Ganz große Rucksäcke

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  • Intihuitana
    Fuchs
    • 19.06.2014
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    • Meine Reisen

    #61
    Hallo Rob, klingt als wärest du mal wieder auf langer Wildnistour gewesen. Gibts bald auch einen Bericht ?
    Auch ein detaillierterer Bericht zum Rucksack würde mich interessieren denn bin auch gerade auf der Suche nach was ganz großem.
    Habe wie du, jahrelang einen Bach Specialist genutzt und den hat nach ca. 8 Jahren Touren in der ganzen Welt, letzlich der Regenwald in die ewigen Jagdgründe befördert, weil das Material nachlässt.
    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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    • Robtrek
      Dauerbesucher
      • 13.05.2014
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      • Meine Reisen

      #62
      Nee diesmal keine Wildnis. Norwegen halt, da sieht man unten in den Fjorden schon mal öfter ein paar Boote fahren oder sogar einige Häuschen. Die Landschaft hat mich gereizt, und die ist wirklich fantastisch, zumal ich das alles immer bei bestem Sonnenschein erkunde. Aber in den ersten 4 Wochen habe ich tatsächlich nur an 3 Tagen andere Wanderer gesehen - die Touristen verteilen sich dann halt doch recht weiträumig. Bin z.Zt. noch in Narvik aber zum Tashev kann ich dir schnell sagen, warum ich ihn gut finde, solange die Eindrücke noch ganz frisch sind:

      Das Tragesystem ist sehr einfach und schnell in der Höhe verstellbar (die beiden Riemen sind viel leichter zugänglich als beim Bach) und für mich hat er sich besser getragen, d.h. viel länger bevor Müdigkeit in den Schultern auftrat.

      Der Hüftgurt ist weniger massiv als beim Bach, was mich schon skeptisch machte, aber ich habe auf Tour keinen Nachteil bemerkt. Er ist nicht abnehmbar wie beim Bach - da er aber weniger massiv ist, kannst du ihn voll in jeder Richtung biegen und z.B. bei der Gepäckaufgabe am Flughafen verkehrt herum um den RS schnallen, um die Gefahr des Verhakens am Förderband zu verringern. Der Hüftgurt hat auf jeder Seite 2 Riemen, um ihn bei Bedarf enger an den RS heranziehen zu können.

      Der Tashev hat wie der Bach unten das Schlafsackfach mit Rund-RV, innen abgeteilt vom Hauptfach, und die innere Teilung kann mit RV ganz oder teilweise geöffnet werden. Diese Punkte sind für mich obligatorisch, weil so die Trekkingstöcke bei der Gepäckaufgabe im RS drinnen untergebracht werden können.

      Der Tashev hat wie der Bach noch einen Front Rund-RV, aber der läuft im Unterschied zum Bach nur über den Unterteil des Hauptfachs, nicht über die ganze Front. Riesenvorteil, da so der Unterteil des Hauptfachs zugänglich ist - und nur der, während der obere Teil des Hauptfachs stabil verpackt bleibt. Habe nie verstanden, warum Bach das Hauptfach unbedingt auf ganzer Länge öffnen wollte - man bekam den RV dann bei voll bepacktem RS nicht mehr so leicht zugezogen weil beim Öffnen unweigerlich schon alles verrutscht war.

      Weiterer Riesenvorteil für den Tashev ist der zweite Griff zum Tragen im Camp. Jeder große Rucksack für Rafter muss das einfach haben. Einen Griff oben am Rücken und ein zweiter vorne. Der Bach hat nur den ersten Griff, weil wegen des unnötigen vollumlaufenden Front-RV kein stabiler Befestigungspunkt für den zweiten vorhanden ist. Deswegen war das Herumtragen des Bachs im Camp immer umständlich, die zweite Hand suchte nach irgendetwas, wo sie den Rucksack greifen kann. Der Tashev hat zwei Griffe, wie sich das gehört.

      Der Tashev hat zwei geräumige Seiten-Außentaschen und hinten eine dritte Außentasche - der Bach hat keine Seitentaschen. Die sind aber sehr praktisch für Kleinigkeiten, die du unterwegs mal schnell brauchst (Mückenhemd, Paracord, ...) oder im Camp als letztes einpackst, aber wenn sie leer sind tragen sie nicht dick auf, weil sie alle so eine eingebaute Falte in der Mitte haben.

      Zwei weitere Außentaschen befinden sich unten an den Seiten, z.B. für Trinkflaschen - kein Unterschied zum Bach.

      Der Tashev hat innen im Hauptfach nochmal zwei Unterfächer, ein schmales an der Seite (äußerst hilfreich, um die Zeltstangen als letztes in den voll gepackten RS einzufädeln), und eins am Rücken für Karten, Dokumente oder z.B. das Solarpanel. Falls du sie nicht benutzt, nehmen diese Fächer auch keinen Platz weg. Außerdem gibt's auch noch ein Innenfach unter der Deckeltasche, wie beim Bach.

      Dann gibt's noch so ein paar Spielereien, die für die Kaufentscheidung keine Rolle spielten. Öffnung für Trinkblase, Signalpfeife am Brustgurt, die überschüssige Länge der Riemen zum Schließen kann aufgerollt und mit Velcro fixiert werden (wieder gut fürs Förderband am Flughafen).

      Zu den Nachteilen: das Deckelfach ist beim Tashev etwas kleiner als beim Bach. Der Grund ist, dass der Tashev ein zweites Deckelfach unter dem ersten hat speziell für die Regenhülle, die mitgeliefert wird. Für meine Begriffe ein unnötiges Extra.

      Die Materialien scheinen mir beim Bach etwas widerstandsfähiger zu sein. Auf jeden Fall sind die RV beim Bach stärker. Da der Tashev aber 30 l mehr Platz bietet, muss man ihn auch nicht so knallvoll packen wie den Bach, und die RV werden weniger belastet. Ich musste den Tashev in technisch etwas schwierigerem Gelände teilweise auf Granit abseilen und habe dabei das Rückenpolster an einer Stelle etwas abgerieben. Mir scheint, der Bach ist da aus dickeren und stabileren Material gefertigt. Wie gesagt, der Tashev bietet 30 l mehr Platz und wiegt trotzdem weniger als der Bach, das kann ja nur am Material liegen. Irgendwo muss die Ersparnis ja herkommen. Der Hersteller hat den Rucksack für 50 kg Last zertifiziert, ich hatte ihn zu Beginn der Tour mit >40 kg bepackt und hatte nie das Gefühl, jetzt reisst aber gleich was.

      Auf der bulgarischen Seite des Herstellers wird damit geworben, dass dieser Rucksack in Westeuropa sehr populär ist. Da es ja heute kaum noch Leute gibt, die wirklich autonom für 5, 6 Wochen auf Tour gehen, nehme ich mal an, das ein großer Teil der Kunden Backpacker sind, die einfach das große Packvolumen für ihre Weltreise haben möchten, nicht unbedingt die Traglast. Aus meiner Erfahrung nach dieser ersten zweimonatigen Tour mit dem Tashev sind aber alle Versprechungen des Herstellers eingehalten worden, auch in Bezug auf die Traglast.

      Von daher empfehle ich ihn mit gutem Gewissen weiter. Deutlich billiger ist er auch, ich hatte für meinen Sohn gleich einen mitgekauft und so praktisch zwei Rucksäcke für den Preis bekommen, der sonst für einen Rucksack von einem der bekannteren Hersteller verlangt wird.

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      • Bambus
        Fuchs
        • 31.10.2017
        • 1862
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        #63
        Danke für die ausführliche und kompetente Einschätzung.

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        • Breitfuessling
          Erfahren
          • 06.04.2023
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          #64
          Zitat von derMac Beitrag anzeigen
          AW: Ganz große Rucksäcke


          Was willst du alles mitnehmen, dass du für 10 Tage so einen großen Rucksack brauchst?

          Mac
          20 t Maggi Würfel, Kiste Fanta und Cola und die Ritterburg von Playmobil… wie damals Reinhold und Helge.
          https://m.youtube.com/watch?v=2gJJFd...BoZWxnZQ%3D%3D
          Ruhe, Licht oder nicht und Zeit. Was braucht man noch?

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