Wie im Titel angegeben nur ein Erfahrungs- und kein Testbericht. Also ohne umfänglichen und objektiven Anspruch, schon gar nicht auf Vollständigkeit. Features und alles mögliche Zubehör sowie die einzelnen Pläne sind ja bei Delorme ausführlich auf den Seiten beschrieben, außerdem findet man so viele Testberichte und Vergleiche in Text, Bild und Video im Netz, dass man einige Abende damit füllen kann.
Warum nun trotzdem die paar Zeilen von mir ? Nun, ich bin krank und liege im Bett.
Und ich bin von dem Gerät sowie der Tatsache, es dabei gehabt zu haben, sehr angetan. 
Zumindest ein Paar, aber auch nicht mehr, Bilder:


Auf der letzten Norwegentour haben wir 8 Tage keine Menschen getroffen. Als wir in einer anspruchsvollen Bergpassage in ein Unwetter gerieten, ging mir durch den Kopf, was eigentlich die Folgen wären, wenn sich jetzt einer von uns auch nur der Knöchel verstauchen würde. Praktisches Durchspielen realistischer Szenarien nahmen der Tatsache, ja immer zu zweit unterwegs zu sein, Ihren beruhigenden Zauber und es war klar, dass für solche Fälle etwas neues in den Rucksack musste.
Ein PLB als wohl effizienteste Maßnahme war schnell aus dem Spiel, weil die Bedürfnisse proportional zur Beschäftigung mit dem Thema zunahmen. Warum nur im äußersten Notfall handlungsfähig sein, die Familie und Freunde wollen auch sonst beruhigt werden.
Somit rückte das SPOT ins Visier und auch gleich wieder raus. Denn der Wunsch wurde laut, auch in kleineren Notfällen handlungsfähig zu werden. Zum Beispiel in Schottland doch schon via Helfer eine Unterkunft zu organisieren, die man erst in 3 Tagen erreicht. Oder Infos über den Busfahrplan zu erhalten. Oder das Wetter. Ja, das wäre doch was, wenn man nicht mehr orakeln und bangen müsste, sondern auf sicherer Basis planen könnte.
Dafür ist eine 2-Wege-Kommunikation notwendig. Ein Satellitentelefon war zu teuer. Natürlich kann man es mieten, aber wir wollten ja was kaufen.
Also Delorme. Kurzzeitig dachten wir über das Modell InReach Explorer nach, dass ein (eher schlechtes) GPS beeinhaltet, wenn es ums navigieren geht. Wir haben ein sehr gutes Garmin GPS64s, insofern wäre nur Redundanz ein Thema gewesen, aber wir waren gerade knapp bei Kasse und das Teil kostet gut 100€ mehr.
Also das Delorme InReach SE. Tracking, SOS über GEOS, SMS und Mail von überall nach überall. Nach einer (außerst netten und fachkundigen
) telefonischen Beratung bei Expeditionstechnik.de waren die letzten Zweifel ausgeräumt und wir haben gleich dort bestellt. Lieferung schnell und ohne Probleme.
Ersteindruck: Schönes Gerät, Gehäusequalität aber eine Stufe unter dem z.B. GPS64s von Garmin. (Delorme is a Garmin brand...). Insgesamt aber solide gebaut und designed. Lediglich die Abdeckung des USB-Anschlusses erweckt Ängste, irgendwann mal abzureißen, aber abwarten. Beim Sound wurden weder Kosten noch Mühen gescheut und offensichtlich der Sounddesigner von R2D2 aus StarWars abgeworben. Delorme, dieser Charmeur, piept sich umgehend ins Herz einer jeden Tourpartnerin.
Zeit zum Testen blieb leider vor der Tour nur beschränkt, aber so ging gleich der Ernst des Lebens los. Prinzipiell ist das Gerät intuitiv bedienbar und erinnert an die Vor-Smartphone-Generation. Also kein Retina- sondern ein pixliges Farbdisplay, dafür aber auch 100h Akkulaufzeit statt 10. Ja, diese Akkulaufzeit hatte mir auch sorgen gemacht, aber ich habe dann einfach eine Powerbank mitgenommen.
Wir haben während einer 13tägigen Tour insgesamt über 40 Nachrichten verschickt (wobei ca. 16 davon dem Einholen einer Wettervorhersage dienten). Alle kamen an, die meisten waren nach 30s versendet, länger als eine Minute hat es nie gedauert. Wir haben 16 Wettervorhersagen und 6 Nachrichten empfangen, auch alles problemlos.
Wir hatten 40 Nachrichten im Monat frei, der Clou ist aber, das man daheim am Rechner drei Preset-Messages konfigurieren kann, die man unterwegs unbeschränkt kostenlos versenden kann. Wir funkten also regelmässig Alles OK, Wettern ab/Kein Standortwechsel und schließlich Back in Civic aus allen Rohren.
Zum Tracking war das Gerät auf meinem Rucksack befestigt, das geht mit der Klammer viel besser als man denkt, da diese sich mit Widerhaken festkrallt. Zusätzlich durch die Handschlaufe gesichert. Wir nutzten den Extended Tracking = Batteriesparmodus, der Bluetooth und die Nachrichtenabfrage deaktiviert und das Trackingintervall begrenzt.
Im Zelt wurde dann aber mit meinem iPad Mini gekoppelt per Bluetooth, was das Schreiben einer 160Zeichen Nachricht deutlich erleichtert. War quasi wie zu Hause, versenden aus dem Zelt, auch bei Sturm kein Problem. Die Empfänger erhielten mit der Nachricht einen Link zu unserer Position auf einer Karte + Google Earth. Wir hatten auch eine passwortgeschützte Seite für die Trackingpunkte gemacht. Kann man alles individuell konfigurieren, bis hin zum Livepost auf Facebook oder Twitter ( Gott bewahre
).
Der wirkliche Clou war es aber, täglich oder sogar mehrmals täglich eine Wettervorhersage, basierend auf Forecast.io zu erhalten. Für 3 Tage im voraus und in 6h-Intervallen für Temperatur, Niederschlag, Bewölkung und Windgeschwindigkeit und Richtung. Das hat uns einmal beispielsweise die Entscheidung erleichtert, abzuwettern, weil wir wussten, dass es eher noch schlechter wird, ein anderes mal hätten wir eine anspruchsvolle Bergtour aufgrund des morgendlichen Himmeleindrucks nicht unternommen, so standen wir aber, wie vorhergesagt, bei Sonne auf dem wolkenfreien Gipfel.
Natürlich gibt es kleine Kritikpunkte: Die zusammenfassenden Symbole und die wörtliche Angabe für das Wetter waren teils ungenau oder irreführend, die eigentlichen Parameter wie Niederschlagsmenge und Wahrscheinlichkeit waren aber zutreffend. Aber der Service ist noch neu und vermutlich wird das noch verbessert.
Und wir hatten das Tracking nicht immer an, weil wir nicht wussten, dass wir es anstellen mussten.
Ernsthaft, klingt blöd, aber man kann ganz selbstverständlich Trackingintervalle und ähnliches einstellen und das Teil baut auch immer wieder Kontakt zum Satelliten auf und im "Tracking"-Menü leuchtet einem als erste Option gleich der Mapeshare-Link (also das Teilen der Route auf einer Karte im Netz) entgegen, dass man die eigentlich Aktivierungsoption gut übersehen kann.
SOS haben wir glücklicherweise nicht gebraucht, weil meine Frau Ihren Kopfsprung ins Blockgelände mit einer Minischürfwunde am Knie überstanden hat, aber auch das dürfte gut funktionieren. Zumindest funktioniert die Sicherheitsverriegelung, wenn sie wirklich eingerastet ist.
Fazit: Ein geiles Gerät. Ich würde/werde unsere Touren in Schottland, Norwegen und den Alpen nie wieder ohne gehen. Das Plus an Sicherheit beruhigt, man ist sehr flexibel (ich hab von jemanden gelesen, der per Delorme ein neues Zeltgestänge bestellt hat, dass er dann während der Tour im Laden abholte Tage später...) und die Wettervorhersagefunktion ist schlichtweg genial.
Ich hatte mir vor der Tour wirklich Gedanken gemacht, ob das jetzt was ändern würde, quasi an dem Gefühl, allein in der Natur, dieser Ausgeliefert zu sein ect. Aber im Gegenteil, wir hatten viel Spaß, auch gerade mit Hilfe des Gerätes. Wenn man sich natürlich unterwegs ausschließlich von Regenwürmern ernährt und nur eine Rasierklinge als Ausrüstung gewohnt ist, dabei zu haben, stört man sich vielleicht an dem Gerät. Aber sonst...?
Abschließend: Den Akku hab ich in knapp 70h Tour nur zur Hälfte geleert, aber wie gesagt, das Tracking war (versehentlich) nicht immer an. Im Extended Trackingmodus mit 30min Intervall hätten wir aber vermutlich die Strecke sogar ohne Nachladen geschafft.
Warum nun trotzdem die paar Zeilen von mir ? Nun, ich bin krank und liege im Bett.


Zumindest ein Paar, aber auch nicht mehr, Bilder:
Auf der letzten Norwegentour haben wir 8 Tage keine Menschen getroffen. Als wir in einer anspruchsvollen Bergpassage in ein Unwetter gerieten, ging mir durch den Kopf, was eigentlich die Folgen wären, wenn sich jetzt einer von uns auch nur der Knöchel verstauchen würde. Praktisches Durchspielen realistischer Szenarien nahmen der Tatsache, ja immer zu zweit unterwegs zu sein, Ihren beruhigenden Zauber und es war klar, dass für solche Fälle etwas neues in den Rucksack musste.
Ein PLB als wohl effizienteste Maßnahme war schnell aus dem Spiel, weil die Bedürfnisse proportional zur Beschäftigung mit dem Thema zunahmen. Warum nur im äußersten Notfall handlungsfähig sein, die Familie und Freunde wollen auch sonst beruhigt werden.
Somit rückte das SPOT ins Visier und auch gleich wieder raus. Denn der Wunsch wurde laut, auch in kleineren Notfällen handlungsfähig zu werden. Zum Beispiel in Schottland doch schon via Helfer eine Unterkunft zu organisieren, die man erst in 3 Tagen erreicht. Oder Infos über den Busfahrplan zu erhalten. Oder das Wetter. Ja, das wäre doch was, wenn man nicht mehr orakeln und bangen müsste, sondern auf sicherer Basis planen könnte.
Dafür ist eine 2-Wege-Kommunikation notwendig. Ein Satellitentelefon war zu teuer. Natürlich kann man es mieten, aber wir wollten ja was kaufen.

Also Delorme. Kurzzeitig dachten wir über das Modell InReach Explorer nach, dass ein (eher schlechtes) GPS beeinhaltet, wenn es ums navigieren geht. Wir haben ein sehr gutes Garmin GPS64s, insofern wäre nur Redundanz ein Thema gewesen, aber wir waren gerade knapp bei Kasse und das Teil kostet gut 100€ mehr.
Also das Delorme InReach SE. Tracking, SOS über GEOS, SMS und Mail von überall nach überall. Nach einer (außerst netten und fachkundigen

Ersteindruck: Schönes Gerät, Gehäusequalität aber eine Stufe unter dem z.B. GPS64s von Garmin. (Delorme is a Garmin brand...). Insgesamt aber solide gebaut und designed. Lediglich die Abdeckung des USB-Anschlusses erweckt Ängste, irgendwann mal abzureißen, aber abwarten. Beim Sound wurden weder Kosten noch Mühen gescheut und offensichtlich der Sounddesigner von R2D2 aus StarWars abgeworben. Delorme, dieser Charmeur, piept sich umgehend ins Herz einer jeden Tourpartnerin.

Zeit zum Testen blieb leider vor der Tour nur beschränkt, aber so ging gleich der Ernst des Lebens los. Prinzipiell ist das Gerät intuitiv bedienbar und erinnert an die Vor-Smartphone-Generation. Also kein Retina- sondern ein pixliges Farbdisplay, dafür aber auch 100h Akkulaufzeit statt 10. Ja, diese Akkulaufzeit hatte mir auch sorgen gemacht, aber ich habe dann einfach eine Powerbank mitgenommen.
Wir haben während einer 13tägigen Tour insgesamt über 40 Nachrichten verschickt (wobei ca. 16 davon dem Einholen einer Wettervorhersage dienten). Alle kamen an, die meisten waren nach 30s versendet, länger als eine Minute hat es nie gedauert. Wir haben 16 Wettervorhersagen und 6 Nachrichten empfangen, auch alles problemlos.
Wir hatten 40 Nachrichten im Monat frei, der Clou ist aber, das man daheim am Rechner drei Preset-Messages konfigurieren kann, die man unterwegs unbeschränkt kostenlos versenden kann. Wir funkten also regelmässig Alles OK, Wettern ab/Kein Standortwechsel und schließlich Back in Civic aus allen Rohren.
Zum Tracking war das Gerät auf meinem Rucksack befestigt, das geht mit der Klammer viel besser als man denkt, da diese sich mit Widerhaken festkrallt. Zusätzlich durch die Handschlaufe gesichert. Wir nutzten den Extended Tracking = Batteriesparmodus, der Bluetooth und die Nachrichtenabfrage deaktiviert und das Trackingintervall begrenzt.
Im Zelt wurde dann aber mit meinem iPad Mini gekoppelt per Bluetooth, was das Schreiben einer 160Zeichen Nachricht deutlich erleichtert. War quasi wie zu Hause, versenden aus dem Zelt, auch bei Sturm kein Problem. Die Empfänger erhielten mit der Nachricht einen Link zu unserer Position auf einer Karte + Google Earth. Wir hatten auch eine passwortgeschützte Seite für die Trackingpunkte gemacht. Kann man alles individuell konfigurieren, bis hin zum Livepost auf Facebook oder Twitter ( Gott bewahre

Der wirkliche Clou war es aber, täglich oder sogar mehrmals täglich eine Wettervorhersage, basierend auf Forecast.io zu erhalten. Für 3 Tage im voraus und in 6h-Intervallen für Temperatur, Niederschlag, Bewölkung und Windgeschwindigkeit und Richtung. Das hat uns einmal beispielsweise die Entscheidung erleichtert, abzuwettern, weil wir wussten, dass es eher noch schlechter wird, ein anderes mal hätten wir eine anspruchsvolle Bergtour aufgrund des morgendlichen Himmeleindrucks nicht unternommen, so standen wir aber, wie vorhergesagt, bei Sonne auf dem wolkenfreien Gipfel.

Natürlich gibt es kleine Kritikpunkte: Die zusammenfassenden Symbole und die wörtliche Angabe für das Wetter waren teils ungenau oder irreführend, die eigentlichen Parameter wie Niederschlagsmenge und Wahrscheinlichkeit waren aber zutreffend. Aber der Service ist noch neu und vermutlich wird das noch verbessert.
Und wir hatten das Tracking nicht immer an, weil wir nicht wussten, dass wir es anstellen mussten.

SOS haben wir glücklicherweise nicht gebraucht, weil meine Frau Ihren Kopfsprung ins Blockgelände mit einer Minischürfwunde am Knie überstanden hat, aber auch das dürfte gut funktionieren. Zumindest funktioniert die Sicherheitsverriegelung, wenn sie wirklich eingerastet ist.

Fazit: Ein geiles Gerät. Ich würde/werde unsere Touren in Schottland, Norwegen und den Alpen nie wieder ohne gehen. Das Plus an Sicherheit beruhigt, man ist sehr flexibel (ich hab von jemanden gelesen, der per Delorme ein neues Zeltgestänge bestellt hat, dass er dann während der Tour im Laden abholte Tage später...) und die Wettervorhersagefunktion ist schlichtweg genial.
Ich hatte mir vor der Tour wirklich Gedanken gemacht, ob das jetzt was ändern würde, quasi an dem Gefühl, allein in der Natur, dieser Ausgeliefert zu sein ect. Aber im Gegenteil, wir hatten viel Spaß, auch gerade mit Hilfe des Gerätes. Wenn man sich natürlich unterwegs ausschließlich von Regenwürmern ernährt und nur eine Rasierklinge als Ausrüstung gewohnt ist, dabei zu haben, stört man sich vielleicht an dem Gerät. Aber sonst...?
Abschließend: Den Akku hab ich in knapp 70h Tour nur zur Hälfte geleert, aber wie gesagt, das Tracking war (versehentlich) nicht immer an. Im Extended Trackingmodus mit 30min Intervall hätten wir aber vermutlich die Strecke sogar ohne Nachladen geschafft.
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