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Über den Hausstock wollte ich schon seit längerer Zeit. Beim letzten Versuch gab es unerwartet Regen und es wurde eine Hausstpckumrundung, und einee Tour später konnte ich ihn nur vom Chli Ruchi begutachten, weil die Zeit zum Abstieg zur Kabinenbahn sonst nicht gereicht hätte. Für diese Woche am Dienstag zeigt der Wetterbericht nur für den späten Nachmittag eine Chance auf Sonne an, während für Di morgen Starkregen und für Mittwoch durchgehen bewölkt plus Chance auf Regen gegeben ist. Nicht so einfach, da etwas passendes zu finden, aber....
Di. 26.7.2022
Um 8:25 Uhr geht mein IR nach Chur, und nach 2x Umsteigen lande ich in Pigniu auf 1300m (Panix, Kleinbus ab Ilanz, reservierungspflichtig), und verschwinde in Richtung Panixerpass. Unterwegs hat es geregnet, und hier ist alles ziemlich triefend. Und so stellt es sich als erster fehler heraus, nicht dem breiten Fahrweg über die Alp Ranasca zu gehen, sondern stattdessen den (unausgeschilderten) Weg über Zon. Der ist zwar hübsch, aber leider eben auch über längere Strecken nur ein Pfad, quer durch Wald und Wiesen mit hohem Gras. Als ich bei P1925 bei Spunda Melna den Fahrweg erreiche, ist alles unterhalb vom Knie klatschnass, und ich muss zweimal die Socken und Schuhe auswringen, bis der Füllstand unten halbwegs angenehme Werte angenommen hat. Trocken sind sie einen Tag später auch noch nicht.

Pigniu

Hier ist der Weg noch breit

Hier nicht mehr

Fahrbahnende auf 2000m
Auf 2000m endet der Fahrweg und es geht einen sehr hübschen Pad entlang einer Steilwand in das hochtal Alp Mer hinein. Hier muss ich eine längere Strecke vom Weg runter und quer durchs (nasse) Gras, da der Pfad sowie die Flaäche drumherum temporär eingezäunt ist, und eine von Herdenschutzhunden bewachte Schafherde dort herum hockt. Einen der hunde sehe ich auch tatsächlich, aber er zeigt kein Interesse an mir - ich bin also harmlos.

Alp Mer
Vorbei geht es danach an der Abzweigung in Richtung Bifertenhütte (Teil vom B1) und hoch zur Panixerpasshütte. Den Abstecher nutze ich, um kurz einen Blick in die Hütte rein zu werfen - sie ist schon recht voll. Um 14 Uhr tummeln sich bereits innen 10 Leute, die Lager sind belegt und der Ofen arbeitet.

Panixerpasshütte - heute schon gut belegt.
Ein Check der neuesten Wetterdaten zeigt: hier bleiben lohnt nicht. Jetzt ist das Sonnenfenster heute zwar auch in den Wolken verschwunden, aber morgen soll es nicht besser werden. Nebel ist schon alleine nicht ideal, aber im Dunkeln bei Nebel und Taschenlampenlicht da rauf ist noch schlechter.
Von der Hütte aus zur Quelle auf etwa 2370m nordwestlich davon und dann weglos über P2468 zu P2596 geht erstaunlich gut. Danach hat es sogar einen Pfad und Steinmännchen, die aber zum Teil von Geröllawinen bzw. Schlamm weggewaschen sind. Irgendwann wird es tatsächlich steiler, und in einem etwa 40° steilen Abschnitt beschliesse ich, nach oben auszubrechen, anstelle weiter zu queren. 50 Hm und ein paar Steinlawinen später stehe ich östlich von P2645 auf dem flachen Grat bzw. Höhenrücken und auf etwa 2700m beim ersten kleinen Hindernis - einer etwa 3m hohen Verschneidung (II), oberhalb derer die erste Sicherungsstange angebracht ist.

irgendwo im Nirgendwo - die Höhenrücken in Richtung Ostgrat

Steilschutt - sieht dank Linsenverzerrung flacher aus, als es war.

Erstes Hindernis - Fels II, nass.
Danach geht es einige Höhenmeter weiter, und es folgt eine plattige Rinne an einem zweiten Aufschwung (II). Netterweise regnet es zwar nicht, aber der Wind treibt den Nebel bzw. die Wolken ständig über den Grat, und der so erzeugte Sprühregen macht alles nachhaltig nass. Das gilt leider auch für die ganzen Flechten, und so mancher Abschnitt, Tritt und Griff ist entsprechend rutschig.

Platte, netterweise mit einem kleinen Hilfsseil.

von oben gesehen - die geht ganz gut dank einiger Griffe und Tritte.
Es folgen in Abwechlsung danach mehrere Schutt- und Kletterabschnitte. An einem Aufschwung biege ich im Nebel falsch ab und gehe nach rechts in die Flanke, Nach etwa 10m Aufstieg (T5, eher T6) sitze ich etwa 3m unterhalb des Grats fest. Von hier könnte ich zwar die letzten Meter den kompakten Felsen hoch (geschätzt III), aber alles ist mit Flechten besetzt. Zu riskant, ein Ausrutscher würde einen Flug die Nordwand runter zur Folge haben. Also alles zurück, dabei sicherheitshalber noch einiges an Geröll im Pfad entsorgt, links um den Fels herum und Tataaaa - nächstes Hindernis. Dieses mal in Form einer etwa 3m hohen Platte mit einer einzigen Trittmulde im oberen Drittel und etwas an Miniriss am linken Rand. Hier müssen die Stöcke dann doch an den Rucksack, und etwas Ganzkörperkletterei (Mit Zunge auf Reibung, trocken II) bin ich oben und mir sicher: es geht nur nach oben weiter. Nasse Platte im Abstieg ist nicht so meins.
Der nächste Aufschwung danach ist wenigstens eindeutig hinsichtlich Routenverlauf. Nach links vom Grat weg und eine sandige Rinne rauf. Unten ordentliches Gewühle, zwei gröbere lockere Felsen müssen weichen, oben noch eine ätzende klettereinlage in Fels II dank Flechtenunterlage auf den Tritten, oben.

Da ist die nächste Stange - aber es geht etwas links davon eine sandige Rinne rauf


Die Rinne von oben
Es folgt wenig später noch ein letzter Ausflug in die Südflanke, was den Stangen nach zu urteilen nicht im Sinne des Erfinders ist, aber problemlos erreiche ich im Sand dahinter den finalen Gipfelabschnitt, und - Trommelwirbel - es reisst auf:

Der Hausstock ist in Sicht

Am Gipfel
Alles bis auf ein kleines Fenster im Süden liegt in Wolken begraben, aber die Wolkenwalze, die sich da zwischen Hausstock und Ruchi über den Grat wälzt, ist beeindruckend und sehr hübsch.

Wolkenwalze in Richtung Ruchi
Di. 26.7.2022
Um 8:25 Uhr geht mein IR nach Chur, und nach 2x Umsteigen lande ich in Pigniu auf 1300m (Panix, Kleinbus ab Ilanz, reservierungspflichtig), und verschwinde in Richtung Panixerpass. Unterwegs hat es geregnet, und hier ist alles ziemlich triefend. Und so stellt es sich als erster fehler heraus, nicht dem breiten Fahrweg über die Alp Ranasca zu gehen, sondern stattdessen den (unausgeschilderten) Weg über Zon. Der ist zwar hübsch, aber leider eben auch über längere Strecken nur ein Pfad, quer durch Wald und Wiesen mit hohem Gras. Als ich bei P1925 bei Spunda Melna den Fahrweg erreiche, ist alles unterhalb vom Knie klatschnass, und ich muss zweimal die Socken und Schuhe auswringen, bis der Füllstand unten halbwegs angenehme Werte angenommen hat. Trocken sind sie einen Tag später auch noch nicht.
Pigniu
Hier ist der Weg noch breit
Hier nicht mehr
Fahrbahnende auf 2000m
Auf 2000m endet der Fahrweg und es geht einen sehr hübschen Pad entlang einer Steilwand in das hochtal Alp Mer hinein. Hier muss ich eine längere Strecke vom Weg runter und quer durchs (nasse) Gras, da der Pfad sowie die Flaäche drumherum temporär eingezäunt ist, und eine von Herdenschutzhunden bewachte Schafherde dort herum hockt. Einen der hunde sehe ich auch tatsächlich, aber er zeigt kein Interesse an mir - ich bin also harmlos.
Alp Mer
Vorbei geht es danach an der Abzweigung in Richtung Bifertenhütte (Teil vom B1) und hoch zur Panixerpasshütte. Den Abstecher nutze ich, um kurz einen Blick in die Hütte rein zu werfen - sie ist schon recht voll. Um 14 Uhr tummeln sich bereits innen 10 Leute, die Lager sind belegt und der Ofen arbeitet.
Panixerpasshütte - heute schon gut belegt.
Ein Check der neuesten Wetterdaten zeigt: hier bleiben lohnt nicht. Jetzt ist das Sonnenfenster heute zwar auch in den Wolken verschwunden, aber morgen soll es nicht besser werden. Nebel ist schon alleine nicht ideal, aber im Dunkeln bei Nebel und Taschenlampenlicht da rauf ist noch schlechter.
Von der Hütte aus zur Quelle auf etwa 2370m nordwestlich davon und dann weglos über P2468 zu P2596 geht erstaunlich gut. Danach hat es sogar einen Pfad und Steinmännchen, die aber zum Teil von Geröllawinen bzw. Schlamm weggewaschen sind. Irgendwann wird es tatsächlich steiler, und in einem etwa 40° steilen Abschnitt beschliesse ich, nach oben auszubrechen, anstelle weiter zu queren. 50 Hm und ein paar Steinlawinen später stehe ich östlich von P2645 auf dem flachen Grat bzw. Höhenrücken und auf etwa 2700m beim ersten kleinen Hindernis - einer etwa 3m hohen Verschneidung (II), oberhalb derer die erste Sicherungsstange angebracht ist.
irgendwo im Nirgendwo - die Höhenrücken in Richtung Ostgrat
Steilschutt - sieht dank Linsenverzerrung flacher aus, als es war.
Erstes Hindernis - Fels II, nass.
Danach geht es einige Höhenmeter weiter, und es folgt eine plattige Rinne an einem zweiten Aufschwung (II). Netterweise regnet es zwar nicht, aber der Wind treibt den Nebel bzw. die Wolken ständig über den Grat, und der so erzeugte Sprühregen macht alles nachhaltig nass. Das gilt leider auch für die ganzen Flechten, und so mancher Abschnitt, Tritt und Griff ist entsprechend rutschig.
Platte, netterweise mit einem kleinen Hilfsseil.
von oben gesehen - die geht ganz gut dank einiger Griffe und Tritte.
Es folgen in Abwechlsung danach mehrere Schutt- und Kletterabschnitte. An einem Aufschwung biege ich im Nebel falsch ab und gehe nach rechts in die Flanke, Nach etwa 10m Aufstieg (T5, eher T6) sitze ich etwa 3m unterhalb des Grats fest. Von hier könnte ich zwar die letzten Meter den kompakten Felsen hoch (geschätzt III), aber alles ist mit Flechten besetzt. Zu riskant, ein Ausrutscher würde einen Flug die Nordwand runter zur Folge haben. Also alles zurück, dabei sicherheitshalber noch einiges an Geröll im Pfad entsorgt, links um den Fels herum und Tataaaa - nächstes Hindernis. Dieses mal in Form einer etwa 3m hohen Platte mit einer einzigen Trittmulde im oberen Drittel und etwas an Miniriss am linken Rand. Hier müssen die Stöcke dann doch an den Rucksack, und etwas Ganzkörperkletterei (Mit Zunge auf Reibung, trocken II) bin ich oben und mir sicher: es geht nur nach oben weiter. Nasse Platte im Abstieg ist nicht so meins.
Der nächste Aufschwung danach ist wenigstens eindeutig hinsichtlich Routenverlauf. Nach links vom Grat weg und eine sandige Rinne rauf. Unten ordentliches Gewühle, zwei gröbere lockere Felsen müssen weichen, oben noch eine ätzende klettereinlage in Fels II dank Flechtenunterlage auf den Tritten, oben.
Da ist die nächste Stange - aber es geht etwas links davon eine sandige Rinne rauf
Die Rinne von oben

Es folgt wenig später noch ein letzter Ausflug in die Südflanke, was den Stangen nach zu urteilen nicht im Sinne des Erfinders ist, aber problemlos erreiche ich im Sand dahinter den finalen Gipfelabschnitt, und - Trommelwirbel - es reisst auf:
Der Hausstock ist in Sicht
Am Gipfel
Alles bis auf ein kleines Fenster im Süden liegt in Wolken begraben, aber die Wolkenwalze, die sich da zwischen Hausstock und Ruchi über den Grat wälzt, ist beeindruckend und sehr hübsch.
Wolkenwalze in Richtung Ruchi
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