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Mitreisende | |
Land: Deutschland
Reisezeit: Mai
Region: Hessen
Eins vorweg, wir waren nur eine Nacht draußen. Wieso, weshalb und das warum wird hier erläutert.
Schon Donnerstags habe ich keine Lust mehr auf Hochschulprogramm und würde am liebsten direkt ins Wochenende starten. Nach einem kurzen Telefonat verwerfe ich diesen Gedanken jedoch wieder. Freitag nach der Vorlesung soll es los gehen.
Letztlich schaffe ich es nur den ersten Teil still zu sitzen und verdrücke mich heimlich in der Pause. Kurz noch zum Rewe gestolpert und ein paar Kleinigkeiten eingepackt. Zuhause wird noch schnell die Kluft gewechselt und der Rucksack geschultert, der wohl deutlich zu schwer für 2 geplante Nächte ausfällt. Was solls, denk ich mir. Ein wenig Luxus muss auch sein.
Am Hauptbahnhof treffe ich meinen Begleiter und wir entern den mit Pendlern voll gepackten Zug und rattern so einem ruhigen Wochenende entgegen. Uns wird beiden recht schnell klar, dass unsere Rucksäcke monströse Ausmaße haben und die Mitfahrer beäugen uns auch, als wir die Vorräte checken und Ausrüstung aufteilen. Uns gefällts. Ein Hauch von Abenteuer liegt in der Luft.
Wohlbehalten und mit 30 Minuten Verspätung trudeln wir in Niederscheld ein. Auf dem Weg in den Ort finden wir tatsächlich einen noch geöffneten Edeka. Ein winziger Laden mit einem noch viel kleineren Büro bietet hier das, was unser Herz an diesem warmen Tag am meisten begehrt: Bier. Neben den zwei Krombachern findet noch eine weitere Packung Cabanossi ihren Weg in unsere Rucksäcke, da wir schon im Zug die erste Packung öffnen mussten und vom Geschmack überwältigt waren. Die Dame an der Kasse kann uns natürlich auch direkt weiterhelfen und lotst uns den Weg zum nächsten Wegweiser. Verdammt steil geht es den Hügel hoch. Wir kommen nicht umhin unterwegs eine Pause einzulegen.



Oben angekommen Führt der Weg, leicht auf- und absteigend, durch den hessischen Wald. Uns gefällts. Das Bembel-Herz schlägt höher.



Der erste Spielplatz lässt uns dann auch wieder in noch ältere Zeiten zurückfallen. Argwöhnisch von der Dorfjugend beobachtet (,,Von den Städtern und ihren Flugmaschinen kommt nix gutes!") rasen wir wie die Bekloppten auf die Spielgeräte zu.


Deutlich verjüngt geht es weiter über Waldwege. Hin und wieder zweigt der Weg mitten ins Dickicht ab und führt über einen Trampelpfad. Gemächlich trotten wir so in den Abend hinein und sind froh darüber, dass keiner unsere Gespräche mitbekommt. Es tut hin und wieder einfach gut, wenn man den kompletten Geist entrümpeln kann und dabei nicht sofort auf die Finger bekommt, wenn mal ein böses Wort fällt.



Gegen 20.30 Uhr erreichen wir die angepeilte Schutzhütte und müssen feststellen, dass diese belegt ist. Schon von weitem hört man es. Eine große Partygesellschaft belagert das Areal. Davor parken etliche Autos und die Musik schallt auch recht laut durchs Gehölz. Ein paar Meter weiter entdecke ich eine Lichtung hinter ein paar Bäumen. Da wir der Karte entnehmen, dass auf den nächsten Metern wohl kein geeigneter Zeltplatz auftauchen wird, beschließen wir die Lichtung zu inspizieren. Mitten auf der Wiese finden wir eine verlassen Gartenhütte vor. Schenkt man den Spinnenweben Glauben, war wohl schon lange keiner mehr da. Umso besser, denn wir bauen unsere Hütte direkt davor auf und nutzen die kleine Terrasse zum kochen und niederlassen.



Während der Abend in die Nacht wechselt genießen wir Nudeln mit selbstgedörrter Bolognese, Kakao mit Schuss und....Atzenmusik. Zu anfangs stört es uns überhaupt nicht. Im Gegenteil, als sich die Blasmusik aus dem nächsten Dorf noch dazu mischt wirds richtig lustig. Gegen 00.30h verkrümeln wir uns auch ins Bett. Der Schuss im Kakao tut den Rest und ich verwechsle beim Zähneputzen/Waschen den Deckel meines Seifenbehälters mit dem meiner Platypus... Und so langsam wird die Musik auch etwas nervig. Irgendwann zwischen 3 und 4 Uhr ist dann plötzlich Ruhe und ich kann endlich schlafen.

Der nächste Morgen kommt langsam. Wir liegen noch eine Zeit lang im Zelt und sortieren die wirren Träume der Nacht.

Als wir uns dann endlich aufraffen bereiten wir das Frühstück vor und legen die Schlafsäcke zum trocknen aus.


Gesättigt geht es dann gegen 10.30 Uhr auf den Weg. Im nächsten Ort wollen wir noch schnell Wasser und Spiritus besorgen, da Nico keinen eingepackt hat. Dort verlieren wir auch das erste uns einzige Mal den Weg. Dank der freundlichen Anwohner, die in jedem Wort das R so schön rollen, finden wir aber nach einem kleinen Abstecher die blaue Welle auf weißem Grund wieder.
Wir laufen immer wieder auf Wald- und Feldwegen und genehmigen uns immer wieder ausgedehnte Pausen an den schönen Orten.






Trotzdem sind wir um 16.30 Uhr nur wenige Kilometer vor Bad Endbach. Deutlich zu früh um ein Lager aufzuschlagen. Also erst einmal kochen.


Auch das ist um 17.30 Uhr beendet. Wir überlegen wie es weiter gehen kann. Die nächste Etappe wäre zu lang, da wir beide Sonntags spätestens um 12 Uhr wieder in Frankfurt sein müssen. Deshalb beschließen wir die Heimfahrt um 18.30 Uhr und entspannen nochmal kurz am örtlichen Barfußpfad.





Mir ist klar, dass dieser Bericht nicht in Länge und Umfang mit den restlichen Touren konkurrieren kann. Da ich aber in letzter Zeit viel lieber in heimatlichen Gefilden unterwegs bin, wollte ich diesen tollen Weg niemandem vorenthalten. Und es ist ein kleines Danke für die Tipps bei der Suche nach dem richtigen Weg und den vielen tollen Reiseberichten.
Reisezeit: Mai
Region: Hessen
Eins vorweg, wir waren nur eine Nacht draußen. Wieso, weshalb und das warum wird hier erläutert.
Schon Donnerstags habe ich keine Lust mehr auf Hochschulprogramm und würde am liebsten direkt ins Wochenende starten. Nach einem kurzen Telefonat verwerfe ich diesen Gedanken jedoch wieder. Freitag nach der Vorlesung soll es los gehen.
Letztlich schaffe ich es nur den ersten Teil still zu sitzen und verdrücke mich heimlich in der Pause. Kurz noch zum Rewe gestolpert und ein paar Kleinigkeiten eingepackt. Zuhause wird noch schnell die Kluft gewechselt und der Rucksack geschultert, der wohl deutlich zu schwer für 2 geplante Nächte ausfällt. Was solls, denk ich mir. Ein wenig Luxus muss auch sein.
Am Hauptbahnhof treffe ich meinen Begleiter und wir entern den mit Pendlern voll gepackten Zug und rattern so einem ruhigen Wochenende entgegen. Uns wird beiden recht schnell klar, dass unsere Rucksäcke monströse Ausmaße haben und die Mitfahrer beäugen uns auch, als wir die Vorräte checken und Ausrüstung aufteilen. Uns gefällts. Ein Hauch von Abenteuer liegt in der Luft.
Wohlbehalten und mit 30 Minuten Verspätung trudeln wir in Niederscheld ein. Auf dem Weg in den Ort finden wir tatsächlich einen noch geöffneten Edeka. Ein winziger Laden mit einem noch viel kleineren Büro bietet hier das, was unser Herz an diesem warmen Tag am meisten begehrt: Bier. Neben den zwei Krombachern findet noch eine weitere Packung Cabanossi ihren Weg in unsere Rucksäcke, da wir schon im Zug die erste Packung öffnen mussten und vom Geschmack überwältigt waren. Die Dame an der Kasse kann uns natürlich auch direkt weiterhelfen und lotst uns den Weg zum nächsten Wegweiser. Verdammt steil geht es den Hügel hoch. Wir kommen nicht umhin unterwegs eine Pause einzulegen.



Oben angekommen Führt der Weg, leicht auf- und absteigend, durch den hessischen Wald. Uns gefällts. Das Bembel-Herz schlägt höher.



Der erste Spielplatz lässt uns dann auch wieder in noch ältere Zeiten zurückfallen. Argwöhnisch von der Dorfjugend beobachtet (,,Von den Städtern und ihren Flugmaschinen kommt nix gutes!") rasen wir wie die Bekloppten auf die Spielgeräte zu.


Deutlich verjüngt geht es weiter über Waldwege. Hin und wieder zweigt der Weg mitten ins Dickicht ab und führt über einen Trampelpfad. Gemächlich trotten wir so in den Abend hinein und sind froh darüber, dass keiner unsere Gespräche mitbekommt. Es tut hin und wieder einfach gut, wenn man den kompletten Geist entrümpeln kann und dabei nicht sofort auf die Finger bekommt, wenn mal ein böses Wort fällt.



Gegen 20.30 Uhr erreichen wir die angepeilte Schutzhütte und müssen feststellen, dass diese belegt ist. Schon von weitem hört man es. Eine große Partygesellschaft belagert das Areal. Davor parken etliche Autos und die Musik schallt auch recht laut durchs Gehölz. Ein paar Meter weiter entdecke ich eine Lichtung hinter ein paar Bäumen. Da wir der Karte entnehmen, dass auf den nächsten Metern wohl kein geeigneter Zeltplatz auftauchen wird, beschließen wir die Lichtung zu inspizieren. Mitten auf der Wiese finden wir eine verlassen Gartenhütte vor. Schenkt man den Spinnenweben Glauben, war wohl schon lange keiner mehr da. Umso besser, denn wir bauen unsere Hütte direkt davor auf und nutzen die kleine Terrasse zum kochen und niederlassen.



Während der Abend in die Nacht wechselt genießen wir Nudeln mit selbstgedörrter Bolognese, Kakao mit Schuss und....Atzenmusik. Zu anfangs stört es uns überhaupt nicht. Im Gegenteil, als sich die Blasmusik aus dem nächsten Dorf noch dazu mischt wirds richtig lustig. Gegen 00.30h verkrümeln wir uns auch ins Bett. Der Schuss im Kakao tut den Rest und ich verwechsle beim Zähneputzen/Waschen den Deckel meines Seifenbehälters mit dem meiner Platypus... Und so langsam wird die Musik auch etwas nervig. Irgendwann zwischen 3 und 4 Uhr ist dann plötzlich Ruhe und ich kann endlich schlafen.

Der nächste Morgen kommt langsam. Wir liegen noch eine Zeit lang im Zelt und sortieren die wirren Träume der Nacht.

Als wir uns dann endlich aufraffen bereiten wir das Frühstück vor und legen die Schlafsäcke zum trocknen aus.


Gesättigt geht es dann gegen 10.30 Uhr auf den Weg. Im nächsten Ort wollen wir noch schnell Wasser und Spiritus besorgen, da Nico keinen eingepackt hat. Dort verlieren wir auch das erste uns einzige Mal den Weg. Dank der freundlichen Anwohner, die in jedem Wort das R so schön rollen, finden wir aber nach einem kleinen Abstecher die blaue Welle auf weißem Grund wieder.
Wir laufen immer wieder auf Wald- und Feldwegen und genehmigen uns immer wieder ausgedehnte Pausen an den schönen Orten.






Trotzdem sind wir um 16.30 Uhr nur wenige Kilometer vor Bad Endbach. Deutlich zu früh um ein Lager aufzuschlagen. Also erst einmal kochen.


Auch das ist um 17.30 Uhr beendet. Wir überlegen wie es weiter gehen kann. Die nächste Etappe wäre zu lang, da wir beide Sonntags spätestens um 12 Uhr wieder in Frankfurt sein müssen. Deshalb beschließen wir die Heimfahrt um 18.30 Uhr und entspannen nochmal kurz am örtlichen Barfußpfad.





Mir ist klar, dass dieser Bericht nicht in Länge und Umfang mit den restlichen Touren konkurrieren kann. Da ich aber in letzter Zeit viel lieber in heimatlichen Gefilden unterwegs bin, wollte ich diesen tollen Weg niemandem vorenthalten. Und es ist ein kleines Danke für die Tipps bei der Suche nach dem richtigen Weg und den vielen tollen Reiseberichten.
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