spätestens beim harzian summer forumstreffen war mir klar geworden, daß ich ein neues zelt brauchte - mein miltec-pathfinder-flecktarn-nachbau ist zwar klasse für sommeraktionen, aber bei kälte und schneeregen war mir das ding viel zu eng.
nach anschauung vor ort und gründlicher lektüre des allwissenden forums habe ich mir also ein golite shangri la 2009 bestellt, solange es noch vorrätig war.
das original nest kam für mich aber nicht in frage - zu dünn, zu groß, kein platz, um mit matschstiefeln reizugehen oder zu kochen.
also reifte in mir der entschluss, mir selber ein nest nach meinen wünschen zu basteln.
der thread von khyal zum bau eines 2/3 nestes war dabei eine wertvolle anregung.
allerdings gefiel mir dabei nicht, daß das nest bis in die spitzen ecken reichte und dort viel toter raum entstand; also habe ich meinen entwurf um 45° gedreht - somit habe ich parallele wände an kopf- und fußende.
außerdem wollte ich den abstand zum AZ möglichst gering halten, daher habe ich die wände, die drankommen könnten, aus silnylon gemacht (in der skizze grün); somit sind sie wasserdicht, fangen dafür aber selbst mehr kondens ein.
die hintere ecke habe ich nicht ganz ausgefüllt, um a) mit einer bodenbahn hinzukommen und b) eine luftdurchlässige wand ohne gefahr des außenwandkontaktes zu haben. der raumverlust sieht in der skizze groß aus, aber da die zeltwand ja steil ansteigt, ist in der praxis kaum volumen verschenkt.

ich machte mir also ein paar skizzen und berechnungen und bestellte bei extremtextil eine menge stoff und zeugs - insgesamt dürfte material für ca. 80€ für das nest draufgegangen sein.
während ich auf das päckchen wartete putzte ich erstmal gründlich meine gute alte pedalgetriebene singer 216G, bj52 in germany:

als dann das päckchen da war schluckte ich doch etwas: verdammt viel verdammt dünner stoff
an dieser stelle sollte ich wohl erwähnen, daß sich meine bisherige näherfahrung auf ,,flicken mit zickzackstich irgendwie auf jeans tackern" beschränkte.
beim forumstreffen habe ich dann ja erfahren, daß khyals bessere hälfte da deutlich mehr vom fache ist (natürlich nicht im pratchett'schen sinne!) - hätte ich das vorher gewusst hätte ich mich evtl nicht rangetraut.
naja, jetzt wars zu spät, augen zu und durch - erstmal mit der schere durch den stoff.
boah ging mir beim ersten schnitt die pumpe
nachdem ich die stoffteile zugeschnitten hatte habe ich mich erstmal an die türen gemacht: außentüren umgenäht, RV dran, dann das gleiche mit den mesh-innentüren, dann zusammengenäht. die reissverschlüsse hatte ich etwas länger bestellt, abschneiden kann man ja immer noch - erstmal habe ich sie lang gelassen.
als nächstes habe ich die außenseiten der türen abgenäht, um später beim zusammenfügen der teile eine klare kante zu haben. hierbei habe ich auch gleich gummischnur und knebel eingenäht, um die türen einzeln oder zusammen auftüdeln zu können. das ging gar nicht gut, die gummischnur war dann doch zu dick für die maschine und ich musste alles von hand machen. bei der letzten schlaufe kam ich auf die idee, schlüpfergummi zu verwenden, das ging deutlich besser, ist auch in schwarz erhältlich und wäre beim nächsten mal meine erste wahl.
dann konnte ich die bahnen für die rückseite zusammenbasteln, das ging sehr gut, die singer schnurrte wie eine nähmaschine.
als nächstes habe ich die rückseite mit sicherheitsnadeln und reißzwecken in das auf dem dachboden mit spaxschrauben aufgebaute zelt eingesetzt, um die vorderseite gut dranzukriegen, und diese mit sicherheitsnadeln abgesteckt.
dann in der wohnung angenäht, wieder über die gummischnüre geflucht, aber sonst gings.
oben in der spitze habe ich die letzten cm von hand genäht, dabei gleich ein gurtband mit schlaufe innen und leiterschnalle außen eingebaut und die mittelRVenden gekürzt und vernäht; an die leiterschnalle kam ein stück gurtband, daran eine schlaufe für einen karabiner, dieser in eine kabelbinderschlaufe an einer filmdose - so lässt sich das nest schnell an der stange befestigen, auch solo aufstellen und in der höhe anpassen:

jetzt war der boden dran - mir reichte eine bahn, so musste ich hier nix annähen und abdichten. ich habe den boden zuerst vorne am RV, dann hinten an der parallelen rückwand angenäht, dann nochmal probeaufgebaut, dann die kurzen schrägen seiten angenäht. um möglichst hochwassersicher zu sein habe ich die ecken nicht geschnitten, sondern einfach nach innen oben umgeklappt und an der naht mitvernäht - so ist die bodenwanne komplett nahtfrei!
zum abspannen habe ich nun kleine scheiben aus kunststoff-wein,,korken" zugeschnitten, diese von innen in die ecken geschoben und von außen mit einem stück gummischnur und ankerstich fixiert; an der gummischnur ist dann eine leiterschnalle mit einem langen gurtband, um das nest möglichst flexibel abspannen zu können. diese methode hat sich vortrefflich bewährt, denn so konnte ich durch verschieben der korkstücke die ecken so hinschummeln, daß das zelt optimal gespannt ist

erster probeaufbau- YES, so hatte ich mir das vorgestellt!!!



jetzt konnte ich kanten umnähen, fäden abschnippeln, etcpp, und die erste nacht im garten probeschlafen!
alles hat gut gepasst, lediglich der erhoffte temperaturgewinn stellte sich nicht in vollem umfang ein - ich hatte draussen 1°, im nest 3° und hab mir ein wenig den a abgefroren.
fazit: 2 tage arbeit, die sich auf jeden fall gelohnt haben.
das nest ist genau so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe.
es geht also auch ohne näherfahrung - learning by doing
ich hatte übrigens aufgrund ärgerlicher jenasflickerlebnisse mit billignadeln- und maschinen gleich 10 nadeln bestellt, da die ja ständig brechen... und habe mit der guten maschine und einer markennadel das ganze teil geschafft
die dicken reissverschlüsse, gurtbänder und silnylonwände haben leider ganz schön gewicht mitgebracht - mit packsack kommt das teil auf ca. 1100g
da ließe sich sicher noch einiges einsparen....
aber wer meine schwarze schrankwand kennt weiß, das es mir eher auf platz als auf gewicht ankommt, und den habe ich jetzt im SL3 satt: ich kann mich gemütlich bei geschlossener tür aus schuhen und jacke pulen, bevor ich ins nest klettere, und zum kochen ist auch mehr als genug fläche frei.
als nächstes werde ich wohl noch eine 1/4 bodenwanne basteln, um meine vielen klamotten besser verstreuen zu können
nach anschauung vor ort und gründlicher lektüre des allwissenden forums habe ich mir also ein golite shangri la 2009 bestellt, solange es noch vorrätig war.
das original nest kam für mich aber nicht in frage - zu dünn, zu groß, kein platz, um mit matschstiefeln reizugehen oder zu kochen.
also reifte in mir der entschluss, mir selber ein nest nach meinen wünschen zu basteln.
der thread von khyal zum bau eines 2/3 nestes war dabei eine wertvolle anregung.
allerdings gefiel mir dabei nicht, daß das nest bis in die spitzen ecken reichte und dort viel toter raum entstand; also habe ich meinen entwurf um 45° gedreht - somit habe ich parallele wände an kopf- und fußende.
außerdem wollte ich den abstand zum AZ möglichst gering halten, daher habe ich die wände, die drankommen könnten, aus silnylon gemacht (in der skizze grün); somit sind sie wasserdicht, fangen dafür aber selbst mehr kondens ein.
die hintere ecke habe ich nicht ganz ausgefüllt, um a) mit einer bodenbahn hinzukommen und b) eine luftdurchlässige wand ohne gefahr des außenwandkontaktes zu haben. der raumverlust sieht in der skizze groß aus, aber da die zeltwand ja steil ansteigt, ist in der praxis kaum volumen verschenkt.

ich machte mir also ein paar skizzen und berechnungen und bestellte bei extremtextil eine menge stoff und zeugs - insgesamt dürfte material für ca. 80€ für das nest draufgegangen sein.
während ich auf das päckchen wartete putzte ich erstmal gründlich meine gute alte pedalgetriebene singer 216G, bj52 in germany:

als dann das päckchen da war schluckte ich doch etwas: verdammt viel verdammt dünner stoff

an dieser stelle sollte ich wohl erwähnen, daß sich meine bisherige näherfahrung auf ,,flicken mit zickzackstich irgendwie auf jeans tackern" beschränkte.
beim forumstreffen habe ich dann ja erfahren, daß khyals bessere hälfte da deutlich mehr vom fache ist (natürlich nicht im pratchett'schen sinne!) - hätte ich das vorher gewusst hätte ich mich evtl nicht rangetraut.
naja, jetzt wars zu spät, augen zu und durch - erstmal mit der schere durch den stoff.
boah ging mir beim ersten schnitt die pumpe

nachdem ich die stoffteile zugeschnitten hatte habe ich mich erstmal an die türen gemacht: außentüren umgenäht, RV dran, dann das gleiche mit den mesh-innentüren, dann zusammengenäht. die reissverschlüsse hatte ich etwas länger bestellt, abschneiden kann man ja immer noch - erstmal habe ich sie lang gelassen.
als nächstes habe ich die außenseiten der türen abgenäht, um später beim zusammenfügen der teile eine klare kante zu haben. hierbei habe ich auch gleich gummischnur und knebel eingenäht, um die türen einzeln oder zusammen auftüdeln zu können. das ging gar nicht gut, die gummischnur war dann doch zu dick für die maschine und ich musste alles von hand machen. bei der letzten schlaufe kam ich auf die idee, schlüpfergummi zu verwenden, das ging deutlich besser, ist auch in schwarz erhältlich und wäre beim nächsten mal meine erste wahl.
dann konnte ich die bahnen für die rückseite zusammenbasteln, das ging sehr gut, die singer schnurrte wie eine nähmaschine.
als nächstes habe ich die rückseite mit sicherheitsnadeln und reißzwecken in das auf dem dachboden mit spaxschrauben aufgebaute zelt eingesetzt, um die vorderseite gut dranzukriegen, und diese mit sicherheitsnadeln abgesteckt.
dann in der wohnung angenäht, wieder über die gummischnüre geflucht, aber sonst gings.
oben in der spitze habe ich die letzten cm von hand genäht, dabei gleich ein gurtband mit schlaufe innen und leiterschnalle außen eingebaut und die mittelRVenden gekürzt und vernäht; an die leiterschnalle kam ein stück gurtband, daran eine schlaufe für einen karabiner, dieser in eine kabelbinderschlaufe an einer filmdose - so lässt sich das nest schnell an der stange befestigen, auch solo aufstellen und in der höhe anpassen:

jetzt war der boden dran - mir reichte eine bahn, so musste ich hier nix annähen und abdichten. ich habe den boden zuerst vorne am RV, dann hinten an der parallelen rückwand angenäht, dann nochmal probeaufgebaut, dann die kurzen schrägen seiten angenäht. um möglichst hochwassersicher zu sein habe ich die ecken nicht geschnitten, sondern einfach nach innen oben umgeklappt und an der naht mitvernäht - so ist die bodenwanne komplett nahtfrei!
zum abspannen habe ich nun kleine scheiben aus kunststoff-wein,,korken" zugeschnitten, diese von innen in die ecken geschoben und von außen mit einem stück gummischnur und ankerstich fixiert; an der gummischnur ist dann eine leiterschnalle mit einem langen gurtband, um das nest möglichst flexibel abspannen zu können. diese methode hat sich vortrefflich bewährt, denn so konnte ich durch verschieben der korkstücke die ecken so hinschummeln, daß das zelt optimal gespannt ist


erster probeaufbau- YES, so hatte ich mir das vorgestellt!!!



jetzt konnte ich kanten umnähen, fäden abschnippeln, etcpp, und die erste nacht im garten probeschlafen!
alles hat gut gepasst, lediglich der erhoffte temperaturgewinn stellte sich nicht in vollem umfang ein - ich hatte draussen 1°, im nest 3° und hab mir ein wenig den a abgefroren.
fazit: 2 tage arbeit, die sich auf jeden fall gelohnt haben.
das nest ist genau so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe.
es geht also auch ohne näherfahrung - learning by doing

ich hatte übrigens aufgrund ärgerlicher jenasflickerlebnisse mit billignadeln- und maschinen gleich 10 nadeln bestellt, da die ja ständig brechen... und habe mit der guten maschine und einer markennadel das ganze teil geschafft

die dicken reissverschlüsse, gurtbänder und silnylonwände haben leider ganz schön gewicht mitgebracht - mit packsack kommt das teil auf ca. 1100g

da ließe sich sicher noch einiges einsparen....
aber wer meine schwarze schrankwand kennt weiß, das es mir eher auf platz als auf gewicht ankommt, und den habe ich jetzt im SL3 satt: ich kann mich gemütlich bei geschlossener tür aus schuhen und jacke pulen, bevor ich ins nest klettere, und zum kochen ist auch mehr als genug fläche frei.
als nächstes werde ich wohl noch eine 1/4 bodenwanne basteln, um meine vielen klamotten besser verstreuen zu können

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