2. Tag
Bis auf eine kleine Autoparty auf irgendeinem Rastplatz (klar: Saturday Night in der Pampa) ist die Nacht ruhig und erholsam. Morgens beim frisch gekochten Espresso auf's Wasser zu gucken, entschädigt für alle vorher durchlittenen Strapazen.
Seit unserer Landung gestern abend haben wir keine Menschenseele getroffen. Obwohl wir früh wach sind, zieht sich das morgendliche Ritual hin, sodaß wir wieder erst um 11 Uhr los kommen. Wir paddeln zur Schleuse Leibsch, bei der wir nun selbst Hand anlegen müssen. Das bedeutet, daß eine aussteigen muss, um die Schleuse zu bedienen, während die andere deren Boot im Schlepptau durch die Schleuse bugsiert. Das funktioniert auch alles prima und wir haben nun freie Fahrt zum Neuendorfer See.
Auch auf dem See ist so gut wie nichts los. Nicht mal Wind will so richtig aufkommen. Also können wir ganz entspannt unsere Boote zum Floß umfunktionieren, uns treiben lassen, dabei ein paar Snacks zur Stärkung zu uns nehmen und der kleinen Nervensäge beim Boathopping zuschauen. Nach anfänglicher Aufregung kommt auch sie immer besser mit den Gegebenheiten an Bord zurecht und hat ihre Reiseposition inzwischen auf die Öffnung hinter dem Cockpit verlagert. Das hindert sie aber nicht daran, ab und an das Gefährt zu wechseln, wenn man in ihre Reichweite kommt.
Auf dem Campingplatz auf der Halbinsel Raatsch füllen wir unsere Wasservorräte auf und biegen bei Alt Schadow wieder in die Spree ein. Hier können wir zusammen mit einem Zweier-Kajak einfach durchschleusen. An dem dort ansässigen Fischer komme ich aber nicht vorbei und muss zwei Forellen für's Abendessen kaufen. Die Tiere werden für mich aus dem in die Spree eingelassenen Käfig geholt und mit ein/zwei Knüppelschlägen auf den Kopf zur Strecke gebracht. Dann werden sie mir gegen Bezahlung in einer Plastiktüte übergeben. Soviel zum Thema waidgerechtes Töten.
Mit den Fischen im Gepäck kann nun natürlich nicht mehr allzu lange gepaddelt werden. Zumindest sollten sie bald ausgenommen werden. Da uns noch die Umtrageaktion von gestern in den Knochen steckt und wir am Anfang der Saison sowieso noch nicht viel Kondition aufgebaut haben, fällt es uns nicht schwer, früh unser Lager aufzuschlagen. Das gibt uns außerdem Gelegenheit zur schnellen Körperwäsche und einer Siesta in der Hängematte.
Der Fisch ist natürlich köstlich, auch wenn er in der HA-Pfanne des Trangias nicht lange seine Form behält. Zwar nicht selbst gefangen, aber immerhin selbst ausgenommen

Tagesetappe: 12 km
Einen Kommentar schreiben: