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Eigentlich hatten wir Anfang Oktober vor, 11 Tage auf den Unteren Tessin, den Ticino Inferiore in Norditalien zu fahren. Dort waren jeden Tag 24, 25°C und Sonnenschein angekündigt, 8 - 10 Grad mehr als bei uns zu dieser Zeit. Aber es sollte nicht sein. Am Abend vor der Abfahrt schwoll Andreas Knie an und ließ unsere Träume vom rauschigen Wildwasser in der warmen Oktobersonne platzen.
Nachdem sich das mit dem Knie wieder gegeben hatte, wollten wir wenigstens noch drei Tage aufs Wasser. Jetzt waren auch für die Müggelspree fast 20°C angekündigt.
Mein kleiner vierjähriger Freund entschloss sich mitzukommen. 👍
Das wäre seine erste Bootstour mit Übernachtung alleine mit Oma und Opa. Darauf haben wir uns schon lange gefreut. Papa wird ihn am Sonntag Vormittag zu uns fahren (Samstag hatten sie noch etwas anderes vor).
Für diese Tour wollten wir nun nicht allzuweit weg von Berlin, und so bot sich unser Hausbach, die Müggelspree an. Genaue Pläne mache ich nicht, wie weit wir jeweils kommen, wo wir übernachten, das ergibt sich dann immer ganz frei aus der Situation heraus. Ein besonderer Vorteil dieser Tour ist auch, dass der Kleine am Ende wieder abgeholt wird und ich bei dieser Gelegenheit gleich zu meinem Auto zurückgebracht werden kann.
So wählen wir diesmal als Startpunkt der Tour das Wehr Große Tränke (Map) und peilen den Biwakplatz Mönchwinkel als ersten Übernachtungsplatz an. An der Großen Tränke starten wir sonst nicht, da ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zum Auto zurück käme.
Samstag, 8. Oktober, Berlin - Große Tränke - Mönchwinkel
🚗43km, 🛶13km
Kurz nach ¼2 sind endlich alle Vorbereitungen abgeschlossen, der Wagen fertig gepackt und wir setzen uns in Bewegung.
1h später kommen wir am Wehr Große Tränke an:

Der Pegelstand beträgt zZ am Unterpegel GT 117cm und ist weiter schnell am Fallen. Um 20:00 wird er 98cm erreichen und danach am Sonntag Mittag wieder bis maximal 137cm ansteigen. Ziemliche Schwankungen, die wohl nur durch Verändern der Stauhöhen an den Wehren verursacht sein können.
Das Boot und das übrige Gepäck tragen wir über das Wehr und nutzen den glatten gepflasterten Weg als Aufbauplatz.
Nach einer ¾h Aufbaupuzzle, die Verbindungsfedern der Alustangensegmente sind schon zur Hälfte durch, steht das Boot:

Während wir noch ein Weilchen vespern, ist eine ganze Menge Betrieb an der Schleuse. Neben vielen Radlern sind auch noch einige Boote unterwegs:

Zwei der Paddler kommen vom Oder-Spree-Kanal zum Wehr und karren ihre Boote um. Sie warnen uns vor, auf dem Biwakplatz Mönchwinkel sollen heute 20 oder mehr Paddler zelten. Wir kriegen große Augen. Andrea überlegt schon, irgendwo anders zu zelten, aber dann wäre das Treffen mit dem Kleinen morgen schwieriger. Ansonsten bin ich für Wildzelten immer zu haben.
Den vorhergesagten Regenschauer wettern wir unterm Schirm ab. Aus irgendeinem nicht mehr nachvollziehbaren Grunde vermute ich, dass das der letzte Schauer heute sein wird und bringe Schirm und Schwimmweste (die die Aufgabe hat, mir den handsfree-Schirm zu halten) zurück ins Auto. Andrea ist schlauer und nimmt ihren Schirm mit auf die Tour.
Kurz nach 4 sind wir auf dem Wasser. Nach dem Regenschauer wird es wieder wärmer, so um die 15°C, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Flott geht es den Fluss hinab:


Auf der Spitze eines hohen toten Pappelstammes, wo ich schon öfter einen Fischadler habe sitzen sehen, rupft heute ein Turmfalke seine Beute.
Nach einer Stunde haben wir die 2 Wanderpaddler wieder eingeholt:

Der nächste Schauer ist schon in Sicht. Der fällt diesmal kräftiger aus als am Aufbauplatz. Während Andrea unterm Schirm sitzt, bleibt mir nur, die große graue Baumarktplane überzuschmeißen, unter der ich sonst an Land das Gepäck lagere.
Kaum ist der Regen abgezogen, gibt es, befeuert von der untergehenden Sonne, phantastische Farben am Himmel:



Kurz darauf erwischt uns der letzte kräftige Schauer heute und wir wettern wieder ab. Regensumme heute 3mm. Die beiden Wanderpaddler in den Kajaks machen sich jetzt nichts mehr draus, sind wahrscheinlich schon durchgeweicht (oder gut angezogen) und paddeln nass an uns vorbei.
Nach 13km erreichen wir ¾7, eine ¼h nach Sonnenuntergang, den Biwakplatz Mönchwinkel. Tatsächlich, viele Leute, es stehen bereits etwa 13 Zelte, mehrere Tarps hängen zwischen den Bäumen, sowie ~20 Boote liegen an Land. Einige der Boote versperren noch den Ausstieg.
Besonders positiv: es brennt bereits ein großes Lagerfeuer. Und der Platz neben der Sitzgruppe nahe am Ausstieg, den wir auch bereits im Mai genutzt hatten, ist noch frei für uns. Während Andrea das Lager aufbaut, trockne ich bereits meine durchgeweichte Jacke am Feuer.
Noch einmal ziehen leichte Schauer durch:

Die vielen Leute auf dem Platz sind alle Teilnehmer einer locker organisierten Wanderfahrt der Facebook-“Gruppe Wasserwandern”, zusammen gekommen aus dem halben Bundesgebiet. Ein Paar ist im Faltboot unterwegs (RZ85), alle anderen in festen Kajak-Einern, meist im schnittigen Seekajak-Stil. Sie sind heute in Wernsdorf gestartet und 34km gepaddelt, davon 21km Oder-Spree-Kanal. 😮
Morgen wollen sie die Müggelspree weiter zum Dämeritzsee paddeln, dann durch den Gosener Graben, den Seddinsee und zurück zum Ausgangspunkt in Wernsdorf. Wieder 31km. Beide Tage zusammen ist das die “Kleine Märkische Rundfahrt''.
Ein paar der Leute haben wir am Lagerfeuer ein bisschen näher kennengelernt. Ich staune, dass es solche Aktivitäten in der Dimension noch gibt. Früher lief es ja im Faltbootforum ähnlich ab. Aber seitdem sich da der große Organisator zurückgezogen hat, ist das weitgehend eingeschlafen.
Die Facebook-“Gruppe Wasserwandern” ist eine geschlossene Gruppe. Wer die vielen Fotos von der Fahrt und dem Abend sehen möchte, muss sich anmelden.
Einige der Fotos hätte ich hier auch gerne eingebaut, und zwar die von den überaus frechen Füchsen, die hier die Leute aufmischen. Eine Fähe(?) und zwei Halbwüchsige. Schon in der Dämmerung machen sie sich über die Zelte her, durchsuchen die Vorzelte nach Lebensmitteln und klauen alles, was ihnen schmackhaft vorkommt. Das wird dann in den Wald geschleppt, die Packungen zerfetzt und aufgefressen.
Oft wagen sie sich wenige Meter an die Leute heran. Erst als sie Kontra bekommen, werden sie ein bisschen vorsichtiger. Zwei der Wasserwanderer sind besonders gut vorbereitet und haben Zwillen mitgebracht. Geschossen wurde viel, von Treffern habe ich nichts mitbekommen. Nichtsdestotrotz gelingen in dunkler Nacht sogar ein paar Handy-Fotos von den Räubern zwischen den Zelten.
Eigentlich hatten wir Anfang Oktober vor, 11 Tage auf den Unteren Tessin, den Ticino Inferiore in Norditalien zu fahren. Dort waren jeden Tag 24, 25°C und Sonnenschein angekündigt, 8 - 10 Grad mehr als bei uns zu dieser Zeit. Aber es sollte nicht sein. Am Abend vor der Abfahrt schwoll Andreas Knie an und ließ unsere Träume vom rauschigen Wildwasser in der warmen Oktobersonne platzen.
Nachdem sich das mit dem Knie wieder gegeben hatte, wollten wir wenigstens noch drei Tage aufs Wasser. Jetzt waren auch für die Müggelspree fast 20°C angekündigt.
Mein kleiner vierjähriger Freund entschloss sich mitzukommen. 👍
Das wäre seine erste Bootstour mit Übernachtung alleine mit Oma und Opa. Darauf haben wir uns schon lange gefreut. Papa wird ihn am Sonntag Vormittag zu uns fahren (Samstag hatten sie noch etwas anderes vor).
Für diese Tour wollten wir nun nicht allzuweit weg von Berlin, und so bot sich unser Hausbach, die Müggelspree an. Genaue Pläne mache ich nicht, wie weit wir jeweils kommen, wo wir übernachten, das ergibt sich dann immer ganz frei aus der Situation heraus. Ein besonderer Vorteil dieser Tour ist auch, dass der Kleine am Ende wieder abgeholt wird und ich bei dieser Gelegenheit gleich zu meinem Auto zurückgebracht werden kann.
So wählen wir diesmal als Startpunkt der Tour das Wehr Große Tränke (Map) und peilen den Biwakplatz Mönchwinkel als ersten Übernachtungsplatz an. An der Großen Tränke starten wir sonst nicht, da ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zum Auto zurück käme.
Samstag, 8. Oktober, Berlin - Große Tränke - Mönchwinkel
🚗43km, 🛶13km
Kurz nach ¼2 sind endlich alle Vorbereitungen abgeschlossen, der Wagen fertig gepackt und wir setzen uns in Bewegung.
1h später kommen wir am Wehr Große Tränke an:
Der Pegelstand beträgt zZ am Unterpegel GT 117cm und ist weiter schnell am Fallen. Um 20:00 wird er 98cm erreichen und danach am Sonntag Mittag wieder bis maximal 137cm ansteigen. Ziemliche Schwankungen, die wohl nur durch Verändern der Stauhöhen an den Wehren verursacht sein können.
Das Boot und das übrige Gepäck tragen wir über das Wehr und nutzen den glatten gepflasterten Weg als Aufbauplatz.
Nach einer ¾h Aufbaupuzzle, die Verbindungsfedern der Alustangensegmente sind schon zur Hälfte durch, steht das Boot:
Während wir noch ein Weilchen vespern, ist eine ganze Menge Betrieb an der Schleuse. Neben vielen Radlern sind auch noch einige Boote unterwegs:
Zwei der Paddler kommen vom Oder-Spree-Kanal zum Wehr und karren ihre Boote um. Sie warnen uns vor, auf dem Biwakplatz Mönchwinkel sollen heute 20 oder mehr Paddler zelten. Wir kriegen große Augen. Andrea überlegt schon, irgendwo anders zu zelten, aber dann wäre das Treffen mit dem Kleinen morgen schwieriger. Ansonsten bin ich für Wildzelten immer zu haben.
Den vorhergesagten Regenschauer wettern wir unterm Schirm ab. Aus irgendeinem nicht mehr nachvollziehbaren Grunde vermute ich, dass das der letzte Schauer heute sein wird und bringe Schirm und Schwimmweste (die die Aufgabe hat, mir den handsfree-Schirm zu halten) zurück ins Auto. Andrea ist schlauer und nimmt ihren Schirm mit auf die Tour.
Kurz nach 4 sind wir auf dem Wasser. Nach dem Regenschauer wird es wieder wärmer, so um die 15°C, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Flott geht es den Fluss hinab:
Auf der Spitze eines hohen toten Pappelstammes, wo ich schon öfter einen Fischadler habe sitzen sehen, rupft heute ein Turmfalke seine Beute.
Nach einer Stunde haben wir die 2 Wanderpaddler wieder eingeholt:
Der nächste Schauer ist schon in Sicht. Der fällt diesmal kräftiger aus als am Aufbauplatz. Während Andrea unterm Schirm sitzt, bleibt mir nur, die große graue Baumarktplane überzuschmeißen, unter der ich sonst an Land das Gepäck lagere.
Kaum ist der Regen abgezogen, gibt es, befeuert von der untergehenden Sonne, phantastische Farben am Himmel:
Kurz darauf erwischt uns der letzte kräftige Schauer heute und wir wettern wieder ab. Regensumme heute 3mm. Die beiden Wanderpaddler in den Kajaks machen sich jetzt nichts mehr draus, sind wahrscheinlich schon durchgeweicht (oder gut angezogen) und paddeln nass an uns vorbei.
Nach 13km erreichen wir ¾7, eine ¼h nach Sonnenuntergang, den Biwakplatz Mönchwinkel. Tatsächlich, viele Leute, es stehen bereits etwa 13 Zelte, mehrere Tarps hängen zwischen den Bäumen, sowie ~20 Boote liegen an Land. Einige der Boote versperren noch den Ausstieg.
Besonders positiv: es brennt bereits ein großes Lagerfeuer. Und der Platz neben der Sitzgruppe nahe am Ausstieg, den wir auch bereits im Mai genutzt hatten, ist noch frei für uns. Während Andrea das Lager aufbaut, trockne ich bereits meine durchgeweichte Jacke am Feuer.
Noch einmal ziehen leichte Schauer durch:
Die vielen Leute auf dem Platz sind alle Teilnehmer einer locker organisierten Wanderfahrt der Facebook-“Gruppe Wasserwandern”, zusammen gekommen aus dem halben Bundesgebiet. Ein Paar ist im Faltboot unterwegs (RZ85), alle anderen in festen Kajak-Einern, meist im schnittigen Seekajak-Stil. Sie sind heute in Wernsdorf gestartet und 34km gepaddelt, davon 21km Oder-Spree-Kanal. 😮
Morgen wollen sie die Müggelspree weiter zum Dämeritzsee paddeln, dann durch den Gosener Graben, den Seddinsee und zurück zum Ausgangspunkt in Wernsdorf. Wieder 31km. Beide Tage zusammen ist das die “Kleine Märkische Rundfahrt''.
Ein paar der Leute haben wir am Lagerfeuer ein bisschen näher kennengelernt. Ich staune, dass es solche Aktivitäten in der Dimension noch gibt. Früher lief es ja im Faltbootforum ähnlich ab. Aber seitdem sich da der große Organisator zurückgezogen hat, ist das weitgehend eingeschlafen.
Die Facebook-“Gruppe Wasserwandern” ist eine geschlossene Gruppe. Wer die vielen Fotos von der Fahrt und dem Abend sehen möchte, muss sich anmelden.
Einige der Fotos hätte ich hier auch gerne eingebaut, und zwar die von den überaus frechen Füchsen, die hier die Leute aufmischen. Eine Fähe(?) und zwei Halbwüchsige. Schon in der Dämmerung machen sie sich über die Zelte her, durchsuchen die Vorzelte nach Lebensmitteln und klauen alles, was ihnen schmackhaft vorkommt. Das wird dann in den Wald geschleppt, die Packungen zerfetzt und aufgefressen.
Oft wagen sie sich wenige Meter an die Leute heran. Erst als sie Kontra bekommen, werden sie ein bisschen vorsichtiger. Zwei der Wasserwanderer sind besonders gut vorbereitet und haben Zwillen mitgebracht. Geschossen wurde viel, von Treffern habe ich nichts mitbekommen. Nichtsdestotrotz gelingen in dunkler Nacht sogar ein paar Handy-Fotos von den Räubern zwischen den Zelten.
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