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eine expedition zu den letzten ihrer art, den mankai schrägerensis montis.
***für angsthasen gibt ne murmelfreie version ab beitrag #28!***
nix genaues weiss man ned. so war zumindest auf der bayerischen seite der grenze zu erfahren. eigentlich, soviel stand fest, wusste keiner überhaupts nix ned. in thüringen wars nicht viel besser. am meisten wusste wahrscheinlich der friseur. die leute waren so zu wie früher die grenze.
in den archiven der vielen thüringischen burgen wurde ich fündig. geheimnisvolle berichte über das seit jahrhunderten abgetauchte thüringer schiefermurmel fanden sich ganz hinten in den regalen. bücher in schweinsleder gebunden, gepunzt, vergoldet, es gab zeichnungen, erzählungen von grausigen wesen, alles inhaltlich voll, oberflächlich flach dargereicht, zum drüberlesen für den laien, gut versteckt für den unwissenden, einfach offensichtlich für den eingeweihten.
mehrmals vergass mich der burgwart und schloss mich über nacht in der bibliothek ein. da war natürlich ungehindertes schmökern möglich. ich entdeckte viele indizien. die murmel mussten noch unter uns sein. es konnte sich doch nicht alles verändert haben in ein paar jahrhunderten. ja, ok, das handabhacken war dem galgen gewichen, aber sonst? skilifte fiel mir noch ein zum thema. die gabs früher auch nicht. weiss nicht ob mir galgen oder skilift lieber ist in der heutigen zeit.
mit der zeit hatte ich mir das notwendige wissenschaftliche gerät besorgt. immer stärker wurde der drang den geheimnissen auf den grund zu gehen, und die tatsache dass sylvester mit der schiesserei vor der tür stand gab den aussschlag. wenn nicht jetzt, wann dann?
das wetter ist schlecht, es ist 11.00 morgens, 60m km bis wieder hierher, der rucksack ist voll, der tabakfreie rauchbeutel halb gefüllt, es ist dunkel und weils regnet trag ich keine sonnenbrille. los gehts!
ich trug meine murmelschutzhose, die soll zwar prima vor murmelattacken schützen, aber das ganze dorf sah mich zum hinteren ende schleichen. der nachbar fuhr mir extra mit dem auto hinterher, bemitleidete mich als er von meinen plänen erfuhr. eines der dorfkinder, ein junges mädchen schraubte mir ein gespräch über die lieblose tierärztin ins knie. sie hatte ja recht, aber mir wurde mein kaffee in der hand kalt und ich wollte doch meine sportzigarette rauchen. ohne die kann man in meinem alter nicht mehr auf expedition gehen. 30 minuten für 500 meter, dann die erste pause. die blues brothers waren schneller unterwegs. aber, naja, die waren auch zu zweit und sie hatten einen zigarettenanzünder, ...anfangs...
geplante schnelle brotzeit

kalter kaffee macht nicht warm!

ich sammelte mut unter der bebankten fichte, schlüfte meinen kalten kaffee und fror trotz schokokeksen im nieselregen. nichtmal ein längeres verweilen der ungeschützten augen auf der säurefarbenen hose wärmte. also weiter. nicht lang, ich hatte meinen rythmus, der regen war vergessen. ich hielt ausschau nach den ersten zeichen. hier im direkten grenzgebiet war die überwachung in den letzten jahrzehnten extrem gewesen, die murmel galten hier seit langem als ausgerottet. je höher ich kam desto mehr schlich sich das komische gefühl an. ich sollte es 4 tage lang nicht mehr los werden. nein, eigentlich bin ich sicher, dass es mich mein leben lang begleiten wird. ich werde nie mehr der sein der ich früher war. die urangst von einem säbelzahntiger ein loch in den kopf gestanzt zu bekommen war da. nur schlimmer, grösser, dunkler, mächtiger. es war die angst vor noch etwas schlimmerem. dem biss eines agressiv orange bezahnten schiefermurmels.
regen, nicht schlimm....

aber doch nass



warm genug für pilze

gut bewacht?

noch bin ich in bekanntem gelände und kann mich vorwärts zwingen. der einsetzende regen macht es nicht besser. der wind zwingt die kapuze auf den kopf, behindert das gehör, hebt die gänsehaut um millimeter.
die dichte der als jägerstände getarnten wissenschaftlichen überwachungsstationen nach zu urteilen geht hier etwas geheimnissvolles vor sich. schatten verschwinden hinter bäumen, mir gruselts, ich erfeue mich an der farbe meiner schutzhose.
die hinweistafeln leugnen das murmel geflissentlich. von gefährlichen tieren ist die rede, beim namen nennt sie keiner. geheime tunnel, die überwachungskameras der wissenschaftler geplündert, trockene biberburgen mitten am steilhang. das bauholz deutlich mit grausigen zeichen vor missbrauch und diebstahl geschützt. die zeichen häufen sich.
schilderwald

das gefährlichste tier wird geflissentlich verschwiegen!


überall schieferhalden

was ist hinter dem tunnel?

geplünderter fotokamerakasten

murmelburg?

bau- oder brennholz?

auf jeden fall verhext!

ich sah beobachtungzentren und pausenfallen. wer was aufgestellt hat, ich weiss es nicht. manchmal denk ich mir die murmel wären wohl die besseren wissenschaftler. riesenzähne statt atombombe. gegrillten biberschwanz statt knorr-trockenfras. harem statt monogamie. dem kann man durchaus was abgewinnen!
zwischen nebelschwaden und nieselattacken stapfte ich tiefer ins schiefergebirge hinein. ich sah murmelfallen, 10 stück nebeneinander. wie sinnlos. eine besetzt, die anderen unbrauchbar. und dann auch noch der hochwissenschaftliche fehler immer alles aus kürzester entfernung beobachten zu müssen. eine überwachungsstation in direkter sicht, oft mehrere davon. jede menge wissenschaftler, keine murmel.
überall die spionagedinger

pausenstation

eine ganze batterie von murmelfallen

in den ortschaften schützten sich die leute auf alle möglichen arten, selbst potemkinsche dörfer wurden aufgebaut. also, wer augen hat zu sehen, hier stimmt irgendwas unheimliches überall nicht. man spürt es förmlich, die kleinen orte am weg sind verwunschen. ich wette in keinem ist auch nur noch eine einzige jungfrau mehr zu finden, vermutlich schon seit jahrhunderten nicht. auf der strasse sehe ich niemanden, nichtmal vorhänge bewegen sich.
abgelegene häuser stehen in kleingruppen und bilden immobile wagenburgen. ich bilde mir ein selbstschussanlagen an den grundstücksgrenzen zu entdecken. gegen abend erreiche ich das erste stück grenzzaun. also doch!
potemkinscher schutz

einsame lage nur in gruppen

grenzzaun

wachturm

eindeutig professioneller murmelschutz! massiv, bewacht, patrolliert, vermint, ich bin sicher. im immer steiler, der thüringer sagt schiefer dazu!, werdenden gelände sind erste löcher zu entdecken. potentielle murmelbauten. aber so nah an der befestigten grenze? mit wachsender dunkelheit wurde die gänsehaut höher. als ich dann entdeckte dass der massive metallzaun wenige hundert meter weiter endete hatte ich einen loft von 5 cm unter dem fleecepulli. urinstinkte, sinngemäss markierte ich mit stinkendem urin erstmal das eck des wachturms und bat um durchlass. im dunkeln erreichte ich im vollsprint einen geschützten platz am rande eines weihers.
sicher war ich mir nicht, aber ich hatte einige orange markierungen entdeckt. das war ein gutes zeichen! und wie in einem der mittelalterlichen hexenbücher empfohlen hatte ich mir eine flasche aprikosensaft in gleicher farbe mitgebracht. jetzt war regelmässig farbe trinken und dann markieren angesagt. das mit dem "freundlich um durchlass-pinkeln" hatte ja schon mal geklappt. ohne licht baute ich mein zelt auf, als ich markieren gehen wollte entdeckte ich, dass das zelt nur wenige meter neben einer verlassenen murmelburg stand. also wenn nichtmurmelburg, dann war das die burg eines wasserscheuen, nichtschwimmer-bibers!
murmelburg, verlasssen

kocher mit eingebautem stövchen

ich verkroch mich in den schutz des zeltes. dabei stellte ich fest, dass mein gaskocher undicht war. vielleicht war es im zelt doch gefährlicher als draussen? ein feuerzeugtest ergab keinen freien ausblick in den wolkenhimmel, sondern bestätigte ein leck am anschluss an der gasflasche. alles halb so wild, aber natürlich war die gaskartusche so gut wie leer. der kocher war zuhause angeschlossen gewesen. der fluch des murmel begann zu wirken!
es wurde kälter, dabei unangenehm feucht alles. in der nacht war es grade noch so ok in meinem neuen daunenquilt. ich war froh um die kapuze die er "eingebaut" hat. in der früh weckten mich eigenartige geräusche kurz vor sonnenaufgang. als ich rausging um mein revier zu markieren entdeckte ich eine murmelmarkierung an einem meiner zeltnägel. so ein orange würde ich mit aprikosensaft trinken nie hinbekommen!
markierter zeltnagel. was für ein schock in der früh!

schöner platz! nur saugefährlich so nah an der murmelburg

ich war geknickt, es wurde wesentlich gefährlicher wie angenommen. ich beruhigte erstmal die nerven mit der morgendlichen sportzigarette, danach packte ich schnell zusammen und machte dass ich wegkam. nicht ohne die murmelburg nochmal mit aprikosengeruch zu versehen.
es roch förmlich nach murmel, nach gefahr, nach geopferten jungfrauen. auch entdeckte ich überall opferstöcke, extrem viele davon an markierten reviergrenzen. die wissenschaftlichen beobachter verloren wohl ihre kippen als sie mal schnell fliehen mussten. wenige meter weiter stolperte ich über die ursache. ein riss, nicht im fels. nicht mehr zu erkennen wen das murmel hier erwischt hat, aber es war haarig und nicht zu klein gewesen. lux? wolf? bär? ungemütliche vibes hingen in der luft, ich fühlte mich hier so halb hier- halb fort. ein foto von mir bestätigte dieses gefühl später bildlich. zuhause entdeckte ich, dass auch die kamera nicht mehr so ganz richtig war im kopf. ich beruhigte schnell die nerven und nahm sogar meinen müll mit. auf die murmelmüllkippe wollte ich nichts werfen. ausserdem war es zu kalt zum rumsitzen. so um die null grad mit niesel und wind. aber das zittern kam nicht ursächlich vom wetter. trotzdem wünschte ich mir einen roten poncho, ich könnte mich als draculas kleiner bruder ausgeben und trocken wärs mir auch.
eilige wissenschaftler als umweltschweine?

fand hier der hinterhalt statt?

murmelmarker

ein verlassener hof bewies, dass zwar der sieger die geschichte schreibt, aber auch dass das was geschrieben ist nicht immer die wahrheit ist. hier waren eindeutig die murmel die sieger gewesen. in dieser abgeschiedenen lage hatten die bewohner auch wirklich kaum eine chance. die ernte gefährdet und schutzlos, hat der erste harte winter im 20. jahrhundert die besitzer verzweifeln und die koffer packen lassen. soweit die murmellose geschichte der sieger.
getarnter wissenschaftler-tunnel

gegenmassnahme der murmel zum fluten des tunnels

gerissenes wild

bin ich noch ganz da?

murmelmüllkippe

eroberter hof

die alten chroniken aus den verbotenen räumen der schlossbibliotheken erzählen eine andere story. von mit murmeln bestückten riesigen katapulten, von zahnbewehrten, langfelligen, fliegenden feuerbällen die schrille pfiffe ausstiessen kurz bevor sie aufkamen wird dort berichtet. von schrecklichen wesen, die wütend wie wotan, wenn sie einmal hinter der burgmauer waren, dort alles vernichteten was in reichweite war. von hulk-wolverines, riesenzähne mit furchterregendem monsterkopf auf arnolds körper aufgepfropft, blutrot, keineswegs grün. gnadenlos in ihrer zerstörungswut. eisenhart, kaum zu erweichen, auch nicht von jungfrauen. unterm strich werden die jungfrauen wohl eher erhärtet als erweicht haben, aber darüber schweigen die alten schriften stille.
ich war eindeutig mitten drin im murmel land. im land des gefährlichsten säugetieres das auf gottes erdboden wandelt. "hang down your head, tom dooley..." pfiff ich lautlos mit geschürzten lippen. ja, ball flach halten, schnell bewegen, geräuschlos manövrieren, von schatten zu schatten beamen und dabei die richtung nicht verlieren. es begann zu frieren. und zu regnen, ich dachte kurz übers regenzeug nach. aber, nein, anhalten kam nicht in frage. schneller laufen war die erfolgversprechende antwort. schnell noch die nerven beruhigt. so ne pipe kann man im laufen stopfen, nur zum anzünden muss man kurz stoppen. ein tiefer zug, an langer blick über die schulter, verdammt, die nächste orange markierung! und ich hatte nichts besseres zu tun als direkt daneben einen zu rauchen. das gras stoppte den gänsehautloft bei ungefähr 3 cm. und den schmerz in den füssen, und den knien (wobei knie eindeutig vom sprachgebrauch her zu den füssen gehören! beispiel: herr doktor, mir tut mein linker fuss weh. wo? aussen am knie.... oder: da, an dem blauen fleck am oberschenkel... ok?!).
stolperfalle

schlichtungfeuer mitten auf der grenze

wasser und natürlich bewacht....

ich nutze das hoch um geschwindigkeit aufzunehmen. die zeichen häuften sich, markierungen überall, stolperschwellen für müde wanderer. revierstreitigkeiten mit schlichtungsfeuer mitten auf der kreuzung. und dann der endgültige beweis. das war genauso gut wie ein fell.
sylvesterkacke des mankai schrägerensis. bei drohender gefahr, und das sylverstergeballere muss ja wie eine offene kriegserklärung wirken ( seit 24 uhr wird zurückgeschossen wird dann die verlogene ausrede des siegers sein...), entwickelt das murmel seine stärkste waffe. den kugelkot. in höchster not werden diese kugeln dann ausgeschossen. wie die alten ledergebundenen quellen die erlebnisse schildern kann dies wohl in einzelschüssen erfolgen. nicht ganz einig sind sich die quellen ob auch ein auswurf in handgranatenförmiger art und weise möglich ist. die streuung beim aufprall müsste dann fürchterlich sein. schnell ein foto und nix wie weg, das zeug ist frisch. hoffentlich hat der murmel seinen az-blaster oder ein häschen dabei. nicht dass der noch auf dumme gedanken kommt. meine hose ist nicht saugfähig, die unterhose geb ich auf keinen fall lebend her. ich flüchte mit vollem tempo die hohle gasse hoch, immer hab ich schiller im ohr dabei und ich fühle mich nicht wohl. es stinkt nach hinterhalt, links steile schieferböschung hoch und rechts steile schieferböschung runter. total schräg, schiefer gehts nimmer. perfekt um wissbegierige wissenschaftler platt zu machen. ich komme verschwitzt, atemlos und kochend heiss oben an. und heil. ich vermeide die wandererfalle oben am hohlweg. zu auffällig, die grobe machart zeugt von murmeleinfluss. wenn man da nachmittags einmal drin sitzt kommt man nie mehr hoch...
hochexplosiv!

noch so ne hohle gasse...

wandererfalle der murmel

schilder überall

fortsetzung folgt!
***für angsthasen gibt ne murmelfreie version ab beitrag #28!***
nix genaues weiss man ned. so war zumindest auf der bayerischen seite der grenze zu erfahren. eigentlich, soviel stand fest, wusste keiner überhaupts nix ned. in thüringen wars nicht viel besser. am meisten wusste wahrscheinlich der friseur. die leute waren so zu wie früher die grenze.
in den archiven der vielen thüringischen burgen wurde ich fündig. geheimnisvolle berichte über das seit jahrhunderten abgetauchte thüringer schiefermurmel fanden sich ganz hinten in den regalen. bücher in schweinsleder gebunden, gepunzt, vergoldet, es gab zeichnungen, erzählungen von grausigen wesen, alles inhaltlich voll, oberflächlich flach dargereicht, zum drüberlesen für den laien, gut versteckt für den unwissenden, einfach offensichtlich für den eingeweihten.
mehrmals vergass mich der burgwart und schloss mich über nacht in der bibliothek ein. da war natürlich ungehindertes schmökern möglich. ich entdeckte viele indizien. die murmel mussten noch unter uns sein. es konnte sich doch nicht alles verändert haben in ein paar jahrhunderten. ja, ok, das handabhacken war dem galgen gewichen, aber sonst? skilifte fiel mir noch ein zum thema. die gabs früher auch nicht. weiss nicht ob mir galgen oder skilift lieber ist in der heutigen zeit.
mit der zeit hatte ich mir das notwendige wissenschaftliche gerät besorgt. immer stärker wurde der drang den geheimnissen auf den grund zu gehen, und die tatsache dass sylvester mit der schiesserei vor der tür stand gab den aussschlag. wenn nicht jetzt, wann dann?
das wetter ist schlecht, es ist 11.00 morgens, 60m km bis wieder hierher, der rucksack ist voll, der tabakfreie rauchbeutel halb gefüllt, es ist dunkel und weils regnet trag ich keine sonnenbrille. los gehts!
ich trug meine murmelschutzhose, die soll zwar prima vor murmelattacken schützen, aber das ganze dorf sah mich zum hinteren ende schleichen. der nachbar fuhr mir extra mit dem auto hinterher, bemitleidete mich als er von meinen plänen erfuhr. eines der dorfkinder, ein junges mädchen schraubte mir ein gespräch über die lieblose tierärztin ins knie. sie hatte ja recht, aber mir wurde mein kaffee in der hand kalt und ich wollte doch meine sportzigarette rauchen. ohne die kann man in meinem alter nicht mehr auf expedition gehen. 30 minuten für 500 meter, dann die erste pause. die blues brothers waren schneller unterwegs. aber, naja, die waren auch zu zweit und sie hatten einen zigarettenanzünder, ...anfangs...
geplante schnelle brotzeit
kalter kaffee macht nicht warm!
ich sammelte mut unter der bebankten fichte, schlüfte meinen kalten kaffee und fror trotz schokokeksen im nieselregen. nichtmal ein längeres verweilen der ungeschützten augen auf der säurefarbenen hose wärmte. also weiter. nicht lang, ich hatte meinen rythmus, der regen war vergessen. ich hielt ausschau nach den ersten zeichen. hier im direkten grenzgebiet war die überwachung in den letzten jahrzehnten extrem gewesen, die murmel galten hier seit langem als ausgerottet. je höher ich kam desto mehr schlich sich das komische gefühl an. ich sollte es 4 tage lang nicht mehr los werden. nein, eigentlich bin ich sicher, dass es mich mein leben lang begleiten wird. ich werde nie mehr der sein der ich früher war. die urangst von einem säbelzahntiger ein loch in den kopf gestanzt zu bekommen war da. nur schlimmer, grösser, dunkler, mächtiger. es war die angst vor noch etwas schlimmerem. dem biss eines agressiv orange bezahnten schiefermurmels.
regen, nicht schlimm....
aber doch nass
warm genug für pilze
gut bewacht?
noch bin ich in bekanntem gelände und kann mich vorwärts zwingen. der einsetzende regen macht es nicht besser. der wind zwingt die kapuze auf den kopf, behindert das gehör, hebt die gänsehaut um millimeter.
die dichte der als jägerstände getarnten wissenschaftlichen überwachungsstationen nach zu urteilen geht hier etwas geheimnissvolles vor sich. schatten verschwinden hinter bäumen, mir gruselts, ich erfeue mich an der farbe meiner schutzhose.
die hinweistafeln leugnen das murmel geflissentlich. von gefährlichen tieren ist die rede, beim namen nennt sie keiner. geheime tunnel, die überwachungskameras der wissenschaftler geplündert, trockene biberburgen mitten am steilhang. das bauholz deutlich mit grausigen zeichen vor missbrauch und diebstahl geschützt. die zeichen häufen sich.
schilderwald
das gefährlichste tier wird geflissentlich verschwiegen!
überall schieferhalden
was ist hinter dem tunnel?
geplünderter fotokamerakasten
murmelburg?
bau- oder brennholz?
auf jeden fall verhext!
ich sah beobachtungzentren und pausenfallen. wer was aufgestellt hat, ich weiss es nicht. manchmal denk ich mir die murmel wären wohl die besseren wissenschaftler. riesenzähne statt atombombe. gegrillten biberschwanz statt knorr-trockenfras. harem statt monogamie. dem kann man durchaus was abgewinnen!
zwischen nebelschwaden und nieselattacken stapfte ich tiefer ins schiefergebirge hinein. ich sah murmelfallen, 10 stück nebeneinander. wie sinnlos. eine besetzt, die anderen unbrauchbar. und dann auch noch der hochwissenschaftliche fehler immer alles aus kürzester entfernung beobachten zu müssen. eine überwachungsstation in direkter sicht, oft mehrere davon. jede menge wissenschaftler, keine murmel.
überall die spionagedinger
pausenstation
eine ganze batterie von murmelfallen
in den ortschaften schützten sich die leute auf alle möglichen arten, selbst potemkinsche dörfer wurden aufgebaut. also, wer augen hat zu sehen, hier stimmt irgendwas unheimliches überall nicht. man spürt es förmlich, die kleinen orte am weg sind verwunschen. ich wette in keinem ist auch nur noch eine einzige jungfrau mehr zu finden, vermutlich schon seit jahrhunderten nicht. auf der strasse sehe ich niemanden, nichtmal vorhänge bewegen sich.
abgelegene häuser stehen in kleingruppen und bilden immobile wagenburgen. ich bilde mir ein selbstschussanlagen an den grundstücksgrenzen zu entdecken. gegen abend erreiche ich das erste stück grenzzaun. also doch!
potemkinscher schutz
einsame lage nur in gruppen
grenzzaun
wachturm
eindeutig professioneller murmelschutz! massiv, bewacht, patrolliert, vermint, ich bin sicher. im immer steiler, der thüringer sagt schiefer dazu!, werdenden gelände sind erste löcher zu entdecken. potentielle murmelbauten. aber so nah an der befestigten grenze? mit wachsender dunkelheit wurde die gänsehaut höher. als ich dann entdeckte dass der massive metallzaun wenige hundert meter weiter endete hatte ich einen loft von 5 cm unter dem fleecepulli. urinstinkte, sinngemäss markierte ich mit stinkendem urin erstmal das eck des wachturms und bat um durchlass. im dunkeln erreichte ich im vollsprint einen geschützten platz am rande eines weihers.
sicher war ich mir nicht, aber ich hatte einige orange markierungen entdeckt. das war ein gutes zeichen! und wie in einem der mittelalterlichen hexenbücher empfohlen hatte ich mir eine flasche aprikosensaft in gleicher farbe mitgebracht. jetzt war regelmässig farbe trinken und dann markieren angesagt. das mit dem "freundlich um durchlass-pinkeln" hatte ja schon mal geklappt. ohne licht baute ich mein zelt auf, als ich markieren gehen wollte entdeckte ich, dass das zelt nur wenige meter neben einer verlassenen murmelburg stand. also wenn nichtmurmelburg, dann war das die burg eines wasserscheuen, nichtschwimmer-bibers!
murmelburg, verlasssen
kocher mit eingebautem stövchen
ich verkroch mich in den schutz des zeltes. dabei stellte ich fest, dass mein gaskocher undicht war. vielleicht war es im zelt doch gefährlicher als draussen? ein feuerzeugtest ergab keinen freien ausblick in den wolkenhimmel, sondern bestätigte ein leck am anschluss an der gasflasche. alles halb so wild, aber natürlich war die gaskartusche so gut wie leer. der kocher war zuhause angeschlossen gewesen. der fluch des murmel begann zu wirken!
es wurde kälter, dabei unangenehm feucht alles. in der nacht war es grade noch so ok in meinem neuen daunenquilt. ich war froh um die kapuze die er "eingebaut" hat. in der früh weckten mich eigenartige geräusche kurz vor sonnenaufgang. als ich rausging um mein revier zu markieren entdeckte ich eine murmelmarkierung an einem meiner zeltnägel. so ein orange würde ich mit aprikosensaft trinken nie hinbekommen!
markierter zeltnagel. was für ein schock in der früh!
schöner platz! nur saugefährlich so nah an der murmelburg
ich war geknickt, es wurde wesentlich gefährlicher wie angenommen. ich beruhigte erstmal die nerven mit der morgendlichen sportzigarette, danach packte ich schnell zusammen und machte dass ich wegkam. nicht ohne die murmelburg nochmal mit aprikosengeruch zu versehen.
es roch förmlich nach murmel, nach gefahr, nach geopferten jungfrauen. auch entdeckte ich überall opferstöcke, extrem viele davon an markierten reviergrenzen. die wissenschaftlichen beobachter verloren wohl ihre kippen als sie mal schnell fliehen mussten. wenige meter weiter stolperte ich über die ursache. ein riss, nicht im fels. nicht mehr zu erkennen wen das murmel hier erwischt hat, aber es war haarig und nicht zu klein gewesen. lux? wolf? bär? ungemütliche vibes hingen in der luft, ich fühlte mich hier so halb hier- halb fort. ein foto von mir bestätigte dieses gefühl später bildlich. zuhause entdeckte ich, dass auch die kamera nicht mehr so ganz richtig war im kopf. ich beruhigte schnell die nerven und nahm sogar meinen müll mit. auf die murmelmüllkippe wollte ich nichts werfen. ausserdem war es zu kalt zum rumsitzen. so um die null grad mit niesel und wind. aber das zittern kam nicht ursächlich vom wetter. trotzdem wünschte ich mir einen roten poncho, ich könnte mich als draculas kleiner bruder ausgeben und trocken wärs mir auch.
eilige wissenschaftler als umweltschweine?
fand hier der hinterhalt statt?
murmelmarker
ein verlassener hof bewies, dass zwar der sieger die geschichte schreibt, aber auch dass das was geschrieben ist nicht immer die wahrheit ist. hier waren eindeutig die murmel die sieger gewesen. in dieser abgeschiedenen lage hatten die bewohner auch wirklich kaum eine chance. die ernte gefährdet und schutzlos, hat der erste harte winter im 20. jahrhundert die besitzer verzweifeln und die koffer packen lassen. soweit die murmellose geschichte der sieger.
getarnter wissenschaftler-tunnel
gegenmassnahme der murmel zum fluten des tunnels
gerissenes wild
bin ich noch ganz da?
murmelmüllkippe
eroberter hof
die alten chroniken aus den verbotenen räumen der schlossbibliotheken erzählen eine andere story. von mit murmeln bestückten riesigen katapulten, von zahnbewehrten, langfelligen, fliegenden feuerbällen die schrille pfiffe ausstiessen kurz bevor sie aufkamen wird dort berichtet. von schrecklichen wesen, die wütend wie wotan, wenn sie einmal hinter der burgmauer waren, dort alles vernichteten was in reichweite war. von hulk-wolverines, riesenzähne mit furchterregendem monsterkopf auf arnolds körper aufgepfropft, blutrot, keineswegs grün. gnadenlos in ihrer zerstörungswut. eisenhart, kaum zu erweichen, auch nicht von jungfrauen. unterm strich werden die jungfrauen wohl eher erhärtet als erweicht haben, aber darüber schweigen die alten schriften stille.
ich war eindeutig mitten drin im murmel land. im land des gefährlichsten säugetieres das auf gottes erdboden wandelt. "hang down your head, tom dooley..." pfiff ich lautlos mit geschürzten lippen. ja, ball flach halten, schnell bewegen, geräuschlos manövrieren, von schatten zu schatten beamen und dabei die richtung nicht verlieren. es begann zu frieren. und zu regnen, ich dachte kurz übers regenzeug nach. aber, nein, anhalten kam nicht in frage. schneller laufen war die erfolgversprechende antwort. schnell noch die nerven beruhigt. so ne pipe kann man im laufen stopfen, nur zum anzünden muss man kurz stoppen. ein tiefer zug, an langer blick über die schulter, verdammt, die nächste orange markierung! und ich hatte nichts besseres zu tun als direkt daneben einen zu rauchen. das gras stoppte den gänsehautloft bei ungefähr 3 cm. und den schmerz in den füssen, und den knien (wobei knie eindeutig vom sprachgebrauch her zu den füssen gehören! beispiel: herr doktor, mir tut mein linker fuss weh. wo? aussen am knie.... oder: da, an dem blauen fleck am oberschenkel... ok?!).
stolperfalle
schlichtungfeuer mitten auf der grenze
wasser und natürlich bewacht....
ich nutze das hoch um geschwindigkeit aufzunehmen. die zeichen häuften sich, markierungen überall, stolperschwellen für müde wanderer. revierstreitigkeiten mit schlichtungsfeuer mitten auf der kreuzung. und dann der endgültige beweis. das war genauso gut wie ein fell.
sylvesterkacke des mankai schrägerensis. bei drohender gefahr, und das sylverstergeballere muss ja wie eine offene kriegserklärung wirken ( seit 24 uhr wird zurückgeschossen wird dann die verlogene ausrede des siegers sein...), entwickelt das murmel seine stärkste waffe. den kugelkot. in höchster not werden diese kugeln dann ausgeschossen. wie die alten ledergebundenen quellen die erlebnisse schildern kann dies wohl in einzelschüssen erfolgen. nicht ganz einig sind sich die quellen ob auch ein auswurf in handgranatenförmiger art und weise möglich ist. die streuung beim aufprall müsste dann fürchterlich sein. schnell ein foto und nix wie weg, das zeug ist frisch. hoffentlich hat der murmel seinen az-blaster oder ein häschen dabei. nicht dass der noch auf dumme gedanken kommt. meine hose ist nicht saugfähig, die unterhose geb ich auf keinen fall lebend her. ich flüchte mit vollem tempo die hohle gasse hoch, immer hab ich schiller im ohr dabei und ich fühle mich nicht wohl. es stinkt nach hinterhalt, links steile schieferböschung hoch und rechts steile schieferböschung runter. total schräg, schiefer gehts nimmer. perfekt um wissbegierige wissenschaftler platt zu machen. ich komme verschwitzt, atemlos und kochend heiss oben an. und heil. ich vermeide die wandererfalle oben am hohlweg. zu auffällig, die grobe machart zeugt von murmeleinfluss. wenn man da nachmittags einmal drin sitzt kommt man nie mehr hoch...
hochexplosiv!
noch so ne hohle gasse...
wandererfalle der murmel
schilder überall
fortsetzung folgt!
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