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Land: Frankreich und Schweiz
Reisezeit: August 2015
Kontinent: Europa
Prolog
Der Rhythmus hat sich so eingeschlichen, dass ich alle 2 Jahre auf eine größere Wandertour gehe. Größere heißt in diesem Fall Länger als zwei Wochen am Stück und so war es auch dieses Jahr wieder der Fall. Mit meinen Wanderkumpanen entschieden wir uns dieses Jahr für die Wander Haute Route, die uns in zwei Wochen durch die Walliser Alpen entlang der wohl eindrucksvollsten Gipfel der Alpen von Chamonix und dem Mont Blanc Massiv bis nach Zermatt ans Matterhorn führen sollte. Da ich im Gegensatz zu meinen anderen vier Wanderkumpanen zu viel Zeit habe als fauler Student, entschied ich mich dazu, die Tour noch um etwa eine Woche zu verlängern und den ersten Teil des GR 5, den ich bereits vor 2 Jahren von St. Gingolph nach Nizza gelaufen bin, vor die Haute Route zu schieben. Anfangen wollte ich diesmal jedoch in Thonon les Bains, um für etwas Variation zu sorgen. Zum Ende der ersten Woche wollte ich dann logischerweise von der Col du Brevent direkt nach Chamonix absteigen, statt nach Les Houches weiter zu gehen und so zu meinen Freunden stoßen.
Während der GR 5 mit einem doch sehr eindeutigen Wegverlauf, zumindest auf diesem gelaufenen Teil, aufwarten kann, war das auf der Haute Route nicht der Fall. Wir hatten zwei Reiseführer, aus denen wir uns die für uns beste Variante zusammen stellen wollten. Zunächst holte ich mir im vergangenen Jahr bereits den Cicerone Guide von Kev Reynolds, der bisher wohl als das Standard Werk der Wander Haute Route bezeichnet werden konnte. Allerdings hatten wir das Glück, dass im Frühjahr 2015 ein Buch von Rother zur Wander Haute Route erschien, welches sich mein Wanderkumpan Leon zu legte und welches uns half, eine Route zu erstellen, die unseren Wanderpräferenzen am besten entsprach. Der Führer von Rother bleibt, anders als die Cicerone Variante, meist in den Bergen, statt in die Täler abzusteigen. So bat sich die Möglichkeit, besonders zum Ende der Tour, auf wunderschönen Höhenwegen zu laufen, statt den Tag mit unnötigen Auf- und Abstiegen zu verbringen. Außerdem umging der Rother Führer, wahrscheinlich da aktueller, auf den letzten Etappen den Europaweg weitgehend und blieb auf der gegenüberliegenden Seite des Mattertals auf dem Weißhornhöhenweg, da der Europaweg an mehreren Stellen aktuell wegen Steinschlaggefahr entweder gesperrt oder nicht zu passierbar ist. Anmerkend zur Haute Route soll noch gesagt sein, dass wir aus unterschiedlichen Gründen leider gezwungen waren von Champex bis Les Haudères mit Bus und Bahn abzukürzen. So verpassten wir leider den wohl sehr schönen Sentier de Chamois, meinen vorher zum Lieblingsberg gekürten Mont Blanc de Cheilon und den spektakulären Pas de Chèvre. Eine schwere Entscheidung, die im Rückblick aber wohl dazu beigetragen hat, dass die Tour erfolgreich beendet wurde, auch wenn das Wandererherz etwas blutet, diese Etappen ausgelassen zu haben.
Zu den Vorbereitungen gibt es zu sagen, dass wir die ganze Tour über in Zelten bestreiten wollten, wo es möglich war sollte bivakiert werden, ansonsten eben Campingplatz, auch um sich mal eine wohl verdiente warme Dusche zu gönnen. Wir hatten zu fünft drei 2 Personenzelte dabei, was nicht ganz dem Optimum entsprach, aber wir hatten nun mal kein 3 Personenzelt. Trotzdem bot sich zu fünft der Luxus zwei Leute zu haben, die sich komplett mit Essen beladen konnten, was teilweise auch nötig war, da wir Abschnitte hatten, wo wir uns für 3 Tage verpflegen mussten, da wir auch nicht in den doch eher teuren Refuges und Restaurants essen wollten. Unsere Kost bestand hauptsächlich aus einem Gemisch von Erbwurst und Instant-Kartoffelbrei, sowie Cous Cous und Instant-Tomatensuppe. Das sorgte für eine bescheidene Abwechslung (wenn wir in Orten campierten, wo wir die Zutaten nicht über hohe Pässe schleppen mussten, gab es auch mal andere Gerichte) und dies waren nach bisheriger Erfahrung die beiden Gerichte, die am wenigsten Brennmaterial verbrauchten. Als Kocher hatten wir einen Primus Mimer und insgesamt 3x230g Gaskartuschen, zu der noch eine dazu kam, die ich mir für die erste Woche auf dem GR 5 in Genf kaufte. Im Nachhinein stellte sich das als viel zu viel Brennmaterial heraus, von den insgesamt vier Kartuschen verbrauchten wir knapp 2 ½ und das auch nur, weil wir später in den Orten sehr verschwenderisch mit dem Gas umgingen, als abzusehen war, dass wir viel zu viel dabei hatten. Morgens ernährten wir uns hauptsächlich von Haferflocken und Müsli mit Milchpulver oder, in meinem Fall, Ovomaltine, da ich Milchpulver ziemlich widerlich finde.
Bis ich nach etwa einer Woche meine Wanderkumpanen in Chamonix treffen wollte, war es für mich die erste Tour, die ich alleine bestritt. Dies sorgte auch für neue Herausforderungen beim packen, da ich z.B. nicht die Verpflegung auf weniger bepackte Mitwanderer abwälzen konnte. Was war also wichtig genug um mitzukommen, was war unwichtig, wo konnte ich Gewicht sparen waren die Fragen, die mir am meisten im Vorfeld durch den Kopf gingen. Ich war sicherlich nicht „Ultra Light“ unterwegs, habe es aber geschafft mich auf ein Gewicht von etwa 18kg mit Wasser einzupendeln ohne auf gewisse Gegenstände zu verzichten, die ich auf jeder Tour mitführte und die, obwohl eher schwer, doch zum Inventar gehören mussten. Dazu gehörte das viel zu schwere, von Opa geerbte Taschenmesser, der mit Whisky gefüllte Flachmann und natürlich ein gutes Buch. Nur den Gaskartuschenadapter für Campingaz, der trotz seiner geringen Größe erstaunlich schwer ist, hätte ich mir schenken können, da wir mit Schraubkartuschen gut versorgt waren. Aber mit 18kg konnte ich im Endeffekt ganz gut Leben, vor allem da ich auch wusste, dass ich meinen Freunden in Chamonix einiges aufdrücken konnte und dann doch leichter unterwegs war.
Das Sammelsurium an Gepäck
Teil 1 – Auf dem GR 5 von Thonon les Bains nach Chamonix
GR 5 Marker hinter der Refuge de Chesery
08. August, Berlin – Genf – Thonon les Bains
Der Wecker klingelte für mich zu früh nach etwa zwei Stunden Schlaf, denn der billig Flieger fliegt natürlich zu unchristlicher Uhrzeit vom wunderbaren Hauptstadtflughafen SXF, welcher durch einen Ausfall des Airport Expresses für mich noch schwerer zu erreichen war als normalerweise. Erschwerend kam dazu, dass ich mein Flugticket erst mal zu Hause vergessen habe, was mir in der U-Bahn einfiel, so dass ich post wendend einen kleinen Umweg in Kauf nehmen musste. Um noch rechtzeitig am Flughafen anzukommen erledigte sich das Transportproblem immerhin, da ich mir für die letzten Meter schließlich gezwungener Maßen ein Taxi nahm. Der restliche Weg nach Genf, besser gesagt zum alternativen Startort des GR 5, Thonon les Bains, verlief dann reibungslos. In Genf lief ich vom Flughafen zum See runter und kaufte auf dem Weg bei einem Sportausstatter noch eine Gaskartusche und schaute mir somit auch gleich die Stadt an. Der Weg vom Flughafen zum Gare Routiere dauerte auch nur etwas länger als eine Stunde, so dass ich noch etwas am Lac Léman entspannen konnte, bis der Bus nach Thonon ging. Auch hier betrug die Fahrzeit etwa eine Stunde und war wirklich schön und nicht so müde bestimmt auch genießbarer. In Thonon checkte ich am einzigen Campingplatz des Ortes ein, der etwas außerhalb ca. 20 Gehminuten vom Bahnhof entfernt liegt, dafür aber recht erschwinglich und sehr sympathisch war. Während über Thonon die Sonne strahlte Gewitterte es in den Bergen hinter mir, die Voraussagen für die nächsten Tage waren auch eher mau. Also die Sonne genießen, so lange sie noch scheint. An diesem ersten Abend hundemüde früh ins Bett, um am nächsten Tag ausgeruht mit dem Wandern zu beginnen.
09. August, Thonon les Bains – Vinzier
Ich schlafe passabel, immer wieder mal geweckt vom Donner in den Bergen und einem Feuerwerk, was in Genf statt findet und über den Lac Léman schallt. Bin morgens um 6 trotzdem fit und komme gut raus. Die Morgenroutine ist wie gewohnt noch etwas eingerostet, wie immer zum Beginn einer Tour. Nach etwa einer Stunde verlasse ich den Campingplatz, pünktlich mit dem einsetzenden Regen, der den ganzen Tag heute mein getreuer Begleiter sein sollte. Ich erreiche recht fix den Foret de Thonon und kann, wie auch immer wieder mal im Waldgebiet, recht regengeschützt laufen. Das erste Hindernis des Weges lässt jedoch nicht lange auf sich warten: An einer Pferdekoppel ein Warnschild, der Weg sei wegen irgendwelchen anscheinend marodierenden Tieren gesperrt, die Warnung und das Absperrband wirkten auch ziemlich aktuell. Ich verfluchte mein schlechtes französisch, da ich das Tier nicht kannte, vor dessen gefährlichen Attacken hier gewarnt wurde (Danger! Attaque de [Brune? Brule? Irgend was in die Richtung]), entschloss mich aber an meinem ersten Tag nichts zu riskieren und einen kleinen Umweg über die nahe Straße in Kauf zu nehmen. Dieser stellte sich auch als nicht sonderlich große heraus, vielleicht 15 min. und kostete mich bloß ordentlich zerkratzte Waden, da ich einen Stacheldrahtzaun mit angrenzendem Dornengebüsch traversieren musste. An sich war der Weg des heutigen Tages auch echt schön, nur leider blieben mir in der Suppe so manche Blicke verborgen. Manch ein Feld- oder Waldweg und kleines Örtchen wäre im Sonnenschein bestimmt noch schöner, aber so war es nun einmal, ändern konnte man es auch nicht. Ich war den ganzen Tag ziemlich schnell unterwegs, da ich auch so gut wie keine Pausen machte, im Regen bot sich einfach nichts so wirklich zum Verweilen an und mein Hunger hielt sich auch in Grenzen.
Verregnete Impressionen hinter Armoy
Reyvroz, Ortseingang
Dummerweise nahm ich in La Plantaz einen falschen Abzweig und folgte der Straße, was wohl eine Variante des eigentlichen Verlaufs markierte. Nach etwa 30 min auf der Straße war es mir aber auch zu blöd umzukehren, so dass ich weiter lief. Dummerweise hörten die Wegmarkierungen irgendwann auf und ich fragte bei einem Anwohner nach, der mich mit Händen und Füßen in eine Richtung schickte, in der ich immer wieder auf Schilder stieß, die eine „Accueil de GR 5“ verhießen. Ihnen folgend gelangte ich schließlich nach Vinzier (was mir am Anfang auch noch nicht so klar war), wo zum Glück das Camping Municipal ausgeschildert war. Am Ende etwas frustriert wegen Dauerregen und der misslungenen Wegvariante war ich dann auch froh am Campingplatz angekommen zu sein, auch wenn es erst 14 Uhr war. Es gab allerdings eine warme Dusche, ich konnte unter dem Vordach des Sanitärhäuschens mein Zelt zumindest trocken aufbauen und innen meine Klamotten trocknen.
Als ich meine Stiefel auszog, stellte ich begeistert fest, dass das Leder im Innenfutter meiner Meindl Borneo entlang der Fersennaht des rechten Stiefels so spröde war, des es an der Naht entlang aufriss... Das hätte ich bestimmt nicht erwartet von Meindl Stiefeln nach der zweiten Tour (!), auch wenn es den ganzen Tag geregnet hat. Meine Nachmittagsbeschäftigung bestand jedenfalls darin, das Leder zu nähen wo es noch weich und nass war. Ich konnte nur hoffen, das meine Behelfsmäßige Naht auch hielt. Ich merkte zwar beim Wandern bisher noch nichts an der Ferse, konnte aber nur hoffen, dass das auch so blieb, wenn das Leder seine Schwäche bereits am ersten Tag zeigte. Nach einer warmen Dusche und einer Tassensuppe ging es dann ab ins Bett. Morgen sollte der Wetter früh klingeln, da bis zum Mittag noch passables Wetter angesagt war und ich noch so viel wie möglich davon mitnehmen wollte.
Selbstauslöser bei Bioge
10.8., Vinzier – Chalets de Bise
Am Morgen klingelte der Wecker um 5:30 und ich machte mich auf, den verlorenen Weg wieder zu finden. Es regnete immerhin nicht mehr, klarte sogar etwas auf und die Dent d'Oche zeigte sich dramatisch am Horizont, was mich zur Eile anspornte. Da wollte ich so bald wie möglich hin!
Die Dent d'Oche im Morgengrauen
Nach nicht all zu langem Suchen fand ich auch tatsächlich den GR 5 wieder, der zu meinem Erstaunen nur wenige Meter neben meinem ausgeschilderten Accueil-Weg lag. Ich habe ihn wohl wegen meiner Scheuklappen (Kapuze) nicht gesehen... Auf dem richtigen Weg ging es dann munter voran, im Bereich des Ugine Torrent notierte ich noch zwei potentielle Bivouac-Plätze und nachdem ich die Brücke über selbigen passierte, stieg der Weg stetig an. Ab den Chalets auf den Chesnay Alpages hatte ich langsam das Gefühl nach dem eher niedrigen ersten Tag endlich in den Bergen angekommen zu sein. Hier traf ich auch eine Gruppe von drei Franzosen, die die gleiche Tour wie ich machten und die mir in der nächsten Woche noch öfters über den Weg laufen sollten.
Am Grand Chesnay mit Blick auf Petit Chesnay
Am Grat kurz vor dem Lac de Darbon
Weiter ging es über schmale Pfade am Hang entlang immer weiter nach oben, schließlich sollte ich heute noch bis auf knapp 2000 Meter kommen. Leider war die Sicht in den höheren Regionen sehr wolkenverhangen und damit quasi nicht vorhanden (ich hatte teilweise kaum 3m Sicht), vom Gefühl her kam ich jedoch in immer höhere Regionen und das war ein gutes Gefühl. Am Lac de la Case riss es schließlich etwas auf und die Sonne schaute zwischen den Wolken hervor. Über die Col de Pavis, die ich mit gemischten Gefühlen betrachtete, da ich einerseits zum ersten Mal Steinböcke erblicken durfte aber auf der anderen Seite etwas abgeturnt war von den Massen an Tagestouristen, die wahrscheinlich von den Chalets de Bise rüber kamen, traf ich schließlich auf den Wegweiser, der für mich den Beginn alt bekannter Wege markierte. Unter mir lag der Weg von St. Gingolph, den ich vor zwei Jahren ja schon einmal beschritt und über mir die Col de Bise, die ich nach kurzem Anstieg für mein klassisches Mittagsmahl, Baguette und Saucisson, nutzte. Irgendwie ein überwältigendes Gefühl wieder hier zu sein.
Rückblick von unterhalb der Col de Bise zum Lac Léman und dem GR 5 von St. Gingolph
Im Anstieg zum Pas de la Bosse, Rückblick zur Col de Bise
Ich wollte irgendwo bei den Chalets bivakieren, nur konnte ich mich nicht so ganz entscheiden wo. Aufgrund eines anderen Berichts hier aus dem Forum wollte ich die Kuhweide möglichst meiden. Die Chalets selber hatte ich als nicht sonderlich sympathisch in Erinnerung und dieser Eindruck bestätigte sich zunächst auch wieder. Mein Gesuch Müll los zu werden wurde von der Wirtin abgelehnt und das Wasser am Brunnen war eher ein Chlorgesöff als schönes, erfrischendes Gebirgswasser. Nachdem ich schließlich glaubte im Aufstieg zum Pas de la Bosse eine Bivakiermöglichkeit erspäht zu haben und mich etwa 15 min im Aufstieg umsah aber nichts geeignetes fand, erspähte ich aus der Höhe einige sehr gute Möglichkeiten jenseits des riesigen Parkplatzes der Chalets. Und tatsächlich wurde ich dort fündig. Der Platz lag zwar recht dicht an der Straße, aber stören tat sich niemand daran und ich auch nicht, stand mein Zelt doch eben zwischen Felsen windgeschützt und mit schönen Ausblicken hoch zur Cornettes de Bise. Auch eine andere Wanderin gesellte sich zu mir und schlug in unmittelbarer Nähe ihr Zelt auf.
Auch zu meinem maroden Stiefel gab es natürlich Neuigkeiten: Das Leder ist um die Naht, die ich gestern mühsam gesetzt hatte weiter ausgerissen. Na toll. Ich konnte gespannt sein, wie sich das weiter entwickelte...
Diesmal gab es Tassennudeln zum Abendessen und der Schlaf überkam mich schon bald danach.
Bivouac Platz hinter den Chalets de Bise
11.8., Chalets de Bise – Col de Bassachaux
Ich wachte auf in den Wolken, die hier zwischen den höheren Bergen hingen. Schnell machte ich mich auf den Weg um die Chalets bald hinter mir zu lassen. Heute wollte ich bis Bassachaux kommen und mich auf dem Weg in La Chapelle d'Abondance verpflegen, auch wenn das hieß mit schwer aufgefülltem Rucksack den langen Anstieg nach Les Mattes zu bewältigen. Doch zunächst ging es in den Wolken hoch zum Pas de la Bosse. Als ich diesen überquerte hatte ich wahrlich meinen Höhepunkt des Weges bisher, so dass mir erst mal ein wahnsinnig lauter, ungezwungener Jubelschrei entwich. Das Panorama das sich hier auf knapp 2000m bot war absolut grandios. Die Wolken füllten unter mir das Abondance Tal und der Blick auf die Berge vor mir war frei und klar. Die Dents Blanche und du Midi, der Mont de Grange, ja sogar in weiter ferne der Mont Blanc zeigten sich mir im Morgenlicht. Absolut überwältigend. Voller Energie, die ich aus diesem Panorama sog, machte ich mich an den Abstieg.
Morgendlicher Anstieg zum Pas de la Bosse
Grandioser Ausblick nach Süd-Osten vom Pas de la Bosse am Morgen
Kurioser Weise verlief ich mich genau so wie schon vor zwei Jahren und folgte statt dem richtigen Weg einem Fahrweg ins Tal. In La Chapelle erwartete mich dann die Sonne, die inzwischen im Tal angekommen war (Kurz vor La Chapelle gibt es einige super Bivouac Möglichkeiten, wieder direkt an der Straße und wohl eher Rastplätze, die allerdings so aussehen, als seien sie nur fürs bivakieren gemacht). Ich kaufte Müsli, Mittagszeug und Leckereien im kleinen Sherpa direkt am Weg und setzte mich mit meiner Orangina in die Sonne. Das Leben ist schön. Am späten Vormittag machte ich mich dann auf in Richtung Les Mattes. Vorbei am Sur Bayard, wo wir vor zwei Jahren bivakierten ging es immer weiter nach oben, es war inzwischen auch ordentlich heiß und ich war froh über die Waldwege, die immerhin bis kurz unterhalb der Chalets de la Torrens Schatten spendeten. Auf Les Mattes gab es eine kurze Rast mit Apfel und Studentenfutter, bevor es weiter ging.
Unterhalb der Chalet de la Torrens im Anstieg nach Les Mattes
Im folgenden Abstieg begann ich dann doch meine Füße, die etwas geschunden waren zu spüren, sowie auch den schweren Rucksack mit dem frischen Proviant. In feinstem Wetter ging ich deshalb die letzten paar Kilometer bis zur Col de Bassachaux gemütlich an, so dass ich sie schon etwas erschöpft erreichte. Unbeeindruckt von den Massen an Tagestouristen, die hier mit dem Auto hoch fuhren suchte ich mir am fernen Ende des Parkplatzes eine Stelle aus, an der es sich wunderbar bivakieren ließ und harrte hier mit meinem Rucksack aus während ich speiste und darauf wartete, dass die Massen weniger werden und ich mein Zelt aufbauen konnte. Leider sahen meine Füße ziemlich übel aus, als ich aus den Stiefeln schlüpfte. An den Fersen hatten sich Blasen und an den großen Zehen ordentliche Druckstellen gebildet über die letzten Tage, die gar nicht gut aussahen und wirkten, als würden sie eitern... Habe dann mal mit Berlin telefoniert, um mir Motivation abzuholen weiter zu laufen, denn der dritte Tag ist ja bekanntlich immer der härteste. Später kamen noch einige Kühe mich besuchen bei meinem Zeltplatz. Zwischen zeitlich hatte ich Sorge, dass die Guten einfach über mein Zelt stapfen könnten, so nah kamen sie ran um zu grasen, aber natürlich waren sie doch harmlos. Als die Touristenmassen verschwunden waren und meine Füße sich etwas ausgeruht hatten begab ich mich auf eine kleine Erkundungstour in Richtung Hütte und Umgebung, traf auf einen kleinen Plausch die drei Franzosen wieder die hier zu Abend aßen, und schoss einige Fotos in der schönen Dämmerung. In jener gab es dann auch meine tägliche Tassensuppe und zum Nachtisch zur Zigarette ein paar Schlucke Single Malt aus dem Flachmann. Ein schöner Abend nach einem schönen und anstrengenden Tag.
Abendimpressionen am Col de Bassachaux
Bivouac am Col de Bassachaux
12.8., Col de Bassachaux – Refuge de Chardonniere
Die Refuge de Bassachaux am Morgen
Der Morgen war ebenso schön wie der Abend gestern und da ich mir heute einen ruhigen Wandertag vorgenommen hatte, erlaubte ich mir morgens mal etwas länger zu schlafen. Um kurz nach 7 war das dann soweit, mir wurde es im Zelt schlicht und ergreifend zu warm. Auch wenn ich mir keine besondere Mühe bei der Morgenroutine gab, wurde ich doch langsam immer schneller. Gemütlich ging es in feinstem Wetterchen in Richtung Col de Chesery, wo ich auch die drei Franzosen wieder traf, die sich auf einem Fels sonnten. Vom Urlaubsaspekt sind sie die Tour denke ich etwas besser angegangen als ich. An der Refuge gibt es Wasser und für mich geht es weiter, nun in der Schweiz. Hier musste man sich die Wege leider mit Mountainbikern teilen, die oft doch recht fix an einem vorbei rauschten. Auch deren Liftanlagen sind nicht grade eine Augenweide. Die Wege in der Schweiz sind leicht zu begehen mit tollen Blicken zur linken und der Col de Coux, die schon bald in den Blick kam. Kurz vor jener kehrte ich noch in die kleine Buvette La Pisa ein, die ich als sehr sympathisch in Erinnerung hatte und gönnte mir etwas Brot mit Schinken und Käse zum Mittagessen. Nebenbei saß ich lange in der Sonne und schrieb jede Menge, angetan von dieser Umgebung.
Blick auf die Dents du Midi von der Port d'Hiver
Blick in Richtung Col de Coux mit der Buvette La Pisa im Vordergrund
Brotzeit in der Buvette
Nach der Stärkung ging es auf die Col hoch, recht anstrengend ohne Schatten in der frühen Nachmittagssonne. Oben erstmal eine „Gipfelzigarette“ zur Belohnung, während ich mit einem Wanderer quatschte, der mit seiner Frau den GR 5 von Nizza aus lief und nun fast am Ziel war. Wir tauschten uns noch etwas über Bivouac Plätze aus und ich entschloss mich in zwei Tagen am Refuge de Moede Anterne zu nächtigen, statt wie geplant an der Pont d'Arleve, da ich dort bestimmt sichereres Wasser bekäme. Gemütlich ging’s schließlich hinab von der Col in Richtung Chardonniere.
Blick von der Col de Coux entlang des Wegverlaufs zur Col de la Golese
Leider deuteten die Wolken hinter der Col de la Golese nichts gutes an und kurz vor dem Torrent de Chardonniere holte mich der Regen schließlich ein. Als ich an der Refuge ankomme hatte dieser ordentlich zugelegt und ich war etwas nasser als vorher. Nichts wurde also aus meinem ursprünglichen Plan meine Klamotten mal durchs Wasser zu ziehen und in der Sonne trocknen zu lassen. In der nächst besten Regenpause baute ich fix mein Zelt auf dem nahen Bivouac Platz auf und wurde genau zu wieder einsetzendem Regen fertig. Immerhin riss es dann auf den späteren Nachmittag doch wieder auf und die Sonne kam nochmal raus. Den Rest des Tages verbrachte ich zwischen Genuss und Selbstzweifeln. Denn auch diese möchte ich nicht verbergen, da sie zwangsläufig manchmal aufkommen beim alleine unterwegs sein. Doch nun eher zum Genuss: Zunächst gönnte ich mir eine 4€ teure Dusche in der Refuge, die ich jedoch gerne unterstützte, und sie tat so gut! Außerdem nahm ich noch die ein oder andere Klamotte mit in die Dusche und wusch diese gleich auch. Danach setzte ich mich in die Abendsonne, der Himmel war nun komplett klar, auf die Terasse des Refuges, und schrieb in schönster Atmosphäre den ganzen Abend während ich zwei 1664 schnabulierte. Nun hatte ich mir also auch mal das Vorbild der drei französischen Wanderer zu Herzen genommen und fühlte mich nicht nur wie im Wanderurlaub, sondern wie im Luxusurlaub .
13.8., Refuge de Chardonniere – Pont de Salles
Nachdem ich ziemlich schlecht schlief viel an diesem Morgen auch das Aufstehen schwer. Die Stimmung war dafür umso besser, denn das gute Wetter hielt an und schon bald befand ich mich im Aufstieg hoch zur Col de la Golese. Nach diesem sollte es nur noch bergab gehen. Vor zwei Jahren hat genau dieser Abstieg nach Samoens meine Knie zerstört, doch dieses Jahr mit Treckingstöcken entgegen meiner vorherigen Meinung sollte alles besser werden. Und das ward es auch. Der Abstieg nach Samoens war lange nicht so lang und anspruchsvoll für die Gelenke, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Allerdings wurde auch im Vergleich zum letzten Mal die Wegführung etwas geändert, man kam nicht mehr durch den malerischen Ort Les Allamands, was allerdings den Vorteil hatte, dass Asphaltpassagen bis Samoens so gut wie nicht existent waren. Ich schritt also gemütlich hinab und hinein in den touristischen Ort, bereit mich wieder mit nützlichem und weniger nützlichem Proviant auszustatten, der bis Chamonix reichen musste.
Während des Abstiegs, im Tal ist Samoens zu erkennen
Zu dem nützlichen Proviant gehörten wieder Müsliriegel und Saucissons mit Baguette, zu dem weniger nützlichen Ölsardinen, Pfeffermakrelen (ich hatte tierischen Fischhunger auf einmal), sowie ein Glas Cornichons und ein Kilo frisches Obst. Schließlich hatte ich nicht mehr all zu viel zu wandern an jenem Tag und der Abend sollte ein Festmahl werden! So schrieb ich in der Sonne vor dem Sherpa noch eine Postkarte mit kitschigem Alpenmotiv und machte mich dann wieder auf den Weg. Eigentlich wollte ich im Fluss bei Samoens noch etwas schwimmen und mich abkühlen, aber auf dem Weg nahm dummerweise die Bremsenplage mehr und mehr zu, so dass ich die Situation doch eher unentspannt fand und mir die Lust aufs Baden verging. In der Gorges de Tines spürte ich den schwer beladenen Rucksack dann deutlich. Das Obst und die Cornichons wogen schwer und es war ziemlich warm. Schweißgebadet verließ ich die wunderschöne Gorge, nur um erneut von Massen von Bremsen überfallen zu werden. Zu allem Überfluss fing mein Schuh an der Lasche an zu drücken, ich konnte diese aber nicht richten, da die Bremsen mich sonst komplett aufgefressen hätten. Schnell eilte ich weiter, tierisch genervt von diesen enervierenden Mistviechern.
In der Gorges de Tines
Kurz hinter der Gorges bei der Pont de Nants im Bremsenrevier
Jenseits der Pont de Nants ging es dann wieder (dafür wurde der Weg um so häßlicher. Ich glaube der Abschnitt zwischen Pont de Nants und Pont de Salles ist der mir am wenigsten Liebste auf dem gesamten GR 5.) An der Pont de Salles angekommen und nach dem ausbreiten des Zeltes zum Trocknen der Schock: ich habe meine Heringe in Chardonniere liegen gelassen. So eine Scheiße. Kurz mit Köln und Berlin telefoniert, meine Wanderkumpanen, die ich ja auch bereits in zwei Tagen treffen sollte, bringen mir neue Heringe mit. Für diesen Abend hielten dann einige Steine her, die massig auf dem Campingplatz bzw. den Feuerstellen hier vorhanden waren. Ich war der einzige auf dem Campingplatz. Nachdem ich meine Wäsche gewaschen hatte zog es sich schnell zu und begann, natürlich, zu regnen und zu stürmen. Schnell ins Zelt mit mir und dem Rucksack und ausgeharrt und gelesen. Öfters musste ich raus größere Steine suchen, da der Wind so doll war, das er die Apside eindrückte. Super, so ein Wetterglück zu haben wenn man die Heringe verliert! Immerhin gab's Pfeffermakrele und Cornichons zum Abendessen... Später telefonierte ich nochmal mit Berlin und erfragte die Telefonnummer von Moede Anterne. Es sollte auch morgen stürmen und regnen und da hatte ich wahrlich keine Lust auf 2000. ohne Heringe zu zelten. So reservierte ich mir für die morgige Nacht einen Platz im Dortoir, zwar aus der Not heraus, aber mit Sicherheit auch nicht die schlechteste Lösung.
14.8. Pont de Salles – Refuge de Moede Anterne
Kam heute ganz ordentlich los, war aber nicht sonderlich gut drauf. Das Wetter war nicht gut, aber regnete bisher auch nicht. Ich ging den langen Anstieg heute stetig und in mittel-schnellem Tempo an und machte wenn überhaupt nur ganz kurze Trinkpausen. Wie gesagt, nicht so gut drauf. Trotzdem waren die verhangenen Talblicke später im Aufstieg durchaus genial. Im Aufstieg traf ich einen Mitarbeiter der Chalets d'Anterne, der mit dem Esel Vorräte aus dem Tal holte.
Dieser Kerl transportiert die Vorräte zu den Chalets d'Anterne
Rückblick in das Tal von Samoens im Anstieg zur Collet d'Anterne
Am Vormittag war ich dann schließlich oben auf der Collet d'Anterne und genoß die letzten regenfreien Minuten mit Saucisson, Pumpernickel und einer leckeren Orange. Der Regen setzte pünktlich mit Ende meiner Pause ein und begleitete mich zu den Chalets. Die Hochebene vor den Chalets war erneut ein grandioser Platz. Irgendwie magisch, wie die Bäume aus den Felsen zu wachsen scheinen und mit den kleinen Bächen und Flüssen. Sehr malerisch. Pünktlich als ich an den Chalets ankam, wurde der Regen stärker und von der Col d'Anterne her zog ein Gewitter auf. Ich zog mich in ein leeres Dortoir Gebäude der Chalets zurück und harrte dort aus, bis das Gewitter vorbei gezogen war.
Kurz vor den Chalets d'Anterne
Rückblick zu den Chalets d'Anterne und dem vorbeigezogenen Gewitter
Als ich mich wieder auf den Weg machte, riss es im Anstieg urplötzlich auf und die Sonne kam hervor. Ich war so begeistert und überrascht, dass ich mir das Regenequipment auszog und mich erst mal mit Sonnencreme eincremte. Keine zehn Minuten hielt die Sonne und ich kam mir ordentlich verhohnepiepelt vor. Nicht nur zog es sich wieder zu, nein, es fing natürlich auch wieder an zu regnen. Wieder etwas muffelig zog ich die Regenklamotten wieder an... Am Lac d'Anterne war es wieder komplett grau in grau und sah nicht gut aus. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich den Anstieg wagen sollte, im Falle eines weiteren Gewitters, nur hatte ich wenig Alternativen, da ich auch nicht zurück wollte. Als ich schließlich andere Wanderer sah, die sich auch in meine Richtung bewegten fasste ich mir ein Herz und begann die letzte halbe Stunde anstieg. An der Col öffnete sich der Himmel sogar nochmal etwas, aber schön war trotzdem anders.
Selfie auf der Col d'Anterne
Machte mich recht fix wieder an den Abstieg in Richtung Refuge. Die Refuge war wirklich schön, das Matratzenlager nicht zu überfüllt, die Blicke, besonders Richtung Süden aus dem Essenssaal heraus gigantisch als es aufklarte und auch schön mal wieder unter Menschen zu sein. Ich unterhielt mich auf ein paar Gläser Wein fast den ganzen Abend mit einem amerikanischen Wandersmann und Weltenbummler in Rente, netter und interessanter Kerl. An diesem Abend bin ich dann wirklich mal neidisch, da während ich meinen Tassenkartoffelbrei zu mir nahm, die nicht so knausrigen Refuge Gäste ein fantastisch duftendes Käsefondue vorgesetzt bekamen. Nach dem Essen noch etwas mehr Wein mit Kevin, dem Amerikaner und dann schlafen gegangen (leider saß der Wein oder etwas anderes nicht gut im Magen. Zum Glück gab es hier ein richtiges Klo... )
15.8. Refuge de Moede Anterne – Chamonix
Und heute sollte mein Abenteuer des alleine Wanderns dann abgeschlossen sein, auf den Nachmittag wollte ich meine Wanderkumpanen in Chamonix treffen. Bin recht spät auf den Beinen, habe allerdings auch Zeit. Nur etwa 5-6 Stunden soll es bis Chamonix dauern. Zum Frühstück versuchte mich eine Israeli, die auf der TMB unterwegs ist, dazu zu überreden nicht über die Col du Brevent zu gehen, da dies in dem Wetter zu gefährlich sei. Gut, dass ich die Strecke bereits kannte und die Col nun auch im Regen echt machbar ist, so ließ ich mich von meinem Plan nicht abbringen. Einziges Ärgernis war, dass es schon morgens regnete und, wie am ersten Tag, auch heute nicht aufhören sollte. Schnell war ich an der Pont d'Arleve mit unserem letztmaligen Bivouac Platz, nach wie vor ein toller Platz, mit schönen Blicken ins Tal. Auch der Aufstieg schön, in fast dem gleichen Wetter wie vor zwei Jahren.
An der Pont d'Arleve
Gegen Ende zog sich's nochmal gewaltig, hatte kaum Sicht, aber trotzdem ist der Weg von der Pont zur Col echt schön. Besonders auch der letzte, wilde Teil kurz vor der Col. An jener zweigte ich dann endgültig vom GR 5 ab und machte mich auf den Weg bergab in Richtung der Seilbahnstation Planpraz. Steil war der Weg, es regnete nach wie vor und die Sicht war weiterhin bescheiden, was den Genussfaktor ziemlich minimierte. Dies war der erste und letzte Tag, der mich beim Wandern richtig doll frustrierte. In schier endlosen Serpentinen ging es steil runter nach Chamonix im Dauerregen, das machte echt keinen Spaß. Dazu waren die Schuhe schwer da pitsche nass. Viel zu sagen gibt es zu dem Weg hinab auch nicht, da dieser ohne Sicht einfach unspektakulär war. Am Nachmittag kam ich dann in Chamonix an, durchnässt und auch durchgefroren. Ich traf vier der fünf Wanderkumpanen, die anderen Berliner, im Stadtzentrum, sie hatten es sich in einem einschlägigen Fastfood Restaurant gemütlich gemacht, in dem ich mich auch erstmal für die heutigen Strapazen belohnte. Unseren fünften Mann, der mit dem Zug aus Köln anreist, trafen wir später am Abend am Bahnhof. Zunächst suchten wir uns nach der Begrüßung einen nahen Campingplatz, der auch recht erschwinglich war. Dort stellte ich dann fest, dass der Regentag meinen Stiefeln überhaupt nicht bekam. Das ausgerissene Leder im rechten Schuh ist noch mehr ausgerissen und das im linken, das vorher bereits spröde war und nach dem heutigen Tag ebenfalls um die Naht herum ausgerissen war. Diese Stiefel sollten mich also bis Zermatt bringen? Das bezweifelte ich inzwischen sehr stark. Später, als unsere Gruppe komplett war, machten wir noch einen größeren Einkauf im Supermarkt unseres Vertrauens und kehrten zum Abend in ein Pub ein, in dem wir das Wiedersehen mit ein paar Bierchen gemütlich feierten (und unsere nassen Klamotten im warmen Pub am Leibe trocknen ließen).
...Fortsetzung folgt mit Teil 2 – Chamonix – Zinal
Reisezeit: August 2015
Kontinent: Europa
Prolog
Der Rhythmus hat sich so eingeschlichen, dass ich alle 2 Jahre auf eine größere Wandertour gehe. Größere heißt in diesem Fall Länger als zwei Wochen am Stück und so war es auch dieses Jahr wieder der Fall. Mit meinen Wanderkumpanen entschieden wir uns dieses Jahr für die Wander Haute Route, die uns in zwei Wochen durch die Walliser Alpen entlang der wohl eindrucksvollsten Gipfel der Alpen von Chamonix und dem Mont Blanc Massiv bis nach Zermatt ans Matterhorn führen sollte. Da ich im Gegensatz zu meinen anderen vier Wanderkumpanen zu viel Zeit habe als fauler Student, entschied ich mich dazu, die Tour noch um etwa eine Woche zu verlängern und den ersten Teil des GR 5, den ich bereits vor 2 Jahren von St. Gingolph nach Nizza gelaufen bin, vor die Haute Route zu schieben. Anfangen wollte ich diesmal jedoch in Thonon les Bains, um für etwas Variation zu sorgen. Zum Ende der ersten Woche wollte ich dann logischerweise von der Col du Brevent direkt nach Chamonix absteigen, statt nach Les Houches weiter zu gehen und so zu meinen Freunden stoßen.
Während der GR 5 mit einem doch sehr eindeutigen Wegverlauf, zumindest auf diesem gelaufenen Teil, aufwarten kann, war das auf der Haute Route nicht der Fall. Wir hatten zwei Reiseführer, aus denen wir uns die für uns beste Variante zusammen stellen wollten. Zunächst holte ich mir im vergangenen Jahr bereits den Cicerone Guide von Kev Reynolds, der bisher wohl als das Standard Werk der Wander Haute Route bezeichnet werden konnte. Allerdings hatten wir das Glück, dass im Frühjahr 2015 ein Buch von Rother zur Wander Haute Route erschien, welches sich mein Wanderkumpan Leon zu legte und welches uns half, eine Route zu erstellen, die unseren Wanderpräferenzen am besten entsprach. Der Führer von Rother bleibt, anders als die Cicerone Variante, meist in den Bergen, statt in die Täler abzusteigen. So bat sich die Möglichkeit, besonders zum Ende der Tour, auf wunderschönen Höhenwegen zu laufen, statt den Tag mit unnötigen Auf- und Abstiegen zu verbringen. Außerdem umging der Rother Führer, wahrscheinlich da aktueller, auf den letzten Etappen den Europaweg weitgehend und blieb auf der gegenüberliegenden Seite des Mattertals auf dem Weißhornhöhenweg, da der Europaweg an mehreren Stellen aktuell wegen Steinschlaggefahr entweder gesperrt oder nicht zu passierbar ist. Anmerkend zur Haute Route soll noch gesagt sein, dass wir aus unterschiedlichen Gründen leider gezwungen waren von Champex bis Les Haudères mit Bus und Bahn abzukürzen. So verpassten wir leider den wohl sehr schönen Sentier de Chamois, meinen vorher zum Lieblingsberg gekürten Mont Blanc de Cheilon und den spektakulären Pas de Chèvre. Eine schwere Entscheidung, die im Rückblick aber wohl dazu beigetragen hat, dass die Tour erfolgreich beendet wurde, auch wenn das Wandererherz etwas blutet, diese Etappen ausgelassen zu haben.
Zu den Vorbereitungen gibt es zu sagen, dass wir die ganze Tour über in Zelten bestreiten wollten, wo es möglich war sollte bivakiert werden, ansonsten eben Campingplatz, auch um sich mal eine wohl verdiente warme Dusche zu gönnen. Wir hatten zu fünft drei 2 Personenzelte dabei, was nicht ganz dem Optimum entsprach, aber wir hatten nun mal kein 3 Personenzelt. Trotzdem bot sich zu fünft der Luxus zwei Leute zu haben, die sich komplett mit Essen beladen konnten, was teilweise auch nötig war, da wir Abschnitte hatten, wo wir uns für 3 Tage verpflegen mussten, da wir auch nicht in den doch eher teuren Refuges und Restaurants essen wollten. Unsere Kost bestand hauptsächlich aus einem Gemisch von Erbwurst und Instant-Kartoffelbrei, sowie Cous Cous und Instant-Tomatensuppe. Das sorgte für eine bescheidene Abwechslung (wenn wir in Orten campierten, wo wir die Zutaten nicht über hohe Pässe schleppen mussten, gab es auch mal andere Gerichte) und dies waren nach bisheriger Erfahrung die beiden Gerichte, die am wenigsten Brennmaterial verbrauchten. Als Kocher hatten wir einen Primus Mimer und insgesamt 3x230g Gaskartuschen, zu der noch eine dazu kam, die ich mir für die erste Woche auf dem GR 5 in Genf kaufte. Im Nachhinein stellte sich das als viel zu viel Brennmaterial heraus, von den insgesamt vier Kartuschen verbrauchten wir knapp 2 ½ und das auch nur, weil wir später in den Orten sehr verschwenderisch mit dem Gas umgingen, als abzusehen war, dass wir viel zu viel dabei hatten. Morgens ernährten wir uns hauptsächlich von Haferflocken und Müsli mit Milchpulver oder, in meinem Fall, Ovomaltine, da ich Milchpulver ziemlich widerlich finde.
Bis ich nach etwa einer Woche meine Wanderkumpanen in Chamonix treffen wollte, war es für mich die erste Tour, die ich alleine bestritt. Dies sorgte auch für neue Herausforderungen beim packen, da ich z.B. nicht die Verpflegung auf weniger bepackte Mitwanderer abwälzen konnte. Was war also wichtig genug um mitzukommen, was war unwichtig, wo konnte ich Gewicht sparen waren die Fragen, die mir am meisten im Vorfeld durch den Kopf gingen. Ich war sicherlich nicht „Ultra Light“ unterwegs, habe es aber geschafft mich auf ein Gewicht von etwa 18kg mit Wasser einzupendeln ohne auf gewisse Gegenstände zu verzichten, die ich auf jeder Tour mitführte und die, obwohl eher schwer, doch zum Inventar gehören mussten. Dazu gehörte das viel zu schwere, von Opa geerbte Taschenmesser, der mit Whisky gefüllte Flachmann und natürlich ein gutes Buch. Nur den Gaskartuschenadapter für Campingaz, der trotz seiner geringen Größe erstaunlich schwer ist, hätte ich mir schenken können, da wir mit Schraubkartuschen gut versorgt waren. Aber mit 18kg konnte ich im Endeffekt ganz gut Leben, vor allem da ich auch wusste, dass ich meinen Freunden in Chamonix einiges aufdrücken konnte und dann doch leichter unterwegs war.
Das Sammelsurium an Gepäck
Teil 1 – Auf dem GR 5 von Thonon les Bains nach Chamonix
GR 5 Marker hinter der Refuge de Chesery
08. August, Berlin – Genf – Thonon les Bains
Der Wecker klingelte für mich zu früh nach etwa zwei Stunden Schlaf, denn der billig Flieger fliegt natürlich zu unchristlicher Uhrzeit vom wunderbaren Hauptstadtflughafen SXF, welcher durch einen Ausfall des Airport Expresses für mich noch schwerer zu erreichen war als normalerweise. Erschwerend kam dazu, dass ich mein Flugticket erst mal zu Hause vergessen habe, was mir in der U-Bahn einfiel, so dass ich post wendend einen kleinen Umweg in Kauf nehmen musste. Um noch rechtzeitig am Flughafen anzukommen erledigte sich das Transportproblem immerhin, da ich mir für die letzten Meter schließlich gezwungener Maßen ein Taxi nahm. Der restliche Weg nach Genf, besser gesagt zum alternativen Startort des GR 5, Thonon les Bains, verlief dann reibungslos. In Genf lief ich vom Flughafen zum See runter und kaufte auf dem Weg bei einem Sportausstatter noch eine Gaskartusche und schaute mir somit auch gleich die Stadt an. Der Weg vom Flughafen zum Gare Routiere dauerte auch nur etwas länger als eine Stunde, so dass ich noch etwas am Lac Léman entspannen konnte, bis der Bus nach Thonon ging. Auch hier betrug die Fahrzeit etwa eine Stunde und war wirklich schön und nicht so müde bestimmt auch genießbarer. In Thonon checkte ich am einzigen Campingplatz des Ortes ein, der etwas außerhalb ca. 20 Gehminuten vom Bahnhof entfernt liegt, dafür aber recht erschwinglich und sehr sympathisch war. Während über Thonon die Sonne strahlte Gewitterte es in den Bergen hinter mir, die Voraussagen für die nächsten Tage waren auch eher mau. Also die Sonne genießen, so lange sie noch scheint. An diesem ersten Abend hundemüde früh ins Bett, um am nächsten Tag ausgeruht mit dem Wandern zu beginnen.
09. August, Thonon les Bains – Vinzier
Ich schlafe passabel, immer wieder mal geweckt vom Donner in den Bergen und einem Feuerwerk, was in Genf statt findet und über den Lac Léman schallt. Bin morgens um 6 trotzdem fit und komme gut raus. Die Morgenroutine ist wie gewohnt noch etwas eingerostet, wie immer zum Beginn einer Tour. Nach etwa einer Stunde verlasse ich den Campingplatz, pünktlich mit dem einsetzenden Regen, der den ganzen Tag heute mein getreuer Begleiter sein sollte. Ich erreiche recht fix den Foret de Thonon und kann, wie auch immer wieder mal im Waldgebiet, recht regengeschützt laufen. Das erste Hindernis des Weges lässt jedoch nicht lange auf sich warten: An einer Pferdekoppel ein Warnschild, der Weg sei wegen irgendwelchen anscheinend marodierenden Tieren gesperrt, die Warnung und das Absperrband wirkten auch ziemlich aktuell. Ich verfluchte mein schlechtes französisch, da ich das Tier nicht kannte, vor dessen gefährlichen Attacken hier gewarnt wurde (Danger! Attaque de [Brune? Brule? Irgend was in die Richtung]), entschloss mich aber an meinem ersten Tag nichts zu riskieren und einen kleinen Umweg über die nahe Straße in Kauf zu nehmen. Dieser stellte sich auch als nicht sonderlich große heraus, vielleicht 15 min. und kostete mich bloß ordentlich zerkratzte Waden, da ich einen Stacheldrahtzaun mit angrenzendem Dornengebüsch traversieren musste. An sich war der Weg des heutigen Tages auch echt schön, nur leider blieben mir in der Suppe so manche Blicke verborgen. Manch ein Feld- oder Waldweg und kleines Örtchen wäre im Sonnenschein bestimmt noch schöner, aber so war es nun einmal, ändern konnte man es auch nicht. Ich war den ganzen Tag ziemlich schnell unterwegs, da ich auch so gut wie keine Pausen machte, im Regen bot sich einfach nichts so wirklich zum Verweilen an und mein Hunger hielt sich auch in Grenzen.
Verregnete Impressionen hinter Armoy
Reyvroz, Ortseingang
Dummerweise nahm ich in La Plantaz einen falschen Abzweig und folgte der Straße, was wohl eine Variante des eigentlichen Verlaufs markierte. Nach etwa 30 min auf der Straße war es mir aber auch zu blöd umzukehren, so dass ich weiter lief. Dummerweise hörten die Wegmarkierungen irgendwann auf und ich fragte bei einem Anwohner nach, der mich mit Händen und Füßen in eine Richtung schickte, in der ich immer wieder auf Schilder stieß, die eine „Accueil de GR 5“ verhießen. Ihnen folgend gelangte ich schließlich nach Vinzier (was mir am Anfang auch noch nicht so klar war), wo zum Glück das Camping Municipal ausgeschildert war. Am Ende etwas frustriert wegen Dauerregen und der misslungenen Wegvariante war ich dann auch froh am Campingplatz angekommen zu sein, auch wenn es erst 14 Uhr war. Es gab allerdings eine warme Dusche, ich konnte unter dem Vordach des Sanitärhäuschens mein Zelt zumindest trocken aufbauen und innen meine Klamotten trocknen.
Als ich meine Stiefel auszog, stellte ich begeistert fest, dass das Leder im Innenfutter meiner Meindl Borneo entlang der Fersennaht des rechten Stiefels so spröde war, des es an der Naht entlang aufriss... Das hätte ich bestimmt nicht erwartet von Meindl Stiefeln nach der zweiten Tour (!), auch wenn es den ganzen Tag geregnet hat. Meine Nachmittagsbeschäftigung bestand jedenfalls darin, das Leder zu nähen wo es noch weich und nass war. Ich konnte nur hoffen, das meine Behelfsmäßige Naht auch hielt. Ich merkte zwar beim Wandern bisher noch nichts an der Ferse, konnte aber nur hoffen, dass das auch so blieb, wenn das Leder seine Schwäche bereits am ersten Tag zeigte. Nach einer warmen Dusche und einer Tassensuppe ging es dann ab ins Bett. Morgen sollte der Wetter früh klingeln, da bis zum Mittag noch passables Wetter angesagt war und ich noch so viel wie möglich davon mitnehmen wollte.
Selbstauslöser bei Bioge
10.8., Vinzier – Chalets de Bise
Am Morgen klingelte der Wecker um 5:30 und ich machte mich auf, den verlorenen Weg wieder zu finden. Es regnete immerhin nicht mehr, klarte sogar etwas auf und die Dent d'Oche zeigte sich dramatisch am Horizont, was mich zur Eile anspornte. Da wollte ich so bald wie möglich hin!
Die Dent d'Oche im Morgengrauen
Nach nicht all zu langem Suchen fand ich auch tatsächlich den GR 5 wieder, der zu meinem Erstaunen nur wenige Meter neben meinem ausgeschilderten Accueil-Weg lag. Ich habe ihn wohl wegen meiner Scheuklappen (Kapuze) nicht gesehen... Auf dem richtigen Weg ging es dann munter voran, im Bereich des Ugine Torrent notierte ich noch zwei potentielle Bivouac-Plätze und nachdem ich die Brücke über selbigen passierte, stieg der Weg stetig an. Ab den Chalets auf den Chesnay Alpages hatte ich langsam das Gefühl nach dem eher niedrigen ersten Tag endlich in den Bergen angekommen zu sein. Hier traf ich auch eine Gruppe von drei Franzosen, die die gleiche Tour wie ich machten und die mir in der nächsten Woche noch öfters über den Weg laufen sollten.
Am Grand Chesnay mit Blick auf Petit Chesnay
Am Grat kurz vor dem Lac de Darbon
Weiter ging es über schmale Pfade am Hang entlang immer weiter nach oben, schließlich sollte ich heute noch bis auf knapp 2000 Meter kommen. Leider war die Sicht in den höheren Regionen sehr wolkenverhangen und damit quasi nicht vorhanden (ich hatte teilweise kaum 3m Sicht), vom Gefühl her kam ich jedoch in immer höhere Regionen und das war ein gutes Gefühl. Am Lac de la Case riss es schließlich etwas auf und die Sonne schaute zwischen den Wolken hervor. Über die Col de Pavis, die ich mit gemischten Gefühlen betrachtete, da ich einerseits zum ersten Mal Steinböcke erblicken durfte aber auf der anderen Seite etwas abgeturnt war von den Massen an Tagestouristen, die wahrscheinlich von den Chalets de Bise rüber kamen, traf ich schließlich auf den Wegweiser, der für mich den Beginn alt bekannter Wege markierte. Unter mir lag der Weg von St. Gingolph, den ich vor zwei Jahren ja schon einmal beschritt und über mir die Col de Bise, die ich nach kurzem Anstieg für mein klassisches Mittagsmahl, Baguette und Saucisson, nutzte. Irgendwie ein überwältigendes Gefühl wieder hier zu sein.
Rückblick von unterhalb der Col de Bise zum Lac Léman und dem GR 5 von St. Gingolph
Im Anstieg zum Pas de la Bosse, Rückblick zur Col de Bise
Ich wollte irgendwo bei den Chalets bivakieren, nur konnte ich mich nicht so ganz entscheiden wo. Aufgrund eines anderen Berichts hier aus dem Forum wollte ich die Kuhweide möglichst meiden. Die Chalets selber hatte ich als nicht sonderlich sympathisch in Erinnerung und dieser Eindruck bestätigte sich zunächst auch wieder. Mein Gesuch Müll los zu werden wurde von der Wirtin abgelehnt und das Wasser am Brunnen war eher ein Chlorgesöff als schönes, erfrischendes Gebirgswasser. Nachdem ich schließlich glaubte im Aufstieg zum Pas de la Bosse eine Bivakiermöglichkeit erspäht zu haben und mich etwa 15 min im Aufstieg umsah aber nichts geeignetes fand, erspähte ich aus der Höhe einige sehr gute Möglichkeiten jenseits des riesigen Parkplatzes der Chalets. Und tatsächlich wurde ich dort fündig. Der Platz lag zwar recht dicht an der Straße, aber stören tat sich niemand daran und ich auch nicht, stand mein Zelt doch eben zwischen Felsen windgeschützt und mit schönen Ausblicken hoch zur Cornettes de Bise. Auch eine andere Wanderin gesellte sich zu mir und schlug in unmittelbarer Nähe ihr Zelt auf.
Auch zu meinem maroden Stiefel gab es natürlich Neuigkeiten: Das Leder ist um die Naht, die ich gestern mühsam gesetzt hatte weiter ausgerissen. Na toll. Ich konnte gespannt sein, wie sich das weiter entwickelte...
Diesmal gab es Tassennudeln zum Abendessen und der Schlaf überkam mich schon bald danach.
Bivouac Platz hinter den Chalets de Bise
11.8., Chalets de Bise – Col de Bassachaux
Ich wachte auf in den Wolken, die hier zwischen den höheren Bergen hingen. Schnell machte ich mich auf den Weg um die Chalets bald hinter mir zu lassen. Heute wollte ich bis Bassachaux kommen und mich auf dem Weg in La Chapelle d'Abondance verpflegen, auch wenn das hieß mit schwer aufgefülltem Rucksack den langen Anstieg nach Les Mattes zu bewältigen. Doch zunächst ging es in den Wolken hoch zum Pas de la Bosse. Als ich diesen überquerte hatte ich wahrlich meinen Höhepunkt des Weges bisher, so dass mir erst mal ein wahnsinnig lauter, ungezwungener Jubelschrei entwich. Das Panorama das sich hier auf knapp 2000m bot war absolut grandios. Die Wolken füllten unter mir das Abondance Tal und der Blick auf die Berge vor mir war frei und klar. Die Dents Blanche und du Midi, der Mont de Grange, ja sogar in weiter ferne der Mont Blanc zeigten sich mir im Morgenlicht. Absolut überwältigend. Voller Energie, die ich aus diesem Panorama sog, machte ich mich an den Abstieg.
Morgendlicher Anstieg zum Pas de la Bosse
Grandioser Ausblick nach Süd-Osten vom Pas de la Bosse am Morgen
Kurioser Weise verlief ich mich genau so wie schon vor zwei Jahren und folgte statt dem richtigen Weg einem Fahrweg ins Tal. In La Chapelle erwartete mich dann die Sonne, die inzwischen im Tal angekommen war (Kurz vor La Chapelle gibt es einige super Bivouac Möglichkeiten, wieder direkt an der Straße und wohl eher Rastplätze, die allerdings so aussehen, als seien sie nur fürs bivakieren gemacht). Ich kaufte Müsli, Mittagszeug und Leckereien im kleinen Sherpa direkt am Weg und setzte mich mit meiner Orangina in die Sonne. Das Leben ist schön. Am späten Vormittag machte ich mich dann auf in Richtung Les Mattes. Vorbei am Sur Bayard, wo wir vor zwei Jahren bivakierten ging es immer weiter nach oben, es war inzwischen auch ordentlich heiß und ich war froh über die Waldwege, die immerhin bis kurz unterhalb der Chalets de la Torrens Schatten spendeten. Auf Les Mattes gab es eine kurze Rast mit Apfel und Studentenfutter, bevor es weiter ging.
Unterhalb der Chalet de la Torrens im Anstieg nach Les Mattes
Im folgenden Abstieg begann ich dann doch meine Füße, die etwas geschunden waren zu spüren, sowie auch den schweren Rucksack mit dem frischen Proviant. In feinstem Wetter ging ich deshalb die letzten paar Kilometer bis zur Col de Bassachaux gemütlich an, so dass ich sie schon etwas erschöpft erreichte. Unbeeindruckt von den Massen an Tagestouristen, die hier mit dem Auto hoch fuhren suchte ich mir am fernen Ende des Parkplatzes eine Stelle aus, an der es sich wunderbar bivakieren ließ und harrte hier mit meinem Rucksack aus während ich speiste und darauf wartete, dass die Massen weniger werden und ich mein Zelt aufbauen konnte. Leider sahen meine Füße ziemlich übel aus, als ich aus den Stiefeln schlüpfte. An den Fersen hatten sich Blasen und an den großen Zehen ordentliche Druckstellen gebildet über die letzten Tage, die gar nicht gut aussahen und wirkten, als würden sie eitern... Habe dann mal mit Berlin telefoniert, um mir Motivation abzuholen weiter zu laufen, denn der dritte Tag ist ja bekanntlich immer der härteste. Später kamen noch einige Kühe mich besuchen bei meinem Zeltplatz. Zwischen zeitlich hatte ich Sorge, dass die Guten einfach über mein Zelt stapfen könnten, so nah kamen sie ran um zu grasen, aber natürlich waren sie doch harmlos. Als die Touristenmassen verschwunden waren und meine Füße sich etwas ausgeruht hatten begab ich mich auf eine kleine Erkundungstour in Richtung Hütte und Umgebung, traf auf einen kleinen Plausch die drei Franzosen wieder die hier zu Abend aßen, und schoss einige Fotos in der schönen Dämmerung. In jener gab es dann auch meine tägliche Tassensuppe und zum Nachtisch zur Zigarette ein paar Schlucke Single Malt aus dem Flachmann. Ein schöner Abend nach einem schönen und anstrengenden Tag.
Abendimpressionen am Col de Bassachaux
Bivouac am Col de Bassachaux
12.8., Col de Bassachaux – Refuge de Chardonniere
Die Refuge de Bassachaux am Morgen
Der Morgen war ebenso schön wie der Abend gestern und da ich mir heute einen ruhigen Wandertag vorgenommen hatte, erlaubte ich mir morgens mal etwas länger zu schlafen. Um kurz nach 7 war das dann soweit, mir wurde es im Zelt schlicht und ergreifend zu warm. Auch wenn ich mir keine besondere Mühe bei der Morgenroutine gab, wurde ich doch langsam immer schneller. Gemütlich ging es in feinstem Wetterchen in Richtung Col de Chesery, wo ich auch die drei Franzosen wieder traf, die sich auf einem Fels sonnten. Vom Urlaubsaspekt sind sie die Tour denke ich etwas besser angegangen als ich. An der Refuge gibt es Wasser und für mich geht es weiter, nun in der Schweiz. Hier musste man sich die Wege leider mit Mountainbikern teilen, die oft doch recht fix an einem vorbei rauschten. Auch deren Liftanlagen sind nicht grade eine Augenweide. Die Wege in der Schweiz sind leicht zu begehen mit tollen Blicken zur linken und der Col de Coux, die schon bald in den Blick kam. Kurz vor jener kehrte ich noch in die kleine Buvette La Pisa ein, die ich als sehr sympathisch in Erinnerung hatte und gönnte mir etwas Brot mit Schinken und Käse zum Mittagessen. Nebenbei saß ich lange in der Sonne und schrieb jede Menge, angetan von dieser Umgebung.
Blick auf die Dents du Midi von der Port d'Hiver
Blick in Richtung Col de Coux mit der Buvette La Pisa im Vordergrund
Brotzeit in der Buvette
Nach der Stärkung ging es auf die Col hoch, recht anstrengend ohne Schatten in der frühen Nachmittagssonne. Oben erstmal eine „Gipfelzigarette“ zur Belohnung, während ich mit einem Wanderer quatschte, der mit seiner Frau den GR 5 von Nizza aus lief und nun fast am Ziel war. Wir tauschten uns noch etwas über Bivouac Plätze aus und ich entschloss mich in zwei Tagen am Refuge de Moede Anterne zu nächtigen, statt wie geplant an der Pont d'Arleve, da ich dort bestimmt sichereres Wasser bekäme. Gemütlich ging’s schließlich hinab von der Col in Richtung Chardonniere.
Blick von der Col de Coux entlang des Wegverlaufs zur Col de la Golese
Leider deuteten die Wolken hinter der Col de la Golese nichts gutes an und kurz vor dem Torrent de Chardonniere holte mich der Regen schließlich ein. Als ich an der Refuge ankomme hatte dieser ordentlich zugelegt und ich war etwas nasser als vorher. Nichts wurde also aus meinem ursprünglichen Plan meine Klamotten mal durchs Wasser zu ziehen und in der Sonne trocknen zu lassen. In der nächst besten Regenpause baute ich fix mein Zelt auf dem nahen Bivouac Platz auf und wurde genau zu wieder einsetzendem Regen fertig. Immerhin riss es dann auf den späteren Nachmittag doch wieder auf und die Sonne kam nochmal raus. Den Rest des Tages verbrachte ich zwischen Genuss und Selbstzweifeln. Denn auch diese möchte ich nicht verbergen, da sie zwangsläufig manchmal aufkommen beim alleine unterwegs sein. Doch nun eher zum Genuss: Zunächst gönnte ich mir eine 4€ teure Dusche in der Refuge, die ich jedoch gerne unterstützte, und sie tat so gut! Außerdem nahm ich noch die ein oder andere Klamotte mit in die Dusche und wusch diese gleich auch. Danach setzte ich mich in die Abendsonne, der Himmel war nun komplett klar, auf die Terasse des Refuges, und schrieb in schönster Atmosphäre den ganzen Abend während ich zwei 1664 schnabulierte. Nun hatte ich mir also auch mal das Vorbild der drei französischen Wanderer zu Herzen genommen und fühlte mich nicht nur wie im Wanderurlaub, sondern wie im Luxusurlaub .
13.8., Refuge de Chardonniere – Pont de Salles
Nachdem ich ziemlich schlecht schlief viel an diesem Morgen auch das Aufstehen schwer. Die Stimmung war dafür umso besser, denn das gute Wetter hielt an und schon bald befand ich mich im Aufstieg hoch zur Col de la Golese. Nach diesem sollte es nur noch bergab gehen. Vor zwei Jahren hat genau dieser Abstieg nach Samoens meine Knie zerstört, doch dieses Jahr mit Treckingstöcken entgegen meiner vorherigen Meinung sollte alles besser werden. Und das ward es auch. Der Abstieg nach Samoens war lange nicht so lang und anspruchsvoll für die Gelenke, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Allerdings wurde auch im Vergleich zum letzten Mal die Wegführung etwas geändert, man kam nicht mehr durch den malerischen Ort Les Allamands, was allerdings den Vorteil hatte, dass Asphaltpassagen bis Samoens so gut wie nicht existent waren. Ich schritt also gemütlich hinab und hinein in den touristischen Ort, bereit mich wieder mit nützlichem und weniger nützlichem Proviant auszustatten, der bis Chamonix reichen musste.
Während des Abstiegs, im Tal ist Samoens zu erkennen
Zu dem nützlichen Proviant gehörten wieder Müsliriegel und Saucissons mit Baguette, zu dem weniger nützlichen Ölsardinen, Pfeffermakrelen (ich hatte tierischen Fischhunger auf einmal), sowie ein Glas Cornichons und ein Kilo frisches Obst. Schließlich hatte ich nicht mehr all zu viel zu wandern an jenem Tag und der Abend sollte ein Festmahl werden! So schrieb ich in der Sonne vor dem Sherpa noch eine Postkarte mit kitschigem Alpenmotiv und machte mich dann wieder auf den Weg. Eigentlich wollte ich im Fluss bei Samoens noch etwas schwimmen und mich abkühlen, aber auf dem Weg nahm dummerweise die Bremsenplage mehr und mehr zu, so dass ich die Situation doch eher unentspannt fand und mir die Lust aufs Baden verging. In der Gorges de Tines spürte ich den schwer beladenen Rucksack dann deutlich. Das Obst und die Cornichons wogen schwer und es war ziemlich warm. Schweißgebadet verließ ich die wunderschöne Gorge, nur um erneut von Massen von Bremsen überfallen zu werden. Zu allem Überfluss fing mein Schuh an der Lasche an zu drücken, ich konnte diese aber nicht richten, da die Bremsen mich sonst komplett aufgefressen hätten. Schnell eilte ich weiter, tierisch genervt von diesen enervierenden Mistviechern.
In der Gorges de Tines
Kurz hinter der Gorges bei der Pont de Nants im Bremsenrevier
Jenseits der Pont de Nants ging es dann wieder (dafür wurde der Weg um so häßlicher. Ich glaube der Abschnitt zwischen Pont de Nants und Pont de Salles ist der mir am wenigsten Liebste auf dem gesamten GR 5.) An der Pont de Salles angekommen und nach dem ausbreiten des Zeltes zum Trocknen der Schock: ich habe meine Heringe in Chardonniere liegen gelassen. So eine Scheiße. Kurz mit Köln und Berlin telefoniert, meine Wanderkumpanen, die ich ja auch bereits in zwei Tagen treffen sollte, bringen mir neue Heringe mit. Für diesen Abend hielten dann einige Steine her, die massig auf dem Campingplatz bzw. den Feuerstellen hier vorhanden waren. Ich war der einzige auf dem Campingplatz. Nachdem ich meine Wäsche gewaschen hatte zog es sich schnell zu und begann, natürlich, zu regnen und zu stürmen. Schnell ins Zelt mit mir und dem Rucksack und ausgeharrt und gelesen. Öfters musste ich raus größere Steine suchen, da der Wind so doll war, das er die Apside eindrückte. Super, so ein Wetterglück zu haben wenn man die Heringe verliert! Immerhin gab's Pfeffermakrele und Cornichons zum Abendessen... Später telefonierte ich nochmal mit Berlin und erfragte die Telefonnummer von Moede Anterne. Es sollte auch morgen stürmen und regnen und da hatte ich wahrlich keine Lust auf 2000. ohne Heringe zu zelten. So reservierte ich mir für die morgige Nacht einen Platz im Dortoir, zwar aus der Not heraus, aber mit Sicherheit auch nicht die schlechteste Lösung.
14.8. Pont de Salles – Refuge de Moede Anterne
Kam heute ganz ordentlich los, war aber nicht sonderlich gut drauf. Das Wetter war nicht gut, aber regnete bisher auch nicht. Ich ging den langen Anstieg heute stetig und in mittel-schnellem Tempo an und machte wenn überhaupt nur ganz kurze Trinkpausen. Wie gesagt, nicht so gut drauf. Trotzdem waren die verhangenen Talblicke später im Aufstieg durchaus genial. Im Aufstieg traf ich einen Mitarbeiter der Chalets d'Anterne, der mit dem Esel Vorräte aus dem Tal holte.
Dieser Kerl transportiert die Vorräte zu den Chalets d'Anterne
Rückblick in das Tal von Samoens im Anstieg zur Collet d'Anterne
Am Vormittag war ich dann schließlich oben auf der Collet d'Anterne und genoß die letzten regenfreien Minuten mit Saucisson, Pumpernickel und einer leckeren Orange. Der Regen setzte pünktlich mit Ende meiner Pause ein und begleitete mich zu den Chalets. Die Hochebene vor den Chalets war erneut ein grandioser Platz. Irgendwie magisch, wie die Bäume aus den Felsen zu wachsen scheinen und mit den kleinen Bächen und Flüssen. Sehr malerisch. Pünktlich als ich an den Chalets ankam, wurde der Regen stärker und von der Col d'Anterne her zog ein Gewitter auf. Ich zog mich in ein leeres Dortoir Gebäude der Chalets zurück und harrte dort aus, bis das Gewitter vorbei gezogen war.
Kurz vor den Chalets d'Anterne
Rückblick zu den Chalets d'Anterne und dem vorbeigezogenen Gewitter
Als ich mich wieder auf den Weg machte, riss es im Anstieg urplötzlich auf und die Sonne kam hervor. Ich war so begeistert und überrascht, dass ich mir das Regenequipment auszog und mich erst mal mit Sonnencreme eincremte. Keine zehn Minuten hielt die Sonne und ich kam mir ordentlich verhohnepiepelt vor. Nicht nur zog es sich wieder zu, nein, es fing natürlich auch wieder an zu regnen. Wieder etwas muffelig zog ich die Regenklamotten wieder an... Am Lac d'Anterne war es wieder komplett grau in grau und sah nicht gut aus. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich den Anstieg wagen sollte, im Falle eines weiteren Gewitters, nur hatte ich wenig Alternativen, da ich auch nicht zurück wollte. Als ich schließlich andere Wanderer sah, die sich auch in meine Richtung bewegten fasste ich mir ein Herz und begann die letzte halbe Stunde anstieg. An der Col öffnete sich der Himmel sogar nochmal etwas, aber schön war trotzdem anders.
Selfie auf der Col d'Anterne
Machte mich recht fix wieder an den Abstieg in Richtung Refuge. Die Refuge war wirklich schön, das Matratzenlager nicht zu überfüllt, die Blicke, besonders Richtung Süden aus dem Essenssaal heraus gigantisch als es aufklarte und auch schön mal wieder unter Menschen zu sein. Ich unterhielt mich auf ein paar Gläser Wein fast den ganzen Abend mit einem amerikanischen Wandersmann und Weltenbummler in Rente, netter und interessanter Kerl. An diesem Abend bin ich dann wirklich mal neidisch, da während ich meinen Tassenkartoffelbrei zu mir nahm, die nicht so knausrigen Refuge Gäste ein fantastisch duftendes Käsefondue vorgesetzt bekamen. Nach dem Essen noch etwas mehr Wein mit Kevin, dem Amerikaner und dann schlafen gegangen (leider saß der Wein oder etwas anderes nicht gut im Magen. Zum Glück gab es hier ein richtiges Klo... )
15.8. Refuge de Moede Anterne – Chamonix
Und heute sollte mein Abenteuer des alleine Wanderns dann abgeschlossen sein, auf den Nachmittag wollte ich meine Wanderkumpanen in Chamonix treffen. Bin recht spät auf den Beinen, habe allerdings auch Zeit. Nur etwa 5-6 Stunden soll es bis Chamonix dauern. Zum Frühstück versuchte mich eine Israeli, die auf der TMB unterwegs ist, dazu zu überreden nicht über die Col du Brevent zu gehen, da dies in dem Wetter zu gefährlich sei. Gut, dass ich die Strecke bereits kannte und die Col nun auch im Regen echt machbar ist, so ließ ich mich von meinem Plan nicht abbringen. Einziges Ärgernis war, dass es schon morgens regnete und, wie am ersten Tag, auch heute nicht aufhören sollte. Schnell war ich an der Pont d'Arleve mit unserem letztmaligen Bivouac Platz, nach wie vor ein toller Platz, mit schönen Blicken ins Tal. Auch der Aufstieg schön, in fast dem gleichen Wetter wie vor zwei Jahren.
An der Pont d'Arleve
Gegen Ende zog sich's nochmal gewaltig, hatte kaum Sicht, aber trotzdem ist der Weg von der Pont zur Col echt schön. Besonders auch der letzte, wilde Teil kurz vor der Col. An jener zweigte ich dann endgültig vom GR 5 ab und machte mich auf den Weg bergab in Richtung der Seilbahnstation Planpraz. Steil war der Weg, es regnete nach wie vor und die Sicht war weiterhin bescheiden, was den Genussfaktor ziemlich minimierte. Dies war der erste und letzte Tag, der mich beim Wandern richtig doll frustrierte. In schier endlosen Serpentinen ging es steil runter nach Chamonix im Dauerregen, das machte echt keinen Spaß. Dazu waren die Schuhe schwer da pitsche nass. Viel zu sagen gibt es zu dem Weg hinab auch nicht, da dieser ohne Sicht einfach unspektakulär war. Am Nachmittag kam ich dann in Chamonix an, durchnässt und auch durchgefroren. Ich traf vier der fünf Wanderkumpanen, die anderen Berliner, im Stadtzentrum, sie hatten es sich in einem einschlägigen Fastfood Restaurant gemütlich gemacht, in dem ich mich auch erstmal für die heutigen Strapazen belohnte. Unseren fünften Mann, der mit dem Zug aus Köln anreist, trafen wir später am Abend am Bahnhof. Zunächst suchten wir uns nach der Begrüßung einen nahen Campingplatz, der auch recht erschwinglich war. Dort stellte ich dann fest, dass der Regentag meinen Stiefeln überhaupt nicht bekam. Das ausgerissene Leder im rechten Schuh ist noch mehr ausgerissen und das im linken, das vorher bereits spröde war und nach dem heutigen Tag ebenfalls um die Naht herum ausgerissen war. Diese Stiefel sollten mich also bis Zermatt bringen? Das bezweifelte ich inzwischen sehr stark. Später, als unsere Gruppe komplett war, machten wir noch einen größeren Einkauf im Supermarkt unseres Vertrauens und kehrten zum Abend in ein Pub ein, in dem wir das Wiedersehen mit ein paar Bierchen gemütlich feierten (und unsere nassen Klamotten im warmen Pub am Leibe trocknen ließen).
...Fortsetzung folgt mit Teil 2 – Chamonix – Zinal
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