[DE] Keine Märzenbecherblüte - Donauberglandweg und ein Stückchen Zollernalbweg

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    [DE] Keine Märzenbecherblüte - Donauberglandweg und ein Stückchen Zollernalbweg

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    In der Zeitung stand, die Zugvögel haben umgedreht. Gelegenheit, das Expeditionsequipment mal zu prüfen.



    In der angedachten Gegend lag noch „Altschnee“, es musste was anderes her. Warum nicht an der Donau entlang, da waren doch so eine Art Kreidefelsen. Baden-Württemberg hat immer wieder idyllische Fleckchen, mit denen man nicht rechnet. 0-8 Grad und Regen werden angekündigt, im Vergleich ist die südlichste Ecke mal wieder begünstigt. Webcam: da ist es grün. Also, die Donau entlang, wo sie noch jung ist. Trotz Felsen muss das doch vergleichsweise niedrig sein.

    Die Sache erwies sich als ziemlich einfach für Kurzfristplanungen, was die Orientierung betrifft: noch nicht so lange erfunden ist der Donauberglandweg, im Anschluss kann man sich am Donau-Zollernalbweg versuchen, Infos umfassend im Netz. Die Etappen haben mindestens 5 Sterne von 7, Prädikat usw. Es wird sicher idiotensicher beschildert sein.
    Bis vier Tage vorher war immer noch alles grün. Dann schneite es und blieb kalt. Die Wetterkurve, die für die Zukunft bergauf zeigte – verschob diese Zukunft immer am folgenden Tag weiter nach hinten.

    Die erste offizielle Etappe ließen wir weg, da kein Bahnanschluss. Start in Spaichingen. Ziel Sigmaringen und evtl. noch ein bisschen darüber hinaus. Alt und vernünftig, wie wir sind, konzentrierte ich mich auf Gasthöfe und Pensionen (Gasthöfe sind ein triftiger Grund, diese Gegend zu besuchen, Pensionen nicht unbedingt) und war wirklich gewillt, offizielle Unterkünfte aufzusuchen. Damit fingen die Probleme an: zum einen war ich mir nicht sicher, wie weit wir nun kommen (und wollte mich natürlich nicht immer festlegen), zum anderen, wenn ich mich mal festlegen wollte, war in diesem Kaff alles ausgebucht oder der Gasthof mit umfassender website existierte offensichtlich nicht mehr, kein Anschluss unter dieser Nummer und die Mail kam postwendend zurück. Ich begann umzuschwenken: Der Campingplatz der Gegend, zentral und groß – geschlossen, zu früh im Jahr. Auf Nachfrage empfahl der Campingmann, doch die Holzbrücke in Beuron zu kapern als trockene Übernachtungsmöglichkeit. Bei ihm auf den Platz, kleines Zelt, eine Nacht? Nein, das war ihm nicht recht.

    Nett gemeint, historische Holzbrücke, überdacht (als wir sie überquerten, stellte ich fest, ganz schön zugig, jede Menge Lüftungsschlitze), aber ich wollte eine Unterkunft 20 km weiter. Somit machte ich der Begleitung klar: wir sollten das Zelt doch mitnehmen und irgendwo in den Donauwiesen wird Platz sein. Was da nun Naturpark ist und was nicht – ich legte es nicht drauf an, die Umstände ließen mir keine Wahl. Abgesehen davon wimmelt es in diesem Naturpark von Äckern. Stetige Begleiter waren Winterkrähen.

    Märzenbecherblüte?
    Angekommen in Spaichingen kehren wir erstmal ein (wir haben nur ein paar Riegel dabei und den Kocher für den morgendlichen Wachkaffee, setzen sonst voll und ganz auf Gasthöfe). Es schmeckt. Gasthof Engel. Die Bedienung weist uns den Weg zum Dreifaltigkeitsberg und ist entsetzt – riesige Rucksäcke und da rauf? Viele Stufen, nehmen Sie besser die Straße, zwar länger, aber nicht so direkt steil. Wir nehmen den Büßergang auf den Dreifaltigkeitsberg über die Stufen, derer gar nicht so viele sind. Anstrengend mit Zwiebelrostbraten im Bauch.

    Überhaupt ist die Ecke sehr passend für Ostern. Ständig Kreuzwege (man baut ganze Häuser an jeder Station), Kloster Beuron (Samstagsosterandacht, geläutet hat es viel) und Kreuze auf jedem zweiten Felsvorsprung. Kapellen sowieso.

    Vom Dreifaltigkeitsberg geht es durch den Wald auf’s freie Feld, ein Fuchs kreuzt den Weg.



    Zur nächsten Kapelle auf einem Hügel, knapp unter 1000 m. An klaren Tagen genießt man angeblich Panoramabblick zum Säntis und bis zum Mont Blanc.



    Dieses Kirchlein wird halb umrundet, die so zauberhafteinmalige Wacholderwiese und die Fichtenschonung sollen nicht fehlen, kurz vor der Rückkehr zum Aufstiegspunkt biegt man doch ab. Dann geht es ins liebliche Lippachtal, „Juwel zur Märzenbecherblüte!“ Es ist Ende März, aber wir schlittern eher an erstaunlich abschüssigen Hängen auf schmalen Waldpfaden, gerne gerade so viel mit Schnee bedeckt, dass man nicht sieht, wohin man tritt, gleichzeitig so wenig Schnee, dass man dann auf den nassen Ast tritt.

    In Mühlheim hatte ich nach der Holzbrücken-Episode nicht mehr nach Unterkünften gefragt. Liebliches Lippachtal, da wird es doch was geben. Abgesehen von der Straße, die meist mehr oder weniger direkt neben dem oder der lieblichen Lippach entlang führt, auf der anderen Bachseite. Eben zur Mühle, in die man einkehren kann. Wir waren schon einkehren, lassen sie aus und sparen uns die Frage nach Unterkunft, es stehen viele Autos davor und für den nächsten Tag habe ich schon zwei Etappen zusammengelegt, Beuron ist gebucht, 30 km ist uns zu viel, wir müssen weiter.

    Die Wiesen sehen sehr feucht aus, es dämmert. Wir könnten es bis Mühlheim schaffen, aber was tun, wenn dort alles ausgebucht ist? We’ll see, da ist noch die Rede von Höhlen, vielleicht wäre das ja auch mal was. Aber, siehe da, im Wald fällt mir ein fast trocken aussehendes Fleckchen auf, und daneben: steht ein Hüttchen. Überdachter Tisch. Kleine Kiesfläche. Unser Zeltplatz, beim Naturfreundehaus und wen es interessiert, der kann sich über Nistkästen und Nisttechniken informieren.



    Bisschen Neuschnee am nächsten Morgen. Windstille so tropfnass war das Zelt noch nie. Da hilft auch kein Hilleberg. Insgesamt alles sehr komfortabel, Tisch und Dach.



    Heute also zwei Etappen und noch kurz bis Mühlheim. Das wird nur gestreift, außer dem Edeka – Brezeln sind in der Gegend eigentlich zu empfehlen, die vom Bäcker beim Mühlheimer Edeka nicht, Croissants gibt es auch nur in einer sehr deutschen Variante – sehen wir nichts von Mühlheim, die Donauversickerung dann ein anderes Mal. Trotz idiotensicherer Beschilderung laufen wir an einem Abzweig vorbei auf den Acker. Danach sind wir ganz aufmerksam. Das Schild zeigt Richtung Radweg, nicht rauf. Die Karte wird ein paar km später zu Rate gezogen, demnach ginge es eigentlich rauf. Die Erkenntnis manifestiert sich in den folgenden Tagen ab und an: die Schwaben drehen offensichtlich die Schilder. Vielleicht je nach Wetterlage. An sich ist es uns recht – wir sind nicht in Form, ich habe die Trekkingstöcke extra zu Hause gelassen und stelle fest: alles viel anstrengender, dabei wiegen die Rucksäcke nur irgendwas um 10-12 kg, vielleicht mal 13. Wir tragen Wasser mit uns rum. Die erste Hälfte ist also doch etwas kürzer und flach.



    Als wir gegen Ende noch auf die eigentliche Route abbiegen und mal wieder einen steilen glatten Hang runtereiern, ist uns die ungeplante Wegführung erst recht willkommen.

    Fridingen. Wir sparen uns noch einen Schlenker zum unnachahmlichen Aussichtspunkt – es ist sowieso diesig, ab zum Skilift. Ein Steig ist gesperrt, es folgt ein höchst idyllischer Bauernhof. Die Einkehrbänke sind leer, für die Osterlämmer wurde Stroh ausgelegt.



    Die ersten und letzten beiden Radfahrer überholen uns. Nach wenigen 100 m müssen sie schieben, Schnee bergauf. Wir biegen ab in die Seitenklamm, Schnee wird tiefer, rauf zu Burgruine X. Nasskalt, so pausierend, also weiter. Beim Bauernhof war wohl mal wieder ein „Grand Canyon“. Danach vermissen wir die Donau. Heißt ja auch Berglandweg. Die kmAngaben widersprechen sich ziemlich, Beschreibung aus zwei Quellen Berglandweg, AlbSüdrandweg – es könnten 25 sein, vielleicht auch nur 18. Wir sehnen Beuron herbei, aber da ist erst noch ein Schloss mit urtümlicher Höhle daneben, man könnte eigentlich einziehen und die Wohntradition fortsetzen.



    Neben unserer Markierung gibt es natürlich noch mindestens drei andere und ab und an eine Jakobsmuschel. Die Wege variieren leicht, man war bemüht, mal die breiten Wege für den Donauberglandweg zu verlassen, lange hält das meist aber nicht an. So werden die Spazierwege immer mal geschnitten und wir schlittern im Hang. Den km vom Schloss runter finden wir ziemlich schwierig bei den Verhältnissen. Danach – geht es bequem runter, mal wieder ein Kreuzweg, der Berglandweg biegt ab, zur Donau, Beuron in Sicht. Schneite es oben zart, sinken hier die Wolken immer tiefer und es regnet nun eher.



    Das Hotel, natürlich Klostereigentum, verpachtet, hat etwas Mönchsflair. Aber das Zollerbier ist richtig gut. Das Zelt tropft erst im Radlstall ab, ich hole es dann rein, bevor der Kater kommt, der olfaktorisch unverkennbar da unterwegs ist. Die Heizungen sind an diesem Wochenende überall hochgedreht.



    Blick aus dem Fenster in die morgige Richtung. Die bisherigen Etappen waren meist leicht oder mittel klassifiziert, morgen soll es schwer sein, wir fragen uns, was uns da erwartet, so mancher Hangweg ist schmal und bei dem Wetter glatt und rutschig.

    Maria und Josef



    Caspar David Friedrich. Es ist stellenweise sicher romantisch an der Donau. Bei Sonnenschein.

    Es regnet nicht mehr wirklich am nächsten Tag. Über besagte Holzbrücke und in den Wald. Erst wieder ein schmaler Steig, aber das gibt sich, fortan besteht die Schwierigkeit darin, Hinterlassenschaften der sägenden Schwaben zu überwinden, halbgroße Äste liegen auf dem Waldweg rum. Man wird raufgeschickt, um dann wieder runtergeschickt zu werden, oben im Wind am Feldrand entlang. Ohne Trekkingstöcke lohnen sich Handschuhe manchmal. Einen Felsengarten möchten sie zeigen. Der ist aber verschneit. Unten: endlich mal wieder die Donau. Die Brücke ist glatt.



    Rauf zur Burg Wildenstein. Der Schnee nimmt zu, der letzte km ist vereist und steil und schmal und eine Blutspur säumt den Weg, dazu ein paar Pfoten. Da hatte wohl ein Füchslein Erfolg. Wir sind damit beschäftigt, nicht abzustürzen. Tod am Donauberglandweg wäre doch gar zu blöd. Außer uns läuft keiner rum. Ab und an so ein paar Tagesausflügler an neuralgischen Punkten, kurz eine Runde zur Ruine.



    Jetzt wird es endgültig winterlich. Aber der Schnee ist recht hart, irgendwann zuvor, es war ja mal grün, ist wohl schon etwas weggetaut, es läuft sich ganz gut. Die Äcker zuvor sahen schneebedeckt sowieso besser aus.



    Stets ein Kreuz, wo es gesehen wird. An einer Grillhütte sind es noch 1,5 km bis Kreenheinstetten, Geburtsort von Abraham a Sancta Clara. Peinlicherweise nie gehört, eine Koryphäe des Mittelalters anscheinend. Bildungslücke geschlossen, das Geburtshaus müssen wir aber nicht unbedingt sehen.
    Gasthof Traube soll es auch geben, wohl schon seit Abrahams Zeiten. Gehen wir hin? Interessiert uns eigentlich nicht und wir wollen zur Donau, am Ende schütteln auch die mit dem Kopf und wir müssen noch 3 km zusätzlich gehen. Sonderlich barmherzig ist man hier ja nicht.
    Kalt ist es. Also weiter, jetzt endlich runter, Hausen im Tal.



    Etwas außerhalb ist noch ein Gasthof. Der Wirt verneint, keine Zimmer. Nun beginnt unsere Odyssee, wie Maria und Josef klopfen wir an diverse Pforten, aber niemand öffnet oder wenn einer öffnet, nur einen Spalt, Kopfschütteln, mir habet geschlosse. Und wann haben Sie auf? Wenn die Sonne scheint. Im Dorf wimmelt es von Schildern, Zimmer, Ferienwohnung, hier entlang. Keiner da.

    Der Gasthof mit nicht existenter Telefonnr. existiert. Wir essen ein schlechtes Osterlamm, Übernachtung? Nein, leider nicht möglich. 2 km weiter ist noch ein Dorf, für diese Gaststube habe ich sogar die Tel.nr. Jeder, der den Kopf schüttelt, tut ganz eifrig und schickt zum nächsten. Die Schwaben haben es nicht nötig. Man wartet auf den Sommer, dann herrscht sowieso Betrieb. Vorteil des Ganzen: es ist wenig Verkehr. Oft gar keiner. Also vergleichsweise ruhig. Geräusche bleiben im engeren Tal, hallen von den Felsen zurück, es muss ziemlich lärmig sein hier – wenn die Sonne scheint.

    Nein, wir haben heute Geburtstagsfeier, alles ausgebucht. Vorbei am Campingplatz landen wir also in den Donauwiesen, der Campingplatz bot eigentlich nichts anderes. Die Maulwürfe sind schwer aktiv. Vermutlich verlegen sie ihre gefluteten Gänge.




    Paradiesischer Wandertag



    Frühstücksstilleben. Ich bin zu ungeduldig, die Kartusche bald leer, das Wasser nur lau, der Kaffee eher eine Plörre.



    Zelt streicheln. -6 Grad sagen später welche. Praktisch, es ist quasi trocken und man muss es nur abstriegeln. Heute: geht die Sonne auf!



    Und die Donau ist gar nicht mal unbedingt blau, selbst im diesigsten Wetter ahnt man manchmal etwas Grün.





    Wir werden Richtung Schaufelsen geschickt, scheint so eine Art Königsetappe zu sein. Später näher an Thiergarten kommen die einen oder anderen Ausflügler und schauen verdutzt.



    Könnte ein Islandpferd sein.

    Oben gibt es wieder einen Abgrund, aber auch ab und an Geländer und ein paar Lehrtafeln zu Hornissen, Totholz u.a.m.



    Naja, es dauert, bis sich die Schleier heben. So wirklich verschwinden sie nicht.



    Man schafft es hier immer, noch irgendwo ein Kreuz aufzustellen.



    Da unten liegt das Paradies, Gutshof Käppeler, geöffnet! Und alles auf der Speisekarte scheint eigene Produktion, von der geräucherten Forelle mit Apfelmeerrettich bis zu Braten xy. Es schmeckt hervorragend. Wein aber besser den französischen. Geplättet vom Essen übersehen wir auf dem Rückweg die kleinste dreischiffige Basilika nördlich der Alpen (der Abstecher kostet 1,5 km und ist es wert, alles andere sowieso geschlossen und das Schild zu dem Hof unsere letzte Hoffnung). Sind eben so die Sensationen hier. Wer das wohl geprüft und alle anderen Kirchlein vermessen hat.

    Es geht rauf in den Hang, schmaler Pfad, der erste scheue Schmetterling taucht auf. Auf der graubraunen Wiese wird es fast warm. Es geht ganz schön bis Gutenstein, hier gibt es sogar ein „Backpacker“. Angedacht war, bis Sigmaringen zu gehen, aber naja, irgendwie war alles so anstrengend und wir haben keine Eile.
    Wir haben das ganze Haus für uns. Die Matratzen sind zu weich. Über Gutenstein wacht natürlich ein Kreuz.



    Der nächste Tag ist grauenhaft grau. So richtig. Diesig kann man es nicht nennen, einfach eklig graugrau.


    Deutscher Frühlingswald. An der einen oder anderen Ruine wird man noch vorbeigeführt. Dann kommt wieder so ein Sonntagsausflugsziel, Grotten und Felsen mit Treppen und Geländer. Die Pfade sind schmal, Stufen – und alles ist vereist. Mal wieder der Gedanke, es wäre unglaublich blöd, hier den Tod zu finden oder Rettungshubschrauber zu bemühen. Aber abgestürzt ist man bei diesen Verhältnissen tatsächlich schnell. Die Teufelsbrücke nehmen wir mit der A…-auf-Grundeis-Methode, das Mäuerchen ist niedrig.



    Flüchten dann auf einen Weg, der rechts rauf führt, weg vom Abgrund mit windigem Geländer, zum nächsten Kloster. Kein Eis mehr. Erstaunlich, wie so ein Ausflugsziel zur Todeszone werden kann.

    Kurz vor Sigmaringen noch mal zum Bäcker, der hat leckere Brezeln, schwacher Trost für diesen grauen Tag. In Sigmaringen ist Klimbimmarkt, der Gasthof Alter Fritz ist ganz okay, aber nicht so umwerfend wie erwartet. Weiterwanderbedarf besteht nicht, außerdem haben wir einen Termin. Für solche Tage aber ist Sigmaringen – Albstadt vorgemerkt, wieso nicht. Das wäre dann weiter Zollernalbweg, gespickt mit wildromantischen Bachtälchen (angeblich), Teufelsdingen, Geburtsorten von wichtigen Leuten und natürlich unterwegs diverse Stüble zum Einkehren.

    Wer mehr von der Donau sehen will, fährt eventuell besser mit dem Rad. Einsam wird das sicher nicht und eben eher lärmig. Es sei denn, die Sonne scheint nicht und es sind ca. 0 Grad. Wir haben festgestellt: eigentlich super, abgesehen von den letzten km nach Beuron hat es nicht wirklich geregnet, richtig nass waren wir nie, an den Ausflugszielen ist gewöhnlich keiner. Selbst Beuron eher ausgestorben. Nur wie das mit dem Expeditionsequipment klappt, bleibt mir unklar. Die Variante Zelt – Pension – Zelt – Gasthof ist gar nicht so unpraktisch.

    Das Expeditionsequipment –mir wird gerade berichtet, die blaue ultra-Jacke, auf der sanft ein paar Schneeflöckchen zerstoben, wurde gewaschen, brav nach Anleitung (waschen Sie!). Jetzt – perlt da nichts mehr.

  • Torres
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    • 16.08.2008
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    #2
    AW: [DE] Keine Märzenbecherblüte - Donauberglandweg und ein Stückchen Zollernalb

    Jetzt ist mir kalt. Winter von seiner grausamsten Seite.
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

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    • xsamel
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      • 07.08.2010
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      #3
      AW: [DE] Keine Märzenbecherblüte - Donauberglandweg und ein Stückchen Zollernalb

      Da habt ihr ja ein echtes Abenteuer erlebt, Respekt!

      Eure Zeltplätze waren ja teilweise sehr einsehbar, gab es gar kein Problem mit der Ordnungsmacht?
      "Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen". Kurfürst F.W. aus Brandenburg, 1640 - 1688

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        #4
        AW: [DE] Keine Märzenbecherblüte - Donauberglandweg und ein Stückchen Zollernalb

        Das wird irgendwie falsch verstanden, es war ganz schön. Gut, bisschen mehr Aussicht ab und an wäre nicht verkehrt gewesen, zartes Hellgrün, mal ein strahlend weißer Felsen. Grausamer Frühling!

        "Ordnungsmacht": Naja, es war ja nichts los. Im Sommer geht das wohl schlecht. An der Donau sind nur die flachen Wiesen, dort, wo wir stehen, war gerade der einzige Miniwall auch mal von vorn, Bahnübergang (die Schranke wird per Klingelknopf dann vom nächsten Bahnhof bedient, wer weiß, am Ende mit Kamera). Nicht völlig Präsentierteller, aber natürlich irgendwo ein Haus. Kam auch ein Spaziergänger vorbei, man grüßt halt freundlich. Hat sich keiner dran gestört. Meine Theorie: sich einfach völlig selbstverständlich verhalten. Wir hätten auch irgendwo weiter in den Wald gehen können, schien mir unnötig (außerdem störender für "die Natur" als da in der Ecke am Bahndamm). Außerdem: teils sind die da sogar vielleicht etwas anarchistisch veranlagt. So ähnlich wie in Bayern (wobei die Ordnungsmacht nicht so präsent ist). Solange alles seine Ordnung hat ... - interessiert nicht so, was diese Fremden da machen, wenn sie ordentlich wirken - und einen nicht weiter behelligen. Ein Autofahrer war so schon ungefragt völlig begeistert und wollte uns gleich mitnehmen.

        Im Halbdunkel an dem Häuschen kamen noch ein paar Leutchen vorbei, vermutlich von der Mühle, leicht angeschickert, weiß nicht, ob die uns überhaupt registriert haben. Am eindeutig schönen "Zeltplatz" zuvor mit Plätscherquelle steht natürlich ein Schild, kein Camping. Das mit dem Naturpark, ich glaube, das bezieht sich vor allem auch darauf, neben ein paar Pflänzlein im Fels den Wald nicht völlig aufzuräumen, aber nutzen kann ihn der gemeine Schwabe natürlich trotzdem.
        Zuletzt geändert von ; 10.04.2013, 17:28.

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        • xsamel
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          • 07.08.2010
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          #5
          AW: [DE] Keine Märzenbecherblüte - Donauberglandweg und ein Stückchen Zollernalb

          Zitat von winnetoux Beitrag anzeigen
          Das wird irgendwie falsch verstanden, es war ganz schön.


          ...nun ja, das klingt doch schon etwas "besorgt" Hab beim lesen ne echte Gänshaut bekommen


          Zitat von winnetoux Beitrag anzeigen
          . Die Pfade sind schmal, Stufen – und alles ist vereist. Mal wieder der Gedanke, es wäre unglaublich blöd, hier den Tod zu finden oder Rettungshubschrauber zu bemühen. Aber abgestürzt ist man bei diesen Verhältnissen tatsächlich schnell. Die Teufelsbrücke nehmen wir mit der A…-auf-Grundeis-Methode, das Mäuerchen ist niedrig.
          "Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen". Kurfürst F.W. aus Brandenburg, 1640 - 1688

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          • lina
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            #6
            AW: [DE] Keine Märzenbecherblüte - Donauberglandweg und ein Stückchen Zollernalb

            Ich mag irgendwie so ein Wetter, bei dem sonst fast keiner draußen anzutreffen ist. Die Eis-Stellen natürlich weniger, vielleicht könnte man Grödel einstecken?

            Danke für Deinen Bericht!

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              #7
              AW: [DE] Keine Märzenbecherblüte - Donauberglandweg und ein Stückchen Zollernalb

              Ja, war glatt. Aber mit Ausweg, wir mussten nicht alles gehen. Die Begleitung war auf diesen Treppen irgendwie mehr überfordert. An sich muss man da aber wirklich nicht rumrennen, wenn alles so dumm festgetrampelt-eisig ist. Ein Papa mit zwei Kiddies kam uns im Anschluss entgegen. Er hat unseren Warnungen nicht geglaubt. Bisher hab ich aber keine Todesnachrichten vernommen.

              So im Hang abwärts Spitzkehre bin ich dann mehr am eiern. Aber so oft kam das nun auch wieder nicht vor oder hörte dann wieder noch rechtzeitig auf.

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              • blauloke

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                #8
                AW: [DE] Keine Märzenbecherblüte - Donauberglandweg und ein Stückchen Zollernalb

                Schöner Bericht, der zeigt dass nicht nur Sonnenschein seine Reize hat.

                Dass man in Deutschland bei "schlechtem" Wetter fast alleine unterwegs ist, habe ich auch schon öfters festgestellt.
                Bei "schönem" Wetter kann schlieslich jeder wandern.
                Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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