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Drei Tage frei, mit Gewittertendenz am zweiten und dritten Abend - was macht man da? Man startet mit dem Hinweis eines Bergkollegen bezüglich hübschem Berg (Piz Duan), nimmt ein Lineal und verlängert die Route nach Westen, und schaut, was dabei herauskommt.
Die Route:

Tag 1:
Per ÖV nach Casaccia, und dort zur ungnädigen Stunde um 11 Uhr in der Mittagshitze bei 30°C und gnadenlosem Sonnenschein als einziger zu Fuss ins Val Maroz. Unterwegs kommen mir 3 MTB-ler entgegen, das war es aber auch schon bis zur Alpe Maroz Dent. Dann den Wanderweg nach Süden ins Val da Cam, wo mir ein letztes Pärchen auf Wanderschaft (Tagesausflügler) begegnen. Für die nächste Zeit waren das dann auch die letzten Wanderer.
In dem Bereich kann ich mich an einen hikr-Bericht (Überschreitung Duan Ost-West) halten, und zudem hat es ausreichend Wegspuren und Steinmännchen in den interessantesten Abschnitten.

Eingang Val Maroz

Im Val Maroz, zwischen den beiden Alpen endet die Fahrstrasse. Der Duan ist bereits hinten links sichtbar.

Piz Duan, mit der Aufstiegroute auf der linken Seite, die SE-Kante

Im Val da Cam kommt die Hintergrundkulisse der Tour in Sicht. An die muss man sich gewöhnen, die begleitet einen die nächsten zwei Tage.
Auf 2400m geht es weg vom Wanderweg und weglos die Ostflanke hoch. Kurz vor dem ersten Aufschwung ist der letzte Punkt erreicht, an dem Wasser fliesst, und mit 2.5L im Gepäck geht es hoch bis 2800m, wo auf den Grat gewechselt wird.

auf 2800m - da geht es steiler zu, als man denkt (T4), aber mit Steinmännchen und einem recht gut erkennbaren Pfad kein Problem.

Aufschwung auf 2900m

hier geht man an der Kante zum steilen Bereich aufwärts, und nach etwa 50Hm quert man die Flanke hoch auf den Flachbereich auf 3000m

... tingelt dort hoch...

.. und stellt oben fest: Vom Vorgipfel zum Hauptgipfel sind es noch einmal 30 Minuten.

Am Gipfel, mit Sicht ins Bergell
Auch der weitere Weg ist nicht nur auf hikr beschrieben, sondern eindeutig. Eine schöne Trasse führt kurz nach West, knickt dann nach Norden ab, umrundet weiter unten einen Vorsprung und kehrt durch eine Rinne zurück zum Westgrat. Laut hikr T5, ich schätze eher T4.

Blick vom Gipfel über die weitere Route. Unten der Duanapass mit See, dahinter der Piz dal Märc. In Fallinie des Sees befindet sich Val Rodapass, einer Ausweichsroute, falls der dal Märc sich weigert.

Abstieg, T4, sieht übler aus, als es ist.

Die Schlüsselstelle. T4 oder T5 je nach Autor. Schuttrinne runter, durch den kleinen Kessel und über etwas Fels runter.

Piz Duan im Rückblick

und die kommenden Meter.
Die "kommenden Meter" ziehen sich unglaublich, da neben Schutt auch diverse Querrinnen im ständigen auf und ab überwunden werden müssen.

17 Uhr - Pass erreicht. Hier der dal Märc.
Am Pass (bzw. die ganze Zeit davor schon) ist klar, dass ein Lager am See dort zwar sicher nett, aber unpassend ist. Der nächste Tag dürfte dann grob geschätzt im Bereich von 12 Stunden liegen, und laut Wetterbericht soll es ab Nachmittag eventuell Gewitter geben. Ein früher Start im Taschenlampenlicht ist sinnlos, da im Dunkeln der pfadlose Weg schlecht eingeschätzt werden kann, und so ist der Entschluss klar: weiter geht es.

Piz dal Märc, ein Tarumgipfel, erhaben und schön.
Der Aufstieg ist einfach. Einer Schuttrinne folgend nördlich vom Gipfel zum Nordgrat, und über diesen breiten Rücken zum Gipfel. Hier tauchen dann auch schon die ersten Vorboten für die kommende Strecke auf: Felsspalten. Davon hat es nicht nur eine oder zwei, sondern eher alle 5-10m hat es Risse, die breit genug sind, um hinein zu fallen, und tief genug (5m oder mehr), um spurlos zu verschwinden. Mit dem festen Fels aber ist da kein Problem.

Blick vom Gipfel in Richtung Westen - da geht es weiter

Günstig gelegene Abstiegsrinne (T4), um vom Gipfelplateau abzusteigen.
Was dem Märc an Steilheit fehlt, das gleicht der Bursche problemlost mit einem Blockfels- und Schuttfeld aus, das seinergleichen sucht. Die nächste Strecke sieht aus wie eine in Stein gemeiselte Gletscherbruchzone, ergänzt um 30-50cm Schutt-/Dreckgemisch als Sahnehaube, und selbst kühlschrankgrosse Felsen können mit einer Hand bewegt werden.

Märc I

Märc II

Kuppe I
Obendrein geht es nicht nur runter, sondern über zwei Kuppen mit jeweils 30-40Hm Gegenanstieg, die für extra Freude sorgen. Und so ist es auch kaum verwunderlich, dass ich für 1km Strecke im Abstieg eine Stunde lang ackern darf, bevor gegen 19 Uhr dann der Paso dal Märc in Sicht kommt.

Knapp vorm Pass
Das Wasser ist längst alle, trotz Streckerei unterwegs mit Schnee. Von den kleinen Seen auf etwa 2700m, an denen Delta damals biwakierte (und von einem Gewitter fast weggewaschen wurde), ist nichts zu sehen. Bleibt der grosse See auf 2580m, zu dem ich dann auch absteige, nicht ohne jedoch noch die eine oder andere Geländestufe umschiffen zu dürfen. Unten sehe ich dann schon Schafe, und bin mir nicht sicher, ob ich dann das stehende Wasser doch besser abkoche, oder so trinke.

Biwakplatz
Am Ende jedoch habe ich Glück. Zum einen findet sich direkt oberhalb des Sees eine Quelle, zum anderen 20m davon ein guter Platz für die Isomatte. Um 20 Uhr ist dann Schichtende.
Tag 1 in Zahlen: 16km Strecke bis T4+, 2200Hm rauf, 1000Hm runter, 9 Stunden Gehzeit
Die Route:
Tag 1:
Per ÖV nach Casaccia, und dort zur ungnädigen Stunde um 11 Uhr in der Mittagshitze bei 30°C und gnadenlosem Sonnenschein als einziger zu Fuss ins Val Maroz. Unterwegs kommen mir 3 MTB-ler entgegen, das war es aber auch schon bis zur Alpe Maroz Dent. Dann den Wanderweg nach Süden ins Val da Cam, wo mir ein letztes Pärchen auf Wanderschaft (Tagesausflügler) begegnen. Für die nächste Zeit waren das dann auch die letzten Wanderer.
In dem Bereich kann ich mich an einen hikr-Bericht (Überschreitung Duan Ost-West) halten, und zudem hat es ausreichend Wegspuren und Steinmännchen in den interessantesten Abschnitten.
Eingang Val Maroz
Im Val Maroz, zwischen den beiden Alpen endet die Fahrstrasse. Der Duan ist bereits hinten links sichtbar.
Piz Duan, mit der Aufstiegroute auf der linken Seite, die SE-Kante
Im Val da Cam kommt die Hintergrundkulisse der Tour in Sicht. An die muss man sich gewöhnen, die begleitet einen die nächsten zwei Tage.
Auf 2400m geht es weg vom Wanderweg und weglos die Ostflanke hoch. Kurz vor dem ersten Aufschwung ist der letzte Punkt erreicht, an dem Wasser fliesst, und mit 2.5L im Gepäck geht es hoch bis 2800m, wo auf den Grat gewechselt wird.
auf 2800m - da geht es steiler zu, als man denkt (T4), aber mit Steinmännchen und einem recht gut erkennbaren Pfad kein Problem.
Aufschwung auf 2900m
hier geht man an der Kante zum steilen Bereich aufwärts, und nach etwa 50Hm quert man die Flanke hoch auf den Flachbereich auf 3000m
... tingelt dort hoch...
.. und stellt oben fest: Vom Vorgipfel zum Hauptgipfel sind es noch einmal 30 Minuten.

Am Gipfel, mit Sicht ins Bergell
Auch der weitere Weg ist nicht nur auf hikr beschrieben, sondern eindeutig. Eine schöne Trasse führt kurz nach West, knickt dann nach Norden ab, umrundet weiter unten einen Vorsprung und kehrt durch eine Rinne zurück zum Westgrat. Laut hikr T5, ich schätze eher T4.
Blick vom Gipfel über die weitere Route. Unten der Duanapass mit See, dahinter der Piz dal Märc. In Fallinie des Sees befindet sich Val Rodapass, einer Ausweichsroute, falls der dal Märc sich weigert.
Abstieg, T4, sieht übler aus, als es ist.
Die Schlüsselstelle. T4 oder T5 je nach Autor. Schuttrinne runter, durch den kleinen Kessel und über etwas Fels runter.
Piz Duan im Rückblick
und die kommenden Meter.
Die "kommenden Meter" ziehen sich unglaublich, da neben Schutt auch diverse Querrinnen im ständigen auf und ab überwunden werden müssen.
17 Uhr - Pass erreicht. Hier der dal Märc.
Am Pass (bzw. die ganze Zeit davor schon) ist klar, dass ein Lager am See dort zwar sicher nett, aber unpassend ist. Der nächste Tag dürfte dann grob geschätzt im Bereich von 12 Stunden liegen, und laut Wetterbericht soll es ab Nachmittag eventuell Gewitter geben. Ein früher Start im Taschenlampenlicht ist sinnlos, da im Dunkeln der pfadlose Weg schlecht eingeschätzt werden kann, und so ist der Entschluss klar: weiter geht es.
Piz dal Märc, ein Tarumgipfel, erhaben und schön.
Der Aufstieg ist einfach. Einer Schuttrinne folgend nördlich vom Gipfel zum Nordgrat, und über diesen breiten Rücken zum Gipfel. Hier tauchen dann auch schon die ersten Vorboten für die kommende Strecke auf: Felsspalten. Davon hat es nicht nur eine oder zwei, sondern eher alle 5-10m hat es Risse, die breit genug sind, um hinein zu fallen, und tief genug (5m oder mehr), um spurlos zu verschwinden. Mit dem festen Fels aber ist da kein Problem.
Blick vom Gipfel in Richtung Westen - da geht es weiter
Günstig gelegene Abstiegsrinne (T4), um vom Gipfelplateau abzusteigen.
Was dem Märc an Steilheit fehlt, das gleicht der Bursche problemlost mit einem Blockfels- und Schuttfeld aus, das seinergleichen sucht. Die nächste Strecke sieht aus wie eine in Stein gemeiselte Gletscherbruchzone, ergänzt um 30-50cm Schutt-/Dreckgemisch als Sahnehaube, und selbst kühlschrankgrosse Felsen können mit einer Hand bewegt werden.
Märc I
Märc II
Kuppe I
Obendrein geht es nicht nur runter, sondern über zwei Kuppen mit jeweils 30-40Hm Gegenanstieg, die für extra Freude sorgen. Und so ist es auch kaum verwunderlich, dass ich für 1km Strecke im Abstieg eine Stunde lang ackern darf, bevor gegen 19 Uhr dann der Paso dal Märc in Sicht kommt.
Knapp vorm Pass
Das Wasser ist längst alle, trotz Streckerei unterwegs mit Schnee. Von den kleinen Seen auf etwa 2700m, an denen Delta damals biwakierte (und von einem Gewitter fast weggewaschen wurde), ist nichts zu sehen. Bleibt der grosse See auf 2580m, zu dem ich dann auch absteige, nicht ohne jedoch noch die eine oder andere Geländestufe umschiffen zu dürfen. Unten sehe ich dann schon Schafe, und bin mir nicht sicher, ob ich dann das stehende Wasser doch besser abkoche, oder so trinke.
Biwakplatz
Am Ende jedoch habe ich Glück. Zum einen findet sich direkt oberhalb des Sees eine Quelle, zum anderen 20m davon ein guter Platz für die Isomatte. Um 20 Uhr ist dann Schichtende.
Tag 1 in Zahlen: 16km Strecke bis T4+, 2200Hm rauf, 1000Hm runter, 9 Stunden Gehzeit
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