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Wochenende, ich war eingeladen nach Soest. Eine Anreise mit dem Auto kam mir bisher immer sehr langgezogen vor, eigentlich könnte man da auch mal mit dem Fahrrad ... Also mal wieder naviki angeschmissen und neugierig auf den Streckenvorschlag gelinst.
Sah eigentlich gut aus: Erst ein bisschen am Steinhuder Meer entlang, dann am Mittellandkanal, gefolgt von einigen Hügeleinlagen im Weserbergland und schließlich Ausrollen im pladden Land um Soest. Alles zusammen in 3 x ca. 60 km, kein offener Campingplatz mehr am ersten Tag, am zweiten dann aussichtsreicher. Ok.
Tag 1
Freitag nachmittag ist alles gepackt, die Sonne steht schon recht tief, aber ein Stück möchte ich noch schaffen. Auf einigen noch unbekannten Wegen geht's zum Kaliberg, in der Nähe von Hagenburg

vorbei an großen Kürbisfeldern. Schön bunt sehen die jedenfalls aus


und nach Hagenburg geht's dann durch ein Wäldchen.

Ich spechte nach E1-Schildern, der führt doch hier durch, und tatsächlich: ich sehe nicht nur Schilder, sondern auch ein Paar in Wanderausrüstung. Wir fachsimpeln eine Weile erfreut über den E1, und sie erzählen, dass sie vor kurzer Zeit erst den Mittellandkanal entlang gewandert wären, die ganze Strecke, ca. 650 km. Ich überlege, ob immer am Kanal lang nicht langweilig wäre, werde das aber bald selbst rausfinden, schließlich steht mir auch ein solches Wegstück bevor.
Weiter auf der kleinen, wenig befahrenen Straße

und wenn man Schiffe hinter den Feldern sieht, ist das Meer, oder halt ein Kanal, nicht weit.


Kurz über die Autobrücke

dann sieht der Plan vor, links des Kanals weiter zu fahren. Und es stimmt, der Weg ist tatsächlich ziemlich abwechslungsreich, auch für die Fortbewegung zu Fuß nicht zu eintönig. Per Rad sind die Pfade ebenfalls gut zu befahren und nur wenig matschig, trotz des Regenwetters der vergangenen Tage.
Weiterhin erstaunt mich, dass hier gar nicht sooo wenig los ist: Zahlreiche Angler stehen am Wasser, und ein paar Hundespaziergänger führen ihre Vierbeiner aus. Durch die Bäume sieht man auch immer mal wieder Häuser, man könnte also, sofern man wollte, auch mal einen Abstecher ins nächste Dorf machen.


Langsam wird es dunkler

und der Weg auf der anderen Kanalseite wird empfohlen.

Da ich diesmal ausnahmsweise ein Pensionszimmer anpeile, mache ich mir keine weiteren Gedanken um Übernachtungsplätze, sondern frage einfach Anwohner und finde dank vielfältiger netter Hilfe (Danke!
) ein hübsches bed&bike-Zimmer in Porta Westfalica.
Tag 2
Ein ausgiebiges Frühstück später geht's dann weiter, und bald sehe ich das Kaiser Wilhelm-Denkmal

aus größerer Entfernung. Zunächst ist es noch recht flach


es wird aber bald hügeliger. Wenige Leute sind unterwegs, trotz Samstag vormittag, nur einige Spaziergänger auf Hunderunde

Weitere Hügel später


geht es nach Uffeln ziemlich steil den Berg runter. Im Tal überquere ich die Weser (und damit den Weserradweg).

Die Höhenmeter runter muss ich natürlich auch wieder rauf

und man kann die Felder aus einer anderen Perspektive ansehen. Der herbstlich kühl gewordene Gegenwind zieht erfreulicherweise drüber hinweg


Einige Zeit später treffe ich dann auf den querenden Herrmannsweg, und am liebsten würde ich jetzt zu Fuß weiter, so einladend sieht der Weg aus


Nach einem Zwischenstop an einem eher Langsam-Imbiss (aber mit hervorragendem, selbstgemacht aussehenden Kartoffelsalat zur Currywurst) und einem Stück Weg entlang einer viel befahrenen und eher unübersichtlichen Bundesstraße bin ich froh, als ich wieder auf ruhigere Straßen abbiegen kann

Den ersten Abzweig erwische ich noch richtig

dann verfranse ich mich an der Biegung ins Schopketal.

Ich schiebe das Rad auf unebenen Wegen den Hügel hoch, den Herrmannsweg entlang. Ein Grüppchen Mountainbiker kommt mir entgegen gefetzt, schön ist es hier. Nur nicht so recht mit dem Fahrrad bergauf, und ich bin definitiv falsch, wie mir ein weiterer Radler bestätigt, später, an der nächsten Straße. Hilft nix, ich muss wieder runter und zurück, also nochmal bergab und dann erneut durch das sonnige Wäldchen flitzen, aber das mochte ich ja vorhin schon gerne
Und: das Schopketal entpuppt sich als eher klein, aber sehr idyllisch

Am Tal-Ende zeigt das Navi noch immer Widersprüchliches an. Ich sehe einen Bewohner eines Hauses, um das bunte Fähnchen befestigt sind, er spricht gerade mit anderen Wanderern über Geistheilung und erzählt mir, er und his girlfriend hätten das Haus eben erst bezogen. Wir quatschen ein Weilchen auf Englisch weiter, und ich erfahre, dass hier nie endende Wandererströme vorbeizögen, his girlfriend kommt ebenfalls dazu und sie bestätigt mir, doch, den Weg hoch, das sei richtig.
Ich passiere ein paar weitere bunte Fähnchen und bald wieder bin ich auf einer Straße. Es ist später Nachmittag, das Licht ist schön

und ich entschließe mich, den kleineren der beiden Campingplätze in Schloss Holte Stukenbrock anzusteuern, der hat tatsächlich das ganze Jahr lang geöffnet.

Diesmal die richtigen Schwefelköpfe, die grauen, wie der Lamellenfarbtest bestätigt
Der Abend klingt aus bei Tomatensuppe und viel Tee, ich fülle meine Thermoskanne (es war eine wirklich gute Entscheidung, die eine Wasserflasche durch die Kanne zu ersetzen) mehr als einmal wieder auf, stelle fest, dass ich tagsüber mal wieder viel zu wenig getrunken habe und verschwinde recht bald in den Daunen.

Tag 3
naviki gibt' auch für's Händi, ich suche nach einem Weg zu meiner Route zurück und probiere das mal aus, klappt gut

Ich fahre weiter über ruhige Feldwege, sehe eine Graureiher (oder Kormoran – egal, großer Vogel mit Kurve im Hals
), der ein beachtliches Viech aus dem Boden zieht (Maulwurf?),

komme vorbei an einer Scheune mit Groove,

an Pferden vor dem ersten Kaffee

und einem fotogenen Grüppchen Pilze – Goldfellschüpplinge?

In der Pause gibt's Tee aus der Thermoskanne und die Haferstreuselkekse, die mir die beiden älteren Damen in dem kleinen Teeladen unterwegs schenkten, nachdem sie, auf meine vorsichtige Frage nach heißem Wasser, kurzerhand meine Thermoskanne mit frischem Grüntee auffüllten. Solch unvermutet große und unkomplizierte Hilfsbereitschaft ist mir bisher schon wirklich oft begegnet, und ich finde das immer wieder toll!

In Rietberg überquere ich die Ems, es gibt sehr viele sehr schöne Häuser hier. Ich gehe zu Fuß weiter, genieße die Sonne und die Cafés mit den gut besetzten Außenplätzen – und verstehe so langsam das Bedürfnis nach Käsekuchen auf Radtouren


Die Strecke ist inzwischen flacher und zeitweise auch recht eintönig, dafür meist frisch geteert, also bin ich schnell

dann kommt aber doch, überraschend, ein Abzweig zu einem Weg entlang eines kleinen Flüsschens, woran ich recht lange entlang fahre

Wieder Stadt, Land,

Fluss (dieSoeße Lippe)

und schließlich trudle ich, über angenehm sonnige (der Wind weht schon recht kühl) kleine Feldwege

und doch noch einem Stück Straße, gesäumt von Apfelbäumen (von denen man explizit pflücken darf, wie ich später erfahre, aber da es neulich Frost gab, gären die Äpfel schon)

nach den noch verbliebenen 60 km in Soest ein.

Ich gurke noch ein Weilchen durch die Gässchen, weil ich rausfinden will, wo naviki mich hin führt. Es ist weder die Kirche noch der Bahnhof, eher wohl eine Art geographischer Mittelpunkt der Stadt, und wahrscheinlich zufällig eine Bushaltestelle namens „Potsdamer Platz“, gelegen an einem griechischen Imbiss. Gar nicht schlecht für ein Reiseziel
– und in Sichtweite befindet ein – erprobt – sehr guter Buchladen.
Sah eigentlich gut aus: Erst ein bisschen am Steinhuder Meer entlang, dann am Mittellandkanal, gefolgt von einigen Hügeleinlagen im Weserbergland und schließlich Ausrollen im pladden Land um Soest. Alles zusammen in 3 x ca. 60 km, kein offener Campingplatz mehr am ersten Tag, am zweiten dann aussichtsreicher. Ok.
Tag 1
Freitag nachmittag ist alles gepackt, die Sonne steht schon recht tief, aber ein Stück möchte ich noch schaffen. Auf einigen noch unbekannten Wegen geht's zum Kaliberg, in der Nähe von Hagenburg

vorbei an großen Kürbisfeldern. Schön bunt sehen die jedenfalls aus


und nach Hagenburg geht's dann durch ein Wäldchen.

Ich spechte nach E1-Schildern, der führt doch hier durch, und tatsächlich: ich sehe nicht nur Schilder, sondern auch ein Paar in Wanderausrüstung. Wir fachsimpeln eine Weile erfreut über den E1, und sie erzählen, dass sie vor kurzer Zeit erst den Mittellandkanal entlang gewandert wären, die ganze Strecke, ca. 650 km. Ich überlege, ob immer am Kanal lang nicht langweilig wäre, werde das aber bald selbst rausfinden, schließlich steht mir auch ein solches Wegstück bevor.
Weiter auf der kleinen, wenig befahrenen Straße

und wenn man Schiffe hinter den Feldern sieht, ist das Meer, oder halt ein Kanal, nicht weit.


Kurz über die Autobrücke

dann sieht der Plan vor, links des Kanals weiter zu fahren. Und es stimmt, der Weg ist tatsächlich ziemlich abwechslungsreich, auch für die Fortbewegung zu Fuß nicht zu eintönig. Per Rad sind die Pfade ebenfalls gut zu befahren und nur wenig matschig, trotz des Regenwetters der vergangenen Tage.
Weiterhin erstaunt mich, dass hier gar nicht sooo wenig los ist: Zahlreiche Angler stehen am Wasser, und ein paar Hundespaziergänger führen ihre Vierbeiner aus. Durch die Bäume sieht man auch immer mal wieder Häuser, man könnte also, sofern man wollte, auch mal einen Abstecher ins nächste Dorf machen.


Langsam wird es dunkler

und der Weg auf der anderen Kanalseite wird empfohlen.

Da ich diesmal ausnahmsweise ein Pensionszimmer anpeile, mache ich mir keine weiteren Gedanken um Übernachtungsplätze, sondern frage einfach Anwohner und finde dank vielfältiger netter Hilfe (Danke!

Tag 2
Ein ausgiebiges Frühstück später geht's dann weiter, und bald sehe ich das Kaiser Wilhelm-Denkmal

aus größerer Entfernung. Zunächst ist es noch recht flach


es wird aber bald hügeliger. Wenige Leute sind unterwegs, trotz Samstag vormittag, nur einige Spaziergänger auf Hunderunde

Weitere Hügel später


geht es nach Uffeln ziemlich steil den Berg runter. Im Tal überquere ich die Weser (und damit den Weserradweg).

Die Höhenmeter runter muss ich natürlich auch wieder rauf


und man kann die Felder aus einer anderen Perspektive ansehen. Der herbstlich kühl gewordene Gegenwind zieht erfreulicherweise drüber hinweg



Einige Zeit später treffe ich dann auf den querenden Herrmannsweg, und am liebsten würde ich jetzt zu Fuß weiter, so einladend sieht der Weg aus


Nach einem Zwischenstop an einem eher Langsam-Imbiss (aber mit hervorragendem, selbstgemacht aussehenden Kartoffelsalat zur Currywurst) und einem Stück Weg entlang einer viel befahrenen und eher unübersichtlichen Bundesstraße bin ich froh, als ich wieder auf ruhigere Straßen abbiegen kann

Den ersten Abzweig erwische ich noch richtig

dann verfranse ich mich an der Biegung ins Schopketal.

Ich schiebe das Rad auf unebenen Wegen den Hügel hoch, den Herrmannsweg entlang. Ein Grüppchen Mountainbiker kommt mir entgegen gefetzt, schön ist es hier. Nur nicht so recht mit dem Fahrrad bergauf, und ich bin definitiv falsch, wie mir ein weiterer Radler bestätigt, später, an der nächsten Straße. Hilft nix, ich muss wieder runter und zurück, also nochmal bergab und dann erneut durch das sonnige Wäldchen flitzen, aber das mochte ich ja vorhin schon gerne


Am Tal-Ende zeigt das Navi noch immer Widersprüchliches an. Ich sehe einen Bewohner eines Hauses, um das bunte Fähnchen befestigt sind, er spricht gerade mit anderen Wanderern über Geistheilung und erzählt mir, er und his girlfriend hätten das Haus eben erst bezogen. Wir quatschen ein Weilchen auf Englisch weiter, und ich erfahre, dass hier nie endende Wandererströme vorbeizögen, his girlfriend kommt ebenfalls dazu und sie bestätigt mir, doch, den Weg hoch, das sei richtig.
Ich passiere ein paar weitere bunte Fähnchen und bald wieder bin ich auf einer Straße. Es ist später Nachmittag, das Licht ist schön

und ich entschließe mich, den kleineren der beiden Campingplätze in Schloss Holte Stukenbrock anzusteuern, der hat tatsächlich das ganze Jahr lang geöffnet.

Diesmal die richtigen Schwefelköpfe, die grauen, wie der Lamellenfarbtest bestätigt
Der Abend klingt aus bei Tomatensuppe und viel Tee, ich fülle meine Thermoskanne (es war eine wirklich gute Entscheidung, die eine Wasserflasche durch die Kanne zu ersetzen) mehr als einmal wieder auf, stelle fest, dass ich tagsüber mal wieder viel zu wenig getrunken habe und verschwinde recht bald in den Daunen.

Tag 3
naviki gibt' auch für's Händi, ich suche nach einem Weg zu meiner Route zurück und probiere das mal aus, klappt gut

Ich fahre weiter über ruhige Feldwege, sehe eine Graureiher (oder Kormoran – egal, großer Vogel mit Kurve im Hals


komme vorbei an einer Scheune mit Groove,

an Pferden vor dem ersten Kaffee

und einem fotogenen Grüppchen Pilze – Goldfellschüpplinge?

In der Pause gibt's Tee aus der Thermoskanne und die Haferstreuselkekse, die mir die beiden älteren Damen in dem kleinen Teeladen unterwegs schenkten, nachdem sie, auf meine vorsichtige Frage nach heißem Wasser, kurzerhand meine Thermoskanne mit frischem Grüntee auffüllten. Solch unvermutet große und unkomplizierte Hilfsbereitschaft ist mir bisher schon wirklich oft begegnet, und ich finde das immer wieder toll!

In Rietberg überquere ich die Ems, es gibt sehr viele sehr schöne Häuser hier. Ich gehe zu Fuß weiter, genieße die Sonne und die Cafés mit den gut besetzten Außenplätzen – und verstehe so langsam das Bedürfnis nach Käsekuchen auf Radtouren



Die Strecke ist inzwischen flacher und zeitweise auch recht eintönig, dafür meist frisch geteert, also bin ich schnell


dann kommt aber doch, überraschend, ein Abzweig zu einem Weg entlang eines kleinen Flüsschens, woran ich recht lange entlang fahre


Wieder Stadt, Land,

Fluss (die

und schließlich trudle ich, über angenehm sonnige (der Wind weht schon recht kühl) kleine Feldwege

und doch noch einem Stück Straße, gesäumt von Apfelbäumen (von denen man explizit pflücken darf, wie ich später erfahre, aber da es neulich Frost gab, gären die Äpfel schon)

nach den noch verbliebenen 60 km in Soest ein.

Ich gurke noch ein Weilchen durch die Gässchen, weil ich rausfinden will, wo naviki mich hin führt. Es ist weder die Kirche noch der Bahnhof, eher wohl eine Art geographischer Mittelpunkt der Stadt, und wahrscheinlich zufällig eine Bushaltestelle namens „Potsdamer Platz“, gelegen an einem griechischen Imbiss. Gar nicht schlecht für ein Reiseziel

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