Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
3 Tage auf dem Rheinsteig – Mein erster Mini-Thruhike
Noch vor einem halben Jahr war es für mich völlig undenkbar geplant eine Nacht im Freien zu verbringen (im Auto kein Problem), mochte ich es doch schon als junge Frau nicht, in einem Zelt schlafen.
Seitdem habe ich viele Tourenberichte hier im Forum gelesen und unzählige Videos angesehen. Und je mehr ich las und sah, um so mehr wurde die Euphorie der Einzelnen zu meiner eigenen. Ja, warum eigentlich nicht, warum nicht etwas Neues wagen.
Ich habe niemandem von meinem Vorhaben erzählt, denn im Geiste hörte ich schon deren Stimmen: Je öller um so döller, das kannst du nicht machen, du als Frau allein, in deinem Alter….und so weiter und so weiter.
Ich habe es einfach getan.
Für meinen ersten Mini-Thruhike habe ich mir den Rheinsteig ausgesucht, weil ich dort in den vergangenen Jahren schon viele Tageswanderungen gemacht habe und mir Gelände und Aussichten zusagten. Außerdem konnte ich eine Wanderung dort noch mit meinem Hobby Geocachen verbinden.
Ich wählte Kamp-Bornhofen als Ausgangspunkt.
Tag 1: Von Kamp-Bornhofen bis zur Schutzhütte in der ich schlafen werde – 16 km – 7h

Es ist zwölf Uhr mittags als ich das Auto in Kamp-Bornhofen am Bahnhof abstelle und den Hund an die frische Luft lasse.
„Komm, Dexter, lass dich anziehen“,
was nichts anderes bedeutet als dass er seine Packtaschen aufgeschnallt bekommt. Das ist schnell geschehen, damit haben wir beide Routine.
Ich schultere meinen Rucksack, schließe das Auto ab und schon sind wir auf dem zu Hause aufgezeichneten Track.
Nach etwa zehn Minuten versperren uns Bahngleise den Weiterweg. ???? Nach zwei weiteren Anläufen ist der richtige Weg gefunden. Über urbanen Asphalt geht es steil nach oben. Nach circa fünfzehn Minuten sind wir auf einem befestigten Waldweg, immer noch steil bergauf. In einer Kurve tut sich der erste Ausblick auf den Rhein auf und kurz danach sind wir auf dem Rheinsteig angekommen.
Und jetzt erst merke ich, dass mir etwas entscheidendes fehlt: meine Trekkingstöcke sind nicht da. Nicht in meinen Händen, nicht am Rucksack und Dexter hat sie auch nicht.
Verflixt, wie kann ich denn so blöde sein und sie auf dem Autodach liegen lassen, ohne es zu merken. Na, sei es drum, Blick nach vorne, nicht zurück.
Wir folgen der Ausschilderung in Richtung Lykershausen, Kestert.
Die nächste Aussicht lässt nicht lange auf sich warten und dort zweigt endlich ein Weglein von der Wanderautobahn ab.

Der Weg ist schmal und mit Steinen durchsetzt, das gefällt mir. Aber es geht wieder bergauf, wie so oft am Rheinsteig, es ist ein ständiges Auf und Ab.
Am höchsten Punkt des Rheinsteigs angekommen, ließe sich

gut eine Pause machen, wäre es nicht so unangenehm windig.
Also werden wir weiter bis Lykershausen laufen. Dort steht am Ortsrand die Trail Magic "Wanderbude", vielleicht findet sich dort ein schönes Plätzchen.
An dieser Wanderbude soll es nach den Informationen auf der Webseite - https://www.rheincamp.de - gekühlte Getränke, Snacks, Obst und kleinere Ausrüstungsgegenstände für Wandern, Survival und Bushcraft geben.
Am Büdchen angekommen, überzeuge ich mich nicht von der Richtigkeit der Angaben, denn hier verweilen mir zu viele Ostermontagnachmittagsspaziergänger. So laufen wir direkt weiter zur Hindenburghöhe (260m), obwohl Dexter gerne Kontakt aufgenommen hätte.
Spätestens an diesem Hindernis gibt es nichts mehr zu beschönigen,

der Rucksack ist mir zu schwer.
Obwohl ich nur 10kg auf dem Rücken trage und das im letzten Herbst auf der Hüttentour kein Problem war, quält mich das Gewicht heute. Trotzdem hieve ich mich mit Gepäck über das Hindernis und das sogar zweimal, schließlich möchte ich die Kamera nicht im Wald zurücklassen.
Von der Hindenburghöhe führt uns der Weg durch ein Waldstück abwärts nach Kestert. Plötzlich ist Dexter weg. Ich schaue mich suchend um und entdecke ihn links von mir ein gutes Stück unterhalb des Weges. Dort fließt ein Bach, in dem steht er und trinkt ausgiebig.
„Ja Hund, du hast Recht, ich muss unsere Wasserflaschen auffüllen.“
Die Gelegenheit dazu ergibt sich, als wir am Ortsrand von Kestert ankommen. Der Bach, der Dexter gelabt hat, ist von der Straße aus zu erreichen. Er fließt plätschernd vor sich hin, so dass ich keine Bedenken habe hier Wasser zu schöpfen. Außerdem weiß ich nicht, ob es noch einmal so eine gute Gelegenheit gibt.
Ich fülle die beiden Halbliterflaschen, die Dexter trägt, mit ungefiltertem Wasser auf. In die Hundetrinkflasche kommt auch ungefiltertes Wasser. Bleibt noch meine Trinkflasche.
Zum Wasserfilter gehört eine 0,6 Liter Faltflasche. Die halte ich an einer tiefen Stelle ins forsch fließende Nass. Das Wasser gluckert munter vorbei, nicht ins Plastik. Geschlagene fünf Minuten dauert es bis das Behältnis gefüllt ist. Dafür geht das Umfüllen fix, der Filter funktioniert gut.

Rucksack aufsetzen, weiter. Wir folgen der Asphaltstraße vom Dorf weg, natürlich bergauf, bis nach Oberkestert. Hier könnten wir an
Uschis Wanderstation http://www.uschis-wanderstation.de/ nicht nur einkehren sondern auch übernachten. Möchten wir aber nicht.
Bis zu unserem Übernachtungsziel sind es noch knapp vier Kilometer, der Rucksack ist so langsam unerträglich, die Beine sind lahm, die Füße heiß. Aufgeben? Nein, auf keinen Fall.
Langsam senkt sich die Dämmerung herab. Auf einem großen Wiesenstück in etwa 100m Entfernung hat sich ein Rudel Rehe zum Abendschmaus versammelt. Dexter geht unbeeindruckt weiter, er wittert die Hütte. Nach knapp sieben Stunden sind wir angekommen.
Noch vor einem halben Jahr war es für mich völlig undenkbar geplant eine Nacht im Freien zu verbringen (im Auto kein Problem), mochte ich es doch schon als junge Frau nicht, in einem Zelt schlafen.
Seitdem habe ich viele Tourenberichte hier im Forum gelesen und unzählige Videos angesehen. Und je mehr ich las und sah, um so mehr wurde die Euphorie der Einzelnen zu meiner eigenen. Ja, warum eigentlich nicht, warum nicht etwas Neues wagen.
Ich habe niemandem von meinem Vorhaben erzählt, denn im Geiste hörte ich schon deren Stimmen: Je öller um so döller, das kannst du nicht machen, du als Frau allein, in deinem Alter….und so weiter und so weiter.
Ich habe es einfach getan.
Für meinen ersten Mini-Thruhike habe ich mir den Rheinsteig ausgesucht, weil ich dort in den vergangenen Jahren schon viele Tageswanderungen gemacht habe und mir Gelände und Aussichten zusagten. Außerdem konnte ich eine Wanderung dort noch mit meinem Hobby Geocachen verbinden.
Ich wählte Kamp-Bornhofen als Ausgangspunkt.
Tag 1: Von Kamp-Bornhofen bis zur Schutzhütte in der ich schlafen werde – 16 km – 7h

Es ist zwölf Uhr mittags als ich das Auto in Kamp-Bornhofen am Bahnhof abstelle und den Hund an die frische Luft lasse.
„Komm, Dexter, lass dich anziehen“,
was nichts anderes bedeutet als dass er seine Packtaschen aufgeschnallt bekommt. Das ist schnell geschehen, damit haben wir beide Routine.
Ich schultere meinen Rucksack, schließe das Auto ab und schon sind wir auf dem zu Hause aufgezeichneten Track.
Nach etwa zehn Minuten versperren uns Bahngleise den Weiterweg. ???? Nach zwei weiteren Anläufen ist der richtige Weg gefunden. Über urbanen Asphalt geht es steil nach oben. Nach circa fünfzehn Minuten sind wir auf einem befestigten Waldweg, immer noch steil bergauf. In einer Kurve tut sich der erste Ausblick auf den Rhein auf und kurz danach sind wir auf dem Rheinsteig angekommen.
Und jetzt erst merke ich, dass mir etwas entscheidendes fehlt: meine Trekkingstöcke sind nicht da. Nicht in meinen Händen, nicht am Rucksack und Dexter hat sie auch nicht.
Verflixt, wie kann ich denn so blöde sein und sie auf dem Autodach liegen lassen, ohne es zu merken. Na, sei es drum, Blick nach vorne, nicht zurück.
Wir folgen der Ausschilderung in Richtung Lykershausen, Kestert.
Die nächste Aussicht lässt nicht lange auf sich warten und dort zweigt endlich ein Weglein von der Wanderautobahn ab.

Der Weg ist schmal und mit Steinen durchsetzt, das gefällt mir. Aber es geht wieder bergauf, wie so oft am Rheinsteig, es ist ein ständiges Auf und Ab.
Am höchsten Punkt des Rheinsteigs angekommen, ließe sich

gut eine Pause machen, wäre es nicht so unangenehm windig.
Also werden wir weiter bis Lykershausen laufen. Dort steht am Ortsrand die Trail Magic "Wanderbude", vielleicht findet sich dort ein schönes Plätzchen.
An dieser Wanderbude soll es nach den Informationen auf der Webseite - https://www.rheincamp.de - gekühlte Getränke, Snacks, Obst und kleinere Ausrüstungsgegenstände für Wandern, Survival und Bushcraft geben.
Am Büdchen angekommen, überzeuge ich mich nicht von der Richtigkeit der Angaben, denn hier verweilen mir zu viele Ostermontagnachmittagsspaziergänger. So laufen wir direkt weiter zur Hindenburghöhe (260m), obwohl Dexter gerne Kontakt aufgenommen hätte.
Spätestens an diesem Hindernis gibt es nichts mehr zu beschönigen,

der Rucksack ist mir zu schwer.
Obwohl ich nur 10kg auf dem Rücken trage und das im letzten Herbst auf der Hüttentour kein Problem war, quält mich das Gewicht heute. Trotzdem hieve ich mich mit Gepäck über das Hindernis und das sogar zweimal, schließlich möchte ich die Kamera nicht im Wald zurücklassen.
Von der Hindenburghöhe führt uns der Weg durch ein Waldstück abwärts nach Kestert. Plötzlich ist Dexter weg. Ich schaue mich suchend um und entdecke ihn links von mir ein gutes Stück unterhalb des Weges. Dort fließt ein Bach, in dem steht er und trinkt ausgiebig.
„Ja Hund, du hast Recht, ich muss unsere Wasserflaschen auffüllen.“
Die Gelegenheit dazu ergibt sich, als wir am Ortsrand von Kestert ankommen. Der Bach, der Dexter gelabt hat, ist von der Straße aus zu erreichen. Er fließt plätschernd vor sich hin, so dass ich keine Bedenken habe hier Wasser zu schöpfen. Außerdem weiß ich nicht, ob es noch einmal so eine gute Gelegenheit gibt.
Ich fülle die beiden Halbliterflaschen, die Dexter trägt, mit ungefiltertem Wasser auf. In die Hundetrinkflasche kommt auch ungefiltertes Wasser. Bleibt noch meine Trinkflasche.
Zum Wasserfilter gehört eine 0,6 Liter Faltflasche. Die halte ich an einer tiefen Stelle ins forsch fließende Nass. Das Wasser gluckert munter vorbei, nicht ins Plastik. Geschlagene fünf Minuten dauert es bis das Behältnis gefüllt ist. Dafür geht das Umfüllen fix, der Filter funktioniert gut.

Rucksack aufsetzen, weiter. Wir folgen der Asphaltstraße vom Dorf weg, natürlich bergauf, bis nach Oberkestert. Hier könnten wir an
Uschis Wanderstation http://www.uschis-wanderstation.de/ nicht nur einkehren sondern auch übernachten. Möchten wir aber nicht.
Bis zu unserem Übernachtungsziel sind es noch knapp vier Kilometer, der Rucksack ist so langsam unerträglich, die Beine sind lahm, die Füße heiß. Aufgeben? Nein, auf keinen Fall.
Langsam senkt sich die Dämmerung herab. Auf einem großen Wiesenstück in etwa 100m Entfernung hat sich ein Rudel Rehe zum Abendschmaus versammelt. Dexter geht unbeeindruckt weiter, er wittert die Hütte. Nach knapp sieben Stunden sind wir angekommen.

Kommentar