[DE] Eifelsteig, 9. Etappe, von Hillesheim nach Gerolstein, 9.3.2013

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  • gerrybeach
    Anfänger im Forum
    • 04.02.2013
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    [DE] Eifelsteig, 9. Etappe, von Hillesheim nach Gerolstein, 9.3.2013

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    Mitreisende
    Ich wurde davon wach, dass mich die Sonnenstrahlen an der Nase kitzelten. Fröhlich juchzend und gut gelaunt sprang ich nach einem erquickenden Schlaf aus dem Bett, die Sonne schien und die Vöglein im Baum …..
    Nein, das ist ein Sch…anfang für meinen ersten Reisebricht! Vor allen Dingen deshalb, weil er total gelogen ist. Es war nämlich grau, es war kalt, ich hatte nicht besonders gut geschlafen und war deshalb schlecht gelaunt und es schüttete in Strömen. Ich erwog kurz, meine geplante Unternehmung abzubrechen und wieder ins Bett zu gehen, was jedoch mein Stolz nicht zuließ. Ich hatte die Wanderung bereits vor einigen Tagen geplant, damals noch bei frühlingshaften Temperaturen, und da würde mir so etwas Schnödes wie das Wetter jetzt keinen Strich durch die Rechnung machen. Also ging es nach kurzem Frühstück und Kaffee zum Südbahnhof, an dem ich die Regionalbahn nahm, die mich zum Ausgangspunkt meines Unternehmens, nach Hillesheim, brachte. Hillesheim selbst besitzt allerdings keinen Bahnhof, so dass der 3 Kilometer entfernte Bahnhof in Oberbettingen meine Haltestelle war. Von dort sollte es eine Busverbindung geben, die mich zum Etappenstart des Eifelsteig in Hillesheim bringen würde, allerdings belehrte mich ein kurzer Blick auf den Fahrplan, dass das nicht auf einen Samstag zutraf. Wie naiv von mir zu glauben, der ÖPNV würde in der Eifel auch am Wochenende verkehren! Allerdings wurde ich dafür belohnt, dass der Himmel aufriss, naja, ok, ich überteibe jetzt ein bisschen, aber zumindest hörte es erstmal auf zu regnen.
    Also lief ich in Oberbettingen los und war 45 Minuten später in Hillesheim, wo ich mir vor dem eigentlichen Start noch einen Milchkaffe und eine hervorragende Nussecke in einem Cafe gönnte. Aber dann war ich endlich soweit; Eifelsteig ich komme! Hillesheim ist ein recht hübscher kleiner Ort, mit historischer Stadtmauer und drum und dran, der 1982 sogar einen Preis aufgrund der Dorfverhübschung gewonnen hat. Nachdem ich ausreichend die Stadtmauer bewundert hatte, folgte ich dem Symbol des Eifelsteig in Richtung Bolsdorfer Wäldchen, wobei es wieder anfing zu regnen.
    Ich kann an dieser Stelle übrigens bereits verraten, dass der Eifelsteig gut beschildert ist. Insgesamt hab ich mich nur einmal kurz verlaufen, was aber eher auf meine Unachtsamkeit zurückzuführen war.
    Der Weg war recht nett, links gesäumt von einem Barfußpfad; rechts waren zwischen den Bäumen ein paar Seile zum Balancieren gespannt. Sogar ein kleines Bächlein begleitete mich eine ganze Weile. Hinter Bolsdorf wurde der Weg dann jedoch deutlich öder, es ging eine ganze Weile auf asphaltiertem Weg durch die Felder, an einer Kläranlage vorbei, wobei die nahe Bundesstraße deutlich zu hören war. Hinter Dohm-Lammerdorf (das ebenfalls ein historisches Mäuerchen besitzt) ging es dann jedoch wieder ungeteert in den Wald und eine ordentliche Steigung hinauf zum Aussichtspunkt „Heimatblick“, inklusive Schutzhütte und Grillstelle.

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    Viel Landschaft: Aussicht vom Aussichtspunkt "Heimatblick" bei Oberbettingen.

    Zu meinem Erstaunen traf ich dort einen anderen Wanderkollegen, war ich doch bisher der Einzige gewesen, der bei diesem Wetter unterwegs war. Der Mann war offensichtlich zu einem Schwätzchen aufgelegt, jedoch schien er aus Sachsen oder Saarbrücken zu kommen; auf jeden Fall hatte ich größte Mühe seinen Dialekt zu verstehen. Erschwerend kam hinzu, dass er es mit Humor versuchte, wovon ich nichts verstehe. So trennten sich unsere Wege schnell wieder. Er warf noch rasch einen Blick auf meine Karte; hatte es eilig in eine Ortschaft mit einer Kneipe zu kommen, um dort die Bundesliga zu verfolgen und „große Mengen Bier“ zu sich zu nehmen. Ich denke heute noch darüber nach, ob das für oder gegen ihn spricht.

    Auf jeden Fall hatte ich wieder meine Ruhe und konnte mich meinem mitgebrachten Nudelsalat zuwenden, bevor es weiter in Richtung Roth ging. Erst folgte wieder ein hübscher Abschnitt durch den Wald, bevor es dann auf Wirtschaftswegen durch die Felder ging. Nicht ganz so prickelnd, dafür entpuppte sich der heranstürmende Dobermann am Ortseingang glücklicherweise als harmlos.
    Kurz hinter Roth folgte dann das bisherige Highlight, ein heimeliger Wanderpfad durch einen schönen Mischwald, gefolgt von ein paar Höhlen, von denen mindestens eine begehbar ist, wenn man sich denn traut.

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    In diese Höhle darf man rein. Ich hatte jedoch weder Mut noch Taschenlampe dabei.

    Schließlich erreichte ich den Aussichtspunkt „Rother Kopf“, diesmal ohne Grillhütte. Von dort hat man eine schöne Aussicht über Müllenborn und rüber bis nach Gerolstein. Zumindest vermute ich dass, denn meine Sicht war aufgrund des Wetters doch deutlich eingeschränkt.


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    Noch mehr Landschaft: Aussicht vom "Rother Kopf".

    Hinter dem Rother Kopf ging es leider teilweise auf Feld- und Wirtschaftswegen weiter, bevor ich mich dann Gerolstein näherte. Wieder ein Aussichtspunkt, „Auf Schocken“, den ich jedoch verpasste, da er aus der Richtung aus der ich kam, erst dann ausgeschildert ist, wenn man dran vorbei ist. Von „Schocken“ aus, ging es steil bergab zum sogenannten „Stausee“, wobei ich finde, dass der Begriff „See“ doch deutlich oversized ist, handelt es sich meines Erachtens doch eher um einen kleineren Weiher.

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    Es gibt nahebei sogar ein „Seehotel“, ha! Andererseits kann ich den recht hochtrabenden Namen gut verstehen, „Hotel Zur Pfütze“ gibt phonetisch nicht so viel her. Abgesehen davon ist am „Stausee“ ziemlich viel verboten….


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    Darf nicht Schlauchboot fahren: Mischlingshündin Dana, 8 Jahre.

    Vom „See“ ging es wieder steil bergauf und ich näherte mich dem Dolomitfelsen Auberg, bevor ich dann die letzten Kilometer oberhalb von Gerolstein, auf den Gerolsteiner Dolomiten, verbrachte. Dieser Abschnitt war definitiv der schönste meiner Wanderung: Abwechslungsreiche schmale Pfade durch wechselndes Gelände, ein munteres Auf und Ab, gefolgt von mehreren Sehenswürdigkeiten. So beschritt ich die Munterley, kam an der Neandertalerhöhle „Buchenloch“ vorbei, am Trockenmaar „Papenkaule“ und landete schließlich noch am Aussichtspunkt „Hustley“, wo die Stadt Gerolstein ein paar Holzliegen aufgestellt hat, auf denen man, so es denn nicht regnet, das Panorama bewundern kann.

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    Weg an der Munterley bei Gerolstein.

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    Das nenn ich eine Höhle: Neandertalerhöhle "Buchenloch".

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    Nicht irgendein Loch: Erloschener Vulkan "Papenkaule", zur Zeit nicht aktiv. Zumindest sieht man es von Außen nicht.


    Die letzten Meter ging es an der Hustley durch den Wald wieder nach Gerolstein hinab, vorbei an ein paar Felsen, an denen auch der DAV klettert, bzw. Klettern lehrt.
    Schließlich kam ich ziemlich erschöpft an dem Ende der Etappe an, einer Füßgängerbrücke, die, aus welchen Gründen auch immer, den Namen Eselsbrücke trägt. Zumindest heute konnte ich jedoch keinen Esel erspähen …..

    Mein persönliches Fazit: Eine schöne Wanderung, die sicherlich bei gutem Wetter noch mehr Spaß gemacht hätte, aber da kann der Eifelsteig ja nichts für. Minuspunkte gibt es für die Teilabschnitte, in denen ich auf Feld- und Wirtschaftswegen lief, Highlights waren die Region ab Roth mit den Höhlen, sowie die Gegend oberhalb von Gerolstein, die wirklich sehr schön ist.
    Laut Eifelsteig.de bin ich, inklusive der Strecke Oberbettingen-Hillesheim, ca. 25 Kilometer gelaufen und habe etwas über 1.100 Höhenmeter „bewältigt“. Mit Pausen habe ich dafür 7,5 Stunden gebraucht, man kann es sicherlich auch schneller schaffen, muss man aber nicht.
    Als Tagestour aus dem KölnBonner Raum kommend ist die Strecke allemal lohnend, mit der Bahn ist die An- und Abreise gut machbar, was ja auch ein wichtiger Faktor ist.

    Am nächsten Tag bin ich dann noch kurz eine Rundstrecke südlich von Gerolstein gelaufen,
    (Am Heiligenstein und Dietzenley, dem höchsten Punkt im Gerolsteiner Land), ca. zwölf Kilometer, die Lust auf die 10. Etappe des Eifelsteig macht. Dabei hat es sogar mal nicht geregnet; dafür hat es geschneit! Aber das ist eine andere Geschichte und die werde ich dann ein anderes Mal erzählen.

    Bis denne,
    Gerry Beach aus Bella Colonia
    Zuletzt geändert von gerrybeach; 14.03.2013, 23:19.

  • Tribeleer
    Anfänger im Forum
    • 03.05.2012
    • 28
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [DE] Eifelsteig, 9. Etappe, von Hillesheim nach Gerolstein, 9.3.2013

    danke für den bericht. die etappe bin ich auch schon gegangen. der abschnitt an der kläranlage ist in der tat eher suboptimal. mir fällt spontan aber auch keine sehr viel bessere wegführung ein. und das wetter...naja...eifel halt.

    die folgende etappe von gerolstein nach daun ist auch durchaus nett, mit sehr vielen wald-passagen und kaum zivilisation. kann ich empfehlen!

    "hustenley" find ich hübsch. das ding heißt in wahrheit "hustley"

    viele grüße aus köln
    tribeleer

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    • Rattus
      Lebt im Forum
      • 15.09.2011
      • 5177
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      #3
      AW: [DE] Eifelsteig, 9. Etappe, von Hillesheim nach Gerolstein, 9.3.2013

      Super Anfang. Ich dachte schon: Oh je - was kann das werden, wenn da schon jemand juchzend aus dem Bett springt

      OT: Ich ärgere mich auch immer über die Hunde, die mit ihren Schlauchbooten auf dem Weiher rumpaddeln

      Richtig lesen werde ich später, da sind ja allerhand Infos drin.
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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      • gerrybeach
        Anfänger im Forum
        • 04.02.2013
        • 36
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        #4
        AW: [DE] Eifelsteig, 9. Etappe, von Hillesheim nach Gerolstein, 9.3.2013

        @tribeleer: danke für den hinweis, geändert!

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        • zampano
          Gerne im Forum
          • 02.10.2010
          • 53
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          #5
          AW: [DE] Eifelsteig, 9. Etappe, von Hillesheim nach Gerolstein, 9.3.2013

          Danke für deinen Bericht und die tollen Bilder. Da ich die Ecke sehr gut kenne freue ich mich immer über solche Berichte!

          Gruss Jörg
          OUTDOORLOGS

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