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eure (persönlichen) Erfahrungen mit Zelten des Herstellers Lightwave
AW: eure (persönlichen) Erfahrungen mit Zelten des Herstellers Lightwave
Auf Bitten eines Forenteilnehmers schreibe ich mal meine ersten Eindrücke zum Lightwave G30 mtn. Ein echter Testbericht mit Fotos soll aber noch folgen...
Ich habe ein voll Winter- und bergtaugliches Zelt für zwei Personen gesucht, welches auch im Sommer benutzbar ist und nicht zu schwer sein sollte. Also kein reines Winterzelt (z.B. Einwandkonstruktionen). Es sollte eine große Apside besitzen, in der auch gekocht werden kann. Die Belüftung sollte auch ziemlich gut sein. Und es sollte nicht grün sein
Mein Einsatzzweck sollen im Wesentlichen Berg- und Wintertouren in den Alpen oder gelegentlich in den Mittelgebirgen sein. Eher im Gelände oberhalb der Baumgrenze, nur selten auf einem Campingplatz. Auch Wintertouren in Skandinavien sollen im Einsatzspektrum liegen.
Das Lightwave G30 mtn schien alle Anforderung sehr gut zu erfüllen und war vor gut einem Jahr etwas günstiger bei Bergfreunde zu haben, also hab ich zugeschlagen. Einziger Wermutstropfen war für mich das Aufbaukonzept: Das Innenzelt muss -- wie bei vielen (Semi-)Geodäten -- zuerst aufgebaut werden.
Nach dem Auspacken fällt auf, dass das SilNylon-Material schon ziemlich dünn ist. Das CubenFiber ist nochmal dünner. Die Verarbeitung ist aber exzellent. Der Aufbau ist aufwändiger als bei allen meinen früheren Zelten. Alleine bei Schneelage (=mit Ski an den Füßen) sogar sehr aufwändig. Wenn Wind erwartet wird es noch etwas aufwändiger, da man dann noch das Außenzelt an diversen Punkten mit dem Gestänge verbinden muss. Eine meiner Testaufbauten war so ein Worst-Case-Szenario: Alleine, Schneelage (sehr locker, nur die Schneeanker* hielten ausreichend gut), Sturm im Anmarsch, Nachts. Hier habe ich fast 40 Minuten für den Aufbau gebraucht.
Mit mehr Übung und zu zweit klappt das sicher deutlich besser. Dieser Test steht noch aus.
Wenn das Zelt erstmal steht, macht es einen sehr robusten Eindruck. Durch die semigeodätische Form sitzt das Außenzelt perfekt staff und berührt das Innenzelt auch bei Sturm nicht (sofern man alles korrekt abgespannt hat). 80km/h Sturm und Eisregen hat das Zelt nicht im Mindesten beeindruckt. Nur das CubenFiber flatterte ziemlich, da die normalen Heringe nicht hielten und ich die fünf Schneeanker für die Abspannleinen verwendet hatte. Nachspannen musste ich gar nicht, das Silnylon wird durch die Gestängekonstruktion perfekt auf Spannung gehalten, das Außenzelt hatte auch am Morgen bei 0 Grad und Eisregen keine Falten geworfen. Auch gab es durch diese beiden Schwamm-Abstandshalter keinerlei Kontakt des Außenzelt mit dem Innenzelt.
Die Größe ist, wie bei vielen Zelten dieser Art etwas optimistisch angegeben. Mein G30 mtn reicht mit Winterausrüstung recht gut für zwei Personen (Grundfläche trapezförmig, vorne 160cm breit hinten 115cm, Länge 220cm**) . Im Sommer mit drei Personen dürfte es aber schon ziemlich eng werden... Das G20 ist etwas schmaler (vorne 130cm breit, hinten 110cm, Länge auch 220cm**), für zwei Personen im Winter wohl schon ziemlich eng, in den anderen Jahreszeiten aber ok.
Die Apside ist im Vergleich zu anderen Zelten wirklich groß und auch hoch durch die Firststange. Auch kann man das Innenzelt unten ausklippen und vergrößert die Apside z.B. zum Kochen nochmal deutlich. Meine ersten Versuche mit dem neuen Benzinkocher habe ich aber sicherheitshalber vor dem Zelt gemacht.
Im Regen habe ich es noch nicht aufstellen müssen, ist natürlich suboptimal mit dem "inner pitch first"-Konzept. Zu zweit und mit etwas Übung sollte es aber in wenigen Minuten machbar sein, von daher also keine Katastrophe.
Nochmal kurz zusammengefasst:
- Aufbau aufwändig/umständlich
- "inner pitch first"
- nur eine Apside
+ Platzangebot Apside
+ Stabilität
+ kompakter Grundriss
+ selbststehend inkl. Apside!
+ Gewicht
+ Belüftung
Ich hoffe, dass ich es im kommenden Winter schaffe, mal schöne Fotos des Zeltes zusammen mit einem Testbericht einzustellen...
Gruß, Immo!
*) Schneeanker von Exped habe ich mir zusätzlich zum Zelt gekauft, das Zelt selber wird mit einer stattlichen Anzahl von verschiedenen Heringen geliefert. Für Tiefschnee sind die aber alle nicht zu gebrauchen. Die Schneeanker sind gerade für die Abspannleinen ideal. Für die nächste Wintertour werde mir noch schneetaugliche Heringe zulegen...
**) Herstellerangabe
Zuletzt geändert von flyingscot; 15.10.2016, 08:42.
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