Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

[vitello]

Hallo zusammen,
bislang hab ich hier nur still und leise mitgelesen
In diesen Sinne ...Halloooo erstmal!

Was ich mich schon lange Frage ...Wasserfilter ...machts Sinn? Machts keinen Sinn? Hat eigentlich schon irgendwer mal irgendwo objektiv geprüft ob das gefilterte Wasser dann tatsächlich keimfrei ist? Und wie stehts um die Filterpatrone? Wie groß ist das Risiko der Wasserbelastung durch die Patrone an sich?
Wenn man stattdessen das (Trink)waser abkocht ...wielange muss es tatsächlich kochen um keimfrei zu sein?

Das alles frag ich mich weil ich diesen Sommer für ein Monat durch Europa radeln will (mit Zelt und so) und auch mal fernab der Zivilisation (über)leben möchte.

Gruß Dieter

[khyal]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

Hallo zusammen,
bislang hab ich hier nur still und leise mitgelesen
In diesen Sinne ...Halloooo erstmal!

Was ich mich schon lange Frage ...Wasserfilter ...machts Sinn? Machts keinen Sinn? Hat eigentlich schon irgendwer mal irgendwo objektiv geprüft ob das gefilterte Wasser dann tatsächlich keimfrei ist? Und wie stehts um die Filterpatrone? Wie groß ist das Risiko der Wasserbelastung durch die Patrone an sich?
Wenn man stattdessen das (Trink)waser abkocht ...wielange muss es tatsächlich kochen um keimfrei zu sein?

Das alles frag ich mich weil ich diesen Sommer für ein Monat durch Europa radeln will (mit Zelt und so) und auch mal fernab der Zivilisation (über)leben möchte.

Gruß Dieter

Auch Hallo,

diese Fragen sind schon so ungefaehr 3737 Mal hier Forum diskutiert worden.

Wenn Dich das Thema wirklich interessiert, benutzt doch die Suchfunktion (Forum durchsuchen) da findest Du viele interessante Threads, die div Texte auf der Katadyn-Homepage sind auch lesenswert...

Ich habe seit einigen Jahren (frueher nur in Gebieten wie Sahara) fast immer einen Wasserfilter bei, entweder MSR Miniworks EX oder Katadyn Mini.

[T0M]

Ich kann für mich persönlich nach ein paar Jahren mit Filter feststellen: Ein Steripen wäre besser gewesen, da ich eh nur an Flüsse oder Bäche gehe, die eine gewisse Qualität haben.

[vitello]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

Hm @khyal ...ich hoffe du verzeihst es mir wenn ich TROTZ Suche nichts gefunden habe was über "hey, mein Filter is der beste" hinausgeht und Herstellerhomepages sind zwar lustig bis informativ, aber haben vornehmich einen Zweck: Ware an den Mann zu bekommen. Aber vielleicht hast du nen Direktlink für mich mit verwertbarem Inhalt OHNE Herstellerschönfärberei?!


@Tom ...danke für dein ehrliches Resümee1
find ich immer gut wenn man sich nicht jeden (Fehl)kauf schönredet ;) und bestätigt meine Gedanken zum Thema.

Gruß Dieter

[dominiksavj]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

Mein erster Filter war ein Katady Vario, defekt, Umtausch
Zweiter Filter Msr Miniworks Ex.

Wenn ich mir überlege was für eine Brühe da schon durchgelaufen ist, als Beispiel grünes Wasser im Elbsandstein oder Bachwasser.....
Da ist mir es mit Filter schon wohler, ob der Filter mit Pumpe oder ohne, Eigenbau oder High End Globetrotter Ding ist, das kann jeder entscheiden.
Nur:
Wenn Du Wasser brauchst, und Du hast keinen Filter, dann hast Du ein Problem. Nicht überall kann man sich das Wasser aussuchen und mit ein paar Chlortabletten oder Steripen trinkbar machen.

[T0M]

Wenn Du Wasser brauchst, und Du hast keinen Filter, dann hast Du ein Problem. Nicht überall kann man sich das Wasser aussuchen und mit ein paar Chlortabletten oder Steripen trinkbar machen.

Stimmt, aber hat man nicht meistens doch die Wahl? Wo muss man denn wirklich das Brackwasser aus einer Pfütze trinken?

[Robiwahn]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

Wo muss man denn wirklich das Brackwasser aus einer Pfütze trinken?

das würde mich als Nicht-Filter-Verwender auch mal interessieren.

Bisher bin ich ohne ausgekommen (ca. 2 Jahre Südamerika, mehrere Schwedentrips und viele kleine Touren in Europa) und konnte bisher immer an klaren Bächen, Quellen oder am Rande der Zivilation trinkbares Wasser finden. Leitungswasser in Europa ist auch eigentlich überall trinkbar, selbst wenn es nach Chlor schmeckt. Vielleicht ist mein Magen auch robuster oder ich bin einfach sorgloser .
Sogar im Elbsandstein gibt es wunderbare Quellen, für die lohnt sich nen Stundenabstieg aus ner Boofe durchaus (alternativ ein bisschen angepasste Routenplanung inkl. Trainingsgewicht).

Objektiv kann man die "echte" Keimfreiheit auf Tour nicht messen, da man dafür doch einiges an Analysegerät braucht. Indirekt kann man es an "Krankwerden durch schlechtes Wasser" festmachen, aber wenn man da nicht zum Arzt geht und sich genauer untersuchen lässt, kann man das auch nicht sicher zuordnen.

Als Abkochzeit werden mdst. 10min empfohlen.

Grüße, Robert

[dominiksavj]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

Wir waren im Herbst im Elbsandstein, da war die eine Quelle, dieses Häusle an den Affensteinen, die hat grünes (grünliches) Wasser rausgelassen,
die zweite wo wir angepeilt hatten ist nicht aus der Quelle gelaufen sondern dahinter als brauner Tümpel.
Das Thema Tourenplanung usw haben wir befolgt, auch die Warnungen von wegen wenig Wasser usw. Es kann halt immer was dazwischen kommen.
back to topic

Edit:
Wir gehen am We auf die Murgleiter, eigentlich braucht man keinen Filter, aber ist halt auch ein bissle Luxus....

Ach, und bevor ich es komplett vergesse, das Chlorzeug schmeckt uns nicht, und hat uns auch schon so manches Essen versaut,
aber vielleicht ist ein Steripen eine Alternative.... man lernt nie aus

[milestone]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

OT: wasser im elbi ist meiner meinung nach in den seltensten fällen ein problem.
ortschaften meist nur wenige km entfernt zum fragen (selbst bier bekommt man auf nachfragen (stammtischwintertreffen)), dazu gibt es trinkbare quellen siehe hier und siehe google....

zum wasserfilter... ich selber hab zwar einen, den aber noch nie benutzt. gründe waren... vorher mit wasser versorgt, auf der tour mit wasser versorgt, wasser aus see oder bach abgekocht, bier getrunken, regenwasser genommen, bachwasser genommen oder bier getrunken.

[dominiksavj]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

OT: Es gibt Bierquellen?

[milestone]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

OT:

OT: Es gibt Bierquellen?

jap.. sowohl aus glas, edelstahl, als auch aus plastik

[lemon]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

In der Wasserfibel (Katadyn) steht irgendwo, dass mehr als 90% (ich glaube gar 96%) aller krankheitsbedingten Reiseabbrüche auf verunreinigtes oder belastetes Wasser zurückzuführen sind. Betrachte daher das Lebensmittel Wasser in Kombination mit einem Wasserfilter als deine Versicherung, nicht tagelang "schach matt" gesetzt zu werden!

Bedenke auch, dass der Filter die Partikel aus dem Wasser "größtenteils" raus holt, während beim Abkochen die inaktiven "Partikel" drinnen bleiben.

Wenn ich dann vom Trangia ausgehe und man dann für einen Liter Wasser quasi eine ganze Brennfüllung verprasst (Wasser soll laut Vorredner mindestens 10 Minuten kochen) dann rentiert sich ein Wasserfilter (vom eingesparten Brennstoffgewicht nebst dem Gewicht der eingesparten Flasche), bereits nach 2-3 Tagen!

Jetzt mal direkt was zum Wasserfilter, genauer zum Katadyn Pocket (ca. 230 €): Wenn der Wasserfilter runter fällt und die Filterkerze nen "Sprung" bekommt, dann ist der Wasserfilter weitestgehend nutzlos, genauso wie bei zu schwachen Batterien beim Steripen. Ein Wasserfilter kann zwar dein Gewissen beruhigen, ist aber keine Garantie für einwandfreies Wasser! Der Katadyn Pocket hat einen Metallkörper und ist demensprechend schwer, d.h. wenn du weisst, dass du jederzeit an Wasser ran kommst, dann lass ihn zu Hause, plane aber die Mitnahme von mehr Wasserflaschen mit ein!

[Homer]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

ich glaube zwar eher an statistiken, die ich selbst gefälscht habe, als an die von leuten, die mir was verkaufen wollen, aber ich bin ein klarer filter- bzw steripen-befürworter.
lieber schleppe ich ein pfund mehr, als daß ich einen oder zwei tage meines raren urlaubes sprotzend und wimmernd in irgendeinem gebüsch verbringe.
auch das vielgepriesene schwedische seewasser ist nicht ohne, freunde von uns hatten auf einer paddeltour mal einen höchst unschönen zwangsaufenthalt auf einer kleinen insel, wo sich jeder seinen busch suchte und dort den tag verbrachte.
das möcht ich nicht erleben.

[dominiksavj]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

Somit ist ein Filter gesundheitsrelevant und hat Sinn.

OT: Beinahe so wie wenn man über einen Sicherheitsgurt diskutiert

[Lamprecht]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

Stimmt, aber hat man nicht meistens doch die Wahl? Wo muss man denn wirklich das Brackwasser aus einer Pfütze trinken?

Um Brackwasser gehts in der Diskussion eh nicht, denn Brackwasser (klick) bezeichnet stark verdünntes Salzwasser. Salz kann aber mit einem solchen Filter nicht aus dem Wasser entfernen, so schade es auch ist.

[T0M]

Neben der Sicherheitsfrage ist es aber auch eine Genussfrage. Wenn ich weiß, dass das Wasser gereinigt ist, schmeckt es mir besser bzw. trinke ich es lieber, als wenn ich jeden Schluck unter Zweifeln 'runterwürgen' muss, unabhängig von eventueller tatsächlicher Kontamination.

[T0M]

Um Brackwasser gehts in der Diskussion eh nicht, denn Brackwasser (klick) bezeichnet stark verdünntes Salzwasser. Salz kann aber mit einem solchen Filter nicht aus dem Wasser entfernen, so schade es auch ist.

Wieder was gelernt. Tausche Brack gegen Dreck, die Frage bleibt: Wo ist man wirklich darauf angewiesen, das letzte Dreckwasser zu filtern?

[Lamprecht]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

Die Frage generell sollte vielleicht lauten:
Was macht solch ein Wasserfilter eigentlich?
Antwort: Er filtert organische sowie anorganische Schwebstoffe sowie Bakterien und Protozoen heraus.
Ist auch noch Aktivkohle im Filter, wirkt diese gegen unerwünschte Geschmacksstoffe im Wasser
Was bringt mir das?
Auch der beste Wasserfilter kann keine 100%ige Sicherheit gegen o.a. Verunreinigungen geben, dennoch ist es natürlich um Längen besser als nix. die meisten Erkrankungen, die ich mir durch verunreinigtes Wasser einfangen kann, werden damit so gut wie ausgeschlossen.

Welches Risiko bleibt: Viren + Restrisiko.
Viren sind zu klein für die Filter, die werden durchgespült. falsche Bedienung, zB arbeiten mit zu viel Druck gegen eine mechanische Verstopfung des Filters, ist geeignet, auch Bakterien durchzupressen.

Meine Meinung: Ich habe einen, nutze ihn mit dem Gefühl, "besseres Wasser" zu haben. gehts ohne? sicher, aber das erhöht halt das Risiko einer Infektion.

[rausundweg]

Für mich macht ein Wasserfilter bzw. alternative Methoden zur Wasseraufbereitung auf Tour absolut Sinn. Ich erinnere mich auch daran, dass der größte Teil krankheitsbedingte Reiseabbrüche auf verseuchtes Wasser zurückzuführen ist. Mich selbst hat es vor einigen Jahren auch mit einer hartnäckigen Shigellose erwischt - das muss ich nicht nochmal haben. Bedenken sollte man allerdings, dass nicht nur das Wasser, was man aus Quellen, Bächen o.ä. trinkt, sondern auch das Wasser was in den Restaurants zur Zubereitung der Speisen verwendet wird, verseucht sein kann.

Auf langen Touren ist es auch eine Frage, wieviel Wasser "sicheren" Ursprungs ich im Rucksack tragen möchte oder kann. Je weniger Wasser ich bei mir trage, desto höher ist die Chance, dass ich auf Wasser zweifelhafteren Ursprungs zurückgreifen muss - dann ist eine akzeptable Wasseraufbereitung wünschenswert.

Ich bin gerade auf dem AT in den USA unterwegs und trage bei den Strecken mit vielen Steigungen eher wenig Wasser mit. Den Wasserfilter (Katadyn Hiker) habe ich inzwischen zurückgeschickt und bin auf Chemie auf Chlorbasis (Aquamira) umgestiegen. Gerade bei grösseren Mengen Wasser Hat sich Chemie für mich als praktischer erwiesen. Wo es nicht so sehr aufs Rucksackgewicht ankommt und Zeit (Pflege- und Wartungsaufwand) keine Rolle spielt, ziehe ich den Filter vor - ohne Chemie schmeckt das Wasser meist doch ein wenig besser.

Letzten Endes muß jeder für sich selbst die am besten geeignete Methode wählen: das hängt auch vom Reisegebiet und der Art der Tour ab.

Viele Grüße vom Appalachian Trail - wo man fast jede Art der Wasseraufbereitung "live" bei den Mitwanderern beobachten kann.

[ToniBaer]

AW: Wasserfilter... Sinn oder Unsinn?

Wieder was gelernt. Tausche Brack gegen Dreck, die Frage bleibt: Wo ist man wirklich darauf angewiesen, das letzte Dreckwasser zu filtern?

Wir waren letztes Jahr Ende September/Anfang Oktober im Triglav Nationalpark. Es war wohl der trockenste September seit über 100 Jahren (ein Regentag Anfang September). Wir waren 4 Tage lang in Gebieten höher als 2000m unterwegs. Quellen gab es ab etwa 1300m keine mehr. Lediglich ein paar Seen (7 Seental bis knapp 2000m), die ähnlich durchsichtig wie die Elbe waren. Die nicht trinkbaren Wasservorräte (Regenwasser) der Hütten wurden auch sehr knapp. Ohne Wasserfilter hätten wir die Tour so nicht durchführen können (der Liter Trinkwasser hat knapp 5€ gekostet), so konnten wir wenigstens das braune und grüne "Dreckwasser" aus zu Hütten (nur zum waschen geeignet) verwenden. Da einige Hütten auch schon zu hatten, wäre es nicht möglich gewesen flächendeckend Trinkwasser zu kaufen. Die Regenwasservorräte waren frei zugänglich.

Ob ein Wasserfilter ins Gepäck kommt, hängt bei mir von der Reisezeit, dem Reiseziel und der Art des Reisens (Unabhängigkeit auf Wandertour, Radtour, etc.) ab.

Viele Grüße
Toni