Über Umwege von Casaccia nach Innerferrera

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    Über Umwege von Casaccia nach Innerferrera

    Tourentyp
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    Drei Tage frei, mit Gewittertendenz am zweiten und dritten Abend - was macht man da? Man startet mit dem Hinweis eines Bergkollegen bezüglich hübschem Berg (Piz Duan), nimmt ein Lineal und verlängert die Route nach Westen, und schaut, was dabei herauskommt.

    Die Route:
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ID: 3214630

    Tag 1:
    Per ÖV nach Casaccia, und dort zur ungnädigen Stunde um 11 Uhr in der Mittagshitze bei 30°C und gnadenlosem Sonnenschein als einziger zu Fuss ins Val Maroz. Unterwegs kommen mir 3 MTB-ler entgegen, das war es aber auch schon bis zur Alpe Maroz Dent. Dann den Wanderweg nach Süden ins Val da Cam, wo mir ein letztes Pärchen auf Wanderschaft (Tagesausflügler) begegnen. Für die nächste Zeit waren das dann auch die letzten Wanderer.

    In dem Bereich kann ich mich an einen hikr-Bericht (Überschreitung Duan Ost-West) halten, und zudem hat es ausreichend Wegspuren und Steinmännchen in den interessantesten Abschnitten.

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Name: 20230823-1135-DSC02082.jpg
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ID: 3214634
    Eingang Val Maroz


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ID: 3214632
    Im Val Maroz, zwischen den beiden Alpen endet die Fahrstrasse. Der Duan ist bereits hinten links sichtbar.


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ID: 3214633
    Piz Duan, mit der Aufstiegroute auf der linken Seite, die SE-Kante


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ID: 3214636
    Im Val da Cam kommt die Hintergrundkulisse der Tour in Sicht. An die muss man sich gewöhnen, die begleitet einen die nächsten zwei Tage.

    Auf 2400m geht es weg vom Wanderweg und weglos die Ostflanke hoch. Kurz vor dem ersten Aufschwung ist der letzte Punkt erreicht, an dem Wasser fliesst, und mit 2.5L im Gepäck geht es hoch bis 2800m, wo auf den Grat gewechselt wird.

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ID: 3214631
    auf 2800m - da geht es steiler zu, als man denkt (T4), aber mit Steinmännchen und einem recht gut erkennbaren Pfad kein Problem.


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ID: 3214635
    Aufschwung auf 2900m


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ID: 3214640
    hier geht man an der Kante zum steilen Bereich aufwärts, und nach etwa 50Hm quert man die Flanke hoch auf den Flachbereich auf 3000m

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ID: 3214639
    ... tingelt dort hoch...


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ID: 3214641
    .. und stellt oben fest: Vom Vorgipfel zum Hauptgipfel sind es noch einmal 30 Minuten.

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ID: 3214638
    Am Gipfel, mit Sicht ins Bergell

    Auch der weitere Weg ist nicht nur auf hikr beschrieben, sondern eindeutig. Eine schöne Trasse führt kurz nach West, knickt dann nach Norden ab, umrundet weiter unten einen Vorsprung und kehrt durch eine Rinne zurück zum Westgrat. Laut hikr T5, ich schätze eher T4.

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ID: 3214637
    Blick vom Gipfel über die weitere Route. Unten der Duanapass mit See, dahinter der Piz dal Märc. In Fallinie des Sees befindet sich Val Rodapass, einer Ausweichsroute, falls der dal Märc sich weigert.



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ID: 3214642
    Abstieg, T4, sieht übler aus, als es ist.


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ID: 3214645
    Die Schlüsselstelle. T4 oder T5 je nach Autor. Schuttrinne runter, durch den kleinen Kessel und über etwas Fels runter.


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ID: 3214643
    Piz Duan im Rückblick


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ID: 3214644
    und die kommenden Meter.

    Die "kommenden Meter" ziehen sich unglaublich, da neben Schutt auch diverse Querrinnen im ständigen auf und ab überwunden werden müssen.


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ID: 3214648
    17 Uhr - Pass erreicht. Hier der dal Märc.

    Am Pass (bzw. die ganze Zeit davor schon) ist klar, dass ein Lager am See dort zwar sicher nett, aber unpassend ist. Der nächste Tag dürfte dann grob geschätzt im Bereich von 12 Stunden liegen, und laut Wetterbericht soll es ab Nachmittag eventuell Gewitter geben. Ein früher Start im Taschenlampenlicht ist sinnlos, da im Dunkeln der pfadlose Weg schlecht eingeschätzt werden kann, und so ist der Entschluss klar: weiter geht es.



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ID: 3214646
    Piz dal Märc, ein Tarumgipfel, erhaben und schön.

    Der Aufstieg ist einfach. Einer Schuttrinne folgend nördlich vom Gipfel zum Nordgrat, und über diesen breiten Rücken zum Gipfel. Hier tauchen dann auch schon die ersten Vorboten für die kommende Strecke auf: Felsspalten. Davon hat es nicht nur eine oder zwei, sondern eher alle 5-10m hat es Risse, die breit genug sind, um hinein zu fallen, und tief genug (5m oder mehr), um spurlos zu verschwinden. Mit dem festen Fels aber ist da kein Problem.


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ID: 3214647
    Blick vom Gipfel in Richtung Westen - da geht es weiter


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ID: 3214649
    Günstig gelegene Abstiegsrinne (T4), um vom Gipfelplateau abzusteigen.


    Was dem Märc an Steilheit fehlt, das gleicht der Bursche problemlost mit einem Blockfels- und Schuttfeld aus, das seinergleichen sucht. Die nächste Strecke sieht aus wie eine in Stein gemeiselte Gletscherbruchzone, ergänzt um 30-50cm Schutt-/Dreckgemisch als Sahnehaube, und selbst kühlschrankgrosse Felsen können mit einer Hand bewegt werden.

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ID: 3214650
    Märc I

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ID: 3214651
    Märc II

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ID: 3214654
    Kuppe I


    Obendrein geht es nicht nur runter, sondern über zwei Kuppen mit jeweils 30-40Hm Gegenanstieg, die für extra Freude sorgen. Und so ist es auch kaum verwunderlich, dass ich für 1km Strecke im Abstieg eine Stunde lang ackern darf, bevor gegen 19 Uhr dann der Paso dal Märc in Sicht kommt.



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ID: 3214653
    Knapp vorm Pass

    Das Wasser ist längst alle, trotz Streckerei unterwegs mit Schnee. Von den kleinen Seen auf etwa 2700m, an denen Delta damals biwakierte (und von einem Gewitter fast weggewaschen wurde), ist nichts zu sehen. Bleibt der grosse See auf 2580m, zu dem ich dann auch absteige, nicht ohne jedoch noch die eine oder andere Geländestufe umschiffen zu dürfen. Unten sehe ich dann schon Schafe, und bin mir nicht sicher, ob ich dann das stehende Wasser doch besser abkoche, oder so trinke.


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ID: 3214652
    Biwakplatz

    Am Ende jedoch habe ich Glück. Zum einen findet sich direkt oberhalb des Sees eine Quelle, zum anderen 20m davon ein guter Platz für die Isomatte. Um 20 Uhr ist dann Schichtende.

    Tag 1 in Zahlen: 16km Strecke bis T4+, 2200Hm rauf, 1000Hm runter, 9 Stunden Gehzeit






    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

  • StefanBoe
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    • 14.12.2020
    • 348
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    • Meine Reisen

    #2
    Sieht nach einer ganz tollen Tour in einer komplett einsamen Bergwelt aus. Im Val da Cam war ich letztens erst mit meiner Frau (auf dem Weg zum Lago di Como) - ich fand`s großartig dort. Wir haben uns dort brav an die Wanderwege gehalten, während du dann ja erst loslegst und weit oben weglos über die Bergkämme läufst bzw. kletterst. Bin gespannt auf die weiteren Etappen.

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    • Becks
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      #3
      Tag 2: auf zum Bivacco

      Wecker um 6 Uhr, kurzes Frühstück, und um 6:40 Uhr geht es zum Passo dal Märc. Bei Sonnenaufgang geht es zum ersten Gipfel - den Piz da Cävi (2843m), ein eher unscheinbare Erhebung links vom Grat in Richtung Pizzun. Hier hat Delta irgendwo im Schlechtwetter umgedreht.


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ID: 3214660
      Am weglosen Pass

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ID: 3214661
      Sonnenaufgang im Bergell

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ID: 3214663
      Ziel 1 in Sicht - der Piz da Cävi

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ID: 3214662
      Gipfelsteinmann Cävi

      Vom Cävi geht es den Gratrücken entlang, mal oben drauf, mal rechts davon, aber immer im leichten Gelände (T4). Nach kurzer Zeit ist der Pizzun erreicht, und auch der weitere Weg sieht nicht nach dal Märc-Gelände aus. Zur Bestätigung treffe ich kurz unter dem Gipfel auf Schafe, ein sicheres Zeichen, dass hier ein halbwegs tauglicher weg ohne Kletterstellen hoch führt, und um 8:30 Uhr bin ich am Prasagnolapass.


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ID: 3214664
      Blick Richtung Pizzun


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ID: 3214665
      Pizzun Gipfelsteinmann.


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ID: 3214666
      Blick zurück nach Südost


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ID: 3214668
      Beim Abstieg zum Prasagnolapass


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ID: 3214667
      Drei Wächter unterwegs, die interessiert mir zusehen.

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ID: 3214669

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ID: 3214670
      8:36 Uhr - am Pass, und seit langem das erste Schild und der erste offizielle Pfad.

      Hier kreuze ich den ersten offiziellen Weg, der von Avers ins Bregagliatal führt, und ab hier findet sich ein mit Steinmännchen markierter und bis zum Übergang in den Felsen durchwegs ausgetretener Pfad hoch zum nächsten Ziel, den Piz Gallagiun (3107m). Dank Pfad kratzt die Schwierigkeit gerade so an der T3-Untergrenze. Oben entscheidet sich dann, ob der Abstieg nach Westen machbar ist, oder nicht. Im zweifel heisst es: die Ostflanke runter, Abstieg nach Süden und Turbinepass zum Lago dell Acqua Fraggia.

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ID: 3214671
      Auf dem Weg zum Gallagiun (hinten in Sicht)

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ID: 3214672
      Gallagiun Gipfel

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ID: 3214673
      Gipfelkreuz und Chiavenna, etwa 2700m weiter unten.

      Der Gipfel geizt nicht mit Markierungen. Neben einem Steinmann, einem alten Vermessungszeichen und dem neuen Gipfelkreuz finden sich gleich drei Gipfelbücher in drei Dosen am Steinmann, und beim Blick in die Literatur ist klar: hier kommen des Öfteren Leute rauf. Der Gipfel ist recht gut besucht.

      Leider erfüllt sich die Hoffnung nicht, dass der Westgrat ebenso beliebt ist wie der Ostgrat. Auf hikr stehen zwar zwei Berichte, dass von der Bocchetta da Lägh aus der Weg entlang des Grates meist Wandergelände und nur wenig Kraxelei sei, aber von oben sieht das durchaus spannender aus, als was die knappen Sätze vermuten lassen.

      Eines ist gleich klar - es muss südlich vom Gipfel runter gehen, denn oben bricht es senkrecht ab. Also ein paar Steinmännchen folgend den Grat nach Süden, wobei unklar ist, ob diese nicht eine alternative Route entlang der Ostkante markieren, und dann mal sehen.

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ID: 3214675
      Hier geht es irgendwie runter, und die Bocchetta liegt zwischen den beiden kleinen Seen im rechten Bildteil. Wegspuren, Trittspuren, Steinmännchen - Fehlanzeige.

      Eigentlich ist der Abstieg zunächst gar nicht so übel, wie es aussieht, aber nach 10m erkenne ich, dass die angenehmere Rippe (links im Bild) unten im Nichts ausläuft, und ich nach rechts rüber muss. Eine Steilquerung später geht es dann dort ordentlich zur Sache. Erst einmal buchstäblich in Falllinie runter bis zu einem 10m hohen, senkrechten Abschnitt. Dort ausgesetzt über ein paar Simse nach Norden, einem Gemisch aus Schutt und Platte abwärts und dann 3m durch eine Verschneidung runter. Danach entspannt sich das Ganze deutlich.

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Name: 20230824-1025-DSC02202.jpg
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ID: 3214674
      Der 10m hohe Abbruch rückblickend. Links davon ging es runter, eventuell kann man auch hier nach rechts raus queren und im Schutt alles umgehen (T5, eventuell auch T6).

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ID: 3214676
      Blick zurück, hier isses nur noch T4

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Ansichten: 325
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ID: 3214678
      Blick hinunter zur Bocchetta da Lägh

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Name: 20230824-1102-DSC02210.jpg
Ansichten: 320
Größe: 836,0 KB
ID: 3214679
      Leider dank Gegenlicht kaum erkennbar - der Abstiegsweg.

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Name: 20230824-1113-DSC02212.jpg
Ansichten: 322
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ID: 3214681
      Abstecherziel: Chima da Lägh. Ab hier 500Hm T5 sowie II Fels


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ID: 3214680
      An der Bocchetta - Blick nach Süden

      Nach etwas Blockkletterei, etwas mehr Geröll und die eine oder andere Rinne bin ich auf 2800m und kann im Bogen nach Norden über den begrasten Rücken rüber/runter zur Bocchetta da Lägh. Früher war es ein wichtiger Übergang für den Handel, heute ist aussser 100m restaurierten Steinstufen auf der Nordseite nichts mehr, was n Weg erinnert.

      Ich bin zwar früher als geplant hier, aber addiert man die drei Stunden bis zur Biwakschatel zum Abstecher auf die Chima da Lägh (etwa 3h rauf und runter), dann wäre ich um 16 Uhr an der Biwakschachtel. Es hat zwar keine Wolken, aber lieber bin ich zu früh am Ziel, als dass ich im Gewitter zu einer Blechdose rennen, diese öffnen und betreten muss, während eventuell der eine oder andere Blitz für Erleuchtung sorgt, und so tingel ich weiter.

      Der Abstieg ist dann weitaus weniger wild, als es die Karte schätzen liess. Man weicht einfach den zig glatten Felsstufen im Gras und Rinnen aus, und hält sich im Abstieg im Zweifel rechts. Auf diese Weise erreiche ich einen kleinen, in der Karte eingezeichneten See und den Bereich zw. 2400 und 2500m, wo sich laut Karte Wegspuren befinden sollen. Diese sind jedoch weg, und so trabe ich eben weglos hinunter zum See (T3).


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Name: 20230824-1130-DSC02214.jpg
Ansichten: 319
Größe: 872,0 KB
ID: 3214682
      Am kleinen See auf 2590m. Hier entspringt auch ein kleiner Bach als Wasserquelle.


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Name: 20230824-1138-DSC02218.jpg
Ansichten: 319
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ID: 3214683
      Einfach der Nase nach runter durch das Gelände

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Name: 20230824-1218-DSC02220.jpg
Ansichten: 317
Größe: 1,06 MB
ID: 3214684
      Frühstückspause auf 2200m um 12 Uhr - mit Gallagiun, seinen zwei Rippen und links die Bocchetta da Lägh

      Kurz oberhalb der Alpe am See tanke ich wieder die Wasservorräte voll, wer weiss, ob der Bach unterhalb der Biwakschachtel nicht ausgetrocknet ist (isser dann auch), und wie es oben mit Wassernachschub steht. An den beiden Alpen am See und auf dem Weg treffe ich dann auf Besucher bzw. die Bewohner der Alpe(n), danach ist wieder Ruhe.


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Name: 20230824-1304-DSC02225.jpg
Ansichten: 319
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ID: 3214685
      Am See, hier treffe ich wieder das erste Mal auf andere Leute.


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Name: 20230824-1323-DSC02228.jpg
Ansichten: 317
Größe: 856,8 KB
ID: 3214688
      Im Zielaufstieg zur Scharte in der Bildmitte, und dort rechts dann zur Biwakschachtel.

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Name: 20230824-1508-DSC02230.jpg
Ansichten: 324
Größe: 688,6 KB
ID: 3214687
      Bivacco Chiara e Walter - am A* der Welt und heute gut besucht.

      Nach einem gut markierten Weg hinauf, geht es ebenso gut markiert (ich verpasse den Pfad trotzdem und muss im Geröll 10 Minuten suchen) zur Biwakschachtel, einem Metallteil mit 10 Quadratemeter, einem Gaskocher und 9 Betten.

      Sehr zu meinem Erstaunen kommen zusammen mit mir zwei Wanderer an, die von Norden aufgetiegen sind, und erklären fröhlich, sie seien 7 Leute in der Gruppe. Damit ist die Schachtel quasi voll, und als danach noch eine Zweiergruppe eintrudelt, ist endgültig alles belegt. Zum Glück hat die grosse Gruppe ein Zelt dabei, und so liegen am Ende nur 8 Leute in den Kojen.
      Trotzdem bedeutet es: entweder man tritt sich in der Behausung auf die Füsse, oder man legt sich in den aufkommenden Wind raus. Das Gewitter bleibt aus, ab 18 Uhr drücken lediglich Wolken herein und im Südosten türmt sich ein Gewitter hoch.

      Wahrscheinlich aufgrund meiner gut eingewanderten Schuhe wird beschlossen, alles Schuhwerk draussen zu lagern, und da die Tür der Biwakschachtel die ganze Nacht offen bleibt, erstickt auch keiner.


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Name: 20230824-1655-DSC02231.jpg
Ansichten: 316
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ID: 3214686
      Das geplante Ziel des nächsten Tages: Über den Grat und im Bild sichtbaren Kopf zum Pizzo Stella, dann nach Westen runter, weiter zum Lago di Lei und ab nach Campscut.


      Tag 2 in Zahlen: 1400m hoch, 1400m runter, 10km Strecke T5/T6, 8 Stunden Gehzeit


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        • 11.10.2001
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        • Meine Reisen

        #4
        Tag 3 - Abstieg

        Ab 5:15 Uhr rumort es in der Hütte, ich werfe kurz nach & uhr einen Blick raus und beschliesse: es geht direkt runter nach Campscut.


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        Blick ins Bergell


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        und meine geplante Route - tjo.

        Schnell einen Tee eingeworfen, um 6:50 Uhr geht es im schwülwarmen Wetter und Wolkentreiben zum Lago die Lei, und an diesem vorbei. Der Weg ist schnell erklärt, weil markiert, einfach, T2, zieht sich aber. Bis zur Staumauer sind es ab Hütte bereits 16 km Laufstrecke, die dank fehlender Sonne noch passabel wanderbar sind. Kurz vor Seeende ergibt eine Überschlagsrechnung, dass ich den Bus um 11:09 Uhr in Campscut um ev. 10 Minuten verpassen werde, und so gibt es zunächst ein erstes Kurzfrühstück, gefolgt vom Entschluss, auf Innerferrera umzuschwenken. Das ist zwar weiter, aber es hat dort ein Restaurant, in dem ich schon einmal die Hufe bei einem Bier gekühlt habe.



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        Am Start um 7 Uhr


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        Der untere Wasserspeicher der Biwakschachtel - es hat genug sauberes Wasser


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        Unterwegs zum See, Blick zurück - das sieht nicht prächtig aus

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        Blick zum Stella - der bleibt heute in den Wolken. Guter Entscheid mit dem Abstieg.


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        Letzter Blick zurück, am 9km langen Stausee, den man in voller Länge geniessen kann.

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        Stauseeende. Die Mauer ist Schweizer Gebiet, das Wasser gehört nach Italien. Der grosse Klotz ist das Zollamt

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        Hinter der Alpe am Stausee - erst Waldweg

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        dann durch Feuchtwiesen und Bergwald hinunter zur Talstrasse und zum Ziel: Innerferrera


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        Innerferrera

        Touchdown um 12 Uhr, Zeit für ein bier, eine Portion Pommes, und um 12:53 Uhr geht es pünktlich per Bus heim.

        Tag 3 in Zahlen: 100Hm rauf, 1300Hm runter, 20km strecke T2, 5 Stunden Gehzeit.



        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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