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    • Meine Reisen

    #81
    Hämelschenburg–Amelgatzen

    Eigentlich hätte es regnen sollen, daher bin ich erst später los, aber wie schon öfter in dieser Gegend erlebt, blieb der angekündigte Regen aus – oder meine Wetter-App ist einfach nicht weserberglandkompatibel

    In Hämelschenburg war ich damals, als ich auf dem Pilgerweg unterwegs war, an der Straße entlang gelaufen, um die kunstvollen Steinmauern und das Schloss zu betrachten, diesmal aber nahm ich den ausgeschilderten Weg um die Schlossergänzungsgebäude herum. Der führt vorbei an einer Wassermühle, die einen Teil des Wassers der Emmer, die hier über den Mühlengraben umgeleitet wird, umwälzt – also manchmal …

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    Ein paar Meter weiter liegt ein Platz mit einer traumschönen Einstiegstelle für Boote, von dem aus man, von der Flussseite her, auf die Wohnhäuser schauen kann, wo der Weg an deren abschüssigen Gärten auf der einen und Pferdeweiden auf der anderen Seite entlang führt.

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    Die Idylle setzt sich fort. An diese Brücke konnte ich mich wieder erinnern, allerdings war es damals eine kältere Jahreszeit und daher nicht so schön grün. Der Picknickplatz, der hinter der Brücke auf der rechten Seite liegt, war jetzt von hohem Gras umgeben.

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    Auch an die Unterführung der Eisenbahnlinie, auf der tatsächlich Züge verkehren, erinnerte ich mich noch. Das Gebiet hier steht unter Naturschutz und wird weitgehend sich selbst überlassen, daher ist alles sehr hübsch zugewachsen, einschließlich Info-Schild. Das Wasser im Bächlein vor der Unterführung war ganz klar.

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    Blick zurück zum Schloss

    Die Waldwege waren hier noch einigermaßen trocken, und teilweise führt hier auch der Emmerradweg entlang. Weit hingen die Zweige der Holunderbüsche über die Wege, und die Blüten dufteten.

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    Ab und zu tun sich Ausblicke auf. An der folgenden Wegkreuzung teilen sich Weserberglandweg und Pilgerweg, wobei hier ausnahmsweise der Pilgerweg die Hügelaufwärtsvariante ist.

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    Kurze Zeit später wurde es ausgesprochen matschig. Breite Fußabdrücke, Teile von Sohlenprofilen und Rutschspuren ließen erkennen, dass hier kürzlich jemand mit Trailrunnern durchgekommen sein musste. Außerdem ein Pferd und mindestens ein MTB.

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    Blick zurück …

    Nach dem Wald pflügt man durch eine Wiese. Hier hatte es auch nicht geregnet – also keine nassen Hosenbeine diesmal. Das große Weiße, auf das man zuläuft, war ein leeres Festzelt: Amelgatzen feiert 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr, wie ein Holzgestell mit bunten Lämpchen verkündete, das an der Brücke montiert worden war. Der rindenmulchbedeckte Boden sah sehr ordentlich aus, also war das Fest wahrscheinlich noch nicht vorbei (die entsprechende Webseite notiert die Gründung am 14.07.1924).

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    Die markante Baumreihe am Horizont, die man schon vom Schloss aus sehen kann, war jetzt näher, und der Weg führt links daran vorbei – er geht am Einzelbaum in der unteren Mitte links den Hügel hoch.

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    Ich war etwas unschlüssig, was ich nun tun wollte, denn weit war es eigentlich nicht mehr nach Lüntorf, nur so ca. 5 km. Der Rückweg sah allerdings komplizierter aus, und nach langer Strecke war mir diesmal nicht so. Also schaute ich mir erst einmal die Emmer an, an die man auf der einen Brückenseite sogar so gut rankommt, dass man die Füße im Wasser baden kann. Die Fließgeschwindigkeit in der Flussmitte war recht hoch, aber man konnte mit zunehmender Ufernähe die Kiesel auf dem Grund zählen.

    Noch bis zum nächsten Schild weiter … gemähter Wiesenstreifen + Hunde-Schild => Hundewiese? Zweigt man auf den Wirtschaftsweg ab, der danach folgt, dann kommt man jedenfalls zu einem Sportplatz (was ich erst später auf der Karte entdeckte, vielleicht gehe ich bei der nächsten Gelegenheit mal nachschauen, ob es dort evtl. einen Unterstand zu verzeichnen gibt).

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    Hier wäre es nun weitergegangen. Vor dem Anstieg kann man noch Honig in Gläschen erwerben – nebst reinem Blütenhonig war auch welcher mit Ingwer und Kurkuma im Angebot, und einer mit Erdbeeren :-)

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    Ich genoss noch ein Weilchen die Aussicht und beschloss dann, auf dem straßenbegleitenden Radweg nach Hämelschenburg zurück zu gehen. Es hätte auch einen Radweg durch die Wiesen gegeben (Emmerradweg), aber die Strecke war nicht weit, also wählte ich die schnellste Wegvariante, aber mit vorheriger Pause. Und so saß ich in Amelgatzen einige Zeit Wasser trinkend auf einer schattigen Parkbank und beguckte das Dorfleben, während das wiederholte Bellen von der Bankrückseite aus immer näher kam, bis der dazu gehörende Hund mit schon sehr grauer Schnauze beschloss, mich zu besuchen und ein paar Streicheleinheiten abzuholen. Ein Mann mit rotweißkariertem Hemd fuhr auf einem Traktor vorbei und mit einem Stapel Holz wieder zurück, und ein bunt beklebtes Kleinstauto mit auf dem Dach montiertem Gummistiefel und Flatterband drumherum zweigte in eine Einfahrt ab. Ob das Hotel/Restaurant mit Saal und Kegelbahn namens „Zum Schweren Dragoner“ in Betrieb war, war nicht so recht ersichtlich, bisher hatte ich schon viele solcher Gaststätten in der Gegend leer und verlassen gesehen.

    ​Angekommen in Hämelschenburg betrachtete ich die Häuserreihe, an deren Gärten ich schon vorbeigelaufen war, von der anderen Seite. Sie sahen abweisender aus, aber plötzlich lag ein Hauch Italien in der Luft: Da kochte jemand Bolognese. Kurz vor dem Schloss konnte man aus einem Verkaufshäuschen eines Bauernhofs Freiland-Eier erwerben, das war super, denn ich hatte eh noch vorgehabt, irgendwo unterwegs welche zu kaufen.

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    Zwischen Schloss und Straße gibt es sowohl einen Graben als auch einen Teich mit nahezu undurchsichtigem grünlichbraunem Wasser, das man auch per Boot befahren kann. Das ist bestimmt sicherer, denn die Wasserwirbel um die dunklen Schatten darunter, also die Krokodile Fische darin, sahen beeindruckend aus …

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    Man kann aber auch Glücksklee finden :-)

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    Fazit: Das war zwar kurz diesmal, aber sehr schön :-)
    Zuletzt geändert von lina; 26.06.2024, 10:49.

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    • lina
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      #82
      Amelgatzen–Lüntorf

      In der Wetter-App erschien das Wort „angenehm“, das klang ziemlich unwiderstehlich. So ganz sicher war ich mir nicht gewesen, ob ich den Weserberglandweg weiterlaufen wollte, mit dem ganzen momentan sehr hohen Gras an den vielen Waldrändern. Aber andererseits waren die Beine gerade sehr hügelerprobt, nix tat mehr weh, alles super … Und so dachte ich, egal, ich probiere das jetzt einfach und fand mich, diesmal mit etwas mehr Zeitvorrat, in Amelgatzen an der Emmer wieder, mit Blick auf den wunderschönen Wasserzugang unter dem Baum an der Brücke.

      Die Wiese, über die ich letztes Mal gekommen war, war inzwischen gemäht worden, und so können alle Weserberglandwegwandernden nun also eine Zeitlang durch kurzes Gras gehen. Diverse Mähfahrzeuge waren auch noch unterwegs, die Luft war trocken, aber es war nicht heiß, und, wie die Wetter-App schon sagte, … :-)

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      Als erstes schaute ich nach dem neulich auf den Karten entdeckten Sportplatz, wo, im Gegensatz zu Tennis (auf dem Nachbargrundstück), Fußball hier offensichtlich gerade nicht angesagt war, das riss das Kartenverkaufshäuschen auch nicht raus. Die verschlossene Hütte am Hang war eher groß und bietet daher einen großzügigen, frei zugänglichen Unterstand, in dem zwei Parkbänke standen.

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      Kurz nach dem Waldrand biegt der X8 ab – das ist der Emmerwanderweg, der kurze Zeit später auf den Pilgerweg Loccum–Volkenroda trifft. Ein paar Meter weiter vereint sich auch der Weserberglandweg mit dem Pilgerweg, aber erst einmal ging es hügelaufwärts. So wenig war gar nicht los hier – eine Reiterin kam mir entgegen, und auch vorher waren einige Leute mit Pferd unterwegs gewesen.

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      X8-Abzweig – mal vormerken für die Wintermonate :-)

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      Blick zurück ins Tal der Emmer

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      Kastanienbäume gibt es hier auch

      Spätestens bei der Bank hätte ich den Pilgerweg wiedererkannt – die hatte ich damals fotografiert. Im Gegensatz zum Pilgerweg biegt der Weserberglandweg an dieser Stelle ab, und weiter geht es hügelaufwärts. Brombeerumrankt stand der Hochsitz, er lag an einer idyllisch blumenbewachsenen Lichtung. Ob mit zunehmendem Jahr die hier Jagenden wohl Dornröschenqualitäten mitbringen mussten? Schön hier :-)

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      So in Gedanken verpasste (oder missdeutete?) ich das nächste Hinweisschild und bog ab. Es blieb weiterhin wunderschön, der Holunder duftete betörend, die Piepmätze sangen um die Wette, und ich kann diese Wegschleife sehr empfehlen

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      Eine Hainbuche – faszinierend, dieses Muster am Stamm war mir bisher noch nie als so prägnant aufgefallen

      Auf dem gut ausgebauten Wirtschaftsweg, auf den man später trifft, kann man dann wieder in die Gegenrichtung abzweigen …

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      … und so wäre man per Weserberglandweg hierher gekommen:

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      Auch das Pilgerwegzeichen fand sich hier wieder. Das folgende Wiesenstück hatte ich bei der Planung mit Blick auf die Karte ein bisschen mit Zweifeln betrachtet, aber es sah alles gut aus, keine Punkte auf den Grashalmen.

      An dem vorderen großen Baum in der folgenden Landschaft hatte ich vom Waldrand her Bewegungen gesehen, und war gespannt, ob ich Weitwandernde treffen würde. Und tatsächlich saß auf der schattigen Bank unter dem Baum ein waschechter solcher und köchelte gerade stilgerecht Kaffee auf seinem Hobo, in einem 1-l-Litech Trek Kettle mit Deckel. Ah, kein ULer Und: Hach, schön, ein bisschen fachsimpeln

      R. war schon länger unterwegs, aktuell aus dem Saarland über diverse Wege und Steige gewandert und wollte weiter in Richtung Südosten, derzeit auf dem Weserberglandweg. Er grummelte etwas über die Beschilderung, bzw. deren Verlieren bei der Hagenohsener Brücke und deren Wiederauftauchen, welches ihn die Hügel rauf und runter geschickt hatte, wo er doch auch direkt entlang der Weser hätte Strecke machen können. — Hmm, Strecke machen … warum legen eigentlich so viele Wanderer (meistens sind’s ja die Kerle) Wert auf Strecke machen? — Er hatte vor kurzem die Wegführung auf einer Karte gesehen, die ihm zwei Frauen gezeigt hatten, die hier vorbeigewandert waren. Die müsste ich doch getroffen haben? — Nee, ich hab’ vorhin einen Abzweig übersehen … Eine Karte hatte er selber nicht dabei, ein Smartphone auch nicht, das müsse man nur dauernd aufladen. Trotz der Wegführung klang er glücklich und bester Dinge, hatte sich inzwischen aus Fundstücken einen Wanderwagen zusammengebaut und freute sich über den ganzen praktischen Kleinkram, der einfach auf der Straße liegt wie z.B. Zopfgummis, welche sich super in die Ausrüstung integrieren lassen – the trail provides Wir wünschten gegenseitig weiterhin viel Freude beim Weiterwandern!

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      Hier wäre es weitergegangen – ein Wiesenweg, parallel zur Straße, die später überquert wird.

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      Ich beschloss jedoch, gleich auf die Straße zu wechseln. Am Abzweig fand sich außerdem noch eins der alten Weserweg-Zeichen.

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      … so idyllisch wohnen Straßenschäden

      Der Pilgerweg ging gegenüber den Hügel hoch. Ich erinnerte mich dunkel an Heuballen, die auch jetzt wieder am Horizont zu sehen waren, und bog in östliche Richtung (auf die Weser zu) auf die Straße ab. Es war nicht viel los, daher wanderte es sich hier sehr angenehm.

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      Den weiteren Verlauf des Weserberglandwegs schaute ich mir noch an (kam aus der Wiese, ging weiter in die nächste Wiese) und entschied mich dann erneut für ein Stück retour und damit die kleine Straße in Richtung Lüntorf. Ein Wohnmobil hielt neben mir an, und der Fahrer erkundigte sich nach dem Weserberglandweg, den er am nächsten Tag plante, zu gehen. Ich konnte Auskunft geben während R. mit seinem Wanderwagen überholte – als trainierter Weitwanderer federte er zügig den Hügel hoch, und praktischerweise ließ sich für lange Zeit an seiner dunklen Silhouette, deren Laufrichtung weit über das wogende Wiesengrün erkennbar war, der folgende Wegverlauf erkennen.

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      Vor dem Wäldchen kommt hier Weserberglandweg, der das letzte Stück waldbegleitend verlief, dazu. Am Himmel kreiste ein Milan, und der Weg führte jetzt an einer Pferdekoppel vorbei, etwas holprig, aber auf einem gemähten breiten Streifen mitten durch die Wiesen. Jemand auf einem quietschenden Fahrrad war auf dem Weg zu den Pferden, und die Häuser von Lüntorf rückten ins nähere Blickfeld.

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      Auf der linken Seite lag jetzt das Waldstadion sowie zwei kleine Teiche direkt am Weg, die ganzjährig Wasser führen, früher der Wasserversorgung von Lüntorf gedient hatten und noch immer Badeteiche und Wasserentnahmestellen waren, wenn inzwischen auch hauptsächlich zum Gießen. Leider ist die Wasserstelle von einem Zaun umgeben.

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      Geht man weiter geradeaus und hügelaufwärts, dann kommt man am Lüntorfer Wanderparkplatz heraus, der gar nicht nach Wanderparkplatz aussieht, außer dass dort ein Aufsteller mit einer Wanderkarte steht. Der Weserberglandweg macht hier einige Schleifen, von denen man aber nur weiß, wenn man eine Karte dabei hat – das war also wieder nix mit Strecke machen für R., dessen dunkle Silhouette inzwischen verschwunden war, nur sein Wanderwagen stand zwischendurch mal in der Botanik. Eigentlich hätte ich noch die Schutzhütte dokumentieren können, die auf dem Gelände des Waldstadions liegt, aber die entdeckte ich erst später bei OpenCycleMaps, wo die Schutzhütten besser erkennbar eingezeichnet sind.

      Ich durchquerte Lüntorf nach Laune, probierte die Pumpe des laut Beschilderung renovierten Dorfbrunnens aus (kein Wasser) und unterhielt mich eine Zeitlang mit einer Anwohnerin. Es war inzwischen schon etwas spät geworden, daher dachte ich, bei einer kleinen Wassertrinkpause auf der Bank an der Kreuzung an der Kirche, ich könnte über den X8 zurück nach Amelgatzen gehen, denn der Fahrplan-Aushang an den Bushaltestellen bot keine weiteren Optionen an. Aus den Häusern drumherum drang relativ laut Boomer-Musik (ich hatte dann einen Ohrwurm, aber mir ist inzwischen wieder entfallen, welcher Song es war), es war aber niemand zu sehen.

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      Er trägt einen Schulranzen unter dem Arm, was auch nötig ist, denn zur Schule (in Kirchohsen) fährt nur ein einziger Bus um 7:11 Uhr

      Die Schleifen der baumgesäumten, hügelabwärts gehenden Straße sahen hübsch aus, und oben auf dem Hügel (wo der X8 entlang führt) rangierten riesige Mähfahrzeuge, denen ich ungern in die Quere kommen wollte. Hm. Gut. Also die Teer-Variante. Von den aufgespießten Gummistiefeln hatte ich beim Näherkommen nur einen gesehen, dessen Anblick mich entfernt an eine Szene aus dem Film „Fargo“ erinnerte. Das mutete etwas skurril an, daher guckte ich nochmal von der anderen Seite, was das war, aber ok: einfach ein Demo-Plakat, dessen Rückseite dunkelgrün gestrichen war, sodass es auf den ersten Blick wie ein Behältnis ausgesehen hatte.

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      Ah – keine Biobauern in Lüntorf

      Es war ganz still hier, kaum Verkehr. Ein Vogelschwarm erkundete die frisch gemähten Wiesen.

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      Die Strecke blieb schön. Und ich fand tatsächlich einen Hirschkäfer. Er, bzw. sie, war etwas lädiert und gerade dabei, die Straße zu überqueren. Für diese Geschwindigkeit waren Autos und Motorräder jedoch zu zahlreich und das sichere Überqueren ein Glückspiel. Ich schubste also die Käferin in die gewählte Richtung, was sie zunächst etwas ärgerte, aber sie sah dann doch beruhigt aus, als sie im Grün war.

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      Eine Brücke später floss der Bach nun auf der anderen Straßenseite, an den Rändern wuchs üppig eingesäter Blühstreifen. Ich passierte Deitlevsen (= ca. zwei Häuser sowie zwei Pferde in zwei Farben) und gelangte schließlich nach Welsede.

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      Dort trainierte ich erneut meine Pausenfähigkeit (Dank Bergahorn für die Anregung ) und setzte mich für ein Weilchen auf eine Bank an einer Bushaltestelle. Kuchen hatte ich auch noch, den hatte ich über die Hügel getragen und bisher völlig vergessen. Hier war wieder mehr Betrieb, daher zweigte ich anschließend nun doch auf den X8 ab, der entlang des idyllischen Mühlenbachs verlief und um ein sog. Herrenhaus herum führte. Hier sollen sich, laut Aushang, „am 21. August 1791 der englische Thronfolger Prinz William und die hannoversche Aristokratin Caroline von Linsingen gegen den Willen beider Familien das Jawort gegeben“ haben. Märchenhafte Gegend hier

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_419.jpg Ansichten: 0 Größe: 135,4 KB ID: 3263547

      Auf dem nun folgenden kurzen Stück nach Amelgatzen war dann wieder sehr still, die Hauptverkehrsstraße war weit genug weg auf der anderen Seite des Flüsschens. Ich passierte ein Grundstück mit magic bus, wo die Anwohnenden mit Gartenarbeit beschäftigt waren und deren großer schwarzer Hund ebenfalls zu Wort kommen wollte. Auf dem Weg zum Sportplatz konnte ich ein paar Dolden Holunderblüten pflücken, und am Honighäuschen hatten die Gläser mit Blütenhonig inzwischen neue Besitzer gefunden. Und da dies wohl ein Tag der Wanderbegegnungen war, traf ich noch auf eine Frau aus Bad Pyrmont, die erzählte, große Lust auf’s Weitwandern zu haben.

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      Das war ein sehr schöner Wandertag, sonnendurchflutet und wunderbar grün, allerdings mit viel Ausweichen auf Asphalt. Hmmm – sollte ich den Weserberglandweg vielleicht doch lieber erst im Herbst fortsetzen?
      Zuletzt geändert von lina; 16.07.2024, 18:49.

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      • MaxD

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        #83
        Ein mitnehmender Bericht aus einer vertrauten Region - mit dem Lina-typischen Blick für Details am Wegesrand.
        ministry of silly hikes

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        • lina
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          #84
          Vielen Dank! :-)

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          • lina
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            #85
            Lüntorf–Hehlen

            Über den Ausläufern von Lüntorf vereinten sich graue Regenwolken mit dichtem Honigduft aus dem Rapsfeld, worin üppig blühende Kamille leuchtete. Ein paar Windböen gelang es, die Wetterschwere zu zerstreuen, dennoch wechselte ständig das Temperaturempfinden von warm nach kalt nach warm nach kalt …. Egal, erstmal loslaufen, die Temperatur würde sich bestimmt schon bald von selber einpendeln.

            Vom Dorf aus, fast ganz oben auf dem Hügel, konnte man die bisherige Wegstrecke gut überblicken, sogar das Waldstadion und die am Eingang gelegene Grill-Schutzhütte.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_422.jpg Ansichten: 0 Größe: 150,2 KB ID: 3264801

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_422a.jpg Ansichten: 0 Größe: 206,0 KB ID: 3264805
            Die Schutzhütte findet man über der 6. Blüte von links

            Obwohl der Weg gleich nach den beiden kleinen Teichen in die Wiesen abzweigt, blieb ich auf dem Wirtschaftsweg. Trotz des hohen Grases waren die Wegschilder, die daraus hervorragten, gut erkennbar – mit scharfen Augen lässt sich z.B. eins im rechten Bildbereich erspähen, wo der Wiesenweg den Wirtschaftsweg kreuzt und anschließend bis hinauf zum Waldrand führt. Vor den bewaldeten Hügeln am Horizont fließt die Weser durch das Tal, davor liegen Hehlen und Bodenwerder, wo man jeweils nach ein paar Kilometern ankommen würde. Eigentlich führte der Wirtschaftsweg ja auch in diese Richtung? Also mal schauen, was käme. Aus den Wolken jedenfalls kam Sprühregen, einer jener seltenen Sorte, der sich anfühlt, als würde man bei windigem Wetter durch den Beregnungsbereich einer Sprinkelanlage gehen: viel feuchte Luft und eher wenige heranfliegende Tropfen.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_423.jpg Ansichten: 0 Größe: 114,8 KB ID: 3264803

            Landschaftlich wurde es richtig hübsch. Zur Linken stand eine umzäunte Kirschbaumplantage mit sehr dicht zusammengepflanzten Kirschbäumen, die roten Früchte im Grün waren so zahlreich wie die Mohnblüten in der Wiese davor. Der Hochsitz am Waldrand sah verwunschen aus, einige zugewachsene, ehemals breite Wege führten in die grüne Wildnis, wo eine Sitzbank stand, die komplett mit hohem Gras zugewuchert war, blühende Brombeerranken umzingelten Stapel lagernder Baumstämme, und auf einem Schild stand „Dieser Wald ist anders.“ Ob der eigentliche Weg oben rechts am Waldrand entlang auch so vielfältig aussah wie hier?

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_424.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,3 KB ID: 3264806

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_425.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,1 KB ID: 3264802

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_426.jpg Ansichten: 0 Größe: 95,5 KB ID: 3264804
            Da oben verliefe der Weserberglandweg …

            Es folgte eine Kurve, Apfelbäume säumten den Feldrand, und an den Abbruchkanten wuchsen Blaubeeren – ich hatte also inzwischen wieder die dafür nötigen Höhenmeter erreicht. Die Grasteppiche unter den Bäumen des Mischwalds sah ganz seidig aus.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_427.jpg Ansichten: 0 Größe: 133,1 KB ID: 3264812

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_428.jpg Ansichten: 0 Größe: 321,5 KB ID: 3264809

            Nach den Apfelbäumen biegt per Single Trail der Weserberglandweg ein,

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_429.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,7 KB ID: 3264807

            verläuft ein paar Meter durch den Wald

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_430.jpg Ansichten: 0 Größe: 268,8 KB ID: 3264810

            und zweigt dann hügelaufwärts ab. In der Nähe der Kurve liegt auch die „Jägerquelle“, welche ich anlässlich des Pilgerwegs dokumentiert hatte – damals war ich nicht direkt am Waldrand entlang gegangen, sondern parallel dazu etwas weiter drinnen.

            Der schmale Pfad war teilweise sehr rutschig vom Regen, und ich zwickte beim Vorbeigehen Grashalme ab, die, noch beschwert von Regentropfen, über dem Weg hingen – die Punkte am Ende dieser sollten, auch bei anderen Wandernden, wenigstens so lange nicht mitwandern können bis die unerwünschten Krabbeltiere wieder auf den nächsten Halm hinaufgeklettert waren. Nach diesem kurzen steilen Stück, das man auch per Wirtschaftswege umgehen könnte, gelangt man relativ schnell wieder auf den nächsten breiteren Weg, wo man auch auf das Pilgerwegzeichen trifft.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_431.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,7 KB ID: 3264811

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_432.jpg Ansichten: 0 Größe: 171,0 KB ID: 3264808

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_433.jpg Ansichten: 0 Größe: 155,1 KB ID: 3264813
            Hier wird neu aufgeforstet

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_434.jpg Ansichten: 0 Größe: 214,2 KB ID: 3264816

            Nach einer Kreuzung geht es lange geradeaus, was aber weniger langweilig war, als es aussieht, man wähnte sich fast auf dänischen Küstenwaldwegen,

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_435.jpg Ansichten: 0 Größe: 166,5 KB ID: 3264815

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_436.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,6 KB ID: 3264814

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_437.jpg Ansichten: 0 Größe: 337,0 KB ID: 3264817

            und dann erneut lange geradeaus. Das Unterholz war saftig grün und die Fahrspur zu einer Art Jägerhütte, die in den Karten als Picknickplatz eingezeichnet war, völlig zugewachsen. Hatte was, dieser Dschungel.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_438.jpg Ansichten: 0 Größe: 239,0 KB ID: 3264819

            Schließlich gelangt man zum Dreikantstein, welcher manchmal auch Dreikantiger Stein genannt wird. Hier steht eine Sitzbank – sogar, dank einer Schneise, mit Aussicht auf den gegenüberliegenden Hügel. Anschließend geht es stetig hügelabwärts.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_439.jpg Ansichten: 0 Größe: 206,0 KB ID: 3264818

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_439a.jpg Ansichten: 0 Größe: 397,0 KB ID: 3264828

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_440.jpg Ansichten: 0 Größe: 293,4 KB ID: 3264820

            Sowohl Weserberglandweg als auch Pilgerweg nehmen die Abkürzung nach Sievershagen, wo es einen Gasthof gibt. War es mir bei der letzten Gelegenheit zu dunkel dafür, so diesmal zu waldgrasig …

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_441.jpg Ansichten: 0 Größe: 635,1 KB ID: 3264823

            … und so folgte ich erneut weiter dem Wirtschaftsweg, hinweg über eine Forstgebietsgrenze. Kam es mir nur so vor oder sah der Wald nachher wirklich anders aus als davor?

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_442.jpg Ansichten: 0 Größe: 222,3 KB ID: 3264821

            Nun denn: Straßenwandern nach Hehlen, diesmal immerhin ohne Taschenlampeneinsatz. Im Tal verläuft der Sievershagener Bach, an dem in Ortsnähe zahlreiche Schrebergärtchen liegen, dazwischen wildes Grün überall, das die Straße partiell nahezu zu einem grünen Tunnel werden ließ. An mit Netzen überzogenen Fischteichen war ein täuschend echt aussehender Plastik-Reiher platziert worden, der jedoch einen echten Reiher nicht daran hinderte, diesen Ort mal genauer zu inspizieren.

            Viel Autoverkehr war hier nicht. Am Hügel weideten Kühe, und auf einem besonders steilen Bereich kletterten Ziegen. Hier hätte man an vielen Stellen hügelaufwärts gehen können, um auf den Weserberglandweg zu treffen, der jetzt oben entlang führt. Naja, nächstes Mal dann …

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_443.jpg Ansichten: 0 Größe: 189,8 KB ID: 3264822

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_444.jpg Ansichten: 0 Größe: 223,8 KB ID: 3264827

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_445.jpg Ansichten: 0 Größe: 137,2 KB ID: 3264826
            Niedersachsen kann manchmal auch wie Hessen aussehen

            Nahe der Hauptstraße (B83), auf der sogar sonntags Busse nach Hameln fahren, trifft man wieder auf den Weserberglandweg. Der wählt jetzt den langen Schlenker nach Bodenwerder – erst über eine Brücke, dann sehr nahe entlang der Weser, und später vorbei am Bismarckturm. Eigentlich ist Bodenwerder nur 4 km weit entfernt, aber das lässt sich mit dieser Variante natürlich nicht halten. Die Pilgerwegwandernden haben die Wahl zwischen beiden Flussseiten, sie können also auch nicht über die markante blaue Brücke gehen, wofür ich mich damals entschieden hatte, wahrscheinlich weil ich lieber durch Wiesen als auf dem asphaltierten Radweg wandern wollte.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_446.jpg Ansichten: 0 Größe: 157,3 KB ID: 3264824

            Den Straßennamen nach war das hier früher eine Fährstelle, inzwischen ersetzt durch eine schmale Brücke, über die der Verkehr einspurig per Ampel geregelt wird. Schön, wieder am Fluss zu sein :-)

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_447.jpg Ansichten: 0 Größe: 193,9 KB ID: 3264825
            Zuletzt geändert von lina; 27.06.2024, 12:53.

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              #86
              Hehlen–Bodenwerder

              Einen Abschnitt wollte ich noch probieren – also erstmal ’rüber über die blaue Brücke. Auf der anderen Weserseite angekommen wird man begrüßt von zahlreichen Werbeschildern, worauf geschrieben steht, was man in Hehlen alles verpasst habe – so aufregend war mir das Örtchen gar nicht vorgekommen? Aber egal, das Wasserschloss (laut Aufsteller „gilt (es) als Ideal ländlicher Wasserschlösser des späten 16. Jahrhunderts und ist eines der frühesten Bauwerke der Weserrenaissance“) sah auch von der Flussseite her beeindruckend aus, und die Café-Seite des ehemaligen Hehlener Bahnhofs gegenüber machte einen gut frequentierten und einladenden Eindruck. Eine hübsche, teilweise historische Häuserreihe zum Vorbeiflanieren gibt es aber auch auf dieser Weserseite :-)

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_448.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,4 KB ID: 3265970

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_449.jpg Ansichten: 0 Größe: 142,5 KB ID: 3265971
              Weserrenaissance-Wasserschloss

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_450.jpg Ansichten: 0 Größe: 335,0 KB ID: 3265989
              … mal was anderes für die Windrichtung …

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_451.jpg Ansichten: 0 Größe: 210,1 KB ID: 3265972
              … und so riesig kann ein Walnussbaum werden

              Eigentlich sollte der Weserberglandweg am Ortsende auf einem flussbegleitenden Treidelpfad weitergehen, der hier abzweigt, aber laut Schild war dieser momentan nicht begehbar (Hochwasser, Beweidung etc.), und auch der NST-Aufkleber, von denen ich seit den Teichen unterhalb von Lüntorf keine mehr gesehen hatte, plädierte nicht für ein Abbiegen. Ein kurzes Nachschauen ergab, dass der Pfad genau genommen sogar gar nicht vorhanden war, also weiter auf dem Weserrattweeech. Hier war ich 2017 schon mal entlang geradelt, und wie damals war stellenweise recht viel Radelbetrieb.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_452.jpg Ansichten: 0 Größe: 292,5 KB ID: 3265973

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_453.jpg Ansichten: 0 Größe: 361,8 KB ID: 3265974

              Und so war ich ganz froh über den Weserberglandweg-Abzweig zum Bismarckturm: endlich weg von dem ganzen Gewimmel. Der Treidelpfad – sofern vorhanden – trifft kurz vorher ebenfalls wieder ein.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_454.jpg Ansichten: 0 Größe: 256,4 KB ID: 3265975

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_455.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,3 KB ID: 3265976
              Da hat sich jemand ein hübsches Aussichtsplätzchen geschaffen :-)

              Zunächst ging es ziemlich steil und mosig den Hügel hoch, dann wurde es krautig. Eigentlich dachte, ich, es könnte gehen, doch schon nach wenigen Metern musste ich einige unerwünschte Krabbelfauna mehrfach nachdrücklich überzeugen, meine Klamotten zu verlassen – dieser Vorschlag, sie durch Schütteln loszuwerden, verhält sich jedenfalls krass gegenteilig zu den Erfahrungen, denn sie krallen sich einfach fest. Ach menno …

              Ok, also wieder retour und weiter auf dem Radweg, da drohte wenigstens nur Steinschlag …

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_456.jpg Ansichten: 0 Größe: 344,6 KB ID: 3265977

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_457.jpg Ansichten: 0 Größe: 339,8 KB ID: 3265981

              Immerhin war die Weser ganz nah, und hey – Hauptsache Draußensein! An der Bergseite erfreute der Anblick ungewöhnlicher Baumformen, und auf dem Wasser waren einige Grüppchen Leute unterwegs, in Schlauchbooten, auf Flößen und, je nach verfügbarem Platz, mit mehreren oder wenigeren Bierkästen an Bord.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_458.jpg Ansichten: 0 Größe: 195,9 KB ID: 3265978

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_459.jpg Ansichten: 0 Größe: 392,8 KB ID: 3265980

              Nach kurzer Zeit kam ich an einer zwar verschlossenen großen Hütte vorbei, jedoch stand gleich daneben ein offenes, grün gestrichenes Holz-Klohäuschen(!). Es folgten zwei Quellen und bald darauf stand auch noch eine weitere geräumige Schutzhütte am Weserufer – das war ja auch ganz nett und hilft der Schutzhüttenkarte. Als die Kampstraße (K10) kreuzte, die über den Hügel nach Heyen führt, machte ich einen weiteren Versuch, den Weserberglandweg fortzusetzen, es war ja nicht weit: Nur eine Kurve weiter oben überquert der Wanderweg diese Straße.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_460.jpg Ansichten: 0 Größe: 361,2 KB ID: 3265979

              Der Pfad sah wirklich schön aus. Aber auch hier …

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_461.jpg Ansichten: 0 Größe: 296,6 KB ID: 3265984

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_462.jpg Ansichten: 0 Größe: 629,9 KB ID: 3265985
              … eigentlich …

              Und so landete ich wieder bei der Teer-Variante. So kurz vor Bodenwerder verläuft auch kein separater Radweg, daher müssen alle am Straßenrand entlang, und die Autos sollten theoretisch 70 km/h einhalten. Bunte Sommerblumen wuchsen am Abhang, und das sah sehr hübsch aus. Die erste, sehr lange Brücke in das historische Städtchen muss man nicht nehmen, man kann auch noch ein Stückchen durch die Weserauen gehen, denn es folgt noch eine weitere, die auch kürzer ist. Die Sonne brannte, und Schatten gab es kaum welchen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_463.jpg Ansichten: 0 Größe: 157,2 KB ID: 3265982

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_464.jpg Ansichten: 0 Größe: 197,3 KB ID: 3265983

              Zum Bismarckturm hätte es bei der ersten Brücke noch einen weiteren Abzweig gegeben, aber ich hatte inzwischen keine Lust mehr dazu, denn diesmal hatte ich einfach zu viele hübsche Single Trails wieder verlassen. Und so beschloss ich nun wirklich: Weiter geht’s auf dem Weserberglandweg erst wieder im Herbst/Winter, denn die ganzen Pfade möchte ich alle gerne nochmal ganz entspannt entlang wandern. Wer bis dahin etwas von der anderen Flussseite lesen mag, kann auch beim Pilgerweg weiterschmökern, denn die jeweiligen Wege verlaufen nur partiell unterschiedlich :-)

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_465.jpg Ansichten: 0 Größe: 177,7 KB ID: 3265988

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_466.jpg Ansichten: 0 Größe: 133,6 KB ID: 3265987

              Nach der zweiten Brücke lief ich also durch die historische Altstadt und fand heraus, dass wirklich ein Bus existierte in Richtung Hehlen, welcher aber erst eine Stunde später fuhr. Und wie war das doch gleich: 4 km gehen eigentlich immer noch? Also trabte ich an der B83 zurück nach Hehlen, was nicht wirklich schön war, aber überschaubar, und ein, zwei architektonische Schmuckstückchen gab es immerhin doch zu sehen :-)

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Weserberglandweg_467.jpg Ansichten: 0 Größe: 122,0 KB ID: 3265986
              Zuletzt geändert von lina; 27.06.2024, 14:24.

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