Quilts als eierlegende 3-Jahreszeiten-Wollmilchsau?

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    Quilts als eierlegende 3-Jahreszeiten-Wollmilchsau?

    Grundsätzliche Fragen zu Quilts und Deckenschlafsäcken
    Dieser Thread ist irgendwo zwischen „Kaufberatung“ und „Basiswissen“. Ich werde vermutlich meinen alten Feathered Friends Daunenschlafsack neu füllen bzw. beim Outdoor-Service-Team pflegen lassen, und es damit belassen. Aber interessieren, ob ich mit einem Quilt, einem Deckenschlafsack, oder was dazwischen nicht besser fahren würde, täte es mich schon.


    Hallo,
    ich habe seit Jahrzehnten „normale“ Dreijahreszeitenschlafsäcke, und die Tiefsttemperaturen bei denen ich übernachte sind meist knapp unter dem Gefrierpunkt.
    Seitdem ich Schlafsäcke nutze, schlafe ich 85 % der Nächte mit offenen Schlafsack als Decke über mich gelegt, meist jedoch mit den Füßen im geschlossenen Fußteil.
    Oft nervt mich das Fußteil da es mich einengt. Aber es gibt halt auch immer wieder die kalten Nächte, wo ich es benötige.
    Eigentlich legt diese Erfahrung nahe, das Quilts für mich das Optimum wären.
    Gestern war ich bei Globetrotter, habe mir aus Interesse mal Quilts angeschaut, und mittlerweile Zweifel ich.


    Ich habe Fragen an Leute, die Quilts und Deckenschlafsäcke nutzen.

    -Mein Eindruck ist, dass die allermeisten Quilts sich nicht wirklich zu einer zumindest halbwegs rechteckigen Decke umformen lassen. Gerade die teuren wie z.B. von Western Mounaineering haben sehr weit hoch reichende geschlossene Fuß-Enden, die sie für die Nutzung als einfache Decke unbrauchbar machen.

    Damit sind sie eigentlich als Ersatz für einen typischen 3 Jahreszeitenschlafsack (von heißesten Sommertagen bis knapp unter den Gefrierpunkt) schlechter geeignet als normale Schlafsäcke mit weit runter gehendem Reißverschluss, da man mit den Füßen im hoch gezogenen Fußende bei sommerlichen Temperaturen doch sehr schwitzen wird?

    Nimmt man jedoch „Quilts“, die rechteckiger sind, sind das eigentlich keine Quilts mehr sondern Deckenschlafsäcke. Durch die rechteckige Bauform geht dann aber halt der Gewichtsvorteil des Quilts verloren, da sie dann ja im Fußbereich deutlich größer gebaut sein müssen als herkömmliche Mumienschlafsäcke?

    Daher erscheint es mir gerade so, als ob Quilts nicht die Vorteile aus Mumien- und Deckenschlafsäcken kombinieren (warm, geschlossen, leicht, und trotzdem als Decke nutzbar wenn gewünscht, koppelbar) - sondern eher die Nachteile mancher Winterschlafsäcken mit den Nachteilen von Deckenschlafsäcken (sehr warme Füße, nicht gut koppelbar da nicht mal ein Reißverschluß, unten einengend)?



    Offensichtlich wird das ja auch beim direkten Vergleich (z.B. hier https://cumulus.equipment/eu_de/schlafsacke/daunen.html bei Cumulus) , wo man sieht, dass ein Mumineschlfsack mit Komfort um den Gefrierpunkt (wie Panyam 450) 810 Gramm wiegt, während ein Deckenschlafsack mit Komfort um den Gefrierpunkt (Rect 700) mit 1100 Gramm Gewicht schwerer ist, obwohl er keine Kapuze hat. Okay, ein „echter“ Quilt wie der Cumulus Quilt 450 mit Komfort Minus1 wiegt nur 710g, aber wenn man sich dann noch eine extra Mütze mitnehmen muss (weil die Tüte keine Kapuze hat), ist man fast wieder beim Gewicht des Panyam 450).
    Cumulus hab ich jetzt nur als Beispiel gewählt, weil die Website übersichtlich für die Vergleiche ist.

    Ach so, noch ne Frage: sehe ich es richtig, dass ich mit Quilts eigentlich immer mit dem Rücken und Beinen direkt auf der Matte bin?


    Nun kenne ich den Markt für Quilts, Deckenschlafsäcke und Mischformen aber nicht gut.
    Gibt es denn auch Produkte, die die Bedürfnisse von Leuten wie mir, die fast immer den Schlafsack offen als Decke benutzen, aber manchmal eben doch kalte Nächte haben udn viel Wärme benötigen, gut befriedigen?

    Oder ist am Ende ein herkömmicher Mumienschlafsack mit weit nach unten gehendem Reißverschluss dann doch der "bessere Kompromiss“, vor allem wenn man bedenkt, dass ehte Quilts vermutich auch noch einiges mehr an gefummele mit Schnallen, Daunen hin und her schieben etc. mit sich bringen?

    „Du brauchst 2 Schlafsäcke“ ist leider keine passende Antwort, da die großen Temperaturunterschiede zwischen 10-20 und unter Null Grad ja oft auf ein und derselben Reise auftreten.



    Anmerkung und Fragebogen:
    Vorweg:
    Daher hier noch die Basisangaben: Ich bin die meisten „deutschen“ Winter in Ländern wie Patagonien, Neuseeland, etc. Ich schlafe da viel in Hostels, aber mache auch immer wieder schöne Trekkingtouren. Da die Tüte viel geschleppt wird, ist kompaktes Packmaß extrem wichtig. Temperaturen sind gute 10 Grad bis knapp unter Null. Ich hasse es, in Schlafsäcken eingeengt zu sein, Preis spielt keine entscheidende Rolle, ich kaufe aus Tierwohlgründen ungerne Daunen mache da aber selten Kompromisse wenn es nicht anders geht, und bin gut ca. 1,85 Groß und schlafe in allen möglichen Körperpositionen und bewege mich Nachts auch mal unter der Decke.
    Zuletzt geändert von superflow; 17.08.2022, 14:42.

  • mitreisender
    Alter Hase
    • 10.05.2014
    • 4855
    • Privat

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    #2
    Du wirst im UL Forum von
    mehr Erfahrung aus der Praxis profitieren.

    Ein Quilt wird eher als Schlafsystem betrachtet. Bedeutet zB, dass man die Kopfbedeckung nicht extra mitnimmt, sondern eben ohnehin dabei hat. Bei mir zB ein Midlayer mit Kapuze. Gleichzeitig nimmst Du meist einen nicht so warmen Quilt mit, da Bekleidung Teil des Schlafkonzeptes ist.

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