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3. Testbericht.
Einsatzgebiet: Zwischen 5 und 11°C, Ostsee, Nieselregen bis Regen, feucht, nachts Sturmböen auf freistehender Wiese. Testurteil: "Sehr gut". "Sehr gut" auch in den oben bemängelten Punkten, nachdem ich entscheidende Modifikationen vorgenommen habe.
Diese Modifikationen sind:
1.) Zelt komplett mit Abspannleinen von Hilleberg ausgerüstet (rot/weiß, ca. 40,00 €, benötigt: ca. 35 m) und diese mit Clamcleat Spannern ausgestattet. Daraus ergeben sich folgende Effekte:
a) Das Zelt steht morgens immer noch gespannt da - nicht mehr das oben geschilderte und gezeigte Einsacken.
b) Die Apsis verliert nicht an Höhe, so dass man morgens ohne die Konsensflüssigkeit in den Haaren zu verteilen, bequem aus dem Innenzelt krabbeln kann. Damit erhält die Apsis endlich die Kopffreiheit, für die die High-Version von mir angeschafft wurde.
c) Der Eingang ist nun straff gespannt und jetzt tatsächlich völlig ausreichend, um hinaus- und hineinzukriechen. Man reißt beim Betreten auch nicht mehr die Apsis um, wenn man dicker angezogen ist. Außerdem kann man sich jetzt gut in den Eingang setzen, da die Apsis beim Betreten nicht mehr sofort nachgibt, sondern ihre Höhe hält. Zwar könnte der Eingang immer noch 2 cm höher sein, um besser raussehen zu können, aber durch die gespannte Apsis ist das jetzt nur noch minimal.
d) Das Innenzelt ist morgens nicht mehr schlabbrig.
e) Die Abbauzeit verringert sich, weil sich die Hilleberg-Leinen viel besser einrollen lassen.
Allerdings muss man das Zelt selbst weiterhin nachspannen, da sich dieses unverändert ausweitet. An einigen Stellen hatten sich morgens sogar die Schlaufen von den Heringen gelöst. An der vorderen Apsis hatte sich das Zelt wie üblich um ca. 3 cm geweitet. Da die Leinen aber das Gestänge und die Spitze gespannt halten, fällt das weder optisch noch vom handling her auf. Die Abspannleinen konnten zwar an zwei, drei Stellen auch etwas nachgespannt werden, aber das war nur geringfügig im Millimeterbereich. Mit diesen Leinen blieb das Zelt trotz starker Sturmböen absolut stabil.
2. Das Helsport Vestibule Groundsheet medium erworben (64,00 €, Gewicht ca. 500g, einfach bestellbar bei einem sehr großen Hamburger Outdoorausrüster). Die Bodenplane lässt sich mit Verschlüssen von innen an den Heringen oder den Zeltschlaufen befestigen und kleidet die Apsis komplett aus. Werden die Snowflaps nach innen genommen, bildet die Plane eine Art Bodenwanne, so dass keine Feuchtigkeit mehr ins Zelt dringen kann. Mein Problem beim ersten Test hat sich somit erledigt.
3. Das Helsport Tarp angeschafft, aber noch nicht ausprobiert (129,00 €, Gewicht 2,1 kg). Nicht leicht, aber so konstruiert, dass es den Eingang bei Regen überspannt, so dass man bequem im Eingang kochen und essen kann. Bei geöffnetem Eingang regnet es nämlich bis in die Mitte der Apsis hinein und wenn der Eingang nass ist, schüttelt man auch Wasser hinein. Ist aber reiner Komfort, nicht lebensnotwenig.
4. Microfasertücher (2 Stk. 2,99 €). Habe damit am Morgen des Aufbruchs das Zelt von innen und von außen abgewischt, um die Trocknung zu beschleunigen. Wird das Innenzelt ausgehängt, kommt man auch in die hintersten Ecken, wobei ich erst eine Seite und dann die andere ausgehängt habe, das geht einfacher. Habe ca. 5 Ladungen Innenzelt-Wasser ausgewrungen. Danach war das Zelt aber fast trocken und konnte gut verstaut werden.
5. Mir eine Evazote Isomatte (ca. 24,00 €) als Unterlage zur Thermomatte gegönnt. Dadurch wird die Bodenkälte stark verringert. Dennoch kühlt das Zelt unverändert stark aus, was ich derzeit durch Kleidung und Schafsackwahl ausgleiche. Aber hier werde ich mir vielleicht noch was einfallen lassen, ich denke da an eine zusätzliche Isolation des Bodens.
Fazit: Abspannleinen und Groundsheet lösen fast alle der oben geschilderten und anfangs auftretenden Probleme.
Daher jetzt mein uneingeschränktes neues Testurteil: Sehr gutes Zelt, zurecht eines der besten auf dem Markt.
Danke, Onyx, ebenfalls viel Spaß mit Deiner Riesenversion. Danke für die Hilfe, der Richtwert für die Leinenlänge war klasse, hätte sonst bestimmt zuwenig gekauft. Und hier noch ein letztes Bild, der nächste Morgen ohne Nachspannen - sieht doch endlich aus wie ein Zelt, oder? Der Meeresblick, den ich von der Apsis aus hatte, ist natürlich nicht drauf.
Ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.....
4. Test, leider ohne Schnee
Temperatur um 0° bis -2°, Ostsee, freier Stand ohne Schutz, mittlere Windstärke, Windböen.
Vorgestern auf Geschäftsreise das Svalbard mitgenommen, nachdem auch mein zweites heißgeliebtes Torres das Zeitliche gesegnet hat (Silikonschicht undicht - letzte Woche abgesoffen, Schlafsäcke und Ausrüstung komplett nass, nachts um halb drei bei Sturm und Regen und um 2° C das Zelt abgebaut und mich ins Auto geflüchtet - das wars mit Torres, Geld habe ich schon zurück....).
Hatte die ganze Zeit die Befürchtung, dass es aufgrund der Abspannpunkte und des großen Haufen Materials nervig wird, nachts bei Wind das riesige Zelt aufzubauen, daher hatte ich immer das erheblich kleinere geodätische Torres mitgenommen.
Befürchtungen völlig unbegründet. Das Svalbard lässt sich nachts sogar erheblich besser aufbauen als tagsüber, da die Gestängekanäle mit reflektierendem Material gekennzeichnet sind und das Zelt auch vorne und hinten kleine Reflektoren hat, so dass ich das Zelt schnell richtig hinlegen konnte. Da ich die Zeltstangen des gelben Gestängekanals mit gelbem Klebeband markiert habe, ging das Suchen und Einfädeln der Stangen super schnell. Nur das Aufrichten der Kuppel erfordert doch etwas Kraft, aber wenn man nicht so blöd ist wie ich und das Zelt wegen des Windes nicht nur hinten, sondern auch vorne fixiert, ist das eine lösbare Aufgabe..... Das gewaltsame Rausreißen des vorderen Herings beim Aufrichten hat das Zelt aber gut überstanden.
Sobald die Kuppel stand, war das Zelt vom Wind nicht mehr zu bewegen, obwohl die Heringe noch nicht drin waren, vermutlich bohren sich die Stangen in den Boden, wirklich beeindruckend, das kleine Torres Geodät neigte dann immer dazu, weg zu fliegen. Der Aufbau der beiden Tunnelelemente war dann ebenfalls fix gemacht, die Stangen gingen wie Butter durch die Gestängekanäle. Auch das Abspannen ging schnell, die Hilleberg Leinen sind excellent. Außerdem habe ich für den harten Lehmboden dünnere Heringe angeschafft, die sich schnell einschlagen lassen.
Diesmal auch das Groundsheet für die Apsis verwandt und es ist verblüffend, wieviel Wärme es bringt, wenn der kalte Boden abgedeckt ist. Bekanntermaßen neige ich ja zum Frieren, diesmal war alles bestens, auch das Kondenswasser in der Apsis hielt sich in Grenzen, vermutlich weil der feuchte Boden abgedeckt war. Der Wind war von innen nicht mehr zu spüren und nach Verschluss der Innenzeltlüftung wurde es sogar ohne Hilfsmittel angenehm warm und die Höhe ermöglichte es sogar, in Schlafsack und Daunenjacke eingemümmelt, noch ein wenig zu arbeiten. Fand ich das Zelt im Sommer für eine Person noch ziemlich überdimensioniert und riesig, ist es mit Daunenjacke, Kunststoffwinterschlafsack und anderen Winterattributen plötzlich sehr angenehm, diesen Platz zu haben. Mit Daunenjacke ist zwar der Eingang wieder gewöhnungsbedürftig, aber bei Schnee passt dann garantiert zwischen mich und den Eingang keine einzige Schneeflocke mehr.....
Schade, dass es nicht geschneit hat, das kommt wohl erst diese Woche, aber nach dieser wunderbar ruhigen Nacht (der ersten ruhigen Nacht seit mehreren Wochen, habe seit Oktober jede Woche gezeltet und bin bei Windböen bei meinem Geodät ständig aufgewacht) sind Vertrauen und Hochachtung vor diesem Zelt weiter gestiegen. Und so hat es Montagnacht endlich seinen Namen bekommen: "Kampfpanzer", weil es wie ein Panzer unverrückbar im Wind steht und den Naturgewalten trotzt. Wahrhaftig ein großzügiger Freund, quasinitro.......
Trotz Handschuhen lief dann auch der Abbau des Zeltes unproblematisch, sogar das partielle Aushängen des Innenzeltes zum Abwischen der Kondensflüssigkeit geht mit Handschuhen wunderbar. Leider fror die Kondensflüssigkeit recht schnell, so dass ich letztlich nass einpacken musste. Nur das Aufrollen der Zeltleinen klappte mit Handschuhen nicht so, da muss ich vielleicht doch mal die Säckchen ausprobieren.
Eines ist mir aber auch erneut klar geworden: Dieses Zelt ist ein Winterzelt, ein Höhenzelt und ein Basislagerzelt für extremste Einsätze in unwegsamstem, zivilisationsentferntem Gelände. Es taugt weder für den Sommerurlaub bei Hitze am Strand (danke, Nicht übertreiben, für den Hinweis dass der Sand an den Snowflaps kleben bleibt.; außerdem wird das Zelt bei direkter Sonneneinstrahlung kochend heiß) oder für Trekkingtouren bei hoher Feuchtigkeit und Dauerregen, denn trotz der morgendlichen, (fahlen) Wintersonne musste ich das Zelt mitsamt Rauhreif nass einpacken und das Innenzelt ist heute morgen trotz der Ausbreitung im warmen Wohnzimmer immer noch etwas feucht.
Hoffe nun auf winterliche Weihnachten, damit ich meinen Kampfpanzer endlich mal in "natürlicher Umgebung", sprich im Schneeeeeee ausprobieren kann! Drückt mir die Daumen!
Helsport hat die Svalbard Serie (bis auf Svalbard 3) leicht überarbeitet. Besonders die Stangenkonstruktion im hinteren Teil sieht gelungen aus, da sich bei meinem 2006er Modell die Stangen etwas in die Quere kommen. Aber die Länge scheint von 250cm auf 240cm geschrumpft zu sein (beim 3 High).
Svalbard - Neu 2009
- größerer Innenraum für besseren Komfort
- verbesserte Aerodynamic-Konstruktion für bessere Windstabilität
- größerer und höherer Vorraum, als Lagerraum oder Kochplatz
- größerer Ein- und Ausgang bei Innen- und Außenzelt.
Svalbard - Neu 2009
- größerer Innenraum für besseren Komfort
- verbesserte Aerodynamic-Konstruktion für bessere Windstabilität
- größerer und höherer Vorraum, als Lagerraum oder Kochplatz
- größerer Ein- und Ausgang bei Innen- und Außenzelt.
Naja, die norwegische Seite ist dann doch etwas genauer. Das Svalbard 3 High Camp ist im Vergleich zum Vorgänger Svalbard 3 High etwas "kompakter" geworden.
Innenraum: Breite 175 (170) ((150)) x Länge 240 -> vorher 180 (155) ((140)) x 250 (beide gleiche Höhe)
Vorraum: Breite 195 x Länge 180 -> vorher 195 x 190 (beide gleiche Höhe)
Müsste man mal beide Modelle in Natura miteinander vergleichen. Die Apsis scheint aber eher ein bisschen geschrumpft zu sein.
Die kürzere Apsis ist kein Problem, sie ist groß genug. Der Innenraum ist jetzt breiter, dafür kürzer. Dachte aber zuerst, die würden jetzt Svalbard und Trollspiret kompatibel bauen, da ist die Apsis auch nur 1,75, aber das haut mit der Innenzeltgröße nicht hin. Schade.
Interessant dass, die Apsis höher sein soll und der Eingang größer sein soll. Das waren ja die beiden Punkte, die mich am meisten gestört hatten, weil man schnell an die Apsis stößt und nicht rausgucken kann.
Wenn das so sein sollte: gibt es bei Helsport vielleicht: tausche alt gegen neu? Oder eine Abwrackprämie. Befürchte nein...... (sniff)
Helsport hat jetzt Bilder des neuen Svalbard 3 high auf der website - die ganze Zeit war nur das alte Modell zu sehen. Hier der Link. Tatsächlich wurde genau das geändert, was mich störte: Die Apsis ist jetzt nicht mehr schräg nach vorne verlaufend, sondern gerade. Damit hat sie eine komfortable Höhe und man stößt beim Kochen oder beim rauskrabbeln nicht mehr oben an. Auch der Eingang ist jetzt höher ausgeschnitten. Als hätten die meinen Testbericht gelesen!
Lob an Helsport, das ist eine echte Verbesserung. Und ich muss jetzt überlegen, ob ich mir das neue anschaffe, denn dann habe ich wirklich mein Superzelt gefunden.....
Bin mal gespannt wann Helsport den Eingang überrbeitet. Hilleberg hat für den Winter die deutlich bessere Lösung.
Ja. Einen nur von unten zu öffnender Eingang macht wenig Sinn, ihn mit Snowflap auszustatten noch weniger. Das ist nicht nur unpraktisch, sondern man kann über den Eingang noch nicht mal vernünftig lüften (beim Kochen z.B.)
Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'. (@neural_meduza)
Glücklich finde ich ihn auch nicht (alte Version). Aber ich vermute, dass die Logik ist, dass man bei Windstille den Eingang öffnen kann und bei Sturm ausreichend Belüftung über die drei Lüfter erfolgt.
Das wäre nur dann logisch, wenn man bei Wind nicht rausgeht. Oder bei angewehtem Schnee. z.B einem halben Meter.
Wenns windig ist muss man den Snowflap nach innen ziehen und nach jeder Benutzung des Eingangs neu voll schaufeln. Eigentlich immer, denn es könnte ja windig werden.
Ein von oben geöffneter Eingang ist die effizienteste Kocher-Belüftung, es ist utopisch zu meinen, dass der Wasserdampf durch den Apsislüfter abzieht.
Glücklich finde ich ihn auch nicht (alte Version).
Was ist den an dem Eingang jetzt anders als in der alten Version?
Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'. (@neural_meduza)
das der Eingang unten schmal wird ist ein zusätzliches Manko.
Wie breit ist er unten denn?
Das man auf Expeditionen nur bei Windstille aus dem Zelt geht, wäre mir neu.
Und wie ich schon schrieb: versiegeln unten muss ich im Schnee auch bei Windstille - es sei denn ich will mich aus dem Schlafsack schälen, wenn nachts Wind einsetzt.
Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'. (@neural_meduza)
Bei den Windstärken, bei denen dieses Zelt seine Stärken ausspielt, würde ich nicht mehr vor die Tür gehen. Aber es ging ja nicht um Sturmstabilität, sondern um das Lüften beim Kochen und da ist das Zelt aus meiner Sicht dahin gehend konzipiert, dass bei geschlossener Tür gekocht wird.
Was die Abdichtung angeht: Wie machen das denn dann die Besitzer von Saivo und Co.? Ich würde sagen: Snowflaps nach innen holen, von innen beschweren. So mache ich das am Eingang eigentlich immer.
Mich würde der unten schmale Eingang nicht stören, so breit sind meine Füße nicht, da stört eher die geringe Höhe an dieser Stelle.
Allerdings ist der Verschluss mit den zwei RV wirklich unpraktisch. Wenn es geschneit hat, fällt der Neuschnee beim Öffnen direkt ins Zelt, gerne dann auch in die Grube an den Kocher. Und wenn man den Eingang geöffnet haben möchte, muss man ihn etwas umständlich aufrollen und mit zwei Knoten befestigen.
Ich finde es gut, dass auch am Eingangsstreifen eine Snowflap ist, gerade wenn der Schnee weicher ist und die Schneegrube etwas instabil, hat man noch etwas Spiel, alles dicht zu bekommen.
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