[DE] Schwarzwald: Weißt du wieviel Tausender stehen...?

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  • Bergahorn
    Erfahren
    • 13.04.2019
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    • Meine Reisen

    #81
    Zu viel der Ehre, aber trotzdem vielen Dank!

    Ich bin auch sehr gespannt, was bei den Forschungen des LGLBaWü herauskommt, tippe allerdings darauf, dass das sich nicht festlegen kann und wird.

    Ja, diese Gedenktafeln gehen mir auch immer nach, nur finde ich es schwer, das in stimmige Worte zu fassen, deshalb habe ich es hier mal gelassen.

    Sooo, es gibt ein nächstes Projekt??? Davon weiß ich noch gar nichts! Ich dachte eigentlich, dass ich jetzt erstmal projektlos wandern werde, das geht ja auch!

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    • Bergahorn
      Erfahren
      • 13.04.2019
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      • Meine Reisen

      #82
      11. 8. 21

      Elsberg 1029 m – Staldenkopf 1137 m – Tunauer Schweine 1154 m – Hochgescheid 1205 m – Gscheidkopf 1064 m – Herrenschwander Kopf 1152 m – Wannenkopf 1129 m

      Ich habe nicht so berauschend geschlafen, trotzdem bleibe ich nicht lange liegen, sondern mache mich schon kurz vor sieben auf den Weg. Das Hasenhorn samt Turm bekommt einen zweiten Besuch von mir, ich habe aber keine Lust, hier zu frühstücken, selbst wenn ich den Müll samt der zahlreichen Taschentücher nicht im Blickfeld habe. Wieder einmal denke ich darüber nach, dass man diesbezüglich viel mehr „aktive Aufklärung“ betreiben sollte, z.B. auf den Websites der vielen „XY-Steige“ und in Nationalparkzentren mit lustigem Spruch versehene Schäufelchen, AZ-Blaster und Pee-Rags samt Anleitung(!) anbieten könnte.

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      Morgendlicher Blick vom Hasenhornturm

      Hinunter bin ich auf einem „Zauberweg“ unterwegs, hier gibt es ein nett eingerichtetes Hüttchen für Kinder und bald darauf eine schöne Bank, die ich mir als Frühstücksplatz auswähle.

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      Weg zum Elsberg

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      Rückblick zum Hasenhornturm

      Gesättigt wandere ich den kleinen Abstecher zum Elsberg, danach verliere ich Höhenmeter um Höhenmeter. Sehr entspannt, einfach nur heruntertrödeln zu müssen. Schließlich zweigt ein kleiner feiner Pfad ab, der den steilen Hang durch Buchenwald hinunter nach Geschwend führt.

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      Hier sehe ich überraschenderweise Gämsen, die weitaus eleganter als ich den Steilhang hinunterstürmen. Eigentlich wohnen die doch am Feldberg!? Vielleicht ist es ihnen dort aber auch zu voll…
      Kurz vor Geschwend wird am Weg gebaut, und ich muss über ein Steinefangnetz krabbeln, was aber gut geht.

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      Unten warten schon die Arbeiter, die hier den Hang befestigen sollen und eine Schubkarre an einen Flaschenzug gehängt haben, um ihr Material kräfteschonender hinaufzubefördern. Gute Idee, ich bin aber nicht neugierig genug, um zu schauen, wie gut die Konstruktion funktioniert, und gehe weiter. Ich halte im Dorf nach einem Brunnen Ausschau, werde aber nicht fündig was immerhin den Vorteil hat, dass ich beim nun kommenden Aufstieg nicht von Beginn an mehr tragen muss. Ich quere die Straße und laufe an der Firma Zahoransky vorbei, die Maschinen zur Bürstenherstellung konstruiert und herstellt. Das weiß ich zugegebenermaßen nur deshalb so gut, weil ich in meiner Studienzeit in Freiburg wie einige andere Studierende, Lebens- und echte Künstler Untermieterin in der Villa der Eigentümer war. Damals bekam ich ab und an eine Handvoll Zahnbürsten aus der Testproduktion geschenkt. Ob sie inzwischen auch Maschinen zum Absägen von Zahnbürsten herstellen?

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      Rückblick auf Geschwend

      Doch nun beschäftigen mich v.a. die Höhenmeter auf den Staldenkopf. Die Vormittagssonne brennt schon ganz schön, als ich mich an Weiden vorbei gemächlich den Berg hochschiebe. Was bin ich froh, als es endlich dauerhaft in den Wald hochgeht! Schließlich komme ich zur in meiner Karte nicht eingezeichneten Staldenhütte, die mit Brunnen und Sitzgruppe zu einer Rast einlädt.

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      Angesichts dieser komfortablen Ausstattung lege ich gleich mal eine Reinlichkeitseinheit ein, sogar die Haare kommen dran, die ich über der Feuerstelle ausspüle. Da wird das Shampoo sicher nicht stören! Danach fühle ich mich wie neugeboren, herrlich!
      Ein nicht nur angesichts des Ausblicks von hier zu Recht kommentiertes Schild bringt mich zum Schmunzeln, habe ich doch oft genug das Gefühl, dass auch in der Forstwirtschaft viel Greenwashing betrieben wird.

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      Ausblick in nachhaltige und ökologische Forstwirtschaft...

      Weiter geht es, irgendwann bin ich ganz überrascht, als es einen Abzweig zum Staldenkopf gibt. Der Pfad ist teilweise sehr zugewachsen, ich kämpfe und taste mich durch Himbeeren, hohes Gras, kleine Fichten und andere Vegetation. Aber alles besser, als noch weiter in endlosen Forstwegkilometern den Berg hinaufzuzickzacken.

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      Da kommt der "Weg" hoch...

      Die letzten Meter gelingen dann wieder dank viel zu nachhaltiger Fahrzeugspuren. In der Mittagshitze und -stille mache ich schnell das Täfelchenfoto und nach einem Blick hinüber zum Hasenhorn – da habe ich doch echt schon etwas geschafft heute! - mich auf den Weiterweg zu dem sehr merkwürdig benannten Berg „Tunauer Schweine“. Als ich an einer Bank mit Blick auf einen Ort haltmache, wundere ich mich kurz, wie komisch Schönau von hier aussieht, bis mir klar wird, dass es sich doch wohl eher um Tunau handelt…

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      Blick auf Tunau

      Die dazugehörigen Schweine entpuppen sich dann aber zu meinem Entzücken als ein unglaublich schönes Fleckchen mit blühenden Wiesen und der einen oder anderen „Pionierbirke“.

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      Täfelchensuchbild

      Weiter geht es hinunter zum Tiergrüble, wo ich mich an der Hütte unter einem Bergahorn(!) niederlasse und verschiedene Fahrzeuge samt ihrer Insassen beobachten kann, die hier vorbeikommen. Es ist ein gegenseitiges „Zoogucken“…
      Der Anstieg auf den Hochgescheidkopf geht dann hinter der Hütte in der Direttissima auf eigentlich kleinem Pfad hinauf. Der ist dann aber bald unter dem Schlachtfeld eines Fastkahlschlages verschwunden, den nur einzelne Buchen, die nun der prallen Sonne ausgesetzt sind, überlebt haben.

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      Nachhaltige Forstwirtschaft? Ich bin mir da wieder nicht so sicher. Wie auch immer, ich schaffe es auf den Gipfel. Ob der bei seinem Namen nun besonders schlau ist? Die Frage muss ich nicht beantworten, ich habe ja auch gleich noch den Gscheidkopf als nächstes Ziel, zu dem ich aber im Wesentlichen nur hinunterwandern muss. Wieder an der Sattelwasenhütte vorbei laufe ich entspannt Richtung Herrenschwand und nehme kurz vor dem Ort schon etwas erledigt auf einer Bank Platz.

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      Ich müsste mal wieder Wasser nachtanken, hoffentlich gibt es im Ort eine Möglichkeit. Tatsächlich werde ich an einer Kneippstelle fündig, auch wenn der Hahn nicht sehr freigiebig ist, so dass ich ziemlich lange brauche. Währenddessen kommen zwei Jungen mit einem schwarzen Labrador vorbei, der mir wiederholt sein Bällchen zum Werfen anbietet. Ich habe aber gerade beide Hände voll und zudem keine rechte Lust auf Hundesabber…
      Mit frisch beschwertem Rucksack geht es weiter, ein Stück höher sehe ich am Waldrand noch einen weiteren Brunnen. Wenn ich das gewusst hätte…

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      Deko am Rande von Herrenschwand: Klotzen, nicht Kleckern!

      Auf einem Mix aus zugewachsenem Pfad, Forststraßen und Kahlschlagwüstenei gelange ich zum Herrenschwander Kopf. Kurz vor dem Ziel bemerke ich auf einmal ein jugendliches Füchslein, das im Gras herumschnüffelt. Ich bleibe sofort stehen und rühre mich nicht mehr. Da der Wind für mich günstig steht, kann ich es eine ganze Weile lang beobachten. Schließlich läuft es auf mich zu, bemerkt mich und verschwindet dann flugs zwischen den jungen Fichten. Welch wunderschönes Tier, gerade im Abendlicht kam seine Färbung besonders gut zur Geltung. Das war jetzt echt nochmal ein Highlight!

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      Kein Fuchssuchbild!

      Durch weitere Harvesterwüstenei geht es wieder hinunter, dann nehme ich am Ende dieses Tages noch den kurzen, aber steilen Aufstieg zum Wannenkopf in Angriff. Das hat sich gelohnt, denn ich kann nun den Blick nach Westen sowohl zum Belchen als auch zum Blauen genießen und den weiteren Abend in herrlichen Ausblicken schwelgen.

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      Später höre ich noch einen Schuss, dann ein Auto. Mein Gefühl, dass gar nicht so weit entfernt noch jemand unterwegs war, hat mich also nicht getrogen.
      Zuletzt geändert von Bergahorn; 23.08.2021, 18:46.

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      • ronaldo
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        • 24.01.2011
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        • Meine Reisen

        #83
        Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen
        Zu viel der Ehre, aber trotzdem vielen Dank! ...
        Mitnichten. Ehre wem Ehre gebührt, das ist ein schöner Bericht.

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        • Bergahorn
          Erfahren
          • 13.04.2019
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          • Meine Reisen

          #84
          Na gut, dann werde ich sie für ehrenarme Zeiten aufheben! Vielen Dank!

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          • Bergahorn
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            • 13.04.2019
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            • Meine Reisen

            #85
            12. 8. 21

            Herrenkopf 1062 m – Steinbühl 1148 m – Hohenmutten 1143 m – Dietenschwander Kopf 1099 m – Rohrenkopf 1170 m – Bergkopf 1073 m – Erlenkopf 1008 m - Schellenberg 1001 m

            Heute Morgen höre ich aus der gleichen Richtung wie gestern Abend wieder einen Schuss, ob es jetzt ein Treffer war? Als ich wieder auf Forststraßen unterwegs bin, werde ich von zwei Autos überholt, eines ist vom Forstamt. Vielleicht liegt da auf der Ladefläche das Schussopfer?
            Auf weniger begangenen Wegen über einen Buckel unterwegs, höre ich unterhalb von mir emsige Forstarbeiten. Das sind nicht nur Motorsägen! Irgendwie passen jetzt Karte und Wirklichkeit schlecht überein, so dass ich mich mal wieder ein Stück weglos durchs Gestrüpp kämpfen muss. Inzwischen finde ich das gar nicht mehr so spannend, denn es ist sehr anstrengend und kostet Zeit. Ich bin froh, als ich endlich am angepeilten Pass an der Straße ankomme, bis ich merke, dass es der falsche ist, denn ich stehe hier am Weißenbachsattel, wollte aber eigentlich zum St. Antoni Pass. So richtig schlimm ist das aber nicht, ich kann auf einem Stück Westweg den Fehler leicht korrigieren. Und wer weiß, vielleicht ist es sogar gut, dass ich hier gelandet bin, denn die Harvesterklänge kamen genau aus der Richtung, in die ich ursprünglich gehen wollte. Da war doch bestimmt abgesperrt!
            Hier steht eines dieser Westwegtore, durch die selbiger paradoxerweise aber gar nicht immer hindurchführt. Das finde ich mal wieder komisch!

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ID: 3072871

            Nach ein paar Metern mache ich an einer „Oase“ mit Brunnen und Bank halt und frühstücke. Das vollgeschwitzte T-Shirt darf hier baden und beim Weitergehen über Wiesengelände am Rucksack trocknen. Ich genieße es, einfach mal nur tumb Wegzeichen folgen zu können.

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ID: 3072872

            Bald komme ich am „richtigen" Pass an, nun warten fast wie an einer Perlenkette aufgereiht ganze sechs Tausender auf mich. Zugegebenermaßen hat dieser Abschnitt etwas von einem Pflichtprogramm, denn so spektakulär scheinen die mir nicht zu sein. Egal, los geht es mit einem Abstecher zum Herrenkopf, dann auf den Steinbühl, hinüber zum Hohenmutten, nach dem ich erst einmal eine Pause auf einer Bank am Altensteiner Kreuz mache, die v.a. kurzbeinigen Menschen zu empfehlen ist. Dietenschwander Kopf, Rohren- und Bergkopf sind mit Windrädern „geschmückt“. Ich habe ja ein ambivalentes Verhältnis zu ihnen, auf der einen Seite ist grüne Energie natürlich wunderbar, auf der anderen Seite verschandeln sie hier leider wirklich die Landschaft, wie ich bei Ausblicken auf bisherigen Touren oft genug erleben konnte. Wie auch immer, ich bin froh, als ich diesen eher langweiligen, aber trotzdem auch wegen der Hitze anstrengenden Teil hinter mir habe.

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ID: 3072873

            Zufahrstweg zu einem...

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ID: 3072874

            ...Windrad


            Auf mich wartet nun ein langer Talhatscher nach Todtmoos-Au hinunter. Der stellt sich dann unerwarteterweise als sehr hübsch heraus, zwar laufe ich auf Asphalt, aber das Fetzenbachtal ist ruhig und idyllisch, ich kann an einem Zufluss zum Bach meine Wasservorräte auffüllen und ansonsten völlig befreit von Wegfindung und Gipfeljagd entspannt die Ruhe genießen.

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ID: 3072875

            Direkt vor dem Ort setze ich mich auf eine Bank und schaue mit gemischten Gefühlen auf den steilen und sonnigen Aufstieg hinüber, den ich nun vor mir habe. Der stellt sich dann als gar nicht so schlimm heraus, ich staune allerdings, dass es in diesem kleinen Ortsteil sowohl ein Haus „Bethesda“ als auch „St. Raphael“ gibt, dazu höre ich bald, wie ein chinesischer Gong bearbeitet wird… Scheint hier ein spiritueller Ort zu sein, wie ich ein paar Meter weiter an einem „heiligen“ Baum bestätigt bekomme. Ob die Gebetsfahnen wenigstens nicht aus Polyirgendwas sind? Microplastik verteilen ist sicher nicht gut für das Karma…

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            Inzwischen befinde ich mich auf dem „Weg der Attraktionen“, ein riesiger Rosthirsch mit Reklamerückseite soll die aufmerksamkeit auf sich ziehen. Naja…

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            Wer geht schon freiwillig 6km, um dann im Ödland zu landen? Dann doch lieber Attraktionen!

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            Da er die einzige Attraktion bleibt, sorge ich dann mal selbst für die nächste, denn als ich zum Wasserzapfen auf einem recht elastischen Ast über ein Tümpelchen neben dem Weg balanciere, geht das zwar beim Hinweg gut, beim Rückweg fliegt mir aber die Wasserflasche aus der Hand und in den Tümpel… Zum Glück kann ich sie retten, ohne dass meine Füße nass werden.

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            Doch noch eine Attraktion am Wegesrand!

            Weiter geht es gefühlt endlos auf den Erlenberg, der auf meiner alten Papierkarte gar kein Tausender ist. Mapy.cz behauptet allerdings, er sei 1008 m hoch, deshalb wird er in meine Sammlung aufgenommen. Bei diesem Anstieg bin ich ohnehin sicher, dass er über 1000m hoch ist! Ich bin jedenfalls heilfroh, als ich endlich oben bin und lasse mich für ein Weilchen nieder. Noch immer etwas matt raffe ich mich schließlich auf, um weiter zu wandern. An einer derzeit unbewohnten Kuhweide erblicken meine Augen eine wunderschöne Wasserstelle: Eine umzäunte, also kuhfladenfreie Quelle, ein paar Meter weiter eine Tränke aus einer alten Badewanne. Verschwitzt wie ich bin, freue ich mich auf eine Erfrischung und nutze die Badewanne zwar nicht in der üblichen Weise, denn ich habe keine Lust auf ein Algenbad, sondern stelle mich, da es rundherum zu matschig ist, auf ihren Rand und nutze so das kostbare Nass, das aus einem Schlauch kommt. Herrlich, ein ganz neues Lebensgefühl macht sich breit! Gutgelaunt wandere ich weiter, streife Wehrhalden und navigiere mich auf den Schellenberg.

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            Wehrhalden

            Dann mache ich mich auf, gehe oberhalb an Wehrhalden vorbei und auf dem „Sieben-Moore-Weg“ in Richtung Glaserberg. Bei so einem Namen hätte ich eigentlich mit einem hübschen Pfad gerechnet, mich erwarten aber Schotter und zerfahrene Wege.
            Leider habe ich bei der abendlichen Zeckenkontrolle „Erfolg“, ein Biest hat sich im Rücken festgebissen, so dass dessen Entfernung erforderlich wird. Gar nicht so einfach, ich platziere zur Beleuchtung des „Operationsfeldes“ die Stirnlampe auf dem einen Fressbeutel, meinen kleinen Spiegel auf dem anderen und schaffe es, nach einem vergeblichem Versuch mit der Zeckenkarte, das Tierchen mit der Pinzette zu entfernen.
            Gegen halb eins gibt es Wetterleuchten und Grummeln in der Ferne, Sorgen bereitet mir das aber nicht.

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            • Bergahorn
              Erfahren
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              • Meine Reisen

              #86
              13. 8. 21

              Glaserberg 1080 m – Rütte 1012 m – Bühl 1026 m – Hoheck 1040 m – Lehenkopf 1039 m

              Irgendwie habe ich nicht so richtig gut geschlafen, so packe ich eher gemütlich meine Siebensachen zusammen und stolpere die paar Meter hoch zum Glaserberg, der wenig beeindruckt.

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              Auf alternativen Wegen mogele ich mich mal wieder zum Hauptweg und richte mich dann auf der Bank an der Ecke zum Sieben-Moore-Weg zum Frühstücken ein. Die ist sinnigerweise so hoch, dass ich unbeschwert die Beine über den schon eifrig herumkrabbelnden Ameisen baumeln lassen kann. Perfekt! Dann stecke ich die Nase zur weiteren Planung in die Karte und das Handy. Schon gestern habe ich überlegt, ob ich nicht heute schon zurück bis nach St. Blasien komme, war aber zu faul, irgendwelche Höhen- und Kilometerzählereien anzustellen. Ich werde mich einfach überraschen lassen! Der Sieben-Moore-Weg, dem ich weiterhin folge, ist ein echter Flop. Ich hatte gehofft, Wollgras oder gar Sonnentau fotografieren zu können, aber jetzt dauert es ziemlich lange, bis ich überhaupt einmal sumpfige Flächen zu Gesicht bekomme.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC04987_(1280_x_1024).jpg Ansichten: 0 Größe: 199,8 KB ID: 3072895

              Ist da unten vielleicht etwas Moor?

              Dafür gibt es Erklärungstafeln, durch die man lernt, was man alles nicht sehen kann, und die Ermahnung, die Wege nicht zu verlassen. Als es endlich mal ein wenig „Moor“ oder so etwas gibt, bin ich aber trotzdem so dreist, ein paar Schritte auf eine gemähte Wiese zu tun, um wenigstens ein Moorbild zu schießen.

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              Schon etwas mehr Moor!

              Immerhin steht einmal ein als solcher bezeichneter Habitatbaum am Weg. Nach ein paar hundert Metern Asphalt gibt es dann doch noch einen Plankenweg, so dass ein wenig Moorfeeling aufkommt.

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              Noch mehr Moor!

              Den betrete ich allerdings auf eigene Gefahr, wahrscheinlich kann man genau deshalb auch ein Minibrückchen in marodem Zustand lassen.

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              Ich habe das Bächlein lieber neben der Brücke überquert...

              Mich überzeugt dieses ganze Touri-Konzept hier jedenfalls gar nicht. Immerhin sehe ich zu guter Letzt noch eine original Schwarzwälder Moorkuh.

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              Die typische Beinfärbung der Schwarzwälder Moorkuh ist nicht zu übersehen

              Deshalb bin ich überhaupt nicht traurig, als ich diesen Weg nun verlasse, um am Hirnikopf (leider kein Tausender, der Name ist so schön!) vorbei, beinahe durch eine Furt (es gibt dann doch eine Brücke für Wanderer) und ein Stück durch das Ibachtal in Richtung Rütte zu laufen.

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              Zwar alles Forstwege, aber herrlich still und frisch heute morgen.

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              An der Kreuzung „An den fünf Wegen“ mache ich Verschnaufpause, um dann erst einmal den falschen Berg hinaufzurennen. Au weia, wie leichtsinnig ich meine Kräfte verplempere… Der zweite Versuch trifft zum Glück den richtigen Berg, die Rütte ist allerdings teils Opfer von Kahlschlag. Sieht nicht schön aus, die Verdichtung tut dem Boden nicht gut, außerdem brennt die Sonne diese Flächen knochentrocken und es ist unerfreulich, in den groben Fahrspuren zu laufen. Ich denke mal wieder darüber nach, wie absurd es eigentlich ist, dass ausgerechnet die Berufsgruppe, die den Wald in diesen schlechten Zustand gebracht hat, gerne Schilder aufhängt, um Wanderern alles mögliche zu verbieten. Ja, ich weiß, es gibt genauso wenig „die Förster“ wie es „die Wanderer“ gibt. Mal sehen, wie sich das alles in den nächsten Jahren weiterentwickelt.
              Ich bin jedenfalls froh, als ich wieder in den kühlen Wald komme, navigiere mich einigermaßen zügig zum Gipfel und dann hinüber zum nahe gelegenen Bühl. Zugegebenermaßen gibt es in dieser Gegend einige weitere Hügel über 1000 Metern, die auf meinen Karten aber alle unbenannt sind. Ehrlich gestanden bin ich gar nicht böse darum… Der Weiterweg erfordert häufige Blicke auf die Karte, aber ich lande genau wie geplant zwischen Ruchen- und Wittenschwand, um nach einem kurzen Stück Straße aufwärts zum Kreuzfelsen zu schnaufen. Hier steht eine Hütte, die aber leider zu aufgeheizt ist, um ihren Schatten zu einer Pause zu nutzen.

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              Ausblick vom Kreuzfelsen

              Die Hitze und die Sonne machen mir ohnehin mehr als sonst zu schaffen, denn ich habe meinen Sonnenhut gestern Abend oder heute Morgen irgendwo verloren. Ich dichte vor mich hin: „Ich armes Wanderweibli bin müde vom Marschieren, Marschieren, bin müde vom Marschier'n! Ich hab' verlor'n mein Hütli aus meinem Ruhucksahahahahack, ...sahahahahack, aus meinem Ruhucksack! Ich hoff', du hast gefunden, was ich verloren hahahahahab, ...“, beschalle aber mal lieber nicht meine Umgebung mit Gesang, es sind zu viele Leute unterwegs. So geht es still bei einigem Gegenverkehr weiter, ich kann jetzt ganz komfortabel dem Schluchtensteig bis St. Blasien folgen. Als ich im Wald an eine Bank im Halbschatten komme, mache ich endlich Pause, bei der ich gleich noch eine frische Zecke aus dem Knie zupfe.
              Inzwischen bin ich sicher, dass ich es heute noch locker bis St. Blasien und damit zum Ende meines Projektes schaffe, was sich bisher noch gar nicht speziell anfühlt. Weiter laufe ich hinunter zum Klosterweiher und bei zum Glück erfrischender Brise in offenerer Landschaft wieder hoch zum Hoheck, dem vorletzten Tausender meiner Tour.

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              Klosterweiher

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              Ausblicke hier...

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              ...und da.

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              Am Hoheck

              Nett geht es weiter, nur der letzte Anstieg auf den Lehenkopf verursacht einiges Schwitzen.

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              Da schaut schon der Lehenkopfturm herüber!

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              Pferdeburka?


              Der Lehenkopfturm sieht von außen nicht besonders schick aus, als ich innen die Holztreppe hochgehe, fühle ich mich an einen Glockenstuhl in einem Kirchturm erinnert, allerdings ohne die Gefahr, dass eine Glocke für einen Hörschaden sorgt. Oben sitzt ein junger Mann, ich schaffe es, mich zu beherrschen und ihn nicht mit Informationen zu meinem Projekt vollzutexten. Durch die vergitterten Fenster pfeift zur Abkühlung ordentlich der Wind und wenn es nicht so diesig wäre, wäre der Ausblick noch toller. Ein letztes Mal vollführe ich das Täfelchenritual.

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              Schwarzwald hinter Gittern

              Als später ein anderer Wanderer hochkommt, bitte ich ihn, ein Foto von mir samt Täfelchen zu machen. Wir kommen ins Gespräch, er hat einige Fernwandererfahrung und ich werde nun doch noch meine Geschichte los. Später setzte ich mich draußen am Turm auf eine Bank und schicke den beiden „Poetinnen“ agricolina und Blahake eine Nachricht. Inzwischen kommen drei junge Schluchtensteigwanderer den Berg hinaufgekrochen, werfen die riesigen Rucksäcke von sich und stoppen dann die Zeit, wer am schnellsten auf den Turm rennt. Ja, die Jugend hat noch Kräfte… Davon habe ich nun wieder so viele angesammelt, dass ich mich an den Abstieg mache. Auf halber Strecke kommt mir ein Schluchtensteigwanderer entgegen, der fragt, ob ich auf selbigen unterwegs sei. Wir reden dann eine ganze Weile sehr nett und lustig über Fernwanderwege und die unterschiedlichen Einstellungen, mit denen man diese mit oder ohne Selbstdarstellung in den sozialen Medien gehen kann. Das war jetzt ein netter und passender Abschlussschwatz zu meinem Projekt! Als ich an der Umgehungsstraße ankomme, verzichte ich auf meinen Plan, erst zum Auto und dann ins Café zu laufen, ich gehe einfach mal davon aus, dass ich auch ohne frisches T-Shirt nicht zu „outentisch“ rieche. Das Café Rosalie ist schnell gefunden, ich kann draußen Platz nehmen und feiere das Ende meines Projektes mit einer Johannisbeerschorle und einem sündhaft leckeren und gehaltvollen Stück Schokotorte. Sollte ich in den letzten Tagen an Gewicht verloren haben, so ist das jetzt wieder ausgeglichen…

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              Dabei schreibe ich noch ein paar Notizen zum heutigen Tag und beobachte das Treiben auf der Straße. Es gibt hier, wohl dank Schluchten- und Albsteig, viele „echte“ Wanderer, einige davon stranden auch in diesem Café. Mit gut gefülltem Bauch gebe ich mich noch kurz der Dombesichtigung hin. Zugegebenermaßen sagt mir die weiße kalte Pracht auch heute nicht so ganz zu. Von oben sieht St. Blasien, wie es ins Tal eingekuschelt daliegt, eindeutig hübscher aus! Darauf trödele ich in Ruhe zum Auto, das dankenswerterweise noch dasteht. Irgendwie mag ich mich noch nicht vom Schwarzwald trennen und als mir das Navi schlechtes Vorankommen auf der Autobahn prophezeit, entschließe ich mich für eine Alternativroute, die mich noch länger durch diese mir so lieb gewordene Landschaft kurven lässt. Das dauert zwar, macht aber insofern Spaß, als ich einige bekannte Stellen wiedererkenne, bevor es dann doch in die Rheinebene und damit schnurstracks nach Hause geht.

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              • agricolina
                Erfahren
                • 05.05.2016
                • 250
                • Privat

                • Meine Reisen

                #87
                ...und nochmals:

                An einem der langen Winterabende werde ich das Ganze nochmal lesen und eine Sammlung "best-of-Begahorn-Wortkreationen" anlegen. Da waren jetzt in den letzten Episoden noch einige wunderbare dabei - hinaufzickzacken finde ich auch besonders schön, nicht zu verwechseln mit hinaufzicken. Überhaupt war das Finale höchst vergnüglich - das welsche Teufli bzw. Weibli, der Gscheid- und der Obergscheidkopf und der Hirnikopf, Bänke für Kurzbeinige (ich komme!) und Ameisenschutzbänke, Original Schwarzwälder Moorkühe - was man alles lernt bei dir! Ein Glück, dass du mich jetzt nicht länger vom Arbeiten abhalten kannst. Wobei - eventuell ginge das ja als sprachliche Fortbildung durch...

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                • Wafer

                  Lebt im Forum
                  • 06.03.2011
                  • 8837
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #88
                  Hallo Bergahorn.

                  Ein toller Bericht, den ich seit langem eifrig verfolge! 👍
                  Der Schwarzwald ist eine tolle Gegend. Und dann mit einem so ungewöhnlichen Projekt vorgestellt. Mit schönen Bildern, guten Geschichten und flüssig geschrieben. Kurzweilige Unterhaltung mit Hintergrund und Lerneffekten. Ich habe öfter mal die Karten bemüht um zu sehen wie deine Touren aussahen. Da ich mir vorstellen kann, dass es anderen ähnlich ging: willst du nicht mal ein paar GPX-Dateien zusammenbauen und damit über die Kartenfunktion für GPX-Anhänge deinen Lesern zeigen wo du jeweils warst?
                  Gerne helfe ich dir dabei!

                  Viele Grüße

                  Wafer

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                  • Bergahorn
                    Erfahren
                    • 13.04.2019
                    • 370
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #89
                    @ agricolina: Du kannst dann das Wörterbuch herausgeben, wird sicher ein Bestseller!
                    Hinaufzicken würde ich sicher nicht, eher hinaufzetern, das kann ich erfahrungsgemäß ganz gut. Bei "outentisch" war ich mir mit der Schreibweise nicht sicher, vielleicht doch outhentisch?

                    @Wafer: Dankeschön, freut mich, wenn mein Opus Vergnügen bereitet hat! Tjaaa, das mit den gpx-Dateien... Könnte ich machen, soweit ich noch weiß, wo genau ich langgewandert bin, aber ehrlich gestanden bin ich einfach zu faul dazu, zumal ich da ohnehin nicht so geschickt bin... Aber vielen Dank für das Hilfsangebot!

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                    • blauloke

                      Lebt im Forum
                      • 22.08.2008
                      • 8357
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #90
                      Hallo Bergahorn, eigentlich schade das du schon alle Tausender abgeklappert hast. Ich habe immer gerne mit gelesen. Jetzt wissen wir also das der Schwarzwald 232 Gipfel über 1000hm hat. Und du hast nur etwa 1,5 Jahre gebraucht.
                      Tolle Leistung.
                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                      • Bergahorn
                        Erfahren
                        • 13.04.2019
                        • 370
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #91
                        Hallo blauloke,
                        freut mich, dass du diesen Bericht gerne gelesen hast. Allerdings muss ich korrigieren: So ganz genau wissen wir nicht, wie viele Gipfel der Schwarzwald hat, es gibt da keine offizielle Zählung und die Definition von Gipfel ist auch nicht eindeutig. So war ich sicher auf vielen Erhebungen, die die Bezeichnung Gipfel eigentlich nicht verdienen, habe aber auf der anderen Seite wohl den einen oder anderen übersehen oder mangels Benennung in meinem Kartenmaterial links (oder auch rechts) liegen lassen. Irgendwann habe ich halt beschlossen, dass es nun gut ist, da ich die relevanten Gegenden mit meinen Touren abgegrast habe. Inzwischen weiß ich halt auch genau, wie wenig interessant es ist, endlos irgendwelche bewaldeten oder auch gerodeten Buckel abzuklappern, nur um dagewesen zu sein. Falls ich in Zukunft zufällig noch den einen oder anderen mitnehmen kann, gibt es hier vielleicht noch eine Zugabe, aber das Projekt als solches ist nun beendet. Das ging übrigens nur deshalb so flott, da ich durch die Pandemie zeitweise massiv am Arbeiten gehindert wurde. Sonst hätte sich die Geschichte sicher noch ein paar Jahre hingezogen.

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                        • blauloke

                          Lebt im Forum
                          • 22.08.2008
                          • 8357
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #92
                          Jetzt sei mal nicht so bescheiden.
                          Schließlich bist du die erste Person die alle 1000er bestiegen hat und damit hast du auch das Recht die Anzahl fest zu legen.
                          Der Schwarzwald hat von jetzt an bis in alle Zeit 232 1000er. Du hast mit deinem Projekt das quasi wissenschaftlich bewiesen.
                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                          • Bergahorn
                            Erfahren
                            • 13.04.2019
                            • 370
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #93
                            Das ist keine Bescheidenheit, sondern Wahrheitsliebe!
                            Gesetzt den Fall, ich würde z.B. eines Tages Bundeskanzlerin werden wollen, dann wäre es schon gut, wenn ich hier nicht flunkere...

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                            • Wafer

                              Lebt im Forum
                              • 06.03.2011
                              • 8837
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #94
                              Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen
                              Gesetzt den Fall, ich würde z.B. eines Tages Bundeskanzlerin werden wollen, dann wäre es schon gut, wenn ich hier nicht flunkere...
                              OT: Aber du hast doch nirgends abgeschrieben ... 🤗

                              Eine outdoorafine Bundeskanzlerin hätte aber durchaus was! Wo wirst du auf dem Wahlzettel zu finden sein?
                              Und schlimmer als das, was uns da so als Kanzlerkanidaten geboten wird kann es ja nun wirklich nicht sein!
                              Zuletzt geändert von Wafer; 27.08.2021, 11:38.

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                              • Bergahorn
                                Erfahren
                                • 13.04.2019
                                • 370
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #95
                                Ups, jetzt ist aber doch recht viel Zeit ins Land gegangen, dabei sollte hier doch schon längst eine Art Epilog oder Fazit oder Schlussbemerkung (Unzutreffendes bitte streichen) stehen. Zuerst wollte ich meine Eindrücke etwas sacken lassen, dann kam das Leben mit Höhen und Tiefen dazwischen. Immerhin sind die folgenden Zeilen nun gut "abgehangen".

                                Weiß ich nun, „wieviel Tausender stehen“? Nein, das weiß ich immer noch nicht und so fühlt sich dieses Projekt letztlich unvollendet, nicht wirklich rund an, ähnlich wie mancher Roman, der mit einer tollen Idee beginnt, sich zunächst vielversprechend entwickelt, dann aber irgendwann immer mehr nur noch vor sich hindümpelt, um schließlich einfach so ohne Lösung oder Katastrophe zu enden. (Ich ärgere mich übrigens immer über solche Romanenden…)
                                Kein Wunder, dass mich die Frage immer noch beschäftigt. Selbst das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg gibt auf agricolinas Nachfrage hin die Antwort, dass es sich schwierig gestalte, herauszufinden, wie viele Gipfel und Erhebungen über 1000 m der Schwarzwald hat und weist darauf hin, dass im Internet die Zahl 102 zu finden sei. Seitdem der SWR diese Behauptung aufgestellt hat, wird ja fleißig abgeschrieben, obwohl nirgends die Namen dieser Tausender verraten werden.
                                Dann habe ich die Idee, mal zu schauen, wie Sir Hugh Munro, der Erfinder des schottischen „Munro Bagging“ seine zu sammelnden Gipfel definiert hat. Überraschung: Er hat sich da des elastischen Begriffes der „sufficient separation“ bedient, die ein Gipfel haben müsse, um in die Zählung aufgenommen zu werden (https://www.wildernessscotland.com/blog/munro-bagging/). Das hilft nun auch nicht weiter!
                                Auf deine-berge.de (https://www.deine-berge.de/POIs/Filter/Kategorie-1-Berge,-Gipfel+Gebirge-126-Schwarzwald+Min_Hoehe-1000-m) finde ich dann eine Liste mit 223 Tausendern, das sind bedeutend mehr, als der SWR behauptet und fast so viele, wie ich gesammelt habe.
                                Man darf also gespannt sein, ob die Ausgangsfrage irgendwann vielleicht doch fundiert beantwortet werden wird.
                                Mittlerweile rückt für mich aber der eigentliche „Gewinn“ meines Projekts, den Schwarzwald flächendeckender kennenzulernen, immer mehr in den Vordergrund. So ergab sich mit Fortschreiten des Projekts ein Perspektivenwechsel: Dachte ich anfangs noch oft beim Blick auf ferne Gipfel: „Da gehe ich auch noch hoch!“, so wurde im Laufe der Zeit dieser Gedanke immer öfter durch: „Da oben war ich schon!“ abgelöst.
                                Ohnehin bleiben ja nicht unbedingt nur die Gipfel als Highlights in Erinnerung, sondern auch viele andere kleine oder größere Erlebnisse, wie die immer wieder herrlichen Ausblicke in die Schwarzwaldlandschaft, aber auch in die Alpen, bezaubernde Morgen- und Abendstimmungen, die Freude an kleinen naturnahen Pfaden und der sich mit den Jahreszeiten verändernden Flora, die Tiersichtungen und „-hörungen“, seien es Rotwild, Gämsen oder der kleine Fuchs im sinkenden Licht, ein morgendliches Vogelkonzert ganz ohne Zivilisationsgeräusche im Hintergrund, den Ruf des Rauhfußkauzes oder die „rabsenden“ Raben und so vieles mehr.
                                Auch habe ich es immer wieder genossen, auf den Touren entspannt alle Sinne öffnen zu können, ohne von zu vielen Eindrücken überfordert zu werden. Die Reizüberflutung des Alltags zwingt mich normalerweise eher dazu, möglichst viel auszublenden, was ich als anstrengend empfinde. Wie gut tat es, dem immer wieder für ein paar Tage entfliehen zu dürfen!
                                So verabschiede ich mich letztendlich zwar ein bisschen wehmütig, aber insgesamt doch sehr glücklich von diesem Wanderprojekt!


                                Bevor dieser Bericht nun langsam aber sicher endgültig in den Tiefen des Forums versinkt, danke ich allen Lesenden und insbesondere freundlich Kommentierenden, die mich damit nicht nur zum Weiterwandern sondern auch -schreiben motiviert haben!

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                                • MLO
                                  Erfahren
                                  • 13.02.2017
                                  • 137
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                                  #96
                                  Was für ein W-U-N-D-E-R-S-C-H-Ö-N-E-R Epilog! Ich denke, du hast dir 232 virtuelle 1000Wander€ verdient!
                                  Und große Verneigung vor dem Dranbleiben!
                                  Ich hatte zwischendurch den Faden verloren, obwohl ich am Rand des Nordschwarzwaldes geboren sehr interessiert bin! Und manches (weniges) habe ich auch gekannt.
                                  "Gesetzt den Fall, ich würde z.B. eines Tages Bundeskanzlerin werden wollen, dann wäre es schon gut, wenn ich hier nicht flunkere.." Auch als mögliche Päpstin hast du mittlerweile fast problemlose 'Gestaltungsmöglichkeit', Erinnerungslücken oder memorierende Freiheiten zu haben!
                                  Und: Die Beschreibungen deiner Natureindrücke haben mich sehr berührt! DAS bleibt für Leben! Das ist Leben!
                                  1 1/2 Jahre - was für eine Durchhaltekraft!
                                  In diesem Sinne vielen Dank für die Unternehmung und für ein sehr schönes und gewinnendes Dabeisein-Dürfen!
                                  Und alles Gute für das neue Projekt!

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                                  • agricolina
                                    Erfahren
                                    • 05.05.2016
                                    • 250
                                    • Privat

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                                    #97
                                    Ja, schließe mich an, das ist ein wunderbares Fazit!
                                    Für Freitags-Insider: Und schon die halbe Miete…😎

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                                    • Bergahorn
                                      Erfahren
                                      • 13.04.2019
                                      • 370
                                      • Privat

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                                      #98
                                      MLO Vielen Dank für deinen wunderschönen Kommentar!
                                      Au weia, sogar Päpstin...also in der Kirche, in der ich eine wäre, gäbe es gar keine Päpstin! Und natürlich auch keinen Papst und so einiges anderes auch nicht...

                                      agricolina Schaun wir mal...

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