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Ganz großes Kino! Wirklich tolle Bilder! War sicher ein Erlebnis. Danke fürs mitnehmen auf diese tolle Herbsttour!
Bei diesem Thema freue ich mich immer auf eine Fortsetzung!
Die Hochnebeldecke hat sich über Nacht konserviert und ist brav in den Tallagen geblieben. Scheint ein prächtiger Tag werden zu wollen.
Ca. 150 m entfernt am Wegrand gibt es eine kleine Quelle. Man braucht zur Übernachtung also nicht literweise Wasser mit hinaufschleppen, so wie wir es getan haben.
In ca. 15 min sind wir oben auf dem Schneeberg (961 m) mit seinem breiten Gipfelplateau aus Buntsandsteinfelsen. Früh am Morgen sind wir hier allein und genießen eine magische Stimmung. Oberhalb der Nebeldecke ist die Luft warm, trocken und glasklar. Der Blick geht hinüber die endlos lange Kette des Schwarzwaldes entlang bis zum Feldberg und weiter ... ja, tatsächlich, ganz fern und ganz klein im Süden eine gezackte Kette von Gipfeln: Das müssen Schweizer Alpengipfel in ca. 200 km Entfernung sein!
Ziemlich berauscht wandern wir dem GR 53 nach Süden folgend über ein ausgedehntes Tannenwaldplateau. Schließlich fällt der Weg steiler ins Tal und in die Nebelzone hinab. Zuvor steigern bunte Buchenwälder aber nochmals den Herbstrausch.
Wir tauchen in die Nebel ein und passieren die Cascades du Nideck, die höchsten Wasserfälle des Elsass, die über eine Stufe aus härterem Vulkangestein (Rhyolith) in eine dicht bewaldete Schlucht fallen.
Am Ende der Schlucht wartet das Auberge du Nideck auf uns. Es öffnet just als wir zum zweiten Morgenkaffee antreffen. Dazu gibt's lecker Apfelkuchen. Richtig nett hier!
Auch die gemütlichste Gaststätte soll verlassen werden, denn wir müssen-wollen weiter. Unsere Komoot-App führt uns in langen Schlaufen hinauf auf den Rocher du Mutzig, den ersten 1000er unserer Tour, den wir uns wegen seiner gerühmten Aussicht nicht entgehen lassen wollen. Dabei kommen wir auch wieder durch die Nebel zurück in die Sonne.
Nach oben öffnet sich immer mehr der Weitblick. Zuerst Richtung Norden zurück zum Schneeberg, von dem wir kommen.
Und oben am Gipfelplateau des Rocher du Mutzig (1010 m) dann in alle Richtungen. Besonders schön der Blick nach Süden, wo Sonnenstrahlen und der Nebel in den Tälern richtig Glanz verbreiten.
Eine wunderbare Gipfelrast!
Schließlich müssen wir uns losreißen, denn wir müssen ja noch zurück ins Rheinland und demnach rasch hinunter ins Tal von Schirmeck, um den Zug (Abfahrt 16:09) pünktlich zu erwischen. Wir sputen die Hänge hinab und die Kämme entlang, vorbei an den "Jardin des Fees", dabei immer der bange Blick zur App (noch 8 km, noch 6 km, noch 4 km...) und zur Uhr (noch 80 min, noch 60 min, noch 40 min...).
Gut getimt. Um 16:00 Uhr erreichen wir den Bahnhof in Wisches. Wir freuen uns auf die Fortsetzung von hier aus im nächsten Jahr.
Zu unserer nicht unerheblichen Freude ist doch noch ein Wander-Wochenende im November drin. Freitagnachmittag nach der Arbeit los zur Bahnfahrt über Straßburg nach Saverne. Pünktlich um 21 Uhr erreichen wir gerade noch rechtzeitig vor Schließung der Rezeption die Auberge de Jeunesse, die im Flügel eines ehemaligen Schlosses untergebracht ist. Ein junger Mann weist uns freundlich ein. Wir sind die einzigen Gäste. Die wahre Jugend hält die Jugendherberge hoch.
Am nächsten Morgen früh um 8 startklar. Ein nebliger Herbsttag. Wir laufen durch die elsässische Kleinstadt Saverne bis zum hügeligen Stadtrand. Endlich können wir den Asphalt mit einem anregenden Waldpfad tauschen. Und siehe da, es ist wieder der GR 53. Schöner Mischwald, Buchen, Ahorn, Kastanien, Tannen. Hier in den unteren Lagen auf Höhe der Rheintalebene tragen die Bäume noch erstaunlich viel Laub für Mitte November.
Nach ca. 1 Stunde laufen wir unterhalb der mächtigen Burganlagen von Chateau Haut-Barr durch.
Etwas später passieren wir die Burgruinen von Grand und Petite Geroldseck. Dann wieder vernebelter Herbstwald. Bis auf zwei, drei Joggern begegnen wir niemandem.
Pause am Rocher du Brotsch. Noch ist die Landschaft vernebelt.
Der GR 53 schenkt wieder richtig Wanderfreude. Auch wenn in der Nähe teils breite Forstwege entlang führen, verläuft der französische Weitwanderweg meist auf attraktivem Pfad. Nach einigen weiteren Kilometern erreichen wir auf dem Geissfels die 600 hm- Marke und gelangen tatsächlich über die geschlossene Hochnebeldecke des Rheintales hinaus. Wow - wie schön. Caspar-David Friedrich hätte seine Freude.
In der Ferne lugt die Burg von Dabo aus dem Nebelmeer.
Wir genießen eine Weile die warme Herbstsonne, bevor wir beim Abstieg nach Wangenbourg wieder in das trübe Grau eintauchen müssen. In Wangenbourg Kaffee und Kuchen in einem Gasthof mit original angestaubten 50er-Jahre-Flair. Im oberen Ortsteil finden wir zum Glück einen kleinen Laden, in dem wir uns mit Wasser, Bier und Knabbergebäck für den Abend eindecken können. Nun noch der Schlussaufstieg zum Schneeberg von 400 hm auf 960 hm am Ende eines höhenmeterreichen (ins. 1200 hm) Wandertages.
Doch die Anstrengung lohnt sich so richtig, kommen wir doch nochmals über das Nebelmeer hinaus, welches in der Abenddämmerung einen besonderen Anblick bietet.
Auf 900 hm kurz unterhalb des Schneebergs in wunderbarer Lage liegt das kleine Refuge du Schneeberg des Vogesen-Clubs. Es ist offen und steht Wanderern zur Übernachtung zur Verfügung. Es besteht aus einem Raum mit Tisch und Bänken und einem per Leiter zu erreichenden Dachstuhl, wo man Isomatte und Schlafsack ausbreiten kann. Kein Strom, kein fließend Wasser, dafür Kerzenschein und große Abgeschiedenheit. Was will man mehr?
So ein Spätherbstabend ist nach Sonnuntergang noch ganz schön lang. Nach dem Abendessen sitzen wir bis spät draußen am Feuer - und erinnern uns an unser erstes gemeinsames Lagerfeuer als kleine Pfadfinder im Sauerland.
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Zuletzt geändert von StefanBoe; 17.11.2022, 08:24.
Gut geschlafen auf dem Englishberg, jedoch früh raus, da wir zeitig um kurz nach 3 unser Etappenziel Saverne erreichen müssen, um mit dem Zug noch nach Hause zu kommen.
Frühstück auf Belvedere. Anschließend zügigen Schrittes auf dem schönen GR 53 weiter. Hinab in den Ort Sparsbach und hinauf auf den Pfannenfelsen (415 m).
Über den Col de la Tete du Crist durch ausgedehnte Wälder zu den Ruinen von Chateau du Herrenstein oberhalb von Neuwiler, dann langsam hinab zum Flüsschen Zinsel, wo wir den GR 53 verlassen. Wir laufen nun am Vogesenrand auf das Städtchen Ernolsheim zu, linkerhand die ausgedörrten Felder und Wiesen der oberrheinischen Ebene.
In Ernolsheim gibt's ein geöffnetes Restaurant. Micha ist clever und bestellt Tarte. Elsässer Spezialität, schmeckt hervorragend. Ich bin blöde und bestelle Pizza. Keine Elsässer Spezialtät, versinkt in Käse und Öl, schmeckt grauslich und macht Bauchschmerzen. Der Abfahrtszeit des Zuges ist es geschuldet, dass wir nun für einige Kilometer auf die Landstraße wechseln. Da wir als gelernte Pfadfinder genug Wanderlieder kennen, jagen uns ein paar Kilometer Landstraße aber keinen Schrecken ein. Pünktlich um 3 erreichen wir Saverne.
Mollige Zeltnacht unter den Wolldecken der Nachbarn. Dafür aber ein brotloses Frühstück, da ich das Brot zu Hause liegen gelassen habe. Immerhin Nescafe mit Zucker, dazu Nüsse und Käse pur. Wir vertrauen uns wie gestern dem GR 53 durch die nordvogesischen Wälder an und erreichen nach 1 1/2 Stunden das Dorf Philipsbourg.
In der Dorfboulangerie gibt's ein zweites Frühstück. Leben wie Gott in Frankreich.
Hinter Philpsbourg geht es weiter auf dem GR 53. Ein total schönes Wegstück durch abwechslungsreiche Wälder mit Buchen, Eichen, Kiefern, Tannen, Birken und stellenweise auch Kastanien. Überwiegend Pfade, die dank des sandigen Bodens und nur mäßiger Steigungen sehr angenehm zu laufen sind.
Am Rothbach ist es Zeit für eine längere Mittagsrast. Die Sonne kommt durch und wir können Schlafsäcke, Isomatten, Klamotten und das Zelt zum Trocknen auslegen.
Weiter Richtung Lichtenberg.
Nach 18 Kilometern führt uns der GR 53 durch die Ortschaft Lichtenberg, um gleich danach wieder in die Wälder einzutauchen.
Müde erreichen wir nach 24 km das Straßendorf Wimmenau. Hunger, Durst - aber kein Restaurant, kein Cafe, kein Laden, tote Hose. Wir wollen schon davontrotten, als wir hinter einer Hausecke doch so etwas wie Gastronomie erspähen. Ein Spezial-Antiquitätenhändler für Mopeds, Autos, Räder, Metall, Gartengeräte und Zubehör hat in seinem komplett unsortierten und vollgestopften Hinterhof zwei Tische und Stühle für Gäste stehen. Wir bekommen was Erfrischendes für sofort und auch noch zwei Bier (Kronenbourg) zum Mitnehmen für unseren Abend am Zelt. Der Inhaber unterhält sich ein wenig mit uns und meint, die Franzosen könnten die Elsässer nicht gut leiden. Sie wären ihnen zu deutsch.
Noch 3-4 Kilometer und wir haben unser Tagesziel erreicht, den sog. Englishberg, nur knapp 400 m hoch, aber mit richtig feiner Aussicht über die verwunschen wirkende Nordvogesenwaldlandschaft.
Hier finden wir, dass unser Zelt heute Nacht stehen sollte. Der Platz reicht gerade so, ist aber weich und einfach geil gelegen!
Wir kochen unser Trekking-Meal, trinken erst Kronenbourg, später Tee, und lassen uns mit Musik vom Handy (Joni Mitchell) versonnen durch den Abend treiben.
Zuletzt geändert von StefanBoe; 05.09.2022, 17:12.
Auf diesem Indianerzeltplatz (Reinighof südlich von Dahn im Pfälzer Wald) hat Freund Micha ganz allein den Abend und die Nacht seines 60. Geburtstag verbracht. In guter und versöhnlicher Stimmung, wie er meinte. Wir treffen uns am nächsten Morgen im kleinen Dorf Rumbach, von wo unsere Tour du Sud weitergehen soll. Zuvor war ich in aller Herrgottsfrühe mit dem Zug in den Pfälzer Wald gerauscht, dann mit dem Bus nach Dahn und mit dem Trampdaumen bis nach Bruchweiler-Bärenbach gekommen, also in unmittelbare Nähe zu Bundenthal, wo ich beim letzten Male aufgehört hatte. Von Dahn aus nehmen mich 3 freundliche Albaner mit. Unvergesslich der Gesichtsausdruck der jungen Frau auf dem Rücksitz, als sie hört, dass ich freiwillig und ohne Not mit diesem Rucksack mehrere Tage durch die Landschaft laufe: Eine unnachahmliche Mischung aus angewidert und mitleidig. Wenn sie wüsste, was ihr entgeht ...
Obwohl bereits Ende August ist es immer noch heiß und das Land vollkommen ausgedörrt. Die Toskana ist bis in deutsche Lande vorangekommen.
Ich laufe 3 km bis ins Dorf Rumbach, wo der nunmehr 60jährige Freund wie vereinbart vor der Kirche sitzt. Sieht man ihm sein hohes Alter an? Nein! Erstmal gibt's ein zweites Frühstück aus dem Rucksack mit lecker Nescafe vom Gaskocher.
Dann wandern wir ein paar Kilometer hinauf zur Ruine der Wegelnburg (571 m). Es geht zwar durch schattige Wälder, dennoch fließt bei schwül-heißer Luft der Schweiß in Strömen. Die Burgruine ist wegen Bauarbeiten abgesperrt, doch wir mogeln uns hinauf, damit uns die zu recht berühmte Aussicht über die weite Pfälzer Wald- Landschaft nicht entgeht. Zu unserer Freude sehen wir, wie erste Gewitterschauer nördlich und südlich von uns niederprasseln.
Beim Waldabstieg hinunter zum Dorf Schönau treffen uns erste Tropfen. Endlich! Kühlung! Wasser! Alle Pflanzen, Tiere und Menschen atmen auf! Just als wir einen Regentanz beginnen wollen, verdichtet sich der zarte Niederschlag jäh zu einer Schwalldusche, in die sich immer mehr Hagelkörner mischen. So viel muss es doch auch nicht gleich wieder sein. Wir sind mitten im Wald, es gibt nichts zum Unterstellen. Im Nu sind wir durchnässt. Der Hagelschlag wird immer heftiger und die Geschosse tuen auf dem Kopf und den Füßen richtig weh. Für ca. 15 min suchen wir Schutz, indem wir uns an einen Baumstamm kauern. Hier werden wir zwar geduscht, aber der Hagel trifft uns nicht so arg. Unsere Rucksäcke scheinen uns unter ihren Planen sicher zu sein. Als das Gewitter nachlässt, laufen wir weiter. Der Waldweg ist abschnittsweise weiß vom Hagel oder ein knöcheltiefer, lauwarmer, rotfarbener Bach. Pfälzer Buntsandstein. Wir patschen uns bis Schönau, das letzte Dorf vor der Grenze nach Frankreich. Die Dorfstraße ist ein Flüsschen, die örtliche Feuerwehr im Einsatz, aber der Regen hat aufgehört und bald schon kann Entwarnung gegeben werden.
Ein warmes Plätzchen mit Kaffee und Kuchen wäre jetzt wohltuend, aber das Dorfcafe schließt just als wir kommen. Öffnungszeiten wegen Personalmangel reduziert. Also weiter noch die paar Kilometer bis Wengelsbach, das erste französische Dorf auf unserer Route.
Am Dorfeingang singen wir die Marseillaise. Was für ein nettes, abgeschiedenes Dörfchen. Von Deutschland aus nur auf Wanderweg zu erreichen, von Frankreich aus nur auf kleiner Stichstraße. Mitten im Dorf das nicht-geschlossene Cafe-Restaurant "Au Wasigenstein" mit gemütlicher Terrasse, charmanter Kellnerin, köstlichem Pflaumenkuchen und Cafe au Lait. Welch ein Empfang: Vive le France!
Auch was die Wanderwege betrifft sind wir rasch angetan. Die waren auf deutscher Seite ja auch schon meist schick, aber die GRs in Frankreich bieten offenbar noch durchgängiger das Vergnügen auf Wanderpfaden statt auf Forststraßen zu laufen. Hier ist es der GR 53, der uns gleich zu Beginn schon viel Freude macht.
Das Chateau de Wasigenstein lassen wir rechterhand im Wald liegen und gelangen in das schöne Dorf Obersteinbach. Das Drumherum besteht immer noch aus bewaldeten Hügeln mit Buntsandsteinfelsen, heißt jetzt aber Nordvogesen und nicht mehr Pfälzer Wald. Die Schilder und Autokennzeichen sind französisch, die meisten Leute reden untereinander aber elsässisch, ein schwer zu verstehender deutscher Dialekt.
Wir sind schon ganz schön müde gelaufen, wollen aber noch weiter bis Dambach. Also nochmal für 1 1/2 Stunden mit dem GR 53 durch den Nordvogesenwald und vorbei an den Burgruinen von Wineck.
Das Dorf Dambach ist so eine Mischung aus schön-abgeschieden und trostlos. Durchgangsstraße, kein Restaurant, kein Laden, nichts. Aber neben einem großen Sportplatzgelände findet sich am Waldrand ein einfacher Camping Municipal. 3 Wohnmobile, 2 Zelte, 1 Sanitärhäuschen, ansonsten viel Platz unter den Kiefern und das Ganze für 5 € die Nacht. Und als wahrhaft unbezahlbare Goldstücke stellen sich unsere Zeltplatznachbarn aus der Pfalz heraus: Als sie hören, dass wir müde und durstig im Dorf nichts zu kaufen fanden, stellen sie uns erstmal einen halben Kasten Bier neben das Zelt. Für umsonst, Ehrensache. Später, als wir entsetzt feststellen müssen, dass die Gewitterdusche doch einen Weg in unsere Rucksäcke gefunden und fast alle Anziehsachen samt den Schlafsäcken durchnässt hat, stellen sie uns ohne zu zögern zwei flauschige Wolldecken zur Verfügung. So können wir unbesorgt Trekkingmeal mit Geburtstagsbier und die Aussicht auf eine fröstelfreie und trockene Nacht genießen. Sehr herzlichen Dank!
Zuletzt geändert von StefanBoe; 03.09.2022, 14:14.
Ich musste ja noch ein nicht allzu großes Stück nachziehen, damit Mischa und ich demnächst von Bundenthal im südlichen Pfälzer Wald gemeinsam nach Frankreich in die Nordvogesen weiter wandern können. Also ziehe ich für einen Tag los, den ich trotz der langen An- und Rückfahrt (DB) genieße.
Im Dorf Darstein spuckt der Kleinbus mich, den einzigen Fahrgast, freundlich aus. Ich ziehe los und freue mich wieder in der grünen, reich bewaldeten und stillen Hügellandschaft des Pfälzer Waldes zu sein.
Anfang Juni steht alles in frühsommerlichem Saft.
Ich folge keinem bestimmten Weitwanderweg, sondern lass mich wie gehabt von der Komoot-App durch die Landschaft führen mit einem erfreulich hohen Anteil schöner Wald- und Wiesenpfade. Kein Mensch außer mir wochentags unterwegs. Unterhalb des Häselsteins, des Heßlerberges und des Löffelsberges gelange ich auf die weiten Wiesen oberhalb des Dorfes Busenberg. Links im Bild die Burgruine Drachenfels.
Nach Querung der Landstraße nach Dahn geht's in Serpentinen ca. 150 hm hinauf auf den Heidenberg vorbei an einem ausgesprochen hübschen Felstürmchen (Heidenturm).
Hier im "Dahner Felsenland" stehen überall auf den Bergkämmen solche Gebilde aus rötlichem Bundsandstein oft unvermittelt in den Wäldern herum. An der südöstlichen Ecke des Heidenberges trete ich aus dem Kiefernwald auf ein kleines Felsplateau hinaus und darf ein echtes landschaftliches Highlight erleben: Den Schlüsselfels mit seiner spektakulären Aussicht über die weite, hügelige Waldlandschaft. Ich bin allein an diesem Platzerl und höre außer leisem Windzug in den Bäumen nichts.
Hier habe ich wirklich den Eindruck in einer weitläufigen Naturlandschaft zu sein. Vorne an der Kante geht es volle 50 m senkrecht abwärts.
Von diesem Aussichtsplatz kann ich mich nur schwer trennen... Zum Trost geht es auf extraschönem Weg dem Kamm entlang weiter. Wer gerne auf Pfaden statt auf breiten Forstwegen wandert, findet im südlichen Pfälzer Wald ein gutes Revier.
Unterhalb der Buchkammerfelsen geht's hinab und weiter durch stille Wälder und Wiesen ins Tal des Flüsschen Wieslauter.
Im Dorf Bundenthal ist für heute Schluss. Luftlinie sind es nur noch 3 km bis France.
Von Freund Micha erreichte mich abends dieses verstörende Bild aus Hauenstein, wo eigentlich eine Nacht auf dem "Trekkingcamp Hauenstein" mit seinem Sohn fest geplant war.
Bildunterschrift: "Wenn der Antreiber fehlt ..."
Wenigstens kam am nächsten Abend ein trekkinggemäßes Übernachtungsortbild vom Naturzeltplatz "Reinighof" (zwischen Dahn und Bruchweiler).
Hauptsache, Vater und Sohn verstehen sich und haben Spaß!
Trekkingplatz Geiswiese im Pfälzer Wald: Sehr idyllisch! Wir verbringen hier eine schön entspannte Nacht und einen ebensolchen Morgen.
Dann heißt es Schühchen schnüren. In diesem Fall, ist es das letzte Mal: Die lieben alten Dinger haben fertig. Große Risse und Löcher an den Nähten, in der Rückwand löst sich der Schaumstoff auf. Auf dem Foto sieht man es ihnen gar nicht an ...
Wir starten um 9:00 und wollen um 13:00 in Rinnthal sein, wo wir Konrad, Michas Sohn, am Bahnhof erwarten. Bis dahin 16 km Strecke. Im Pfälzer Wald, dem größten geschlossenen Waldgebiet Deutschlands, natürlich durch Wald. Die ersten Kilometer auf anregendem Pfad, dann vornehmlich auf breiten Pisten, auf denen echte Kilometerfresser-Mentalität gefragt ist. Dabei helfen auch gemeinsame Sing- und Instrumental-Sessions (Bass und Gitarre/ Saxophon).
Hinter dem Landauer Forsthaus "Taubensuhl" verlaufen wir uns auf den gleichförmigen Mittelgebirgskämmen um einige Kilometer nach West. Wenn ich es nicht irgendwoher leise im Urin gehabt und auf unserer Komoot-App unseren Standort gecheckt hätte, hätten wir uns vermutlich um viele weitere Kilometer verfranst.
Unterhalb des Almersberges gelangen wir ins Tal des Flüsschens Queich und erreichen pünktlich um 13:00 die Ortschaft Rinnthal, ein Nachbarort des bekannteren Ortes Annweiler. Michas Sohn hat den ersten Zug verpasst und der, in welchem er sitzt, hat ordentlich Verspätung, d.h. er erreicht Rinnthal erst um 15 oder 16 Uhr.
Wir machen erstmal richtig Pause. Da es überhaupt keine Gastronomie in Rinnthal gibt, nutzen wir ein Bushäuschen für unsere Entspannungs- und Verköstigungsrituale. Auch nicht schlecht.
Dann heißt es doppelt Abschied nehmen. Einmal von Micha, da der noch 2 Tage dranhängen kann und mit seinem irgendwann eintreffenden Sohn noch weiterzieht. Und schließlich von meinen lieben Wanderschuhen. Sie waren viele Jahre sehr lieb zu mir: Bequem, weich, ohne jede Blase. Beerdigung ganz stilvoll in einer mit rosa ausgelegten Straßenmülltonne.
Ich ziehe mir meine Trekkingsandalen an und möchte noch ein paar Stunden Wanderzeit nutzen, denn erst hier ab Rinnthal kommt man in die reizvolle Buntsandsteinzone des Südlichen Pfälzer Waldes, bekannt als "Dahner Felsenland". Auf schönen Pfaden steige ich hinauf zu den Buchholzfelsen, die direkt ein tolles Intro bieten.
Der Pfad verläuft spannend unterhalb der Felsen und später auf dem Kamm selber mit schönen Durchblicken nach Norden und Süden.
Nach einigen anregenden Kilometern erreiche das hübsche Dorf Spirkelbach, ziehe aber gleich weiter ins Dorf Lug. Zwischendurch ein schöner Blick Richtung Hauenstein.
Nun geht es in das abgelegen in einem Seitental gelegene Dörfchen Dimbach, welches eine verwunschene Ruhe ausstrahlt.
Ich habe Vielversprechendes vom "Dimbacher Buntsandsteinpfad" gehört, dem ich zum Abschluss noch für ein paar Kilometer folgen möchte. Und das macht richtig Freude.
Einige solch verwegener Türmchen stehen am Wegesrand.
Über den Häuselstein erreiche ich das Dorf Darstein, wo meine Tour für heute endet. Um 18:36 kommt der Bus nach Annweiler, von wo mich die DB gut nach Hause bringt.
Zuletzt geändert von StefanBoe; 11.06.2022, 13:44.
Hallo Wafer,
ich bin deinem Tipp gefolgt und habe die Links zu den Komoot-Tracks jetzt direkt bei den jeweiligen Tagesberichten eingefügt. Vorher waren sie alle auf Seite 1 des Berichts, aber ich glaube jetzt ist besser. Leider klappt es nicht, dass man die Karten so wie bei deinen Berichten direkt sieht. Aber sie öffnen sich, sobald man den Komoot-Link öffnet,
Ich lese hier immer interessiert mit. Schön, dass es weitergeht! Ihr seid da auf einer Strecke unterwegs, die mir bisher gänzlich unbekannt ist. Aber den Bildern nach eine lohnende Sache! Vielen Dank für's Mitnehmen!
Ich schaue immer wo ihr gerade seid. Habt ihr GPX-Tracks von eurer Tour? Wenn ich das richtig verstehe, dann habt ihr die in Komoot abgelegt. Wenn ihr die hier mit dazupackt und dann in den Bericht einfügt, wird an der Stelle eine Karte mit dem Track angezeigt. So entstehen die Karten bei meinen Berichten.
Gute Zeltnacht auf weichem Waldboden, geweckt vom lautesten Vogelgezwitscher aller Zeiten. Die Vogelschar scheint sich da unten im Schilfgürtel am Weiher sehr wohl zu fühlen. Welch schönes Plätzchen.
Wir halten in Ruhe unser Frühstück ab und starten ca. 9:00 Uhr unsere Wanderung. Erstmal durch Wald zum Ortsrand von Enkenbach- Alsenborn, wo wir auf die ehemalige Wohnstätte von Fußballlegende Fritz Walter treffen. Ein Schaukasten erinnert an den Helden von 54, Franz Beckenbauer und Uwe Seeler grüßen.
Zurück in den Wald und 100 hm rauf, um unter der lärmenden A 6 durchzuschlüpfen. Hier nun beginnt der eigentliche Pfälzer Wald. Kaum noch Siedlungen, dafür Wald hügelauf- und hügelabwärts - soweit das Auge reicht. Wir laufen langsam hinab in das langgezogene Glasbachtal. Eigentlich war hier für ca. 10 km entspannt-gelassenes Hinabgleiten angedacht, doch daraus wird nichts. Erst liegt ein umgestürzter Baum quer über den Weg, schon bald der nächste. Und dann hört es gar nicht mehr auf. Vor 3 Tagen hat ein Schneeunwetter hier zu massivem Schneebruch und Fallwinden geführt. Der nördliche Pfälzer Wald war besonders betroffen. Und nun treffen die Folgen uns mit unseren 18-kg-Rucksäcken. Statt Hinabgleiten höchst anstrengendes Klettern, Hindurchzwängen, Springen, Umwege am Hang suchen - und das bestimmt 50 mal. Es dauert und kostet richtig Saft - und manchmal fällt man auch noch in den Dreck.
Unzählige Bäume hat es umgehauen oder Äste abgerissen, ob Kiefer, Buche, Lärche oder Birke, ein erschreckender Anblick! Hier werden die Forstarbeiter noch Monate zu tun haben. Irgendwann entdecken wir links am Hang eine richtig schöne Quelle, die wir zum dringend benötigten Erholen nutzen.
Es folgen weitere vom Baumleichen-Überklettern geprägte Kilometer im Glasbachtal, bis rechterhand an der Burgruine Diemerstein zum ersten Mal der Pfälzer Buntsandstein so richtig ins Auge springt.
Viel später als gedacht erreichen wir das kleine Dorf Frankenstein. Hier gibt es keine mondänen Restaurants, aber beim "Kalle" lässt sich auch wunderbar Pause machen.
Gar nicht so einfach, sich wieder aufzuraffen, hoch zur Burgruine Frankenstein. Micha kommt nur sehr schwer wieder in die Gänge - wir haben aber noch 17 km...
Hinter Ruine Frankenstein geht es hinab ins langgestreckte, unbesiedelte Lembachtal. Schön hier!
Dann hinauf über die Höhenrücken der Hohen Loog und des Eselsloher Berg zum aufgegebenen Wirtshaus "Schwarze Sohl". Hier heißt es Kilometerfressen in ausgedehnten Waldgebieten. Zum Glück halten uns nur ab und zu noch die umgefallenen Riesen auf.
Es ist schon fast Abend; endlich erreichen wir das Örtchen Elmstein. Wir brauchen dringend was Kühles für die Kehle und werden erst am Ortsausgang bei der Restauration des Minigolfplatzes fündig. Das Hefeweizen und die Pommes sind nach diesem langen Marsch eine echte Offenbarung. Die Bedienung berichtet uns, dass es hier nach dem Schneeunwetter vom letzten Freitag zwei Tage Stromausfall gab. Sie hätte tiefgekühlte Waren im Wert von 700 € entsorgen müssen.
Um 18:36 Uhr fährt ein kleiner Bus von hier die 3 km ins nächste Dorf Iggelbach. Angesichts unseres abgekämpften Zustandes begehen wir das Sakrileg. Der Fahrer im vollkommen leeren Bus lächelt und verzichtet auf das Geld fürs Ticket. Jetzt noch 3 km - das schaffen wir noch! Beim letzten Haus des Ortes bestellen wir nochmals 3 l Wasser für den Abend und den Morgen, der große Kampfhund des Hauses schaut mürrisch zu, dann geht es oberhalb von Igelbach durch die Wiesen in den Wald. Das Örtchen liegt richtig nett.
Nun hinab ins unbesiedelte Waldtal, ein Stück noch am Bach entlang, und unser Ziel ist erreicht, das Treckingcamp "Geiswiese". Hier verschrecken uns glücklicherweise keine egomanischen Platzhirsche. Wir haben die großen, idyllischen Wiesen am Bach für uns allein - hätten sie natürlich aber auch gerne geteilt!
Rasch ist das Zelt aufgebaut - und dann sitzen wir noch lang am Feuer.
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Zuletzt geändert von StefanBoe; 22.04.2022, 12:38.
Auf geht's zu neuen Streichen. Diesmal für mich 3 Tage, für Micha sogar 5 Tage am Stück. Daher vollbepackt mit kompletten Trekkinggepäck (Zelt, Kocher, Fressalien).
Wir knüpfen in Rockenhausen im Nordpfälzer Bergland an, wo wir erst vor wenigen Wochen anlandeten. Ein sonniger, warmer Frühlingstag, doch als wir durch den Ort laufen, müssen wir uns über ordentliche Schneehaufen an den Straßenrändern wundern. Vor 3 Tagen hat es hier massiv geschneit.
Hinaus in die grünen Hügel. Wie schön der Frühling in unseren Breiten ist!
Wir folgen wie gehabt keinem Fernwanderweg, sondern halten uns an den Weg, den wir auf unserer Komoot-App als den schönsten ausgetüftelt haben. Es geht Richtung Donnersberg über einen Höhenzug ins Falkensteiner Tal und wir sind wie meistens mit der Wegführung vollkommen zufrieden. Eine sehr abwechslungsreiche, reizvolle, offene Landschaft hier - kein Wanderer außer uns unterwegs.
Durch das Gewirr all der möglichen Feld- Wald- und Wiesenwege mit ihren diversen Kreuzungen führt uns der blaue Tracking-Punkt der Komoot-App sehr zuverlässig. Wie oft hat man sich doch früher trotz Karte gerade in diesen unübersichtlichen Mittelgebirgsregionen verhauen. Kurz, nachdem obiges Bild aufgenommen wurde, landen wir jedoch für kürzere Zeit in undurchdringlichem Gestrüpp.
Dann liegt Falkenstein mit seiner Burgruine ein bisschen wie ein Bergdorf in den Apenninen vor uns. Toll!
Im Ort ein Kirchturm, bei dem man die Kirche vergessen hat. Er diente wohl als reiner Glockenturm für die evangelische Minderheit im Dorf, die durch das Geläut auf den evangelischen Gottesdienst im Nachbardorf aufmerksam gemacht wurde.
Hinter Falkenstein geht es in steilen Kehren in die Wälder hinauf zum Bickberg (560 m), einem Ausläufer des höchsten Pfälzer Berges, dem Donnersberg, und anschließend auf schönem Pfad die südlichen, kieferbestandenen Hänge hinab. Von Schnee ist hier nichts mehr zu sehen, die Luft leicht aufgeheizt.
Weiter unten folgen ausgedehnte Eichenwälder.
Ein kleines Schild weist zur Kupferberghütte. Hier soll es eine schöne Aussicht haben, also nehmen wir sie mit. Das bereuen wir definitiv nicht. Die Aussicht nach Süden über das Pfälzer Land ist groß. Und mindestens genauso toll ist, dass wir hier zwei sehr herzliche Kollegen vom Pfälzer Wald- Verein antreffen, welche die kleine Hütte für den Wochenendbetrieb startklar machen. Wir folgen ihrer Empfehlung und nehmen das Pfälzer Nationalgetränk zu uns: Weißweinschorle - mit viel Wein und wenig Wasser. Durstlöschend, erfrischend - und beflügelnd! Wir kommen mit den beiden richtig nett ins plaudern, tauschen uns über jede Erhebung im Panorama aus, vom Kalmit an der Weinstraße bis zum Betzenberg über Kaiserslautern, und preisen das Fernwandern, mit dem die beiden auch ihre Erfahrungen gemacht haben. Der eine meint: "Wandern? Es gibt nichts Schöneres!"
Auch die schönste Pause ist mal zu Ende. Uns ruft die Ferne - auch wenn die Rucksäcke ordentlich schwer sind und die Beine lange nicht so elastisch wie bei den Etappen zuvor, wo wir jeweils nur für einen Tag mit leichtem Gepäck gestartet waren. Wir steigen hinunter in das Dorf Imsbach, dann auf Asphalt hinaus in die Felder und unter der A 63 durch ins Dorf Münchweiler.
Hinter Münchweiler verläuft unser Weg wieder reizvoller in stillen Wäldern.
Es ist bereits Abend geworden. Im Ort Neuhemsbach fragen wir eine Anwohnerin nach 3 l Wasser, das wir für die bevorstehende Nacht auf dem Trecking-Camp-Platz benötigen werden. Noch ein paar Kilometer - und endlich erreichen wir den Billesweiher, ein kleiner See mitten im Wald. Ein paar hundert Meter versteckt im Wald liegt der Trekking-Platz (in Karten bezeichnet als Platz "Enkenbach-Alsenborn"). Zuerst taucht ein kleines Klohäuschen auf. Ein recht großes Zelt steht bereits im Mulch, ein Paar mittleren Alters sitzt an der Feuerstelle mit feinsäuberlich gespaltenem und gestapeltem Holz, welches noch nicht entzündet wurde. Wir grüßen herzlich und würden gerne freundlich plaudern, doch das Paar reagiert eigentümlich reserviert. Ob wir denn die Übernachtung angemeldet hätten? "Nö, wir wussten ja nicht genau wie weit wir kommen. Wir melden uns im Nachhinein auf der Internetseite und zahlen dann." Das würde aber nicht gehen. "Wieso soll das unmöglich sein? Auf jeden Fall ist hier doch noch viel Platz. Es ist spät, wir sind echt geschlaucht, wir brauchen dringend einen Platz zum Übernachten. Wir überweisen die 15 € auf das entsprechende Konto." Nein, dann müsste ich schon an sie zahlen. Sie hätten 60,- € für den gesamten Platz bezahlt, um ungestört zu sein. Das möchten sie auch so haben.
Uns fiel die Kinnlade runter. Die deutsche Version des skandinavischen Jedermannsrecht! Kein freundlicher Blick. Kein Mitleid mit uns echt müden Wandersleut. Nur: Ich, Mir, Meines. Wir trotten von dannen. Verwundert, frustriert, wütend. Ich war kurz davor, den Stinkefinger zu zeigen und schmutzige Worte zu rufen.
Das Foto zeigt den Platz am nächsten Morgen, als die beiden Egomanen schon wieder weg waren.
Nicht weit entfernt finden wir für die Nacht ein schönes Plätzchen im Wald am Rand des Billesweiher und finden beim Kochen und Tee trinken recht bald unseren inneren Frieden wieder.
Zuletzt geändert von StefanBoe; 22.04.2022, 12:35.
Hallo Hebi,
so wie du es vermutest werden wir ab jetzt auf Mehrtagesetappen umsteigen, da An- und Abfahrt für einen Tag sich nicht lohnen würden. Wir wollen jetzt im April 3 Tage im Pfälzer Wald laufen, Micha im Anschluss mit seinem Sohn noch was dranhängen. Was ich dann wieder aufholen muss. Dann durch die Nordvogesen wohl noch in diesem Jahr. Nächstes Jahr die Vogesen komplett durch und vielleicht noch in den französischen und schweizer Jura. So tasten wir uns vor. Zelten wollen wir eigentlich überall, auch in der Schweiz. Auf jeden Fall geht's durch die Alpen. Genfer See, Mont Blanc, Grajische Alpen, Cottische Alpen, dann entweder Provence/ Canon Verdon und Cote d'Azur als Ziel - oder weiter östlich den GR 5 oder GTA zur Riviera. Es wartet noch viel Schönes!
herzlichen Gruß
Stefan
Ich lese ganz interessiert mit und danke Euch für das Teilhaben lassen - sehr schöne Bilder im Übrigen, welche die Stimmung gut rüberkommen lassen.
Die An-/Heimfahrten werden mit zunehmender Entfernung immer aufwändiger. Wann plant Ihr wieder auf Mehrtages-Etappen umzusteigen??? Sonst ist man auf Dauer ja mehr mit An- und Abreise beschäftigt als auf dem Weg unterwegs......und selbst Zimmerpreise wären günstiger als einmal hin und her......
Zwei Zeltübernachtungen hattet ihr ja schon - wird in der Schweiz wahrscheinlich schwierig und in Italien nicht ganz einfach. Oder plant ihr eine Frankreichroute?? Oder habt ihr noch gar nichts weiter geplant oder habe ich was überlesen ??
Wir zockeln weiter. Links der hat gerade Covid 19 überstanden, ist wieder recht gut bei Kräften und befindet sich sozusagen am letzten Tag seiner Quarantäne. Rechts der hüstelt leicht, fühlt sich soweit in Ordnung, weiß aber noch nicht, dass seine Covid 19-Infektion in der Nacht nach dem Wandertag so richtig losgehen wird. Gute Besserung von hier aus!
Die Anfahrten werden nun mit 2-3 Stunden immer länger, aber 9:00 Uhr Ankunft in Bad Münster am Stein ist ja noch recht zeitig. In der Bäckerei noch schnell ein Kaffee und ein Laugencroissant - und dann geht's gut gelaunt los.
Von der Nahebrücke ein Gruß zum Rotenfels. Dort kamen wir vor gut einem Monat hinab.
Wir folgen heute dem Lauf des Flüsschens Alsenz ca. 30 km südwärts ins Pfälzer Bergland hinein. Eine Gegend, die nicht sonderlich bekannt ist, die wir aber landschaftlich als sehr reizvoll empfinden.
Zunächst gehen wir einige Kilometer östlich des Tales auf schönen Pfaden durch Kiefernwald bis zur Burgruine Altenbaumburg und runter zum Ort Altenbamberg.
Dann wechseln wir auf die westliche Talseite und suchen uns einen Weg durch die märzliche Hügellandschaft.
Da kommt Wanderfreude auf ...!
Wir passieren den Ort Untermoschel und folgen eine Weile dem Ukraine- Solidaritäts- Weg.
Weg vom russischen Gas!
Macht so etwas wie ein ungläubiger Glauben Sinn? Was sagt man als Pazifist zur Bedrohung durch kriegerische Diktaturen? Wie immer reden wir viel, so dass die Zeit wie im Fluge vergeht und wir die vielen Kilometer kaum merken.
Eine Bank am Waldrand. Pause, Butterbrote futtern und genüsslich in der schon warmen Märzsonne dösen. Dann durch ein Waldgebiet am Stahlberg, welches uns mit einem besonders schönen Blick zum Donnersberg entlässt.
Der Schäfer meint zufrieden, er wäre einer der wenigen, für die sich in den letzten 2 Coronajahren eigentlich nichts geändert hätte.
Unser Wandertag klingt zwischen dem Dorf Katzenbach und dem Zielort Rockenhausen mit stimmungsvollen Wiesenwegen aus. Pünktlich um 18:01 kommt der Zug zur Rückfahrt.
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Zuletzt geändert von StefanBoe; 22.04.2022, 12:32.
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