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Ich bin den Malerweg gelaufen. Das war meine erste komplette Weitwanderung.
Warum gerade den Malerweg? Gestolpert bin ich über ihn als ich vor ein - zwei Jahren nach Fernwanderungen mit Hund suchte und eine Dame im Inet den erwähnte. Sie wäre ihn mit Hund gelaufen und es wäre OK. Laut ihrer Ausführung könnte man die Leiterpassagen immer umlaufen und die unhundlichen Stellen wären ausgeschrieben. So oder so ähnlich. :icon_rolleyes
Gespeichert war er erstmal in meinem Gedächtnis. Im Februar diesen Jahres besuchten ein Freund, ich und meine Kleine Dresden und wir unternahmen mit unseren Herbergsvater eine kleine Rundwanderung die uns das Netz empfohlen hatte. An einer Stelle, vom Hockstein runter ins Polenztal, mussten wir eine schmale und steile Treppe runter. Eine Umleitung gab es nicht, bzw. hätte das Kilometer Rückweg bedeutet. Meine Kleine hat sie zwar tapfer bezwungen doch unten angekommen war mir eines bewusst: Den Malerweg bewandere ich erst, wenn ich mal keinen Hund habe.
Dass das nun ein gutes halbes Jahr später traurige Realität ist hätte ich nie und nimmer gedacht und so war der Malerweg auch eine Art Trauerbewältigung. Ich muss lernen auch ohne einen treuen vierbeinigen Kameraden durch die Natur zu latschen und diese zu genießen.
Eingepackt hatte ich unter anderem den Schlafsack und die Isomatte weil ich vorhatte auch mal in Schutzhütten oder Bänken oder unter Felsvorhängen zu nächtigen.
Das war, wie sich rausstellte, unnützes Gepäck weil das Wetter mich die ersten zwei Tage sowieso zwangen eine feste Unterkunft zu suchen und ich so zu der Erkenntnis gelangte, dass ich in ein Alter erreicht habe, bei dem eine warme Dusche, eine warme Mahlzeit, ein gutes Bier und ein schönes Frühstück mit heißem Kaffee zur Gesunderhaltung unumgänglich dazu gehört.
Ich beginne mit Tag eins, Sonntag dem 4.9. :
Ich fuhr gegen 10.00 Uhr im Heimatort los. Eigentlich wollte ich zwei Stunden eher starten, aber das kleine Stadtteilfest an der Grünen Tanne abends zuvor erforderte eine Umplanung.
Gegen 12.00 Uhr bin ich in Dresden angekommen, lud meinen Neffen ein, der sich fürsorglich die kommende Woche um das Auto sorgen musste und mich in Notfällen aus der Natur retten sollte.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Ausgangspunkt in Pirna-Liebethal.
Ohne großes Gewese lud ich den Rucksack auf die Schultern, verweilte noch kurz um die reibungslosen Abfahrt des verborgten Autos zu genießen und dann stapfte ich los. Das Liebethal wird auch Tor zur Sä. Schw. genannt. Obwohl 30° C angekündigt wurden umfängt mich die Kühle eines engen Tales.
Ich war darüber sehr froh. Außerdem war ich angenehm überrascht, dass mir, trotz Sonntag, keine Schwärme von Mittsiebzigern begegnen, die mit ihrer Kleidungswahl allen beweisen, dass sie “Draußen zu Hause” sind.
Vorbei am Wagnerdenkmal und zweier Ruinen
ging es dann erstmal, allerdings sehr schonend, bergauf.
Oben dann eine typische Kulturlandschaft wie ich sie liebe.
Allerdings nicht bei den Temperaturen. Glücklicherweise ging es bald wieder bergab und damit in die Frische des wasserführenden Uttewalder Grundes.
Wunderbar die Schlucht. Wenig los und die beruhigende Einsamkeit labte die Seele.
Am Gasthaus Waldidylle kam ich trotz bester Vorsätze nicht vorbei. Eine Wurst und ein Rechenberger Dunkles wurden verschlungen.
Ich fühlte mich zufrieden.
Kurz das Cafe Richter in Stadt Wehlen angerufen und das einzige Einzelzimmer reserviert. 30 Euronen die Nacht inkl Frühstück finde ich angemessen. Schließlich ist es im Stadtzentrum.
Ich erreichte diese Stadt oberhalb und schaute überrascht auf ein geschäftiges Markttreiben herab. Es ist ja immerhin Sonntag, der Tag des Herrn.
Unten angekommen stellt sich das als alljährlicher Heimatmarkt raus. Sächsische Köstlichkeiten eben. Jetzt wurde mir klar, warum ich unterwegs so wenige Outdoormumien gesehen habe.
Die gedruckte Zeittafel am Rande versprach noch eine Marktbühnenperformanz : Thomas Stelzer Trio.
Von der Combo habe ich noch nie gehört und im Kopfkino hatte ich eine Musikandenstadlrevivalband.
Ich sollte mich täuschen.
Jedenfalls eroberte ich erstmal mein Nachtquartier und wechselte und wusch eine Obertrikotage.
Erstaunlicherweise erreichten mich nun interessante Töne durchs geöffnete Fenster. Das T-S-Trio entpuppte sich als Blues-Jazz-Band, die einen flotten Boogiesound hinlegten.
Flugs gings zurück auf den Marktplatz und ich lauschte erstaunt einem kulturellen Hochgenuss.
Dabei bestellte, kaufte und trank ich ein Radeberger vom Fass. Eklig. Das war mein letztes Radeberger,
für immer und ewig.
Ich lies den Abend dann auf der Terrasse meiner Unterkunftslokalität ausklingen,
trank noch das eine oder andere Weißbier , verspeiste ne Sülze, las noch in der Reiselektüre um dann schlussendlich den seligen Schlaf des Angeschwipsten zu genießen.
Nachts donnerte und blitze und schüttete es gewaltig.
Warum gerade den Malerweg? Gestolpert bin ich über ihn als ich vor ein - zwei Jahren nach Fernwanderungen mit Hund suchte und eine Dame im Inet den erwähnte. Sie wäre ihn mit Hund gelaufen und es wäre OK. Laut ihrer Ausführung könnte man die Leiterpassagen immer umlaufen und die unhundlichen Stellen wären ausgeschrieben. So oder so ähnlich. :icon_rolleyes
Gespeichert war er erstmal in meinem Gedächtnis. Im Februar diesen Jahres besuchten ein Freund, ich und meine Kleine Dresden und wir unternahmen mit unseren Herbergsvater eine kleine Rundwanderung die uns das Netz empfohlen hatte. An einer Stelle, vom Hockstein runter ins Polenztal, mussten wir eine schmale und steile Treppe runter. Eine Umleitung gab es nicht, bzw. hätte das Kilometer Rückweg bedeutet. Meine Kleine hat sie zwar tapfer bezwungen doch unten angekommen war mir eines bewusst: Den Malerweg bewandere ich erst, wenn ich mal keinen Hund habe.
Dass das nun ein gutes halbes Jahr später traurige Realität ist hätte ich nie und nimmer gedacht und so war der Malerweg auch eine Art Trauerbewältigung. Ich muss lernen auch ohne einen treuen vierbeinigen Kameraden durch die Natur zu latschen und diese zu genießen.
Eingepackt hatte ich unter anderem den Schlafsack und die Isomatte weil ich vorhatte auch mal in Schutzhütten oder Bänken oder unter Felsvorhängen zu nächtigen.
Das war, wie sich rausstellte, unnützes Gepäck weil das Wetter mich die ersten zwei Tage sowieso zwangen eine feste Unterkunft zu suchen und ich so zu der Erkenntnis gelangte, dass ich in ein Alter erreicht habe, bei dem eine warme Dusche, eine warme Mahlzeit, ein gutes Bier und ein schönes Frühstück mit heißem Kaffee zur Gesunderhaltung unumgänglich dazu gehört.
Ich beginne mit Tag eins, Sonntag dem 4.9. :
Ich fuhr gegen 10.00 Uhr im Heimatort los. Eigentlich wollte ich zwei Stunden eher starten, aber das kleine Stadtteilfest an der Grünen Tanne abends zuvor erforderte eine Umplanung.
Gegen 12.00 Uhr bin ich in Dresden angekommen, lud meinen Neffen ein, der sich fürsorglich die kommende Woche um das Auto sorgen musste und mich in Notfällen aus der Natur retten sollte.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Ausgangspunkt in Pirna-Liebethal.
Ohne großes Gewese lud ich den Rucksack auf die Schultern, verweilte noch kurz um die reibungslosen Abfahrt des verborgten Autos zu genießen und dann stapfte ich los. Das Liebethal wird auch Tor zur Sä. Schw. genannt. Obwohl 30° C angekündigt wurden umfängt mich die Kühle eines engen Tales.
Ich war darüber sehr froh. Außerdem war ich angenehm überrascht, dass mir, trotz Sonntag, keine Schwärme von Mittsiebzigern begegnen, die mit ihrer Kleidungswahl allen beweisen, dass sie “Draußen zu Hause” sind.
Vorbei am Wagnerdenkmal und zweier Ruinen
ging es dann erstmal, allerdings sehr schonend, bergauf.
Oben dann eine typische Kulturlandschaft wie ich sie liebe.
Allerdings nicht bei den Temperaturen. Glücklicherweise ging es bald wieder bergab und damit in die Frische des wasserführenden Uttewalder Grundes.
Wunderbar die Schlucht. Wenig los und die beruhigende Einsamkeit labte die Seele.
Am Gasthaus Waldidylle kam ich trotz bester Vorsätze nicht vorbei. Eine Wurst und ein Rechenberger Dunkles wurden verschlungen.
Ich fühlte mich zufrieden.
Kurz das Cafe Richter in Stadt Wehlen angerufen und das einzige Einzelzimmer reserviert. 30 Euronen die Nacht inkl Frühstück finde ich angemessen. Schließlich ist es im Stadtzentrum.
Ich erreichte diese Stadt oberhalb und schaute überrascht auf ein geschäftiges Markttreiben herab. Es ist ja immerhin Sonntag, der Tag des Herrn.
Unten angekommen stellt sich das als alljährlicher Heimatmarkt raus. Sächsische Köstlichkeiten eben. Jetzt wurde mir klar, warum ich unterwegs so wenige Outdoormumien gesehen habe.
Die gedruckte Zeittafel am Rande versprach noch eine Marktbühnenperformanz : Thomas Stelzer Trio.
Von der Combo habe ich noch nie gehört und im Kopfkino hatte ich eine Musikandenstadlrevivalband.
Ich sollte mich täuschen.
Jedenfalls eroberte ich erstmal mein Nachtquartier und wechselte und wusch eine Obertrikotage.
Erstaunlicherweise erreichten mich nun interessante Töne durchs geöffnete Fenster. Das T-S-Trio entpuppte sich als Blues-Jazz-Band, die einen flotten Boogiesound hinlegten.
Flugs gings zurück auf den Marktplatz und ich lauschte erstaunt einem kulturellen Hochgenuss.
Dabei bestellte, kaufte und trank ich ein Radeberger vom Fass. Eklig. Das war mein letztes Radeberger,
für immer und ewig.
Ich lies den Abend dann auf der Terrasse meiner Unterkunftslokalität ausklingen,
trank noch das eine oder andere Weißbier , verspeiste ne Sülze, las noch in der Reiselektüre um dann schlussendlich den seligen Schlaf des Angeschwipsten zu genießen.
Nachts donnerte und blitze und schüttete es gewaltig.
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