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Die Sprotte ist nicht nur ein kleiner Fisch, sondern auch ein kleiner Fluss in Thüringen. Die größte Herausforderung bei einer Kanufahrt auf der Sprotte ist eine Zeit zu finden, in der sie für eine Bootstour genügend Wasser führt. Aufgrund der milden Temperaturen und der vielen Regenfälle, erschien mir Mitte Februar die Zeit dafür geeignet. Startpunkt meiner Tour war Selleris, einem Ortsteil der Gemeinde Nobitz. Dort mündet die Sprotte in die Pleiße, der perfekte Startpunkt für eine ca. 20km lange Wanderung durchs Sprottetal zur Burg Posterstein, Übernachtung im Freien und anschließender Abfahrt auf der Sprotte mit dem Packraft. Die Wanderung diente im Wesentlichen der Erkundung des Flusses und der Wehre, auf Sightseeing habe ich weitestgehend verzichtet, auch wenn die Orte entlang meiner Route recht beschaulich sind. Auch auf die Mitnahme von Kocher und Essen habe ich verzichtet. Mein Proviant bestand lediglich aus zwei Liter Wasser. Zwecks Übernachtung hatte ich einen Biwaksack, Schlafsack und Isomatte mit. Beim Schuhwerk habe ich mich für Laufschuhe in Kombination mit Reiterchaps entschieden, da die Strecke überwiegend befestigten und leider oft auch asphaltierten Wegen folgt. Für die Flussfahrt hatte ich neben dem Packraft einen Trockenanzug samt Fleece-Overall, Neoprenstiefel und Paddelpfötchen mit.
Ich bin am Nachmittag gestartet, dem Lutherweg in Richtung Saara bis zur Brücke über die Sprotte gefolgt, ab dort zwecks Erkundung von Baumhindernissen am orographisch linken Ufer entlang nach Saara, von dort aus dem Thüringenweg bis zur Papiermühle, dann entlang des Mühlgrabens zum Papiermühlenwehr Großstöbnitz.


Von dort aus über die Wiesen, dem linken Ufer folgend, nach Großstöbnitz, ab da wieder dem Thüringenweg folgend zum Ortsausgang. Dort bin ich dem Bachlauf der Litschke (Ausschilderung "Anschluss Thüringenweg über Naturlehrpfad" gefolgt, ab Bohra wieder dem Thüringenweg nach Schmölln.

Mittlerweile war es schon dunkel geworden, so dass mein nächstes Ziel, der hell erleuchtete Ernst-Agnes-Turm, schon von weitem zu sehen war. Direkt am Ortseingang von Schmölln führt ein Weg zum Turm, der Aufstieg lohnt auch bei Dunkelheit.

Dann wieder dem Thüringenweg folgend nach Burkersdorf, dort dem Lutherweg folgend nach Nöbdenitz und weiter auf dem Thüringenweg Richtung Posterstein.
Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und ich habe kurz vor dem Friedhof von Posterstein hinter einem Gestrüpp so gegen halb elf mein Nachtquartier aufgeschlagen. In der Nacht ist der Regen in Schneefall übergegangen und als ich 5:50 Uhr aufwachte, waren Biwaksack und Schlafsack völlig durchnässt. Mein Versuch, Nässe und Kälte noch eine Weile zu ignorieren, hatte nur noch für eine weitere halbe Stunde Erfolg und so bin ich 6:20 Uhr aufgestanden. Beim Packen ist mir eine Schnalle vom Spanngurt gebrochen. Nun ja, nach 32 Jahren kommt sowas nicht ganz unerwartet und natürlich hatte ich Ersatz mit. Weit unangenehmer war, dass ich vergessen hatte meine Stirnlampe einzupacken, so dass der Austausch bei Dunkelheit und Nässe eine ziemlich fummelige Angelegenheit wurde. Kalter Wind und Schneefall trieben mich an, mir durch Bewegung etwas Wärme zu verschaffen. Ich dachte noch kurz darüber nach, ob der Verzicht auf den Kocher wirklich eine gute Idee war, bereute es aber nicht. Die Antwort meiner Fingern war klar verständlich, ihnen war es zu kalt, als dass sie noch Lust gehabt hätten, an einem Kocher herumzufummeln.
Kurze Zeit später war ich dann bei der Burg angekommen; meine Hoffnung, dort ein gemütliches, windgeschütztes Plätzchen zu finden hat sich allerdings nicht erfüllt. Da es noch stockfinster war, gab es auch nicht viel zu sehen. Also habe ich mich auf den Rückmarsch gemacht. Warum ich nicht dem Holzmichelweg gefolgt bin kann ich echt nicht sagen, denn dieser hätte den Rückweg deutlich aufgewertet.
Als ich bei Burkersdorf ankam war es bereits taghell. Dort habe ich dann mein Packraft startklar gemacht, mich umgezogen und bin losgepaddelt.

Weil ich tags zuvor gesehen hatte, dass trotz gutem Pegelstand die Sprotte an vielen Stellen doch sehr flach ist, hatte ich auf die Montage der Finne am Heck verzichtet, was ich aber schon kurze Zeit später bereute. Beim ersten Wehr habe ich dann die Gelegenheit genutzt und die Finne montiert, da ich das Boot umtragen musste. Das Umtragen war nur an einem Wehr in Schmölln problematisch, da musste ich Boot und Gepäck über das Geländer des Fußweges hieven, wobei das Ufer nur aus einem schmalen Streifen matschiger Erde vor einer über einen Meter hohen Mauer bestand. Hinter Schmölln sind dann die Wehre mit Ausnahme des Papiermühlenwehrs zu Sohlgleiten umgebaut, die befahrbar waren. Eine Schrecksekunde hatte ich, als ich nur wenige Hand breit an einem großen Stück Metallschrott vorbei gefahren bin, der mitten im Flussbett lag und sich erst als solcher zu erkennen gab, als ich dran vorbei gefahren bin. Dort hätte die Tour schon zu Ende sein können, was sehr schade gewesen wäre, denn landschaftlich reizvoll ist vor allem der Unterlauf.
Hinter dem Papiermühlenwehr musste ich einige Baumhindernisse überwinden, die den Fluss in voller Breite blockierten. Mir gelang es aber immer wieder, das verklemmte Treibholz zu lösen, auch wenn ich einmal dabei fast gekentert wäre. Das größte Baumhindernis war am einfachsten zu überwinden. Ein Baumstamm mit gut 50cm Durchmesser lag direkt auf Höhe des Wasserspiegels quer über den Fluss, so dass ich mich bequem auf ihn draufsetzen und das Boot auf die andere Seite heben konnte. Bei diesen Arbeiten im eiskalten Wasser hätte ich mir Neoprenhandschuhe gewünscht. Es ist nicht so, dass ich die Anschaffung gescheut hätte, leider fielen die bestellten Exemplare bisher stets so klein aus, dass ich da nicht mit meinen Händen reinkomme, obwohl ich die größte Größe bestellt habe.
Auch wenn die Paddelroute noch nicht mal 15km lang ist und ich mein Ziel schon vor dem Mittag erreicht hatte, so war sie doch lohnend. Als absoluter Neuling in Sachen Packrafting konnte ich einige nützliche Erfahrungen und viele schöne Momente sammeln. Die Sprotte ist weitestgehend harmlos, aber nicht reizlos und auch für Anfänger geeignet, die sich vom kalten Nass nicht abschrecken lassen. Denn in der warmen, aber auch oft trockenen Jahreszeit führt die Sprotte nicht genügend Wasser, selbst bei meiner Tour hatte ich an vielen Stellen Grundkontakt. Ich war ca. 20 Stunden unterwegs, weswegen ich auf Essen vollständig verzichten konnte. Wer ein ganzes Wochenende einplant, kann sich vor allem mehr Zeit fürs Sideseeing nehmen. Schöne Orte gibt es entlang der Route genug.
Ich bin am Nachmittag gestartet, dem Lutherweg in Richtung Saara bis zur Brücke über die Sprotte gefolgt, ab dort zwecks Erkundung von Baumhindernissen am orographisch linken Ufer entlang nach Saara, von dort aus dem Thüringenweg bis zur Papiermühle, dann entlang des Mühlgrabens zum Papiermühlenwehr Großstöbnitz.
Mittlerweile war es schon dunkel geworden, so dass mein nächstes Ziel, der hell erleuchtete Ernst-Agnes-Turm, schon von weitem zu sehen war. Direkt am Ortseingang von Schmölln führt ein Weg zum Turm, der Aufstieg lohnt auch bei Dunkelheit.
Dann wieder dem Thüringenweg folgend nach Burkersdorf, dort dem Lutherweg folgend nach Nöbdenitz und weiter auf dem Thüringenweg Richtung Posterstein.
Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und ich habe kurz vor dem Friedhof von Posterstein hinter einem Gestrüpp so gegen halb elf mein Nachtquartier aufgeschlagen. In der Nacht ist der Regen in Schneefall übergegangen und als ich 5:50 Uhr aufwachte, waren Biwaksack und Schlafsack völlig durchnässt. Mein Versuch, Nässe und Kälte noch eine Weile zu ignorieren, hatte nur noch für eine weitere halbe Stunde Erfolg und so bin ich 6:20 Uhr aufgestanden. Beim Packen ist mir eine Schnalle vom Spanngurt gebrochen. Nun ja, nach 32 Jahren kommt sowas nicht ganz unerwartet und natürlich hatte ich Ersatz mit. Weit unangenehmer war, dass ich vergessen hatte meine Stirnlampe einzupacken, so dass der Austausch bei Dunkelheit und Nässe eine ziemlich fummelige Angelegenheit wurde. Kalter Wind und Schneefall trieben mich an, mir durch Bewegung etwas Wärme zu verschaffen. Ich dachte noch kurz darüber nach, ob der Verzicht auf den Kocher wirklich eine gute Idee war, bereute es aber nicht. Die Antwort meiner Fingern war klar verständlich, ihnen war es zu kalt, als dass sie noch Lust gehabt hätten, an einem Kocher herumzufummeln.
Kurze Zeit später war ich dann bei der Burg angekommen; meine Hoffnung, dort ein gemütliches, windgeschütztes Plätzchen zu finden hat sich allerdings nicht erfüllt. Da es noch stockfinster war, gab es auch nicht viel zu sehen. Also habe ich mich auf den Rückmarsch gemacht. Warum ich nicht dem Holzmichelweg gefolgt bin kann ich echt nicht sagen, denn dieser hätte den Rückweg deutlich aufgewertet.
Als ich bei Burkersdorf ankam war es bereits taghell. Dort habe ich dann mein Packraft startklar gemacht, mich umgezogen und bin losgepaddelt.
Weil ich tags zuvor gesehen hatte, dass trotz gutem Pegelstand die Sprotte an vielen Stellen doch sehr flach ist, hatte ich auf die Montage der Finne am Heck verzichtet, was ich aber schon kurze Zeit später bereute. Beim ersten Wehr habe ich dann die Gelegenheit genutzt und die Finne montiert, da ich das Boot umtragen musste. Das Umtragen war nur an einem Wehr in Schmölln problematisch, da musste ich Boot und Gepäck über das Geländer des Fußweges hieven, wobei das Ufer nur aus einem schmalen Streifen matschiger Erde vor einer über einen Meter hohen Mauer bestand. Hinter Schmölln sind dann die Wehre mit Ausnahme des Papiermühlenwehrs zu Sohlgleiten umgebaut, die befahrbar waren. Eine Schrecksekunde hatte ich, als ich nur wenige Hand breit an einem großen Stück Metallschrott vorbei gefahren bin, der mitten im Flussbett lag und sich erst als solcher zu erkennen gab, als ich dran vorbei gefahren bin. Dort hätte die Tour schon zu Ende sein können, was sehr schade gewesen wäre, denn landschaftlich reizvoll ist vor allem der Unterlauf.
Hinter dem Papiermühlenwehr musste ich einige Baumhindernisse überwinden, die den Fluss in voller Breite blockierten. Mir gelang es aber immer wieder, das verklemmte Treibholz zu lösen, auch wenn ich einmal dabei fast gekentert wäre. Das größte Baumhindernis war am einfachsten zu überwinden. Ein Baumstamm mit gut 50cm Durchmesser lag direkt auf Höhe des Wasserspiegels quer über den Fluss, so dass ich mich bequem auf ihn draufsetzen und das Boot auf die andere Seite heben konnte. Bei diesen Arbeiten im eiskalten Wasser hätte ich mir Neoprenhandschuhe gewünscht. Es ist nicht so, dass ich die Anschaffung gescheut hätte, leider fielen die bestellten Exemplare bisher stets so klein aus, dass ich da nicht mit meinen Händen reinkomme, obwohl ich die größte Größe bestellt habe.
Auch wenn die Paddelroute noch nicht mal 15km lang ist und ich mein Ziel schon vor dem Mittag erreicht hatte, so war sie doch lohnend. Als absoluter Neuling in Sachen Packrafting konnte ich einige nützliche Erfahrungen und viele schöne Momente sammeln. Die Sprotte ist weitestgehend harmlos, aber nicht reizlos und auch für Anfänger geeignet, die sich vom kalten Nass nicht abschrecken lassen. Denn in der warmen, aber auch oft trockenen Jahreszeit führt die Sprotte nicht genügend Wasser, selbst bei meiner Tour hatte ich an vielen Stellen Grundkontakt. Ich war ca. 20 Stunden unterwegs, weswegen ich auf Essen vollständig verzichten konnte. Wer ein ganzes Wochenende einplant, kann sich vor allem mehr Zeit fürs Sideseeing nehmen. Schöne Orte gibt es entlang der Route genug.
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