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Sechs Tage sechs Bäche – Niederschrift einer Tour die leider schon wieder Vergangenheit ist und nur in meinen Gedanken intensiv weiterlebt .
Ich hatte dieses Jahr bis jetzt leider noch keine Mehrtagestour in Angriff nehmen können und überhaupt wurden meine Wanderschuhe seit sechs Wochen – bedingt durch Erhaltung des Bruttosozialproduktes und quälen der Kettensäge im Wald – nicht mehr bewegt und verlangten nach Auslauf .
Das wollte ich ihnen nicht wirklich vorenthalten und da ich Anfang Juni etwas Zeit hatte nahm ich mir mein Kartenmaterial zur Brust .
Sechs Tage sollten es sein und meine Gedankengänge brachten mich auf sechs (Haupt) Bäche , erst in der Eifel dann in den Hunsrück ( wo ich wohne ) und kreuz und quer nach Hause .
Wetter war wie durchaus üblich gemeldet – allerdings nicht besonders trocken .
Mein Wanderkumpel Jürgen wollte derweil lieber arbeiten als sich mit mir in der Botanik zu bewegen , er ist halt ein Mensch der Vernunft – also sollte es eine Solotour werden .
Unser Familienhund Pirat fand das mit der Solotour aber weniger lustig und schaute mich treuherzig an – na gut .
Sonntags ging es dann los . Erst fuhr mich meine Frau netterweise? zum Bahnhof Oberwesel von wo wir uns nach Monreal in der Eifel bringen lassen wollten . Umsteigen in Koblenz ( unglaublich wie viele Leute Sonntags mit dem Zug unterwegs sind – alles rappelvoll ) eine nette Stunde der Untätigkeit auf dem wirklich trostlosen Bahnhof Andernach und um 13 Uhr 15 endlich pünktliche fahrplanmäßige Ankunft in Monreal – wo gibt es denn so was noch ? - halt in der Eifel .
Monreal ist ein schon des öfteren gekürter Ort mit viel Fachwerk und des Besichtigens würdig – aber wir gingen auf Strecke um das Tal des Elzbach zu erkunden , den ersten der sechs Bäche .
Erst ist das Tal sehr breit uns man läuft Teer und Pflasterwege bis zu der unergründlichen Ortschaft oder auch Ansammlung von Häusern genannt Müsch .

Hier sieht es aus wie vor 150 Jahren – Wilde sind uns glücklicherweise nicht begegnet .
So führte uns der Weg ungeschoren - der übrigens mit Jakobweg 1 des Eifelvereins ausgeschildert ist - weiter Richtung Moselkern und leider nicht nach Santiago . Das fanden wir leicht enttäuschend und echt schade -------so ist das Leben .
Der Weg wurde schöner – es ging teils über Pfade oder auch schöne Wald und Wiesenwege den Elzbach entlang

vorbei an einer Mühle mit Getränkeverkauf - unter der A1 hindurch zum ersten Etappenziel – der Hauerhütte unterhalb von Roes .


Toll gelegen mit klasse Aussicht auf die umliegenden Wälder und wie vielleicht zu erkennen erbaut 1976 . Und sie steht noch gut da – eventuell ist diese noch kein Chinaimport – Gott sei Dank . Übrigens war der Tag trocken und eher warm sowie mit ca. 15 km als – naja halber Tag für mich überschaubar und für Hund Pirat ein zuckerschlecken .
Nach erfolgreicher Übernachtung ging es am zweiten Tag weiter den Elzbach entlang – zunächst ca
5 km über einen Pfad ( hier deckungsgleich mit den Traumpfad Pyrmonter Felsensteig – oder wie er heißt . Festhalten möchte ich , das es den Pfad schon lange vor dem Traum gab ) durch eine Art Auenlandschaft mit teils steilen Auf und Abstiegen zur Burg und Mühle Pyrmont mit Elzfall .



Extraklasse Teilstück . Eigentlich wollte ich den Berg hoch über die Burg ( Pyrmont ) laufen – aber Landregen setzte ein und ich hatte meinen Regenschirm nicht dabei – also weiter im Bachtal bis zur Burg Eltz . Dort hatte auch der Landregen ein kurzes erbarmen . Die Burg ELTZ –

jeder der in den glücklichen lange vergangenen Zeiten der Deutschen Mark mal einen Fufziger in der Hand halten durfte ( und auch mal draufgeschaut hat ! ) kennt sie . Und sie ist wirklich so : imposant – überragend – einfach nur schön . Wer in der Gegend ist und sie verpasst ist selber
schuld .
Beim dortigen Imbiss besorgte ich mir eine Currywurst mit Pommes und ein Bier – was ich dann leider bei wieder einsetzendem Regen in mich reinschlang . Es gab war auch überdachte Plätze – aber die waren leider schon von Leuten in Wolfshäuten mit Bügelfalten stark frequentiert und ich war durch das Wetter leider doch schon etwas abgerissen und wollte mich nicht als Schmutzfink outen ( von Hund Pirat ganz zu schweigen ) .
Also weiter nach Moselkern – im strömenden Regen – der Weg stellenweise ein Bach ( nicht unerwähnt soll der immense Trainingsvorteil bei sich langsam vollsaugenden Lederwanderstiefeln bleiben ) . Von dort sollte es unbeschwert mit dem Schiff ( da zieht dann die Landschaft gemächlich an einem vorbei , ohne das man sich bewegen muss – hat auch mal was zur Abwechslung ) nach Brodenbach gehen um dort in den selbigen einzusteigen . Von dort würden es dann noch 1 – 2 km zum zweiten Etappenziel sein .
Ich bin in der Vergangenheit schon öfters zu dieser Jahreszeit mit dieser Schiffsverbindung unterwegs gewesen – also alles easy .
Da ich wetterbedingt früh dran war bestellt ich mit auf dem Campingplatz oberhalb des Bootsanlegers was zu trinken um auch innerlich nass zu werden und mich zu trösten .
Es ergab sich ein nettes Gespräch mit den Wirtsleuten in dem ich dann um der Unterhaltung willen fragte : Das Schiff nach Brodenbach fährt doch um fünf ? - eigentlich keine Frage sondern nur eine lapidare Feststellung .
NEIN – teilte man mir für mich erschaudernder weise mit . Der Fahrplan wurde gekürzt und das erste Schiff geht in 9 Tagen oder so . Klasse . Aber wie man mir aber weiterhin mitteilte gab es erfreuliche Alternativen :
1. Einen Zeltplatz oder Mietwohnwagen bis zum ersten Schiff auf besagtem Campingplatz
( fand ich echt nett ) .
2. Quer durch Moselkern zum Bahnhof - auf den Zug warten und nach Löf fahren . Dort gibt es am Ortsausgang eine Brücke über die Mosel . Man ist dann schon fast in Alken und kann nach Brodenbach zurück laufen ( nicht wirklich reizvoll )
3. Oder : nach kürzerer Strecke Richtung Löf gegenüber von Burgen – das liegt immerhin auf der Moselseite wo wir hinwollten – sollte es eine Art Privatfähre oder so geben . Man muss winken aber eine Handynummer würde auch irgendwo angeschrieben stehen ( das war spannend ! )
Also quer durch Moselkern - am Ortsausgang stand Löf : 8 km – hm . Den Bootsanleger haben wir bedauerlicherweise nie gefunden . Nach Löf – durch Löf ( der erfreuliche und nette Reiz an auch kleinen Moselorten ist , dass diese oft eher schmal , dafür aber um so länger sind . Als Trost durften wir aber im leichten Regen auf einem Radweg neben der wirklich erstklassig ausgebauten Bundesstraße laufen ) . Wie schon beschrieben ging es über die Brücke und zurück nach Brodenbach .
Der Einstieg in den Brodenbach – dem zweiten meiner sechs Bäche ( zwar kurz aber reizvoll )
erfolgte von der Hauptstraße an der dortigen Polizeidienststelle vorbei .

Wir hatten natürlich schon viel zu viele Kilometer auf der Uhr aber weitere konkrete Verfehlungen in jüngerer Zeit sind mir nicht eingefallen und auch Pirat schaute mich treuherzig an – kurz : wir kamen ungeschoren vorbei und erreichten dann nicht ohne leichte Freude unser zweites
Etappenziel :

Frühes Einschlafen war angesagt und irgendwann „graute“ der Morgen - für den Tag drei .
( Ich ertappe mich mal wieder dabei , in meinem Bericht viel unnützen Mist viel zu ausschweifend zu beschreiben und nehme mir vor die restliche Beschreibung sachlicher zu halten – mal sehen ob es mir gelingt .)
Also – am 3. Tag ging es noch ein paar Kilometer weiter den Brodenbach herauf ( hier übrigens deckungsgleich mit dem Bergschluchtenpfad Ehrenburg – noch so eine Traumschleife )
vorbei am Donnerloch
[/url]
einer alten Kultstätte der Germanen – einfach nur Klasse und dann an der ersten Mühle rechts ab sehr sehr steil und langgezogen aus dem Tal heraus . Der hier herumliegende Windwurf war für unseren Sportsgeist äußerst förderlich .Oben angekommen –puh-- also oben angekommen wedelte Pirat mit seiner Rute – ich wedelte nicht mehr und gab erst mal meinem Pausenbedürfnis nach .
Über die Höhe zog sich der Weg eine kleine Ecke weiter zur schönen Ehrenburg

und dann steil über einen Pfad ins Tal des Erbachs – den dritten Bach – aufwärts Richtung Erbachklamm – einem weiteren Höhepunkt der Tour – und natürlich traumverschleift :


bis zur Daubisbergermühle mit einem sehr verspätetem Frühstück oder auch Mittagessen genannt .
Der stramme Max und das Bier taten nicht nur meiner Seele gut . Hund Pirat wollte nur einen Schluck Wasser – selbst Schuld .
Nach Max , Bier und Wasser erfolgte ein weiterer Talausstieg um dann über den Ort Mermuth – vorbei am Grieshof ( Gruß an Katrin – Du siehst der Grieshof ist ein kleiner Mittelpunkt des wanderbaren Hunsrücks ) über das Roskerbachtal ins tolle Tal des Baybachs .Hier zu sehen die Röskerbachbrücke über den Baybach – mein vierter Bach .

Es ging dann etliche Kilometer auf einem schmalen Pfad die Baybach entlang - natürlich nicht ohne Traumverschleifung und Schilderwahnsinn


– immer wieder hoch über dem Bach und dann wieder direkt am Bach bis zur Schmausenmühle und einem nochmaligen Talausstieg Richtung Heyweiler ( der Tag der Höhenmeter ) zum Waldeckblick – meinem nächsten Etappenziel .

Der Tag war zumindest von oben trocken , aber mit einsetzen der Dämmerung begann ein Landregen ( was sonst – wir sind ja auch auf dem Land ) – erfreulicherweise ohne Wind , so dass wir in dieser zugigen Behausung trocken blieben .
Tag vier begann dann auch mit Regen sowie Regen und weiterem Regen . Der eigentlich geplante nochmalige Abstieg in die Baybach ließ ich sozusagen ins Wasser fallen und kürzte wetterbedingt ab .
Erst um 10 Uhr starteten wir halt im Regen Richtung Sabershausen . Da befindet sich die Ouelle vom Bach 5 – dem Lützbach . Im Oberlauf ging es über Wirtschaftswege vorbei an Fischteichen und eine kleinen See – beschaulich . Der Mittlere Teil verengte sich dann zu einem schönen Bachpfad der offensichtlich wenig frequentiert ist .

Das hatte den unzweifelhaften Vorteil , dass die brusthohen Brennnesseln und sonstige nasse Pflanzen eine zusätzliche Erfrischung zum Regen boten . Das Tal war auf alle Fälle ausreichen Beschildert und ist nett .
Der Ausstieg erfolgte im Ort Lütz und dann erreichten wir auch schon unser Etappenziel .

Die dortige Radioübertragung vom EM Spiel Deutschland – Holland war genauso befriedigend wie der folgende Schlaf .
Tag 5 . Wie verließen endgültig das Lützbachtal über den Moselhöhenweg nach Treis Karden zurück an die Mosel . Der Moselhöhenweg war bis dato noch nicht in mein Bewusstsein gerückt.
Er verläuft von Koblenz nach Perl ( hinter Trier ) , ist 262 km lang und auf meinem kleinen Teilstück ausreichen markiert und schön . Schauen wir mal .

wir erreichten Treis Karden und stiegen dort in das Deimelbachtal ein – durch das der Dünnbach fließt – eine vernünftige Erklärung der Namensgebung blieb mir bis dato verborgen .
Wir stapften dann zuerst an einem sich ewig ziehenden Steinbruch vorbei
über Bachwiesen und sonstige Wege aufwärts

Richtung Mörsdorf wo unser letztes Etappenziel lag .Der Tag war übrigens zumindest von oben trocken .

Hier zu sehen : mein Schuhwerk beim dünsten ( mittlerweile dünstete allerdings schon der ganze Kerl )

Am nächsten und letzten Tag erfolgte ein Wiedereinstieg zum Dünnbach bis auf die Höhe von Kastellaun . Dort verließen wir endgültig den letzten Bach über das schone Urbachtal

und erreichten die nette Burgstadt Kastellaun . Hier herrscht ein pulsierendes Leben in Form von Individualverkehr , da die Hunsrückhöhenstrasse mitten durch den Ort geht .

Nun ging es über die Hunsrückhöhen vorbei an Windparks

noch über ne Ecke Traumschleife Klingelfloß

nach Hause :

Fazit :
Zum Wetter kann ich nur sagen , dass meine Bekannten sich eher kein Grillgut holen , wenn ich auf Strecke gehe . Ich hab es schon schlimmer erwischt – also alles easy .
Der Dünnbach hat meine Erwartungen nicht wirklich erfüllt . Er ist schlecht beschildert und mit meiner 1:50000 er Karte hatte ich so meine Probleme so dass ich auch vom Weg abkam und mich am – im Bach weiterbewegte . Wer geht schon gerne zurück . Außerdem sah das Tal auf der Karte wesentlich wilder aus als es ist – aber OK .
Ansonsten haben wir alles Richtig gemacht .
Gruß
Thomas
Ich hatte dieses Jahr bis jetzt leider noch keine Mehrtagestour in Angriff nehmen können und überhaupt wurden meine Wanderschuhe seit sechs Wochen – bedingt durch Erhaltung des Bruttosozialproduktes und quälen der Kettensäge im Wald – nicht mehr bewegt und verlangten nach Auslauf .
Das wollte ich ihnen nicht wirklich vorenthalten und da ich Anfang Juni etwas Zeit hatte nahm ich mir mein Kartenmaterial zur Brust .
Sechs Tage sollten es sein und meine Gedankengänge brachten mich auf sechs (Haupt) Bäche , erst in der Eifel dann in den Hunsrück ( wo ich wohne ) und kreuz und quer nach Hause .
Wetter war wie durchaus üblich gemeldet – allerdings nicht besonders trocken .
Mein Wanderkumpel Jürgen wollte derweil lieber arbeiten als sich mit mir in der Botanik zu bewegen , er ist halt ein Mensch der Vernunft – also sollte es eine Solotour werden .
Unser Familienhund Pirat fand das mit der Solotour aber weniger lustig und schaute mich treuherzig an – na gut .
Sonntags ging es dann los . Erst fuhr mich meine Frau netterweise? zum Bahnhof Oberwesel von wo wir uns nach Monreal in der Eifel bringen lassen wollten . Umsteigen in Koblenz ( unglaublich wie viele Leute Sonntags mit dem Zug unterwegs sind – alles rappelvoll ) eine nette Stunde der Untätigkeit auf dem wirklich trostlosen Bahnhof Andernach und um 13 Uhr 15 endlich pünktliche fahrplanmäßige Ankunft in Monreal – wo gibt es denn so was noch ? - halt in der Eifel .
Monreal ist ein schon des öfteren gekürter Ort mit viel Fachwerk und des Besichtigens würdig – aber wir gingen auf Strecke um das Tal des Elzbach zu erkunden , den ersten der sechs Bäche .
Erst ist das Tal sehr breit uns man läuft Teer und Pflasterwege bis zu der unergründlichen Ortschaft oder auch Ansammlung von Häusern genannt Müsch .

Hier sieht es aus wie vor 150 Jahren – Wilde sind uns glücklicherweise nicht begegnet .
So führte uns der Weg ungeschoren - der übrigens mit Jakobweg 1 des Eifelvereins ausgeschildert ist - weiter Richtung Moselkern und leider nicht nach Santiago . Das fanden wir leicht enttäuschend und echt schade -------so ist das Leben .
Der Weg wurde schöner – es ging teils über Pfade oder auch schöne Wald und Wiesenwege den Elzbach entlang

vorbei an einer Mühle mit Getränkeverkauf - unter der A1 hindurch zum ersten Etappenziel – der Hauerhütte unterhalb von Roes .


Toll gelegen mit klasse Aussicht auf die umliegenden Wälder und wie vielleicht zu erkennen erbaut 1976 . Und sie steht noch gut da – eventuell ist diese noch kein Chinaimport – Gott sei Dank . Übrigens war der Tag trocken und eher warm sowie mit ca. 15 km als – naja halber Tag für mich überschaubar und für Hund Pirat ein zuckerschlecken .
Nach erfolgreicher Übernachtung ging es am zweiten Tag weiter den Elzbach entlang – zunächst ca
5 km über einen Pfad ( hier deckungsgleich mit den Traumpfad Pyrmonter Felsensteig – oder wie er heißt . Festhalten möchte ich , das es den Pfad schon lange vor dem Traum gab ) durch eine Art Auenlandschaft mit teils steilen Auf und Abstiegen zur Burg und Mühle Pyrmont mit Elzfall .




Extraklasse Teilstück . Eigentlich wollte ich den Berg hoch über die Burg ( Pyrmont ) laufen – aber Landregen setzte ein und ich hatte meinen Regenschirm nicht dabei – also weiter im Bachtal bis zur Burg Eltz . Dort hatte auch der Landregen ein kurzes erbarmen . Die Burg ELTZ –

jeder der in den glücklichen lange vergangenen Zeiten der Deutschen Mark mal einen Fufziger in der Hand halten durfte ( und auch mal draufgeschaut hat ! ) kennt sie . Und sie ist wirklich so : imposant – überragend – einfach nur schön . Wer in der Gegend ist und sie verpasst ist selber
schuld .
Beim dortigen Imbiss besorgte ich mir eine Currywurst mit Pommes und ein Bier – was ich dann leider bei wieder einsetzendem Regen in mich reinschlang . Es gab war auch überdachte Plätze – aber die waren leider schon von Leuten in Wolfshäuten mit Bügelfalten stark frequentiert und ich war durch das Wetter leider doch schon etwas abgerissen und wollte mich nicht als Schmutzfink outen ( von Hund Pirat ganz zu schweigen ) .
Also weiter nach Moselkern – im strömenden Regen – der Weg stellenweise ein Bach ( nicht unerwähnt soll der immense Trainingsvorteil bei sich langsam vollsaugenden Lederwanderstiefeln bleiben ) . Von dort sollte es unbeschwert mit dem Schiff ( da zieht dann die Landschaft gemächlich an einem vorbei , ohne das man sich bewegen muss – hat auch mal was zur Abwechslung ) nach Brodenbach gehen um dort in den selbigen einzusteigen . Von dort würden es dann noch 1 – 2 km zum zweiten Etappenziel sein .
Ich bin in der Vergangenheit schon öfters zu dieser Jahreszeit mit dieser Schiffsverbindung unterwegs gewesen – also alles easy .
Da ich wetterbedingt früh dran war bestellt ich mit auf dem Campingplatz oberhalb des Bootsanlegers was zu trinken um auch innerlich nass zu werden und mich zu trösten .
Es ergab sich ein nettes Gespräch mit den Wirtsleuten in dem ich dann um der Unterhaltung willen fragte : Das Schiff nach Brodenbach fährt doch um fünf ? - eigentlich keine Frage sondern nur eine lapidare Feststellung .
NEIN – teilte man mir für mich erschaudernder weise mit . Der Fahrplan wurde gekürzt und das erste Schiff geht in 9 Tagen oder so . Klasse . Aber wie man mir aber weiterhin mitteilte gab es erfreuliche Alternativen :
1. Einen Zeltplatz oder Mietwohnwagen bis zum ersten Schiff auf besagtem Campingplatz
( fand ich echt nett ) .
2. Quer durch Moselkern zum Bahnhof - auf den Zug warten und nach Löf fahren . Dort gibt es am Ortsausgang eine Brücke über die Mosel . Man ist dann schon fast in Alken und kann nach Brodenbach zurück laufen ( nicht wirklich reizvoll )
3. Oder : nach kürzerer Strecke Richtung Löf gegenüber von Burgen – das liegt immerhin auf der Moselseite wo wir hinwollten – sollte es eine Art Privatfähre oder so geben . Man muss winken aber eine Handynummer würde auch irgendwo angeschrieben stehen ( das war spannend ! )
Also quer durch Moselkern - am Ortsausgang stand Löf : 8 km – hm . Den Bootsanleger haben wir bedauerlicherweise nie gefunden . Nach Löf – durch Löf ( der erfreuliche und nette Reiz an auch kleinen Moselorten ist , dass diese oft eher schmal , dafür aber um so länger sind . Als Trost durften wir aber im leichten Regen auf einem Radweg neben der wirklich erstklassig ausgebauten Bundesstraße laufen ) . Wie schon beschrieben ging es über die Brücke und zurück nach Brodenbach .
Der Einstieg in den Brodenbach – dem zweiten meiner sechs Bäche ( zwar kurz aber reizvoll )
erfolgte von der Hauptstraße an der dortigen Polizeidienststelle vorbei .

Wir hatten natürlich schon viel zu viele Kilometer auf der Uhr aber weitere konkrete Verfehlungen in jüngerer Zeit sind mir nicht eingefallen und auch Pirat schaute mich treuherzig an – kurz : wir kamen ungeschoren vorbei und erreichten dann nicht ohne leichte Freude unser zweites
Etappenziel :

Frühes Einschlafen war angesagt und irgendwann „graute“ der Morgen - für den Tag drei .
( Ich ertappe mich mal wieder dabei , in meinem Bericht viel unnützen Mist viel zu ausschweifend zu beschreiben und nehme mir vor die restliche Beschreibung sachlicher zu halten – mal sehen ob es mir gelingt .)
Also – am 3. Tag ging es noch ein paar Kilometer weiter den Brodenbach herauf ( hier übrigens deckungsgleich mit dem Bergschluchtenpfad Ehrenburg – noch so eine Traumschleife )
vorbei am Donnerloch

einer alten Kultstätte der Germanen – einfach nur Klasse und dann an der ersten Mühle rechts ab sehr sehr steil und langgezogen aus dem Tal heraus . Der hier herumliegende Windwurf war für unseren Sportsgeist äußerst förderlich .Oben angekommen –puh-- also oben angekommen wedelte Pirat mit seiner Rute – ich wedelte nicht mehr und gab erst mal meinem Pausenbedürfnis nach .
Über die Höhe zog sich der Weg eine kleine Ecke weiter zur schönen Ehrenburg

und dann steil über einen Pfad ins Tal des Erbachs – den dritten Bach – aufwärts Richtung Erbachklamm – einem weiteren Höhepunkt der Tour – und natürlich traumverschleift :


bis zur Daubisbergermühle mit einem sehr verspätetem Frühstück oder auch Mittagessen genannt .
Der stramme Max und das Bier taten nicht nur meiner Seele gut . Hund Pirat wollte nur einen Schluck Wasser – selbst Schuld .
Nach Max , Bier und Wasser erfolgte ein weiterer Talausstieg um dann über den Ort Mermuth – vorbei am Grieshof ( Gruß an Katrin – Du siehst der Grieshof ist ein kleiner Mittelpunkt des wanderbaren Hunsrücks ) über das Roskerbachtal ins tolle Tal des Baybachs .Hier zu sehen die Röskerbachbrücke über den Baybach – mein vierter Bach .

Es ging dann etliche Kilometer auf einem schmalen Pfad die Baybach entlang - natürlich nicht ohne Traumverschleifung und Schilderwahnsinn


– immer wieder hoch über dem Bach und dann wieder direkt am Bach bis zur Schmausenmühle und einem nochmaligen Talausstieg Richtung Heyweiler ( der Tag der Höhenmeter ) zum Waldeckblick – meinem nächsten Etappenziel .

Der Tag war zumindest von oben trocken , aber mit einsetzen der Dämmerung begann ein Landregen ( was sonst – wir sind ja auch auf dem Land ) – erfreulicherweise ohne Wind , so dass wir in dieser zugigen Behausung trocken blieben .
Tag vier begann dann auch mit Regen sowie Regen und weiterem Regen . Der eigentlich geplante nochmalige Abstieg in die Baybach ließ ich sozusagen ins Wasser fallen und kürzte wetterbedingt ab .
Erst um 10 Uhr starteten wir halt im Regen Richtung Sabershausen . Da befindet sich die Ouelle vom Bach 5 – dem Lützbach . Im Oberlauf ging es über Wirtschaftswege vorbei an Fischteichen und eine kleinen See – beschaulich . Der Mittlere Teil verengte sich dann zu einem schönen Bachpfad der offensichtlich wenig frequentiert ist .

Das hatte den unzweifelhaften Vorteil , dass die brusthohen Brennnesseln und sonstige nasse Pflanzen eine zusätzliche Erfrischung zum Regen boten . Das Tal war auf alle Fälle ausreichen Beschildert und ist nett .
Der Ausstieg erfolgte im Ort Lütz und dann erreichten wir auch schon unser Etappenziel .

Die dortige Radioübertragung vom EM Spiel Deutschland – Holland war genauso befriedigend wie der folgende Schlaf .
Tag 5 . Wie verließen endgültig das Lützbachtal über den Moselhöhenweg nach Treis Karden zurück an die Mosel . Der Moselhöhenweg war bis dato noch nicht in mein Bewusstsein gerückt.
Er verläuft von Koblenz nach Perl ( hinter Trier ) , ist 262 km lang und auf meinem kleinen Teilstück ausreichen markiert und schön . Schauen wir mal .

wir erreichten Treis Karden und stiegen dort in das Deimelbachtal ein – durch das der Dünnbach fließt – eine vernünftige Erklärung der Namensgebung blieb mir bis dato verborgen .
Wir stapften dann zuerst an einem sich ewig ziehenden Steinbruch vorbei
über Bachwiesen und sonstige Wege aufwärts

Richtung Mörsdorf wo unser letztes Etappenziel lag .Der Tag war übrigens zumindest von oben trocken .

Hier zu sehen : mein Schuhwerk beim dünsten ( mittlerweile dünstete allerdings schon der ganze Kerl )

Am nächsten und letzten Tag erfolgte ein Wiedereinstieg zum Dünnbach bis auf die Höhe von Kastellaun . Dort verließen wir endgültig den letzten Bach über das schone Urbachtal

und erreichten die nette Burgstadt Kastellaun . Hier herrscht ein pulsierendes Leben in Form von Individualverkehr , da die Hunsrückhöhenstrasse mitten durch den Ort geht .

Nun ging es über die Hunsrückhöhen vorbei an Windparks

noch über ne Ecke Traumschleife Klingelfloß

nach Hause :

Fazit :
Zum Wetter kann ich nur sagen , dass meine Bekannten sich eher kein Grillgut holen , wenn ich auf Strecke gehe . Ich hab es schon schlimmer erwischt – also alles easy .
Der Dünnbach hat meine Erwartungen nicht wirklich erfüllt . Er ist schlecht beschildert und mit meiner 1:50000 er Karte hatte ich so meine Probleme so dass ich auch vom Weg abkam und mich am – im Bach weiterbewegte . Wer geht schon gerne zurück . Außerdem sah das Tal auf der Karte wesentlich wilder aus als es ist – aber OK .
Ansonsten haben wir alles Richtig gemacht .
Gruß
Thomas
Kommentar