14. Juli 2024
Fünf Tage und sechs Nächte war ich nun im Hochjochhospiz, länger als jeder andere Gast während dieser Zeit, länger wahrscheinlich auch als die allermeisten Hüttengäste überhaupt. Es wird also Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen. So wandere ich denn im Morgenlicht zurück nach Vent, natürlich wiederum vorbei an den Rofenhöfen.
33 - Im Morgenlicht wandere ich zurück nach Vent
Wie ich von Vent zur Amberger Hütte komme, hat mir Carmen, die super-nette Hüttenwirtin erklärt. "Fahr mit dem Bus bis nach Längenfeld und warte dort, gleich neben der Bushaltestelle, bei der sogenannten Mitfahrbank, bis dich jemand mitnimmt nach Gries im Sulztal. Von dort an mußt du allerdings wieder laufen".
Also gehe ich in Vent erst einmal zur Endhaltestelle des Busses. Zwei Damen sind auch schon dort. Voller Vorfreude verfolgen wir auf der digitalen Anzeige, wann der Bus kommen wird. Noch sechs Minuten ... noch vier Minuten ... noch zwei Minuten ... (???) ... (???) ... noch 50 Minuten ... - Oh, was ist da los? Warum ist der Bus nicht gekommen??
Verwirrt gehe ich in Richtung Ortsmitte, um heraus zu finden, was da vorgeht. Eine freundliche junge Polizistin gibt mir alsbald Auskunft: heute ist "Kirtag" (Kirchweihtag) in Vent, und die Straße ist wegen der Prozession kurzzeitig gesperrt. Da sehe ich auch schon die Einheimischen, in schöne Tracht gekleidet, den Pfarrer usw.
34 - Kirtag (Kirchweihtag) in Vent
Das hatten wir natürlich nicht auf dem Plan gehabt, und auch die digitale Anzeige hatte es nicht berücksichtigt. Ich nehme aber zur Kenntnis, daß die Gebete ausdrücklich sowohl für die Bewohner als auch die Besucher des Ortes den göttlichen Segen erbitten, und das versöhnt ja denn doch wieder.
.
Der nächste Bus kommt dann wieder regulär, und so fahre ich erst einmal hinunter nach Schicki-Micki-Sölden. Dort gefällt es mir heute auch nicht besser als vor einer Woche, aber der Anschlußbus bringt mich bald nach Längenfeld, wo ich auch sogleich die von Carmen erwähnte Mitfahrbank finde.
35 - Mitfahrbank in Längenfeld
Ich habe kaum ein paar Minuten gewartet, da hält auch schon ein Auto an, ein Sammeltaxi (diese fahren hier relativ oft und werden von der Landesregierung subventioniert). Drinnen ist noch mehr als genug Platz für mich und meinen Rucksack, denn es sitzt nur einzige junge Dame drin. So fahren wird denn los in Richtung Gries, das erste Stück über bemerkenswert steile Serpentinen. Beim Plaudern stellt sich heraus, daß die junge Dame eine Cousine von Carmen ist. Das überrascht mich allerdings nicht allzu sehr, denn Carmen stammt ja aus Gries.
In Gries angekommen (was nicht lange gedauert hat), habe ich erst einmal Hunger und kaufe mir in einem Laden eine Leberkäs-Semmel (LKW = Leberkäs-Weck sagt man in Schwaben dazu). Der Laden wird bemerkenswerterweise von einem "Zuag´roasten" betrieben.
Anschließend starte ich zum Fußmarsch zur Amberger Hütte. Am Straßenrand fällt mir eine interessant gewachsene Lärche auf.
36 - Interessant gewachsene Lärche an der Straße zur Amberger Hütte
Notabene: ich sagte "Straße", nicht "Weg", und in der Tat führt zur Amberger Hütte eine gewalzte Straße. So kann man die Hütte leicht versorgen: der Lastwagen fährt bis an die Küchentür. Außerdem ermöglicht diese Straße zahlreichen E-Bikern eine bequeme Fahrt bis zur Hütte, und daher ist diese Hütte auch in erheblichem Maße eine Ausflugsgaststätte für Tagesgäste.
.
So wandere ich denn eine ganze Weile bergauf. Es ist ordentlich heiß, und ich habe einen relativ schweren Rucksack dabei. Relativ schwer ist er, weil ich verschiedene Schuh-Modelle mitgenommen habe, um sie unter unterschiedlichen Bedingungen zu testen. Darauf komme ich noch zurück. Nun aber sehe ich erst einmal, schwitzend, am Straßenrand ein Haus mit Bänken und Sonnenschirmen davor - höchst einladend für eine Rast.
37 - Rast auf der Sulztalalm
Dies ist die Sulztalalm, betrieben von Wirt Gabriel und seiner Frau. Zwei Kinder, Magdalena und Johann, hüpfen ebenfalls herum. Hier lasse ich mir nicht nur ein Getränk servieren, hier schließe ich auch schnell Freundschaft mit Gabriel und den Seinen und nehme mir vor, wieder zu kommen.
Dennoch muß ich heute nun erst einmal weiter (habe mich ja schließlich auf der Amberger Hütte zur Übernachtung angemeldet). Eine gute halbe Stunde später treffe ich denn auch an meinem Tagesziel ein.
38 - Ankunft an der Amberger Hütte
Irgendwann gibt es ein leckeres Abendessen, und ich hatte also einen guten Tag.
Leicht belustigt bemerke ich, daß hier gratis Ohropax ausgegeben wird.
39 - Oropax (oder Ohropax?) gibt es hier gratis
Ich habe aber sowieso immer meine eigenen Ohrstöpsel dabei und schlafe daher sehr gut. Mal sehen, was der morgige Tag bringen wird!
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Fünf Tage und sechs Nächte war ich nun im Hochjochhospiz, länger als jeder andere Gast während dieser Zeit, länger wahrscheinlich auch als die allermeisten Hüttengäste überhaupt. Es wird also Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen. So wandere ich denn im Morgenlicht zurück nach Vent, natürlich wiederum vorbei an den Rofenhöfen.
33 - Im Morgenlicht wandere ich zurück nach Vent
Wie ich von Vent zur Amberger Hütte komme, hat mir Carmen, die super-nette Hüttenwirtin erklärt. "Fahr mit dem Bus bis nach Längenfeld und warte dort, gleich neben der Bushaltestelle, bei der sogenannten Mitfahrbank, bis dich jemand mitnimmt nach Gries im Sulztal. Von dort an mußt du allerdings wieder laufen".
Also gehe ich in Vent erst einmal zur Endhaltestelle des Busses. Zwei Damen sind auch schon dort. Voller Vorfreude verfolgen wir auf der digitalen Anzeige, wann der Bus kommen wird. Noch sechs Minuten ... noch vier Minuten ... noch zwei Minuten ... (???) ... (???) ... noch 50 Minuten ... - Oh, was ist da los? Warum ist der Bus nicht gekommen??
Verwirrt gehe ich in Richtung Ortsmitte, um heraus zu finden, was da vorgeht. Eine freundliche junge Polizistin gibt mir alsbald Auskunft: heute ist "Kirtag" (Kirchweihtag) in Vent, und die Straße ist wegen der Prozession kurzzeitig gesperrt. Da sehe ich auch schon die Einheimischen, in schöne Tracht gekleidet, den Pfarrer usw.
34 - Kirtag (Kirchweihtag) in Vent
Das hatten wir natürlich nicht auf dem Plan gehabt, und auch die digitale Anzeige hatte es nicht berücksichtigt. Ich nehme aber zur Kenntnis, daß die Gebete ausdrücklich sowohl für die Bewohner als auch die Besucher des Ortes den göttlichen Segen erbitten, und das versöhnt ja denn doch wieder.
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Der nächste Bus kommt dann wieder regulär, und so fahre ich erst einmal hinunter nach Schicki-Micki-Sölden. Dort gefällt es mir heute auch nicht besser als vor einer Woche, aber der Anschlußbus bringt mich bald nach Längenfeld, wo ich auch sogleich die von Carmen erwähnte Mitfahrbank finde.
35 - Mitfahrbank in Längenfeld
Ich habe kaum ein paar Minuten gewartet, da hält auch schon ein Auto an, ein Sammeltaxi (diese fahren hier relativ oft und werden von der Landesregierung subventioniert). Drinnen ist noch mehr als genug Platz für mich und meinen Rucksack, denn es sitzt nur einzige junge Dame drin. So fahren wird denn los in Richtung Gries, das erste Stück über bemerkenswert steile Serpentinen. Beim Plaudern stellt sich heraus, daß die junge Dame eine Cousine von Carmen ist. Das überrascht mich allerdings nicht allzu sehr, denn Carmen stammt ja aus Gries.
In Gries angekommen (was nicht lange gedauert hat), habe ich erst einmal Hunger und kaufe mir in einem Laden eine Leberkäs-Semmel (LKW = Leberkäs-Weck sagt man in Schwaben dazu). Der Laden wird bemerkenswerterweise von einem "Zuag´roasten" betrieben.
Anschließend starte ich zum Fußmarsch zur Amberger Hütte. Am Straßenrand fällt mir eine interessant gewachsene Lärche auf.
36 - Interessant gewachsene Lärche an der Straße zur Amberger Hütte
Notabene: ich sagte "Straße", nicht "Weg", und in der Tat führt zur Amberger Hütte eine gewalzte Straße. So kann man die Hütte leicht versorgen: der Lastwagen fährt bis an die Küchentür. Außerdem ermöglicht diese Straße zahlreichen E-Bikern eine bequeme Fahrt bis zur Hütte, und daher ist diese Hütte auch in erheblichem Maße eine Ausflugsgaststätte für Tagesgäste.
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So wandere ich denn eine ganze Weile bergauf. Es ist ordentlich heiß, und ich habe einen relativ schweren Rucksack dabei. Relativ schwer ist er, weil ich verschiedene Schuh-Modelle mitgenommen habe, um sie unter unterschiedlichen Bedingungen zu testen. Darauf komme ich noch zurück. Nun aber sehe ich erst einmal, schwitzend, am Straßenrand ein Haus mit Bänken und Sonnenschirmen davor - höchst einladend für eine Rast.
37 - Rast auf der Sulztalalm
Dies ist die Sulztalalm, betrieben von Wirt Gabriel und seiner Frau. Zwei Kinder, Magdalena und Johann, hüpfen ebenfalls herum. Hier lasse ich mir nicht nur ein Getränk servieren, hier schließe ich auch schnell Freundschaft mit Gabriel und den Seinen und nehme mir vor, wieder zu kommen.
Dennoch muß ich heute nun erst einmal weiter (habe mich ja schließlich auf der Amberger Hütte zur Übernachtung angemeldet). Eine gute halbe Stunde später treffe ich denn auch an meinem Tagesziel ein.
38 - Ankunft an der Amberger Hütte
Irgendwann gibt es ein leckeres Abendessen, und ich hatte also einen guten Tag.
Leicht belustigt bemerke ich, daß hier gratis Ohropax ausgegeben wird.
39 - Oropax (oder Ohropax?) gibt es hier gratis
Ich habe aber sowieso immer meine eigenen Ohrstöpsel dabei und schlafe daher sehr gut. Mal sehen, was der morgige Tag bringen wird!
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Fortsetzung folgt
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