 Kilometer schafften, bedeutete das für die restlichen vier Tage gut 100 km zu laufen, bzw. 25 km pro Tag. Heute wollten wir einen Großteil davon aufholen und bis nach Lenzkirch laufen, wo uns, zumindest war so der Plan, Georg entgegenläuft.


        Blumberg

        Der Abstieg hinunter nach Blumberg auf kleinen, teils steilen Pfaden gestaltete sich wegen des gestrigen Regens als sehr rutschige Angelegenheit und so schlitterten wir mehr nach Blumberg als dass wir liefen. Durch die farbigen Blätter und das helle Morgenlicht wurden die Wege in ein tolles Licht gesetzt. Wir fühlten uns quasi so, als würden wir in einer Welt mit einer anderen Sonne laufen. In Blumberg angekommen füllten wir am Friedhof unsere Trinkwasservorräte auf. Am Ende der Ortschaft warteten die Schleifenbachwasserfälle und die dortigen Leiterkonstruktionen, die im Gegensatz zum Abstieg nach Blumberg problemlos überwunden werden konnten.



        Der Weg nach Achdorf und Aselfingen verlief auf meist geteerten Wegen unspektakulär. Vor Achdorf kann man sich überlegen, bereits hier auf die andere Uferseite der Wutach auf den Querweg zu wechseln, denn auch die Durchquerung von Achdorf und Aselfingen hält bis auf eine Ausnahme nicht viel bereit. Diese Ausnahme ist das Tibethaus mit Schlechtwetterraum , wo die Möglichkeit besteht, für eine kleine Spende Joghurt, Getränke, Obst und Süßigkeiten zu naschen. Dort konnten wir uns auch kurz mit dem Initiator unterhalten und uns für diese tolle Idee bedanken.
        Nach Aselfingen wechselten wir die Uferseite und liefen nun rechts der Wutach, immer wieder leicht bergauf gehend hin bis zur Wutachmühle, dem Eingangstor zur Wutachschlucht. Auf dem Weg legten wir immer wieder Pausen ein, um japanisches Springkraut springen zu lassen, Pilze am Wegesrand zu bestaunen und den uns heute zahlreich begegnenden Dodos jeglicher Größe und allen Alters auszuweichen (ansonsten sahen wir heute zahlreiche Wasseramseln, Gebirgsstelzen und Schwanzmeisen, 3 Schwarzspechte, 1 Grünspecht und 1 Wanderfalken). Und dieses Prachtexemplar...




        Wo war nochmal der Wald?

        Die Strecke an der Wutachschlucht war also trotz der Jahreszeit und der starken Regenfälle des gestrigen Tages gut belaufen. Das hat aber offensichtlich auch seinen Grund. Dieser Streckenabschnitt ist sicherlich einer der schönsten des gesamten Schluchtensteigs. In einem stetigen auf und ab passiert man auf schmalen Wegen direkt an steilen Felswänden Gesteinsformationen, überquert kleine Bachläufe, die in die Wutach münden und wird dabei immer ganz nah an die Wutach geführt. Gleichzeitig geht es auch mal etwas weiter hinauf, sodass man von oben einen wunderschönen Blick auf die Wutachschlucht in ihren herbstlichen Farben hatte.









        Wir machten Rast an einer der steilen Felswände direkt an der Wutach. Dort überraschte Lisa mit einer zweiten Leckerei, die sie aus ihrem Rucksack zauberte: dem Röstzwiebelaufstrich Nach kurzer Erholung passierten wir weitere Gesteinsformationen, den Rümmelesteg und anschließend die Schurhammerhütte, wo wir nochmals kurz Rast machten. Der Weg entlang der Wutach war zu unserer Überraschung deutlich anstrengender, als gedacht. Zwar war der Weg nicht steil, aber trotzdem kostete das ständige Auf und Ab schon einiges an Kraft. Außerdem mussten wir doch ziemlich aufpassen, wohin wir treten, um nicht auszurutschen. Es war also bald klar, dass wir das uns selbst gesetzte Ziel Lenzkirch nicht erreichen werden. Und dann war da noch das Problem, dass wir Georg irgendwie Bescheid geben müssen, dass wir es nicht bis nach Lenzkirch schaffen.
        Auf dem weiteren Weg zur Schattenmühle passierten wir eine kleine, zugewucherte Kapelle, die laut Reiseführer zum ehemaligen Badeort Bad Boll gehörte. Kurz darauf warteten am Wegesrand zwei bemooste Wasserfälle, deren Wasser in die Wutach hinabfließt.





        An der Schattenmühle angekommen ließen wir dann Sauerkraut und Röstzwiebelaufstrich links liegen und gönnten uns ein warmes Abendessen (Käsespätzle und Bratkartoffeln mit Quark). Nachdem es der Bedienung beinahe geglückt ist, uns mit vollen Weizengläsern zu beschmeißen, wir dem aber zum Glück ausweichen konnten, ging es weiter auf dem Weg hoch zum Räuberschlössle. Allerdings nicht mehr ganz so beschwingt, da Spätzle und Bratkartoffeln im Bauch nach einem Bett verlangten. Es war schon spät, aber wir haben auf einer Anhöhe Netz gefunden und konnten Georg Bescheid geben, haben ihn allerdings an diesem Abend nicht mehr getroffen.


        Wer kennt den Namen der Dame auf der Bierflasche?

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        • Paddolf
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          • 22.10.2014
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          #5
          AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

          Zitat von LewisTolleni Beitrag anzeigen

          Wer kennt den Namen der Dame auf der Bierflasche?
          Armer Lewis, da hast Du Dich aber ganz schön hinters Licht führen lassen. Ich verrate Dir ein Geheimnis: Das ist keine Bierflasche. Wahrscheinlich hast Du in Folge bewusstseinsverändernder Unterhopfung den Aufsteller mit dem beworbenen Produkt verwechselst. Die Bedienung der Schattenmühle hat offenbar den bedrohlichen Zustand mit sicherem Blick erkannt und Euch zunächst mit einer Blitzzustellung versucht zu erlösen, Ihr solltet also begossen werden.

          Nun aber muss ich mich als Unwissender outen. Was ist ein "Dodo"? Irgendetwas mit Vogel geisterte mir beim Lesen durch den Hinterkopf - aber wieso zweibeinig, das wären Vögel ja ohnehin?
          Google bestätigt dann meine vage Erinnerung, aber ausgestorbene Vögel, die ebenfalls wandernd unterwegs sind können hier wohl nicht gemeint sein. Ich befürchte ebenfalls zur Kategorie Dodo zu gehören, weil mir nicht bekannt ist, was sich im Wanderkontext hinter diesem Begriff verbirgt. Vielleicht kann ich mich Dank Deiner Auskunft von diesem Stigma lösen.


          Ansonsten natürlich vielen Dank für Deinen Bericht
          Jürgen
          Zuletzt geändert von Paddolf; 03.01.2016, 11:24.

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          • Tiscali
            Anfänger im Forum
            • 29.05.2015
            • 38
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            #6
            AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

            Was ein Dodo ist, wüßte ich auch gern....
            Die Dame heißt Biergit... denn Bier gibt Kraft

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            • LewisTolleni
              Gerne im Forum
              • 29.09.2015
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              #7
              AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

              Oh je, da haben die Dodos wohl einiges an Verwirrung gestiftet...Im schlauen Buch des Fähnlein Fieselschweifs steht hierzu: "Dodo ist ein in Berichten von LewisTolleni gerne verwendeter Begriff. Er beschreibt zweibeinige, aufrecht gehende und meist in der Natur in der Nähe von ausgezeichneten Wanderwegen vorkommende Lebewesen. Flugfähigkeit und Federkleid sind nicht vorhanden. Dodos legen am Tag etwa 5 bis 35 Kilometer zurück, einzelne Dodos schaffen aber auch deutlich größere Distanzen. Sie sind sowohl als Einzelgänger wie auch in Gruppen bekannt. Gemeinhin werden Dodos auch als Wanderer*Innen bezeichnet."

              Nach der Strecke in der Wutachschlucht war unsere Unterhopfung in der Tat ziemlich akut, insbesondere da es auf dem Weg keine natürlichen Bierquellen gibt aber als wir dann endlich Biergit sahen, wussten wir, dass wir einen Ort erreicht haben, an dem es Bier gibt

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              • LewisTolleni
                Gerne im Forum
                • 29.09.2015
                • 56
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                #8
                AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

                Tag 3: Räuberschlössle – Krummenkreuzhütte, ca. 27 km


                Auch am Morgen des dritten Wandertages waren wir bereits mit Sonnenaufgang auf den Beinen. Die Nacht war sehr erholsam und so konnten wir ohne müde Füße weiter gehen. Dafür blieb der Magen erstmal leer, da wir Georg so schnell wie möglich finden wollten, um dann mit ihm gemeinsam zu frühstücken. Nach etwa einer halben Stunde sind wir dann an der Stallegger Brücke wortwörtlich auf ihn gestoßen Der Weckdienst hat seine Arbeit gewissenhaft erledigt und so hatten wir unser erstes gemeinsames Frühstück direkt an der Stallegger Brücke.


                Strahlender Gewinner in der Kategorie "Bester Schlafplatz der Tour"

                Nach den ersten Happen des Tages führte uns der Schluchtensteig am Wasserkraftwerk Stallegg vorbei hin zur Rötenbachmündung. Dort ist ein sehr idyllischer Platz mit Rastmöglichkeiten, an dem wir auch wieder Wasseramseln beobachten konnten.



                Über die Brücke und dann erst bergauf, wird man wieder direkt an die Wutach geführt und zur Haslachmündung. Von den dortigen Brücken hat man einen schönen Blick in die jeweiligen Täler hinein. Von nun an folgt man nicht mehr der Wutach, sondern wechselt in die Haslachschlucht. Hier wird man zuerst weit hoch über die Haslach geführt, wo wir mit Blick auf den Rechenfelsen in den ersten Sonnenstrahlen eine kleine Verschnaufpause gemacht haben. Allgemein war das Wetter am heutigen Tag bis auf drei Regentropfen am Morgen beständig. Zwar hingen den ganzen Tag über bedrohliche, graue Wolken über unseren Köpfen, glücklicherweise blieben wir heute aber verschont.




                An der Flussmündung

                Von der Aussichtsplattform hatte man hier eine tolle Sicht in die Haslachschlucht, die von Pestwurz gesäumt war. Hinter dem Rechenfelsen ging es wieder hinab an die Haslach. Auf dem weiteren Weg nach Lenzkirch folgten wir weiter über ein Teilstück der Haslach, in einem stetigen Auf und Ab aber auch Waldstückchen und Wiesen, bevor wir die ersten Äcker und Weiden sowie Vororte von Lenzkirch erreichten. In Lenzkirch machten wir eine kurze Rast und tranken auf der Terrasse eines Cafés direkt am Rathaus je nach Gusto kalte respektive heiße, schwarze, koffeinhaltige Getränke. Während Georg und Lisa noch etwas Pause machten, habe ich beim Edeka gleich um die Ecke etwas zum Naschen besorgt und Falafel für das Abendessen. Die Bäckerei an der Abzweigung in der Stadt nach dem Rathausplatz ist sehr zu empfehlen. Dort haben wir unsere Vorräte noch um ein paar Weckle ergänzt und noch schnell was Süßes gesnackt.
                Hinter Lenzkirch wird man zuerst auf Straßen, dann wieder auf gemütlichen Pfaden hinauf geführt zum Geopark. Dort fanden wir neben für mich nicht zu unterscheidenden Gesteinsblöcken auch eine Lesebox. Immer weiter leicht bergauf ging es nun durch ein Waldstück und dann vorbei an Schafsweiden, bis wir die Cyriaks-Kapelle erreichten. Die letzten 200 Meter hinauf zum Schwendenhof verliefen nochmals steiler. Im Hof erwarteten uns in einem Selbstbedienungskühlschrank allerlei Leckereien, von Joghurts bis Hart- und Weichkäse. Landjäger gab es auch. Wir aßen ein wenig und schauten dabei den zwei Katzenbabies zu, wie sie in hohem Gras hin- und herspringten.


                Schon ganz schön zerfleddert der Gute


                Schafzimmerblick

                Träge vom gut gefüllten Magen waren wir schwer zum Weitergehen zu motivieren und das nächste Wegstück zum Fischbacher Höchst auf 1100 Metern hat uns so mit aufgefüllten Vorräten und Wasser einiges abverlangt. Dort gibt es eine schöne Hütte mit Grillplatz, Brunnen und Schutzhütte. Wir gingen nun aber weiter in Richtung Fischbach, das wir nur kurz schnitten und auf der anderen Seite des Tales zwischen Kuhweiden und Schwarzwälder Bauernhäusern hinaufwanderten.
                Die Forstwege führten uns durch Wälder hin zu einem Abstecher zum 1134 hohen Bildstein, der sich absolut lohnt und ein Muss auf dem Schluchtensteig ist. Von dort hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf den Schluchsee und den Feldberg.




                "Gipfelfoto"

                In Aha am Schluchsee gelegen wollten wir in einem Naturcamp duschen, das hatte aber leider schon zu und so mussten wir unsere dringend notwendige Körperpflege auf später verschieben. Am Schluchsee verließen wir den Weg kurz und wanderten direkt am Seeufer weiter. Kurz darauf überquerten wir eine Brücke und folgten nun wieder dem Schluchtensteig auf dem Seeweg. Dieser hat sich ewig hingezogen, was auch daran lag, dass ich mir eine Blase am kleinen Fußzeh des rechten Fußes gelaufen habe und das sich immer mehr bemerkbar machte. Nachdem wir endlich den Unterkrummenhof erreichten und ausgiebig den Kühen und Eseln lauschten, kündigte sich langsam aber sicher die Dämmerung an und wir machten uns ein letztes Mal bergauf durch den Wald. Kurz nach einer Bogenbrücke an einem idyllischen Plätzchen haben wir noch zwei Rehe gesehen, bevor dann endlich die angestrebte Krummenkreuz Hütte vor uns auftauchte.








                Auf dem Weg um den Schluchsee gab es viiiiiiiieeele Möglichkeiten, Fotos zu machen


                Geschafft für heute! Diese Etappe war sehr abwechslungsreich und nach all den Höhenmetern erschien das am Morgen noch gesehene schon wieder so weit entfernt. Georg suchte sich am Waldrand ein Platz für seine Hängematte, was sich aber im Dunklen schwierig herausstellte und so richteten wir alle unsere Bettchen im Zelt. Es war schon deutlich abgekühlt, doch vor dem Abendessen und Schlafen haben wir uns am dortigen Brunnen gewaschen und sind dann sehr glücklich in die wärmenden Schlafsäcke geschlüpft. Beim Einschlafen und in der Nacht hörten wir immer wieder Hirsche röhren.

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                • codenascher

                  Alter Hase
                  • 30.06.2009
                  • 4987
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

                  Vielen Dank für den schönen Bericht bisher. Fühlte mich gerade wieder zurück auf den Schluchtensteig versetzt, da viele Bilder vom Motiv her meinen sehr ähneln

                  Der Schlafplatz von Georg in der Stallegger Brücke ist wahrlich Sensationell (und dreist ).

                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                  meine Weltkarte

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                  • LewisTolleni
                    Gerne im Forum
                    • 29.09.2015
                    • 56
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

                    Tag 4, Krummenkreuzhütte – Wachshaus, ca. 32 km

                    Brrt. Voll früh. Schlecht gelaunt. Und kalt. Georg war heute Morgen nicht sonderlich motiviert und es hat einiges an Mühe gekostet, ihn aus dem Zelt zu scheuchen. Beim Zeltabbau fuhr ein Pickup an uns vorbei, doch wir ließen uns nicht weiter stören und wir haben offensichtlich auch nicht gestört.




                    Morgens im Schwarzwald

                    Wir sind auch erstmal ohne Frühstück losgelaufen und haben das dann beim Pfaffenbrünnele, einem Rastplatz, nachgeholt. Lisa und ich aßen Sauerkraut, Falafel und sehr kompakt gewordenes Nusspli, Georg nagte aufdringlich an seiner Salami herum. Auf den Weiden hinter dem Pfaffenbrünnele empfingen uns leider keine Kühe mehr. Der weitere Weg war unspektakulär, bis wir dann schließlich die Windbergschlucht erreichten und kleinere Wasserfälle passierten.







                    In St. Blasien gönnten wir uns in einem Café in der Innenstadt eine letzte gemeinsame Stärkung. Lisa und Georg sollten mich nun hier verlassen, weil…..ja warum eigentlich? Ich weiß es leider auch nicht mehr Während also die beiden wieder für die Schule lernen mussten, konnte ich auf dem restlichen Schluchtensteig für mein Leben lernen. Naja, Fakt ist, dass beide in Richtung Busbahnhof abbogen, während ich dem Dom zu St. Blasien einen genaueren Besuch abstattete. Der Abstecher ins Innere des hellen und lichtdurchfluteten Kirchengebäudes lohnt sich in jedem Fall.





                    Bevor ich mich wieder auf den Weg begab, füllte ich ein letztes Mal meine Vorräte mit frischen Weckle auf. Unter einer Unterführung hindurch geht es hinter St.Blasien schnell hinauf zum Lusthausfelsen, von wo man nochmals einen schönen Ausblick auf Dom und Stadt hatte.



                    Am Lehenkopfturm war die Aussicht leider etwas trüber und zudem windete es sehr, weswegen ich mich dort nicht allzu lange aufgehalten habe. Kurz darauf bin ich auf eine weitere Schluchtensteigwanderin getroffen. Sie kam aus Shanghai und war für drei Wochen in Deutschland bei einer Freundin zu Besuch und wanderte zum Abschluss im Südschwarzwald. Sie erzählte begeistert von den Hotels an der Strecke und den Erleichterungen des Gepäcktransports und war ziemlich verwundert, wie wir auf die Idee kamen, jetzt noch zu zelten. Und so unterhielten wir uns über eine Stunde lang über Zelten, Wandern und vor allem deutsches und asiatisches Essen. Dass wir uns nicht länger unterhielten lag daran, dass wir am Klosterweiher (dessen Ufer übrigens gesäumt war von Bäumen in jeglichen Farben) ankamen, ihrer „cheating bus station“. Den restlichen Weg nach Todtmoos fuhr sie also und ich wurde heute bereits zum zweiten Mal verlassen.



                    Für die Aussichtspunkte hin zu den Alpen habe ich leider das falsche Wetter erwischt und diese nur umrisshaft gesehen.


                    Nur ein paar Sonnenstrahlen schafften es durch





                    Die Sonne schaute immer mal wieder raus und ich kam immer wieder Tageswanderern*Innen entgegen. Hinter dem Ibacher Kreuz, einer Passhöhe biegt man nun in die Wehraschlucht, die letzte Schlucht des Schluchtensteigs ein. Der langsam untergehenden Sonnen entgegen, folgte ich der dahinplätschernden Wehra Richtung Todtmoos. Dort informierten mich am Ortseingang Texttafeln über die dortige Bierkultur. Ich ging weiter ins Dorf und stellte fest, dass ich erstaunlich gut in der Zeit war. Eigentlich dachte ich, den Rest der Etappe bei Dunkelheit laufen zu müssen. Jetzt war aber gerade erst 18 Uhr und ich habe sogar noch eine Fanta bei der gerade schließenden Metzgerei ergattern können. Glück gehabt. Auch ansonsten wurden langsam die Bürgersteige hochgeklappt.


                    Wallfahrtskirche in Todtmoos

                    Vorbei an der Wallfahrtskirche in Todtmoos befand ich mich schnell wieder auf Waldwegen und habe, da mir der Weg deutlich länger als in der Karte eingezeichnet vorkam, kurz gezweifelt, ob ich noch richtig bin. Doch irgendwann kamen die erhofften Häuser endlich in Sicht, die mir signalisierten, dass ich richtig bin. Im kleinen Ort Schwarzenbach wollte ich dann an einer Abzweigung den Schluchtensteig für ein paar hundert Meter verlassen und bei der Schutzhütte Wachshaus zelten. An den Wegweisern hing auch ein Schild mit der Aufschrift, die auf einen Trekkingstützpunkt Hundehütte (?!) verwies und in dieselbe Richtung zeigte. Ich weiß schlussendlich nicht, ob ich beim Wachshaus oder der Hundehütte war, oder ob das das gleiche ist. Ich war einfach nur froh, diesen zum Abschluss des Tages noch mal sehr steilen Anstieg geschafft zu haben und noch bei Tageslicht das Zelt aufbauen zu können.

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                    • Sternenstaub
                      Alter Hase
                      • 14.03.2012
                      • 3401
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

                      ich lese mal immer wieder in deinem Wanderbericht und erfreue mich daran und gerade ist mir aufgefallen, dass ich das noch niemals geschrieben habe.
                      Also: hab Dank für deinen Bericht, er gefällt mir sehr gut und ich freue mich immer, wenn es wieder etwas zu lesen gibt.
                      Two roads diverged in a wood, and I—
                      I took the one less traveled by,
                      And that has made all the difference (Robert Frost)

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                      • LewisTolleni
                        Gerne im Forum
                        • 29.09.2015
                        • 56
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [DE] Bunter Schluchtensteig im Herbst 2015

                        Hallo Sternenstaub,

                        vielen Dank für den lieben Kommentar dann hast du hoffentlich wieder Grund zur Freude, denn hier kommt der nächste (und leider letzte) Teil des Berichts:

                        Tag 5, Wachshaus – Wehr, ca. 21 km

                        Der letzte Morgen begann früh und ohne Weckerklingen. Schon vor den ersten Sonnenstrahlen lag ich gegen halb sechs wach und döste noch ein wenig vor mich hin. Die Nacht war wieder kalt und im Zelt hat sich etwas Kondenswasser gebildet. Gut, dass heute der letzte Tag war. Noch immer bevor die ersten Sonnenstrahlen auch nur zu erahnen waren, waren Zelt und restliches Gepäck im Rucksack verstaut und ich frühstückte auf der Terrasse einen Mohnweck, Käse und ein paar Nüsse mit Blick ins Tal. Als ich mich dann aufmachte, ging ich zuerst die gestern mühsam eroberten Höhenmeter, deren über hundert, wieder bergab zurück zur Strecke des Schluchtensteigs und wanderte der nun aufgehenden Sonne entgegen.





                        Ich war flott unterwegs und erreichte das kleine Örtchen Au in strahlender Morgensonne.



                        Links der Wehra führten mich Forstwege immer leicht bergauf und in kleine Seitentäler hinein. Ich stoppte immer wieder um die Aussicht ins nun zuckerwattene Wehratal zu genießen. Ich hatte ja genug Zeit und musste nicht hetzen. Zudem war ich der einzige, der so früh unterwegs war und hatte alle Bänkle am Wegesrand für mich allein.




                        Da würde ich mich mal gerne reinlegen



                        Auf Pfaden ging es weiter, dann wieder auf Forstwegen und dann habe ich beinahe die Abbiegung in den wildesten Wegabschnitt des Schluchtensteigs verpasst. Ziemlich steil bergab, über moosbewachsene Steine, vorbei an Farnen und immer wieder über umgestürzte Baumstämme kletternd.


                        Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist: grün

                        Plötzlich war aber auch alles schon wieder vorbei und ich befand mich an der Straße, die ich gerade noch von deutlich weiter oben bewundert hatte, und überquerte die Wehra. Gleich geht es wieder steil hinauf. Langsam aber sicher merkte ich, dass mich die letzten Tage geschlaucht haben, ich war nun deutlich langsamer unterwegs. Ich überquerte immer wieder kleinen Brücken über Bachläufe, die hinunter zur Wehra stürzten, sah hier mal ein Eichhörnchen, dort einen rosa Pilz. An der Mettlerhütte wollte ich mein Trinkwasser nochmal auffüllen, da ich seit dem Frühstück auch nichts mehr hatte. Irgendwie habe ich sie dann aber verpasst. In der Karte ist sie direkt am Weg eingezeichnet, allerdings glaube ich, dass ich kurz den Weg hätte verlassen müssen. Nun gut, so musste ich mich eben bis Wehr gedulden und mit trockener Kehle weiterlaufen. Der restliche Weg nach Wehr war dann ziemlich unspektakulär. Auf den Wehrastausee konnte ich leider keinen richtigen Blick finden und an der Staumauer angelangt sah das ganze in dunklem grau auch nicht sonderlich hübsch aus.





                        In Wehr gegen 14:30 angekommen, deckte ich mich dann mit Getränken für die Heimfahrt ein. Über Basel und Offenburg ging es dann mit dem Zug wieder nach Hause.


                        Fazit
                        Tolle Wanderung. Insgesamt war es eine sehr abwechslungsreiche Zeit, bei der für mich mit Sicherheit die Etappen an der Wutach und in der Wutachschlucht herausstechen. Verständlicherweise war dort auch das Aufkommen an anderen Wanderern*Innen eigentlich über der Toleranzschwelle, dafür war aber der restliche Weg sehr gering begangen. Auch haben sich sämtliche Bedenken angesichts möglichen Regens und kalter Temperaturen als unbegründet herausgestellt. Abgesehen vom ersten Tag fiel kein nennenswerter Regen – dafür da dann aber richtig. Nachdem ich bei meiner ersten mehrtägigen Wanderung noch alleine unterwegs war auf dem Renchtalsteig, habe ich die Begleitung sehr genossen und werde auch in Zukunft wenn möglich Leute dazu nötigen, mit mir zu kommen

                        Lisa:
                        Auch mein Fazit fällt durchweg positiv aus, da der Schluchtensteig alles bietet, was man sich beim Wandern so wünscht: jede Menge Natur, aber auch Möglichkeiten, die Vorzüge der Zivilisation zu genießen. Mein persönliches Highlight waren, neben der charmanten Gesellschaft natürlich, die ersten Feuersalamander und Hirsche meines Lebens. Vor allem die Feuersalamander haben mich fürs Leben lernen lassen, dass sich wandern bei schlechtem Wetter manchmal doch auszahlt.

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