[DE] Schwarzwald: Weißt du wieviel Tausender stehen...?

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  • LihofDirk
    Freak

    Liebt das Forum
    • 15.02.2011
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    • Meine Reisen

    #61
    Nein, das wird definitiv nicht langweilig.

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    • lina
      Freak

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      Liebt das Forum
      • 12.07.2008
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      • Meine Reisen

      #62
      Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
      Nein, das wird definitiv nicht langweilig.
      Sehe ich auch so :-) und warte gespannt auf die weitere Fortsetzung und freu mich.

      Hast Du eigentlich den track immer mit aufgezeichnet? So dafür, wenn man auch mal damit loslegen wollen würde?

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      • Bergahorn
        Erfahren
        • 13.04.2019
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        • Meine Reisen

        #63
        Zitat von lina Beitrag anzeigen

        Hast Du eigentlich den track immer mit aufgezeichnet? So dafür, wenn man auch mal damit loslegen wollen würde?
        Nee, so neumodisches Zeug wie Track aufzeichnen mache ich nicht. Im Ernst, ich habe mir mal Orux runtergeladen, finde das aber eher nicht so intuitiv und war bisher zu faul, um mich mal richtig damit zu befassen.
        Ehrlich gestanden würde ich das Projekt auch nicht wirklich zur Nachahmung empfehlen, viele Tausender kann man sich getrost sparen!

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        • ronaldo
          Freak
          Moderator
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          • 24.01.2011
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          • Meine Reisen

          #64
          Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen

          Dankeschön, das motiviert! Hatte ich mich doch beim Schreiben schon gefragt, ob die Tausender, die gefühlt immer mehr werden, nicht mit der Zeit etwas langweilig werden.
          Nene, keineswegs!
          Hatte mir sogar letztes Jahr deine Tour zum Vorbild genommen, wollte alle 2.000er der Fränkischen Alp erklimmen. Wurde aber nix... aus Gründen, über die ich jetzt nicht sprechen mag.

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          • Bergahorn
            Erfahren
            • 13.04.2019
            • 369
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen


            Hatte mir sogar letztes Jahr deine Tour zum Vorbild genommen, wollte alle 2.000er der Fränkischen Alp erklimmen. Wurde aber nix... aus Gründen, über die ich jetzt nicht sprechen mag.
            Schade, das wäre das hochinteressant gewesen, da die Fränkische Alp noch ein gänzlich unerschlossenes Gebiet ist. Lauter Erstbegehungen...

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            • agricolina
              Erfahren
              • 05.05.2016
              • 250
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              • Meine Reisen

              #66
              Endlich komme ich wenigstens mal zum Nachlesen (bitte um Nachsicht wegen meines Berichts, es geht irgendwann weiter) - aber vielen, vielen Dank für deine wie immer höchst lesenswerten Gedanken und Schilderungen. Ich versinke knietief im Schnee vor Hochachtung angesichts deines Pensums (und bin irgendwie erleichtert, dass ich da nicht dabei war, wäre ich dir doch nur mühsamst und viel schlechter gelaunt hinterhergeschnauft, wenn überhaupt).
              Ich war ja, wie du weißt, zu der Zeit etwas nördlicher unterwegs, und das war schon auf dem Westweg bzw. den anderen Wegen zum Teil sehr mühsam im vielen Restschnee bzw. Schmelzwasser. Da habe ich oft an dich und deine Schneeschuhe gedacht...
              Und sich dann noch weglos auf die Tausender kämpfen und herumirren, um die höchsten Tafelpunkte zu ergattern - högschden Reschpeckt, wie uns Bundesjogi sagen würde. Ich bedaure schon, dass dir die Tausender alsbald auszugehen drohen, vielleicht schütten wir dir heimlich noch ein paar Neue auf ...
              Das mit den Muggen ist für nicht-Musiker vielleicht erklärungsbedürftig - witzig, bei uns im Schwäbischen würde ich 'Mucke' schreiben. Aber Hauptsache, es kommt was rüber . Danke dir nochmals, auch für die freundliche Erwähnung und Gruß von Coco!

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              • lina
                Freak

                Vorstand
                Liebt das Forum
                • 12.07.2008
                • 42959
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen
                Ehrlich gestanden würde ich das Projekt auch nicht wirklich zur Nachahmung empfehlen, viele Tausender kann man sich getrost sparen!
                Das wäre schade, denn falls Du sie tatsächlich weggelassen hättest, wären uns die Beschreibungen entgangen

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                • Bergahorn
                  Erfahren
                  • 13.04.2019
                  • 369
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #68
                  @ agricolina: Danke für deine ehrenden Worte! Allerdings solltest du die Hochachtung vielleicht mal ein bisschen auf ein realistisches Maß stutzen, denn das Pensum hielt sich dank der Verkürzung der Tour in Maßen und so richtig weglos war ich eigentlich nicht unterwegs (es gibt meistens viel mehr Wege als auf den Karten). Außerdem ist es ab einer gewissen Schneehöhe unerheblich, ob weglos oder nicht ...
                  Irgendwelche Patscherei im Schmelzwasser gab es zum Glück nicht, das kann ja auch recht nervig sein!
                  Meine Schneeschuhe haben an den Tagen sicher oft Schluckauf gehabt, wenn wir beide an sie gedacht haben!
                  Im Übrigen verbitte ich es mir, Tausender aufzuschütten, v.a. wenn der eigene Reisebericht noch der Fertigstellung harrt!!!

                  @lina: Danke, ich werde brav weitermachen, dann braucht da sonst niemand mehr hoch! Es gäbe ja auch andere Herausforderungen, z.B. alle Türme des Schwarzwalds zu besteigen, in allen Seen zu baden, Windräder zu sammeln oder was auch immer. Nur falls du irgendetwas derartiges suchst... Oder weiter im Norden die verbleibenden Bäume im Harz zu umarmen... Es gibt viel zu tun!

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                  • lina
                    Freak

                    Vorstand
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                    • 12.07.2008
                    • 42959
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen
                    Es gibt viel zu tun!
                    Oh ja, und das ist wunderbar! :-) Allein wo ich auf dem E1 noch nicht war und schon längst gewesen sein wollte … und da wäre noch ein kleines Stückchen Pilgerweg LV. Momentan leider alles zu weit weg (also im Bereich "touristische Reisen", die halt gerade nicht möglich sind).

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                    • Bergahorn
                      Erfahren
                      • 13.04.2019
                      • 369
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      Stimmt, ist wunderbar, wie man den folgenden Zeilen vielleicht entnehmen kann.


                      Tour 29. 5. 12 -1. 6. 21

                      Der Wonnemonat Mai glänzt dieses Jahr v.a. regennass – gut für die Natur, aber nicht so einladend zum Wandern. So lauere ich auf ein Gutwetterfenster, das sich mit meinen dienstlichen Verpflichtungen in Einklang bringen lässt, und siehe da, am Ende dieses Monats ergibt sich eines, das ich natürlich nicht ungenutzt vorübergehen lasse. In der Schublade wartet eine Tour, sie scheint mir etwas mehr Pflicht als Kür zu sein, ich werde eine ausgedehnte schiefe, eckige Runde um den Schluchsee laufen. In dieser Gegend wurde der Hochschwarzwaldwolf öfter gesichtet, aber da ich kein rotes Käppchen trage, mache ich mir diesbezüglich keine Sorgen.
                      Eigentlich wollte ich von Lenzkirch aus starten, weil es aber an einem Samstag losgeht, ziehe ich Seebrugg als Ausgangsort vor, so dass ich erst einmal in nicht zu belebten Gebieten unterwegs bin.

                      29. 05. 2021

                      Seehalde 1020m – Hochstaufen 1094m – Eck 1058m – Staufenkopf 1037m – Gießbacherkopf 1087m – Glaserkopf 1113m – Bötzberg 1216m

                      Ich fahre Samstag früh los und kann um 10.10 Uhr am Ende des Schluchsees in Seebrugg starten. Erst geht es an der Juhe vorbei, dann ein Stück an der Straße entlang, bis ich über die Staumauer laufe.

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                      Hier ist einiges Volk unterwegs, doch als ich auf einen kleinen Pfad in den Wald zur Seehalde abbiege, bin ich alleine. Es geht gleich steil bergauf, ein Felsen lockt zu einem Miniabstecher und liefert Aussicht, dann navigiere ich mich auf alten Forstarbeitswegen zum Gipfel.

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                      Schon laufe ich wieder hinunter, ein weiteres Mal über die Staumauer und suche mir einen Weiterweg. Die Karten gaben da erst einmal nicht so viel Erfreuliches her, so mache ich mich auf Straßenrandlatscherei gefasst, doch gibt es am Parkplatz Staumauer schon einen Weg in den Wald hinein. Na also, den nehme ich jetzt einfach mal, die Richtung stimmt ja. Irgendwann verläuft sich dieser Weg in Moos und Heidelbeergestrüpp, so schlage ich mich auf eingebildeten Wildpfaden (das Auge meint da immer irgendwelche Linien zu sehen) bis zu einer kleinen Straße durch, die ich aber gleich verlassen kann.

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                      Antoniushof

                      Weiter geht es hoch, am Antoniushof und einem namenlosen Tausender vorbei. Der ist zwar höher als mein nächstes Zwischenziel, der Hochstaufen, wahrscheinlich hat er zumindest bei den Einheimischen einen Namen, aber ich lasse ihn trotzdem links liegen und wandere entspannt „auf blauer Raute“ weiter, bis ein Weidezaun den Weg versperrt.

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ID: 3060557

                      Ich versuche, mich daran vorbeizuquetschen, doch ist er so nah an die jungen Fichten gesteckt, dass ich nicht weit komme. Da die Schafe auf der Weide einen extrem entspannten Eindruck machen, drücke ich den mutmaßlich unter Spannung stehenden Zaun mithilfe der Trekkingstöcke (es leben deren isolierende Griffe!) hinunter und quere die Weide. Die Schafe stört es nicht. Als ich wieder draußen bin, und mich kurz umschaue, glotzen mir gut ein Dutzend von ihnen mit diesem völlig neutralen Schafblick hinterher, der mich auch heute wieder zum Lachen bringt.
                      So langsam möchte ich mal Pause machen, doch mangelt es an entsprechender Waldmöblierung, ich nehme also mit einem Baumstumpf vorlieb. Da noch eine stetige Brise weht, und die Wolken immer wieder die wärmenden Sonnenstrahlen auf dem Weg zu mir ausbremsen, erhebe ich mich schließlich leicht fröstelnd, um mich auf den Weg zum Eck zu machen. Wie so oft zeigen die Karten keinen Weg hinauf, doch wo gerodet wird, da gibt es Wege, wie ich einmal mehr feststelle. Beim Hinunterwandern öffnet sich der Blick auf eine Löwenzahnwiese oberhalb von Schönenbach und in die Ferne.

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                      Nach ein paar Metern am Waldrand entlang stoße ich auf Fußball- und Spielplatz mit Hütte und Kneippanlage. Dazu Bänke und Tische - wenn das jetzt nicht heißt, hier mal Pause zu machen!

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ID: 3060561

                      Auf das Fußbad habe ich verzichtet

                      Ich lasse mich nieder, lege mich rücklings auf eine Bank und schaue in die ziehenden Wolken. Das ist hier natürlich keine faule Bummel-, sondern eine höchst wichtige Akklimatisierungspause! Die Gedanken schweifen recht sinnfrei durch mein Hirn: Wenn hier auf ca. 1000m die Sonneneinstrahlung schon so viel intensiver als auf Meereshöhe ist, so ist es doch sehr gut, dass Astronauten immer diese dicken Anzüge anziehen, wenn sie mal außerhalb der Station etwas zu tun haben… An weiteren ähnlich blödsinnigen Überlegungen werde ich dann zum Glück durch eine Nachricht von agricolina gehindert, die von einem neuen Outdoor-Spielzeug ganz begeistert ist. (Ich traue mich aber nicht, an dieser Stelle mehr zu verraten.)
                      Schließlich raffe ich mich auf, um in richtiger Hitze durch ein kurzes Stück „Borkenkäfernachfolgelandschaft“ (ist hier natürlich übertrieben, aber mir fällt gerade dieser Begriff ein – gibt es den eigentlich schon?) in den Wald hineinzulaufen. Holztrümmer am Weg lassen mich überlegen, ob hier radikale Jagdgegner am Werk waren, die einen Hochstand mehr oder weniger fachgerecht zerlegt haben.

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ID: 3060562

                      Auf begrüntem Weg und zum Schluss auf Asphalt erreiche ich den Staufenkopf, auf dem ein Sendemast steht.

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                      Hier wimmelt es von Waldameisen, womöglich gefällt ihnen die Strahlung. Jedenfalls ist es eine echte Herausforderung, das Täfelchenfoto zu machen, ständig laufen sie am Rucksack und an mir hinauf… Seit ich das interessante Buch „Die fabelhafte Welt der Ameisen“ gelesen habe, sehe ich sie ja mit anderen Augen, trotzdem gefällt mir ihr Interesse an meiner Person nicht und ich bleibe nicht ganz entspannt. Auch bei meinem Rückzug krabbeln sie noch an mir herum, so dass ich sicher ein witziges Bild abgebe, wie ich leicht hektisch immer wieder echte und eingebildete - irgendwann krabbelt es gefühlt ja überall - Ameisen von mir streife. Sieht aber zum Glück niemand. Irgendwann habe ich mich dann der letzten Ameise entledigt und genieße den entspannten Abstieg, auf dem ich sogar mal vier echten Wandernden begegne. Es öffnen sich Blicke auf einen Turm und einen Kirchturm, ich kombiniere, dass es sich um den Rothaus-Zäpfle-Turm und einen Kirchturm von Höchenschwand handeln muss.

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ID: 3060565

                      Im Talgrund liegt der Schwarzasee, eine weitere Staustufe nach dem Schluchsee, so dass sich einige Ausblicke auf grüne Energie ergeben. Als ich über die Staumauer gehe, schaue ich in das bewegte Wasser, in dem das Baden verboten ist. Das scheint mir eine gute Idee zu sein, denn ich vermute, dass die Strudel einen ohne große Umstände in die Turbinen ziehen würden. Welch gruselige Vorstellung, da verschwinde ich hier mal lieber schnell.

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ID: 3060566

                      Da es jetzt aufwärts geht, bin ich aber natürlich nicht so flott. Schon von weitem höre ich Motorsägenlärm, zum Glück ist aber nichts gesperrt. Zwischen den Bäumen lodert ein Feuer, ist das Waldarbeitern wohl erlaubt? Verbrennen sie da Borkenkäferborken? Ich nähere mich Häusern, meine an einer Kläranlage gelandet zu sein, allerdings bleibt die Luft rein und ich stelle dann fest, dass es sich um den Bauhof handelt. Keine Ahnung, was da in diesem runden Riesennapf umgerührt wird.
                      Meine Wasservorräte müssen dringend aufgefüllt werden, was in Häusern leicht gelingt. Nachdem ich die B500 überquert und den Ort verlassen habe, mache ich auf der nächsten Bank eine Pause. Verschiedene Abendspaziergänger kommen vorbei, eine ältere Dame schiebt sogar tapfer ihren Rollator den Weg hoch. Schließlich breche ich auf und gehe, inzwischen deutlich langsamer als noch am Morgen, weiter hinauf. Ein Bauer bringt hier zwei junge Kühe mit dem Hänger zur Weide. Als die erste draußen und auf die Weide geschubst worden ist, will sie ohne ihre Artgenossin auf keinen Fall weiter, obwohl die freie Wiese lockt. Erst zu zweit springen sie dann lebensfroh los. Kuhsolidarität!
                      Ich fresse nun tapfer Höhenmeter und stehe schließlich auf dem Gießbacherkopf. Auch hier wurde gerodet… Schnell ist auch der Glaserkopf erreicht und dokumentiert.


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ID: 3060569

                      Ich komme an der deutlich markierten Grenze von Häusern und Blasiwald vorbei, man kann hier wie dort Platz nehmen, allerdings ist eine hölzerne Bank zum Sitzen angenehmer.

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ID: 3060567

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ID: 3060568

                      Ich widerstehe aber der Versuchung, mich schon wieder niederzulassen und gehe mittlerweile auf Autopilot den Hüttenstaudenweg entlang.
                      Auf den Bötzberg laufe ich auf einem von Fahrspuren völlig zerwühlten Weg. Er trägt Glatze mit Rand, so dass auch kein richtiger Ausblick möglich ist. Naja, ein Berg mehr auf meiner Liste und der Letzte dieses Tages.


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                      • Bergahorn
                        Erfahren
                        • 13.04.2019
                        • 369
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #71
                        30.5.

                        Unterer Habsberg 1208m – Kuhkopf 1075m – Oberer Habsberg 1275m – Steppberg 1221m – Schnepfhalde 1298m – Kapellenkopf 1273m – Bärhalde 1324m – Kapellenkopf 1180m

                        Heute breche ich ganz gemütlich auf und trudele auf langweiligen Forstwegen hinunter. Wie schon gestern fällt mir hier der Mischwald aus alten großen Nadelbäumen (warum habe ich eigentlich nicht darüber nachgedacht, was für welche?) und halbhohen Buchen, deren hellgrüne Blätter noch richtig frisch leuchten, auf. Diese Kombionation sieht nicht nur schön aus, sondern ist sicher auch sehr sinnvoll. Allerdings frage ich mich, wie man irgendwann die alten Bäume fällt, ohne den Buchennachwuchs zu verletzen. Mitten auf dem Weg fällt mir ein Herzstein auf, den ich gleich etwas prominenter platziere.

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ID: 3060600

                        Kurz darauf sehe ich einen Rehbock, der wohl überlegt, ob er sich in die bewohnte Schwarzwaldidylle mit leckeren Gräsern am Ende des Tals traut. Als er mich erblickt, macht er lieber kehrt und verschwindet im Wald.

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ID: 3060601

                        Nicht nur für Rehböcke eine Augenweide!

                        Ich setze meinen Weg fort, komme an einer mutmaßlichen Hochstandmanufaktur vorbei und zickzacke gemächlich auf den Unteren Habsberg.

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ID: 3060602

                        Nachdem dieser erklommen ist, wäre ein Frühstück ja mal angebracht, und so lasse ich mich in der Sonne bei leichter Brise in respektvollem Abstand zu einem Ameisenhügel auf einer Wiese nieder. Schön hier, ich lasse es mir schmecken! Dann merke ich, dass die Ameisen so langsam ausschwärmen und meinen netten Platz in Besitz nehmen wollen. Vielleicht erhoffen sie sich ja auch ein paar Brosamen. Wie auch immer, ich verschwinde lieber, ehe sie zu zahlreich Interesse an mir zeigen.
                        Nun geht es hinunter, ein Stück weiter lagern ein paar Leute am Feuer an einer Hütte. Die sind sicher nicht erst heute morgen hier angekommen. Fast bin ich versucht, in der Hoffnung auf einen Brunnen kurz hinzugehen, lasse es dann aber, denn die Karte verspricht noch einige Bäche.

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ID: 3060603

                        Durch ein noch schattiges und moosiges Tal lande ich fast wieder an der Schwarzwaldidylle, biege aber ab in die Sonne und werde schon bald mit Alpenblick belohnt. Heute ist es auch so richtig schön klar, wenn ich jetzt noch wüsste, welche Gipfel ich da sehen kann…

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ID: 3060604

                        Ganz da hinten...

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ID: 3060605

                        ...sieht man Alpengipfel, die Foristen, bei denen ein Sonntag (nicht) schöner sein kann, sicher erkennen würden. Aber die lesen wahrscheinlich keine Berichte von popligen 1000ern, können hier also wohl nicht für Aufklärung sorgen.

                        Nach dem Weiterweg muss ich etwas suchen, finde dann aber einen alten Hohlweg, der den Berg hinuntergeht, bis ich wieder hinauf auf den Kuhberg darf. Der bietet keine weiteren Attraktionen, so bleibe ich hier nur kurz und plane dann den Weiterweg zum Oberen Habsberg. Dabei will ich noch irgendwo Wasser tanken, so dass ich schließlich in ganz weitem Zickzack mit sehr sanfter Steigung den Forstwegen folge. Kilo- statt Höhenmeter! Zugegebenermaßen ist das so wenig attraktiv, dass ich recht tumb vor mich hindöse, die sonst bei mir gerne fröhlich Purzelbäume schlagenden Gedanken verebben… Vielleicht liegt das aber auch daran, dass in Coronazeiten der Alltag einfach nicht so viele zu verarbeitende Eindrücke bietet.

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ID: 3060606

                        Noch einmal öffnet sich der Blick in Richtung Alpen, inzwischen ist es allerdings weitaus diesiger. Schließlich schnaufe ich gefühlt fast senkrecht auf den Oberen Habsberg hinauf. Meine Güte!!! Was bin ich froh, als ich auf dem Bergrücken ankomme! Komfortabel laufe ich nun über Wiesen, die mir aber weniger für Nutzvieh sondern eher für Wild angelegt zu sein scheinen. Kuhfladen gibt es keine (welche Kuh will auch schon hier hoch!), dafür den einen oder anderen Hochstand. Außerdem jede Menge Ameisenhügel, ich bleibe aber unbehelligt.

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ID: 3060607

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ID: 3060608

                        Pars-pro-toto-Foto, es gab jede Menge davon...

                        Beim Täfelchenritual findet eine Zecke den Weg auf mein eines Hosenbein, was ihr gar nicht guttut! Weiter geht es, am Ende der Bergrückens genieße ich noch einmal den Ausblick und steige dann ab zur Wegkreuzung „Schattenboden“, wo zwei E-Radler „effektiv schnatternd“, wie Igelstroem das wohl nennen würde, stehen. Nichts wie weg und weiter auf den Steppberg! Wer hier steppt, lässt sich nicht in Erfahrung bringen, der Bär wohl eher nicht, vielleicht der Wolf? Ich mit Sicherheit nicht, ich schleppe mich eher die paar Höhenmeter auf diesen an sich nicht gerade spektakulären Hubbel, der aber eine tolle Aussicht bietet: Mal wieder die Alpen, in der anderen Richtung den Feldberg, dazu im Tal St. Blasien, das unschwer am Dom zu erkennen ist.

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ID: 3060609

                        Nach diesem echten Highlight folgt schier endlose Latscherei, immerhin gibt es einen Blick auf den Belchen und eine Weihnachtsbaumanpflanzung mit einem Exemplar für die Dachwohnung, dazu relativ viele Radfahrer.

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ID: 3060610

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ID: 3060611

                        Was bin ich froh, als ich endlich an der Rosshütte ankomme, denn hier zweigt der Weg zur Schnepfhalde ab. Diese hatte ich bei meiner Tour auf dem „Maienschneesteig“ wegen eines Verbotsschildes ja nicht erklommen, umso mehr freue ich mich, dass sie heute auf der Tagesordnung steht. Doch die Höhenmeter gestalten sich steil und fallen mir schwer, denn ich hätte eigentlich längst eine ausführliche Mittagspause gebraucht. Oben werde ich aber belohnt, hier gibt es die von mir so geliebte Heidelandschaft, einen wunderbaren Ausblick auf bekannte Tausender und gar kein Halligalli, wie ich es schon befürchtet hatte. Ein paar Leute genießen einfach ruhig diesen schönen Ort. Später komme ich nach und nach mit ihnen ins Gespräch, mit meinem großen Rucksack falle ich halt doch ein wenig zwischen all' den Sonntagswandernden auf.

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ID: 3060612

                        Darauf habe ich den Gipfel eine ganze Zeit für mich alleine. Es hat sich doch gelohnt, mit der Mittagspause bis jetzt zu warten!

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ID: 3060613

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                        Beim Abstieg kommt mir noch eine alte Frau entgegen, mit der ich kurz plaudere. Ich staune, sie sieht mir durchaus wie 80 aus! Dann trödele ich, akustisch von Motorrädern begleitet zum Äulemer Kreuz, denn es gibt noch weitere Tausender an diesem Tag. Zuerst ist der erste Kapellenkopf dran und auf dem Weg zur Bärhalde komme ich an einem recht eindrucksvollen Felsen vorbei.

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ID: 3060615

                        Als ich diese absolviert habe, gibt es noch einen schönen Ausblick zum Feldberg, ein kleines Stück weiter dann wiederum ein Guckloch zum Schluchsee hin.

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ID: 3060616

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ID: 3060617

                        Das entschädigt alles etwas für die drögen Wege, die ich heute zu genüge „genießen“ durfte. So komme ich mit dem letzten Schwung des Tages auf einen weiteren Kapellenkopf. Täfelchentechnisch etwas unpraktisch, dass die Bärhalde zwischen den Kapellenköpfen lag, aber lieber mehr wischen und schreiben als mehr wandern...

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                        • MLO
                          Erfahren
                          • 13.02.2017
                          • 137
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #72
                          Ein schöner Bericht wieder, Danke!
                          Ansonsten kann ich die App 'Gipfelfinder' empfehlen, die auch bei diesigem Wetter bestens funtioniert:
                          "Wenn es klarer wäre, könnte ich ... sehen:"

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                          • Bergahorn
                            Erfahren
                            • 13.04.2019
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                            • Meine Reisen

                            #73
                            31. 5. 21

                            Hohspirn 1074m – Schuppenhörnle 1096m – Saiger Höhe 1055m – Kuhberg 1000m - Glasberg 1025 – Hochfirst 1190m


                            Ein gefiederte Vokalensemble weckt mich auch heute wieder viel zu früh, was mich aber nicht davon abhält, nach einer weiteren Mütze Schlaf noch gemütlich zu frühstücken. Nachdem gestern dann doch ein anstrengender Tag war, will ich es heute mal gemütlicher angehen lassen. Das haut sofort hin, denn ich laufe zunächst ganz entspannt erst im Wald, dann auf einer Skipiste und später auf Asphalt hinunter nach Altglashütten.

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ID: 3060640

                            Eine Bank im blühenden Heidelbeerparadies erregt meine Aufmerksamkeit und oberhalb des Ortes beflügelt ein Haus mit Turmzimmer meine Phantasie: Hier könnte doch jemand sitzen und einen Roman verfassen…

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ID: 3060641

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ID: 3060642

                            Dann strebe ich zwecks Wasser den Friedhof an und kann heute morgen sicher sein, die Totenruhe dadurch nicht zu stören, denn die Friedhofsgärtner machen mittels eines Aufsitzrasenmähers einen Höllenlärm. Sie grüßen aber nett, als sie mich und mein Tun sehen. Ich vermute, dass man hier durstige Wandernde gewohnt ist. Weiter geht es zum Windgfällweiher, der sehr idyllisch in der Sonne liegt, aber durch die nahe Straße ordentlich beschallt wird. Das scheint ein paar Autocamper aber nicht weiter zu stören.

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ID: 3060643

                            Dann mache ich mich auf zum Hohspirn. Mit Wegen ist es zumindest theoretisch schwierig, immerhin gibt es gleich einen, der mir ein Stück Straße erspart. Später bin ich dann aber doch etwas querwald- und -wiesenein unterwegs. Das Gras ist hier allerdings noch so niedrig, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss. Mehrmals überwinde ich Weidezäune, laufe hoch zum Waldrand und hoffe, hier eine Lücke zu finden. Fehlanzeige, der Zaun ist sehr solide und davor noch ein unter Spannung stehender Draht montiert.

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ID: 3060644

                            Keine Sorge, über diese Wiese bin ich nicht gelaufen!

                            Nach einer Weile am Zaun entlang entschließe ich mich, Rucksack und Stöcke hinüberzuwerfen und dann durch den sehr „groß karierten“ Zaun zu schlüpfen. Klappt hervorragend, ist doch praktisch, wenn man einigermaßen gelenkig ist und da durch passt. Es ist auch nicht mehr weit zum Gipfel, der sogar einen kleinen Fels und Aussicht nach Osten zu bieten hat.

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ID: 3060645

                            Weiter geht es, ich kann schon wieder entspannt auf einem echten Weg ins Falkauer Tal spazieren. Als ich an einer Kreuzung am Waldrand ankomme, kommt ein Hase von rechts auf mich zu und sehr nahe heran, erkennt mich, erschreckt und macht umgehend kehrt, um dieses Spielchen noch dreimal zu wiederholen, bis auch in seinem Hasenhirn angekommen ist, dass ich mich nicht einfach in Luft auflöse. Ich nehme an, dass er mich wegen des Gegenlichts erst so spät sehen konnte, sonst wäre er mir sicher nicht so direkt vor die Füße gehoppelt. Hier gibt es schon wieder einen Blick auf den Feldberg, der scheint fast eine Art Motto meiner Tour zu werden.

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ID: 3060646

                            Weiter stapfe ich hinunter und mache an einem Grillplatz fast im Talgrund halt, auch um den weiteren Weg durch den Ort in Richtung Schuppenhörnle zu planen. Im Vorfeld bin ich ja immer etwas oberflächlich, unterwegs ergeben sich oft genug andere Wege, so auch hier. Ein Stück muss ich das Tal an einem „Kurparkweiher“ vorbei, später an der Straße entlanglaufen, dann geht es durch ein Wohngebiet hinauf. Brandneue „Kanada-Ferienhäuser“ mit pflegeleicht gepflastertem „Vorgarten“ und Whirlpool vor einem Kahlschlaghang geben mir zu denken. Kommt das Holz dafür vom Hang? Ist das nicht eine grausige Aussicht für die Gäste?

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ID: 3060647

                            Die Suche nach dem Weiterweg lenkt mich wieder davon ab. Als ich an der Ortsstraße nach dem Abzweig suchend hin und hergehe, ruft mir eine Frau aus dem Auto freundlich zu und zeigt mir, wo der Weg hinaufgeht. Wahrscheinlich macht sie das an dieser Stelle öfter. Bei mapy.cz ist eine Straße eingezeichnet, es handelt sich aber erfreulicherweise um einen Wiesenweg, der bald in den Wald mündet, später durch einen unaufgeräumten Kahlschlag geht und dann zu einem tollen Ausblick über den Titisee führt. Ein Stück oberhalb des Weges ist ein richtig schöner Rastplatz angelegt, den ich gerne als solchen nutzen würde, allerdings spricht akustisch einiges dagegen: Im Tal lärmt die Bundesstraße und in der Nähe eine Motorsäge.

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ID: 3060648

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ID: 3060649

                            Als ich dann noch einen Baum fallen höre, verzichte ich darauf, noch den allerletzten Höhenmeter zum Gipfel zu suchen und mich hier niederzulassen. So risikofreudig bin ich für mein Projekt dann doch nicht! So geht es ein Stück wieder zurück, bis ich auf einen Weg abbiege, der mich an den Waldrand mit einer Bank in der Nähe eines Ameisenhügels(!) bringt. Hmm, ein Stück weiter sehe ich ein Holzgebilde, könnte das vielleicht ein Rastplatz sein? Ein Blick durch die Kamera hilft weiter: Es handelt sich nur um aufgestapeltes Holz. So bleibe ich hier, auch wenn der Wind durchaus frisch ist, lasse mir meine Oatcakes, Schokolade und getrocknetes Obst schmecken und gewahre in der Ferne den Hochfirst. Da will ich auch noch hin, es ist fast der nördlichste Punkt dieser Tour.

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ID: 3060650

                            Wie ich hier so sitze, nehme ich immer mehr herumkrabbelnde Ameisen zu meinen Füßen wahr. Es ist wohl Zeit, mich wieder auf den Weg zu machen! Der ist für einen vollen Bauch wie geschaffen, relativ eben geht es an einem Bergrücken entlang. Einmal überholt mich ein blitzblanker großer Pickup im Schneckentempo, ich habe fast den Eindruck, der Besitzer macht die allererste Ausfahrt damit und hat noch Hemmungen, das neue Gefährt einzustauben.
                            Bald überquere ich die B 315 und kann an einem Parkplatz eine schöne Wanderkarte des Schwarzwaldvereins studieren. So weiß ich jetzt immerhin, wo mein nächster Tausender, die Saiger Höhe, genau ist, denn nach meinen Recherchen war das nicht so ganz klar. Allerdings sind auf dieser Karte auch einige Tausender benannt, die ich in meinen Karten gar nicht gefunden habe. Das ist jetzt nach so vielen Gipfeln schon sehr demoralisierend, auch wenn ich oft den Verdacht hatte, dass zumindest bei den Einheimischen jeder Buckel einen Namen hat. Mit dementsprechend angekratzter Laune geht es nun in praller Sonne hinauf und ich grummele düster vor mich hin: Bisher bekam ich ja sowohl vom Schwarzwaldverein als auch vom SWR auf meine Anfrage, welche die behaupteten 102 Tausender seien, nie eine Antwort. Der Macher der Dokumentation, die mich überhaupt erst auf die Idee zu diesem Projekt gebracht hat, ist ja selbst im Schwarzwaldverein, hat er schlampig recherchiert oder eine Quelle mit den 102 „echten Gipfeln“ (Stichworte „Dominanz“ und „Prominenz“), die aber streng geheim ist?
                            Auf der anderen Seite: Wenn ich von vornherein gewusst hätte, dass dieses Projekt quasi ein Fass ohne Boden ist, wollte ich wirklich alle Tausender mitnehmen, hätte ich sicher gar nicht erst damit angefangen. Das wäre aber eigentlich auch sehr schade. Dieser Gedanke heitert mich wieder auf und ich beschließe, eben einfach „meine“ wie viele auch immer Tausender zu sammeln. Inzwischen schätze ich ja v.a. den Nebeneffekt meines Projektes, sich nämlich die Gegend quasi anzueignen, also besser bzw. flächendeckender kennenzulernen, als das mit einem Weitwanderweg möglich wäre.
                            So komme ich den Hang hinauf und biege kurz vom Kammweg ab, um an richtiger Stelle das Täfelchenfoto zu machen. Offensichtlich bin ich aber noch nicht wieder ganz bei der Sache, denn ich schreibe „Saiger Hohe“, was ich allerdings erst später merke. Macht nichts, wozu gibt es schließlich Fotobearbeitungsprogramme.

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ID: 3060651

                            Das ist kein angetrockneter Berliner /Pfannkuchen/Kreppel/... aus meinem Proviant, sondern ein Pilz, der als Täfelchenständer herhalten darf.

                            Nachdem ich ein Bauwerk (Hütte?) in Entstehung passiert habe, komme ich an Tennisplätze, die gerade mit Hingabe und einigem Lärm gekehrt werden.

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ID: 3060652

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ID: 3060653

                            Danach folgt ein Gebäudekomplex. Ich rätsele, um was es sich handeln könnte, für eine Jugendherberge ist das alles zu schick, vielleicht ein Tagungsheim? Dann lese ich an der Tür des ersten Hauses die Worte „Wellness“ und „Beauty“. Aha! Für mich wäre ein Aufenthalt hier ja eine Strafe, die Vorstellung, den lieben langen Tag in irgendwelchen Packungen und Bädern herumzuliegen, mit Salben, Ölen oder Peelings wofür und wogegen auch immer, bearbeitet zu werden, finde ich, gelinde gesagt, wenig anziehend. Vor meinem inneren Auge sehe ich klischeehaft Nutzerinnen dieses Angebots: Hagere blondierte Damen mittleren Alters beim verbissenen, aber im Endeffekt hoffnungslosen Kampf gegen Falten, graue Haare, sich ausbreitende Problemzonen oder was sonst noch so „Beschwerden“ bereitet.
                            Ach, was bin ich gemein, wahrscheinlich doch nur, weil ich vorhin so einen Dämpfer bekommen habe… Sollen die Leute doch Wellness genießen, wenn es ihnen gefällt! Man könnte meine Wanderei ja auch als Kampf gegen nachlassende Fitness sehen. Muss ich mir vielleicht beweisen, dass ich als „alte Schachtel“ dazu noch in der Lage bin? Ich verzichte lieber auf eine Befragung meines Unterbewusstseins…

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ID: 3060654

                            Ich dachte immer, die kämen aus Italien...

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ID: 3060655

                            Saig


                            Auf dem Weg hinunter nach Saig sorgen sowohl Architektur- und Gartengestaltungssünden als auch schöne alte Gebäude für Unterhaltung. Außerdem gibt es hier einen Brunnen, den ich aber noch nicht nutze, denn erst einmal folgt ein Abstecher zum Kuhberg. Ein Stück bin ich auf einem Kuhlehrpfad unterwegs, treffe allerdings keine einzige bildungsbeflissene Kuh (womöglich sind die gerade wegen Kuhrona in Kuhrantäne...), dafür aber Familien mit kleinen Kindern. Auf schicker roter Bank am Spielplatz beim Gipfel mache ich Rast und döse in der Mittagshitze Löcher in die Luft glotzend vor mich hin. Oder sollte ich da nebenbei sogar etwas vom Lehrpfad gelernt haben? Solange ich noch nicht wiederkäue…
                            Zurück in Saig mache ich am Brunnen halt, damit der Rucksack wieder schön schwer ist. Voller Freude genieße ich den folgenden steilen Anstieg… nein, das ist gelogen, ich krieche ziemlich langsam nach oben und korrigiere dann sogar noch meine Route, um nicht zu viele Höhenmeter zu verplempern, denn vor dem Hochfirst ist noch der Glasberg dran. Der ist nicht weiter aufregend, sieht allerdings oben wie ein Zeckenparadies aus, was mich zur gründlichen Kontrolle animiert, als ich wieder am Abzweig zum Hochfirst bin. Unglücklicherweise funktioniert der Sprühkopf meines Anti-Zecken-Mittels nicht, so dass ich mir die zitronig-eukalyptisch duftende Flüssigkeit eher ungleichmäßig über Schuhe und Hosenbeine träufele. Scheint aber dennoch zu funktionieren. Nach einem ganz kurzem Stück Asphalt steige ich auf einem richtig schönen Wanderpfad in die Höhe.

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ID: 3060656

                            Auch hier gibt es wieder viel Sauerklee und blühende Heidelbeeren, was für die Strapazen etwas entschädigt. Ab und an kommen mir Leute entgegen, der Hochfirst ist ein bekanntes Highlight und von Titisee aus gut zu erreichen. Als ich schließlich oben ankomme, bin ich etwas erledigt und setze mich auf eine Bank, um den herrlichen Ausblick über den Titisee bis zum Feldberg zu genießen. Mit Hilfe von Peak Finder verifiziere ich noch den gerade einmal so hervorlugenden Schauinsland und weiter nördlich den Kandel.

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ID: 3060657

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ID: 3060658

                            Hochfirstturm

                            Es ist in der Sonne auszuhalten, nach einer Weile habe ich auch genug Kraft für das Täfelchenfoto. Nachdem ich mich weiter erholt habe, überlege ich noch, dem Berggasthaus hier oben zu etwas mehr Umsatz zu verhelfen, allerdings quatscht dort eine Dame so laut, dass ich mich lieber gleich davon mache. Kaum bin ich ein paar Meter weiter, empfängt mich Waldesruh mit Vogelgezwitscher. Am dazu passenden Vögelefelsen raste ich schon wieder, klettere mit Hilfe der nur angelehnten Leiter hinauf, setze mich dann aber auf die Bank und mache ein paar Tagebuchnotizen.

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ID: 3060659

                            Vögelefelsen

                            Später komme ich an der sehr schön gelegenen Balzenwaldhütte vorbei, aus der sich wieder einmal der Feldberg bewundern lässt, was ich natürlich tue! Bei einem Amselsolokonzert geht es später in den anbrechenden Abend hinein.

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ID: 3060660


                            Panoramafenster der Balzenwaldhütte


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                            • Bergahorn
                              Erfahren
                              • 13.04.2019
                              • 369
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74
                              1. 6. 21

                              Pflumberg 1101m – Ahaberg 1180m – Bildstein 1134m – Riesenbühl 1097m – Giersbühl 1025m

                              Nach einem amselig flötenden Morgenständchen gehe ich heute schon in aller Frühe ug und ul, also ultralerchig und ungefrühstückt los. Gemütlich trudele ich den Berg hinab, zwischendurch öffnet sich der Blick mal wieder auf den Feldberg, der mir auch heute Morgen noch nicht langweilig wird.

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ID: 3060673


                              In Lenzkirch lerne ich dank eines Straßenschildes, dass Hindemith hier die Oper „Mathis der Maler“ vollendet hat. Wandern bildet! Der Ort ist noch ganz verschlafen, selbst beim Bäcker werden nur die leeren Regale beleuchtet. Schade, ich hätte mir da etwas vorstellen können…

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ID: 3060674
                              Blick auf Lenzkirch

                              Auf der Sonnenseite des Tals steige ich nun wieder hoch, und da ich mich gerade auf dem Schluchtensteig befinde, gibt es die eine oder andere Attraktion wie z.B. den Geopark mit Gesteinsbrocken aus unterschiedlichen Schwarzwaldgegenden und eine Schluchtensteighütte mit Corona-Informationen und einer Bücherkiste.

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ID: 3060675

                              Auch ein Hase ist unterwegs, der ist aber wahrscheinlich nicht zur Touristenbelustigung angestellt, sondern hoppelt einfach so durchs Gras. An einem Sportplatz vorbei laufe ich aus Versehen ein ganzes Stück auf falschem Weg, was aber gar nichts macht, da ich auch so auf den Pflumberg hochkomme. Ob der Hase, den ich hier treffe, der von vorhin ist?
                              Ich lauere die ganze Zeit auf eine Bank oder zumindest einen passenden Baumstumpf als Frühstücksplatz, es bietet sich aber nichts an, so dass ich mit leerem Magen den ersten Tausender des Tages erklimme. Beim finalen Gipfelsturm erwische ich den schlechteren von zwei Wegen, so dass ich vom Morgentau nicht nur teilnasse Füße bekomme, sondern mich noch durch eine Fichtenanpflanzung schlagen muss. Warum macht man denn bitteschön heutzutage noch so etwas? Als Monokultur haben die sich doch gar nicht bewährt. Aber vielleicht enden diese hier vorzeitig als Weihnachtsbäume, ich weiß es ja nicht.

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ID: 3060676

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ID: 3060677

                              Einfacher Rückweg

                              Besser komme ich wieder zum Hauptweg und tüftele die weitere Route aus. Das Planungstool bot mir einen Weg über Schwende an, wo es meiner Erfahrung nach sehr hübsch ist. Ich bin aber mittlerweile recht geizig mit den Höhenmetern und suche mir einen direkteren Weg ohne zu große Verluste derselben. Im schattigen Wald ist es noch richtig kühl und ich fröstele ohnehin schon, als ich eine Bank erblicke. Frieren oder Hungern? Ich entscheide mich für letzteres und werde ein Stück weiter oberhalb von Hinterhäuser durch eine Bank im Halbschatten und mit Ausblick belohnt, wo ich mich endlich niederlasse und den Kocher anwerfe. Mittlerweile ist es schon 9.00 Uhr, da wird es Zeit!
                              Mit gefülltem Bauch geht es weiter. Laut mapy.cz müsste ich jetzt ca. 150 m querwaldein zum nächsten Weg laufen, es gibt aber wie vermutet schon hier einen Weg. Durch Wald und später ehemaligen lande ich auf einem Kammweg, der mich zur Fischbacher Höhe mit Fußball-, Grill- und Spielplatz führt.

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ID: 3060678

                              Ich nehme kurz auf der Schaukel Platz, leider hängt sie recht tief, so dass ich die Beine immerzu anziehen muss. Deshalb macht das Schaukeln nicht so richtig Spaß, was den Vorteil hat, dass ich hier nicht schon wieder herumbummele, sondern auf dem mir von meinem „Maienschneesteig“ bekanntem Weg hinunter nach Fischbach laufe. Dort erweckt v.a. ein „Lost Bike“ mein Interesse, bevor ich auf Asphalt wieder an Höhe gewinne.

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ID: 3060679

                              Heute strahlt die Sonne vom wolkenlosen blauen Himmel, gäbe es da nicht noch eine leichte Brise, wäre es fast schon wieder zu heiß. Durch Kahlschlag kämpfe ich mich auf den Ahaberg. Gerade hat agricolina nachgefragt, wo ich denn bei diesem Traumwetter bin, ich schicke ihr dann ganz exklusiv ein Gipfelselfie mit Täfelchen. Natürlich hat auch sie ihren Spaß am Namen dieses Tausenders.

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ID: 3060680

                              Bis zum Bildstein ist es jetzt nur ein Katzensprung, hier kommen mir schon ein paar Tageswanderer entgegen. Zum Glück ist es dort nicht zu voll, ich kann wunderbar die Aussicht über den Schluchsee zu fernen Alpengipfeln und hinüber zu einigen Tausendern des zweiten und dritten Tages genießen. Der Feldberg ist auch wieder zu erkennen. Das ist ein schöner Beihnahe-Abschluss dieser Tour - noch warten ja zwei Tausender auf mich, von denen ich mir aber nicht allzu viel verspreche.

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ID: 3060681

                              Über die gegenüberliegenden Höhen bin ich gewandert.

                              Schließlich trenne ich mich von diesem tollen Aussichtspunkt und vertraue mich kurz danach dem Jägersteig an, der die Bezeichnung Steig streckenweise tatsächlich verdient.

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ID: 3060682

                              Hier ist einiges los, nach vielen „Misserfolgen“ grüße ich inzwischen nur noch Leute, die mindestens so alt sind wie ich. Irgendwie ist das Grüßen auf Wanderwegen außer Mode gekommen, nach so ein paar Tagen im Wald kommt es mir allerdings komisch vor, schweigend aneinander vorbeizugehen.
                              Bald nachdem der Steig keiner mehr ist, biege ich in Richtung Fischbachtal ab und begegne niemandem mehr. Das Tal ist mit seinen Höfen und Wiesen in der Sonne wunderschön, aber dank Straße leider laut.

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ID: 3060683

                              Meine Wasservorräte sind ziemlich zusammengeschmolzen, ich finde aber leider kein vertrauenerweckendes Nass. So muss es erst einmal so weitergehen, Durst habe ich zum Glück momentan keinen. Den Aufstieg zum Riesebühl finde ich anstrengend, ob das jetzt wirklich so ist oder daran liegt, dass er für mich eher ein „Pflichtberg“ ist, weiß ich nicht so recht. Oben stoppe ich gar nicht erst, sondern nehme gleich noch die 65 Stufen des Turms unter die Füße, an dem zwar gerade etwas repariert wird, was der Stabilität aber wohl keinen Abbruch tut...hoffe ich jedenfalls! Dann bin ich wirklich baff, denn der Ausblick von hier ist beeindruckend!

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ID: 3060684

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ID: 3060685

                              Mittlerweile ist es zwar ziemlich diesig, aber die Gipfelkette der Alpen ist auch jetzt noch gut zu sehen, zumindest mit den Augen, die Kamera macht da nicht ganz so mit. Bei klarem Wetter ist dieser Turm ein leichtes und lohnendes Ziel! Mittlerweile hat es die eine oder andere Wolke vor die Sonne geschafft, es windet auch ganz gut, so dass ich nicht zu lange verweile, um auf „erarbeitete“ Gipfel zurückzuschauen. Das Täfelchenritual vollziehe ich hier oben lieber nicht, denn zwischen den Holzplanken könnten das gute Stück oder die Kreide viel zu gut hinunterfallen. Nachdem ich es auf festem Boden erledigt habe, laufe ich hinunter, an einer Solarstromanlage vorbei, und noch einmal hinauf auf den wirklich letzten Tausender heute, den Giersbühl. Hier gibt es ordentlich Heidelbeergestrüpp und einen Baumstumpf, der von Ameisen wohl zu einer neuen Bleibe ausgebaut werden soll. Ich entdecke ein merkwürdiges Insekt: Wie eine Riesenameise, aber am Hinterleib gelbschwarz geringelt. Leider gelingt nur ein ganz schlechtes Foto, bevor dieses Wesen in einem Loch verschwindet.

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ID: 3060686

                              Mal wieder Höhenmeter sparend kann ich, ohne ganz in den Ort Schluchsee hinabzusteigen durch ein Wohngebiet hinunter zum Friedhof mit Wasserhahn laufen. Auf der steilen Straße schiebt eine offensichtlich starke Frau einen Kinderwagen mit Baby und Mädchen im Kleinkindalter, das mir freundlich zuwinkt, hinauf. Dabei lacht sie auch noch total nett. Respekt, da ist mein Rucksack ja nichts dagegen!
                              Bevor es wieder in den Wald geht, lasse ich mich zu einer letzten Rast auf einer Bank nieder. Es dauert nicht lange und ein Arbeiter lässt unweit einen Dieselgenerator an. Mir ist es jetzt egal, ich will nicht gleich wieder aufstehen, sondern esse erst einmal etwas. Hat ja auch etwas Komisches, ich muss noch einmal an den hübschen Rastplatz mit Straßen- und Motorsägenlärm denken.
                              Das letzte Stück bringe ich viel schneller als erwartet hinter mich. Auf touristischem Kurgastweg geht es dankenswerterweise ohne Straßenlärm weiter.

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ID: 3060687

                              Mich erfreut an einem Abzweig ein Schild mit Sieglindeweg zur Siegfriedshütte. Da Letztere aber nicht in der Karte zu finden ist, bezwinge ich mal meine Neugier. Für Wagnerianer ist sie aber sicher ein Muss! Zu Hause fällt mir auf, dass es eigentlich Sieglindenweg heißen müsste. Ich vermute, dass das fehlende n dem Dialekt geschuldet ist. Aber solange der Siegfried ohne Apostroph auskommt, sollte man heutzutage schon dankbar sein!

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ID: 3060688

                              Beim Seehotel geht es über die Straße und die Bahnlinie und dann sind es nur noch wenige Schritte bis zum Auto. Es ist 15.45 Uhr, so war das heute doch noch einmal ein langer Tag! Rucksack ins Auto, Sandalen und frisches T-Shirt an, und dann fahre ich schon los. In Schluchsee decke ich mich noch mit Schwarzwald-Bio-Joghurt ein, der schmeckt nicht nur bestens, sondern weckt bei mir auch immer Erinnerungen an meine Freiburger Zeit. Proust lässt grüßen, es müssen nicht immer Madelaines sein!
                              Google Maps meint mich dann ganz schlau durch Freiburg zu lotsen, allerdings ist das anstrengend, da ich den vielen Radelnden keinen Stress machen möchte. Immerhin scheint mir das zu gelingen, einer bedankt sich sogar! Ob ich so wirklich schneller war? Ich habe so meine Zweifel. Der Rest der Fahrt läuft dann weitgehend glatt und zu Hause werde ich am Abend dieses langen Tages nicht mehr alt.


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                              • Blahake

                                Fuchs
                                • 18.06.2014
                                • 1441
                                • Privat

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                                #75

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                                • Bergahorn
                                  Erfahren
                                  • 13.04.2019
                                  • 369
                                  • Privat

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                                  #76
                                  MLO und Blahake, ich glaube, ich vergebe demnächst Treuepunkte an so zuverlässig Lesende und freundlich Kommentierende wie euch! Vielen Dank!

                                  @MLO Ich habe ja sogar die App PeakFinder, denke nur oft nicht daran. Habe halt ein Gedächtnis, aber kein Sieb... und im Falle der Alpensicht war ich wohl zu sehr von der Realität fasziniert, um an die App zu denken, was ja eigentlich auch ganz schön ist!

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                                  • Bergahorn
                                    Erfahren
                                    • 13.04.2019
                                    • 369
                                    • Privat

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                                    #77
                                    Das Große Finale

                                    8. 8. - 13. 8. 21

                                    Eigentlich müsste dieser Bericht mit dem Wort „eigentlich“ anfangen, denn eigentlich wollte ich Plan A verwirklichen, den ich wegen Coronaunsicherheiten gar nicht bis zum Ende ausarbeitete, dann verwarf ich wegen zu grauslicher Wetteraussichten kurzfristig Plan B, und eigentlich war dieses „Große Finale“ als solches gar nicht geplant, vielmehr sollten es zwei einzelne Touren werden. Aber eigentlich könne man daraus doch eine längere basteln, dachte ich mir… Und eigentlich kann nun der eigentliche Bericht auch ganz ohne ein „eigentlich“ beginnen:

                                    8. 8. 21

                                    Hohberg 1063 m – Hochkopf 1106 m – Ramse 1079 m – Brendenkopf 1097 m – Wachtbühl 1082 m – Hirz 1172 m – Farnberg 1218 m – Oren 1166 m – Sackköpfle 1043 m

                                    Es scheint fast unwirklich, aber endlich gibt dieser Sommer eine stabile Wetterlage her, dazu ist es noch nicht einmal zu heiß, Sonne mit leichter Bewölkung, also ideal zum Wandern. Ich starte von St. Blasien aus, stelle das Auto auf einem Parkplatz an der Umgehungsstraße ab und bin nach ein paar Metern Straße schon auf einem Waldweg entlang des mit seinem Rauschen gegen den Verkehrslärm schließlich gewinnenden Steinabach unterwegs.

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ID: 3072693

                                    Es ist angenehm kühl, der Boden vom gestrigen Regen gesättigt und ich komme bald in einen guten Gehrhythmus. Aus dem Nichts gesellt sich ein Ohrwurm zu mir und kriecht mit „Heidi, Heidi, deine Welt sind die Berge...“ durch die Windungen meines Hirns, natürlich inklusive meines Verhörers aus Kindertagen: „ … Heidi brauchst du zum Glück nicht sein!“ Ich habe mich zwar damals gewundert, warum ich froh sein solle, nicht Heidi zu sein, da sie doch in den Bergen sehr glücklich war, aber als Kind ist einem ja so vieles unverständlich, dass ich wohl deshalb nie nachgefragt habe.
                                    Nach der Urbergsäge stehen die ersten ernst zu nehmenden Höhenmeter zum Hohberg bereit. Einer von vielen Tausendern, ich kann vom Gipfel gleich durch eine kleine Senke hinüber zum Hochkopf laufen, den ein etwas marodes Bänkchen ziert.

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ID: 3072694

                                    Freunde des Apostroph's kommen hier auf ihre Kosten...

                                    Kurz geht es wieder hinunter, dann über die Straße und hinauf zur Ramse, auf der ich von weitem schon viel Bevölkerung erkennen kann. Diese kommt mir dann aber beim Aufstieg entgegen, und oben sitzt nur ein junges Paar, das den derzeit leider nur theoretisch existierenden Alpenblick genießt. Der Wind pustet hier so heftig, dass ich mich schnell wieder davonmache und über Weideland Richtung Brendenkopf strebe. Gerade befinde ich mich auf einem Teil des Schluchtensteigs, es sind noch ein paar andere „echte“ Wandernde unterwegs, u.a. kommen mir zwei Männer mit schweren Bergstiefeln und einem Blick, der mir so aussieht, als ob ihre Wanderung ein sehr ernst zu nehmendes Abenteuer sei, entgegen. Ich hoffe mal, ich störe selbiges mit meinem Erscheinen in schon ziemlich abgelatschten Trailrunnern und dem wie immer recht beulig gepackten Rucksack nicht zu sehr…
                                    Ich freue mich an blühender Heide und Preiselbeeren, überwinde nicht zum letzten Mal auf dieser Tour durch schweres Gerät verwundete Wege und stehe bald auf dem Brendenkopf.

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ID: 3072695

                                    Ein Stück geht es zurück, dann weiter durch offene Landschaft auf den Wachtbühl, einen Grashügel, der dankenswerterweise gerade nicht beweidet wird. Ich finde dort zwei Golfbälle, die mich misstrauisch umherschauen lassen: Befinde ich mich womöglich auf einem privaten Übungsplatz und in der Gefahr, solch ein Geschoss an den Kopf zu bekommen? Es bleibt aber ruhig und ich komme unbehelligt wieder hinunter, folge weiter dem Schluchtensteig über Weideland, quere eine Straße und schnaufe, mittlerweile doch in direkter Sonne, einen Feldweg zum Wald hinauf. Darauf hat sich im Schatten eines Baumes eine Gruppe Pfadfinder zur Rast niedergelassen. Man zieht höflich die Beine ein, so dass ich ohne Probleme passieren kann.
                                    Ich bin erleichtert, als ich in den Wald mit seinem kühleren Klima komme und mache an einer Kreuzung mit einer schönen Bank Pause. Hier scheint es eine gesunde Ameisenpopulation zu geben, ich ziehe mal lieber die Füße hoch, da ich ja kein Fan ihres Gekrabbels bin. Dann geht es weiter auf den/die/das Hirz und auf sommerlich zugewucherten Wegen auf den Farnberg. Der glänzt am Gipfel allerdings weniger mit Farn als mit Heidelbeergestrüpp.

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ID: 3072696

                                    Für das Foto ließ sich dann doch noch Farnkraut finden

                                    Hinunter kämpfe ich mich durch hohes Gras und anderes Gestrüpp sowie einige quer liegende Borkenkäfer-, dh. eigentlich Klimawandel- und Forstwirtschaftsopfer. Puh, was bin ich dankbar, dass der folgende Aufstieg zum Oren ganz zivilisiert auf Forstwegen stattfindet!

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ID: 3072697

                                    Oben gibt es schöne ebene Graszeltstellen, allerdings müsste man die enge Nachbarschaft von einigen Ameisenvölkern in Kauf nehmen… So wird hier wohl kein Trekking-Camp entstehen.

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ID: 3072698

                                    Ganz zivilisiert laufe ich den gleichen Weg wieder hinunter zum erfrischend windigen Pass, weiter in den Wald und dann über „almiges“ Weideland an der Orenhütte vorbei hinüber zum Sackköpfle, meinem letzten Tausender für heute.

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ID: 3072699

                                    U.a. auf dem Zauberwaldpfad, auf dem man erstaunlicherweise auf einen Schlag Gams, Wildschwein und Buntspecht sehen kann, geht es gemütlich hinab bis zu einer Straße.

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ID: 3072700

                                    Dann folgt der letzte Aufstieg des Tages, zuerst direkt zur Stöckerberghütte, dann langsam ansteigend einen Bergrücken hinauf, um nach einigem Gelatsche wieder kostbare Höhenmeter opfernd zum Sägebächle zu gelangen. Damit sind immerhin alle Wassersorgen gelöst, und ich habe jetzt noch ein wenig Zeit, die Kamera in den Sonnenuntergang zu richten.

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ID: 3072702

                                    Noch bin ich nicht so ganz angekommen auf der Tour, ich bin in Gedanken viel zu sehr mit dem Ende meines Projekts beschäftigt, statt im Augenblick oder zumindest dem heutigen Tag zu sein.


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                                    • Bergahorn
                                      Erfahren
                                      • 13.04.2019
                                      • 369
                                      • Privat

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                                      #78
                                      9.8. 21

                                      Hochkopf 1263 m – Ledertschobenstein 1205 m – Hohe Zinken 1242 m – Spitzenberg 1251 m – Schweinekopf 1285 m – Blößling 1310 m – Ecklenkopf 1115 m – Hoheneckle 1090 m – Kaiserberg 1145 m

                                      Dieser Tag beginnt mit einem wunderbaren Stück Westweg, auf dem ich mich ohne viele Höhenmeter zum Hochkopf bewege, den ein witziger „Hütchenturm“ ziert.

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ID: 3072748


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ID: 3072746

                                      Der Wind pfeift gehörig, aber der Blick ist wunderschön. Unterhalb des Turmes frühstücke ich auf einer Bank in der Sonne, auch hier den Alpenblick genießend.

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ID: 3072747

                                      Gesättigt geht es wieder zurück, dann ziemlich schwierig auf den Ledertschobenstein. Aber ich bin ja inzwischen ganz gut darin, mir meinen Weg zu suchen. Hinab wird es leider auch nicht leichter, auch nicht, nachdem ich an einer kleinen Gedenkstätte für zwei verirrte Kinder, die hier im Juli 1938 leider nur noch tot gefunden wurden, vorbeigekommen bin. Dabei scheint hier immer wieder jemand herzukommen, von daher müsste es doch einen kleinen Pfad geben.

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ID: 3072749

                                      Weiter geht es auf Forststraße, bis ich mich etwas zu zuversichtlich einem Grasweg auf den Hohen Zinken anvertraue. Zunächst komme ich noch gut voran, dann wird es schwieriger, ich muss mich durch Brennnesseln schlagen, was gar keinen Spaß macht. Zwar kann ich sie mit den Trekkingstöcken einigermaßen gut niederstrecken, sie sind aber teilweise recht zäh und biegen sich wieder zurück. So lerne ich, dass meine Hose nicht 100%ig brennnesseldicht ist… Leicht aggressiv und schwitzend kämpfe ich mich weiter, bis ich mich schließlich kurz vor dem Gipfel vor undurchdringlicher Buchennaturverjüngung wiederfinde.

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ID: 3072750

                                      Mag sein, dass man aus einer anderen Richtung ganz hinauf kommt, mir fehlt allerdings der Ehrgeiz, das herauszufinden und ich lasse es hier gut sein, denn es war auch so anstrengend genug! Immerhin fühle ich mich spätestens jetzt im hier und Heute angekommen! Hinunter kann ich dann meine selbst geschlagenen kleinen Schneisen nutzen und bin sehr froh, erst einmal nur Forstwegen folgen zu müssen. Als nächster Tausender steht der Spitzenberg auf meiner Liste, der unter die große Kategorie „Noch einer“ fällt.
                                      Ganz verzückt bin ich vom Schweinekopf, der von blühendem, sich im Wind wiegendem Gras und knorrigen Buchen, die hier wohl so manchem Wetter standhalten müssen, gekrönt ist.

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ID: 3072751

                                      Ich genieße die besondere Atmosphäre hier oben sehr. Es ist sommerlich still, nur ein paar Raben sind zu hören. Mir fällt ein, dass ich auf meiner ersten Tausendertour die gewagte Behauptung aufgestellt habe, dass wenn Krähen krähen, logischerweise Raben raben. Diese These fand sogar Zustimmung, dabei krähen Krähen ja gar nicht, das tun Hähne. Demzufolge raben Raben auch nicht! Krähen krächzen, also rabsen Raben! Wie gut, dass ich das nun noch richtigstellen kann!
                                      Nach diesem Abstecher sind es nur noch ein paar Meter zum Blößling, auf dem ich meine Mittagspause machen will.

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ID: 3072752

                                      Hier hat sich ein Paar großzügig ausgebreitet, das dann aber immerhin einen Komfortdrehsessel für mich frei macht, auf dem ich hinüber zum Herzogenhorn und Feldberg, aber auch ins Bernauer Tal schauen kann.

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ID: 3072754


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ID: 3072753

                                      Einfach eine wunderschöne Landschaft, ich hänge mal wieder der Frage nach, warum mich gerade der Schwarzwald so glücklich macht, mich mehr berührt als so manche durchaus spektakuläreren Landschaften, in denen ich auch schon unterwegs war. Vielleicht wäre das mal ein Thema für ein interdisziplinäres Symposium mit dem Titel „Psyche und Landschaft“. Da könnten sich Soziologen, Psychologen, Geographen, Philosophen und wer weiß noch alles austauschen und evtl. zu interessanten Ergebnissen kommen. Oder gäbe das womöglich nur ein riesengroßes Gelaber?
                                      Schließlich raffe ich mich auf und folge den Serpentinen hinunter zur Wacht, wo ich die Straße überquere und endlich wieder Höhenmeter gewinnen darf. Ich folge aber nicht lange dem Westweg, der nun zum Herzogenhorn führt, sondern biege auf den Ecklenkopf ab. Hier gibt es mal wieder an mir interessierte Ameisen, die mich schnell vergraulen. Auf dem benachbarten Hoheneckle schaue ich wieder genau, dass ich meine Rucksack nicht in die Ameisen stelle, aber sie entdecken mich auch hier, bevor ich verschwinden kann. Rieche ich für sie so attraktiv? Ich frage nicht nach, sondern mache mich schnellstens davon. Der Weiterweg gestaltet sich etwas schwierig, ich manövriere mich über eine Weide, an der ich sogar ein paar Arnikablüten entdecke, hinunter, bis mal wieder Forstwege angesagt sind.

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ID: 3072755

                                      Da ich möglichst wenige Höhenmeter verlieren möchte, laufe ich nicht geradewegs durch das Bernauer Tal, sondern über den Ortsteil Hof und folge dann dem Panoramaweg an der anderen Talseite, der sich nach und nach den Berg hochschlängelt.

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ID: 3072756

                                      An einem Bach kann ich immerhin gut Wasser tanken, so dass ich schon einmal eine Sorge weniger habe. Bald nach dem Scheibenfelsen entscheide ich mich, über eine verlassene Weide auf einem noch erkennbaren Weg steil nach oben zu schnaufen. Das ist mir lieber, als mich noch kilometerlang am Berg entlang hinaufzuwinden. So strebe ich im schon weicher werdenden Licht dem Kaiserberg zu. Auf dem Gipfel findet sich eine Gedenkstätte an die Medizinstudentin Margot Heimer, die hier 1945 von einem Besatzungssoldaten umgebracht wurde.

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ID: 3072757

                                      Trotzdem koche ich - hoffentlich ist das nicht zu pietätlos - auf einer Bank in der Nähe mein Abendessen und genieße danach den Blick in den Himmel.

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ID: 3072758




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                                      • Bergahorn
                                        Erfahren
                                        • 13.04.2019
                                        • 369
                                        • Privat

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                                        #79
                                        10. 8. 21

                                        Kleines Spießhorn 1322 m - Spießhorn 1351 m – Milchberg 1293 m – Herzogenhorn 1416 m – Grafenmatt 1377 m – Schläglesbachkopf 1314 m – Silberberg 1359 m – Brenntkopf 1243 m – Sengalenkopf 1208 m – Hasenhorn 1156 m

                                        Ich habe zwar nicht so viel, dafür aber qualitativ hochwertig geschlafen, so dass ich fit in den Tag starten kann. Im Tal liegen ein paar Nebelschleier, ansonsten sorgt die Sonne für eine schöne Morgenstimmung.

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Name: 20210810_064533_(1024_x_768).jpg
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ID: 3072769

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Name: 20210810_064747_(1024_x_768).jpg
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ID: 3072770

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Name: 20210810_064734_(1024_x_768).jpg
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ID: 3072771

                                        In Vorfreude auf die heutigen Highlights laufe ich los. Als ich die Kamera zum Einsatz bringen will, merke ich, dass die Batterie, die im warmen Schlafsack übernachten durfte, noch nicht wieder eingesetzt ist. Also Rucksack ab, Wühlen, Einsetzten, Rucksack auf, und dann ist alles perfekt. Ein Stück geht es durch Weiden zurück, dann an einer Hütte in den herrlich kühlen Wald hinein.

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Name: DSC04837_(1024_x_768).jpg
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ID: 3072772

                                        Auf dem Bergrücken laufe ich zunächst auf Forstwegen, später dann auf sehr hübschem Pfad in Richtung Spießhörner. Als ich auf eine Weide komme, frage ich mich, was für ein Bauwerk am anderen Ende steht. Eine kleine Freilichtbühne? Akustisch sicher nicht so günstig...
                                        Als ich näher komme, erkenne ich, dass es sich um eine Aussichtsplattform mit Fernrohr handelt, das ich dann gleich mal in Betrieb nehme.

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ID: 3072773

                                        Alpensicht gibt es heute keine, aber ich interessiere mich ohnehin mehr für „meine“ Tausender, die ich nun sicher identifizieren kann. Kurz darauf stehe ich auf dem Kleinen Spießhorn, das zu meiner Überraschung und Freude zumindest im Moment ameisenfrei ist! Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Spießhorn, wo ich mich auf der Bank, die außen an der Hütte angebracht ist, zum Frühstücken ausbreite.

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ID: 3072774


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ID: 3072775

                                        Dabei genieße ich den Blick über das Menzenschwander Tal und hinüber zur Schnepfhalde, wobei mich plötzlich ein Hauch von Wehmut oder Abschiedsschmerz anfliegt. Mein großes Projekt geht langsam aber sicher seinem Ende zu, aber glücklicherweise ist es ja nicht verboten, bei den schönsten Gipfeln zur Wiederholungstäterin zu werden! Mit diesen Gedanken wende ich mich dann intensiver dem leiblichen Wohl zu, der Kocher hat fauchend das Teewasser bereitet und die Oatcakes (im Grunde ja dehydrierter Porridge) mit Schokoladenergänzung munden ganz wunderbar. Ein nahes Knattern lässt mich umschauen, drei ältere, wohl einheimische Leute sind mit einem kleinen geländegängigen Fahrzeug hierhergekommen und genießen den Ausblick. Ich biete an, mein gut ausgebreitetes Geraffel zusammenzuraffe(l)n, damit sie auch auf der Bank Platz nehmen können, aber sie bleiben lieber stehen und sind ohnehin bald wieder fort. Da ich heute noch so dies und das vorhabe, mache ich mich schließlich auf und trudele zu einer Wasserstelle, an der ich das verschwitzte T-Shirt durchs Nass ziehe. Laborversuche zu Hause haben gezeigt, dass auch kaltes Wasser ohne Waschmittel zu einer wesentlichen Verbesserung des Zustandes führen. Mit am Rucksack schlenkerndem und tropfendem Shirt absolviere ich den Milchberg, einen kleinen Weidebuckel an der Krunkelbachhütte, dann geht es weiter zum Höhepunkt dieser Tour, dem Herzogenhorn.

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ID: 3072776

                                        Krunkelbachhütte und Herzogenhorn

                                        Inzwischen ist es gut heiß, ich bin froh, als ich nach dem Schwitzen über Weidegelände wieder im Wald bin.

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ID: 3072778

                                        Blümlein am Wegesrand

                                        Meine Gedanken schweifen zurück zu meiner ersten „Eroberung“ des Herzogenhorns zu Studienzeiten. Wir hatten uns bei einsetzendem Gewitter noch rennend in die Krunkelbachhütte gerettet und stiegen danach in ganz mystischer Stimmung durch hochziehende Wolken auf einem kleinen Pfad durch Bergheidelandschaft zum Gipfel. Um die Stimmung perfekt zu machen, kamen uns zwei Reiter in langen Umhängen entgegen. Soweit jedenfalls meine Erinnerung. Schon bei meinem letzten Besuch hier oben fand ich weder Pfad noch Heidekraut und Wachholder. Ist da etwas „renaturiert“ worden, der Pfad verlegt, oder habe ich über die Jahre meine Erinnerung immer weiter „umgebaut“? Soll ja laut Hirnforschung so sein. Wie auch immer, heute geht es das letzte Stück auf steilem Weg der Qualität „ zum Wadendehnen empfohlen“ einfach geradlinig den Berg hinauf.

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ID: 3072777

                                        Hier oben ist einiges los, E-Biker kommen ganz entspannt hochgesaust und stellen ihr Gefährt direkt am Gipfelkreuz ab, ein Kurzwellenfunker hat an einer Bank seine Antenne installiert, jetzt aber erst einmal direkt hier einen Gesprächspartner gefunden, dem er eifrig von seinem Hobby erzählt, das ja leider „die Jugend heute“ gar nicht mehr interessiere, wie er für meinen Geschmack dann doch ein wenig zu häufig betont. Wir leben ja schließlich auch nicht mehr in Höhlen…
                                        Dann kommt ein Grüppchen, das zum Teil lautstark seine Erschöpfung kundtut und ebenso gut hörbar Dehnübungen veranstaltet. Sieht sehr ungesund aus… Nun ja, hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein! Auf diese Weise unterhalten, genieße ich auf einer Bank den Blick hinüber zum Feldberg.

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ID: 3072779

                                        Als ich mich erhebe, findet die Bank umgehend neue Besitzer. Kurz darauf komme ich an einer Familie mit Kleinkindern vorbei, das eine hat nicht nur die Kraft, hier so steil hinaufzuwandern, sondern dabei noch lautes Protestgebrüll von sich zu geben. Der Vater ist bewundernswert entspannt und erklärt in aller Ruhe, dass er es schon verstanden habe, es also nicht mehr so schreien müsste. Ich prognostiziere im Stillen, dass dieses Kind später mal begeistert wandern wird...
                                        Weiter nach Norden geht es am Leistungssportzentrum vorbei zum/zur Grafenmatt. Ich fantasiere, dass ein Graf hier mal ganz matt war, weshalb an diesem Ort nun auch eine Bank steht, falls das noch jemand anderem passieren sollte. Es gäbe übrigens auch so einige Stellen, die man berechtigterweise Bergahornmatt nennen könnte…

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ID: 3072780

                                        Grafenmatt

                                        Nun wird es spannend, denn zum Schläglebachkopf gibt es zumindest auf der Karte eigentlich keinen Weg. Wie so oft, finden sich aber auch hier Fahrzeugspuren, denen ich über die Wiesen folgen kann. Dann mogele ich mich hinunter zu einem wahren Kleinod von Pfad, der sich am Steilhang Richtung Silberberg schlängelt.

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                                        Einen wunderbaren Brunnen nutze ich zur Reinlichkeit, dann genieße ich diesen geradezu alpinen Steig. Ich hatte ja den Rest des echten „Alpinen Pfades“ am Feldberg nicht kennengelernt, schöner kann der aber wohl gar nicht sein. Von dieser Sorte Weg dürfte es meiner Ansicht nach viel mehr geben!

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                                        Als dieses Sahnestückchen vorbei ist, mache ich auf einem ca. 4 m langem „Bänkle“ mit Blick auf Todtnau Rast.

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ID: 3072784

                                        Ein rundlicher Herr mit Wanderführer in der Hand fragt mich nach dem Bernauer Kreuz, leider kann ich ihm nicht helfen, nur bestätigen, dass man sich hier unterhalb des Silberbergs befindet. Auf meinem Weg dort hoch und hinunter begegne ich ihm noch zweimal, er sorgt sich immer noch ums Bernauer Kreuz, dabei ist er ja auf dem einzigen markierten Weg hier, so schlimm kann es also nicht sein. Der Silberberg selbst ist halt mal wieder „noch einer“ mit viel hochgewachsenem Gras und Rodungsspuren. Danach trottele ich erschöpft den Berg hinunter und finde mich bald am Bernauer Kreuz(!) wieder, das zur Rast einlädt. Weiter geht es zum Gisiboden, wo ich nach kurzer Verwirrung meines inneren Kompasses doch noch den richtigen Weg zum Brenntkopf einschlage. Auf extrem „alternativem Weg“ kämpfe ich mich zu einem Forstweg hinunter, der schier kein Ende nehmen will, mich aber letztlich doch bis zum Abzweig zum Sengalenkopf bringt. Die Höhenmeter fallen mir inzwischen nicht mehr ganz so leicht, am Ende geht es gefühlt fast senkrecht hinauf, aber dann kann ich den Blick auf Geschwend und hinüber zum Staldenkopf genießen. Jedenfalls theoretisch, denn angesichts des tiefen Taleinschnittes kann ich mich nicht so ganz ungebremst der Vorfreude auf selbigen hingeben…

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ID: 3072785

                                        Ganz links der Staldenkopf

                                        Doch heute geht es erst einmal zurück, kurz vor dem Abzweig fragt mich ein vorbeikommender Radler, wo „der breite Weg“ hinführen würde. Die Frage kann ich leider nicht so richtig beantworten, denn es gibt hier nur breite Wege…
                                        Ich gebe mich nun wieder scheinbar endloser Forstweglatscherei hin, fasse zwischendurch Wasser für den Abend und schaffe es, noch auf das Hasenhorn zu kommen. Hier steht ein Turm, der einen herrlichen Ausblick in den Abend möglich macht. Ich entdecke sogar eine Halo-Erscheinung, wie man das wohl nennt.

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ID: 3072786

                                        Und immer wieder der Belchen...

                                        Aus dem Tal weht der Wind immer wieder alpenländische Blechbläsermusi mit vielen Terzen und Sexten hinauf, anonsten ist es abendlich still.

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                                        • agricolina
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                                          • 05.05.2016
                                          • 250
                                          • Privat

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                                          #80
                                          Vielen Dank für dieses schöne Projekt, die süffigen Berichte und die Fotos mit dem Blick für die feinen Details.

                                          Wir beide wissen, dass dies hoffentlich ein Nachspiel haben wird, sobald das LGL BaWü ausgerechnet hat, wie viele Tausender tatsächlich im Schwarzwald stehen 😊. Schauen wir mal. Sehr schade, dass dies jetzt zu Ende geht bzw schon ist. Ich war sehr gerne mit dir hier unterwegs.
                                          ​​​​​Übrigens gehen mir die Gedenktafeln unterwegs, wer da mal wann und unter welchen Umständen verstorben ist, schon immer sehr nach. Das sorgt für manchen schweren Gedanken auf den nächsten einsamen Kilometern...

                                          Aber ich freue mich riesig auf dein nächstes Projekt und vor allem den Bericht.
                                          ​​​​​​
                                          Zuletzt geändert von agricolina; 23.08.2021, 15:13.

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