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Märkische Umfahrt August 2013
Karte: http://www.maerkische-umfahrt.de
Video: https://www.youtube.com/watch?v=GdfqX8yQ7nw
Der Jahresurlaub näherte sich und in irgendeinem Beitrag hier im Forum bin ich vor einiger Zeit auf den Rundkurs über Dahme und Spree aufmerksam geworden. Zirka 180 km machbar in einer Woche klang ideal. Einige – und je näher der Termin rückte weitere – Blicke in die Wasserwanderkarte machten aus Interesse einen handfesten Plan. Die Reise nach dem Ende der Urlaubssaison in Berlin/Brandenburg anzugehen, schien der perfekte Zeitpunkt. Den Rest wollten wir (meine Frau und ich) dann relativ spontan entscheiden.
Am Freitag, dem 08 August gegen 14:00 Uhr legte ich die Arbeit für die nächsten Wochen nieder. Eine lange Durstphase lag hinter uns. Wie üblich – teils aus Vorfreude, teils aus Sehnsucht – hatten wir bereits alles erledigt, was für eine ca. einwöchige Tour eben zu erledigen ist. Vorräte gekauft, Equipment vorbereitet, Boot gestriegelt... wenn es sein muss, waren wir sofort startklar.
Am Abend kam dann die genauere „Planung“. Wetter ok - Hitzewelle endlich vorbei. Ideal. Wann wollen wir los? Montag? Sonntag?
Morgen?! Ja! Gleich raus aus dem Arbeitsstress und ab aufs Wasser. Viel zu lange war die letzte etwas längere Tour her. In diesem Sommer waren häufig nur Tagestouren möglich. Wir waren uns schnell einig, dass nicht lange gefackelt wird.
Ausrüstung und Boot sind schnell ins Auto geladen. Wo wollen wir anfangen? Ich war mir sicher zum Einen am Anfang gegen die Strömung fahren zu wollen und auch möglichst schnell die Berliner Seen hinter mir zu haben und diese am Ende möglichst nicht oder nur wenig queren zu wollen.
Erkner erschien relativ günstig. Am Anfang die Seen, dann ein wenig gegen die Strömung über die Dahme und am Ende mit der Spree langsam aber stetig stromabwärts wieder zurück. Das wäre Realität geworden, wenn mein ursprünglicher Plan: anzureisen, schlafen, nächsten Morgen los - umgesetzt worden wäre. Tatsächlich basierte dies aber darauf, gegebenenfalls weiter südlich anzufangen. Erkner jedoch ist gerade mal 1:30 h entfernt. Sonnabend morgen los und gleich die ersten Kilometer „erpaddeln“ - das war´s. Laut Jübermann gab es in einem kleinen Dorf südlich von Erkner eine Einsetzstelle mit Parkplatz.

Gosen - Perfekte Stelle für den Start. Man kann fast ans Wasser fahren und kostenlos sehr nah parken. Boot ist startklar.
Tag 1 / Gosen – Kablow / ca. 20 km

Trotz der milderen Temperaturen brutzelt uns die Sonne beim Aufbau und Beladen unerbittlich. Aber in kurzer Zeit sind wir abfahrbereit. Der Platz in Gosen ist perfekt. Allerdings bekommen wir einen kleinen Einblick auf das, was uns auf den Berliner Seen erwarten könnte. Eine nicht gerade kleine Steganlage beherbergt geschätzt 50 eher größere Motorboote. Aber wenn sie hier liegen, sind sie nicht unterwegs. Allerdings hab ich nicht viel Hoffnung auf eine geruhsame Fahrt. Es ist Sonnabend, herrliches Wetter, leichter Wind. Ein ungutes Gefühl schwelt irgendwo in meiner Magengrube. Das Bild von dutzenden Yachten, die wenige Meter mit Vollgas an uns vorbeisausen, erscheint vor meinem geistigen Auge.
Ich wische es weg. Und wenn schon. In ca. 1-2 Tagen werden wir das hinter uns haben. Frischen Mutes geht es raus auf den Seddinsee.

Puh. Motorboote gibt es im Moment, gegen 12:00 Uhr, kaum. Dafür wird die frische Brise von eifrigen Seglern genutzt. Der Himmel ist leicht bedeckt, die Sonne meint es aber weiterhin gut mit uns. Die Ufergebiete sind durchzogen von allerlei Bebauung und unzähligen – zum Glück – angeketteten Motorbooten und Yachten an enormen Steganlagen. Der Wind ist zwar stetig, aber nicht störend. Am Rand türmen sich dennoch Wellen auf. Wir meiden das Ufer, halten Abstand zu den seltenen motorisierten Wasserfahrzeugen und bringen in kurzer Zeit auch noch den Zeuthener See hinter uns.
Bis zur ersten Schleuse in Neue Mühle versprüht nun die A10, eine Werft und kilometerlange, flächendeckende Entengrütze einen ganz besonderen „Charme“.

Wir versuchen Bilder in die grüne Textur zu paddlen. Es ist sicherlich hässlich, aber irgendwie auch...hmmm...einzigartig. Nunja. Hinter der Schleuse wird alles besser.

Ok, wir warten allein auf Einlass, die letzten 2 km war kein Bootsverkehr vorhanden. Uns kommt aus der Schleuse nur eine „Yacht“ entgegen. Im letzten Moment – wir dachten, wir bleiben allein in der Schleuse - schleicht sich noch ein tuckerndes Etwas hinter uns an. Naja. Man kann ja nicht alles haben. Aber eins stand da fest. Irgendwie ist gerade wirklich kaum was los. Schön. Bei einer kurzen Pause hinter der Schleuse, philosophieren wir über die Gründe. Ferien gerade vorbei. Überdosis an Fahrten der Bootseigner in dieser Zeit? Erstmal Pause mit „über´n See preschen“? Wie auch immer.
Das Wetter scheint weiterhin stabil und es wird ruhiger. Tiere zeigen sich. Deren Fluchtinstinkt ist beinahe nicht vorhanden.

Erst als wir unter 10 Meter an dem Kormoran vorbeigleiten, lässt er sich eher gemütlich ins Wasser gleiten und bringt etwas Abstand zwischen sich und uns. Wir biegen frohen Mutes auf den Krüppelsee ein. So richtig wissen wir noch nicht, wie weit wir fahren wollen. Prieros ist uns mit ca. 32 km etwas zu weit entfernt, obwohl es eigentlich ganz gut läuft. Ein Blick auf die Karte offenbart in Bindow bei Kilometer 25 eine Zeltmöglichkeit. Das wollen wir uns ansehen. Notfalls geht auch ein „wilder“ Platz am Ufer.
Aber es kommt anders. Ein paar Minuten, nachdem wir auf den Krüppelsee eingefahren sind, frischt der Wind auf. Ich blicke über die Schulter. Oh..hmm etwas dunkler, bedeckt. Vor uns: blauer Himmel mit vereinzelten Wölkchen. Wir steuern etwas Richtung Ufer. Das war nicht die schlechteste Entscheidung, den nur wenige Augenblicke nach unserer „Entdeckung“, setzt stürmischer Wind ein. Erste Tropfen begleiten uns zu einem Notfallhalt an einem der – genau an dieser Stelle – seltenen Stege. So richtig klar ist nicht, was hier passieren wird. Kurzer Schauer? Gewitter?
Wir entscheiden uns, erst mal am Steg abzuwarten. Ein älteres Pärchen bietet uns einen Platz unter ihrer Terrasse an, denn neben dramatischen Windböen, hat sich nun auch ein kräftiger Platzregen gesellt. Wir ziehen die Spitzdecken auf und entscheiden uns gegen einen Ausstieg. Mitleidige Blicke von der gastfreundlichen Dame des „Hauses“ lassen uns nochmal überlegen, nicht doch das nette Angebot anzunehmen. Andererseits scheint uns das Wetter in dieser Art nur von kurzer Dauer zu sein. Jedenfalls hoffen wir das. Donner bleiben aus. Es bleibt ein frischer Windzug und prasselnder Regen. Der Himmel hat sich in ein gleichmäßiges Grau verwandelt. Am Horizont ist nur schwer auszumachen, ob es wirklich heller wird. Ich krame die Karte hervor. Am Ende des Krüppelsees ist eine Zeltmöglichkeit eingezeichnet. Ungefähr 2 km über den See.
Wir bleiben in Ufernähe und halten Ausschau nach dem „Ferienhof Herzfeld“. Die Luft kühlt binnen Minuten drastisch ab. Wind und Regen senken das Wohlbefinden auch erheblich. Eigentlich hätten wir einfach was wärmeres unter die dünnen Regenjacken ziehen sollen, aber es ist ja nur ein kurzes Stück.
Irgendwann entdecken wir, eher unscheinbar, den Liegeplatz vorm Ferienhof. Bei dem Wetter ist kein Mensch zu sehen und allgemein kommen Zweifel auf, ob man hier wirklich das Zelt aufschlagen kann. An einem schmalen Bootssteg steige ich aus, um die Lage zu „checken“. Die Spitzdecke noch als „Abendkleid“ am Körper geht’s durch einen schmalen Weg an 5-6 Ferienwohnungen vorbei. Ich erschrecke eine Frau, die auf einer Terrasse in ein Buch vertieft ist. Vermutlich ist mein Anblick zusätzlich nicht besonders vertrauenerweckend. Aber sie weist mir den Weg.
Herr Herzfeld ist freundlich, scheut sich nicht, mich im Regen zurück zum Steg zu begleiten und zeigt mir die „Zeltwiese“, Sanitäreinrichtung (kalte Dusche inklusive). Der Platz kostet 4 Euro pro Person und 5 fürs Zelt.
Wir sind allein. Die Bewohner der Anlage zeigen sich wohl nicht so gern. Ein wenig fühlen wir uns wie Fremdkörper. Der Regen hört auf und kurze Zeit später klart es auf. Wir entladen das Boot und beginnen mit den üblichen „Bauarbeiten“.

Wir haben die Wiese am Ufer komplett für uns allein. Zum Abendbrot gibt es Nudeln in Tomaten-Thunfisch. Wir breiten uns aus, hängen die etwas nass gewordenen Paddelsachen in die untergehende Sonne und genießen einen sehr idyllischen Abend.
Sturm? Check! Regen? Check! Berliner Seen überstanden? Check!
In zwei Liegen genießen wir den Ausblick und Rest des Tages.
Karte: http://www.maerkische-umfahrt.de
Video: https://www.youtube.com/watch?v=GdfqX8yQ7nw
Der Jahresurlaub näherte sich und in irgendeinem Beitrag hier im Forum bin ich vor einiger Zeit auf den Rundkurs über Dahme und Spree aufmerksam geworden. Zirka 180 km machbar in einer Woche klang ideal. Einige – und je näher der Termin rückte weitere – Blicke in die Wasserwanderkarte machten aus Interesse einen handfesten Plan. Die Reise nach dem Ende der Urlaubssaison in Berlin/Brandenburg anzugehen, schien der perfekte Zeitpunkt. Den Rest wollten wir (meine Frau und ich) dann relativ spontan entscheiden.
Am Freitag, dem 08 August gegen 14:00 Uhr legte ich die Arbeit für die nächsten Wochen nieder. Eine lange Durstphase lag hinter uns. Wie üblich – teils aus Vorfreude, teils aus Sehnsucht – hatten wir bereits alles erledigt, was für eine ca. einwöchige Tour eben zu erledigen ist. Vorräte gekauft, Equipment vorbereitet, Boot gestriegelt... wenn es sein muss, waren wir sofort startklar.
Am Abend kam dann die genauere „Planung“. Wetter ok - Hitzewelle endlich vorbei. Ideal. Wann wollen wir los? Montag? Sonntag?
Morgen?! Ja! Gleich raus aus dem Arbeitsstress und ab aufs Wasser. Viel zu lange war die letzte etwas längere Tour her. In diesem Sommer waren häufig nur Tagestouren möglich. Wir waren uns schnell einig, dass nicht lange gefackelt wird.
Ausrüstung und Boot sind schnell ins Auto geladen. Wo wollen wir anfangen? Ich war mir sicher zum Einen am Anfang gegen die Strömung fahren zu wollen und auch möglichst schnell die Berliner Seen hinter mir zu haben und diese am Ende möglichst nicht oder nur wenig queren zu wollen.
Erkner erschien relativ günstig. Am Anfang die Seen, dann ein wenig gegen die Strömung über die Dahme und am Ende mit der Spree langsam aber stetig stromabwärts wieder zurück. Das wäre Realität geworden, wenn mein ursprünglicher Plan: anzureisen, schlafen, nächsten Morgen los - umgesetzt worden wäre. Tatsächlich basierte dies aber darauf, gegebenenfalls weiter südlich anzufangen. Erkner jedoch ist gerade mal 1:30 h entfernt. Sonnabend morgen los und gleich die ersten Kilometer „erpaddeln“ - das war´s. Laut Jübermann gab es in einem kleinen Dorf südlich von Erkner eine Einsetzstelle mit Parkplatz.
Gosen - Perfekte Stelle für den Start. Man kann fast ans Wasser fahren und kostenlos sehr nah parken. Boot ist startklar.
Tag 1 / Gosen – Kablow / ca. 20 km
Trotz der milderen Temperaturen brutzelt uns die Sonne beim Aufbau und Beladen unerbittlich. Aber in kurzer Zeit sind wir abfahrbereit. Der Platz in Gosen ist perfekt. Allerdings bekommen wir einen kleinen Einblick auf das, was uns auf den Berliner Seen erwarten könnte. Eine nicht gerade kleine Steganlage beherbergt geschätzt 50 eher größere Motorboote. Aber wenn sie hier liegen, sind sie nicht unterwegs. Allerdings hab ich nicht viel Hoffnung auf eine geruhsame Fahrt. Es ist Sonnabend, herrliches Wetter, leichter Wind. Ein ungutes Gefühl schwelt irgendwo in meiner Magengrube. Das Bild von dutzenden Yachten, die wenige Meter mit Vollgas an uns vorbeisausen, erscheint vor meinem geistigen Auge.
Ich wische es weg. Und wenn schon. In ca. 1-2 Tagen werden wir das hinter uns haben. Frischen Mutes geht es raus auf den Seddinsee.
Puh. Motorboote gibt es im Moment, gegen 12:00 Uhr, kaum. Dafür wird die frische Brise von eifrigen Seglern genutzt. Der Himmel ist leicht bedeckt, die Sonne meint es aber weiterhin gut mit uns. Die Ufergebiete sind durchzogen von allerlei Bebauung und unzähligen – zum Glück – angeketteten Motorbooten und Yachten an enormen Steganlagen. Der Wind ist zwar stetig, aber nicht störend. Am Rand türmen sich dennoch Wellen auf. Wir meiden das Ufer, halten Abstand zu den seltenen motorisierten Wasserfahrzeugen und bringen in kurzer Zeit auch noch den Zeuthener See hinter uns.
Bis zur ersten Schleuse in Neue Mühle versprüht nun die A10, eine Werft und kilometerlange, flächendeckende Entengrütze einen ganz besonderen „Charme“.
Wir versuchen Bilder in die grüne Textur zu paddlen. Es ist sicherlich hässlich, aber irgendwie auch...hmmm...einzigartig. Nunja. Hinter der Schleuse wird alles besser.
Ok, wir warten allein auf Einlass, die letzten 2 km war kein Bootsverkehr vorhanden. Uns kommt aus der Schleuse nur eine „Yacht“ entgegen. Im letzten Moment – wir dachten, wir bleiben allein in der Schleuse - schleicht sich noch ein tuckerndes Etwas hinter uns an. Naja. Man kann ja nicht alles haben. Aber eins stand da fest. Irgendwie ist gerade wirklich kaum was los. Schön. Bei einer kurzen Pause hinter der Schleuse, philosophieren wir über die Gründe. Ferien gerade vorbei. Überdosis an Fahrten der Bootseigner in dieser Zeit? Erstmal Pause mit „über´n See preschen“? Wie auch immer.
Das Wetter scheint weiterhin stabil und es wird ruhiger. Tiere zeigen sich. Deren Fluchtinstinkt ist beinahe nicht vorhanden.
Erst als wir unter 10 Meter an dem Kormoran vorbeigleiten, lässt er sich eher gemütlich ins Wasser gleiten und bringt etwas Abstand zwischen sich und uns. Wir biegen frohen Mutes auf den Krüppelsee ein. So richtig wissen wir noch nicht, wie weit wir fahren wollen. Prieros ist uns mit ca. 32 km etwas zu weit entfernt, obwohl es eigentlich ganz gut läuft. Ein Blick auf die Karte offenbart in Bindow bei Kilometer 25 eine Zeltmöglichkeit. Das wollen wir uns ansehen. Notfalls geht auch ein „wilder“ Platz am Ufer.
Aber es kommt anders. Ein paar Minuten, nachdem wir auf den Krüppelsee eingefahren sind, frischt der Wind auf. Ich blicke über die Schulter. Oh..hmm etwas dunkler, bedeckt. Vor uns: blauer Himmel mit vereinzelten Wölkchen. Wir steuern etwas Richtung Ufer. Das war nicht die schlechteste Entscheidung, den nur wenige Augenblicke nach unserer „Entdeckung“, setzt stürmischer Wind ein. Erste Tropfen begleiten uns zu einem Notfallhalt an einem der – genau an dieser Stelle – seltenen Stege. So richtig klar ist nicht, was hier passieren wird. Kurzer Schauer? Gewitter?
Wir entscheiden uns, erst mal am Steg abzuwarten. Ein älteres Pärchen bietet uns einen Platz unter ihrer Terrasse an, denn neben dramatischen Windböen, hat sich nun auch ein kräftiger Platzregen gesellt. Wir ziehen die Spitzdecken auf und entscheiden uns gegen einen Ausstieg. Mitleidige Blicke von der gastfreundlichen Dame des „Hauses“ lassen uns nochmal überlegen, nicht doch das nette Angebot anzunehmen. Andererseits scheint uns das Wetter in dieser Art nur von kurzer Dauer zu sein. Jedenfalls hoffen wir das. Donner bleiben aus. Es bleibt ein frischer Windzug und prasselnder Regen. Der Himmel hat sich in ein gleichmäßiges Grau verwandelt. Am Horizont ist nur schwer auszumachen, ob es wirklich heller wird. Ich krame die Karte hervor. Am Ende des Krüppelsees ist eine Zeltmöglichkeit eingezeichnet. Ungefähr 2 km über den See.
Wir bleiben in Ufernähe und halten Ausschau nach dem „Ferienhof Herzfeld“. Die Luft kühlt binnen Minuten drastisch ab. Wind und Regen senken das Wohlbefinden auch erheblich. Eigentlich hätten wir einfach was wärmeres unter die dünnen Regenjacken ziehen sollen, aber es ist ja nur ein kurzes Stück.
Irgendwann entdecken wir, eher unscheinbar, den Liegeplatz vorm Ferienhof. Bei dem Wetter ist kein Mensch zu sehen und allgemein kommen Zweifel auf, ob man hier wirklich das Zelt aufschlagen kann. An einem schmalen Bootssteg steige ich aus, um die Lage zu „checken“. Die Spitzdecke noch als „Abendkleid“ am Körper geht’s durch einen schmalen Weg an 5-6 Ferienwohnungen vorbei. Ich erschrecke eine Frau, die auf einer Terrasse in ein Buch vertieft ist. Vermutlich ist mein Anblick zusätzlich nicht besonders vertrauenerweckend. Aber sie weist mir den Weg.
Herr Herzfeld ist freundlich, scheut sich nicht, mich im Regen zurück zum Steg zu begleiten und zeigt mir die „Zeltwiese“, Sanitäreinrichtung (kalte Dusche inklusive). Der Platz kostet 4 Euro pro Person und 5 fürs Zelt.
Wir sind allein. Die Bewohner der Anlage zeigen sich wohl nicht so gern. Ein wenig fühlen wir uns wie Fremdkörper. Der Regen hört auf und kurze Zeit später klart es auf. Wir entladen das Boot und beginnen mit den üblichen „Bauarbeiten“.
Wir haben die Wiese am Ufer komplett für uns allein. Zum Abendbrot gibt es Nudeln in Tomaten-Thunfisch. Wir breiten uns aus, hängen die etwas nass gewordenen Paddelsachen in die untergehende Sonne und genießen einen sehr idyllischen Abend.
Sturm? Check! Regen? Check! Berliner Seen überstanden? Check!
In zwei Liegen genießen wir den Ausblick und Rest des Tages.
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