Zitat von jiggalatei
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Diese Wärme *muß* vom Körper abgegeben werden. Er würde sonst überhitzen. Wir können einen gewissen Grundumsatz nicht weiter herunterfahren, weil damit zugleich die lebendigen Vorgänge in uns aufhören würden. Diese Energie muß auch durch den Schlafsack hindurch abgegeben werden. Geschähe das nicht, dann erhöhte sich innen die Temperatur, bis dahingehend, daß wir im Schlafsack gekocht würden.
Stelle Dir einen Kocher vor. Die Flamme führt dem Topf mehr Wärme zu, als dieser seinerseits abgeben oder abstrahlen kann. In Folge steigt die Temperatur im Topf, bis irgendwann die Suppe kocht. Es ist dasselbe Prinzip.
Tatsächlich hält man es in der Praxis im Sommer in einem Winterschlafsack nicht aus, weil dieser für sommerliche Bedingungen zu stark isoliert, und eine genügende Wärmeabstrahlung - unter eben diesen Bedingungen - verhindert. Dafür haben wir dann Sommerschlafsäcke, die weniger isolieren, und damit die nötige Wärmeabstrahlung ermöglichen. Oder anders: Sind wir im Sommer zu warm angezogen, reißen wir uns die Klamotten vom Leib, weil es darin einfach zu heiß wird. Diese Erfahrung dürfte jeder schon mal gemacht haben.
Unser Körper kennt auch die Kühlung. Er gibt Feuchtigkeit nach Außen ab, die durch Verdunstung dann kühlt. Unser Körper kühlt sich selbst. Täte er das nicht, dann wäre wie bekannt bei 42°C irgendwann Schluß.
Kurz: Unser Körper reguliert die Wärme (-produktion und -abgabe), um seine Temperatur konstant zu halten.
Wir wandern wärmetechnisch auf einem ziemlich schmalen Grad ... .
Durch an die äußeren Bedingungen angepaßte Technik (Kleidung, Schlafsack, Zelt, Haus, Heizungs- und Klimaanlage u.a.) können wir unseren Körper von dieser Arbeit entlasten, was wir i.d.R. als angenehm empfinden. Uns ist dann nicht zu heiß oder zu kalt. Zugleich erweitern wir unsere Möglichkeiten. Wir sind nicht mehr nur auf für unseren Körper klimatisch geeignete Gebiete angewiesen, sondern können nun auch in die Hitze oder in die Kälte gehen. Wir überleben sogar im All (ca. -270°C).
Egal ob eigener Körper, Kocher, Kleidung, Schlafsack, Zelt oder Haus ... es geht in diesem Zusammenhang auf allen Ebenen um dasselbe Prinzip: Wieviel Wärme (-energie, - menge) wird erzeugt oder zugeführt ... wieviel Wärme geht verloren, wird abgestrahlt ... welche Temperatur herrscht demzufolge?
Aber ich gebe zu, ich mußte mir einige Zusammenhänge selbst erstmal klarmachen ...

Wird keine Wärme zu- und/oder abgeführt, oder wird dieselbe Wärmemenge zugeführt, wie sie abgeführt wird und umgekehrt, dann bleibt die Temperatur konstant. In allen anderen Fällen steigt oder fällt die Temperatur - jenachdem.
Und daraus folgt: Gibt das Zelt nach Außen nicht mehr Energie ab, als die Energie, die unser Körper im Zelt abgibt, dann können wir nackt im Zelt liegen, ohne zu frieren - und das selbst bei -30°C Außentemperatur und ohne Heizung (das schrieb der Mac ja schon). In der Praxis tauchen allerdings Probleme auf. Es wäre umständlich, auf Wanderungen einige Qbm (geschätzt) Wärmedämmung mitzuschleppen

Zwischen diesen beiden Extremen gibt es bekannterweise eine Bandbreite an Möglichkeiten, was man machen kann. Es gibt sicher auch praktikable Lösungen, die das Wärmeverhalten des Zeltes verbessern. In diese Richtung überlege ich.
Und dies hier habe ich gerade gefunden - der Energiestoffwechsel:
"Entsprechend dem Dritten Hauptsatz der Thermodynamik wird bei allen Energieumwandlungen ein Teil der Energie in Wärme umgewandelt. Dementsprechend kann auch von Lebewesen nur ein Teil der beim Energiestoffwechsel frei werdenden Energie für andere Zwecke als zur Wärmebildung genutzt werden."
Es entsteht also überschüssige Wärme. Diese Wärme ist quasi ein "Abfallprodukt", welches "ausgeschieden" wird, vergleichbar mit dem Ausatmen oder dem "kleinen oder großen Geschäft" auf dem WC. Das habe ich so noch nicht gesehen: Ohne die Abgabe von Wärme würden wir nicht überleben.
Grüße
TR
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