Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Hallo Bergfreunde,
meine Frau und ich haben uns dieses Jahr einen Wunsch erfüllt und wollten eine Alpenüberquerung gehen. Dabei sind wir auf die hier im Forum vorgestellte "B1"-Tour gestoßen. Unsere Erlebnisse und Eindrücke haben wir in unserem ersten Beitrag und Reisebericht zusammengefasst.
Tag 0: Anreise nach Brülisau
Tour: Stuttgart - Singen - Konstanz - Herisau - Steinegg
Unsere Anreise war problemlos trotz mehrfachen Umstieg und wir kamen pünktlich in Steinegg bei Appenzell in unserer Unterkunft an. Ein Lokal zum Abendessen war fußläufig erreichbar.
Unterkunft: Pension im Umkreis Brülisau
Tag 1 - Brülisau zur Zwinglipasshütte
Tour: Brülisau - Hoher Kasten - Sachser Lücke - Roslenalp - Mutschen - Zwinglipass - Zwinglipasshütte
Es ging zunächst mit Bahn und Bus zur Kastenbahn nach Brülisau. Wir haben noch an der Kastenbahn gefrühstückt und stiegen dann ca. 2h zur Bergstation der Kastenbahn auf. Dort lassen sich Getränke auffüllen und eine Toilettenpause einlegen. Der Aufstieg ist T2 von der Schwierigkeit, aber aufgrund der langen Strecke ist schon Kondition gefragt.
Ausgehend von der Bergstation, ging es den Kamm entlang über die Sachser Lücke und die Roslenalp zum Fuß des Mutschen. Wir haben auf den Aufstieg des Mutschen aufgrund der Wolken im Rheintal verzichtet. Über den Zwinglipass geht es dann zur Zwinglipasshütte. Diese selbst ist erst kurz vorher angeschrieben, dementsprechend der Beschilderung Zwinglipass folgen.
Die Zwinglipasshütte ist ein absolutes Highlight und die Atmosphäre sehr familiär, da die Bewirtschaftung über die SAC Sektion Toggenburg in Eigenregie nur am Wochenenede erfolgt. Wasserverpflegung mit 3 Fr für 1 Liter (da Wasser aufbereitet) ist meiner Meinung nach etwas zu teuer.
Zum Frühstück muss man das Brot selbst mitbringen, was aber kein Problem ist.


Tag 2 - Zwinglipasshütte nach Wildhaus
Tour: Zwinglipasshütte - Altmannsattel - Rotsteinpass - Wildhaus
Eigentlich ist dies eine etwas kürzere Etappe. Wir haben die Tour über den Altmannsattel erweitert und sind schließlich über den Rotsteinpass abgestiegen. Bei gutem und trockenem Wetter ist dies definitiv zu empfehlen. Wir hatten dort die Gelegenheit Steinböcke aus nächster Nähe zu sehen.
Generell ist der Teil technisch etwas schwieriger und T3-T4. Zahlreiche Stellen sind mit Ketten und Stahlseilen gesichert.
Wildhaus selbst war eher unspektakulär. Wir nutzten den dortigen Dorfladen um neue Verpflegung zu kaufen.
Unterkunft: Hotel in Wildhaus


Tag 3 - Wildhaus nach Walenstadt
Tour: Wildhaus - Gamsalp - Sattel - Nideripass - Lüsis - Walenstadt
Der Aufstieg aus Wildhaus zur Gamsalp unterhalb des Skiliftes ist zunächst unspannend, führt aber dann durch einen sehr schönen grünen Bereich hinauf. Der Weg von der Gamsalp über den Sattel bis hin zu Nideri ist sehr abwechlungsreich und ein landschaftliches Highlight der Tour. Von Nideri ausgehend sind zunächst wunderschöne bunte Blumenwiesen in Serpentinen bergab zu meistern. Der weitere Abstieg über Lüsis nach Walenstadt hingegen war etwas mühsam und nicht so schön.
Technisch alles leicht machbar.
Unterkunft: Hotel in Walenstadt


Tag 4 - Walenstadt an die Murgseehütte
Tour: Walenstadt(Bahn) - Murg - Gsponbachfall - Mürtschenfurggel - Murgseehütte <!--more-->
Wir haben morgens zunächst nach Murg mit der S Bahn abgekürzt und von dort aus die geteerte Serpentinenstraße genommen. Diese zieht sich wunderschön den Berg entlang nach oben. An einem der letzten Wanderparkplätze (P1) haben wir entdeckt, dass es eine Rundtour bis zum Murgsee gibt, die etwas vom B1 abweicht. Diese führt entlang des Gsponbachs hinauf bis zu einem Wasserfall. Anschließend tut sich eine grandiose Moorlandschaft auf sowie im weiteren Verlauf eine Feld an Alpenrosen. Die kleine Abweichung können wir sehr empfehlen. Am Murgsee angekommen konnten wir noch die Füße in den See stecken und teils baden. Die Murgseehütte ist privat, von daher gibt es dort keine Rabatte für Mitglieder von Alpenvereinen.
Unterkunft: Murgseehütte


Tag 5 - Murgseehütte nach Elm
Tour: Murgseehütte - Widersteinerfurgglen - Engi - Matt - Elm
Um nach Engi zu kommen muss man erst einen kleinen Anstieg zur Widersteinerfurgglen überwinden. Der Abstieg von dort in Richtung Engi ist ziemlich lange aber gut machbar.
Im Anschluss sind wir zu Fuß von Engi nach Elm entlang der Sernft. Bei uns war es ziemlich heiß und wir hatten ständig Sonne, weshalb wir im Nachgang wohl besser den Bus (Nummer 541, Haltestelle Engi Weberei) nehmen hätten sollen.
Unterkunft: Hotel in Elm
Tag 6 - Elm zur Bifertenhütte
Tour: Elm - Panixerpass - Fuorclas da Cavirolas - Falla Lenn - Bifertenhütte
Wir haben hier zwei Etappen zusammen gelegt, weil wir nicht in der Panixerpasshütte übernachten wollten. Wir dachten, dass wir dafür extra Kocher und Schlafsack benötigen würden und entschieden uns gegen das Gewicht.
Im Nachhinein wäre es jedoch problemlos möglich gewesen, weil die Hütte über Kochmöglichkeiten und Decken verfügt.
Der Aufstieg zur Hütte begann früh, sodass wir den Großteil im Schatten gehen konnten. Dies hat uns echt sehr geholfen.
Wir haben bei der Panixerhütte eine Pause eingelegt und sind dann zur Bifertenhütte. Dabei geht es zunächst ein ein Tal hinab und auf der anderen Seite in Richtung Fuorclas da Cavirolas weiter.
Dieser Teil der Etappe ist sehr schlecht markiert, sodass wir ziemlich viel Zeit verloren haben um den Weg zu finden. Die Landschaft hingegen ist außerordentlich schön.
Die Bifertenhütte ist ziemlich spät erst angeschrieben sodass man sich hauptsächlich an den anderen Wegpunkten orientieren muss. Auch die Steinmännchen helfen enorm bei der Wegfindung im letzten Teil der Etappe.
Technisch ist es T2, wenn man die beiden Etappen zusammen läuft, wie wir, dann benötigt man gute Kondition und ca 9.5 Stunden reine Gehzeit mit kürzeren Trinkpausen.
Die Bifertenhütte selbst ist neu renoviert und liegt wundervoll.
Unterkunft: Bifertenhütte


Tag 7 - Bifertenhütte nach Truns
Tour: Bifertenhütte - Breil/Brigels - Truns (Bus & Bahn)
Die Etappe an sich ist eine reine Abstiegetappe. Wir waren noch etwas müde von der gestrigen Doppel-Etappe und haben im Hinblick auf die nächsten Tage die Abkürzung nach Breil/Brigels genommen und sind von dort mit Bus und Bahn nach Truns (ca. 9 Fr pro Person). Dies erwies sich später als Glücksgriff da kurz nach Ankunft in unserem Hotel ein Gewitter mit Starkregen hereinbrach.
Unterkunft: Hotel in Truns
Tag 8 - Truns zur Camona da Terri
Tour: Truns - Tenigerbad - Camona da Terri
Die Etappe startete leicht in der Ebene am Rein Anteriur entlang. Der anschließende Aufstieg entlang des Rein da Sumvitgs und am Tenigerbad vorbei ist an sich leicht und flach bis ca. 4 km vor der Camona da Terri. Wer sich diesen Aufstieg ersparen möchte, kann am Wochenende den Bus von Sumvitg aus an das Tenigerbad oder bis zum Stausee nehmen.
Danach geht es knackig in Serpentinen durch hüfthohe Farne hoch. Bei uns war es schwül, sodass wir sehr ins Schwitzen kamen. 1km vor der Hütte kamen wir ins Wolkenband, sodass es sehr kalt wurde. Es empfiehlt sich die Wasservorräte noch vor dem Anstieg aufzufüllen, da es im Anstieg vor dem Gipfel keine Möglichkeit dafür mehr gibt.
Der Aufstieg an sich ist weitestgehend einfach (T2). Nur gegen Ende wird es bei den Kettensicherungen T3, die aber auch gut machbar sind.
Die Hütte an sich ist sehr gut und gut organisiert. Leider wurden unsere Schuhe nicht ganz trocken.
Unterkunft: Terrihütte


Tag 9 - Camona da Terri nach Copanna Bovarina
Tour: Camona da Terri - Passo della Greina - Capanna Scaletta - Sasso Lanzone - Lago Retico - Capanna Bovarina
Für uns landschaftlich die schönste und beeindruckendste Etappe. Wir sind früh los, weil die Strecke sehr lang ist. Wir haben 9 Stunden reine Gehzeit gehabt. Die 10,5 Stunden im Tourenguide von A. Beck sind etwas zu lang.
Die Greina Ebene war wundervoll. Wir hatten Glück mit dem Wetter, sodass sich der Nebel früh auflöste. Wir passierten die Capanna Scaletta und stiegen zum Parkplatz hinab und von dort über den Steinbockweg auf den Sasso Lanzone hoch.
Der Aufstieg war zunächst eher konditionell danach technisch anspruchsvoll. Der letzte Teil braucht sicheren Tritt und Schwindelfreiheit, ist aber ansonsten gut zu meistern. Der Abstieg ist wesentlich leichter als der Aufstieg (technisch).
Wir erfuhren heute (14.07.2020) von einem anderen Hüttengast, dass ihr vor einer Woche noch wegen Schnee von der Besteigung abgeraten wurde.
Der Abstieg zur Capanna Bovarina war für uns etwas beschwerlich, er führt jedoch an dem wunderschönen Lago Retico vorbei. Die Capanna Bovarina zeichnet sich durch ihr hervorragendes Frühstück inklusive Kaffee aus dem Mokkaexpress aus.
Unterkunft: Capanna Bovarina


Tag 10 - Capanna Bovarina zur Capanna Cadlimo
Tour: Capanna Bovarina - Passo di Gana Negra - Passo del Lucomagno - Capanna Cadlimo
Die Capanna Cadlimo liegt auf 2570m und verfügt über einen eigenen Hausteich, der trotz Kälte zum Baden einlädt. Wir sind zunächst durch eine sehr grüne Graslandschaft zum Passo di Gana Negra aufgestiegen und dann hinab zum Passo del Lucomagno. Der Abstieg der Rund 500 Höhenmeter war leicht. Danach sind wir den technisch einfachen Weg über Geröllfelder zur Capanna Cadlimo gegangen. Die Hütte ist sehr gut organisiert und das Essen lecker. Ein Highlight sind hier die Steinböcke welche am Abend ab 18:30 Uhr einen nahe gelegenen Salzstein besuchen.
Unterkunft: Capanna Cadlimo


Tag 11 - Capanna Cadlimo nach Airolo
Tour: Capanna Cadlimo - Lago Scuro - Lago di Tom - Lago Ritom - Airolo
Wir sind gut 4,5 Stunden von der Capanna Cadlimo über die Seen Lago Scuro, Lago di Tom und den Lago Ritom auf einem technisch einfachen Weg nach Airolo abgestiegen. Am Ende der Tour angekommen holte uns der Lärm des Tales mit der Gotthardautobahn bereits 500HM über Airolo ein - ein Geräusch, das wir tagelang nicht gehört und ebensowenig vermisst hatten.


Etwas mehr Bilder als hier, sowie die von uns verwendeten GPX-Tracks haben wir auf unserer Homepage http://fabian-aigner.de/b1 hinterlegt.
Wir möchten uns vor allem beim Forenuser Becks für die tolle Aufbereitung der Tour in seinem .pdf-Dokument bedanken. Dies hat uns die Planung und Durchführung der Tour enorm erleichtert - sowie uns überhaupt auf die Idee gebracht, die Tour so zu laufen.
Grüße,
Bärrä und Fabi
meine Frau und ich haben uns dieses Jahr einen Wunsch erfüllt und wollten eine Alpenüberquerung gehen. Dabei sind wir auf die hier im Forum vorgestellte "B1"-Tour gestoßen. Unsere Erlebnisse und Eindrücke haben wir in unserem ersten Beitrag und Reisebericht zusammengefasst.
Tag 0: Anreise nach Brülisau
Tour: Stuttgart - Singen - Konstanz - Herisau - Steinegg
Unsere Anreise war problemlos trotz mehrfachen Umstieg und wir kamen pünktlich in Steinegg bei Appenzell in unserer Unterkunft an. Ein Lokal zum Abendessen war fußläufig erreichbar.
Unterkunft: Pension im Umkreis Brülisau
Tag 1 - Brülisau zur Zwinglipasshütte
Tour: Brülisau - Hoher Kasten - Sachser Lücke - Roslenalp - Mutschen - Zwinglipass - Zwinglipasshütte
Es ging zunächst mit Bahn und Bus zur Kastenbahn nach Brülisau. Wir haben noch an der Kastenbahn gefrühstückt und stiegen dann ca. 2h zur Bergstation der Kastenbahn auf. Dort lassen sich Getränke auffüllen und eine Toilettenpause einlegen. Der Aufstieg ist T2 von der Schwierigkeit, aber aufgrund der langen Strecke ist schon Kondition gefragt.
Ausgehend von der Bergstation, ging es den Kamm entlang über die Sachser Lücke und die Roslenalp zum Fuß des Mutschen. Wir haben auf den Aufstieg des Mutschen aufgrund der Wolken im Rheintal verzichtet. Über den Zwinglipass geht es dann zur Zwinglipasshütte. Diese selbst ist erst kurz vorher angeschrieben, dementsprechend der Beschilderung Zwinglipass folgen.
Die Zwinglipasshütte ist ein absolutes Highlight und die Atmosphäre sehr familiär, da die Bewirtschaftung über die SAC Sektion Toggenburg in Eigenregie nur am Wochenenede erfolgt. Wasserverpflegung mit 3 Fr für 1 Liter (da Wasser aufbereitet) ist meiner Meinung nach etwas zu teuer.
Zum Frühstück muss man das Brot selbst mitbringen, was aber kein Problem ist.


Tag 2 - Zwinglipasshütte nach Wildhaus
Tour: Zwinglipasshütte - Altmannsattel - Rotsteinpass - Wildhaus
Eigentlich ist dies eine etwas kürzere Etappe. Wir haben die Tour über den Altmannsattel erweitert und sind schließlich über den Rotsteinpass abgestiegen. Bei gutem und trockenem Wetter ist dies definitiv zu empfehlen. Wir hatten dort die Gelegenheit Steinböcke aus nächster Nähe zu sehen.
Generell ist der Teil technisch etwas schwieriger und T3-T4. Zahlreiche Stellen sind mit Ketten und Stahlseilen gesichert.
Wildhaus selbst war eher unspektakulär. Wir nutzten den dortigen Dorfladen um neue Verpflegung zu kaufen.
Unterkunft: Hotel in Wildhaus


Tag 3 - Wildhaus nach Walenstadt
Tour: Wildhaus - Gamsalp - Sattel - Nideripass - Lüsis - Walenstadt
Der Aufstieg aus Wildhaus zur Gamsalp unterhalb des Skiliftes ist zunächst unspannend, führt aber dann durch einen sehr schönen grünen Bereich hinauf. Der Weg von der Gamsalp über den Sattel bis hin zu Nideri ist sehr abwechlungsreich und ein landschaftliches Highlight der Tour. Von Nideri ausgehend sind zunächst wunderschöne bunte Blumenwiesen in Serpentinen bergab zu meistern. Der weitere Abstieg über Lüsis nach Walenstadt hingegen war etwas mühsam und nicht so schön.
Technisch alles leicht machbar.
Unterkunft: Hotel in Walenstadt


Tag 4 - Walenstadt an die Murgseehütte
Tour: Walenstadt(Bahn) - Murg - Gsponbachfall - Mürtschenfurggel - Murgseehütte <!--more-->
Wir haben morgens zunächst nach Murg mit der S Bahn abgekürzt und von dort aus die geteerte Serpentinenstraße genommen. Diese zieht sich wunderschön den Berg entlang nach oben. An einem der letzten Wanderparkplätze (P1) haben wir entdeckt, dass es eine Rundtour bis zum Murgsee gibt, die etwas vom B1 abweicht. Diese führt entlang des Gsponbachs hinauf bis zu einem Wasserfall. Anschließend tut sich eine grandiose Moorlandschaft auf sowie im weiteren Verlauf eine Feld an Alpenrosen. Die kleine Abweichung können wir sehr empfehlen. Am Murgsee angekommen konnten wir noch die Füße in den See stecken und teils baden. Die Murgseehütte ist privat, von daher gibt es dort keine Rabatte für Mitglieder von Alpenvereinen.
Unterkunft: Murgseehütte


Tag 5 - Murgseehütte nach Elm
Tour: Murgseehütte - Widersteinerfurgglen - Engi - Matt - Elm
Um nach Engi zu kommen muss man erst einen kleinen Anstieg zur Widersteinerfurgglen überwinden. Der Abstieg von dort in Richtung Engi ist ziemlich lange aber gut machbar.
Im Anschluss sind wir zu Fuß von Engi nach Elm entlang der Sernft. Bei uns war es ziemlich heiß und wir hatten ständig Sonne, weshalb wir im Nachgang wohl besser den Bus (Nummer 541, Haltestelle Engi Weberei) nehmen hätten sollen.
Unterkunft: Hotel in Elm
Tag 6 - Elm zur Bifertenhütte
Tour: Elm - Panixerpass - Fuorclas da Cavirolas - Falla Lenn - Bifertenhütte
Wir haben hier zwei Etappen zusammen gelegt, weil wir nicht in der Panixerpasshütte übernachten wollten. Wir dachten, dass wir dafür extra Kocher und Schlafsack benötigen würden und entschieden uns gegen das Gewicht.
Im Nachhinein wäre es jedoch problemlos möglich gewesen, weil die Hütte über Kochmöglichkeiten und Decken verfügt.
Der Aufstieg zur Hütte begann früh, sodass wir den Großteil im Schatten gehen konnten. Dies hat uns echt sehr geholfen.
Wir haben bei der Panixerhütte eine Pause eingelegt und sind dann zur Bifertenhütte. Dabei geht es zunächst ein ein Tal hinab und auf der anderen Seite in Richtung Fuorclas da Cavirolas weiter.
Dieser Teil der Etappe ist sehr schlecht markiert, sodass wir ziemlich viel Zeit verloren haben um den Weg zu finden. Die Landschaft hingegen ist außerordentlich schön.
Die Bifertenhütte ist ziemlich spät erst angeschrieben sodass man sich hauptsächlich an den anderen Wegpunkten orientieren muss. Auch die Steinmännchen helfen enorm bei der Wegfindung im letzten Teil der Etappe.
Technisch ist es T2, wenn man die beiden Etappen zusammen läuft, wie wir, dann benötigt man gute Kondition und ca 9.5 Stunden reine Gehzeit mit kürzeren Trinkpausen.
Die Bifertenhütte selbst ist neu renoviert und liegt wundervoll.
Unterkunft: Bifertenhütte


Tag 7 - Bifertenhütte nach Truns
Tour: Bifertenhütte - Breil/Brigels - Truns (Bus & Bahn)
Die Etappe an sich ist eine reine Abstiegetappe. Wir waren noch etwas müde von der gestrigen Doppel-Etappe und haben im Hinblick auf die nächsten Tage die Abkürzung nach Breil/Brigels genommen und sind von dort mit Bus und Bahn nach Truns (ca. 9 Fr pro Person). Dies erwies sich später als Glücksgriff da kurz nach Ankunft in unserem Hotel ein Gewitter mit Starkregen hereinbrach.
Unterkunft: Hotel in Truns
Tag 8 - Truns zur Camona da Terri
Tour: Truns - Tenigerbad - Camona da Terri
Die Etappe startete leicht in der Ebene am Rein Anteriur entlang. Der anschließende Aufstieg entlang des Rein da Sumvitgs und am Tenigerbad vorbei ist an sich leicht und flach bis ca. 4 km vor der Camona da Terri. Wer sich diesen Aufstieg ersparen möchte, kann am Wochenende den Bus von Sumvitg aus an das Tenigerbad oder bis zum Stausee nehmen.
Danach geht es knackig in Serpentinen durch hüfthohe Farne hoch. Bei uns war es schwül, sodass wir sehr ins Schwitzen kamen. 1km vor der Hütte kamen wir ins Wolkenband, sodass es sehr kalt wurde. Es empfiehlt sich die Wasservorräte noch vor dem Anstieg aufzufüllen, da es im Anstieg vor dem Gipfel keine Möglichkeit dafür mehr gibt.
Der Aufstieg an sich ist weitestgehend einfach (T2). Nur gegen Ende wird es bei den Kettensicherungen T3, die aber auch gut machbar sind.
Die Hütte an sich ist sehr gut und gut organisiert. Leider wurden unsere Schuhe nicht ganz trocken.
Unterkunft: Terrihütte


Tag 9 - Camona da Terri nach Copanna Bovarina
Tour: Camona da Terri - Passo della Greina - Capanna Scaletta - Sasso Lanzone - Lago Retico - Capanna Bovarina
Für uns landschaftlich die schönste und beeindruckendste Etappe. Wir sind früh los, weil die Strecke sehr lang ist. Wir haben 9 Stunden reine Gehzeit gehabt. Die 10,5 Stunden im Tourenguide von A. Beck sind etwas zu lang.
Die Greina Ebene war wundervoll. Wir hatten Glück mit dem Wetter, sodass sich der Nebel früh auflöste. Wir passierten die Capanna Scaletta und stiegen zum Parkplatz hinab und von dort über den Steinbockweg auf den Sasso Lanzone hoch.
Der Aufstieg war zunächst eher konditionell danach technisch anspruchsvoll. Der letzte Teil braucht sicheren Tritt und Schwindelfreiheit, ist aber ansonsten gut zu meistern. Der Abstieg ist wesentlich leichter als der Aufstieg (technisch).
Wir erfuhren heute (14.07.2020) von einem anderen Hüttengast, dass ihr vor einer Woche noch wegen Schnee von der Besteigung abgeraten wurde.
Der Abstieg zur Capanna Bovarina war für uns etwas beschwerlich, er führt jedoch an dem wunderschönen Lago Retico vorbei. Die Capanna Bovarina zeichnet sich durch ihr hervorragendes Frühstück inklusive Kaffee aus dem Mokkaexpress aus.
Unterkunft: Capanna Bovarina


Tag 10 - Capanna Bovarina zur Capanna Cadlimo
Tour: Capanna Bovarina - Passo di Gana Negra - Passo del Lucomagno - Capanna Cadlimo
Die Capanna Cadlimo liegt auf 2570m und verfügt über einen eigenen Hausteich, der trotz Kälte zum Baden einlädt. Wir sind zunächst durch eine sehr grüne Graslandschaft zum Passo di Gana Negra aufgestiegen und dann hinab zum Passo del Lucomagno. Der Abstieg der Rund 500 Höhenmeter war leicht. Danach sind wir den technisch einfachen Weg über Geröllfelder zur Capanna Cadlimo gegangen. Die Hütte ist sehr gut organisiert und das Essen lecker. Ein Highlight sind hier die Steinböcke welche am Abend ab 18:30 Uhr einen nahe gelegenen Salzstein besuchen.
Unterkunft: Capanna Cadlimo


Tag 11 - Capanna Cadlimo nach Airolo
Tour: Capanna Cadlimo - Lago Scuro - Lago di Tom - Lago Ritom - Airolo
Wir sind gut 4,5 Stunden von der Capanna Cadlimo über die Seen Lago Scuro, Lago di Tom und den Lago Ritom auf einem technisch einfachen Weg nach Airolo abgestiegen. Am Ende der Tour angekommen holte uns der Lärm des Tales mit der Gotthardautobahn bereits 500HM über Airolo ein - ein Geräusch, das wir tagelang nicht gehört und ebensowenig vermisst hatten.


Etwas mehr Bilder als hier, sowie die von uns verwendeten GPX-Tracks haben wir auf unserer Homepage http://fabian-aigner.de/b1 hinterlegt.
Wir möchten uns vor allem beim Forenuser Becks für die tolle Aufbereitung der Tour in seinem .pdf-Dokument bedanken. Dies hat uns die Planung und Durchführung der Tour enorm erleichtert - sowie uns überhaupt auf die Idee gebracht, die Tour so zu laufen.
Grüße,
Bärrä und Fabi
Kommentar