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Mitreisende | |
Land: DE/CZ
Reisezeit: April 09
Region/Kontinent: Mitteleuropa
"Sternenstaub gewidmet"
Zur Vorbereitung meines Pilgerweges nach Santiago de Compostella, sollte mir auch der Zittauer Jakobsweg dienen.

Umgebindehaus in Kristofova Udoli
Dieser Weg wurde erst vor kurzem eröffnet. Wie so viele andere auch, die vom" Ruhm" der traditionellen Jakobswege partizipieren möchten, unterscheidet er sich in keinerlei Weise. Eigentlich ist ja dagegen nichts zu sagen, wenn man sich an den historisch belegten Wegen halten würde. Bei den neu aus der Taufe gehobenen "Jakobswegen" werde ich jedoch das Gefühl nicht los dass man hier unter dem Motto ("oh da steht eine Jakobskirche, last uns hier einen Jakobsweg gründen“.) handelt.
Unvoreingenommen davon, machte ich mich im April mit einen Freund auf dem Weg um ihn ein Stück kennen zu lernen. Wir schauten im Pilgerführer nach und suchten uns den Weg nach Kristofovo Udoli raus. Denn da steht geschrieben, "Diese Strecke gehört sicher mit zu den schönsten desgesamten Zittauer Jakobswegs". Na fein, dann mal los. Nun ist es so, dass ich direkt an der Grenze zu Polen und Tschechien wohne und somit hinter der Deutschen Grenze fast alles kenne. Es ist schön wenn der Weg von Zittau aus immer der Neiße folgend man nach Hartau gelangt. Von hier aus sind es nur wenige Minuten und man ist in Tschechien. Einen Kilometer weiter erreicht man Hradek nad Nisou. Von hier aus führt der Weg über ein riesigen Umweg nach Chrastava. Wir nehmen den direkten Weg und sparen uns so einige Kilometer. Warum soll ich einen Ort aufsuchen wenn dort keine Jakobskirche mehr existiert. Von hier aus geht es weiter nach Andelske Hora bis zur Burg Hramstejn. Bis hier war das Wandern noch angenehm. Landstraßen konnte man meiden und war so vor dem Straßenverkehr sicher. Was jetzt folgte glich eher einen Horror, statt Wanderweg. Landstraße, Autos von vorn,Auto von hinten und zu allem Überdruss dieser Asphalt. Dass ganze sollte sich bis zum Ziel nicht ändern. In Kristofovo Udoli angekommen waren wir fix und fertig. Die Füße brannten vom Asphalt trotzdem wir nur Tagesgepäck dabei haben. Der Ort selber, bot außer einer Kirche keine weiteren Sehenswürdigkeiten. Auf die Besichtigung der Kirche verzichteten wir großzügig, denn dann müssten wir erst noch ein paar Höhenmeter erklimmen. Wir waren zu kaputt, stattdessen suchten wir ein Gasthaus auf. Pech, die Stätte der Gastlichkeit hatte noch geschlossen. Wir sind zu früh, hier wird erst zwei Stunden später geöffnet. Na toll, alle anderen Gaststätten haben ebenfalls noch zu. Da die Tür offen steht, gehe ich rein und frage der Dame hinter dem Tresen auf tschechisch ob wir einen Kaffee bekommen könnten. Sie lächelte und sagte ano (ja). Sie kennt die Situation hier vor Ort, um diese Jahreszeit kommen nur wenige Leute und da bleiben die Gasstätten eben zu. Zur Urlaubszeit sieht die Sache ganz anders aus. Wir setzen uns draußen hin und sind zufrieden, noch. Die Wirtin bringt uns den Kaffee und spannt extra noch den Sonnenschirm auf damit wir nicht nass werden, denn es fängt an zu nieseln. Da sitzen wir nun wie bestellt und nicht abgeholt und fragen uns, wenn das der Höhepunkt des gesamten Weges sein soll, wie sieht erst der Rest des Weges aus. Mein Entschluss ist gefallen, dass war es.
Wir machen uns auf dem Heimweg durch einen herrlichen Wald. Der Weg ist jedoch wie fast überall, asphaltiert. Vor uns liegen noch fünfzehn Kilometer bis nach Hause.
"Diese Strecke gehört sicher mit zu den schönsten des gesamten
Zittauer Jakobswegs"
Am nächsten Tag schickte ich zu einem Bekannten, der den Weg Zittau- Prag mit dem Fahrrad gefahren ist eine Anfrage nach dem Rest des Weges per Mail. Die Antwort kam prompt.
Wie ich es mir schon dachte, bestätigte er meinen Verdacht und er riet mir von dem Vorhaben ab. Es war mit dem Fahrrad schon schlimm,was soll dass erst zu Fuß werden.
Also lasse ich die Geschichte mit dem Zittauer Weg.Obwohl ich weiß das Pilgern ja eigentlich nicht nur der vergnüglichen Erholung dienen soll, sondern auch mit Schmerz und Leid zu tun hat, um so der Buße gerecht zu werden damit man den Ablass erhält. Aber lebe ich im zwölften Jahrhundert? Die Sache lässt mir einfach keine Ruhe, ich rufe den Vereinsvorsitzenden an und teile ihm meine Einschätzung mit. Zur Antwort bekam ich sinngemäß, er sei Kulturhistoriker und man habe sich bei der Festlegung des Weges unter anderem von den jeweiligen Standorten der Jakobskirchen leiten lassen. Feine Sache. Finde ich gut, ist doch ein Glück dass man keine Jakobskirche in
„ Moskau“ gefunden hat.

Abschließend sei noch erwähnt, dass es bis dato noch keine Pilgerunterkünfte gibt und somit auf Pensionen und Hotels angewiesen ist,Was für manch einen zu einer recht teuren Angelegenheit werden kann. Die Tschechischen Pensionen und Hotels sind beileibe nicht mehr so preiswert wie noch vor fünf oder zehn Jahren. Als alternative bleibt noch das Zelt.
* Dies ist meine Meinung und hat damit keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit*
Atze 1407
Reisezeit: April 09
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Zittauer Jakobsweg
Gnesen - Görlitz- Prag
"Sternenstaub gewidmet"

Zur Vorbereitung meines Pilgerweges nach Santiago de Compostella, sollte mir auch der Zittauer Jakobsweg dienen.

Umgebindehaus in Kristofova Udoli
Dieser Weg wurde erst vor kurzem eröffnet. Wie so viele andere auch, die vom" Ruhm" der traditionellen Jakobswege partizipieren möchten, unterscheidet er sich in keinerlei Weise. Eigentlich ist ja dagegen nichts zu sagen, wenn man sich an den historisch belegten Wegen halten würde. Bei den neu aus der Taufe gehobenen "Jakobswegen" werde ich jedoch das Gefühl nicht los dass man hier unter dem Motto ("oh da steht eine Jakobskirche, last uns hier einen Jakobsweg gründen“.) handelt.
Unvoreingenommen davon, machte ich mich im April mit einen Freund auf dem Weg um ihn ein Stück kennen zu lernen. Wir schauten im Pilgerführer nach und suchten uns den Weg nach Kristofovo Udoli raus. Denn da steht geschrieben, "Diese Strecke gehört sicher mit zu den schönsten desgesamten Zittauer Jakobswegs". Na fein, dann mal los. Nun ist es so, dass ich direkt an der Grenze zu Polen und Tschechien wohne und somit hinter der Deutschen Grenze fast alles kenne. Es ist schön wenn der Weg von Zittau aus immer der Neiße folgend man nach Hartau gelangt. Von hier aus sind es nur wenige Minuten und man ist in Tschechien. Einen Kilometer weiter erreicht man Hradek nad Nisou. Von hier aus führt der Weg über ein riesigen Umweg nach Chrastava. Wir nehmen den direkten Weg und sparen uns so einige Kilometer. Warum soll ich einen Ort aufsuchen wenn dort keine Jakobskirche mehr existiert. Von hier aus geht es weiter nach Andelske Hora bis zur Burg Hramstejn. Bis hier war das Wandern noch angenehm. Landstraßen konnte man meiden und war so vor dem Straßenverkehr sicher. Was jetzt folgte glich eher einen Horror, statt Wanderweg. Landstraße, Autos von vorn,Auto von hinten und zu allem Überdruss dieser Asphalt. Dass ganze sollte sich bis zum Ziel nicht ändern. In Kristofovo Udoli angekommen waren wir fix und fertig. Die Füße brannten vom Asphalt trotzdem wir nur Tagesgepäck dabei haben. Der Ort selber, bot außer einer Kirche keine weiteren Sehenswürdigkeiten. Auf die Besichtigung der Kirche verzichteten wir großzügig, denn dann müssten wir erst noch ein paar Höhenmeter erklimmen. Wir waren zu kaputt, stattdessen suchten wir ein Gasthaus auf. Pech, die Stätte der Gastlichkeit hatte noch geschlossen. Wir sind zu früh, hier wird erst zwei Stunden später geöffnet. Na toll, alle anderen Gaststätten haben ebenfalls noch zu. Da die Tür offen steht, gehe ich rein und frage der Dame hinter dem Tresen auf tschechisch ob wir einen Kaffee bekommen könnten. Sie lächelte und sagte ano (ja). Sie kennt die Situation hier vor Ort, um diese Jahreszeit kommen nur wenige Leute und da bleiben die Gasstätten eben zu. Zur Urlaubszeit sieht die Sache ganz anders aus. Wir setzen uns draußen hin und sind zufrieden, noch. Die Wirtin bringt uns den Kaffee und spannt extra noch den Sonnenschirm auf damit wir nicht nass werden, denn es fängt an zu nieseln. Da sitzen wir nun wie bestellt und nicht abgeholt und fragen uns, wenn das der Höhepunkt des gesamten Weges sein soll, wie sieht erst der Rest des Weges aus. Mein Entschluss ist gefallen, dass war es.
Wir machen uns auf dem Heimweg durch einen herrlichen Wald. Der Weg ist jedoch wie fast überall, asphaltiert. Vor uns liegen noch fünfzehn Kilometer bis nach Hause.

"Diese Strecke gehört sicher mit zu den schönsten des gesamten
Zittauer Jakobswegs"
Am nächsten Tag schickte ich zu einem Bekannten, der den Weg Zittau- Prag mit dem Fahrrad gefahren ist eine Anfrage nach dem Rest des Weges per Mail. Die Antwort kam prompt.
Wie ich es mir schon dachte, bestätigte er meinen Verdacht und er riet mir von dem Vorhaben ab. Es war mit dem Fahrrad schon schlimm,was soll dass erst zu Fuß werden.
Also lasse ich die Geschichte mit dem Zittauer Weg.Obwohl ich weiß das Pilgern ja eigentlich nicht nur der vergnüglichen Erholung dienen soll, sondern auch mit Schmerz und Leid zu tun hat, um so der Buße gerecht zu werden damit man den Ablass erhält. Aber lebe ich im zwölften Jahrhundert? Die Sache lässt mir einfach keine Ruhe, ich rufe den Vereinsvorsitzenden an und teile ihm meine Einschätzung mit. Zur Antwort bekam ich sinngemäß, er sei Kulturhistoriker und man habe sich bei der Festlegung des Weges unter anderem von den jeweiligen Standorten der Jakobskirchen leiten lassen. Feine Sache. Finde ich gut, ist doch ein Glück dass man keine Jakobskirche in
„ Moskau“ gefunden hat.

Abschließend sei noch erwähnt, dass es bis dato noch keine Pilgerunterkünfte gibt und somit auf Pensionen und Hotels angewiesen ist,Was für manch einen zu einer recht teuren Angelegenheit werden kann. Die Tschechischen Pensionen und Hotels sind beileibe nicht mehr so preiswert wie noch vor fünf oder zehn Jahren. Als alternative bleibt noch das Zelt.
* Dies ist meine Meinung und hat damit keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit*
Atze 1407
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