Vor einer Dekade hab ich auch mit einem sehr groben Schleifstein (ohne Körnungsangabe) angefangen. Weil das eher schlecht funktioniert hat und offensichtlich zu grob war, hatte ich anschließend einen feineren zweiseitigen gekauft. Eine Seite grün ("1000") und die andere weiß ("6000"). Von so einer chinesischen Pseudomarke, wie man sie zu Hauf auf Amazon u.d.g. findet. Das hat ein bisschen besser funktioniert. Die Ergebnisse waren mäßig schärfer, nach ordentlichem Zeitaufwand und ständigem Zweifel, ob ich das gerade richtig mache und überhaupt irgendwas passiert.
Nach ein paar Jahren des eher frustrierenden und daher seltenen Schleifens habe ich mich nochmal intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt – mitunter mussten nicht nur Küchenmesser, sondern auch Handwerkzeuge für's Holzwerken scharf sein – und mir einen Markenstein angelacht. Japanischer Wasserstein, Körnung 1000, etwas teurer als das bisherige Equipment zusammen. Aber die Ausgabe war's wert. Jetzt habe ich direkt gesehen wie der Stein Metall der Klinge abträgt, dies zusammen mit aus dem Stein gelösten Partikeln eine Art Schleifpaste bildet, und auch mehr gespürt und gehört. Unterschiedliches Gleiten, verschiedenen Widerstand, Änderungen je nach Winkel und Druck.
Es ist wichtig, denselben Winkel einzuhalten. Sonst bekommt man statt den zwei Ebenen, die eine scharfe Schneide bilden, zwei "Rundenen". Das muss beim Freihandschleifen geübt werden und für mich war das mit dem ordentlichen Stein viel leichter als mit den vorangegangenen. Wegen des schon angesprochenen Feedbacks vom Stein einerseits, andererseits aber auch, weil man bei stärkerem Abtrag weniger Züge benötigt, also weniger Zeit hat den Winkel zu (unabsichtlich) zu ändern. Alleine deswegen würde ich dazu raten, nicht irgendeinen Stein zu kaufen, sondern etwas "vernünftiges" (Beispiele: King, Naniwa, Suehiro, Shapton, ...).
Die Körnung ist nicht ganz unwichtig. Wenn man nur einen einzigen Stein kaufen möchte, würde ich zu etwas im Bereich 800-1200 tendieren. Damit kann man leicht- bis mittel-stumpfe Messer nachschärfen. Je stumpfer, desto länger dauert's und desto mehr hilft, vorher eine grobere Körnung zu nutzen. An der Stelle kann man eine günstige Diamantplatte nutzen (da dafür Körnungsverunreinigung egal ist; nur das Bonding sollte ordentlich sein). In die andere Richtung kann man noch feinere Körnungen zum Polieren nutzen. Um die Reste des Grates abzuziehen, kann man ein Leder (ggf. mit Paste) nutzen, aber mit der richtigen Technik geht das auch auf dem Stein hinreichend.
tl;dr: Wenn man bereit ist ein ein bisschen Zeit und anfängliche Übung zu investieren, um scharfe Messer zu haben, wäre meine bescheidene Empfehlung: 1000er japanischen Wasserstein einer bekannten Marke kaufen, Technik lernen und ein bisschen üben.
Nach ein paar Jahren des eher frustrierenden und daher seltenen Schleifens habe ich mich nochmal intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt – mitunter mussten nicht nur Küchenmesser, sondern auch Handwerkzeuge für's Holzwerken scharf sein – und mir einen Markenstein angelacht. Japanischer Wasserstein, Körnung 1000, etwas teurer als das bisherige Equipment zusammen. Aber die Ausgabe war's wert. Jetzt habe ich direkt gesehen wie der Stein Metall der Klinge abträgt, dies zusammen mit aus dem Stein gelösten Partikeln eine Art Schleifpaste bildet, und auch mehr gespürt und gehört. Unterschiedliches Gleiten, verschiedenen Widerstand, Änderungen je nach Winkel und Druck.
Es ist wichtig, denselben Winkel einzuhalten. Sonst bekommt man statt den zwei Ebenen, die eine scharfe Schneide bilden, zwei "Rundenen". Das muss beim Freihandschleifen geübt werden und für mich war das mit dem ordentlichen Stein viel leichter als mit den vorangegangenen. Wegen des schon angesprochenen Feedbacks vom Stein einerseits, andererseits aber auch, weil man bei stärkerem Abtrag weniger Züge benötigt, also weniger Zeit hat den Winkel zu (unabsichtlich) zu ändern. Alleine deswegen würde ich dazu raten, nicht irgendeinen Stein zu kaufen, sondern etwas "vernünftiges" (Beispiele: King, Naniwa, Suehiro, Shapton, ...).
Die Körnung ist nicht ganz unwichtig. Wenn man nur einen einzigen Stein kaufen möchte, würde ich zu etwas im Bereich 800-1200 tendieren. Damit kann man leicht- bis mittel-stumpfe Messer nachschärfen. Je stumpfer, desto länger dauert's und desto mehr hilft, vorher eine grobere Körnung zu nutzen. An der Stelle kann man eine günstige Diamantplatte nutzen (da dafür Körnungsverunreinigung egal ist; nur das Bonding sollte ordentlich sein). In die andere Richtung kann man noch feinere Körnungen zum Polieren nutzen. Um die Reste des Grates abzuziehen, kann man ein Leder (ggf. mit Paste) nutzen, aber mit der richtigen Technik geht das auch auf dem Stein hinreichend.
tl;dr: Wenn man bereit ist ein ein bisschen Zeit und anfängliche Übung zu investieren, um scharfe Messer zu haben, wäre meine bescheidene Empfehlung: 1000er japanischen Wasserstein einer bekannten Marke kaufen, Technik lernen und ein bisschen üben.
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