AW: [DE] Taunuswanderers Trekkingtouren in deutschen Mittelgebirgen
3. Tag. Von Trekkingplatz Nr. 2 Vordeweidenthal nach Trekkingplatz Nr. 4 Wernersberg
Buntsandstein rules de Pälzer Wald.
...kurz nach Sonnenaufgang bin ich wieder aktiv, nachdem morgens freundliche der Kuckuck aus dem Wald ruft.
Heute steht meine längste Etappe an. Ich plane einige der Sandsteinformationen entlang der Strecke aus der Nähe zu betrachten. Meine Karte weist da einige Naturdenkmäler aus. Ich beginne mit dem Rödelstein nördlich von Vorderweidenthal.
Beim Anstieg über einen schönen Single Trail komme ich schon mal ordentlich ins Schwitzen und lege oben direkt die erste Pause ein.
Weiter geht es in Richtung Lindelbrunn. Zum ersten Mal seit Wissembourg geht es längere Abschnitte über nicht bis wenig bewaldete Wege. Wobei längere Abschnitte doch arg übertrieben ist. Es sind ein paar Wiesen, denn auch heute bleibt der Wald dominierend. Die Schlossruine Lindelbrunn ist leicht auszumachen. Sie liegt auf einem Sandsteinkegel, welcher an einen Vulkan erinnert, aber keiner ist.
Da muss ich natürlich hoch, auch wenn mir der Rucksack heute sauschwer vorkommt. Ich mache eine Pause vor dem Aufstieg und eine oben. Irgendwie sind die dritten Tage auf meinen Touren immer jene, an welchen ich besonders schwer in Tritt komme.
Weiter geht es Richtung Rötzenberg. Erst mal gute zwei Kilometer flaches Terrain zum Durchschnaufen. Dann kommt der nächste Anstieg auf den Rötzenfelsen. Dort stehe ich überraschenderweise schnell an der ungesicherten Felskante. Erst beim zurückgehen sehe ich das Warnschild zur Absturzgefahr. Es hängt in gut dreieinhalb Metern Höhe. Kann man sich dann auch sparen.
Dank leichtem Wind und vom Aufstieg leicht wackligen Knien halte ich einen Respektsabstand von der Kante.
Wo der Buntsandstein die Welt beherrscht, da sind die Eidechsen die Könige:
(Fotos von Lindelbrunn und Rötzenfelsen).
Nach kurzer Pause geht es über den Rötzenberg und weiter entlang der Isselmannsteine. Viele der Felsformationen sehen vom Tal aus wenig spektakulär aus oder sind erst gar nicht zu sehen, da hohe Bäume davor stehen. Es lohnt sich also den Höhenweg zu wählen.
Der leichte bis mäßige Wind lässt kleines Geäst auf mich regnen, dazu steht hier der eine oder andere Baum etwas schief. Ich gebe etwas Gas und möchte diesen Abschnitt schnell passieren. Irgendwie habe ich meinen morgendlichen schweren Antritt hinter mir gelassen und es läuft jetzt ganz gut.
Da kann ich ja noch eine Felsformation mehr mitnehmen. Ich folge weiter dem Dimbacher Buntsandsteinhöhenweg auf den Dimberg. Auch hier gibt es wieder schöne Wanderpfade. Auch scheint dieser Wanderweg einigermaßen beliebt zu sein. Mir sind hier heute schon mehr als zehn Wander*innen begegnet. Und das obwohl noch kein Wochenende ist.
Ich komme noch an einem stark sturmgeschädigten Waldstück vorbei...
...und danach geht es mehrere Kilometer über bzw. entlang von Wiesen, Gärten und Feldern nach Wernersberg. Hier lege ich meinen einzigen Einkaufsstop der Tour ein. Ich decke mich in der Dorfbäckerei mit lokalen, nationalen und internationalen Produkten ein.
Es folgt der fünfte und letzte Anstieg auf dieserTagesetappe. Zuerst steht der Wachtfels auf dem Programm, welcher über Wernersberg thront. Von dort aus geht es Richtung Osterbrunnen. Dort Fülle ich meine Wasservorräte auf. Ich wandere weiter entlang des Rothenbergs in Richtung Rothenfels/Rödelstein. Biege dann aber eine Abzweigung zu spät ab und lande am Heimelstein. Auch schön. Hier könnte man auch einen Unterschlupf finden...
...wobei die Spuren überall auf einen vermutlich nicht kleinen Wildschweinbestand hindeuten. Nach dem kleinen Umweg geht es jetzt auf breiten Forstwegen in Richtung Trekkingplatz. Als ich vom Hauptweg abbiege durchquere ich noch einige „Wildschweinbuffets“ und denke mir, dass das unter Umständen eine spannende Nacht werden könnte.
Der heutige Platz ist erneut ausgebucht. Da meine Ankunft am Camp nun ca. 18:30 Uhr werden würde, rechne ich damit den schlechtesten Platz abzubekommen. Das Gegenteil tritt ein, als ich nach einem kleinen Endspurt um zwanzig nach sechs eintreffe, bin ich alleine. Zudem bietet der Platz terrassierte Flächen für mindestens 7-8 Zelte.
Ich baue gemütlich auf. Beim Zeltaufbau bekomme ich dann schon einen der zwei Nachteile des Platzes zu spüren. Ich kassiere mindestens ein halbes Dutzend Schnakenstiche. Merino 200 ist alles andere als eine Barriere für diese Biester. Der zweite Nachteil ist die nahegelegene Kartonagenfabrik (ca. 750 m Luftlinie), welche ich abends und auch Samstag früh leider deutlich wahrnehme - nicht besonders laut, aber ein nerviges unterschwelliger Dauerton. Wenigstens nächtens war sie aber ruhig.
Nach dem Abendessen, kurz vor halb acht, mache ich mir ein kleines Feuer, um meine Essensreste zu verbrennen - wegen der Wildschweine. Ich bin noch immer alleine und rechne eigentlich damit, dass das auch so bleibt.
Irgendwann zwischen halb acht und acht nähert sich dann ein Kfz etwas weiter unten. Sehen kann ich es nicht, aber kurze Zeit später tauchen ein paar Mittzwanziger auf. Wie sich später herausstellt, studieren die meisten von ihnen Medizin in Heidelberg und sie möchten in den Geburtstag einer Kommilitonin hineinfeiern. Sie freuen sich, dass das Feuer schon am Laufen ist. Nach und nach tauchen alle auf und sie transportieren ihre Ausrüstung auf den Platz und bauen ihre fünf Zelte auf. Es wird ja jetzt ein großes Feuer zum Grillen und für Stockbrot benötigt. Wir sitzen noch eine Weile gemeinsam Feuer und ich bekomme eine Aperol Spritz auf Eis ab. Was ein Luxus. Am Abend vorher habe ich auch schon einen Schluck Rotwein abbekommen, welche einer der Damen über viele, viele Kilometer zum Trekkingplatz hochgeschleppt hatte...
Allzulange mache ich an diesem Abend nicht mehr. Ich habe immerhin 24 km zurückgelegt. Die vielen kleinen Anstiege ergaben immerhin auch etwas mehr als 900 Höhenmeter Anstieg und knapp 1000 hm Abstieg.
Auch diese Nacht schlafe ich wieder bestens...
3. Tag. Von Trekkingplatz Nr. 2 Vordeweidenthal nach Trekkingplatz Nr. 4 Wernersberg
Buntsandstein rules de Pälzer Wald.
...kurz nach Sonnenaufgang bin ich wieder aktiv, nachdem morgens freundliche der Kuckuck aus dem Wald ruft.
Heute steht meine längste Etappe an. Ich plane einige der Sandsteinformationen entlang der Strecke aus der Nähe zu betrachten. Meine Karte weist da einige Naturdenkmäler aus. Ich beginne mit dem Rödelstein nördlich von Vorderweidenthal.
Beim Anstieg über einen schönen Single Trail komme ich schon mal ordentlich ins Schwitzen und lege oben direkt die erste Pause ein.
Weiter geht es in Richtung Lindelbrunn. Zum ersten Mal seit Wissembourg geht es längere Abschnitte über nicht bis wenig bewaldete Wege. Wobei längere Abschnitte doch arg übertrieben ist. Es sind ein paar Wiesen, denn auch heute bleibt der Wald dominierend. Die Schlossruine Lindelbrunn ist leicht auszumachen. Sie liegt auf einem Sandsteinkegel, welcher an einen Vulkan erinnert, aber keiner ist.
Da muss ich natürlich hoch, auch wenn mir der Rucksack heute sauschwer vorkommt. Ich mache eine Pause vor dem Aufstieg und eine oben. Irgendwie sind die dritten Tage auf meinen Touren immer jene, an welchen ich besonders schwer in Tritt komme.
Weiter geht es Richtung Rötzenberg. Erst mal gute zwei Kilometer flaches Terrain zum Durchschnaufen. Dann kommt der nächste Anstieg auf den Rötzenfelsen. Dort stehe ich überraschenderweise schnell an der ungesicherten Felskante. Erst beim zurückgehen sehe ich das Warnschild zur Absturzgefahr. Es hängt in gut dreieinhalb Metern Höhe. Kann man sich dann auch sparen.
Dank leichtem Wind und vom Aufstieg leicht wackligen Knien halte ich einen Respektsabstand von der Kante.
Wo der Buntsandstein die Welt beherrscht, da sind die Eidechsen die Könige:
(Fotos von Lindelbrunn und Rötzenfelsen).
Nach kurzer Pause geht es über den Rötzenberg und weiter entlang der Isselmannsteine. Viele der Felsformationen sehen vom Tal aus wenig spektakulär aus oder sind erst gar nicht zu sehen, da hohe Bäume davor stehen. Es lohnt sich also den Höhenweg zu wählen.
Der leichte bis mäßige Wind lässt kleines Geäst auf mich regnen, dazu steht hier der eine oder andere Baum etwas schief. Ich gebe etwas Gas und möchte diesen Abschnitt schnell passieren. Irgendwie habe ich meinen morgendlichen schweren Antritt hinter mir gelassen und es läuft jetzt ganz gut.
Da kann ich ja noch eine Felsformation mehr mitnehmen. Ich folge weiter dem Dimbacher Buntsandsteinhöhenweg auf den Dimberg. Auch hier gibt es wieder schöne Wanderpfade. Auch scheint dieser Wanderweg einigermaßen beliebt zu sein. Mir sind hier heute schon mehr als zehn Wander*innen begegnet. Und das obwohl noch kein Wochenende ist.
Ich komme noch an einem stark sturmgeschädigten Waldstück vorbei...
...und danach geht es mehrere Kilometer über bzw. entlang von Wiesen, Gärten und Feldern nach Wernersberg. Hier lege ich meinen einzigen Einkaufsstop der Tour ein. Ich decke mich in der Dorfbäckerei mit lokalen, nationalen und internationalen Produkten ein.
Es folgt der fünfte und letzte Anstieg auf dieserTagesetappe. Zuerst steht der Wachtfels auf dem Programm, welcher über Wernersberg thront. Von dort aus geht es Richtung Osterbrunnen. Dort Fülle ich meine Wasservorräte auf. Ich wandere weiter entlang des Rothenbergs in Richtung Rothenfels/Rödelstein. Biege dann aber eine Abzweigung zu spät ab und lande am Heimelstein. Auch schön. Hier könnte man auch einen Unterschlupf finden...
...wobei die Spuren überall auf einen vermutlich nicht kleinen Wildschweinbestand hindeuten. Nach dem kleinen Umweg geht es jetzt auf breiten Forstwegen in Richtung Trekkingplatz. Als ich vom Hauptweg abbiege durchquere ich noch einige „Wildschweinbuffets“ und denke mir, dass das unter Umständen eine spannende Nacht werden könnte.
Der heutige Platz ist erneut ausgebucht. Da meine Ankunft am Camp nun ca. 18:30 Uhr werden würde, rechne ich damit den schlechtesten Platz abzubekommen. Das Gegenteil tritt ein, als ich nach einem kleinen Endspurt um zwanzig nach sechs eintreffe, bin ich alleine. Zudem bietet der Platz terrassierte Flächen für mindestens 7-8 Zelte.
Ich baue gemütlich auf. Beim Zeltaufbau bekomme ich dann schon einen der zwei Nachteile des Platzes zu spüren. Ich kassiere mindestens ein halbes Dutzend Schnakenstiche. Merino 200 ist alles andere als eine Barriere für diese Biester. Der zweite Nachteil ist die nahegelegene Kartonagenfabrik (ca. 750 m Luftlinie), welche ich abends und auch Samstag früh leider deutlich wahrnehme - nicht besonders laut, aber ein nerviges unterschwelliger Dauerton. Wenigstens nächtens war sie aber ruhig.
Nach dem Abendessen, kurz vor halb acht, mache ich mir ein kleines Feuer, um meine Essensreste zu verbrennen - wegen der Wildschweine. Ich bin noch immer alleine und rechne eigentlich damit, dass das auch so bleibt.
Irgendwann zwischen halb acht und acht nähert sich dann ein Kfz etwas weiter unten. Sehen kann ich es nicht, aber kurze Zeit später tauchen ein paar Mittzwanziger auf. Wie sich später herausstellt, studieren die meisten von ihnen Medizin in Heidelberg und sie möchten in den Geburtstag einer Kommilitonin hineinfeiern. Sie freuen sich, dass das Feuer schon am Laufen ist. Nach und nach tauchen alle auf und sie transportieren ihre Ausrüstung auf den Platz und bauen ihre fünf Zelte auf. Es wird ja jetzt ein großes Feuer zum Grillen und für Stockbrot benötigt. Wir sitzen noch eine Weile gemeinsam Feuer und ich bekomme eine Aperol Spritz auf Eis ab. Was ein Luxus. Am Abend vorher habe ich auch schon einen Schluck Rotwein abbekommen, welche einer der Damen über viele, viele Kilometer zum Trekkingplatz hochgeschleppt hatte...
Allzulange mache ich an diesem Abend nicht mehr. Ich habe immerhin 24 km zurückgelegt. Die vielen kleinen Anstiege ergaben immerhin auch etwas mehr als 900 Höhenmeter Anstieg und knapp 1000 hm Abstieg.
Auch diese Nacht schlafe ich wieder bestens...
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