Klassiker-Problem: 2 Personen Trekking-Zelt

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • koalag
    Neu im Forum
    • 15.07.2014
    • 3
    • Privat

    • Meine Reisen

    Klassiker-Problem: 2 Personen Trekking-Zelt

    Hallo liebe Community,
    war bisher stiller Nutznießer der Fragen Anderer, aber jetzt möchte ich euch beim Zelt um Hilfe bitten.
    Wir fliegen in gut zwei Wochen zu viert für drei Wochen nach Island, und leider haben sich die Mitfahrer verändert, sodass nun kurzfristig ein Zelt fehlt. Wir sind alle Skandinavien Anfänger, minimale Trekking Erfahrung ist aber vorhanden.
    Ich habe mich jetzt zwar fleißig eingelesen, allerdings macht mich die Frage zwischen Tunnel und Kuppel/Geodät ziemlich ratlos. Ich habe einfach keinerlei Gefühl für wie relevant die Vor- und Nachteile sich in der Praxis erweisen. Außerdem sind meine Anforderungen zwar nicht besonders extrem, aber durchaus vielfältig:

    1. Wie vielen Personen soll das Zelt Schlafraum bieten? Wie groß sind diese Personen?
    Für 2 Personen. (Jeweils ca. 180) (Kein Liebespaar.) Außerdem ist das Zelt dafür 3 Wochen im Einsatz. (Außerdem stört mich Enge ziemlich, wenn ich einen Tag im Zelt verbringen muss.)
    2. Wie wird das Zelt transportiert (Auto, Motorrad, Kanu, Fahrrad, Rucksack)
    und hast du eine Gewichtsvorstellung?

    Im Rucksack, ab und zu mit dem Fahhrad. Also relativ leicht: Unter 3 Kilo, besser unter 2,5
    3. Wozu willst du das Vorzelt nutzen (Lagerraum, Kochen, Aufenthalt)?
    Lagerraum. Kochen wahrscheinlich auch. (Habe ich bisher noch nie probiert klingt bei schlechtem Wetter aber sinnvoll.)
    4. Hast du noch zusätzliche Anforderungen (Bauform, Doppel-/Einwand, Qualität, Farbe)?
    Doppelwand. Helle Farbe. (Der Innenraum soll möglichst hell sein.)
    5. Wie viel darf das Zelt maximal kosten?
    So viel wie nötig. Ich könnte theoretisch auch gut 500 Euro ausgeben, möchte aber eigentlich nur so 350 ausgeben.
    6. Beschreibe bitte in wenigen Sätzen den Einsatzbereich des Zeltes
    (wichtig: Jahreszeit, Witterung, Land, Einsatzdauer)

    Nicht im Winter. Im Skandinavischen Sommer (jetzt geht es erst einmal in Island; geplant sind z.B. Kjalvegur und Laugavegur). Weitere Einsatzgebiete sind: im Korsischen Gebirge, im Frühling an italienischen Seen und auf deutschen Campingplätzen (mit dem Fahrrad) - und natürlich am Strand am Mittelmeer (nach dem Trekking kommt die Badewoche). Ich würde es quasi für alles nehmen - außer Festivals. Im Gebrauch ist wahrscheinlich 1 bis 4 Wochen im Jahr.


    Bei meinen bisherigen Trekkingerfahrungen hatte ich - in Italien und auf Korsika - ein Salewa Denali 2 und MSR Hubba Hubba. (Beide nicht meine) Diese fand ich beide ganz gut (vor allem das Hubba Hubba Gewicht), aber ziemlich beengend. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ich diese dem isländischem Wetter anvertrauen kann.

    Zelte, die mich bisher angesprochen haben, wären zum Beispiel:
    1) Exped Gemini 3 (wegen persönlicher Platzangst vor Schlechtwetterkoller bin ich für die größere Variante - mir gefällt die Konstruktion irgendwie - finde ich aber eher teuer.) - Was ist denn bei dieser Bauweise so der praktische Unterschied im Vergleich zu Zelten wie dem Exped Venus?
    2) Wechsel Intreprid 2 (finde es etwas schwer, stell mir die große Tunnelapsis aber in der Praxis sehr luxuriös vor. Habe ich im Angebot für ca. 380,- gesehen.)
    3) Das Salewa Denali 3 (Auch eher die größere Variante -und natürlich wegen dem Preisvon ca. 180,-)
    4) Exped Cetus 2 UL (Sieht nach einem guten Luxus-Apsis zu Gewicht Kompromiss aus, wirkt aber etwas klein und ist eigentlich zu teuer)


    Hauptsächlich Rat erhoffe ich mir bei den Punkten:
    1) Ist die riesige Tunnelzelt-Apsis so luxuriös wie ich mir das vorstelle?
    2) Wie oft stößt man mit Tunnelzelten auf realistische Aufstellprobleme? (wegen der Länge und wegen des Untergrunds) - Ich zelte ja normalerweise nicht komplett wild. Bei vielen Trekkingrouten gibt es ja Hütten mit umligendem Mini-Zeltplätzen, richtige Campingplätze, oder vorher bekannte "Soll-Campingstellen". Allerdings sind mir im Gebirge auch schon Plätze begegnet wo der Untergrund trotzdem sehr felsig war und die Steinmauermarkierung zu klein für das 4 Meter-Zelt ...
    3) Wie "praktisch spürbar" sind die Qualitätsunterschiede bei den Preiskategorien? (Werde ich mich auf Island für meine Sparsamkeit verfluchen, wenn ich das Denali kaufe?)
    4) Ist ein Footprint sinnvoll? (Kondenswasser im Zelt vs. Gewicht im Rucksack) Habt ihr hier Erfahrungen?
    5) Bisher habe ich nur Erfahrung mit Kuppeln. Diese waren eng, aber sonst angenehm unkompliziert. (Aufbau, Handhabung.) Fühlen sich Tunnel arg anders an?

    Kurz: Welches Zelt vereint am besten die vielseitigen Ansprüche? (Und ist relativ schnell zu bekommen?)

    Vielen Dank fürs Lesen des umfangreichen Textes.
    Und ich hoffe, dass ihr mit etwas Erfahrung diese Fragen wahrscheinlich schnell einschätzen könnt. Ich habe meinen persönlichen Geschmack ja leider noch nicht gefunden.
    Zuletzt geändert von koalag; 15.07.2014, 22:41.

  • oesi

    Fuchs
    • 22.06.2005
    • 1524
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Klassiker-Problem: 2 Personen Trekking-Zelt

    Ich habe sowohl ein Tunnel als auch ein Kuppelzelt auf mehreren Touren verwendet.

    Ob Tunnel oder Kuppelzelt ist meiner Meinung nach eine Frage der persönlichen Vorliebe. Bis auf wenige Ausnahmen kann man beide Zelttypen grundsätzlich gleichgut einsetzten. Ich muss ein Tunnel wie eine Kuppel immer abspannen, damit es bei Wind stabil steht. Und mit Wind muss ich ja eigentlich immer rechnen. Abgespannt bieten beide Zelttypen eine vergleichbare Stabilität.

    Der Vorteil der Tunnelzelte (Längslieger) bietet sich vor allem durch eine große Apsis in der man kochen und sich aufhalten kann. Kuppelzelte (Querlieger) haben dafür zwei kleinere Apsiden. Kochen ist hier aber auch möglich. Ein großer Vorteil ist die gute Durchlüftung. Wenn morgens die Sonne auf ein Tunnelzelt fällt, wird es darin unerträglich heiß, auch wenn die Tür vollständig geöffnet ist. Wenn ich bei meinem Kuppelzelt beide Türen öffne, bleibt es im Zelt angenehm.

    Bitte diese Ausführungen nur als grundsätzliche Unterschiede verstehen. Je nach Zeltkonstruktion und Materialien kann es hier natürlich auch größere Unterschiede geben.

    Ich persönlich mag die Kuppelzelt-Querlieger lieber. Eine große Apsis benötige ich nicht, da ich mich lieber im Innenzelt aufhalte und bei kaltem ungemütlichem Wetter halb im Schlafsack liegend koche. Ich habe es einfach lieber wenn jeder seine eigene Apsis hat und sein Zeug verteilen kann wie er will. Das schafft auch Zeltfrieden. Auch finde ich es schön, wenn ich morgens oder abends die Zelttür offen lasse kann und auf dem Rücken liegend die Landschaft genieße.

    Es gibt aber genauso Viele, die eine große Apsis bevorzugen. Die dort gerne abends auf der Isomatte sitzen du sich daran freuen, dass sie noch nicht ins Zelt müssen.
    Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.
    (Johann Wolfgang von Goethe)

    Kommentar


    • koalag
      Neu im Forum
      • 15.07.2014
      • 3
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Klassiker-Problem: 2 Personen Trekking-Zelt

      Vielen Dank für deine Einschätzung. Das hat mir schonmal gut geholfen. (Und das mit der Belüftung bei den 2 Eingängen der Kuppeln hatte ich noch nicht bedacht.)
      Trotzdem muss ich über diese Tunnel oder Kuppel Frage noch etwas nachdenken.

      Nach noch mehr Recherche hab ich jetzt neue Favoriten:
      1) Quechua QuickHiker Ultralight 3 (mit 200 Euro ein günstiger, leichter und geräumiger Tunnel)
      2) Salewa Denali 2 (günstige und geräumige Kuppel)
      3) Nordisk Oppland 2 SI (so der gute Kompromiss zwischen Platz, Qualität und Preis)
      4) Exped Gemini 3 (gefällt mir immer noch gut, und ist in allen Punkten voll in Ordnung - nur nicht billig)
      5) Big Agnes Copper Spur UL3 (schöne große Kuppel und wiegt 1,8 Kilo für 500 Euro)

      Und ich frag mich immer noch wieviel Qualität sinnvoll ist ... aber wer weiß das schon.

      Kommentar


      • Torres
        Freak

        Liebt das Forum
        • 16.08.2008
        • 32299
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Klassiker-Problem: 2 Personen Trekking-Zelt

        Den Thread hier hast Du gelesen? Klick

        Das Denali hat den Vorteil, dass es günstig ist und man sich nicht ärgert, wenn es kaputt geht. Ansonsten flattert es gerne mal im Wind und ist entsprechend luftig. Ob ich mir das bei Regen und Wind antun würde?

        Tunnelzelte mögen hier viele, da die Raumausnutzung gut ist. Nachteil ist, dass man Minimalanforderungen an den Stellplatz stellen muss: Größe, Befestigungsmöglichkeit. Man muss sie abspannen und je nach Material muss man sie auch noch nachspannen.

        Kuppeln mit drei durchgehenden Bögen sind sehr stabil, aber meist teuer bzw. selten. Eher handelt es sich um Giebeltunnel, z.B. Exped Orion oder Helsport Reinsfjell. Die Konstruktionen sind stabil, aber nicht immer einfach aufzubauen bei Wind. Längsschläger Giebeltunnel ist die Vaude Mark Serie (L 3P), die sind aber schwerer als Deine Wunschvorstellung. Dafür einfach aufbaubar. Die meisten Kuppelkonstruktionen sind Stummelkonstruktionen, d.h. der dritte Bogen geht nicht durch. Das bedeutet, dass die Apsis auf jeden Fall abgespannt werden muss und bei viel Wind herumtanzt. Gerne regnet es auch mal ins Zelt. Daher sind die großen Tunnelapsiden beliebt, da sie eine Schleuse bilden, in der man sich umziehen kann und der Wind beim Öffnen der Tür zwar den vorderen inneren Teil der Apsis, nicht aber das Innenzelt trifft.

        Geodäten sind von der Bauform am stabilsten und müssen nur bei starkem Wind abgespannt werden. Auch hier ist aber oft die Apsis abzuspannen oder sie sind für den Schneeeinsatz gebaut mit entsprechend kleiner Apsis. Außerdem nicht besonders leicht. Campingzelte sind das nicht unbedingt, aber Camping schließt sich ja nie aus.

        Ich persönlich würde das schwere Mark nehmen, weil das Zelt für die Witterungsverhältnisse angepasst ist. Kuppeln sind mir bei Schlechtwetter in Kombination mit Wind zu unpraktisch. Anderen ist das seitliche Rausgucken wichtig. Insofern ist eine Empfehlung schwierig. Wenn das Wetter vernünftig ist, reicht sicherlich auch ein Quechua, auch wenn ich diese Zelte eher bei Sommer und Süden verorte. Nasskaltes Windwetter ist schon eine Herausforderung. Da sollte ein Zelt gut isolieren. Auf Meshinnenzelte würde ich daher verzichten. Schau auch mal bei Vango oder Wildcountry, vielleicht wirst Du da fündig.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

        Kommentar


        • koalag
          Neu im Forum
          • 15.07.2014
          • 3
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Klassiker-Problem: 2 Personen Trekking-Zelt

          Auch vielen Dank für deinen Beitrag.

          Mit einem Aldi-Zelt für 50 Euro wäre ich definitiv nicht gefahren, aber ob zwischen dem ursprünglich geplanten Hubba Hubba (das jetzt nicht zur Vergügung steht) und dem Quechua Tunnel so der Wetterfest-Unterschied besteht?
          Aber ich seh es ein.


          Das Vaude Mark gefällt mir leider nicht so gut.

          Ich denke ich kaufe das Nordisk Oppland 2 SI.
          Außer Zeltplatzsuche und Nachspannen spricht das isländische Wetter hoffentlich nicht gegen dieses Zelt?

          Kommentar


          • inselaffe
            Fuchs
            • 23.06.2014
            • 1716
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Klassiker-Problem: 2 Personen Trekking-Zelt

            Ich hab ja das Quechua, aber ob ich dem so locker Island bei jeder Witterung zutrauen würde, ich weiß nicht. Semi Geos und Kuppeln der Preisklasse sind schon etwas stabiler. Was natürlich nicht heißen soll, dass das nicht klappen kann.

            Den Meshanteil sehe ich bei 3 Jahreszeiten noch nihtmal als so großes Problem. Ich nutze das Zelt ja im gleichen Zeitraum in Schottland. Ich kann island halt nur schwer einschätzen, war noch nicht da. Würde aber wohl zur Sicherheit auch was stabileres mitnehmen. Das quickhiker schlägt sich zwar gut im wind, ne ausgesprochene Sturmfestung ist es aber nicht. Da gibt es besseres.

            Kommentar

            Lädt...
            X