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Der Berch ruft!!!
Der Berch ruft!!!
Nachdem ich schon lange geplant hatte das Erlanger Bergfest zu Fuss zu besuchen, hat es heuer endlich zeitlich gepasst.
1.Tag -------------------- 17.5.2013-------------------- 23 km
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Ich schultere meinen bereits fertig gepackten Rucksack und beginne meine Wanderung, direkt an der Haustür. Bereits nach ein paar hundert Metern verschwinde ich im heimischen Wald, wo ich bald die Hohlwegspuren der „Goldenen Straße“ durchquere. Kurze Zeit später habe ich einen Blick auf den „Monte Kaolino“, unseren ehemals weißen Sandberg, der immer mehr zuwächst und langsam schwarz wird.
Bin ich noch bei strahlendem Sonnenschein los gegangen, zieht sich bereits nach einer Stunde der Himmel zu und es beginnt zu regnen, so dass ich den Rucksack mit der Regenhülle schützen muss. In der Höhe grummeln Gewitter, die sich wieder verziehen, nur der Regen bleibt mir erhalten. Die Strecke läuft über einen Höhenzug, von dem man normalerweise eine weite Aussicht hat, leider ist wegen des Regens nicht viel zu sehen.
Hohlwege der Goldenen Straße
Monte Kaolino (Ich weiß, den Berg habe ich bereits öfters verlinkt, aber als Bub habe ich da im Sommer jeden Tag verbracht.

verregnete Aussicht
An einem Mobilfunkmasten sind die Schaltkästen mit einem Dach versehen und ich kann vor dem Regen geschützt, meine erste größere Pause machen. Danach tröpfelt es nur noch und ich gehe an Sandgruben entlang, die sich am Abhang aufreihen. Im Wald steige ich weglos in ein schmales Tal hinab, wobei ich aufpassen muss nicht zu stürzen, da zwei Harvester in dem Waldstück wüten und überall abgesägte Äste liegen. Unten ist wieder ein Weg, dem ich länger folge, bis ich den Wald verlasse und auf einer schmalen Teerstraße weiter wandere.
Vor dem Ort Süß sehe ich eine Familie im Garten arbeiten, bitte um Wasser, dass ich ohne Probleme bekommen und werde noch gefragt, ob ich etwas zu Essen will. Dankend lehne ich ab und sage, dass ich zu viel dabei habe und ohnehin wieder etwas mit nach Hause bringen werde, unter anderem Müsliriegel die meine Tochter extra für mich gebacken hat.
Weil ich relativ spät gestartet bin, dämmert es bereits als ich weiter gehe und es beginnt zu nieseln. Bis ich den nächsten Wald erreiche, fällt der Regen nicht mehr, sondern er strömt. Auch die Bäume können mich nicht vor dem Wasser schützen.
Durch den Wald zieht sich eine Weiherkette, an ihr entlang stapfend suche ich nach einer Fischerhütte. Die ersten beiden sind zum unterstellen nicht geeignet, doch endlich finde ich eine Hütte die eine überdachte Terasse besitzt, ein Tisch und Bänke sind auch vorhanden und froh über diesen guten Platz breite ich mich aus. Mein Zelt passt genau unter das Vordach und auf den Bänken kann ich meine nassen Sachen ausbreiten.
Rast am Mobilfunkmast
Sandgrube, da gibt es mehrere hinter einander
Fischerhütte; das Bild ist vom nächsten Morgen
2.Tag------------- 18.5.2013 ----------- Pfingstsamstag ----------- 25 km
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Weiter gehend erreiche ich Eschenfelden, fülle meine Wasserflaschen am Friedhof auf, wandere weiter durch Eggenberg. Im anschliesenden Wald verliere ich den Weg und finde nach einigen Umwegen nach Buchhof. In die dortige Doline steige ich heute nicht hinab, weil ich unter anderem, als einer der, inzwischen sagenumwobenen „Drei edlen Recken“, die dazu gehörige kleine Höhle bereits öfters besucht habe. Statt dessen lege ich mich ins Gras und schlafe im Sonnenschein, bis ein Hund kommt und mich aufweckt. Das dazugehörige Herrchen versichert, dass der Hund ungefährlich ist und mich nur abschlecken will, was ich aber verhindere.
Felstor auf dem Holzberg
blühende Wiese
Doline von Buchhof;"Die Mär von den drei edlen Recken", mit Bilder vom Inneren der Doline
Zunächst auf einer schmalen Teerstraße durchquere ich das kleine Dorf München, weiter auf einem Schotterweg, über einen bewaldeten Hügel, erreiche ich Schmidtstadt und kurz darauf den Starenberg. In der dortigen Felsenburg suche ich nach der Starenhöhle, die aus einem schmalen Spalt besteht. Um in sie einzusteigen müsste ich erst einige Meter den Felsen hoch klettern, schaffe aber nur die Hälfte, bevor es mir zu gefährlich wird. Da ich alleine unterwegs bin, riskiere ich lieber nichts und verzichte auf die Höhle.
So gehe ich tiefer ins Felsengebiet von Hirschbach, dass kleinräumig, dafür aber abwechslungsreich ist. Es besteht aus mehreren Felsgipfeln, Felsentoren, Höhlen und Aussichtspunkten. Die Wegführung in dem Gebiet ist verwirrend und macht jedem Labyrinth Konkurrenz. Ich folge einfach der Markierung Nr. 2 und komme so zum „Himmel“, einem Aussichtspunkt, von dem ich einen weiten Blick auf die Kuppenalb geniese.
Nachdem ich mich in dem Gebiet noch etwas umgeschaut habe, verlasse ich das Felsgebiett. Die letzten Kletterer beenden den „Höhenglückssteig“. Es ist schon spät, ich schaue noch an der Bergwachthütte vorbei und verlasse anschliesend das Felsgebiet.In einem ruhigen Wald stelle ich mein Zelt auf und verbringe eine geruhsame Nacht.
Starenhöhle
Aussicht vom "Himmel" über die Kuppenalb
Weg zum Schlafplatz
3.Tag ---------- 20.5.2013------------ Pfingstsonntag ------------- 25 km
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Noristörl
Amtsknechtstube, innen
Amtsknechtstube, außen mit Markierungen des Norissteig
In Fischbach spreche ich einige Leute, vor einem Haus, an und bitte um Wasser. Eine Frau zeigt mir einen Wasserhahn im Garten, an dem ich meine Wasserflaschen auffüllen darf. Als ich auf die obligatorische Frage, woher und wohin, antworte, dass ich vier Tage wandere und im Wald übernachte, um am Ende auf der Erlanger Bergkirchweih eine Maß Bier zu trinken, meint sie, so durchgeknallte Leute gefallen ihr und das nächste Mal bekomme ich von ihr auch ein Bier. Etwas philosophieren wir noch herum und einigen uns darauf, „wenn jeder etwas spinnen würde und den anderen spinnen liese, wäre vermutlich einiges einfacher“.
Als nächstes muss ich einen Höhenzug überwinden um nach Vorra zu kommen. Auf einer Brücke überquere ich die Pegnitz und bewundere den mächtigen, am Ufer in voller Blüte stehenden, Kastanienbaum. Aus dem Tal muss ich eine lange Steigung hoch wandern. Glücklicher weise führt der Weg durch einen Wald, so dass ich Schatten habe, denn die Sonne scheint inzwischen recht kräftig. Den Langenstein überschreite ich auf seinem Kamm, am Gipfel machen sich Kletterer bereit die dortige Felswand zu besteigen. Ich wandere weiter durch die kleinteilige Landschaft der „Fränkischen Schweiz“ und erreiche Hohenstein, den höchstgelegenen Ort in der Gegend. Die Burg, auf dem Berg, innerhalb Hohensteins besichtige ich nicht, weil ich sie schon, von einer früheren Radtour her, kenne. Vor dem nächsten Dorf übersehe ich mal wieder eine Abzweigung, muss über eine Wiese und einen steilen Hang im Wald absteigen, um wieder auf meinen geplanten Weg zu kommen. Die Strecke geht weiter, vorbei an blühenden Streuobstwiesen, durch kleine Dörfer und kurze Waldstücke. Bald unterquere ich die A9 und nun folgt ein langer Abstieg nach Diepoltsdorf.
Inzwischen hat sich der Himmel wieder bewölkt und ich gehe zur Kirche von Bühl, die noch klassisch vom Friedhof umgeben ist, weil ich mal wieder Wasser brauche. Dort angekommen fülle ich erst meine Wasserflaschen auf, setze mich auf eine Bank zum Rasten und besichtige die Kirche. Wärend dessen ist ein Gewitter aufgezogen, es gehen immer mehr Leute Richtung Kirche und auf der Bank bin ich nicht vor dem einsetzenden Gewitterregen geschützt. So gehe ich nochmals in die Kirche und feiere die Maiandacht mit. Danach hat der Regen leider noch nicht aufgehört, ich mache mich trotzdem auf den Weg, werde noch innerhalb des Ortes, durch einen kräftigen Schauer, richtig nass, gehe aber trotzdem weiter. Im anschliesenden Wald kämpfe ich mich die nassen, schlammigen Wege nach oben, komme dann dem Weg folgend durch eine Streuobstwiese. Inzwischen hat der Regen nachgelassen und ich sehe eine Hütte mit überdachtem Vorraum. Eigentlich will ich noch eine Stunde weiter ziehen, aber so eine gute Gelegenheit, das Zelt trocken auf zu stellen, werde ich heute nicht mehr finden. Die Hütte wird augenscheinlich schon länger nicht mehr genutzt, der Boden des Vorraums besteht aus Sand und ich muss einige Rodungsarbeiten durchführen, bevor ich mein Zelt aufstellen kann.
Irgend etwas habe ich mit der Regenhülle des Rucksacks falsch gemacht. Als ich den Rucksack absetze, bemerke ich dass sich unten in der Regenhülle Wasser gesammelt hat. Weil mein Schlafsack ganz unten im Rucksack liegt hat er Nässe gezogen und einige feuchte Stellen. Wärend der Nacht schlafe ich ihn trocken und der Regen hört auch irgend wann auf.
ehemaliges Schloss in Vorra, ist jetzt Schullandheim
Kastanienbaum in Vorra
Streuobstwiese
Burg Hohenstein
Kirche mit Friedhof in Bühl
4.Tag ---------- 21.5.2013 --------- Pfingstmontag ----------- 28 km
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Sinterbecken der Lillach
Sinterdamm
Kaskaden
Durch Weißenohe komme ich nach Igensdorf, wo ich vor dem Bach Schwabach abbiege, statt danach. Bis ich meinen Irrtum bemerke ,bin ich schon recht weit gegangen und will nicht mehr umkehren . An einer geeigneten Stelle furte ich über den Bach und schlage mich quer durch den Wald, bis ich wieder auf den Weg zum Lindelberg gelange. Lange, sanft aufwärts gehend, komme ich in de Nähe des Burgstalls, auf dem Berg.
Im Wald sehe ich ein Reh äsen. Ich bleibe stehen um es zu beobachten, schließlich bemerkt es mich und springt einige Meter davon, bleibt stehen und äugt zu mir zurück. Darauf hin setze ich mich wieder in Bewegung, das Reh verschwindet hinter Büschen, nach einigen Metern zucke ich leicht zusammen. Direkt neben mir, auf der zweiten Spur des Waldweges liegt ein Rehkitz, dass ich zuvor nicht bemerkt habe. Den ersten Impuls, stehen zu bleiben kann ich unterdrücken, gehe einige Meter weiter, bleibe stehen und mache einige Fotos. Nachdem ich das Kitz aus sicherer Entfernung beobachtet habe gehe ich wieder weiter damit das Reh wieder zu seinem Kitz kann.
Furtstelle
Streuobstwiese mit Kirschbäumen
Rehkitz
Vom Burgstall ist nicht mehr viel zu sehen, er besteht nur noch aus einem Erdwall, der sich durch den Wald zieht. Laut einer Tafel haben ihn schon die alten Kelten erbaut und im Mittelalter soll hier auch eine Burg gestanden haben. Waren bis jetzt die Wege, schon immer mal wieder, schlammig, so wird das folgende Stück Wegs noch schlimmer. Richtig tiefer Schlamm, dem ich nicht ausweichen kann, weil direkt am Rand dichte Büsche wachsen, also mitten durch.
Als ich den Wald verlasse werden die Wege wieder besser und ich wandere jetzt über einen Höhenzug, der weite Aussicht nach Norden und Süden über das Land erlaubt. An der Tongrube von Marloffstein raste ich das letzte mal vor Erlangen. Meine Behauptung vom ersten Tag, dass ich zu viel Essen dabei habe, hat sich als falsch heraus gestellt. Ich habe nur noch Wasser und etwas trockenes Brot, damit ist mein Proviant erschöpft. Die Tongrube war bis letztes Jahr eine schöne Badegelegenheit, ist jetzt aber durch ein Tor versperrt, weil zu laut und zu ausgiebig in ihr gefeiert wurde, mit Feuer und Müll liegen lassen. Schade um diesen schönen Platz.
Weg vor Marloffstein
Sicht nach Süden
Sicht nach Norden
Tongrube von Marloffstein
Jetzt habe ich nicht mehr weit bis zur Bergkirchweih. Nochmal an einer weiten Aussicht vorbei, muss ich nur noch durch den Wald oberhalb von Erlangen. Teilweise kommen mir schon Leute enntgegen die Lebkuchenherzen um den Hals tragen. Verlaufen kann ich mich nicht mehr, weil ich nur noch den Gruppen folgen muss, die alle Richtung Bergfest wandern. Noch durch einen Vorort, dann bin ich auf dem Festgelände und sitze kaum im Biergarten unter einem großen Schirm, als zum Abschluss nochmal ein kräftiger Regenschauer runter kommt. Macht mir aber nichts mehr, weil ich bereits eine Maß in Händen halte und gemütlich abwettern kann.
beim abwettern

Einige Eindrücke vom Erlanger Bergfest. Wegen dem Regen sind nur wenig Leute unterwegs, später wurde das Wetter besser.
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