[DE] Mit dem Kanu durch den Nationalpark Unteres Odertal (Juni 2011)

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    • 04.07.2009
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    [DE] Mit dem Kanu durch den Nationalpark Unteres Odertal (Juni 2011)

    Tourentyp
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    Mitreisende


    Natürlich kennt fast jeder die Oder, den Strom Richtung Ostsee, ein Fluss an der Grenze zu Polen, in einer relativ dünn besiedelte Region an den dies- und jenseitigen Ufern. Die verhältnismäßige Ursprünglichkeit und Vielfalt von Natur und Landschaft in der Oderregion kann man aber nur durch Erleben vor Ort wirklich kennen lernen.
    Für den Ursprung bzw. Bedeutung des Namens Oder gibt es mehre Herleitungen. Zum einen könnte es eine Abwandlung des Wortes Adra sein, was so viel wie Wasserader bedeutet, oder aus dem Polnischen stammend im Sinne von „Durchbruch zum Meer“.


    An einem Donnerstagvormittag Anfang Juni treffen wir uns, zwei Peter's und Hündin Dascha, am Start der Kanutour im Städtchen Oderberg. Hier hat die Oder noch ihren ursprünglichen Verlauf und heißt seit der Trockenlegung des Oderbruchs, bei der u.a. auch die Oder umgeleitet wurde, Alte Oder.


    Bei der Betrachtung des Gepäckberges, der ins Kanu verladen werden will, staunen wir doch etwas ungläubig. Das alles soll für 3 Tourentage nötig sein? Aber der „ Northwind “ nimmt alles einschließlich der Mannschaft problemlos in seinen Rumpf auf und hat noch reichlich Freibord.
    Zunächst geht es auf der Alten Oder Richtung Osten nach Hohensaaten dem südlichen Eingangstor zum Nationalpark Unteres Odertal.


    Wir erreichen die Oder und werden von einer frischen Brise begrüßt. Blau strahlt der Himmel und grün ist das weite Land, durch das wir auf dem breiten Fluss von der Strömung unterstützt nach Norden paddeln. Wir sind das einzige Wasserfahrzeug. Auf den nächsten 50 Flusskilometern wird es zwar nicht ganz so einsam bleiben. Aber bei 3 Kajakfahrern, 2 Binnenschiffen und vielleicht 10 Motorboten, die uns in den kommenden 2 Tagen begegnen, kann man wirklich nicht von Betriebsamkeit auf der Oder sprechen.


    On the river to north.


    Der Seidenreiher wurde im 19. Jahrhundert wegen seiner Federn stark bejagt. Seit der Unterschutzstellung haben sich seine Bestände mittlerweile wieder gut erholt. Eigentlich ist dieser Vogel eher in südlicheren Regionen verbreitet, aber auf Grund der klimatischen Veränderungen wird damit gerechnet, dass er absehbar zum regelmäßig vorkommenden Brutvogel in Mitteleuropa gehören wird.


    Sandstrände sind an den Ufern vor allem auf polnischer Seite der Oder häufig anzutreffen
    und laden zum Pausemachen oder Biwakieren ein.




    Nostalgie auf dem Fluss


    Draußensein macht glücklich!


    Der Kiebitz ist wie andere Wiesenvogelarten durch die Beseitigung von Grünlandflächen
    und intensive Landwirtschaft in seinem Bestand bedroht.



    Regelmäßige Überschwemmungen, Trockenphasen und Eisgang beeinflussen an der Oder die Entwicklung der Auwälder.


    Unser Biwakplatz ist vor allem ein Beobachtungsplatz.


    Neben dem Fischadler gibt es im Nationalpark noch See- und Schreiadler.


    Für Hundemädchen Dascha zählt in erster Linie das "Dabeisein".


    Gleich gibt es leckeres Abendbrot.


    Smaklig måltid!

    Panoramabild, Klick!



    Welcher "Untergang" ist euer Favorit?
    (Klick!)






    Die Landschaft an den Ufern und in der Weite zeigt sich sehr abwechslungsreich. Im Westen erstreckt sich zunächst die flache Niederung des Odertals mit seinen riesigen Feuchtgebieten, von vielen Seitenarmen der Oder durchzogen. In der Ferne erheben sich die eiszeitlichen Höhenzüge des Barnims und weiter im Norden die der Uckermark. Im Osten stoßen diese Höhenzüge immer wieder bis ans Oderufer und wechseln sich mit flacher offener Landschaft und Wald ab.
    Natürlich haben die Menschen in den vergangenen Jahrhunderten diese Landschaft vor allem durch Melioration und Landwirtschaft geprägt, aber dennoch bekommt man den Eindruck etwas entrückt zu sein, entrückt von der Verstädterung und fern von den vom Menschen in seinem Sinne geschaffenen modernen „naturnahen Lebensräumen“.


    Spiegelglatt präsentiert sich der Fluss am Morgen.



    Seeadler Nr. 6


    Der Liebreiz des Ostens ist an der Oder "zu spüren".


    Am Ziel in der Wildnisschule "Teerofenbrücke".

    Der Nationalpark Unteres Odertal ist Teil des deutsch – polnischen „ Internationalpark Unteres Odertal “ .Mit einer Flächengröße von 1.170 km² ist das Schutzgebiet schon ziemlich riesig. Die Ausdehnung des NP von Norden nach Süden beträgt stolze 60 Kilometer. Mehr Infos findet ihr hier und hier.
    Nur 165 km ist der 866 km lange Oderstrom Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen. Mit ihrer relativ hohen Fließgeschwindigkeit gehört die Oder zu den größten schnell fließenden Strömen Mitteleuropas. Die Oder weist wegen des Einflusses des Kontinentalklimas von allen deutschen Strömen die häufigste und längste Vereisungsperiode auf (i.M. 30 Tage/Jahr).*
    Wir waren auf unserer Tour etwas über 50 km im Nationalpark Unteres Odertal unterwegs. Es wird nicht die letzte Kanutour gewesen sein, denn es gibt dort noch viel zu entdecken.
    Das Befahren der Altoderarme im Nationalpark ist nur im Rahmen von geführten Touren möglich. Informiert euch bitte vor einer Tour über die Schutzgebietsbestimmungen und über Befahrungsregelungen auf dem Oderstrom und der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße.

    *Landesumweltamt Brandenburg, IKZM-Oder Berichte, 14 (2005)

    Hier noch ein 3-minütiger mit Musik hinterlegter Videotrailer über unsere Nationalparktour.
    Zuletzt geändert von Macintechno; 13.06.2011, 20:19.
    Der Wald lebt, er kann atmen und sprechen und erzählt die Sage von der Urmutter allen Lebens. (jakutisch)
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