[CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

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  • Johnny
    Erfahren
    • 09.02.2009
    • 250
    • Privat

    • Meine Reisen

    [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Moin,

    Die Tour, über die ich schreiben möchte, ist zwar schon ne ganze Ecke her (anfang September), aber ich hab irgendwie das Bedürfnis, dadrüber mit irgendjemandem zu reden oder drüber zu schreiben, über den schwarzen Fleck in meinem Wandererleben

    Vielleicht ham das schon andere erlebt, vielleicht schreibt nicht jeder über sowas auch n Tourenbericht, aber vielleicht ist es anderen nun eine Lehre!
    Ich bin ziemlich untrainiert und überhastet an die Sache rangegangen, was dazu führte, dass der Spass nach 2 Tagen bereits für mich gelaufen war. Wie es dazu kam?

    Ich war in der Schweiz, um eine schöne Bergwanderung von Lauterbrunnen bis Adelboden zu machen, mit einem Rundweg über Gemmipass und Leukerbad zurück nach Adelboden, in 5 Tagen. Ein paar weitere Etappen auf der von mir so heißgeliebten Alpenpassroute (meine Leidenschaft könnte man sagen ;))

    Durch überwiegend sitzende Tätigkeit im Job und überwiegend dahinvegetierende Motivation zum Sport führte meine Lethargie schonmal weit vor der Tour zum größten Fehler, den ich während der ganzen Geschichte begehen sollte: völlig überfressen, übergewichtig und untrainiert so eine Sache anzugehen!
    Dabei hätte ich es besser wissen sollen, ich war ja schon öfter in den Bergen... aber ich habs auf die leichte Schulter genommen und dachte, meine Beine würden mich schon tragen... als ich das letzte Mal in den Bergen war, wog ich auch gut 10 kilo weniger
    Also bin ich nur son büschen Radgefahren und war n paar Runden schwimmen, damit habe ich intelligenterweise auch erst 4 Wochen vor Tourbeginn angefangen...

    Stellt euch vor, zwischen Ausbildung und Studienbeginn hatte ich 3 (!!!) Monate Zeit dafür und wollte auch eigentlich viel länger als 5 Tage da unten weilen, durch den ganzen Postverkehr mit der Fachhochschule und diversen gescheiterten Mitfahrgelegenheiten hatte ich es tatsächlich geschafft, 2 1/2 Monate zu vertrödeln.... geil oder? Jetzt werden einige aufschreien, die sich wohl seit 10 Jahren wünschen mal wieder so viel Zeit zum Abenteuern zu haben... das tue ich heute auch

    Also mussten es 5 Tage tun....
    Um die so effizient wie möglich zu nutzen, kam ich auf die glorreiche Idee, nachts anzureisen und abzureisen, um die Tage voll zur Verfügung zu haben. Etwaige Probleme durch Schlafentzug und die Tatsache, dass ich mich als Nordlicht innerhalb weniger Stunden auf eine ungewöhnte Höhe katapultieren würde, ignorierte ich innerlich.

    So war dann die einzige billige Möglichkeit da hinzukommen war für mich das 34,- quer durch Deutschland-Ticket der Bahn (gibts heute leider nicht mehr), damit bin ich bis Frankfurt gefahren, dann mit einer Mitfahrgelegenheit nach Bern und von da aus weiter.

    Als ich in Interlaken eintraf, war es 1.30 Uhr nachts... ich war seit 18 stunden unterwegs. Es war Anfang September und ARSCHKALT. Eine klare Nacht. Der erste Zug nach Lauterbrunnen fuhr um 6 Uhr nochwas... und ich war scheißmüde... ich hatte 2 lange stunden in Bern damit zugebracht, vor der besoffenen Schweizer Jugend in Deckung zu gehen und nicht einzupennen am Bahngleis, ich wollte nun endlich mal schlafen.
    Da ich mir das Geld für die Jugendherberge sparen wollte, spazierte ich in dunkelster Nacht am Brienzer See entlang, bis ich eine Bank entdeckte. Ich rollte da meine Isomatte aus und versuchte zu pennen... was mir nicht gelang. Dauernd schreckte ich auf weil ich dachte da steht jemand mitm Hackebeil über mir, oder irgendwelche anderen Muchties wollen wir was... natürlich war ich völlig allein.

    So zitterte ich 3 Stunden vor mich hin, bis ich leicht unterkühlt (weil ich Idiot nicht den Schlafsack benutzt hab) wieder zum Bahnhof herübertrottete, und mich da noch einmal den Rest der Zeit zitternd auf die Wartebänke setzte, bis es endlich endlich endlich 6 Uhr nochwas wurde und der Zug einfuhr.....


    1. Tag
    Ich war im Zug nach Lauterbrunnen mit 2 hübschen Berufspendlerinnen alleine, draussen war es immer noch Scheissduster... und ich wollte in 20 Minuten loswandern, über die Sefinenfurka hinüber ins Kiental... hielt ich auf einmal für keine gute Idee mehr. Als ich den Zug in Lauterbrunnen verließ, schien jedoch die Dämmerung schnell anzubrechen.
    Um mir wenigstens etwas kraft zu sparen, hab ich 6 Euro oder so geblecht und bin mit der Seilbahn hoch nach Grütschalp.
    Die Sonne ging langsam auf, und ich machte mich bereit loszuziehen. Handschuhe an, Trekkingstöcke ausfahren, und los gehts.... in Richtung Schynige Platte bot sich mir ein atemberaubender Sonnenaufgang.


    Auch das berühmte Dreigestirn war im glasklaren Morgenlicht eine Augenweide


    Ich zog also immer weiter Richtung Mürren und war in der kühlen Morgenluft auf einmal hellwach und euphorisch, und genoß die langsam ansteigende "Autobahn" in das nahgelegene Dorf.
    Je weiter die Sonne stieg, desto wärmer wurde es auf einmal. Nach gut zwei Stunden war schönstes Spätsommerwetter und meine Augen wurden bleischwer, nach 27 Stunden ohne Schlaf. Da kam mir eine am Weg stehende Rasthütte grade recht. Ich setzte mich also da hinein, mit dem Rucksack auf dem Rücken, hach wie schön, nur mal kurz die Äuglein schließen, ist das schön.....
    SCHEISSE!! Ich schreckte auf, als ich bemerkte, dass ich über eine Stunde gepennt hatte, Augen zu-Augen auf: Eine Stunde! Was für ein Powernap!
    Ich musste zusehen dass ich Land gewann, sonst würde das nie was werden. Zum Glück wars nicht mehr weit nach Mürren.
    Dort kam ich nach einer halben Stunde an, und ich war zugegeben etwas erschrocken, weil da doch ein ganz schönes Gerummel herrschte. Zu meinem Glück aber gabs einen Supermarkt, also rein und Brot kaufen sowie Gruyere Surchoix, auf den hatte ich mich seit Monaten gefreut!
    Dann ließen sich auch weitere "Eisriesen" blicken, das Berner Breithorn hinter Wolken.


    Ich ließ Mürren hinter mir und quälte mich den Weg hoch Richtung Spielbodenalp, und ich hatte das Gefühl, ich würde seit Ewigkeiten schon laufen, so müde war ich. Nach einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es gegen mein Zeitgefühl nicht 17.30 Uhr war, sonder erst 10.30 Uhr!! Auweia, das kann ja ein langer Tag werden.
    Doch lustwandelte ich durch diese Gegend mit leuchtenden tränenerfüllten Augen Angesichts der Landschaft, die sich vor mir ausbreitete, bei Kaiserwetter, Leute!


    Auf einer Bank oberhalb Spielbodenalp legte ich den Rucksack ab und genoß das Panorama auf Jungfrau und das Sefinental unter mir. Im MP3-Player lief John Barry´s Dances with Wolves-Soundtrack, und die Welt war schön.
    Der weitere Weg zur Rotstockhütte war leicht zu finden.


    Dort angekommen, trank ich einen Kaffee und versuchte, irgendwie etwas klarer im Kopf zu werden, was nicht so leicht war, immerhin war ich schon auf über 2000m höhe und die rasante Art der Anreise des Nachts mit dem Zug und die plötzliche Höhe setzen mir jedes mal etwas zu.
    Als ich wieder aufbrach, schoß ich noch ein Panorama- Bild der Rotstockhütte.


    Dann ging es hinter einem Berg (ich glaube der hieß Horen) hoch zum Pass, der Sefinenfurka. Die Höhe machte sich nun immer mehr bemerkbar, und meine desolate körperliche Verfassung ebenfalls. Painfully slow ging es voran, meter für meter, eine quälerei, hindurch zwischen Milka- Kühen und deren Scheisshaufen.


    Dann kam der Pass in Sicht, eine dunkle Schutthalde und nicht sehr einladend, wobei mir auffiel, dass das gute Wetter auf der anderen Seite vorbei zu sein schien.


    So nutzte ich die mir verbleibenden Momente auf der Sonnenseite, um noch einmal den Piz Gloria zu fotografieren, einen Kindheitstraum von mir. Den muss ich unbedingt mal hochlaufen als großer James Bond- Fan!


    Die letzten Meter hoch zur Passhöhe waren unvorstellbar schwierig für mich, die Leute die mit entgegenkamen, blickten sich immer wieder nach mir um, in dem offensichtlichen Glauben, ich würde Hilfe benötigen. Ich muss ausgesehen haben wie einer, der den Gipfelgrat des Everest besteigt. So stellte ich mir das auch vor!
    Inmitten in die aufsteigenden Wolken des Kientals hinein stand ich schließlich oben, nach Luft schnappend, und angesichts des Windes auch frierend.


    Ich setzte mich erstmal hin, und stand auch für eine gute Stunde nicht mehr auf. Mir war kalt, das Wetter wurde schlechter, und ich konnte nicht mehr, ich hatte das Gefühl, meine letzten Reserven verbraucht zu haben. Eine Gruppe Wanderer, die von der Bütlasse kamen (oder Gspaltenhornhütte), fragten, ob alles okay sei, ich konnte die da beruhigen, kein Grund zur Sorge.
    Nur fühlte ich mich auf einmal schrecklich einsam. Mutterseelenallein und völlig übermüdet überkam mich ein Schwall von Einsamkeit und ich hatte auf einen Schlag null Bock mehr auf die ganze Sache. Mir fehlte einfach ein Gefährte, jemand an den man sich halten kann oder der einen wieder aufbaut. Scheiss Gefühl mitten in so einer Schotter- und Eiswüste (der dünne Neuschnee der alles bedeckte ließ alles noch trostloser aussehen).
    Es war nun doch schon erschreckend spät geworden, ich meine mich zu erinnern dass es so um 14.30 Uhr um gewesen sein muss, wenn mal einer von euch da hoch ist, dann glaube ich dass man als fitter wanderer das ganze auch in weniger als 7 Stunden schaffen kann
    Nun ging es an den Abstieg, der sah nun auch alles andere als verlockend aus.


    Ab da hab ich keine Fotos mehr gemacht, weil ich alle mühe hatte, auf den Beinen zu bleiben. Ich schleppte mich diese endlose Schutthalde hinab, bin keinem einzigen Menschen mehr begegnet, und wusste in dem dichter werdenden Nebel manchmal gar nicht, ob ich noch auf dem richtigen Weg war. Da ich aber nachher nur noch einem Fluß das Tal runterfolgen musste, konnte zum Glück nichts schiefgehen.
    Mit letzter Kraft hab ich dann die oberen Siedlungen der Griesalp erreicht, irgendwann um halb acht abends, und ich hatte keinen Nerv mehr, mir einen Platz zum Campen zu suchen, zudem mich die Verbotsschilder (Jagdbanngebiet) abschreckten. So biss ich in den sauren Apfel und mietete mich für eine Nacht in dem Naturfreundehaus ein, weil die anderen Hütten alle voll waren, große Gesellschaft. Ich hatte aber das Glück, ein Einzelzimmer zum Bettenlagerpreis zu kriegen!

    Völlig fertig nach 39 Stunden ohne Schlaf, wirklich, ich war noch nie sooo müde, und völlig demotiviert, fiel ich in die pofe und hab wie ein Stein bis 10.00 Uhr am nächsten morgen durchgepennt.

    2. Tag
    Es hat ne gute Stunde gedauert, bis ich alles beisammen hatte, weil mir ALLES wehtat, ALLES. Ich konnte mich kaum bewegen, und hatte dabei aber meinen 12 Kilo Rucksack zu tragen.
    Das Wetter am nächsten Morgen war wieder herrlich, doch machte ich mir keinerlei Illusionen darüber, dass ICH ganz bestimmt nicht mehr den Hohtürli-Pass packen würde, nicht in meinem Zustand.


    Ich ging bis ans Ende des Tales hoch zum Einstieg des Weges hoch zum Pass, und setzte mich dahin, fieberhaft überlegend, was ich nun machen sollte. Noch so eine Nacht hier in der Hütte konnte ich mir nicht leisten. Als es schließlich auf halb zwölf zuging, war mir klar dass das alles keinen Sinn mehr hatte, zudem der Hohtürli- Pass noch ne ganze Ecke straffer ist als die Sefinenfurka.
    Kurzerhand hab ich auf meinen Bauch gehört und den Rücktritt angetreten. Ich hatte auch längst keine Lust mehr, ich fühlte mich schrecklich einsam und immer noch über alle maßen erschöpft.

    Ich trat also eine wunderschöne Wanderung das Kiental hinab an, wirklich eine tolle Route! Malerisch und einfach zauberhaft, vor allem weil es nur noch Bergab ging


    Die steilste Busstrecke Europas ging ich kurzerhand zu Fuß (ich hab erst hinterher gelesen, dass es die steilste ist), und der weitere Weg Richtung Reichenbach stellte sich als Glücksfall heraus. Tolle Landschaft und ein sehr entspannter Tag!

    Ich hab schließlich in Frutigen auf dem Zeltplatz übernachtet, der von einer supernetten Holländerin geleitet wird (ich glaube zumindest dass sie holländerin ist).
    Da hab ich auch ein opulentes Mal genossen, Erbswurst- Eintopf mit getrockneten Pilzen, schmeckte so wie es aussieht


    Am nächsten Morgen bin ich mit dem ersten Zug nach Basel wieder abgerauscht, um erneut eine 19 -stündige Odysee mit der Regionalbahn quer durch Deutschland auf mich zu nehmen.

    Während der ganzen Fahrt nagte es an mir, und ich konnte nicht aufhören mich das zu fragen: Was war da nur schiefgegangen? Warum ist diese Traumhafte Tour, auf die ich mich so lange gefreut hatte, zu so einem Albtraum geworden?

    Jetzt wo ich den Bericht schreibe, weiß ich glaub ich dass es vor allem an meiner desolaten körperlichen Verfassung gelegen hat, und an der totalen Fehlplanung. Man sollte vielleicht nicht unbedingt so eine Anreise antreten und direkt danach loslaufen, das war für mich persönlich zu viel.
    Auch weiß ich nu, dass ich nie wieder alleine auf Tour gehen will, weil ich einfach Gesellschaft brauche, diese Einsamkeit da oben war für mich nur schwer zu ertragen.

    Nächstes mal wird alles besser
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 20:17. Grund: Reisecharakter eingestellt
    Mit den besten Grüßen vom Johnny!
    Wie aus der sieht, wie rum der läuft!

  • Gast-Avatar

    #2
    AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

    Zitat von Johnny Beitrag anzeigen
    Vielleicht ham das schon andere erlebt, vielleicht schreibt nicht jeder über sowas auch n Tourenbericht, aber vielleicht ist es anderen nun eine Lehre!
    Der Bericht ist doch recht unterhaltsam. Schade, das man die Panoramabilder nicht vergrößern kann.

    Zitat von Johnny Beitrag anzeigen
    Ich bin ziemlich untrainiert und überhastet an die Sache rangegangen, was dazu führte, dass der Spass nach 2 Tagen bereits für mich gelaufen war. Wie es dazu kam?
    Im Prinzip weißt Du ja selber, woran es lag. Kann jedem mal passieren. Ich wollte mal nach einer anstrengenden 2-Tagesbergtour noch unbedingt nach Hause fahren. Nach 21:30 Uhr und über 650km! Ich hatte solche Schmerzen, das ich das Gaspedal kaum durchdrücken konnte. Habe dann auf einem Autobahnparkplatz geschlafen.

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    • Gast-Avatar

      #3
      AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

      Danke für die schönen Fotos und den ehrlichen Bericht.
      War auch mal so clever ohne Schlaf nach nem Unitag und anschließender Nachtschicht in den Flieger zu steigen, dann noch ne 14h Bahnfahrt wo es mir so schiete ging, daß ich nicht schlafen konnte, ich hab noch die nächsten 3 Tage für diesen Rabbau an mir gezahlt, dann gings aufwärts. Seitdem ist bei mir der Tag vorm Urlaub auch schon immer frei, macht den Urlaub wesentlich schöner.
      Also beginn das nächste Mal deine Tour ausgeschlafen und ohne Zeitstreß, dann wirds meiner Erfahrung nach besser.

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      • Johnny
        Erfahren
        • 09.02.2009
        • 250
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

        danke euch, wie´s aussieht habt ihr da auch ganz schön gelitten

        Die Fotos kann man leider leider leider nicht vergrößern, weil ich depp die damals aus versehen gelöscht habe! Ich musste diese jetzt aus dem Studivz mit screenshot rausholen um die hier posten zu können.
        Dafür könnte ich mich immer noch ohrfeigen, die gelöscht zu haben
        Mit den besten Grüßen vom Johnny!
        Wie aus der sieht, wie rum der läuft!

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          #5
          AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

          Zitat von Johnny Beitrag anzeigen
          Dafür könnte ich mich immer noch ohrfeigen, die gelöscht zu haben
          Da wirst Du die Tour noch einmal machen müssen.

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          • Johnny
            Erfahren
            • 09.02.2009
            • 250
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

            Mach ich sogar, nächsten Sommer im Juli, dann aber drei Wochen den ganzen Rotz in einem Abwasch...das ganze Stück Schweizer Via Alpina.. dafür gehe ich jetzt schon 3 mal die Woche in die Muckibude
            Mit den besten Grüßen vom Johnny!
            Wie aus der sieht, wie rum der läuft!

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            • Scrat79
              Freak
              Liebt das Forum
              • 11.07.2008
              • 12527
              • Privat

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              #7
              AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

              Klasse geschrieben.
              Auch eine Art ne Tour zu beginnen.
              Des nächste Mal wirds wohl ein bisschen entspannter anfangen.
              Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
              Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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              • tille
                Fuchs
                • 19.07.2006
                • 1036
                • Privat

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                #8
                AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                Eigentlich schade, dass du dir nicht einfach einen lockeren Tag gemacht und einen schönen Platz für die Nacht gesucht hast. Dann hättest du die verbleibenden Tage immer noch für eine leichtere Tour nutzen können. Alles nötige hast du anscheinend dabei gehabt.

                Aber ich weiß schon, wie das ist, wenn Erschöpfung und die Enttäuschung über die missglückte Tour einem alle Motivation nehmen. Ist schwer sich dann nochmal aufzuraffen und nicht einfach heim zu fahren.

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                • schoguen
                  Erfahren
                  • 25.02.2005
                  • 398
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                  Bist du denn in der Zwischenzeit andere Touren gegangen?

                  Muckibude ist OK. Aber das Wandern trainiert man am besten mit Wandern.
                  Und Wochenendtouren sind da das Beste Training was es gibt.

                  Grüße

                  Günther
                  Am Kreuzweg fragte er die Sphinx:
                  Geh ich nach rechts, geh ich nach links?
                  Sie lächelte: ...
                  <Mascha Kaléko>

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                  • heron
                    Fuchs
                    • 07.08.2006
                    • 1745

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                    Toller Bericht!

                    Und: eine gute Tour beginnt immer mit einem anständigen Picknick!
                    Falsche Entscheidungen > mehr Erfahrung; mehr Erfahrung > weniger falsche Entscheidungen
                    Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
                    Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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                    • CacheDog
                      Neu im Forum
                      • 21.05.2010
                      • 2
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                      Schlafmangel kann einem echt einiges zunichte machen
                      Die Stimmung und Motivation sinken bei mir dann auch enorm.

                      Wünsch dir auf deiner nächsten (ausgeschlafenen ) Tour viel Spass.

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                      • Becks
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 11.10.2001
                        • 19620
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                        Das ist doch kein Alptraum, das sind eben Berge.

                        das Kiental ist echt schön. An dem Wegweiser (Bild oben im thread) stand ich auch schon herum. Schöne Aussicht, nette Gegend, und eigentlich recht zahm.

                        Alex
                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                        • Johnny
                          Erfahren
                          • 09.02.2009
                          • 250
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                          Freut mich dass es euch gefällt

                          Zitat von schoguen Beitrag anzeigen
                          Bist du denn in der Zwischenzeit andere Touren gegangen?

                          Muckibude ist OK. Aber das Wandern trainiert man am besten mit Wandern.
                          Und Wochenendtouren sind da das Beste Training was es gibt.
                          jo, ich war aufm Rothaarsteig, letzten Mai, da bin ich ohne probleme 75 km in knapp 2 Tagen durchmarschiert ohne größere probleme, ich geh auch regelmäßig joggen zu dem krafttraining. Im Fitnesscenter bin ich eher hauptsächlich, um noch Gewicht abzubauen

                          das Kiental ist echt schön. An dem Wegweiser (Bild oben im thread) stand ich auch schon herum. Schöne Aussicht, nette Gegend, und eigentlich recht zahm.
                          Ich denke heute auch, so wild sieht das gar nicht aus, ich mein da kamen mir auch einige entgegen die dreimal so alt waren wie ich, da sieht man mal wie extremer schlafmangel die wahrnehmung entrücken kann! Es kam mir echt vor wie ne lebensfeindliche umgebung in der ich nichts zu suchen hab, dabei ist es ne wunderschöne berglandschaft und die wanderung in trainiertem körper wahrscheinlich n anstrengender spaziergang.
                          Mit den besten Grüßen vom Johnny!
                          Wie aus der sieht, wie rum der läuft!

                          Kommentar


                          • hosentreger
                            Fuchs
                            • 04.04.2003
                            • 1406

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                            Ich glaube, dass fast jeder von uns schon mal was Ähnliches mitgemacht hat - aber wer hat dann schon den Mut, darüber zu berichten.

                            Auf der anderen Seite: Ich bin überzeugt, dass Du diese beiden Tage auch nicht vergessen hast, wenn Du mal 80 Jahre alt bist - im Gegensatz zu den vielen anderen Touren, die mehr oder weniger unauffällig verliefen!

                            hosentreger
                            Neues Motto: Der Teufel ist ein Eichhörnchen...

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                            • Becks
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                              Liebt das Forum
                              • 11.10.2001
                              • 19620
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                              #15
                              AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                              So sieht das bei gutem Wetter aus...



                              Und in die andere Richtung...




                              Alex
                              After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                              • Gast-Avatar

                                #16
                                AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                                So war dann die einzige billige Möglichkeit da hinzukommen war für mich das 34,- quer durch Deutschland-Ticket der Bahn (gibts heute leider nicht mehr),
                                Nur Mut, gibt es wieder, unverschämte 42 Euro, lohnt also eigentlich nur, wenn du in Flensburg startest oder noch vier Mitfahrer findest, die jeweils nochmal 6 Euro zahlen - lässt sich sicher in drei Monaten organisieren, der nächsten Tour steht also nix im Weg

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                                • Johnny
                                  Erfahren
                                  • 09.02.2009
                                  • 250
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                                  #17
                                  AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                                  @ Becks: Traumhaft

                                  Zitat von winnetoux Beitrag anzeigen
                                  Nur Mut, gibt es wieder, unverschämte 42 Euro, lohnt also eigentlich nur, wenn du in Flensburg startest oder noch vier Mitfahrer findest, die jeweils nochmal 6 Euro zahlen - lässt sich sicher in drei Monaten organisieren, der nächsten Tour steht also nix im Weg
                                  42 Euro??? Ohne mich.
                                  Da leg ich mich lieber 3 Monate vorher fest und versuche die 39,- Europa spezial tickets zu ergattern.

                                  Mit Fahrgemeinschaften hab ich abgeschlossen, zumindest mit denen die nichts mit Wandern und so am Hut haben.
                                  Die doofe Kuh hat mich dreimal verstetzt, immer so "mmh jaa also meine freunde die ich besuchen will die meinen ich soll erst morgen kommen, hihi"
                                  und dann am nächsten tag dasselbe spiel, ich natürlich jedes mal sprungbereit, und dann wieder "mmh jaaa also meinst du denn du musst unbedingt morgen dahin, ich würde ja lieber erst übermorgen fahren, hihi"..... ich hätte die erwürgen können. Und dann fuhr die gar nicht mehr.

                                  Ich glaube die musste da unten Scheidungspapiere oder irgendwie sowas unterzeichnen, dass die sich so dermaßen davor gedrückt hat, was anderes kann ich mir gar nicht vorstellen.

                                  Nie wieder mit sonem jungen Ding dass nicht weiß was sie tun soll und nur kichernd absagen erteilt. In der Zeit sind mir nämlich 3 andere MFG durch die Lappen gegangen.... boah da geh ich heut noch an die Decke wenn ich dadran denke.

                                  Da ertrag ich lieber 8 Stunden lang "sänk ju for träweling wis deutsche bahn"
                                  Mit den besten Grüßen vom Johnny!
                                  Wie aus der sieht, wie rum der läuft!

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                                  • zweirad
                                    Erfahren
                                    • 17.12.2007
                                    • 233
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                                    Zitat von Johnny Beitrag anzeigen
                                    Mach ich sogar, nächsten Sommer im Juli, dann aber drei Wochen den ganzen Rotz in einem Abwasch...das ganze Stück Schweizer Via Alpina.. dafür gehe ich jetzt schon 3 mal die Woche in die Muckibude
                                    Sehr sympathischer Bericht!
                                    Coole Tour Ich bin gerade Ettapenweise am Trans Swiss Trail 2 und am Alpenpässeweg. Möchte das nächste Jahr auch mal ein wenig vorwärts machen und nicht immer "nur" 2 Etappen aufs Mal machen.

                                    Wünsche Dir viel Erfolg!

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                                    • entenpower
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                                      #19
                                      AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                                      Sehr interessanter Bericht, danke!!! Das war vielleicht keine schöne Tour für dich, aber an nur diesen zwei Tagen hast du dich ein deutliches Stück mehr selbst kennengelernt.

                                      Es ist noch garnicht lange her, wo ich alleine mit dem Rad am Rhein entlang in die Schweiz fuhr. Nach 2 Tagen hatte ich keine Lust mehr auf das alleine unterwegs sein (ich hab mich von dem Rest der Welt total isoliert gefühlt) und hab mich ab dann immer sofort Leuten angeschlossen, wenn ich gesehen habe, dass sie in der gleichen Richtung unterwegs sind.

                                      Ich glaube diese Erkenntnis muss jeder mal machen.
                                      www.philipp-ennen.de

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                                      • Sapbattu
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                                        • 27.05.2009
                                        • 1716
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                                        #20
                                        AW: [CH] Eine kleine Geschichte vom Scheitern- Berner Oberland September 2009

                                        Nun ging es an den Abstieg, der sah nun auch alles andere als verlockend aus.
                                        Ich finde deinen bericht auch sehr brauchbar und nebenbei auch unterhaltsam geschrieben. Allerdings finde ich es auch gut das du eine richtige entscheidung getroffen hattest. Manchmal ist der abstieg zwar nicht die optimalste entscheidung aber vielleicht keine falsche.

                                        oder wie sagte mein bruder das mal so schön:

                                        Es gibt immer drei möglichkeiten:
                                        - Ja
                                        - Nein
                                        - Fenster


                                        grüße jan (der auch schon einsamkeitsgefühle und keinen bock mehr auf seiner tour hatte)
                                        Dass es nichts zu erreichen gibt,
                                        sind keine leeren Worte,
                                        sondern die allerhöchste Wahrheit
                                        >> Huang Po <<

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