Moin,
beim Durchlesen der Threads sind mir immer wiedr die gleichen grundlegenden Fragen ins Auge gestochen. Die könnte man doch mit ein paar realen Bildern untermalt zusammenfassen und entweder an den Fragebogen des Wikis anhängen oder auf einer neuen Seite verwursteln.
Aber zunächst einmal das Ganze hier zur Diskussion und Erweiterung.
Hier kommen ein paar Tipps, die ein paar Auswahlkriterien für ein Zelt näher beleuchten sollen.
Zeltform / -bauart
Die Bauart bestimmt grundlegend, für welche Einsatzzwecke ein Zelt mehr oder weniger geeignet ist. Tunnelzelte bieten aufgrund der Röhrenform und somit steile Seitenwände eine sehr gute Ausnutzung des Inneraums und eine passable Höhe im Zelt, so dass man in fast allen Bereichen darin aufrecht sitzen kann. Allerdings benötigen sie zur Stabilisierung Abspannleinen, was den Gesamtplatzbedarf zum Aufstellen stark erhöht (schlecht für alpine Regionen).
Gebräuchliche Bauformen:
Tunnelzelt
+ Dank steiler Seitenwände gute Ausnutzung des Innenraums möglich.
- grosser Platzbedarf, da Zelt abgespannt werden muss und nicht freistehend ist.
- Hohe Windanfälligkeit quer zur Aufbaurichtung (steile Seitenwände).
+ gutes Verhältnis Platz zu Gewicht
Kuppelzelt
- teilweise flach ansteigende Seitenwände verhindern eine Raumnutzung in allen Bereichen
+ oftmals freitragend bzw. kaum Abspannleinen notwendig, daher geringerer Platzbedarf beim Aufbau.
+ gutes Verhältnis Platz zu Gewicht
+ unempfindlicher gegen Wind bei flach ansteigenden Seitenwänden
Geodät bzw. Röhrengeflecht
- teilweise flach ansteigende Seitenwände verhindern eine Raumnutzung in allen Bereichen
+ freitragend bzw. mit wenigen Abspannpunkten aufstellbar
- schlechtes Verhältnis Platz zu Gewicht, bedingt durch den höheren Materialbedarf
+ Dank vieler Gestängebögen unempfindlich gegen Wind und Schneelasten
+ unempfindlich gegen Wind dank flach ansteigender Seitenwände
Einige typische Anwendungsgebiete sind:
Tunnelzelt: Skandinavien, generell bei Fahrrad- und Trekkingtouren.
Kuppelzelt: Zelten im alpinen Gelände.
Geodät bzw. Röhrengeflecht: Zelten in stürmischen Gegenden und/oder im Winter, auf Expeditionen.
Einwand- / Doppelwand
Doppelwandzelte bestehen aus einer wasserdichten Aussenhülle, in die eine wasserdurchlässige Kabine (Innenzelt) eingehängt wird. Diese Konstruktion bewirkt, dass Wasserdampf (Atmung, kochen) aus dem Innenzelt schnell entweicht und entweder über Lüftungsklappen nach aussen abgegeben wird oder innen an der äusseren Hülle kondensiert. Da die beiden Bestandteile nur wenig Kontaktflächen besitzen, läuft das Wasser ziemlich ungehindert an der wasserdichten Hülle nach unten auf den Boden und wird so an die Umgebung abgegeben.
Bei Einwandzelten ist dies nicht möglich, da das Zelt nur aus der wasserdichten Aussenhülle besteht. Aus diesem Grund werden Einwandzelte meist nur in kalten Regionen eingesetzt, bei denen der entstandene Niederschlag in Form von Schnee aus dem Zelt gefegt werden kann (Expeditionen, Wintereinsatz). Der luspunkt der Einwandzelte liegt im niedrigeren Gewicht, da nur eine Hülle und somit weniger Stoff benötigt wird.
Wassersäule
Die Wassersäule gibt an, wieviel Millimeter Wasser aufgeschichtet werden kann, bis der Druck so hoch ist, dass Wasser durch den Stoff gedrückt wird. Faustformel hier: Ab 3000mm gelten Aussenstoffe als wasserdicht. Bodenplanen sollten höhere Werte aufweisen, da durch punktuelle Belastung (z.B. im Zelt knien) höhere Werte auftreten und durch die Benutzung das Das Bodenmaterial belastet und im Laufe der Zeit entsprechend stärker abgenutzt wird.
Damit Zelte wasserdicht sind, müssen diese oftmals an den Stellen, wo der Stoff durchlöchert ist (Nähte) zunächst mit einem passenden Nahtdichter (Seam Grip) behandelt werden.
Apsiden
Apsiden sind Zeltvorräume, die von der Schlafkabine abgetrennt sind und zur Unterbringung von Material und zum Kochen dienen. Grosse Apsiden bieten den Vorteil, viel Material beherbergen zu können, was der Ordnung zu Gute kommt. Getrennte Apsiden bewirken den gleichen Effekt, da hier jeder Bewohner seinen eigenen Materiallagerplatz besitzt.
Apsiden sind dagegen im Winter oft nur eingeschränkt nutzbar, da sich bei starkem Wind und Schnee im Vorraum überall Schnee ablagert und die Ausrüstung zusätzlich geschützt werden muss.
Farbe
Glaubens- bzw. Anwendungsfrage. Einige wollen in der Natur nicht als Papagei auffallen und bevorzugen gedeckte Farben (Sand- oder Grüntöne), andere sehen hier jedoch einen Vorteil (z.B. Zelten in abgelegenen Regionen), falls man sie suchen muss, sie Wanderer für einen Informationsaustausch "anlocken" wollen oder schlichtweg das Zelt bei miesem Wetter wiederfinden müssen. Generell: warme Farbtöne zumindest beim Innenzelt sind vorteilhaft (gelb, orange, rot) und machen einen tristen Regentag erträglicher.
Alex
beim Durchlesen der Threads sind mir immer wiedr die gleichen grundlegenden Fragen ins Auge gestochen. Die könnte man doch mit ein paar realen Bildern untermalt zusammenfassen und entweder an den Fragebogen des Wikis anhängen oder auf einer neuen Seite verwursteln.
Aber zunächst einmal das Ganze hier zur Diskussion und Erweiterung.
Hier kommen ein paar Tipps, die ein paar Auswahlkriterien für ein Zelt näher beleuchten sollen.
Zeltform / -bauart
Die Bauart bestimmt grundlegend, für welche Einsatzzwecke ein Zelt mehr oder weniger geeignet ist. Tunnelzelte bieten aufgrund der Röhrenform und somit steile Seitenwände eine sehr gute Ausnutzung des Inneraums und eine passable Höhe im Zelt, so dass man in fast allen Bereichen darin aufrecht sitzen kann. Allerdings benötigen sie zur Stabilisierung Abspannleinen, was den Gesamtplatzbedarf zum Aufstellen stark erhöht (schlecht für alpine Regionen).
Gebräuchliche Bauformen:
Tunnelzelt
+ Dank steiler Seitenwände gute Ausnutzung des Innenraums möglich.
- grosser Platzbedarf, da Zelt abgespannt werden muss und nicht freistehend ist.
- Hohe Windanfälligkeit quer zur Aufbaurichtung (steile Seitenwände).
+ gutes Verhältnis Platz zu Gewicht
Kuppelzelt
- teilweise flach ansteigende Seitenwände verhindern eine Raumnutzung in allen Bereichen
+ oftmals freitragend bzw. kaum Abspannleinen notwendig, daher geringerer Platzbedarf beim Aufbau.
+ gutes Verhältnis Platz zu Gewicht
+ unempfindlicher gegen Wind bei flach ansteigenden Seitenwänden
Geodät bzw. Röhrengeflecht
- teilweise flach ansteigende Seitenwände verhindern eine Raumnutzung in allen Bereichen
+ freitragend bzw. mit wenigen Abspannpunkten aufstellbar
- schlechtes Verhältnis Platz zu Gewicht, bedingt durch den höheren Materialbedarf
+ Dank vieler Gestängebögen unempfindlich gegen Wind und Schneelasten
+ unempfindlich gegen Wind dank flach ansteigender Seitenwände
Einige typische Anwendungsgebiete sind:
Tunnelzelt: Skandinavien, generell bei Fahrrad- und Trekkingtouren.
Kuppelzelt: Zelten im alpinen Gelände.
Geodät bzw. Röhrengeflecht: Zelten in stürmischen Gegenden und/oder im Winter, auf Expeditionen.
Einwand- / Doppelwand
Doppelwandzelte bestehen aus einer wasserdichten Aussenhülle, in die eine wasserdurchlässige Kabine (Innenzelt) eingehängt wird. Diese Konstruktion bewirkt, dass Wasserdampf (Atmung, kochen) aus dem Innenzelt schnell entweicht und entweder über Lüftungsklappen nach aussen abgegeben wird oder innen an der äusseren Hülle kondensiert. Da die beiden Bestandteile nur wenig Kontaktflächen besitzen, läuft das Wasser ziemlich ungehindert an der wasserdichten Hülle nach unten auf den Boden und wird so an die Umgebung abgegeben.
Bei Einwandzelten ist dies nicht möglich, da das Zelt nur aus der wasserdichten Aussenhülle besteht. Aus diesem Grund werden Einwandzelte meist nur in kalten Regionen eingesetzt, bei denen der entstandene Niederschlag in Form von Schnee aus dem Zelt gefegt werden kann (Expeditionen, Wintereinsatz). Der luspunkt der Einwandzelte liegt im niedrigeren Gewicht, da nur eine Hülle und somit weniger Stoff benötigt wird.
Wassersäule
Die Wassersäule gibt an, wieviel Millimeter Wasser aufgeschichtet werden kann, bis der Druck so hoch ist, dass Wasser durch den Stoff gedrückt wird. Faustformel hier: Ab 3000mm gelten Aussenstoffe als wasserdicht. Bodenplanen sollten höhere Werte aufweisen, da durch punktuelle Belastung (z.B. im Zelt knien) höhere Werte auftreten und durch die Benutzung das Das Bodenmaterial belastet und im Laufe der Zeit entsprechend stärker abgenutzt wird.
Damit Zelte wasserdicht sind, müssen diese oftmals an den Stellen, wo der Stoff durchlöchert ist (Nähte) zunächst mit einem passenden Nahtdichter (Seam Grip) behandelt werden.
Apsiden
Apsiden sind Zeltvorräume, die von der Schlafkabine abgetrennt sind und zur Unterbringung von Material und zum Kochen dienen. Grosse Apsiden bieten den Vorteil, viel Material beherbergen zu können, was der Ordnung zu Gute kommt. Getrennte Apsiden bewirken den gleichen Effekt, da hier jeder Bewohner seinen eigenen Materiallagerplatz besitzt.
Apsiden sind dagegen im Winter oft nur eingeschränkt nutzbar, da sich bei starkem Wind und Schnee im Vorraum überall Schnee ablagert und die Ausrüstung zusätzlich geschützt werden muss.
Farbe
Glaubens- bzw. Anwendungsfrage. Einige wollen in der Natur nicht als Papagei auffallen und bevorzugen gedeckte Farben (Sand- oder Grüntöne), andere sehen hier jedoch einen Vorteil (z.B. Zelten in abgelegenen Regionen), falls man sie suchen muss, sie Wanderer für einen Informationsaustausch "anlocken" wollen oder schlichtweg das Zelt bei miesem Wetter wiederfinden müssen. Generell: warme Farbtöne zumindest beim Innenzelt sind vorteilhaft (gelb, orange, rot) und machen einen tristen Regentag erträglicher.
Alex
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