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Mitreisende | |
Land: AT
Reisezeit: Dez/Jan 2009/2010
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Ende des Jahres 2009 begaben wir uns zu unserer alljährlichen Silvester-Schneeschuh-Alpentour in das Kleinwalsertal. Ziel der Tour war die Besteigung des Widdersteins.
Tag 1: Ankunft/Erste Übernachtung
Unsere Tour begann in Baad, wo wir zunächst ein Stück auf der für Touristen gespurten Strecke laufen mussten. Da wir spät am Abend ankamen entschieden wir uns, nur ein kleines Stück Weg zurückzulegen und unser Zelt für die Nacht aufzubauen.
Tag 2:
Nach einem kurzen Guten-Morgen-Marsch starteten wir in den Tag mit einer Brotzeit auf der Bärgunthütte. Dort endete auch der gespurte Weg. An dieser Hütte, bei der Sabine, trennt sich die Masse von Touristen von den ambitionierten Tourengehern. Für die meisten, die hier weiterlaufen, lautet das Ziel Höferspitze (2131m), da sich dieser Gipfel als perfekte Tagestour eignet. Da unsere Route zu Beginn der der Tagestourengeher glich und schönes Wetter war, begeneten wir unterwegs noch einigen anderen Bergfreunden. Gegen Abend, als sich unsere Routen trennten blieben wir unter uns und auch die nächsten Tage sahen wir keine anderen Tourengeher mehr. Unser Nachtlager errichteten wir auf der Hochalp-Alpe mit einem herrlichen Ausblick auf den Widderstein (2533m).
Tag 3:
Da wir durch das vorangegangene Weihnachstfest nicht besonders gut konditioniert waren, hat uns der erste Tage im tiefen und pappigen Neuschnee doch viel Kraft gekostet, sodass wir lange auf unseren neu erworbenen Exped Downmats schliefen und erst gegen 10 Uhr aufbrechen konnten. Erstes Ziel des Tages war der Gipfel des Seekopfs (2039m). Ein eher unspektakulärer Hügel mit keiner so besonderen Aussicht, da er aber über 2000m hoch ist, sammelten wir diesen Gipfel mit ein. Von dort aus querten wir die recht steile Südflanke in Richtung Widdersteinhütte (welche allerdings im Winter geschlossen ist). Dort angekommen machten wir zunächst eine ausgiebige Mittagspause und beratschlagten das weitere Vorgehen. Nur von hier aus wäre es im Winter möglich den Widderstein über eine Rinne zu besteigen. Da die letzten Tage allerdings recht warm waren, stieg die Lawinengefahr und bis dahin waren nur kleinere Lawinen in der Rinne abgegangen. Die Situation schien uns zu gefährlich, sodass wir von einer Besteigung des Widderstein, der im Winter nur bei absolut sicheren Verhätnissen bestiegen werden sollte, absahen. Wir entschlossen uns, nun den Widderstein zu umrunden und bei einer möglichen Wetterbesserung andere Gipfel-Ziele in Angriff zu nehmen.
Gegen Nachmittag erreichten wir das Schärtle (2011m). Ohne Rucksack und nur mit leichtem Gepäck bestigen wir den kleinen Gipfel, der eine herrliche Aussicht zu bieten hat. Oben angekommen verweilten wir recht lange, eine erneute Krisensitzung stand an. Die Wahl zwischen der Bestigung des Geißhorns (2366m) oder den Abstieg ins Tal viel uns nicht leicht. Motiviert, einen anderen Gipfel als den des Widdersteins in Angriff zu nehmen, aber gehemmt durch schlechtes Wetter trafen wir die richtige Entscheidung: wir stiegen ab. Der Abtieg führte einen lawinengefährdeten Hang herab, wo wir immer wieder kleinere Schneebretter ins Rutschen brachten. Wenig später fing es zu Regnen an und die ganze Situation wurde zunehmend gefährlicher. Sicher an der oberen Gemstelalpe (1694m) angekommen waren wir uns einig, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Mittlerweile war der Regen deutlich stärker geworden und ein sicherer Aufstieg wäre kaum möglich gewesen. Den Abend an der oberen Gemstelalpe verbrachten wir mit einer kleinen Party im Zelt - uns war klar, dass unsere Tour hier ein viel zu frühes Ende gefunden hatte.
Tag 4:
Von der oberen Gemstelalpe stiegen wir ab ins Tal nach Mittelberg. Der Weg führt durch eine wunderschöne Landschaft herab. Dieser Weg ist allerdings nur bei guten Schneeverhältnissen passierbar und mit Skiern dürfte es deutlich schwieriger werden. Etwa auf halber Strecke erreicht man den "Gesprengten Weg". Dieser Pfad an einer tiefen Schlucht, etwa 1-2m breit und 150m lang, ist nur passierbar wenn nicht zuviel Schnee liegt. Da allerdings der Winter zu dieser Zeit eher im Norden Deutschlands für Schnee sorgte konnten wir diese Stelle ohne Schwierigkeiten passieren.
Nach ungefähr 2,5 Stunden erreichten wir Mittelberg und fuhren von dort zurück nach Oberstdorf. Unser Plan, Silvester auf einem Berg zu verbringen scheiterte diesmal leider an dem schlechten Wetter. So feierten wir gemeinsam mit Unmengen von Touristen in Oberstdorf - erfüllten Jungendträume Anderer und bestiegen noch am Ende, naja, den Gipfel der Geschmacklosigkeit ;)
Spezielle Hinweise für diese Tour:
Zu beachten ist zum einen, das Baad bei extremen Schneeverhältnissen von der Aussenwelt völlig abgeschnitten wird. Ein rein oder raus ist dann nur per Helikopter möglich. Also vorher informieren, wie das Wetter ist und werden soll und dies in euere Kalkulation mit einbeziehen.
Die Besteigung des Widderstein ist nur mögliche wenn keine Lawinengefahr besteht!!! Die Umrundung des Widderstein über den "Gesprengten Weg" durchs Gemsteltal widerrum ist nur möglich, wenn nicht mehr als 2m Schnee liegen, es sei denn man hat Freude am Weg-freigraben.
Ansonsten ist diese Route sehr zu empfehlen, da sie ab dem 2. Tag in relativer Einsamkeit stattfindet, einige sehr schöne kleinere Gipfel auf dem Weg liegen und die Anreise sehr leicht getaltet werden kann.
Bilder gibts auf der Homepage (steht in meiner Signatur)
Reisezeit: Dez/Jan 2009/2010
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Ende des Jahres 2009 begaben wir uns zu unserer alljährlichen Silvester-Schneeschuh-Alpentour in das Kleinwalsertal. Ziel der Tour war die Besteigung des Widdersteins.
Tag 1: Ankunft/Erste Übernachtung
Unsere Tour begann in Baad, wo wir zunächst ein Stück auf der für Touristen gespurten Strecke laufen mussten. Da wir spät am Abend ankamen entschieden wir uns, nur ein kleines Stück Weg zurückzulegen und unser Zelt für die Nacht aufzubauen.
Tag 2:
Nach einem kurzen Guten-Morgen-Marsch starteten wir in den Tag mit einer Brotzeit auf der Bärgunthütte. Dort endete auch der gespurte Weg. An dieser Hütte, bei der Sabine, trennt sich die Masse von Touristen von den ambitionierten Tourengehern. Für die meisten, die hier weiterlaufen, lautet das Ziel Höferspitze (2131m), da sich dieser Gipfel als perfekte Tagestour eignet. Da unsere Route zu Beginn der der Tagestourengeher glich und schönes Wetter war, begeneten wir unterwegs noch einigen anderen Bergfreunden. Gegen Abend, als sich unsere Routen trennten blieben wir unter uns und auch die nächsten Tage sahen wir keine anderen Tourengeher mehr. Unser Nachtlager errichteten wir auf der Hochalp-Alpe mit einem herrlichen Ausblick auf den Widderstein (2533m).
Tag 3:
Da wir durch das vorangegangene Weihnachstfest nicht besonders gut konditioniert waren, hat uns der erste Tage im tiefen und pappigen Neuschnee doch viel Kraft gekostet, sodass wir lange auf unseren neu erworbenen Exped Downmats schliefen und erst gegen 10 Uhr aufbrechen konnten. Erstes Ziel des Tages war der Gipfel des Seekopfs (2039m). Ein eher unspektakulärer Hügel mit keiner so besonderen Aussicht, da er aber über 2000m hoch ist, sammelten wir diesen Gipfel mit ein. Von dort aus querten wir die recht steile Südflanke in Richtung Widdersteinhütte (welche allerdings im Winter geschlossen ist). Dort angekommen machten wir zunächst eine ausgiebige Mittagspause und beratschlagten das weitere Vorgehen. Nur von hier aus wäre es im Winter möglich den Widderstein über eine Rinne zu besteigen. Da die letzten Tage allerdings recht warm waren, stieg die Lawinengefahr und bis dahin waren nur kleinere Lawinen in der Rinne abgegangen. Die Situation schien uns zu gefährlich, sodass wir von einer Besteigung des Widderstein, der im Winter nur bei absolut sicheren Verhätnissen bestiegen werden sollte, absahen. Wir entschlossen uns, nun den Widderstein zu umrunden und bei einer möglichen Wetterbesserung andere Gipfel-Ziele in Angriff zu nehmen.
Gegen Nachmittag erreichten wir das Schärtle (2011m). Ohne Rucksack und nur mit leichtem Gepäck bestigen wir den kleinen Gipfel, der eine herrliche Aussicht zu bieten hat. Oben angekommen verweilten wir recht lange, eine erneute Krisensitzung stand an. Die Wahl zwischen der Bestigung des Geißhorns (2366m) oder den Abstieg ins Tal viel uns nicht leicht. Motiviert, einen anderen Gipfel als den des Widdersteins in Angriff zu nehmen, aber gehemmt durch schlechtes Wetter trafen wir die richtige Entscheidung: wir stiegen ab. Der Abtieg führte einen lawinengefährdeten Hang herab, wo wir immer wieder kleinere Schneebretter ins Rutschen brachten. Wenig später fing es zu Regnen an und die ganze Situation wurde zunehmend gefährlicher. Sicher an der oberen Gemstelalpe (1694m) angekommen waren wir uns einig, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Mittlerweile war der Regen deutlich stärker geworden und ein sicherer Aufstieg wäre kaum möglich gewesen. Den Abend an der oberen Gemstelalpe verbrachten wir mit einer kleinen Party im Zelt - uns war klar, dass unsere Tour hier ein viel zu frühes Ende gefunden hatte.
Tag 4:
Von der oberen Gemstelalpe stiegen wir ab ins Tal nach Mittelberg. Der Weg führt durch eine wunderschöne Landschaft herab. Dieser Weg ist allerdings nur bei guten Schneeverhältnissen passierbar und mit Skiern dürfte es deutlich schwieriger werden. Etwa auf halber Strecke erreicht man den "Gesprengten Weg". Dieser Pfad an einer tiefen Schlucht, etwa 1-2m breit und 150m lang, ist nur passierbar wenn nicht zuviel Schnee liegt. Da allerdings der Winter zu dieser Zeit eher im Norden Deutschlands für Schnee sorgte konnten wir diese Stelle ohne Schwierigkeiten passieren.
Nach ungefähr 2,5 Stunden erreichten wir Mittelberg und fuhren von dort zurück nach Oberstdorf. Unser Plan, Silvester auf einem Berg zu verbringen scheiterte diesmal leider an dem schlechten Wetter. So feierten wir gemeinsam mit Unmengen von Touristen in Oberstdorf - erfüllten Jungendträume Anderer und bestiegen noch am Ende, naja, den Gipfel der Geschmacklosigkeit ;)
Spezielle Hinweise für diese Tour:
Zu beachten ist zum einen, das Baad bei extremen Schneeverhältnissen von der Aussenwelt völlig abgeschnitten wird. Ein rein oder raus ist dann nur per Helikopter möglich. Also vorher informieren, wie das Wetter ist und werden soll und dies in euere Kalkulation mit einbeziehen.
Die Besteigung des Widderstein ist nur mögliche wenn keine Lawinengefahr besteht!!! Die Umrundung des Widderstein über den "Gesprengten Weg" durchs Gemsteltal widerrum ist nur möglich, wenn nicht mehr als 2m Schnee liegen, es sei denn man hat Freude am Weg-freigraben.
Ansonsten ist diese Route sehr zu empfehlen, da sie ab dem 2. Tag in relativer Einsamkeit stattfindet, einige sehr schöne kleinere Gipfel auf dem Weg liegen und die Anreise sehr leicht getaltet werden kann.
Bilder gibts auf der Homepage (steht in meiner Signatur)